Steinheimer Blickpunkt 571
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<strong>Steinheimer</strong> <strong>Blickpunkt</strong> Nr. <strong>571</strong> 28. Februar 2019 Seite 23<br />
ÜBER DIESE SEITEN<br />
DAS SAGT DER BÜRGERMEISTER<br />
Die Seiten BLICKPUNKT SCHIEDER-SCHWALENBERG sind<br />
ein gemeinsames Projekt des <strong>Steinheimer</strong> <strong>Blickpunkt</strong>es und der Stadt<br />
Schieder-Schwalenberg. „Die erweiterte Berichterstattung über Schieder-<br />
Schwalenberg dient nicht nur der Information der Bürgerinnen und Bürger,<br />
sie verbessert auch die Resonanz insbesondere in den Städten Steinheim,<br />
Lügde, Blomberg, Nieheim und Marienmünster“, so Bürgermeister Jörg<br />
Bierwirth zur Kooperation. Geplant sind Portraits Schieder-Schwalenberger<br />
Bürger, Infos aus Rat und Verwaltung, ein Veranstaltungskalender und<br />
Aktuelles aus den Vereinen. Damit wird die bisherige Berichterstattung<br />
aus Schieder-Schwalenberg ausgebaut und aufgewertet. Die neuen Seiten<br />
schaffen gleichzeitig eine attraktive Plattform für Vereine und die werbetreibende<br />
Wirtschaft in Schieder-Schwalenberg und Umgebung.<br />
Kurier-Verlag GmbH & Co. KG<br />
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erscheinen am Donnerstag, den 28. März 2019, Anzeigen- und Redaktionsschluss<br />
ist am 21. März 2019. Übrigens - Sie können diese Zeitung<br />
auch online lesen. Unter www.kurier-verlag.de, Rubrik „Online-Zeitung“<br />
finden Sie alle Zeitungen aus dem Kurier-Verlag bequem zum Blättern am<br />
Computer, Laptop oder Smartphone.<br />
AUS RAT UND VERWALTUNG<br />
Friederike und der Borkenkäfer<br />
Rund 46 Prozent des Stadtgebietes von Schieder-Schwalenberg ist<br />
Waldfläche und das ist im Vergleich zur Bundesrepublik (32 Prozent)<br />
oder dem Land NRW (27 Prozent) ein überdurchschnittlich hoher Anteil.<br />
Im Eigentum der Stadt Schieder-Schwalenberg steht allerdings nur ein<br />
ganz geringer Anteil von rund 20 Hektar. Neben privaten Eigentümern<br />
ist der Landesverband Lippe der mit Abstand größte Waldbesitzer. Der<br />
Landesverband Lippe übernimmt übrigens auch die Betriebsleitung und<br />
Beförsterung des Stadtwaldes, da sich die Stadt für diese Aufgabe kein<br />
eigenes Personal leistet.<br />
Bei dem städtischen Wald handelt es sich im Wesentlichen um die Waldfläche<br />
des Dohlenbergs. Mit einem Anteil von 80 Prozent ist die Fichte<br />
die vorherrschende Baumart im Stadtwald und genau das führt aktuell zu<br />
erheblichen Problemen. Bereits vor einem Jahr hat das Sturmtief Friederike<br />
große Schäden in dem Fichtenwald hinterlassen. Der nicht optimale<br />
Boden und die exponierte Lage des Dohlenbergs haben dazu geführt, dass<br />
umfangreiche Windwürfe zu verzeichnen waren. Die großen Lücken, die<br />
Friederike im Stadtwald hinterlassen hat, bieten jetzt bei jedem neuerlichen<br />
Sturm gefährliche Angriffsflächen für weitere Windwürfe. Durch die<br />
ungewöhnliche und lang andauernde Trockenheit im letzten Jahr haben die<br />
Bäume zudem sehr stark gelitten.<br />
Es gab aber auch einen Profiteur des Dürrejahres, nämlich den Borkenkäfer.<br />
Dieser gerade für Fichten gefährliche Schädling fand im letzten Jahr<br />
ideale Bedingungen, was dazu führte, dass er mindestens eine zusätzliche<br />
Generation durchlaufen hat und sich rasant vermehren konnte. Bereits jetzt<br />
steht fest, dass ein großer Teil des Fichtenbestandes gefällt werden muss.<br />
Diese Situation könnte sich noch einmal verschärfen, wenn der Käferbefall<br />
sich in diesem Jahr fortsetzt. Da es sich nicht um ein regional begrenztes<br />
