SB_02_17_12
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„Il Moro“ ging, aber soll das so bleiben?<br />
Editorial<br />
Das BDS-Interview<br />
Gaby Sehorz neue Präsidentin<br />
des BDS Bayern<br />
BDS, Auszug aus dem<br />
Geschäftsbericht 2016/<strong>17</strong><br />
Wirtschaft und Tourismus<br />
im LK Starnberg<br />
Würmtaler Gemeinwohlgruppe<br />
Steuer & Recht<br />
S. 3<br />
S. 5<br />
S. 6<br />
S. 8<br />
S. 9<br />
S. 10<br />
Foto: Peter Riemann<br />
2. Ausgabe Juni 20<strong>17</strong><br />
Impressum<br />
S. 11<br />
Starnberger<br />
Bote<br />
Zeitung für Starnberg mit seinen Ortsteilen<br />
Hadorf, Hanfeld, Landstetten, Leutstetten<br />
Percha, Perchting, Söcking und Wangen<br />
Mitteilungen der Stadt im Sonderteil<br />
an Haushalte und Geschäfte<br />
Herausgeber:<br />
BDS Bayern e.V.,<br />
Ortsverband Starnberg<br />
Eine Stadtratsdelegation besichtigt das „Centrum“<br />
Foto Peter Riemann
STASEE_CoKG_90x<strong>12</strong>5_EMAS_Layout 1 20.03.14 10:05 Seite 1<br />
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D-155-00<strong>12</strong>6
Starnberger Bote 3 Editorial<br />
Liebe Bürgerinnen und Bürger,<br />
der Frühling ist im vollen Gange, und den<br />
ersten Frühjahrsputz hat wahrscheinlich<br />
auch schon jeder hinter sich gebracht.<br />
„Ramadama“ wie es in Bayern auch so<br />
schön heißt, beschäftigte viele Orte in<br />
letzter Zeit.<br />
Den Ausspruch „rama dama“ prägte der<br />
damalige Münchener Oberbürgermeister<br />
Thomas Wimmer („Wimmer Damerl“).<br />
Diese Aufforderung in bairischer Mundart<br />
bedeutet sinngemäß „lasst uns aufräumen!“.<br />
OB Wimmer forderte damit<br />
die Bevölkerung auf, die Trümmer und<br />
Ruinen des Zweiten Weltkrieges wegzuräumen.<br />
Auch heute noch wird im<br />
bairischen Sprachraum eine öffentlich<br />
organisierte Veranstaltung, bei der (meist<br />
unter Mitwirkung der Bevölkerung) in der<br />
Natur Müll aufgesammelt wird, oft als<br />
"Ramadama"-Aktion bezeichnet.<br />
Das seit 10.03.20<strong>17</strong> verabschiedete<br />
CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz, mit<br />
dem Unternehmen dazu zu verpflichtet<br />
werden, einen Nachhaltigkeitsbericht zu<br />
veröffentlichen, fordert uns auf, bei sich<br />
selbst aufzuräumen, alte Zöpfe abzuschneiden,<br />
neue Wege zu beschreiten<br />
und die Chancen daraus zu nutzen.<br />
Die Gemeinwohlökonomie hat dazu eine<br />
Wertetabelle erstellt, um es Unternehmen<br />
zu erleichtern, genau nach diesen<br />
Grundsätzen zu wirtschaften und eine<br />
greifbare Bilanz aus den eigenen Werten<br />
zu ziehen. Nachhaltige, ethische und<br />
soziale Verantwortung sowie regionales<br />
Netzwerken helfen, die Produktion und<br />
die Wirtschaftlichkeit ökologisch und<br />
ethisch verantwortlich in kleinen Schritten<br />
zu steigern, um Unternehmen nicht nur<br />
kurzfristig, etwa ohne Berücksichtigung<br />
ökologischer und sozialer Folgekosten zu<br />
einer gesunden und stabilen wirtschaftlichen<br />
Erfolgsbilanz zu führen.<br />
Das schlechteste Negativbeispiel ist die<br />
deutsche Energiewirtschaft, die sich<br />
viel zu spät in Richtung Nachhaltigkeit<br />
bewegt hat und mittlerweile - nach<br />
aktuellem Börsenwert - zu den wirtschaftlich<br />
schwierigsten Zweigen<br />
gehört. Ganz anders dagegen die<br />
Spardabank München eG oder auch der<br />
Energielieferant Polarstern - um stellvertretend<br />
zwei positive Beispiele zu nennen<br />
-, die zu den größeren Gemeinwohlzertifizierten<br />
Unternehmen Bayerns<br />
gehören.<br />
Als Vertreterin eines ebenfalls<br />
Gemeinwohl-zertifizierten Unternehmens<br />
habe ich zusammen mit Öko & Fair aus<br />
Gauting einige Betriebe in Österreich<br />
besucht, die positive Beispiele für eine<br />
nachhaltige Wirtschaftsform darstellen.<br />
In diesem Sinne wünsche ich einen<br />
schönen Frühling.<br />
Herzlichst<br />
Ihre Barbara Classen<br />
1. Vorsitzende Bund der Selbstständigen<br />
Gewerbeverband Starnberg Ortsgruppe<br />
des BDS Bayern e.V.<br />
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Starnberger Bote 5 Das BDS-Interview<br />
Fragen an Johannes Bötsch (BLS), Referent für Handel und Gewerbe<br />
1. Eine Stadtratsdelegation (ohne<br />
BMS, FDP und WPS) besichtigte<br />
am 25.03.20<strong>17</strong>, das „Centrum“.<br />
Gibt es neue Entwicklungen für die<br />
Umnutzung dieses Gebäudes unter<br />
Mitwirkung der Stadt?<br />
Noch im Mai werden sich die Stadträte<br />
von BLS, CSU, DPF, GRÜNEN, SPD und<br />
UWG mit dem Verkäufer der Immobilie,<br />
mit dem es regen und konstruktiven<br />
Austausch gibt, bei einem Workshop<br />
treffen. Ich begrüße es, dass es einem<br />
Großteil des Stadtrats bewusst ist, dass<br />
man sich Gedanken bezüglich einer<br />
Nutzung des Centrum machen sollte.<br />
Überzeugende Gründe, warum sich die<br />
Stadtverwaltung inkl. der erstgenannten<br />
Fraktionen zumindest gegen eine weitere<br />
Untersuchung des Centrums sperren,<br />
sind mir nicht bekannt. Lassen wir uns<br />
überraschen, ob Sie an diesem Workshop<br />
teilnehmen. Viele meiner Kollegen zeigen<br />
aber Gott sei Dank viel Engagement und<br />
Kreativität bei einer möglichen Nutzung<br />
der „Centrum“ Immobilie.<br />
2. Manche sehen Starnberg „siechen“,<br />
weil es eine gefühlt hohe<br />
Schließung und Neueröffnung von<br />
Geschäften und Restaurants gibt.<br />
Was könnten die Ursachen für diese<br />
Umstrukturierungen sein?<br />
Ich sehe diese Entwicklung nicht ganz so<br />
dramatisch. Wenn es Leerstand gibt, dann<br />
ist der meist von kurzer Dauer. Vielmehr<br />
erkenne ich viele neue tolle und kreative<br />
Geschäfte, die an bekannten Standorten<br />
eröffnen und dem Einkaufserlebnis<br />
Innenstadt einen neuen Schwung geben.<br />
Ein Einkaufsangebot in einer Stadt muss<br />
sich auch immer wieder erneuern dürfen.<br />
