Juli - Oktober 2008 - Evangelische Kirchengemeinde Meerbeck
Juli - Oktober 2008 - Evangelische Kirchengemeinde Meerbeck
Juli - Oktober 2008 - Evangelische Kirchengemeinde Meerbeck
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ner Generalsynode von 1571, breitet<br />
sich die von calvinistischen Glaubensflücht-lingen<br />
aus den Niederlanden<br />
mitgebrachte presbyterial-synodale<br />
Ordnung in den Gemeinden aus. Sie<br />
betont besonders das Laienelement<br />
und den Aufbau der Kirche von unten<br />
nach oben.<br />
Unter diesen Vorzeichen treten vor<br />
nunmehr 400 Jahren am 26. September<br />
1608 die Vertreter der evangelischen<br />
Kirchgemeinden der einstigen Graf-<br />
400 Jahre Kirchenkreis Moers<br />
schaft Moers zu einer Synode zusammen<br />
und bilden die „Moersische Klasse“<br />
als neues Gremium für eine regionale<br />
und presbyterial-synodal geordnete Kirchenleitung.<br />
Aus diesem Geschehen erwuchs<br />
die heutige Kreissynode Moers,<br />
deren Bestand durch die Jahrhunderte<br />
hin gewahrt blieb. Mit einem dankbaren<br />
Blick zurück darf dies nunmehr als<br />
400-jähriges Jubiläum gefeiert werden.<br />
Strukturen der evangelischen Gemeinden und<br />
des Kirchenkreises Moers<br />
von Dr. Joachim Daebel<br />
Keimzelle und Säule der evangelischen<br />
Kirche ist die Gemeinde. Alle vier Jahre<br />
wählen die Gemeindeglieder aus ihrer<br />
Mitte das „Presbyterium“, das sind Menschen,<br />
die gemeinsam und gleichberechtigt<br />
mit Pfarrerinnen und Pfarrern<br />
alle Belange der Gemeinde besprechen<br />
und entscheiden: Gottesdienstformen,<br />
Schwerpunkte der Gemeindearbeit,<br />
Finanzen, Personal- und Baufragen<br />
und, und, und... Presbyterinnen und<br />
Presbyter wählen den Pfarrer oder<br />
die Pfarrerin selbst und haben laut<br />
Kirchenordnung darüber zu wachen,<br />
dass das Evangelium in angemessener<br />
und richtiger Weise verkündet wird.<br />
Die evangelischen Gemeinden sind zu<br />
Kirchenkreisen zusammengeschlossen.<br />
Aus der Mitte der Presbyterien werden<br />
so genannte „Synodale“ gewählt, die<br />
Mitglieder der Kreissynode als leitendes<br />
Organ des Kirchenkreises.<br />
Die Synode tagt in der Regel zweimal<br />
im Jahr. Die Synodalen beraten und<br />
beschließen als Delegierte der Gemeinden,<br />
welche Aufgaben der Kirchenkreis<br />
stellvertretend für die Gemeinden<br />
übernehmen soll und kann (z. B. psychologische<br />
Beratungsstellen, Schuldnerberatung<br />
und vieles mehr, was die<br />
einzelne Gemeinde vor Ort allein nicht<br />
leisten kann). Diese Aufgaben werden<br />
solidarisch von allen Gemeinden<br />
anteilig finanziert. Des weiteren nimmt<br />
die Kreissynode Stellung zu öffentlichen<br />
Themen und leitet Anfragen und<br />
Anträge an die nächst höhere Instanz,<br />
die Landessynode, weiter.<br />
Leitung und ausführendes Organ des<br />
Kirchenkreises ist der Kreissynodalvorstand,<br />
dessen Vorsitzender, der Superintendent,<br />
von der Kreissynode gewählt<br />
7