Problem handelt, hat dies natürlich auch Auswirkungen auf die Holzvermarktung.<br />
Die Holzpreise sind stark gesunken und gleichzeitig gibt es kaum<br />
noch Transportkapazitäten sowie freie Kapazitäten in den Sägewerken.<br />
Der notwendige Umbau des Stadtwaldes zu einem klimastabileren und<br />
ökologisch wertvolleren Mischbestand wird in den nächsten Jahren viel<br />
Arbeit und Geld kosten.<br />
Rentensprechtag im Rathaus<br />
Wer sich zur zukünftigen Rente beraten lassen will, hat dazu am 6. Mai<br />
im Bürger- und Rathaus in Schieder die Gelegenheit. Fragen zu Lücken<br />
im Versicherungslauf und allgemein zum Rentenanspruch können an<br />
diesem Tag geklärt werden. Voraussetzung ist allerdings eine vorherige<br />
Terminabsprache. Termine vergibt Frau Hagedorn unter der Telefonnummer<br />
05282 601-52 oder per E-Mail a.hagedorn@schieder-schwalenberg.de. Zur<br />
Beratung müssen Sie sich ausweisen und es sind sämtliche Versicherungsunterlagen<br />
mitzubringen. Die Beratung ist selbstverständlich kostenlos.<br />
Einzelhandel Detmolder Straße<br />
Es geht voran mit der Realisierung des Discounters auf dem Grundstück<br />
der ehemaligen Tankstelle in Schieder. Im Rahmen der notwendigen Bauleitplanung<br />
liegen in der Zeit vom 4. März bis einschließlich 5. April die<br />
Bebauungsplanunterlagen aus. In dieser Zeit können Sie sich während der<br />
Öffnungszeiten des Bürger- und Rathauses über die Planungen informieren<br />
und Sie haben Gelegenheit, sich schriftlich oder mündlich dazu zu äußern.<br />
Der Fichtenbestand am Dohlenberg wurde furch den Sturm Friederike<br />
bereits geschädigt, jetzt greift auch der Borkenkäfer an.<br />
Der SchiederSee, die MS SchiederSee und die SchiederSee-Schlange<br />
15 Jahre MS<br />
SchiederSee<br />
Ursprünglich hieß sie Het Meppelerdiep<br />
und war am niederländischen<br />
Ijsselmeer zu Hause. Vor 15 Jahren<br />
erhielt die MS SchiederSee dann<br />
ihren neuen Namen und wurde mit<br />
einem aufwendigen Landtransport<br />
zum SchiederSee gebracht. Der<br />
50.000 Euro teure Transport dauerte<br />
damals mehr als eine Woche, bevor<br />
das Schiff an der Staumauer ankam.<br />
Im März 2004 hatte das Motorschiff<br />
dann seine Jungfernfahrt unter dem<br />
neuen Namen. Die MS SchiederSee<br />
ist 75 Tonnen schwer, 27 Meter lang,<br />
wird mit zwei 270 PS Dieselmotoren<br />
angetrieben und bietet Platz für 200<br />
Passagiere. Wenn man mit der MS<br />
SchiederSee eine Rundfahrt macht,<br />
kann man nicht nur Kaffee trinken<br />
oder ein Eis essen, man kann Gerüchten<br />
zufolge in der Mitte des Sees<br />
vielleicht sogar zollfrei einkaufen.<br />
Bestätigen kann ich dieses Gerücht<br />
allerdings nicht. Auf jeden Fall kann<br />
man bei der einstündigen Rundfahrt<br />
den SchiederSee aus einer ganz anderen<br />
Perspektive erkunden. Mit viel<br />
Glück kann man dann auch die sagenumwobene<br />
SchiederSee-Schlange<br />
erspähen. Dieses prähistorische Tier<br />
ist trotz seiner Größe sehr flink und<br />
lässt sich nur ganz selten erblicken.<br />
Wenn es Ihnen doch mal gelingen<br />
sollte, sollten Sie unbedingt ein Foto<br />
machen und es mir zur Verfügung<br />
stellen. Die neue Rundfahrtsaison<br />
beginnt übrigens wieder ab April.<br />
Zwei Lother Jungs bei der Aufräumaktion der Lother<br />
Dorfgemeinschaft.<br />
Grünwüste, Steinwüste<br />
oder Insektenparadies?<br />
Auch wenn uns das vergangene Jahr<br />
wegen der Trockenheit einen Strich<br />
durch die Rechnung gemacht hat,<br />
haben wir zumindest kleine Erfolge<br />
bei der Anlage von Blühstreifen<br />
im Stadtgebiet gehabt. Selbst im<br />
