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Dormagazin 1. 2019
Dormagazin 1. 2019
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Ausgabe März 20<strong>19</strong><br />
Das Stadt-Magazin<br />
Helmut<br />
Blödgen<br />
Der Mann für<br />
den richtigen Ton<br />
Baden<br />
im Wald<br />
Der neue Trend<br />
ist kein Hokuspokus<br />
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Impressionen vom Prinzenempfang des Hit-Marktes............................4-5<br />
Der Hahn im Korb..................................................................................................6<br />
Helmut Blödgen: Der Mann für den richtigen Ton......................................7<br />
Mit 21 Jahren schon Kapitän der US-Handball-Nationalmannschaft....9<br />
Achte auf Dich, pass auf Dich auf!..................................................................12<br />
Dormagen auf dem Weg zum Weltkulturerbe? ........................................14<br />
Raus aus dem Auto – Rein in den Bus.......................................................... 16<br />
Die mit den Walen tauchen: Ein Bild und seine Geschichte.................. 18<br />
Panorama: Fotografisches Kunstwerk....................................................20-21<br />
Schöne Landschaften genießen und dabei immer etwas Gutes tun..... 22<br />
Waldbaden ist kein Hokuspokus................................................................... 24<br />
Mont Ventoux: Ein Bergkonzentrat für Rennradfahrer................................ 27<br />
Mitten durch die Innenstadt – Das „1. Dormagener Radrennen“........ 29<br />
Kräftemessen auf der Straße..........................................................................30<br />
Wie kommt ein „Professor“ zum Taxifahren?.............................................31<br />
Auf Europas Rennstrecken zu Hause….........................................................32<br />
Heiraten im Frühling........................................................................................... 36<br />
Der Schmucklilien-Papst................................................................................... 37<br />
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Verantwortlich für Anzeigen:<br />
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Redaktion:<br />
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Joëlle von Hagen<br />
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Vertrieb:<br />
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Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit<br />
vorheriger Genehmigung des Verlages erlaubt.<br />
Alle Urheberrechte liegen beim Verlag.<br />
Wir alle sind Dormagen!<br />
3
Stadt-Magazin<br />
Fotos: Andrea Lemke<br />
Impressionen vom Prinzenempfang<br />
des Hit-Marktes<br />
4 Wir alle sind Dormagen!<br />
Das
Wir alle sind Dormagen!<br />
5
Das Stadt-Magazin<br />
Der Hahn im Korb<br />
Foto: Andrea Lemke<br />
er Prinzenempfang des Hit-Mark-<br />
im Januar dieses Jahres hat es<br />
Dtes<br />
gezeigt: Der Dormagener Karneval ist<br />
fest in weiblicher Hand. Fast alle Karnevalsgesellschaften<br />
(KG) im Stadtgebiet<br />
setzen in dieser Session auf weibliche<br />
Dreigestirne. Einzige Ausnahme ist das<br />
Prinzenpaar der KG „rot-weiß Ückerath“.<br />
Mit Prinz Heinz-Peter Strauch<br />
gibt es einen Mann unter den närrischen<br />
Herscherinnen, an seiner Seite<br />
Prinzessin Simone, seine sympathische<br />
Ehefrau. Dormagen, Delhoven, Zons<br />
und Stürzelberg feiern mit ihren Damen,<br />
jedenfalls bei den Erwachsenen. In<br />
Stürzelberg hält Kinderprinz Dominik I.<br />
Verhasselt die Fahne für das männliche<br />
Geschlecht hoch. An seiner Seite die<br />
bezaubernde Prinzessin Francisca I. Becker.<br />
Der kleine und große Prinz hatten<br />
kein Problem damit, jeweils der Hahn<br />
im Korb zu sein. Thomas Dümmer, Chef<br />
des Hit-Marktes, der den Prinzenempfang<br />
moderierte, kam daher auch nicht<br />
umhin zu fragen: „Nur noch Frauen,<br />
was ist mit uns Männern?“ Die waren<br />
am Ende aber überhaupt nicht in der<br />
Unterzahl. Alle Karnevalsgesellschaften<br />
hatten nämlich genügend männliche<br />
Begleitung dabei.<br />
–Andrea Lemke<br />
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Dem Ückerather Prinz Heinz-Peter<br />
Strauch gefiel es offensichtlich gut,<br />
Hahn im Korb zu sein.<br />
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6<br />
Wir alle sind Dormagen!
