Enya-Windsbraut-Birte-Laemmle-Leseprobe

fort: „Ich werde die Aurora als Eignerin und Kapitänin weiter
führen, genauso, wie ich es Tore an seinem Totenbett versprochen
habe. Ich werde ihm seinen letzten Wunsch erfüllen.
Wir segeln wie geplant weiter nach Ataleya, dort wird die Ware
gelöscht und verkauft. Bis dahin gelten eure Heuerverträge weiter,
die Rechte und Pflichten von Tore liegen so lange bei mir.
Ist in Ataleya alles verladen und verkauft, zahle ich euch eure
Heuer aus. Von da an habt ihr die Wahl. Ihr könnt gehen, oder
bleiben. Ich werde niemanden zu irgendetwas zwingen. Aber bis
zur Ankunft in Ataleya bin ich eure Kapitänin und werde das
Kommando übernehmen. Tore hat mich gut ausgebildet und ich
bin die einzige hier, die vernünftig mit einem Sextanten umgehen
kann. Gibt es dazu irgendwelche Fragen?“
Enya atmete tief durch, nun war alles gesagt und es kam darauf
an, wie die Männer reagieren würden.
Doc, Josse und Albert schauten sie beeindruckt an. Der Rest
der Mannschaft blickte betreten auf die Tischplatte. Marten
waren sämtliche Gesichtszüge entglitten. Sogar Borus schaute
verwundert drein, obwohl er versuchte, es sich nicht anmerken
zu lassen. Niemand sagte etwas, nur das knarzende Holz der
Aurora vermischte sich mit dem Rauschen der Wellen des Meeres.
Enya wurde ungeduldig: „Mit großartiger Begeisterung hatte
ich nicht gerechnet, aber dass niemand etwas dazu zu sagen hat,
wundert mich jetzt doch. Alles was ich von euch will, ist eine
faire Chance, mich zu beweisen!“, sagte sie und ließ ihren Blick
wieder durch die Runde wandern.
Albert meldete sich zu Wort: „Enya, du weißt, du kannst dich
immer auf mich verlassen und allein schon um Tores willen bin
ich froh und stolz, dass du sein Andenken wahren willst. Ich
unterstütze dich, wo immer ich kann und glaube, du wirst die
33