Brasilien startet durch
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Damit diese Reformen fachmännisch - hätte ich fachfraulich dazu setzen sollen? - angepackt werden<br />
können, hat der gekürte Präsident seine Regierungsmannschaft nicht nach Parteizugehörigkeit<br />
ausgesucht, sondern nach der Kompetenz der zukünftigen Amtsinhaber. Und um ein Beispiel zu<br />
setzen, hat er gleichzeitig die Anzahl der Ministerien reduziert; nicht so drastisch, wie ursprünglich<br />
angekündigt, aber so deutlich, dass etliche Stellen wegfallen werden, was ihm weiteren Ärger<br />
einhandeln wird.<br />
Mehr als hundert Staatsbetriebe können nach Meinung des neuen Präsidenten privatisiert werden.<br />
Allerdings sollen Energieerzeuger, die Banco do Brasil, die Caixa Econômica Federal und vielleicht<br />
der Kern der Petrobrás ausgenommen werden. Die verbleibenden Staatsbetriebe sollen wie die<br />
Ministerien nicht von Politikern, sondern von Führungskräften geleitet werden, die wie in der<br />
Privatwirtschaft über Personalberatungsfirmen in einem transparenten Prozess gefunden, beurteilt<br />
und ausgewählt werden sollen.<br />
Was erwartet den neuen Präsidenten noch? Außer erheblichem Widerstand im Beamtenapparat eine<br />
kaputte Volkswirtschaft, die aber unter dem jetzigen Präsidenten Temer viel besser dasteht als zum<br />
Ende der vorzeitig <strong>durch</strong> ihre Amtsenthebung abgekürzten Amtszeit seiner inkompetenten und<br />
dilettantischen Vorgängerin Dilma Rousseff. Und natürlich eine Opposition der Opposition willen,<br />
wie die Ankündigung des Boykotts der Zeremonie der Amtsübernahme des neues Präsidenten am<br />
28.12.2018 <strong>durch</strong> die Arbeiterpartei mehr als deutlich macht. Schlechte Verlierer oder besser,<br />
einfach looser!<br />
Was hat sein Vorgänger Temer als Präsident geleistet?<br />
So hat sich die brasilianische Volkswirtschaft seit 1994 entwickelt 1 :<br />
Das waren die bisherigen Präsidenten der República Federativa do Brasil seit 1995:<br />
Und so haben sich während ihrer Amtszeit die volkswirtschaftlichen Kennzahlen entwickelt:<br />
BIP<br />
2019 wird bisher nur ein Wachstum des BIP von 2,5% erwartet<br />
1<br />
* Prognose<br />
** letzten 12 Monate per September 2018<br />
*** per September 2018<br />
Quelle: O Estado de São Paulo, 29.10.2018<br />
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