Foto: Andrea Lemke<br />
Helmut Blödgen:<br />
Der Mann für den richtigen Ton<br />
Anton, der Rauhaardackel,<br />
und der Musiker Helmut<br />
Blödgen sind ein Herz und<br />
eine Seele.<br />
Trompeter mischt in der Karnevalshochburg Köln musikalisch mit<br />
Ich treffe mich im Januar mit dem<br />
Mann, an dessen Haustür steht:<br />
„Hier wohnt der verwöhnteste Rauhaardackel<br />
der Welt“. Da ist klar, wer<br />
der Chef im Hause der Familie Blödgen<br />
ist: Anton, der zweijährige Hund.<br />
Doch der ist zurzeit todtraurig, denn<br />
sein Herrchen hat kaum Zeit für ihn.<br />
Denn Helmut Blödgen, der Mann mit<br />
der Trompete, ist in der Karnevalszeit<br />
ziemlich beschäftigt. Kaum ein Tag<br />
vergeht, an dem er und sein Orchester<br />
mit selben Namen nicht irgendwo in<br />
Köln unterwegs sind und für den richtigen<br />
Ton sorgen. Seine Hochsaison<br />
beginnt bereits im Oktober und geht<br />
bis in den März hinein, je nachdem wie<br />
Karneval liegt. „Ich und meine Musiker<br />
stehen dann fast täglich auf den Kölner<br />
Bühnen, bis auf den Dezember,<br />
denn dann gibt es im katholischen Köln<br />
keine Karnevalstermine“, nimmt Blödgen<br />
es mit Humor. Oft sind es Auftritte<br />
für die Roten Funken. Blödgen selbst<br />
ist auch ein „Funk“ wie er verrät und<br />
total karnevalsbegeistert. „Sonst geht<br />
es nicht“, sagt er. Denn wer in einer<br />
Session 40 oder 50 Mal beispielsweise<br />
für Bernd Stelter aufspielt, müsse<br />
das überzeugend rüberbringen. „Auch<br />
der 1.000ste Schneewalzer muss wie<br />
beim ersten Mal begeistern“, erklärt<br />
der studierte Musiker. Blödgen ist im<br />
Kölner Karneval bekannt wie ein bunter<br />
Hund, um mal bei dem verwöhnten<br />
Tier zu bleiben, und er und sein<br />
Orchester spielen natürlich live. Die<br />
Musiker können daher immer schnell<br />
reagieren, zum Beispiel dann, wenn<br />
der Präsident sich verschluckt. Dann<br />
gibt es schon mal zwischendurch einen<br />
Tusch. Auf Technik angewiesen<br />
ist das Orchester nicht, daher kann<br />
so etwas wie ein Systemabsturz den<br />
Wir alle sind Dormagen!<br />
7
Das Stadt-Magazin<br />
Foto: ale<br />
Das Bild zeigt, was<br />
Helmut Blödgen<br />
liebt: Musik, Traktor<br />
fahren und Jagen.<br />
Musikern nichts anhaben, sie spielen<br />
einfach weiter. „Der Live-Effekt ist halt<br />
etwas ganz anderes“, ist sich Blödgen<br />
sicher. Seit <strong>19</strong>82 ist er als Trompeter<br />
im Kölner Karneval aktiv, 2002 folgte<br />
die Gründung seines Orchesters. Die<br />
Familie steht komplett hinter ihm. Das<br />
