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46 Dezember 2006<br />
WISSENSWERT UND AKTUELL<br />
Privatkonkurs<br />
Die Entschuldungsmöglichkeit<br />
Bereits seit dem Jahre 1995 gilt ein besonderes<br />
Konkursverfahren für Private<br />
(Schuldenregulierungsverfahren). Dieses geläufiger<br />
als „Privatkonkurs“ bezeichnete Verfahren<br />
bietet verschuldeten Privatpersonen<br />
eine ganz hervorragende Möglichkeit, aus der<br />
„Schuldenfalle“ herauszukommen.<br />
Rechtsanwalt<br />
Dr. Erich Holzinger<br />
Trotzdem ist es verblüffend –<br />
auch angesichts immer mehr<br />
wachsender Verschuldung der<br />
Privathaushalte -, dass diese<br />
Möglichkeit der Entschuldung<br />
vergleichsweise wenig in Anspruch<br />
genommen wird.<br />
Meines Erachtens ist dies auf<br />
grundsätzlich falsche Befürchtungen<br />
hinsichtlich des<br />
abzuführenden Verfahrens bei<br />
Gericht zurückzuführen. Ich<br />
möchte daher an dieser Stelle<br />
versuchen, einige dieser „Vorurteile“<br />
zurechtzurücken:<br />
Vorurteil Nr. 1:<br />
Man muss eine hohe Zahlungsquote<br />
oder überhaupt einen<br />
Barbetrag aufbringen.<br />
Das ist unrichtig. Im Privatkonkursverfahren<br />
gibt es keine<br />
Mindestquote. Die Zahlungsquote,<br />
das ist jener Betrag, mit<br />
welchem der Schuldner letztlich<br />
entschuldet ist, richtet sich ausschließlich<br />
nach den Einkommensverhältnissen.<br />
Stellt sich<br />
daher die Überschuldung hoch<br />
dar und liegt nur ein sehr<br />
geringes Einkommen vor, ist<br />
auch eine Quote von nur 10%<br />
(oder darunter) durchaus denkbar.<br />
Vorurteil Nr. 2:<br />
Bei einem Privatkonkursverfahren<br />
ist man lange nicht „Herr<br />
seiner Dinge“ und ein Masseverwalter<br />
entscheidet alles allein.<br />
Auch diese Ansicht ist falsch. Im<br />
Schuldenregulierungsverfahren<br />
verbleibt es bei halbwegs geordnetenVermögensverhältnissen<br />
bei der sogenannten „Eigenverwaltung“<br />
des Schuldners,<br />
was bedeutet, dass dieser auch<br />
im Konkursverfahren weiterhin<br />
eigenverantwortlich (und ohne<br />
Masseverwalter) handelt.<br />
Vorurteil Nr. 3:<br />
Die lange Verfahrensdauer.<br />
Auch dies trifft nicht zu. Ein gut<br />
vorbereitetes Verfahren ist bei<br />
Gericht innerhalb von 2 bis 3<br />
Monaten abzuschließen. Danach<br />
bezahlt der Schuldner (am<br />
besten mittels Dauerauftrags)<br />
ganz einfach seine monatlichen<br />
oder vierteljährlichen Raten an<br />
die Gläubiger. Wenn dies<br />
pünktlich und korrekt erfolgt,<br />
„spürt“ der Schuldner während<br />
der gesamten Zeit nichts mehr<br />
vom seinerzeitigen Privatkonkurs.<br />
Mit Leistung der letzten<br />
Monatsrate ist er vollkommen<br />
entschuldet.<br />
Sollte der Schuldner gar in der<br />
glücklichen Situation sein, mit<br />
Hilfe Dritter eine rasch zahlbare<br />
geringe Barquote (z. B. 10%)<br />
anbieten zu können, wären mit<br />
Leistung dieser Barquote die<br />
Gesamtschulden überhaupt<br />
sofort vollkommen getilgt.<br />
Vorurteil Nr. 4:<br />
Die Gläubiger stimmen<br />
