tvv tvv - Thüringer Volkshochschulverband e.V.
tvv tvv - Thüringer Volkshochschulverband e.V.
tvv tvv - Thüringer Volkshochschulverband e.V.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Hintergrundinfomationen<br />
Ausgewählte Integrationsmaßnahmen<br />
an <strong>Thüringer</strong> Volkshochschulen<br />
Integrationskurs<br />
Im Integrationskurs erlernen die Teilnehmer die deutsche Sprache<br />
in ca. 7 Monaten bis zum Niveau B1. Dieses Niveau reicht für<br />
die alltägliche Kommunikation. Zusätzlich werden landeskundliche<br />
Informationen vermittelt. Die meisten der in Deutschland<br />
lebenden Migranten haben Anspruch auf einen Integrationskurs.<br />
Das Projekt »Vom Nebeneinander zum Miteinander«<br />
(gefördert vom <strong>Thüringer</strong> Innenministerium)<br />
Um das Sprachenlernen praxisnaher zu gestalten, fördert das<br />
Land Thüringen an ausgewählten VHS-Standorten die Erweiterung<br />
eines Integrationskurses um begleitete Praktika. Die<br />
Kursteilnehmer eines Integrationskurses absolvieren ein sechswöchiges<br />
Praktikum in einem Unternehmen ihrer Wahl. Der<br />
Praktikumssuche geht eine gezielte Potenzialanalyse voraus. Die<br />
Erfolge des Praktikums sind beachtlich: die Sprachkompetenz<br />
wächst spürbar und auch die Einblicke ins Berufsleben sowie zu<br />
Kollegen sind gewinnbringend für die Integration. Inzwischen<br />
haben sich mehr als 300 Teilnehmer und Betriebe in ganz Thüringen<br />
beteiligt.<br />
ESF-BAMF-Programm<br />
»Berufsbezogene Deutschförderung«<br />
(gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und organisiert<br />
vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge)<br />
Im Rahmen des ESF-BAMF-Programms können Personen mit<br />
Migrationshintergrund gefördert werden, die einer sprachlichen<br />
und fachlichen Qualifizierung für den Arbeitsmarkt bedürfen.<br />
Übergeordnetes Ziel des Projekts ist die Verbesserung der beruflichen<br />
Integration von Migrantinnen und Migranten in Deutschland.<br />
Das Projekt dauert i.d.R. sechs Monate und beinhaltet folgende<br />
Themen: berufsbezogener und allgemeiner Unterricht<br />
Deutsch als Zweitsprache, Fachunterricht, in dem Sachwissen<br />
und Berufskunde vermittelt werden, Praktikum in einem Betrieb<br />
oder einer Lehrwerkstatt sowie Besichtigungen von Betrieben<br />
und Institutionen zum Zweck der Berufsorientierung.<br />
Informationen zur Beschäftigung von Migranten<br />
Arbeitserlaubnis für Migranten in Deutschland:<br />
Staatsangehörige der EU-Mitgliedsstaaten benötigen grundsätzlich<br />
keine Arbeitsgenehmigung. Ausnahme: Übergangsregelungen<br />
für eine Arbeitserlaubnispflicht gelten noch für<br />
Staatsangehörige der Neu-EU-Staaten Rumänien und Bulgarien.<br />
Drittstaatsangehörige brauchen für die Arbeitsaufnahme einen<br />
Aufenthaltstitel – zu beantragen in der deutschen Auslandsvertretung<br />
oder im deutschen Inland bei einer Ausländerbehörde<br />
– und in der Regel eine Zustimmung der Bundesagentur für<br />
Arbeit. Quelle: Arbeitsagentur, http: //tinyurl.com / 3zxojpa (Stand<br />
12 / 2011). Spätaussiedler sind kraft Gesetzes deutsche Staatsbürger<br />
und benötigen keine Arbeitsgenehmigung.<br />
Anerkennung ausländischer Abschlüsse in<br />
Deutschland<br />
Viele der in Deutschland lebenden qualifizierten Migranten finden<br />
keine Arbeit, weil ihre Abschlüsse nicht anerkannt werden.<br />
Das soll sich mit dem Anerkennungsgesetz (Gesetz über die Fest-<br />
4<br />
stellung der Gleichwertigkeit von Berufsqualifikationen BQFG),<br />
das am 01.04.12 in Kraft trat, ändern. Ziel ist es, Migranten die<br />
Möglichkeit zu geben, ihren im Ausland erworbenen Beruf hier<br />
in Deutschland ausüben zu können. Oft scheiterte dies in der Vergangenheit<br />
daran, dass die vorgelegten ausländischen Zeugnisse<br />
für den Arbeitgeber nicht die gewünschte Aussagekraft hatten.<br />
Das Gesetz gibt allen Migranten einen Rechtsanspruch darauf,<br />
per Antrag ihren Ausbildungsnachweis prüfen zu lassen, ob er<br />
mit dem entsprechenden deutschen Abschluss gleichwertig ist.<br />
Informationen zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse im<br />
Internet unter: www. anerkennung-in-deutschland.de<br />
Ratsuchenden steht das Netzwerk „Integration durch Qualifizierung“<br />
zur Seite www.netzwerk-iq.de.<br />
Sprachenvielfalt<br />
Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen (GER)<br />
Der GER definiert europaweit Standards des sprachlichen Leistungsniveaus<br />
und macht Sprachkompetenzen transparent und<br />
vergleichbar.<br />
· A1 – A2: Elementare Sprachverwendung<br />
· B1 – B2: Selbstständige Sprachverwendung<br />
· C1 – C2: Kompetente Sprachverwendung<br />
Überblick und weitere Informationen über die Sprachniveaus<br />
des GER: www.vhs-th.de /99. html<br />
Sprachenpass und Europäisches Sprachenportfolio<br />
Das vom Europarat entwickelte Europäische Sprachenportfolio<br />
und der dazu gehörige Sprachenpass sind wertvolle Hilfsmittel,<br />
um die eigenen Sprachkenntnisse europaweit vergleichbar zu<br />
dokumentieren – unabhängig davon wie und wo diese Sprachkenntnisse<br />
erworben wurden (siehe dazu www.sprachenportfolio-deutschland.de).<br />
In der verkürzten Version des Sprachenpasses gibt es auch den<br />
online auszufüllenden Europass-Sprachenpass (www.europassinfo.de).<br />
ShowMi – Helping Migrants to show the value of their<br />
languages to others:<br />
Migranten verfügen über mehr Sprachkenntnisse, als allgemein<br />
anerkannt wird. Durch den Sprachenexplorer und den Sprachenexplorer<br />
Passport, können die sprachlichen Kompetenzen von<br />
Menschen mit Migrationshintergrund auch für Arbeitgeber sichtbar<br />
gemacht werden. Beide Dokumente liegen in 18 Sprachen<br />
vor, darunter z. B. Arabisch, Albanisch, Kurdisch, Russisch und<br />
Ukrainisch. Entwickelt wurden die Materialien im europäischen<br />
Projekt ShowMi.<br />
ShowMi Homepage: www.showmiproject.eu