kann auch nicht anders sein, wenn die<br />
Tochter im Karneval geboren wurde<br />
und der Vater zu diesem Zeitpunkt<br />
im „Gürzenich“ spielte. „Ohne meine<br />
Frau ginge es nicht“, weiß der Musiker.<br />
Ehefrau Heike sorgt dafür, dass<br />
die richtige Uniform - und davon gibt<br />
es ziemlich viele - zum entsprechenden<br />
Auftritt passt. Da müssen Jacke,<br />
Mütze und Orden wohl geordnet sein.<br />
Und wenn tatsächlich etwas zu Hause<br />
vergessen wurde, macht sich auch mal<br />
die Tochter auf den Weg und bringt<br />
es ihrem Vater. Im vergangenen Jahr<br />
erhielt Blödgen den Verdienstorden<br />
in Gold vom Festkomitee-Präsidenten<br />
der Roten Funken für sein Engagement<br />
im Literarischen Komitee. Der<br />
Musiker ist dort für die Sichtung der<br />
jungen Bands mitverantwortlich. Es<br />
gilt, sie an den Karneval heranzuführen<br />
und entsprechend anzuleiten. Denn<br />
Musiker im Karneval zu sein, ist harte<br />
Arbeit. „Es gab Tage, da musste ich<br />
mit drei Stunden Schlaf auskommen.<br />
Viel Alkohol trinken geht also nicht.<br />
Auch heute kommt es vor, dass wir bis<br />
2 Uhr nachts spielen, nach Hause fahren<br />
und am nächsten Morgen wieder<br />
früh rausmüssen. Wir müssen fit sein.<br />
Das muss den Nachwuchsmusikern<br />
bewusst sein“, so der Fachmann. Der<br />
Verdienstorden in Gold ist im Übrigen<br />
nicht die einzige Auszeichnung<br />
von Blödgen. „Ich glaube, mittlerweile<br />
sind es 800 bis 900 Stück“, schätzt er.<br />
Seine Frau Heike ist den Terminmarathon<br />
seit Jahren gewohnt, für Anton,<br />
den Rauhaardackel, ist es aber die erste<br />
fünfte Jahreszeit, die er voll mit bekommt,<br />
und er vermisst sein Herrchen.<br />
Ist nämlich kein Karneval, begleitet<br />
Anton sein Herrchen bei der Jagd und<br />
hat dessen volle Aufmerksamkeit. Der<br />
kleine Kerl steht dem großen treu zur<br />
Seite, hilft wo er kann. Das sind dann<br />
die Augenblicke, in denen Blödgen zur<br />
Ruhe kommt. „Mit Anton unterwegs<br />
in der Natur ist wunderbar“, sagt er.<br />
Von daher gibt es auch keinen Urlaub<br />
mehr ohne den Vierbeiner und auch<br />
nicht ohne Trompete, denn geübt wird<br />
immer. In der Küche duftet es derweil<br />
nach leckerer Haxe, was Anton auch<br />
nicht entgangen ist. „Die wird jetzt<br />
gleich verputzt und dann bin ich gestärkt<br />
für die nächsten 1.000 Tuschs<br />
heute Nachmittag“, lacht Blödgen und<br />
verabschiedet sich. –Andrea Lemke<br />
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Wir alle sind Dormagen!
