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leben mit sterben, tod und trauer - Die Hamburger Gesundheitshilfe

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UNTERSTÜTZENDE UND<br />

ENTLASTENDE MOMENTE<br />

ANGEHÖRIGE<br />

A N G E H Ö R I G E –<br />

U N T E R S T Ü T Z E N D E U N D E N T L A S T E N D E M O M E N T E<br />

Angehörige möchten auch unter dem Eindruck einer alles verändernden Krankheit ein<br />

Stück Normalität im Alltag bewahren können. Dazu ist es wichtig, dass die von allen<br />

Beteiligten als neu <strong>und</strong> häufig verwirrend erlebte Situation ausreichend geklärt wird.<br />

Dabei sind besonders Fragen nach Verantwortlichkeiten zu klären, um so auch gezielt<br />

Verantwortung abgeben oder teilen zu können <strong>und</strong> sich da<strong>mit</strong> zu entlasten. Dazu gehört<br />

ein Wissen um unterstützende Versorgungsangebote, die bei Bedarf in Anspruch genommen<br />

werden können.<br />

Viele Angehörige möchten die Situation aus medizinischer Perspektive möglichst gut<br />

einschätzen können <strong>und</strong> haben ein großes Bedürfnis nach entsprechenden Informationen.<br />

Andere möchten nicht sofort ein genaues Wissen um die gegenwärtige Lage <strong>und</strong> die<br />

künftigen Aussichten in Bezug auf die Krankheit. Dahinter kann die Angst stehen, möglicherweise<br />

ohne Hoffnung in Resignation zu verfallen <strong>und</strong> nicht mehr handlungsfähig zu<br />

sein. <strong>Die</strong> zunächst nur teilweise Wahrnehmung der Situation schützt so vor Überforderung.<br />

Deshalb gibt es aus unserer Sicht ein Recht auf „Nicht-Wissen-Wollen“ für Angehörige.<br />

Entlastend er<strong>leben</strong> Angehörige Informationen häufig dann, wenn sie davon ausgehen<br />

können, <strong>mit</strong> dem kranken <strong>und</strong> <strong>sterben</strong>den Menschen den gleichen Informationsstand<br />

zu haben. Das eröffnet die Möglichkeit, offen <strong>mit</strong>einander reden zu können <strong>und</strong> sich<br />

Entscheidungen gemeinsam anzunähern, wenn die Beziehungs- <strong>und</strong> Gefühlssituation<br />

das zulässt – was aus vielfältigen <strong>leben</strong>sgeschichtlichen <strong>und</strong> situativen Gründen nicht<br />

immer der Fall ist.<br />

Besonders wichtig für Angehörige ist, dass die medizinische <strong>und</strong> pflegerische Versorgung<br />

des <strong>sterben</strong>den Menschen so optimal wie möglich gewährleistet ist. Dabei geht es konkret<br />

um Beratung <strong>und</strong> Entscheidungshilfen in Bezug auf die Möglichkeiten <strong>und</strong> Bedingungen.<br />

Im Vordergr<strong>und</strong> steht die Form der Versorgung: Ambulant in den eigenen vier Wänden<br />

oder stationär in einer Einrichtung? Wünsche, Notwendigkeiten <strong>und</strong> Leistbares sind in<br />

eine immer wieder neu zu findende, tragfähige Balance zu bringen.

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