Schlosspark wurden Teilflächen extensiv<br />
gepflegt und die Resonanz war<br />
aus meiner Sicht durchaus positiv.<br />
Als Stadt werden wir uns weitere<br />
Gedanken machen, wie wir im Sinne<br />
der Natur die Grünflächenpflege<br />
ökologischer gestalten können. Allerdings<br />
sorgt das unterschiedliche<br />
Empfinden der Bürgerinnen und<br />
Bürger auch für sehr unterschiedliche<br />
Reaktionen. Die Bandbreite von<br />
Gartenzwerg-Ästhetik bis zur Naturbelassenheit<br />
ist eben doch sehr groß<br />
und konfliktträchtig. Ganz aktuell hat<br />
ein Bürger aus Schieder erneut auf<br />
unsere ökologische Verantwortung<br />
verwiesen. Die Vorschläge sind dabei<br />
nicht nur an die Stadt adressiert,<br />
sondern auch an die zahlreichen Gartenbesitzer.<br />
Denn die wöchentlich<br />
gemähten „Grünwüsten“ oder die<br />
pflegeleichten „Garten-Steinwüsten“<br />
haben keinen ökologischen Nutzen.<br />
Wörtlich heißt es in der Anregung:<br />
„Was müssen wir ändern, damit wir<br />
wieder bunte Wildblumenflächen<br />
(wie wir sie von früher her kennen)<br />
bekommen? Es liegt auf der Hand,<br />
wir müssen einfach nur NICHTS tun,<br />
aber unsere Einstellung zum „es muss<br />
ordentlich sein“ gehörig anpassen.“<br />
Auch wenn wir es uns vielleicht<br />
Die MS SchiederSee bei der Ankunft an der Staumauer vor 15 Jahren.<br />
noch nicht vorstellen können, wird<br />
der Frühling und damit der Beginn<br />
der Gartensaison schneller kommen,<br />
als wir denken. Dann würde es mich<br />
freuen, wenn jeder Gartenbesitzer zumindest<br />
eine kleine geeignete Teilfläche<br />
finden würde, die sich unberührt<br />
im Sinne der Natur entwickeln darf.<br />
Zumindest die<br />
Insekten würden<br />
sich bedanken<br />
und ganz nebenbei<br />
kann man mit<br />
ein wenig Gelassenheit<br />
bei der<br />
Grünflächenpflege<br />
auch Arbeit<br />
und Geld sparen.<br />
Toilettenanlage<br />
fertiggestellt<br />
Da war die Dorfgemeinschaft<br />
in<br />
Lothe nicht nur<br />
wieder einmal<br />
sehr fleißig, sie<br />
hat zudem auch<br />
noch viel Geld investiert. Im Dorfgemeinschaftshaus<br />
wurde mit großem<br />
ehrenamtlichem Engagement an<br />
einer neuen Toilettenanlage gebaut.<br />
Die Arbeiten konnten jetzt fertiggestellt<br />
werden und damit wurde auch<br />
der dritte Bauabschnitt am Dorfgemeinschaftshaus<br />
Lothe abgeschlossen.<br />
Bauleiter Richard Reker hat<br />
dabei nicht nur selbst sehr viel Arbeit<br />
investiert. Ihm ist es auch gelungen,<br />
immer wieder Helfer zu motivieren,<br />
um die umfangreichen Arbeiten<br />
durchzuführen. Insbesondere auf die<br />
Jugendlichen vom Jugendkreis Lothe<br />
war dabei immer Verlass. Natürlich<br />
hat die Stadt die Baumaßnahme an<br />
dem städtischen Gebäude unterstützt<br />
und zum Beispiel die notwendigen<br />
Arbeiten an den Ver- und Entsorgungsanschlüssen<br />
durchgeführt<br />
und auch Material zur Verfügung<br />
gestellt. Den Löwenanteil hat aber die<br />
Dorfgemeinschaft selbst erbracht.<br />
Stemmarbeiten, Maurerarbeiten und<br />
Malerarbeiten haben den zahlreichen<br />
helfenden Händen einiges an Einsatz<br />
abverlangt. Neben den zahlreichen<br />
Arbeitsstunden hat die Dorfgemeinschaft<br />
auch noch rund 32.000 Euro in<br />
das Projekt investiert. Insbesondere<br />
Erlöse aus dem Lother Weihnachtsmarkt<br />
wurden hierfür verwendet.<br />
Vielen Dank an die Lother Dorfgemeinschaft,<br />
die gezeigt hat, was man<br />
erreichen kann, wenn man selbst<br />
anpackt und gemeinsam handelt und<br />
auch vielen Dank an diejenigen, die<br />
das Projekt mit Spenden unterstützt<br />