Ian Hüter: Mit 21 Jahren<br />
schon Kapitän der US-<br />
Handball-Nationalmannschaft<br />
Dormagazin: Ian, dich kann man<br />
getrost als „ Dormagener Jung“ bezeichnen,<br />
oder?<br />
Ian Hüter: Ja, das stimmt wohl. Ich bin<br />
in Neuss geboren und aufgewachsen,<br />
spiele nun seit 2008 beim TSV Bayer<br />
Dormagen Handball und fühle mich<br />
sehr wohl. Seit ich in der ersten Herrenmannschaft<br />
spiele, stehe ich gemeinsam<br />
mit meinem Bruder Patrick auf der<br />
Platte, das ist schon echt cool.<br />
Dormagazin: Ihr spielt gemeinsam<br />
Handball, wohnt auch noch zusammen<br />
im Elternhaus. Geht ihr euch<br />
auch mal auf die Nerven?<br />
Ian Hüter: (lacht) Eigentlich nicht, wir<br />
haben ein sehr gutes Verhältnis. Natürlich<br />
wird es auch im Training manchmal<br />
lauter, aber das hat nichts damit zu tun,<br />
dass wir Brüder sind. Wir unterstützen<br />
uns gegenseitig und verstehen uns<br />
prima. Generell ist mir die Familie sehr<br />
wichtig, ob hier im Rheinland oder auch<br />
in den USA. Meine Mutter ist Amerikanerin,<br />
daher habe ich neben dem deutschen<br />
auch den US-Pass und spiele<br />
für die amerikanische Nationalmannschaft.<br />
Dormagazin: Eine weitere Gemeinsamkeit:<br />
Ihr seid beide noch junge<br />
Männer, aber schon mit viel Verantwortung.<br />
Ian Hüter: Wenn du das so sagen<br />
möchtest, ja. Patrick ist mit 23 Jahren<br />
Kapitän unserer Zweitliga-Mannschaft,<br />
ich mit 21 Jahren trage die<br />
Kapitänsbinde beim US-Nationalteam.<br />
Es ehrt uns, dass wir das Vertrauen<br />
von den Verantwortlichen bekommen.<br />
Als ich das erste Mal beim<br />
Nationalteam war, war das Gefühl<br />
schon etwas seltsam, direkt als Kapitän<br />
anzukommen. Doch wir haben<br />
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Wir alle sind Dormagen!<br />
9
Stadt-Magazin<br />
eine echt coole Mannschaft, in der es<br />
Spaß macht, auf der Mittelposition zu<br />
denken und zu lenken. Dass ich erst<br />
21 Jahre alt bin, ist unwichtig.<br />
Dormagazin: Mit den USA stehen<br />
spannende Projekte an. Wie sieht<br />
der Handball dort aus?<br />
Ian Hüter: Man kann das Team in etwa<br />
auf Drittliga-Niveau einordnen, im Vergleich<br />
zu den US-Sportarten ist Handball<br />
unbekannt. Aber in diesem Sommer<br />
spielen wir die Panamerikanischen<br />
Spiele in Peru und können uns dort,<br />
wenn alles perfekt läuft, für die Olympischen<br />
Spiele 2020 in Tokio qualifizieren.<br />
Das wäre schon eine geile Story,<br />
neben NBA-Stars wie Steph Curry anzutreten.<br />
Für Peru plant meine Familie<br />
schon Urlaubstage, damit sie uns alle<br />
vor Ort unterstützen können.<br />
Dormagazin: 20<strong>19</strong> scheint also ein<br />
großes Jahr für dich zu werden.<br />
Ian Hüter: Auf jeden Fall. Im Januar<br />
habe ich meine Ausbildung als Versicherungskaufmann<br />
erfolgreich abgeschlossen,<br />
jetzt geht es in der Zweiten<br />
Bundesliga darum, mit Dormagen den<br />
Klassenerhalt so früh wie möglich zu<br />
erreichen. Im Sommer dann die Panamerikanischen<br />
Spiele, ehe ich im Herbst<br />
gerne ein Studium beginnen würde.<br />
Dormagazin: Du betreibst Leistungssport,<br />
hast aber nebenbei die Ausbildung<br />
absolviert. Haben deine Tage<br />
mehr als 24 Stunden?<br />
Ian Hüter: (lacht) Könnte man meinen,<br />
aber es hat echt super funktioniert. Die<br />