Von einem großen Geschäftssterben<br />
kann m.E. nicht die Rede sein, arbeiten<br />
wir daran, dass es so bleibt.<br />
Ich persönlich habe dem Stadtmarketing<br />
ein Konzept aus Miesbach ans Herzen<br />
gelegt, wo sog. Regionale Pop-up Stores<br />
leerstehende Einzelhandelsflächen<br />
temporär bespielen und die Innenstadt<br />
erfolgreich attraktivieren. Ein Feedback<br />
auf meine Vermittlung zu den Initiatoren<br />
habe ich leider noch nicht bekommen.<br />
3. Die ursprüngliche Kooperation<br />
von Stadt und CityInitiative scheint<br />
aufgegeben worden zu sein. Man<br />
wurstelt vor sich hin. Wie kann man<br />
zu einem gemeinsamen Handeln<br />
zurückkehren?<br />
Man scheint sich wieder anzunähern.<br />
Ich glaube beide Seiten scheinen zu<br />
spüren, dass eine Zusammenarbeit<br />
für Starnberg dienlich ist. Gerade die<br />
CityInitiative ist sehr engagiert und Frau<br />
Buckel vom Stadtmarketing versucht die<br />
Stadtverwaltung hinein zu vermitteln.<br />
Jeder Bürger sollte zudem versuchen,<br />
so gut es geht, vor Ort zu kaufen. Ein<br />
positives Votum an der Ladenkasse ist<br />
die beste Auszeichnung und Ansporn für<br />
alle Beteiligten, miteinander zu arbeiten.<br />
Ich wünsche mir mehr Wertschätzung für<br />
den lokalen Einzelhandel.<br />
4. In den nächsten Wochen wird die<br />
Planung wieder aufgenommen für<br />
das Tengelmann-Projekt am Bahnhof<br />
Nord. Der Stadtrat hatte 2014 ein<br />
CIMA-Gutachten in Auftrag gab.<br />
Die Übernahme von Tengelmann<br />
und die Untersagung durch das<br />
Kartellamt haben das Projekt zeitlich<br />
stark zurückgeworfen. Einige<br />
Politiker sehen eine Konkurrenz für<br />
die Innenstadt. Halten Sie das für<br />
berechtigt?<br />
Das Projekt sollte man kritisch begleiten,<br />
aber nicht gleich ablehnen. Gewisse<br />
Branchen dürfen nicht in Konkurrenz<br />
zu den Innenstadt-Geschäften stehen,<br />
das ist völlig klar. Aber es muss auch<br />
Möglichkeiten geben, gewisse Segmente<br />
und Produkte auch in Starnberg erwerben<br />
zu können. Ich denke hier beispielsweise<br />
an preisgünstige Bekleidung.<br />
Ein ausgewogenes und attraktives<br />
„Einkaufscenter“ ist somit auch Chance<br />
für den Einkaufstandort Starnberg.<br />
Eine attraktive Innenstadt wird auch<br />
Kunden aus einem Einkaufscenter in die<br />
Einzelhandelhandelsgeschäfte ziehen. Es<br />
sollte darauf geachtet werden, dass es<br />
sich am Standort „Tengelmann“ ausschließlich<br />
um eine Ergänzung zum<br />
Innenstadtsortiment handelt.<br />
5. Ringsum wachsen die Gewerbegebiete.<br />
Starnberg mit Schorn hinkt<br />
hinterher. Wie und wo sehen Sie bei<br />
leerem Stadtsäckel Möglichkeiten<br />
Gewerbesteuer zu generieren?<br />
Dreh- und Angelpunkt ist allein die<br />
Entwicklung des Gewerbegebiets<br />
Schorn. Dieses Projekt nimmt aufgrund<br />
der Initiative von u.a. BLS, UWG und CSU<br />
wieder Fahrt auf. Hier geht es einem<br />
Großteil der im Stadtrat vertretenen<br />
Parteien und einigen Unternehmen leider<br />
derzeit viel zu langsam voran.<br />
In der Zwischenzeit darf aber auch<br />
das Klima mit den Unternehmern<br />
gerne wieder besser werden. Mit einigen<br />
Interessensgruppen (z.B. der<br />
IHK-Regionalausschuss) gab es vor<br />
nicht allzu langer Zeit aufgrund unterschiedlicher<br />
Auffassungen zum Thema<br />
Verkehrspolitik keinerlei sachlichen<br />
Austausch mehr.<br />
Der Wunsch vieler Unternehmen,<br />
mehr Wohnraum für Mitarbeiter in<br />
Starnberg zu schaffen, wird mit dem<br />
neuen Einheimischenmodell angepackt,<br />
auch wenn es hier noch weiteren<br />
Handlungsbedarf besteht. Hierzu trotzdem<br />
Lob und Dank an die Verwaltung.<br />
Auch der Ausbau als Schulstandorts<br />
wirkt sich positiv als Standortfaktor aus.<br />
Außer einer zügigeren Entwicklung des<br />
Gewerbegebiets Schorn sehe ich zurzeit<br />
leider keine weiteren Handlungsfelder,<br />
kurzfristig die Gewerbesteuereinnahmen<br />
merklich erhöhen zu können.<br />
6. Viel Aufregung um „The Starnbergsee<br />
Hideaway", in Seeshaupt.<br />
Könnte nicht ein ähnlich kleines<br />
Hotel am Seeufer (nach dem Bau des<br />
S-Bahntunnels) in Kombination mit<br />
dem Hotel Bayerischer Hof und der<br />
alten Oberschule (Dependance) viele<br />
Probleme auf einmal lösen?<br />
Ob der S-Bahn Tunnel realisiert werden<br />
kann, mag ich nicht zu beurteilen, aber<br />
grundsätzlich halte ich diese Hotelidee<br />
für sehr charmant und erfolgsversprechend.<br />
Es sollte aus fachlicher Sicht<br />
aber keine Kettenhotellerie sein, sondern<br />
ein individuelles Konzept eines privaten<br />
Betreibers sein, ähnlich wie das genannte<br />
Beispiel. Ich sehe Starnberg prädestiniert<br />
für ein Hotelprojekt, das eine persönliche<br />
Handschrift trägt! Dieses Hotel<br />
sollte ein Treffpunkt /Salon für Gäste und<br />
Einheimische sein. Ein „Wellnesstempel“<br />
muss es bitte nicht sein, das können<br />
andere Regionen besser.<br />
Peter Riemann<br />
Gaby Sehorz als neue Präsidentin des BDS Bayern gewählt<br />
Generalversammlung ergänzt Führungsspitze<br />
des traditionsreichen<br />
Wirtschaftsverbands<br />
Mit einer breiten Mehrheit wählte die<br />
Generalversammlung des BDS Bayern<br />
am Wochenende Frau Gaby Sehorz<br />
zur neuen Präsidentin. Die selbständige<br />
Mediendesignerin engagiert sich<br />
seit 16 Jahren in verschiedenen leitenden<br />
Funktionen im Verband und<br />
vertrat zuletzt den Bezirk Mittelfranken<br />
im Landesausschuss. Gemeinsam mit<br />
Ehrenamtlichen und Mitarbeitern möchte<br />
sie die Kommunikation im Verband<br />
stärken und bessere Leistungen für die<br />
Mitglieder durchsetzen.<br />
Neu gewählt wurden zudem als 2.<br />
Vizepräsident Rechtsanwalt Christian<br />
Heinzelmann, als 3. Vizepräsident<br />
IT-Berater Stefan Lamm und als<br />
Schatzmeister Steuerberater Georg<br />
Büchele. Die 1. Vizepräsidentin Frau<br />
