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Beelitzer Nachrichten - Januar 2019

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Seite 8<br />

Ein Ort<br />

für<br />

Kunst,<br />

Kino,<br />

Theater<br />

und<br />

Genuss<br />

Das einstige<br />

„Deutsche<br />

Haus“ wird mit<br />

den Dresdener<br />

Salon-Damen<br />

feierlich eröffnet<br />

Am 1./2. Februar<br />

startet der sanierte<br />

Gebäudekomplex<br />

am Tor zur Altstadt<br />

in seine neue<br />

Epoche<br />

Von Claudia Krause<br />

AUS DEM RATHAUS<br />

E<br />

s ist geschafft: Die<br />

einstige Traditionsgaststätte<br />

„Deutsches<br />

Haus“ am Eingangstor<br />

zur <strong>Beelitzer</strong> Altstadt<br />

hat sich vom hässlichen<br />

Entlein zum schönen Schwan<br />

gemausert. An der aufgearbeiteten<br />

Originaltür an der<br />

Berliner Straße prangt wieder<br />

die Nummer 18. Die Fassade<br />

des alten Gasthauses<br />

mit Fremdenzimmern im<br />

Obergeschoss strahlt in einem<br />

von 1900 nachempfundenen<br />

hellen Farbton. Es gilt<br />

als Haupthaus des Vierseithofes<br />

und musste wegen der<br />

schlechten Bausubstanz neu<br />

errichtet werden. Der daran<br />

anschließende Große Saal<br />

wurde ebenfalls nach historischen<br />

Fotografien rekonstruiert<br />

und darf getrost mit seiner<br />

original himmelblauen<br />

Decke, den sienaroten Wänden,<br />

mit goldfarbenen Blumen<br />

und silberglänzenden<br />

Ranken und Rundbögen über<br />

stuckbesetzten Säulenreliefs<br />

als Glanzstück bezeichnet<br />

Als eine der letzten Handgriffe wird<br />

die Hausnummer auf der restaurierten<br />

Eingangstür angebracht.<br />

werden. Der Saal misst 196<br />

Quadratmeter und hat Platz<br />

für etwa 170 Polsterstühle.<br />

„Kino, Konzerte und Theaterstücke<br />

werden wie einst<br />

den Saal zu einem beliebten<br />

Treffpunkt machen“, ist sich<br />

Bürgermeister Bernard<br />

Knuth sicher. Der Verbinder<br />

zum ehemaligen Wirtschaftshaus<br />

in der Krümmung zur<br />

Trebbiner Straße besticht<br />

durch seine roten Ziegelsteine<br />

und die bodentiefe Fensterfront<br />

und macht neugierig<br />

auf Mehr. „Und die <strong>Beelitzer</strong><br />

sind schon richtig heiß“,<br />

weiß die Ortsvorsteherin<br />

Karin Höpfner. Für sie ist<br />

der Saal „ein echter Hammer,<br />

unser Prachtstück“.<br />

Dabei sei „das Meiste abgängig<br />

gewesen“, wie Knuth<br />

sagt. Obwohl ausgerechnet<br />

der Saal schlimm ausgesehen<br />

hat“, sei seine Substanz aber<br />

„gut gewesen“.<br />

Der Komplex mit dem historischen<br />

Saal, der in Verwaltung<br />

der Stadt bleibt und mit<br />

separatem Eingangs- und<br />

Tresen-Bereich zum Beispiel<br />

von Vereinen und Familien<br />

gemietet werden kann, wird<br />

Z<br />

ur Eröffnung<br />

wollen auch<br />

die Minister für<br />

Landwirtschaft und<br />

für Infrastruktur<br />

nach Beelitz<br />

kommen.<br />

am 1./2.Februar eingeweiht<br />

und erstmals komplett besichtigt<br />

werden können. Der<br />

offizielle Festakt mit Gästen<br />

aus Politik und Wirtschaft<br />

sowie <strong>Beelitzer</strong> Stadtverordneten<br />

erfolgt am 1. Februar<br />

um 18.30 Uhr.<br />

Laut Bernhard Knuth haben<br />

sich die Brandenburger Minister<br />

Katrin Schneider<br />

(Infrastruktur) und Jörg Vogelsänger<br />

(Landwirtschaft)<br />

angemeldet. Mit einem etwa<br />

zweistündigen Konzert entführen<br />

die Dresdener Salon-<br />

Damen die Gäste musikalisch<br />

in die 1920er bis<br />

1950er Jahre – und das Deutsche<br />

Haus in seine neue<br />

Etappe. Wegen der begrenzten<br />

Platzzahl findet am 2.<br />

Februar ab 18.30 Uhr das<br />

Konzert nochmals statt. Wer<br />

dafür keine Karte ergattern<br />

konnte, muss nicht traurig<br />

sein. Der Veranstaltungsplan<br />

für den Saal wird gerade<br />

erstellt und hält sicher für<br />

jeden etwas Interessantes<br />

übers Jahr bereit.<br />

Schneller als in den großen<br />

Saal kommt man gewiss in<br />

das Restaurant mit einem<br />

sizilianischen Koch, das<br />

Ilmay Schrödl eine Woche<br />

später öffnen wolle, wie der<br />

Bürgermeister ankündigt hat.<br />

Die Pächterin und Betreiberin<br />

des Lokals sowie der<br />

sieben Ferienappartements<br />

für je zwei Personen (20 bis<br />

25 Quadratmeter groß)<br />

wohnt in Fichtenwalde und<br />

hatte sich neben anderen für<br />

den Gastronomie- und Beherbergungsbetrieb<br />

beworben.<br />

Die Gaststätte auf rund<br />

190 Quadratmetern bekam<br />

eine Akustikdecke und<br />

schallsichere Festverglasung.<br />

Wer hier künftig schlemmt,<br />

wird nicht vom Straßenlärm<br />

an der großen Kreuzung genervt.<br />

„Das war absolutes<br />

Muss für uns“, sagt Sigrid<br />

von der Heiden. Sie ist vom<br />

Sanierungsträger Stadtkontor<br />

in Potsdam-Babelsberg die<br />

zuständige Projektsteuerin<br />

für das Deutsche Haus in<br />

Beelitz. Nach langer Planungszeit,<br />

aber nur anderthalbjähriger<br />

Sanierungszeit<br />

werden letztlich 4,5 Millionen<br />

Euro inklusive Kaufpreis<br />

und 615 000 Euro Städtebauförderung<br />

in das Sanierungsprojekt<br />

geflossen sein,<br />

so von der Heiden. Bauherrin<br />

ist die Stadtwerke Beelitz<br />

GmbH. Das ausführende<br />

Ingenieurbüro war die Paul<br />

& Störmer GbR, die bereits<br />

an anderen <strong>Beelitzer</strong> Objekten<br />

ihre Handschrift hinterlassen<br />

hat. Die meisten der<br />

Die Außenansicht des deutschen Hauses. Vom künftigen Restaurant aus hat<br />

man einen guten Blick auf das rege Treiben an der Hauptkreuzung durch<br />

schallgeschützte große Fenster.

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