Ausbildungsmodul "FREIHEIT in der DEMOKRATIE"

1. Prolog
Freiheit als Grundlage der Demokratie ist ein unverzichtbarer und zu schützender Wert in
unserer Gesellschaft. Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter tragen als künftige
Lehrerinnen und Lehrer für die Entwicklung politisch mündiger Bürger und die Herausbildung
diesbezüglicher Kompetenzen fächerübergreifend Verantwortung im Schulalltag.
Deshalb hat das Staatliche Studienseminar für Lehrerausbildung Erfurt/ Lehramt an
Regelschulen die Initiative des Thüringer Bildungsministers, Herrn Holter, der das Thema
Demokratiebildung während seiner KMK-Präsidentschaft als Schwerpunktthema gesetzt hat,
aufgegriffen und Demokratiebildung in der Ausbildung im Vorbereitungsdienst verankert.
Die Bedeutung demokratischen Denkens und Handelns zeigt sich nicht zuletzt auch in den
Ergebnissen des aktuellen Thüringen- Monitors.
Folgende Prämissen sind Ausgangspunkt für das Projekt
1. Politische Bildung muss fächerübergreifendes Anliegen schulischer Bildung sein.
2. Der verantwortungsvolle Umgang mit dem Wert FREIHEIT und sein Schutz stehen im
21. Jahrhundert, dem Jahrhundert digitaler Medien, die nahezu ungehinderten
Informationszugang und Informationsverbreitung ermöglichen, vor neuen
Herausforderungen.
3. Die Auseinandersetzung mit der DDR- Diktatur schärft das historische Bewusstsein
für demokratische Werte, kommt aber in der Regel in Schule und Ausbildung zu kurz.
1. Politische Bildung als fächerübergreifendes Anliegen schulischer Bildung
Ein handlungsorientierter Sozialkundeunterricht mit Planspielen, in dem Vereine oder
Parteien gegründet, Wahlen nachgespielt oder politische Partizipation exemplarisch an
Fallbeispielen durchgeführt wird, oder ein Geschichtsunterricht, der bemüht ist, die
Bedeutsamkeit demokratischer Werte aus historischem Kontext, beispielsweise der
Weimarer Verfassung, im Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler zu verankern, kann nur
eine Säule der politischen Bildung in der Schule sein. Politische Bildung, deren Kern die
Demokratieerziehung darstellt, muss fächerübergreifend stattfinden und sollte auch
Bestandteil eines jeden Schulkonzeptes sein. Da Demokratiepädagogik jedoch bei den
meisten Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern, die weder Politikwissenschaft
noch Geschichte studiert haben, in der bisherigen Ausbildung keine oder nur eine
untergeordnete Rolle gespielt hat, widmet sich das Studienseminar Erfurt in der 2. Phase der
Lehrerausbildung diesem Schwerpunkt. Die Anwärterinnen und Anwärter sollen in die Lage
versetzt werden, Projekte zur Demokratieerziehung didaktisch aufzubereiten und
methodisch umzusetzen. Die Vorbildrolle des Lehrers (siehe Hattie- Studie) hat
bedeutsamen Einfluss auf den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler. Deshalb werden die
Anwärterinnen und Anwärter, die die friedliche Revolution in der DDR nicht mehr aus
eigenem Erleben kennen, im Rahmen der Impulsveranstaltung am 12.09.2018 zunächst