Ulla Widmann-Borst sowie die Beisitzer<br />
Martin Busch, Wolfgang Fuhrmann und<br />
Florian Möckl bleiben dem Präsidium<br />
weiterhin erhalten und sichern somit die<br />
nötige Kontinuität in der Verbandsführung.<br />
Das Präsidium des BDS Bayern v.l.n.r.:<br />
Landesschatzmeister Georg Büchele,<br />
Beisitzer Wolfgang Fuhrmann, 3.<br />
Vizepräsident Stefan Lamm, Präsidentin<br />
Gaby Sehorz, Ehrenpräsident Prof. Dr.<br />
Fritz Wickenhäuser, 1. Vizepräsidentin<br />
Ulla Widmann-Borst, 2. Vizepräsident<br />
Christian Heinzelmann, Beisitzer Martin<br />
Busch, Hauptgeschäftsführer Michael<br />
Forster<br />
Neue Facebook-Seite<br />
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Starnberger Bote 6 BDS<br />
Auszug aus dem Geschäftsbericht 2016 / 20<strong>17</strong><br />
Der Landesverband Bund der<br />
Selbständigen – Gewerbeverband<br />
Bayern e.V. hat auch im letzten Jahr<br />
die Interessen seiner Mitglieder<br />
konsequent und Lautstark vertreten.<br />
Neben Treffen mit namhaften<br />
Politikern wie Ilse Aigner, Brigitte<br />
Zypries und Hubert Aiwanger meldet<br />
sich der BDS regelmäßig zu Wort: Hier<br />
ein kleiner Auszug aus dem letzten<br />
Geschäftsbericht:<br />
Vorauszahlung von Sozialversicherungsbeiträgen<br />
Pressemitteilung vom 25.04.2016<br />
Die Vorauszahlungspflicht von<br />
Sozialversicherungsbeiträgen ist<br />
Bürokratie pur und gehört abgeschafft.<br />
Die Frist zur Meldung und Überweisung<br />
von Sozialversicherungsbeiträgen<br />
sollte auf den dritten Arbeitstag des<br />
Folgemonats gelegt werden. Damit<br />
würde doppelte Arbeit vermieden.<br />
BDS fordert maßvolle Ausweisung von<br />
Gewerbeflächen<br />
Pressemitteilung vom 11.05.2016<br />
Wenn Städte wachsen, brauchen wir<br />
auch neue Gewerbeflächen, damit<br />
Unternehmen expandieren können und<br />
zusätzliche Angebote die Stadt bereichern.<br />
B15neu ist wichtig für Landshuter<br />
Wirtschaft<br />
Pressemitteilung vom 13.05.2016<br />
Für die Region Landshut ist die<br />
Fertigstellung der B15neu bis zur A94<br />
und die damit verbundene Ost- und<br />
Westumgehung von besonderer<br />
Bedeutung. Der Weiterbau der B15neu<br />
muss daher so schnell wie möglich<br />
durchgeführt werden.<br />
Selbständige begrüßen Aigners<br />
Vorstoß zum Mobilfunknetz<br />
Pressemitteilung vom 13.05.2016<br />
Während das D-Netz bereits seit 1992 in<br />
Deutschland kommerziell genutzt wird,<br />
ist dessen Ausbau noch immer nicht<br />
abgeschlossen. Wer als Selbständiger<br />
auf der Autobahn oder im Zug unterwegs<br />
ist, kann nur mit einem verlässlichen<br />
Handynetz Kundenkontakte pflegen.<br />
Daher begrüßt der BDS den Vorstoß<br />
von Staatsministerin Ilse Aigner, die<br />
Mobilfunknetze weiter auszubauen.<br />
Umweltprämie trifft auf Widerstand<br />
Pressemitteilung vom 19.05.2016<br />
Mit 600 Millionen Euro möchte<br />
die Bundesregierung den Kauf von<br />
Elektroautos fördern. Der BDS prangert<br />
diese Subvention großer Autokonzerne<br />
an und fordert stattdessen Investitionen<br />
in die Infrastruktur.<br />
BDS Konjunkturerhebung: Wirtschaft<br />
boomt – mehr Infrastruktur nötig<br />
Pressemitteilung vom 25.05.2016<br />
Der BDS Stimmungstest zeigt: Bayerns<br />
Wirtschaft gewinnt an Fahrt. Die<br />
Unternehmer sehen ihre Geschäftslage<br />
zunehmend positiv und auch die<br />
Geschäftserwartungen haben sich verbessert.<br />
Eine relativ hohe Zufriedenheit<br />
herrscht mit der Wirtschaftspolitik der<br />
Landesregierung. Allerdings trüben<br />
Infrastrukturprobleme die Stimmung.<br />
Reform der Erbschaftsteuer mit<br />
Mängeln<br />
Pressemitteilung vom 20.06.2016<br />
Die Neuregelung der Erbschaftsteuer ist<br />
ein schlechter Kompromiss. Während<br />
früher Firmen mit bis zu 20 Mitarbeitern<br />
von der Erbschaftssteuer ausgenommen<br />
waren, wird dies künftig auf maximal<br />
fünf Mitarbeiter eingeschränkt. Zudem<br />
soll eine Schenkung schlechter gestellt<br />
werden als eine Erbschaft. Damit steht<br />
zu befürchten, dass sich künftig weniger<br />
Unternehmen um eine frühzeitige und<br />
geregelte Nachfolge kümmern. Solche<br />
handwerklichen Mängel sollten von der<br />
Politik nachgebessert werden, fordert der<br />
BDS Bayern.<br />
BDS und Wirtschaftsministerium ziehen<br />
an einem Strang<br />
Pressemitteilung vom 23.06.2016<br />
Staatsministerin Ilse Aigner und<br />
Präsident Marco Altinger trafen sich zu<br />
einem einstündigen Austausch über<br />
Standpunkte in der Wirtschaftspolitik.<br />
Besonders beim Mobilfunkempfang<br />
und dem Flughafenausbau sahen beide<br />
Seiten Handlungsbedarf. Ergänzt wurde<br />
das Treffen auf Arbeitsebene durch<br />
Georg Schmidt, Leiter des Referats<br />
„Grundsatzfragen der Mittelstandspolitik“<br />
und BDS-Referent Jakob Schlag.<br />
Potentiale entdecken, Arbeit auf Zeit<br />
Magazin MeinBDS, Ausgabe 2/2016 vom<br />
27.06.20<strong>17</strong><br />
Zeitarbeit, Praktika und Saisonkräfte:<br />
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Potential schlummert.<br />
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44 % Krankenkassenbeitrag sind zu<br />
viel<br />
Pressemitteilung vom 07.07.2016<br />
Selbständige riskieren viel, um die<br />
Gesellschaft voranzubringen. Dafür sollten<br />
sie nicht bestraft werden. Während sich<br />
der Beitrag bei Arbeitnehmern prozentual<br />
am Einkommen berechnet, gehen<br />
die Kassen bei Selbständigen regelmäßig<br />
von der Beitragsbemessungsgrenze<br />
aus. Damit zahlen hauptberufliche<br />
Selbständige aktuell 665 Euro<br />
Krankenkassenbeitrag pro Monat.<br />
Sie zahlen somit einen prozentual<br />
deutlich höheren Beitrag als andere<br />
Versicherte. Die ärmsten 20 % trifft es<br />
dabei besonders hart: Hier müssen die<br />
Selbständigen 44 % ihres Einkommens<br />
an die gesetzliche Krankenversicherung<br />
