Neue Szene Augsburg 2019-03
Das Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung
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KULTUR<br />
Mozarts Modewelten:<br />
<strong>Neue</strong> Ausstellung im tim<br />
Fashion-Addicts aufgepasst. Wie sahen eigentlich Hipster im 18. Jahrhundert<br />
aus? Vielleicht findet Ihr bei der Schau „Mozarts Modewelten“<br />
etwas darüber heraus. Zum 300. Geburtstag Leopold Mozarts zeigt das<br />
tim in Kooperation mit dem Bayerischen Nationalmuseum München<br />
einzigartige historische Kostüme des 18. Jahrhunderts, Perücken und<br />
Accessoires der damaligen Zeit. „Wahre Modeschätze“ verspricht Museumsleiter<br />
Dr. Karl Borromäus Murr. Bei den zahlreichen Konzerten, die<br />
das musikalische Wunderkind seinerzeit durch ganz Europa führten, galt<br />
es immer, modisch gekleidet zu sein. Kein Wunder also, dass sich in den<br />
Mozart-Briefen viele Kommentare zu Textilien und Kleidungsweisen der<br />
damaligen Zeit finden. Die Ausstellung nimmt das Leopold-Jubiläum<br />
zum Anlass, um den umfangreichen Briefwechsel der Familie mit historischen<br />
Kostümen des 18. Jahrhunderts, mit Abbildungen der damaligen<br />
Modezeitschriften und Trachtendarstellungen der Zeit in Beziehung zu<br />
setzen. Ab 22.<strong>03</strong>., Infos: www.timbayern.de.<br />
Theater, Theater!<br />
Aktuelle Produktionen vom Jungen Theater, theter, Sensemble<br />
und Staatstheater:<br />
Noch bis zum <strong>03</strong>.<strong>03</strong>. läuft in<br />
<strong>Augsburg</strong> das Brechtfestival<br />
mit Theater, Lesungen und<br />
Autorengesprächen, einem<br />
Live-Hörspiel und nicht zu<br />
vergessen, der „Langen Brechtnacht“.<br />
Beteiligt sind viele<br />
lokale Akteure, deren Produktionen<br />
allerdings teilweise auch<br />
über den Festivalzeitraum hinaus<br />
zu sehen sind. Das Junge<br />
Theater <strong>Augsburg</strong> hat wegen<br />
der großen Nachfrage bereits<br />
Mitte Februar Zusatztermine<br />
für „Home is where the Heart ist“ angesetzt. Das Bürgerbühnenstück macht<br />
sich auf die Spuren von mehr als 50 Jahren deutsch-amerikanischen Zusammenlebens<br />
in <strong>Augsburg</strong>. Das Sensemble Theater zeigt mit „Electronic<br />
City“ von Falk Richter in der Inszenierung von Sebastian Seidel -ein Stück<br />
über eine Liebe in Zeiten der Digitalisierung und Globalisierung. Auch das<br />
theter- Ensemble legt mit weiteren Terminen für „Anarchie in Bayern“ von<br />
Rainer Werner Fassbinder nach. Die Inszenierung um die gesellschaftliche<br />
Kraft von Bedrohungsszenarien kommt im City Club zur Aufführung. Und<br />
last but not least: Auch die Neu-Inszenierung des Staatstheaters von Brechts<br />
„Baal“ ist noch über das Brechtfestival hinaus zu erleben und verspricht<br />
ein Ereignis zwischen „Konzert, Rausch und Selbstvernichtung“. Infos zu<br />
den Stücken, aktuellen Terminen und Ticketverkauf haben die jeweiligen<br />
Homepages parat.<br />
Rebellenlieder im City Club:<br />
Anarchistische Zeitreise mit Erich Mühsam und der Theaterwerkstatt<br />
Die Katze und der General:<br />
Lesung mit Brechtpreisträgerin Nino Haratischwili im Annahof<br />
2018 wurde die Schriftstellerin und Dramatikerin Nino Haratischwili<br />
im Goldenen Saal des <strong>Augsburg</strong>er Rathauses mit dem Brechtpreis ausgezeichnet.<br />
Am 01.<strong>03</strong>. kann man sie nun im Annahof-Vortragssal erleben.<br />
Auf Einladung der Schlosser`schen Buchhandlung liest Haratischwili<br />
aus ihrem neuen Buch „Die Katze und der General“, ein episches Drama<br />
um Schuld und Sühne, der Tschetschenien- Krieg und die Frage, wie<br />
aus jungen Menschen Tätern werden können. Es spürt den Abgründen<br />
nach, die sich zwischen den Trümmern des zerfallenden Sowjetreichs<br />
aufgetan haben. Ein spannungsgeladener Roman über den Krieg in<br />
den Ländern und in den Köpfen, über die Sehnsucht nach Frieden und<br />
Erlösung. Beginn 19.30 Uhr, Eintritt 10 Euro. Karten reserviert man per<br />
E-Mail über annastrasse@schlossersche.de.<br />
Die Theaterwerkstatt ist im März auf der Hausbühne des theter-Ensemble<br />
zu Besuch und entführt mit „Das seid ihr Hunde wert!“ das Publikum auf<br />
eine anarchistische Zeitreise mit dem Dichter und Aktivisten Erich Mühsam.<br />
Mühsam war führend an der bayerischen Revolution von 1918/19 beteiligt.<br />
Ein moderner Don Quichote, der allein mit dem Rüstzeug von Witz und<br />
Mut gegen die Macht der verkrusteten Lebensverhältnisse der Kaiserzeit rebellierte.<br />
„Sich fügen heißt lügen“ hieß sein lebenslanges Motto. Anpassung<br />
an die Macht der Realität oder vielmehr die Realität der Macht war dem<br />
Visionär Erich Mühsam nicht gegeben. Seine Texte und Lieder sind ein<br />
faszinierendes Zeugnis der vibrierenden Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, in<br />
der kein Stein auf dem anderen blieb. Sie zeigen diese spannungsgeladene<br />
Umbruchszeit in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit. Zum Abschluss des 100-<br />
jährigen Jubiläums der Revolution 1918/19 lässt die Theaterwerkstatt alias<br />
Tom Gratza am Klavier und Matthias Klösel mit Schauspiel und Gesang das<br />
Werk des Dichters, Anarchisten und Revolutionär Erich Mühsam lebendig<br />
werden. Im City Club am 30.<strong>03</strong> um 20.30 Uhr und am 31.<strong>03</strong>. um 18.00 Uhr.<br />
Karten: www.theter.de/Karten