ohnedies nicht zu.<br />
Auch dieses Vorurteil ist falsch.<br />
Wird vor Gericht die<br />
Schuldenhöhe und auch das<br />
Einkommen entsprechend<br />
dargelegt, tendieren die<br />
Gläubiger dazu, bei einem vernünftigen<br />
Angebot des<br />
Schuldners zuzustimmen.<br />
Sollten sie dies tatsächlich nicht<br />
tun, steht dem Schuldner noch<br />
immer das sogenannte „Abschöpfungsverfahren“<br />
frei.<br />
Dieses Verfahren wird über vom<br />
Schuldner zu beantragenden<br />
gerichtlichen Beschluss eröffnet,<br />
ohne dass die Gläubiger hier<br />
mitbestimmen können. Wenn<br />
der Schuldner dann seine<br />
monatlichen Ratenbeträge ordnungsgemäß<br />
abführt, ist er –<br />
längstens nach 7 Jahren,<br />
möglicherweise bereits früher –<br />
vollkommen entschuldet.<br />
Vielleicht ist es mit diesen<br />
kurzen Ausführungen gelungen,<br />
einige Fehlmeinungen<br />
zum Schuldenregulierungsverfahren<br />
zu korrigieren und überschuldeten<br />
Privatpersonen klarzumachen,<br />
dass der „Privatkonkurs“<br />
eine besonders günstige<br />
Art der Entschuldung ist.<br />
Der Unterschied zum<br />
„normalen“ Fortgang mit Exekutionen<br />
etc. liegt darin, dass<br />
ein normales „Weiterwurschteln“<br />
dem Schuldner<br />
aller Voraussicht nach Exekutionen<br />
auf Lebenszeit beschert,<br />
im Falle des Privatkonkurses<br />
nach verhältnismäßig<br />
kurzer Zeit aber volle Entschuldung<br />
vorliegt!<br />
Ich stehe Ihnen mit meiner<br />
langjährigen Erfahrung aus<br />
vielen (Privat)Konkursen jederzeit<br />
– für ein Erstgespräch auch<br />
kostenlos – zur Verfügung!<br />
Neue Wege<br />
bei der Tiervergabe<br />
Das Land Steiermark versucht, bei der Tiervergabe<br />
einen neuen Weg zu gehen.<br />
Das Tierschutzgesetz hat den<br />
Ländern und deren Behörden<br />
die Verpflichtung auferlegt, für<br />
eine tierschutzgerechteUnterbringung<br />
von<br />
Tieren Vorsorge zu<br />
treffen.<br />
Das Land Steiermark<br />
ist durch Vertragserrichtung<br />
mit<br />
einigen Tierverwahrern<br />
dieser Verpflichtungnachgekommen.<br />
Um den Tierverwahrern<br />
die Möglichkeit zu<br />
bieten, ihre zu vergebenden<br />
Tiere kostenlos im Internet zu<br />
veröffentlichen, hat das Land<br />
Steiermark eine Datenbank<br />
eingerichtet, in die alle<br />
steiermarkweit zu vergebenden<br />
Tiere (Hunde, Katzen,<br />
Kleintiere) eingebracht werden<br />
sollten. Mit Einrichtung dieser<br />
Datenbank soll auch der<br />
Bevölkerung die Möglichkeit<br />
geboten werden,<br />
über das Internet<br />
das erwünschte<br />
Tier zu finden.<br />
Dabei kann der<br />
Benutzer nach diversen<br />
Kriterien,<br />
wie z. B. nach Tierart,<br />
Geschlecht,<br />
Alter, Kastration,<br />
Bezirken etc. suchen.<br />
Für allfällige Beschwerden<br />
und Anregungen hat der<br />
Benutzer die Möglichkeit, ein<br />
Beschwerdeblatt downzuloaden,<br />
das an die Fachabteilung<br />
10A gerichtet ist.<br />
Mit Klick auf folgenden Link<br />
kommen Sie direkt zur Datenbank:<br />
www.tiervergabe.steiermark.at