abgeben.<br />
Der BDS Bayern fordert daher eine<br />
Änderung der Berechnungsgrundlage:<br />
Die Beiträge von Selbständigen sollten<br />
genauso berechnet werden, wie die<br />
Beiträge von Arbeitnehmern.<br />
Landtag für Mobilfunkausbau<br />
Pressemitteilung vom 08.07.2016<br />
Nach intensiven Gesprächen des BDS<br />
mit führenden Politikern beantragen<br />
drei Landtagsfraktionen gleichzeitig den<br />
Mobilfunkausbau.<br />
Ilse Aigner stopft Funklöcher<br />
Pressemitteilung vom 03.08.2016<br />
Ende Juni 2016 tauschten sich<br />
Wirtschaftsministerin Ilse Aigner sowie<br />
BDS Präsident Marco Altinger über aktuelle<br />
Herausforderungen der bayerischen<br />
Wirtschaft, insbesondere über das<br />
fehlende durchgängige Breitbandnetz<br />
aus. Knapp einen Monat später stellte<br />
Ilse Aigner bereits ihr Sofortprogramm<br />
gegen Funklöcher und langsame<br />
Internetverbindungen vor. Mit Hilfe von 5<br />
Millionen Euro sollen bis zum Jahr 2<strong>02</strong>0<br />
Funkmasten neu gebaut oder aufgerüstet<br />
werden.<br />
BDS Bayern freut sich über Weiterbau<br />
der B15neu<br />
Pressemitteilung vom 05.08.2016<br />
„Der Beschluss der B15 neu im<br />
Bundeskabinett ist wichtig und richtig“,<br />
freut sich Marco Altinger, Präsident des<br />
BDS Bayern.<br />
BDS gegen Steuererhöhung<br />
Pressemitteilung vom 16.08.2016<br />
Bei sinkenden Energiepreisen möchte<br />
Minister Gabriel automatisch die Steuern<br />
erhöht wissen. Somit solle vermieden<br />
werden, dass Unternehmen und<br />
Verbraucher Energie unnötig verschwenden<br />
und bei Neuanschaffungen auf veraltete<br />
Energiefresser zurückgreifen.<br />
Gegen diese Pläne protestiert der BDS<br />
Bayern: Unternehmer wissen selbst, dass<br />
die Energiepreise langfristig hoch sind<br />
und auch Benzinkosten wieder steigen<br />
werden. Minister Gabriel sollte sich auf<br />
den Koalitionsvertrag konzentrieren. Dort<br />
sind Steuererhöhungen nicht vorgesehen.<br />
Steuersenkung noch vor dem<br />
Wahlkampf<br />
Pressemitteilung vom 01.09.2016<br />
Der Staat sollte nicht mehr Steuern erheben,<br />
als er für seine Aufgaben benötigt.<br />
Angesichts eines Überschusses<br />
von 18,5 Milliarden Euro für das erste<br />
Halbjahr 2016 ist dieses Gleichgewicht<br />
zwischen staatlichen Einnahmen<br />
und Ausgaben nicht mehr gegeben.<br />
Zumindest ein Teil dieser Einkünfte sollte<br />
für Steuersenkungen verwendet werden.<br />
B15neu wichtig für Wirtschaft<br />
Pressemitteilung vom 07.09.2016<br />
„Die B15neu ist wichtiger denn<br />
je für Südostbayerns Wirtschaft.<br />
Nach deren Aufnahme in den<br />
Bundesverkehrswegeplan sollten die<br />
Pläne jetzt unverzüglich umgesetzt werden“,<br />
sagt Marco Altinger, Präsident des<br />
BDS Bayern.<br />
Mitarbeiterbindung – Glückliche<br />
Mitarbeiter sind treue Mitarbeiter<br />
Magazin MeinBDS, Ausgabe 3/2016 vom<br />
26.09.2016<br />
Vollbeschäftigung und eine gute<br />
Auftragslage im Betrieb: Wie Sie<br />
Mitarbeiter an Ihr Unternehmen binden.<br />
Mit diesem Thema behandeln wir das<br />
langfristig ertragsreiche Verhältnis zwischen<br />
Arbeitgeber und Arbeitnehmer.<br />
Schwaben: Entdecken Sie einen der<br />
schönsten Bezirke Bayerns mit unserem<br />
regionalen Schwerpunkt Schwaben.<br />
Betriebliche Gesundheitsförderung<br />
digital: Die Gesundheit der Mitarbeiter<br />
ist wichtig für den langfristigen<br />
Unternehmenserfolg. Gleichzeitig<br />
sind traditionelle Maßnahmen der<br />
Gesundheitsförderung oft teuer und zeitintensiv.<br />
Neue Anbieter schaffen betriebliche<br />
Gesundheitsprävention durch zeitsparende<br />
Online-Kurse.<br />
Soli fehlt die Begründung<br />
Pressemitteilung vom 29.09.2016<br />
Eingeführt zur Finanzierung von Golfkrieg<br />
und Aufbau-Ost hat der Soli seine<br />
Begründung inzwischen verloren. Daher<br />
gehört er ersatzlos gestrichen.<br />
Wirtschaftswachstum wird<br />
Personalengpass verschärfen<br />
Pressemitteilung vom 30.09.2016<br />
Kleine und mittelständische Betriebe<br />
planen, mehr Personal einzustellen.<br />
Gleichzeitig herrscht mit einer<br />
Arbeitslosenquote von 3,5 % bereits<br />
jetzt Vollbeschäftigung in Bayern. Damit<br />
wird sich der Fachkräftemangel im<br />
kommenden Jahr verstärken, wie ein<br />
Stimmungstest des BDS Bayern zeigt.<br />
Populismus gefährdet Wirtschaft<br />
Pressemitteilung vom 10.11.2016<br />
Der Sieg Donald Trumps beflügelt<br />
populistische Politiker weltweit. Dabei<br />
gefährden deren Forderungen massiv<br />
den Wirtschaftsstandort Bayern. Mehr<br />
als die Hälfte der 2015 in Bayern produzierten<br />
Güter fanden ihren Absatz im<br />
Ausland. Die Abschottungsfantasien der<br />
Populisten würden diese Wertschöpfung<br />
zerstören. Der BDS warnt daher vor<br />
populistischen Tendenzen.<br />
Alle Pressemitteilungen in vollständiger<br />
Lage finden Sie hier:<br />
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Starnberger Bote 8 Wirtschaft und Tourismus<br />
Wirtschaft und Tourismus im LK Starnberg<br />
Seit dem 1. Januar 20<strong>17</strong> ist es amtlich:<br />
als gwt - Gesellschaft für Wirtschaftsund<br />
Tourismusentwicklung im<br />
Landkreis Starnberg mbH startet die<br />
neu geschaffene Regionalagentur in<br />
dieses Jahr. Die gwt Starnberg GmbH<br />
entstand aus dem Zusammenschluss<br />
von Tourismusverband Starnberger<br />
Fünf-Seen-Land und der gfw<br />
Starnberg mit ihren Bereichen<br />
Wirtschaftsförderung, Regional- und<br />
Konversionsmanagement. Sie bietet<br />
von nun an all diese Themen unter<br />
einem Dach vereint. „Unser Ziel ist es,<br />
die Region nachhaltig und ganzheitlich<br />
zu entwickeln“ erklärt Geschäftsführer<br />
Christoph Winkelkötter seine Motivation,<br />
die beiden Einrichtungen zu vereinen.<br />
„Wenn unser Standort attraktiv bleiben<br />
soll, braucht es klar definierte Ziele und<br />