haben. Spätestens zur Europawahl<br />
am 26. Mai können Sie übrigens die<br />
neue Toilettenanlage begutachten<br />
und gerne mal Probe sitzen. Wobei<br />
es natürlich noch viel mehr Gründe<br />
gibt, zur Wahl zu gehen.<br />
Große Nachfrage nach<br />
KiTa-Plätzen<br />
Schieder-Schwalenberg verfügt<br />
über ein breit gefächertes Angebot<br />
an Kindertageseinrichtungen in<br />
unterschiedlichster Trägerschaft, die<br />
alle von der Stadt unterstützt werden.<br />
Hierzu gehören die AWO-Kindertagesstätte<br />
„Drachennest“ in Wöbbel,<br />
der DRK-Kindergarten „Wurzelhöhle“<br />
in Lothe, die Tageseinrichtung des<br />
SOS-Kinderdorfs in Schwalenberg,<br />
der Kindergarten „Wildblume“ der<br />
evangelischen Kirchengemeinde in<br />
Schwalenberg und der katholische<br />
Kindergarten „St. Joseph“ in Schieder.<br />
Dazu gehört natürlich auch der<br />
städtische Kindergarten „Rappelkiste“<br />
in Schieder. Regelmäßig finden<br />
Regionalgespräche mit Vertretern<br />
der im Stadtgebiet vorhandenen<br />
Kindertagesstätten statt. Auch jüngst<br />
erfolgten wieder, Abstimmungen<br />
zum Beispiel zu den verfügbaren<br />
Plätzen und zu den Anmeldungen<br />
für das nächste Kindergartenjahr. Insgesamt<br />
können wir feststellen, dass<br />
wir ausreichend Kindergartenplätze<br />
im Stadtgebiet haben. Gleichwohl<br />
kneift es an der einen oder anderen<br />
Stelle etwas. Die Vergabe der<br />
Plätze erfolgt dabei natürlich nach<br />
objektiven Kriterien. So haben zum<br />
Beispiel unter Dreijährige, deren<br />
Eltern berufstätig sind, Vorrang vor<br />
unter Dreijährigen, deren Eltern nicht<br />
berufstätig sind. Auch bitte ich um<br />
Verständnis, dass es im Einzelfall<br />
vorkommen kann, dass Kinder nicht<br />
in den favorisierten Kindergarten<br />
gehen können, weil dort kein Platz<br />
mehr verfügbar ist und daher in einen<br />
anderen Kindergarten ausweichen<br />
müssen. In diesem Zusammenhang<br />
muss ich darauf hinweisen, dass alle<br />
Kinder gleichberechtigt sind. Kinder,<br />
die in einem Ortsteil wohnen, der<br />
Standort eines Kindergartens ist, sind<br />
selbstverständlich nicht den Kindern<br />
gegenüber bevorrechtigt, die aus<br />
Ortsteilen ohne eigenen Kindergarten<br />
kommen. Das sehen betroffene<br />
Eltern leider nicht immer ein. Aber<br />
es kann doch wirklich nicht jemand<br />
ernsthaft meinen, dass Kinder aus<br />
Siekholz, Glashütte, Brakelsiek oder<br />
Ruensiek erst dann einen Kindergartenplatz<br />
bekommen dürfen, nachdem<br />
die „einheimischen“ Kinder versorgt<br />
sind. Eine solche Zweiklassen-<br />
Gesellschaft kann niemand wollen.<br />
„Gelbwesten“ in<br />
Schieder-Schwalenberg<br />
Großen Dank muss ich all denen<br />
aussprechen, die sich alljährlich an<br />
den Naturschutz- und Aufräumaktionen<br />
in den Ortsteilen beteiligen.<br />
Auch in diesem Jahr haben schon<br />
einige Aktionen stattgefunden und<br />
weitere werden folgen. Wenn Sie<br />
also im Februar Menschen mitten<br />
in einem Schlossparkteich sehen,<br />
dann sind das keine durchgeknallten<br />
Frühschwimmer, sondern engagierte<br />
Bürger, die zum Beispiel das Entenhaus<br />
auf Vordermann bringen.<br />
Auch die Gelbwesten, die jüngst in<br />
Lothe gesichtet wurden, sind keine<br />
Demonstranten, sondern Lother<br />
Jungs, die sich an der gemeinsamen<br />
Aufräum- und Naturschutzaktion<br />
der Lother Dorfgemeinschaft beteiligt<br />
haben. Sie alle tragen dazu bei,<br />
dass unser Schieder-Schwalenberg<br />
nicht nur schön bleibt, sondern noch<br />
schöner wird. Vielen Dank dafür!<br />
Ihr Bürgermeister<br />
Jörg Bierwirth