Neue Szene Augsburg 2019-03
Das Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung
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AUGSBÜRGER<br />
Künstlerin<br />
Taybe Cevik<br />
„Ich erinnere mich an das Archaische, an staubige Straßen,<br />
Nächte im Freien, unter der alten Trauerweide und dem Sternenhimmel.“<br />
Wenn Taybe Cevik über die Triebfedern ihrer Kunst<br />
spricht, ist es zu den prägenden Erinnerungen aus ihrer Frühkindheit<br />
bei den Großeltern in der Türkei nicht weit. Sehnsucht,<br />
Einsamkeit, Wildnis und die Schönheit der geheimnisvollen Natur<br />
treten bis heute als wiederkehrende Motive in ihren Arbeiten<br />
zutage.<br />
Kurz vor der Volljährigkeit endet für die gebürtige Oberpfälzerin<br />
ein turbulenter Lebensabschnitt mit einem Neustart in<br />
<strong>Augsburg</strong>. Hier verschafft sie sich hier jene Ruhe und persönliche<br />
Freiheit, die sie dafür empfänglich macht, dass die Kunst in ihr<br />
Leben treten kann. Taybe Cevik beginnt zu malen und empfindet<br />
bald Gefallen an der Möglichkeit, Emotionen in Bilder zu übersetzen<br />
und so Geschichten und Erfahrungen transportiert. Sie entwickelt<br />
sich zur freischaffenden Konzeptkünstlerin. Dem Naturell<br />
nach Rebellin, ist Taybe Cevik in der Kunst wie im Leben eine<br />
Getriebene, Suchende, sich selbst stetig Transformierende: „Wir<br />
haben nur dieses EINE Leben!“ – eine fundamentale Erkenntnis<br />
aus der eigenen Biographie, die sie zur Selbstbestimmtheit mahnt<br />
und zur Konzentration auf das Wesentliche: „Fühle in mir ein<br />
Leben. Spüre den Pulsschlag. In der Natur, im Licht der Sonne,<br />
in den Farben und Formen, verliere mich in den Gabelungen der<br />
Äste, blicke in Gesichter, tauche ein in die Farbe Blau“.<br />
(Text & Foto: Fabian Schreyer)