Strategien. Nur wenn wir branchenübergreifend<br />
denken und handeln, sind<br />
wir zukunftsfähig. Entscheidend ist für<br />
uns, dass wir hier in der Region in<br />
Wertschöpfungsketten denken.“<br />
Gemeinsam ist man weniger allein<br />
Mit der neuen Gesellschaft gelingt es,<br />
ein Gesamtkonzept umzusetzen, das<br />
nicht mehr unterscheidet, ob Menschen<br />
in unserer Region leben, arbeiten<br />
oder Urlaub machen. Ob beispielsweise<br />
BürgerInnen des Landkreises<br />
touristische Radwege nutzen oder<br />
TouristInnen Kinos und Konzerte<br />
besuchen, macht ebenso wenig einen<br />
Unterschied wie die Unterteilung von<br />
Betrieben und Unternehmen in touristische<br />
Branchen und andere. Durch<br />
die gemeinsame Herangehensweise<br />
in der neuen gwt Starnberg GmbH<br />
können nun Potenziale noch besser<br />
entwickelt und der Charakter der<br />
Region klarer herausgearbeitet werden<br />
– zusätzlich zum Tagesgeschäft<br />
wie Ansiedlungsberatung,<br />
Zimmervermittlung oder der Umsetzung<br />
bisheriger Regionalmanagement-<br />
Projekte. „Ein großer Teil unserer<br />
Touristen sind Geschäftsreisende, da<br />
sieht man schon wie stark die Bereiche<br />
Wirtschaft und Tourismus miteinander<br />
verbunden sind“ meint Winkelkötter.<br />
Für den Landkreis Starnberg, die<br />
14 Landkreis-Gemeinden und den<br />
Starnberger Unternehmerverband UWS<br />
e.V., bleibt im Grunde alles unverändert.<br />
Sie waren Gesellschafter der ehemaligen<br />
gfw Starnberg mbH und sind es<br />
nun ebenso für die neue gwt Starnberg<br />
GmbH. Der Tourismusverband als<br />
Zweckverband wurde Ende 2016<br />
offiziell aufgelöst, die Mitarbeitenden<br />
beider Organisationen komplett übernommen.<br />
„Wir sind froh, dass nun<br />
alle Formalitäten hinter uns liegen und<br />
wir uns ganz auf die inhaltliche Arbeit<br />
konzentrieren können“ freuen sich<br />
Geschäftsführer Christoph Winkelkötter<br />
und sein Stellvertreter Klaus Götzl<br />
gemeinsam.<br />
Wert-schätzend – eine Region auf der<br />
Suche nach sich selbst<br />
Bereits 2014 startete im Landkreis<br />
Starnberg der Markenbildungsprozess<br />
zur Etablierung einer Regionenmarke,<br />
mit der das Profil der Region weiter<br />
geschärft werden soll. Über Monate<br />
hinweg erarbeitete man in Workshops<br />
mit einem Team aus 25 wichtigen<br />
regionalen AkteurInnen aller Branchen<br />
die Spitzenleistungen des beliebten<br />
Landkreises. „Wir können nicht alles,<br />
aber so einiges exzellent – diese Devise<br />
nutzen wir für Projekte, Aktionen und<br />
Prozesse in der Region, um uns ständig<br />
weiter zu<br />
entwickeln, denn das ist unser Ziel“<br />
erklärt Regionalmanagerin Kathrin<br />
Kollmann. Mittelfristig soll das auch<br />
im Erscheinungsbild seinen Ausdruck<br />
finden.<br />
Die Entscheidung, eine neue<br />
Regionenmarke zu entwickeln,<br />
gab überhaupt auch den Anstoß<br />
für die Zusammenführung von<br />
Tourismusverband und gfw: „Hotellerie<br />
und Gastronomie gehören ja genauso<br />
zur regionalen Wirtschaft wie andere<br />
Branchen – warum sollte man da eine<br />
Unterscheidung machen? Gemeinsam<br />
können wir viel mehr erreichen“, ist<br />
sich gwt-Geschäftsführer Winkelkötter<br />
sicher. Von vielen Leistungen der gwt<br />
Starnberg profitieren ohnehin nicht nur<br />
TouristInnen und UnternehmerInnen,<br />
sondern vor allem die BürgerInnen<br />
des Landkreises. Sie nutzen nicht nur<br />
die Infrastruktur wie Radwege, sondern<br />
spielen Golf und gehen segeln.<br />
Die Regionenmarke hat das Ziel, ein<br />
Bewusstsein zu schaffen für unseren<br />
Lebens- und Wirtschaftsraum, das Wir-<br />
Gefühl zu stärken unter all denen, die<br />
hier leben und arbeiten.<br />
Was lange währt, bleibt weiter gut –<br />
gwt-Engagement für den Lebens- und<br />
Wirtschaftsraum<br />
Selbstverständlich wird sich die gwt<br />
wie gewohnt für die Betriebe und<br />
Unternehmen hier im Landkreis stark<br />
machen. Die mittelständisch geprägte<br />
regionale Wirtschaft bietet so viele<br />
Facetten wie kaum ein anderer Landkreis<br />
in der Metropolregion München. Von<br />
traditionellen Handwerksbetrieben über<br />
Hightech-Unternehmen und Hidden<br />
Champions ist alles dabei. Gerade<br />
im Umfeld des Sonderflughafens<br />
Oberpfaffenhofen und des Deutschen<br />
Luft- und Raumfahrtzentrums siedeln<br />
viele innovative Technologie-Firmen.<br />
Fachkräftemangel und bezahlbarer<br />
Wohnraum für Mitarbeitende – diese<br />
beiden Themen sind die großen<br />
Herausforderungen für die Zukunft.<br />
Schon jetzt bleibt ein Drittel aller<br />
Ausbildungsplätze unbesetzt, weil<br />
sich kein Nachwuchs findet. Die<br />
gwt wird mit ihren Projekten des<br />
Regionalmanagements wie dem<br />
beliebten Tag der Ausbildung tatkräftig<br />
gegensteuern und ist – als Ergänzung<br />
- gerade dabei eine Online-Plattform<br />
für Ausbildungsmöglichkeiten im<br />
Landkreis Starnberg zu entwickeln.<br />
Kooperationen zwischen Schule und<br />
Wirtschaft bleiben also ein wichtiges<br />
Element. Doch auch hochqualifizierte<br />
Ingenieure werden händeringend<br />
gesucht. Laut der gfw-Unternehmensbefragung<br />
von 2015 suchen<br />
fast 40% der lokalen Unternehmen<br />
nach Arbeitskräften, von diesen sollten<br />
gut 40 % einen Hochschulabschluss<br />
mitbringen. Für all diese Fachkräfte<br />
Wohnraum zu schaffen, bleibt zentrales<br />
Thema. Auch hier engagiert sich die<br />
gwt weiter und kann auf Ergebnissen<br />
einer Studie aufbauen, die vom zugehörigen<br />
Konversionsmanagement 2016<br />
in Auftrag gegeben wurde: „Wohnen im<br />
Landkreis Starnberg – auch in Zukunft<br />
noch möglich?“ Konversionsmanagerin<br />
Dr. Katharina Winter, zuständig für<br />
Nachnutzungsoptionen für das Areal<br />
der Fernmeldeschule in Feldafing, hat<br />
in den verbleibenden zwei Jahren viel<br />
zu tun, wenn die nächste Förderperiode<br />
wie erwartet bewilligt wird. „Der Abzug<br />
der Bundeswehr 2<strong>02</strong>0 scheint erstmals<br />
ein belastbares Datum“ gibt sich Dr.<br />
Winter optimistisch und blickt dazu<br />
mit einer Studie zu Zukunftstrends<br />
fundiert auf künftige Lebens- und<br />
Arbeitswelten. Die Förderung der facettenreichen<br />
und überaus erfolgreichen<br />
Kultur- und Kreativwirtschaft, mitsamt<br />
ihren Künstlern, Architektinnen,<br />
Designern oder Filmemachern ist ein<br />
weiterer Baustein, der von dem<br />
Zusammenschluss mit dem<br />
Tourismusverband enorm profitieren<br />
kann. Bundesweit liegt der Landkreis<br />
Starnberg laut der Studie „Kreative<br />
Klasse“ auf Platz 1 was Kreativität<br />
und Innovation betrifft – noch vor der<br />
Landeshauptstadt. Auch die berufliche<br />
Integration von Flüchtlingen als mögliche<br />
Antwort auf den zunehmenden<br />
Fachkräftemangel wird in der gwt weiter<br />
ein Thema sein.<br />
Wer sind wir und wenn ja wie viele?<br />
Traumhafte Landschaft, Deutschlands<br />
schönste Golfplätze und hervorragende<br />
Wassersportmöglichkeiten<br />
– und das alles in direkter Nähe<br />
der Landeshauptstadt. Mysteriöse<br />
Geschichten rund um König Ludwig II<br />
vor märchenhaften Schloss-Kulissen,<br />
eine nur halbstündige S-Bahnfahrt für<br />
den Ausflug nach München und kulturelle<br />
Highlights wie das Fünfseen-<br />
Filmfestival mit Open-Air-Kino direkt<br />
am See, die zahlreichen hochklassigen<br />
Jazz-Festivals oder die Museen – diese<br />
Stadt-Land-See-Kombination ist wohl<br />
einzigartig. Kontinuierlich steigt die Zahl<br />
der Besucher seit Ende der 70er-Jahre,<br />
vor allem aus den Nachbarländern<br />
Schweiz, Österreich und Italien kommen<br />
die TouristInnen neben den überwiegend<br />
deutschen Gästen in die Region.<br />
„Über 260 Millionen Euro brutto werden<br />
jährlich im Landkreis Starnberg umgesetzt,<br />
wenn man Übernachtungen und<br />
Ausgaben der TagestouristInnen miteinrechnet“,<br />
erklärt Klaus Götzl, stellvertretender<br />
gwt-Geschäftsführer. „ Das<br />
ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.“<br />
Nicht nur Gastgewerbe und<br />
Einzelhandel, sondern auch andere<br />
Dienstleistungsbranchen wie zum<br />
Beispiel Friseure oder Sportanbieter<br />
profitieren von diesen Umsätzen. Über<br />
1.600 Arbeitsplätze im Landkreis hängen<br />
direkt vom Tourismus ab.<br />
Leben, wo andere Urlaub machen<br />
Wenn nun die neue gwt Starnberg<br />
GmbH ab 20<strong>17</strong> an einem Strang<br />
zieht und die Bereiche Wirtschaft und<br />
Tourismus besser unter einem Dach<br />
zusammenbringt, werden nicht nur<br />
Synergien genutzt, es eröffnen sich<br />
auch neue Perspektiven und Ideen<br />
für Kooperationen, die der regionalen<br />
Wertschöpfung zugutekommen. Davon<br />
profitieren nicht nur TouristInnen oder<br />
Unternehmer vor Ort, sondern vor<br />
allem die BürgerInnen. Sie sind es<br />
schließlich, die das ganze Jahr über<br />
Cafés und Restaurants bevölkern, rund<br />
um und zwischen den beiden großen<br />
Seen Sport treiben oder Ausflugsziele<br />
besuchen und sich für kulturelle<br />
Highlights wie Kinofilme, Konzerte oder<br />
Ausstellungen begeistern. Denn eines<br />
ist sicher: die Informationen und Tipps<br />
dafür gibt es nach wie vor in den<br />
Tourist Informationen in Herrsching<br />
und Starnberg, die Tickets in der<br />
Starnberger Hauptstraße 1 zu kaufen!
Starnberger Bote 9 Würmtaler Gemeinwohlgruppe<br />
Exkursion ins Waldviertel zu Heini Staudinger und Johannes Gutmann<br />
bringt Erkenntnisse über erfolgreiche<br />
alternative Unternehmensführung<br />
Eine 10-köpfige Unternehmergruppe<br />
aus dem Landkreis Starnberg und dem<br />
Würmtal gönnte sich am 22./23. März<br />
eine Fortbildung im österreichischen<br />
Waldviertel. In dieser unterprivilegierten<br />
Region haben die beiden Querdenker<br />
Heini Staudinger und Johannes Gutmann<br />
mit ihren beiden Firmen „Waldviertler“<br />
und „Sonnentor“ gezeigt, wie man<br />
Unternehmen mit Kreativität und<br />
einer konsequenten Orientierung am<br />
Gemeinwohl der Menschen und an ökologischer<br />
Nachhaltigkeit im Interesse<br />
aller nachfolgenden Generationen<br />
überaus erfolgreich führen kann. Heini<br />
und Johannes sind zwei authentische<br />
Persönlichkeiten, die mit ihrer sozialen<br />
Kompetenz und ihrer ethischen<br />
Grundhaltung den Beweis angetreten<br />
haben, dass gemeinwohlorientiertes<br />
Handeln in der Wirtschaft nicht nur finanziellen<br />
Erfolg bringt, sondern – was viel<br />
wichtiger ist – auch Zufriedenheit bei<br />
allen.<br />
Im Waldviertel, das von hoher<br />
Arbeitslosigkeit und Abwanderung<br />
geprägt ist, haben Staudinger und<br />
Gutmann nicht nur hunderte von sinnvollen<br />
und traditionellen Arbeits- und<br />
Ausbildungsplätzen im heimischen<br />
Handwerk und in der regionalen<br />
Landwirtschaft zurückgewonnen,<br />
sondern auch faire internationale<br />
Beziehungen geschaffen, die für alle<br />
Beteiligten ein Auskommen garantieren.<br />
Ihr Erfolgsrezepte sind dabei jeweils<br />
eine flache Hierarchie, Respekt vor den<br />
Mitarbeitern als Menschen mit vielfältigen<br />
sozialen Bedürfnissen, individuell<br />
flexible Arbeitsbedingungen und vor<br />
allem vorbildliche Bescheidenheit der<br />
Firmeninhaber. Finanzielle Gewinne sind<br />
dabei ein notwendiger Nebeneffekt,<br />
aber nicht Unternehmenszweck. Sie<br />
werden zum größten Teil wieder in<br />
Verbesserungen investiert, nicht aber in<br />
Privatvermögen abgezweigt.<br />
Wir haben erlebt, dass die „Firmenchefs“<br />
und ihre Mitarbeiter mit größtem<br />
Engagement, dabei aber gelassen und<br />
stressfrei arbeiten. Wir konnten spüren,<br />
dass hier Gemeinwohlökonomie als<br />
Philosophie gelebt wird und dass gleichzeitig<br />
neoliberale oder kapitalistische<br />
Gedanken hier nichts zu suchen haben.<br />
Das Prinzip „leben und leben lassen“<br />
spiegelt sich im Lachen und Scherzen<br />
der Mitarbeiter wider, mit denen wir uns<br />
getroffen haben.<br />
Die guten Ratschläge der beiden<br />
Protagonisten lassen sich sehr gut in<br />
ihren Kernaussagen zusammenfassen:<br />
Heini Staudinger verbindet sein<br />
Anpacken und seine Kreativität mit den<br />
drei sehr treffenden Grundsätzen in seinem<br />
Dialekt: „Scheiß di ned au! Sei ned<br />
so deppert! Orientier‘ dich an der Liebe!“<br />
Johannes Gutmann erklärt: „Es ist gar<br />
nicht schwer, Gemeinwohl zu denken<br />
und danach zu handeln. Wo etwas auf<br />
Augenhöhe passiert, wo etwas miteinander<br />
geht, in der Kooperation, ist<br />
man nicht allein auf weiter Flur und der<br />
Gejagte, sondern Ihr werdet sehr schnell<br />
erkennen, geteilter Erfolg ist doppelter<br />
Erfolg.“<br />
Beim Abschlussgespräch der<br />
Exkursionsgruppe kristallisierte sich<br />
schnell heraus, dass sich die Teilnehmer<br />
gemeinsam ab sofort im Landkreis<br />
Starnberg verstärkt für eine Verbreitung<br />
der Gemeinwohlökonomie einsetzen<br />
wollen. Dazu werden Veranstaltungen<br />
geplant, die die Vorteile dieser humanen<br />
und nachhaltigen Wirtschaftsform aufzeigen<br />
sollen. Auch eine Wiederholung<br />
der Exkursion im nächsten Jahr ist aufgrund<br />
des großen Erfolges angedacht.<br />
Interessenten können sich gern bereits<br />
jetzt dafür im Gautinger Umweltzentrum<br />
ÖKo & Fair melden. Der Film „Das<br />
Leben ist keine Generalprobe“ über die<br />
Umsetzung der Visionen einer gerechteren<br />
Welt des Waldviertler-Chefs Heini<br />
Staudinger, der auch bereits erfolgreich<br />
in den Kinos gezeigt wurde, kann man<br />
im Filmverleih von Öko & Fair ausleihen.<br />
Weitere Informationen und die Videos der<br />
Interviews auf http://www.oeko-und-fair.<br />
de/gemeinwohl-oekonomie/<br />
Autor:??? Fotos: Öko&Fair<br />
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Starnberger Bote 10 Steuer & Recht<br />
Steuerliche Hinweise und Tipps<br />
I Weitere verschärfte Anforderungen<br />
an elektronischen Kassensysteme<br />
ab 1.1.2<strong>02</strong>0 (Fortsetzung unseres<br />
Artikels im Starnberger Bote Ausgabe<br />
3/2016)<br />
Am 22.<strong>12</strong>.2016 hat der Gesetzgeber<br />
eine neues Gesetz zum Schutz vor<br />
Manipulationen an digitalen Grundaufzeichnungen<br />
erlassen. Darin enthalten<br />
sind gesetzliche Regelungen<br />
und technische Vorgaben, die die<br />
Steuerhinterziehung mit elektronischen<br />
Kassensystemen- insbesondere Registrierkassen-<br />
ab 1.1.2<strong>02</strong>0 verhindern<br />
sollen.<br />
Täglich sind die Kasseneinnahmen und<br />
Kassenausgaben einzeln, vollständig,<br />
richtig, zeitgerecht und geordnet vorzunehmen.<br />
Diese Grundsätze der ordnungsgemäßen<br />
Buchführung wurden nunmehr in §146<br />
AO festgeschrieben.<br />
Eine Ausnahme von diesem Grundsatz<br />
der Einzelaufzeichnung besteht nur für<br />
den sogenannten Überschussrechner,<br />
der eine „offene Ladenkasse“ - also kein<br />
elektronisches Aufzeichnungssystem<br />
– führt und der daher wegen<br />
Unzumutbarkeit bei Verkauf von Waren<br />
an eine Vielzahl von nicht bekannten<br />
Personen gegen Barzahlung von dieser<br />
Einzelaufzeichnungspflicht befreit ist.<br />
Werden hingegen elektronische Aufzeichnungssysteme<br />
(§146 a AO) eingesetzt,<br />
dürfen nur noch solche Geräte<br />
verwendet werden. Was als elektronisches<br />
Aufzeichnungssystem im Sinne<br />
dieser Vorschrift gilt, wird noch in einer<br />
Rechtsverordnung definiert. Nach dem<br />
Entwurf dieser Verordnung fallen elektronische<br />
oder computergestützte<br />
Kassensysteme und Registrierkassen<br />
hierunter,- nicht hingegen elektronische<br />
Buchhaltungssysteme.<br />
Das elektronische Aufzeichnungssystem<br />
muss künftig durch eine zertifizierte technische<br />
Sicherheitseinrichtung geschützt<br />
werden. Diese Sicherheitseinrichtung<br />
muss vom Bundesamt für Sicherheit in<br />
der Informationstechnik zertifiziert werden<br />
und wird in der Regel vom Hersteller<br />
der Sicherheitseinrichtung beantragt<br />
(geplant: Erneuerung der Zertifizierung<br />
alle fünf Jahre).<br />
Der Unternehmer muss dem Finanzamt<br />
mitteilen, welches Aufzeichnungssystem<br />
er verwendet.<br />
Wird ein elektronische Aufzeichnungssystem<br />
verwendet, besteht künftig eine<br />
Belegausgabepflicht. Die Belegausgabe<br />
kann in Papier- oder in elektronischer<br />
Form erfolgen. Für den Kunden besteht<br />
keine Pflicht , den Beleg mitzunehmen.<br />
Von der Belegausgabepflicht kann<br />
sich der Unternehmer auf Antrag beim<br />
Finanzamt befreien lassen, wenn er<br />
Waren an eine Vielzahl von Personen<br />
verkauft.<br />
Ab 2018 erfolgt seitens des Finanzamtes<br />
die sogenannte Kassen-Nachschau,<br />
um die Ordnungs-mäßigkeit der<br />
Aufzeichnungen zu überprüfen. Dieses<br />
Gesetz verbietet auch das Bewerben<br />
oder Inverkehrbringen von elektronischen<br />
Aufzeichnungssystemen, die<br />
nicht diesen gesetzlichen Anforderungen<br />
erfüllen.<br />
Unternehmer, die elektronische Kassensysteme<br />
anschaffen oder außer Betrieb<br />
nehmen, müssen diese dem Finanzamt<br />
ab 2<strong>02</strong>0 innerhalb eines Monats mitteilen.<br />
Ein bereits vor dem in Kraft tretenden<br />
Gesetz angeschafftes System<br />
ist spätestens bis zum 31.1.2<strong>02</strong>0 beim<br />
Finanzamt zu melden.<br />
II Mietobjekt: Kosten für neue<br />
Einbauküche über zehn Jahre<br />
abschreiben<br />
Bislang konnte der Vermieter die Kosten<br />
für die Erneuerung eine Einbauküche in<br />
aller Regel sofort als Erhaltungsaufwand<br />
abziehen, weil die Einbauküche mit entsprechenden<br />
Geräten zu den unselbständigen<br />
Gebäudebestandteilen gezählt wurde.<br />
Der BFH hat in seinem neuen Urteil<br />
vom 3.8.2016 - IX R 14/15 nunmehr<br />
entschieden, dass die Erneuerung<br />
einer Einbauküche über einen Zeitraum<br />
von zehn Jahren abgeschrieben werden<br />
muss, - auch die entsprechenden<br />
Geräte wie z.B. Spüle, Herd und andere<br />
Elektrogeräten teilen dieses Schicksal.<br />
III Unternehmer: Rechnungsberichtigung<br />
ist rückwirkend möglich<br />
Bei einer Betriebsprüfung werden oft nicht<br />
ordnungsgemäße Eingangsrechnungen<br />
(z.B. bei falschem MWST- Ausweis oder<br />
unzutreffender Leistungsbeschreibung)<br />
beanstandet mit der Folge , dass der<br />
Vorsteuerabzug nicht gewährt wird. Da<br />
die Beanstandungen regelmäßig Altjahre<br />
betreffen, muss der Unternehmer auf<br />
die entstehenden Steuernachforderung<br />
meist 6 % Nachzahlungszinsen zahlen.<br />
Dies gilt selbst dann, wenn nachträglich<br />
berichtigte Rechnungen vorgelegt<br />
werden können, denn diese wurden bislang<br />
nur mit Wirkung für die Zukunft<br />
anerkannt.<br />
Auf Grund der Rechtsprechung des<br />
Europäischen Gerichtshofes hat der<br />
BFH in seinem Urteil vom 20.10.2016<br />
– V R 26/15 entschieden, dass die<br />
Rechnungsberichtigung rückwirkend<br />
möglich ist, so dass auch keine<br />
Nachzahlungszinsen anfallen.In seinem<br />
Urteil legte der BFH aber fest, dass in<br />
der Ursprungsrechnung mindestens<br />
Angaben zum Rechnungsaussteller,<br />
zum Leistungsempfänger, zur Leistungsbeschreibung,<br />
zum Entgelt und<br />
zur gesonderten ausgewiesenen<br />
Umsatzsteuer enthalten sein müssen.<br />
IV Hausbesitzer: Probleme beim<br />
Hausverkauf<br />
Als privater Grundstückseigentümer weiß<br />
man, dass der Veräußerungsgewinn bei<br />
einem Grundstücksverkauf erst nach<br />
zehn Jahren der Anschaffung steuerfrei<br />
ist. Anders sieht es aus, wenn man<br />
als Unternehmer ein Betriebsgrundstück<br />
veräußert. In diesem Fall ist der<br />
Veräußerungsgewinn immer steuerpflichtig.<br />
Das FG Düsseldorf hat in seinem<br />
Urteil vom 3.11.2016 -16 K 3895/15F<br />
einen Fall zu beurteilen, in dem es den<br />
Grundstücksverkauf als betrieblich einstufte.<br />
Der Grundstückseigentümer verkaufte<br />
innerhalb von zwei bis drei Jahren<br />
wieder drei Mehrfamilienhäuser. Dabei<br />
hatte der Grundstückseigentümer<br />
vergessen, dass er bereits vor drei<br />
Jahren ein anderes Grundstück veräußerte.<br />
Der Grundstückseigentümer hat<br />
die sogenannte „Dreiobjektgrenze“<br />
innerhalb von fünf Jahren überschritten.<br />
Er wurde deshalb als betrieblicher<br />
Grundstücksverkäufer eingestuft.<br />
Die Tatsache, dass der Verkauf von<br />
Mehrfamilienhaus vorlag, ist noch kein<br />
Grund ein Haus als mehrere Objekte zu<br />
betrachten. Nachdem aber die Häuser auf<br />
geteilten Flurstücken standen, war das FG<br />
Düsseldorf der Meinung, dass dadurch<br />
auch mehrere Grundstücksverkäufe<br />
vorlagen, unabhängig von der Tatsache,<br />
dass alle Objekte an einem Käufer gingen<br />
und nur eine Urkunde vorlag. Eine<br />
wirtschaftliche Einheit, auf die bei der<br />
Betrachtung als ein Objekt abgestellt<br />
wird, lag nach Meinung des FG nicht vor.<br />
Revision wurde zugelassen.<br />
PROTECTA Steuerberatungs GmbH,<br />
Dr. jur. Roland Rehm, Wittelsbacherstr. 20<br />
82319 Starnberg, www.protecta.org<br />
Ist das „Kein-Tunnel“ Bürgerbegehren überhaupt zulässig?<br />
Die Auswertung von Fachveröffentlichungen<br />
und Urteilen ergibt folgende<br />
Einschätzung:<br />
1. "Allgemein ausgeschlossen sind u.a.<br />
Bürgerentscheide mit dem Inhalt, dass<br />
der Gemeinderat etwas beschließen soll".<br />
Die völlig unbestimmte Fragestellung<br />
lautet: "Sind Sie dafür, dass die Stadt<br />
Starnberg ALLES unternimmt, damit der<br />
planfestgestellte B2-Tunnel in unserer<br />
Stadt nicht gebaut wird?"<br />
2. Der Stadtrat kann aber nichts „unternehmen“,<br />
denn: "Ausgeschlossen<br />
sind vom (späteren) Bürgerentscheid<br />
alle Fragen des "übertragenen Wirkungskreises",<br />
also die staatlichen<br />
Verwaltungsaufgaben, die Bund oder<br />
Freistaat den Gemeinden und Landkreisen<br />
zur Erledigung übertragen hat.“<br />
3. Alle Gemeindeordnungen stimmen<br />
darin überein, „dass Bürgerbegehren<br />
grundsätzlich nur über Angelegenheiten<br />
der Gemeinde stattfinden können, also<br />
über Gegenstände, die in den kommunalen<br />
Zuständigkeitsbereich fallen.“<br />
4. „Liegt ein straßenrechtlicher Planfeststellungsbeschluss<br />
nach dem<br />
Bundesfernstraßengesetz vor, kann<br />
ein kommunales Bürgerbegehren<br />
den Vollzug dieser rechtsstaatlichen<br />
Verwaltungsentscheidung für den<br />
Bund – außerhalb der Zuständigkeit<br />
der Stadtgemeinde – nicht mehr unterbinden“.<br />
5. Begründungen zum Bürgerbegehren<br />
dürfen zwar „parteiisch gefärbt“ sein,<br />
„werden jedoch in der Fragestellung<br />
oder der Begründung eines<br />
Bürgerbegehrens in abstimmungsrelevanter<br />
Weise unzutreffende Tatsachen<br />
behauptet oder die geltende Rechtslage<br />
unzutreffend oder unvollständig erläutert,<br />
erweist sich das Bürgerbegehren<br />
als (materiell) unzulässig.“<br />
Selbst wenn das Quorum erreicht<br />
wird, bleibt dem Starnberger Stadtrat<br />
wohl nichts anderes übrig, als die<br />
Zulässigkeit des Bürgerbegehrens zu<br />
verneinen.<br />
Peter Riemann
Starnberger Bote 11 Impressum<br />
Impressum<br />
Starnberger Bote<br />
Das Magazin für<br />
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5. Jahrgang<br />
Erscheinungsweise:<br />
4 Ausgaben pro Jahr<br />
Redaktionsschluss für die Juni-Ausgabe: <strong>17</strong>.08.20<strong>17</strong> I Erscheinungstermin: 15.09.20<strong>17</strong><br />
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Presserechtlich verantwortlich:<br />
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