Rheinland Versicherung hat mich für<br />
die morgendlichen Trainingseinheiten<br />
freigestellt, bis zum Saisonende kann<br />
ich mich jetzt voll auf den Handball<br />
konzentrieren. Aber neben einer Ausbildung<br />
noch zwei bis drei Morgeneinheiten<br />
und fünf Trainingszeiten abends<br />
zu absolvieren, ist schon ein Mammutprogramm.<br />
Dazu kommen noch die Ligaspiele,<br />
die in der Zweiten Bundesliga<br />
auch mal 500 Kilometer Anreise mit<br />
sich bringen. Aber es macht mir unheimlich<br />
viel Spaß, daher kann ich mich<br />
nicht beklagen.<br />
Dormagazin: Eine Frage noch: Warum<br />
hat Patrick einen Wikipedia-Eintrag,<br />
du aber nicht?<br />
Ian Hüter: (lacht) Schlimm, oder? Nein,<br />
im Ernst. Er wurde damals mit der<br />
B-Jugend Deutscher Meister und hat<br />
sich dadurch den Eintrag natürlich<br />
verdient. Aber ich bin zuversichtlich,<br />
wenn ich hart an mir arbeite, dass auch<br />
ich einen Eintrag bekomme. Vielleicht<br />
schreibt ihr mir ja einen?<br />
Das Gespräch führte Kim Martin Heeß<br />
Foto: privat<br />
Ian Hüter (v.l.), Tim Wieling und<br />
Janis Boieck, alles Spieler vom TSV,<br />
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1) Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und<br />
fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />
Wir alle sind Dormagen!<br />
11
Stadt-Magazin<br />
Achte auf Dich,<br />
pass auf Dich auf!<br />
Mit Pfarrer Peter Stelten auf den Kirchturm, dritter und<br />
letzter Teil: Nachdem es schon rauf „auf St. Michael“<br />
ging und nachdem auch schon St. Katharina dran<br />
war, geht es nun in die ehemalige Zollfeste. Im Jahr<br />
1408 wurde in Zons eine neue Kirche errichtet,<br />
die 1593 vom Kölner Generalvikar Peter Gropper<br />
offiziell zur „Pfarrkirche“ gemacht wurde. Auf<br />
den Turm von St. Martinus geht es mehr als<br />
100 Treppenstufen und zwei Holzleitern<br />
hoch. Wer sonst keinen oder nur wenig<br />
Sport macht, der kommt beim Aufstieg<br />
aus der Puste. Eine Erfahrung, die der<br />
Pfarrer und ich in der Innenstadt und in<br />
Hackenbroich nicht gemacht haben.<br />
Fotos: Oliver Baum<br />
12<br />
Das
und 1620 wurde die<br />
1547 Pfarrkirche, die früher<br />
auch Kapelle genannt wurde, durch<br />
schwere Brände erheblich beschädigt.<br />
Die Wiederherstellung führte beide<br />
Male zu Differenzen zwischen der Abtei<br />
Brauweiler, das für die Schäden<br />
nicht aufkommen wollte, weil Zons nur<br />
eine „Filialkirche“ sei, und dem Kölner<br />
Domkapitel, der sich für nicht zuständig<br />
erklärte, eben weil Brauweiler die<br />
Kirchenrechte in der Zollfeste besaß.<br />
1358 hatte die Familie Bürgel das Patronatsrecht<br />
an den Bruder des Abtes<br />
von Brauweiler verkauft. Der Streit endete<br />
beim ersten Wiederaufbau damit,<br />
dass die Kölner die finanzielle Hauptlast<br />
trugen. Nach dem zweiten Brand<br />
zahlte das Domkapitel nichts, so dass<br />
die Abtei in der Pflicht war.<br />
Im Juli 1802 wurden die Abtei Brauweiler<br />
und die Franziskanerniederlassung<br />
in Zons aufgelöst. 115 Hektar Grundeigentum<br />
fielen dem französischen Staat<br />
zu. 1803 wurde die Kirche vom Dormagener<br />
Notar Steinberger gekauft, 1805<br />
wurde sie abgerissen. 1872 beschloss<br />
der Zonser Kirchenvorstand einen Neubau.<br />
Es dauerte bis zum 26. Mai 1878,<br />
bis die von Baurat Vincent Statz im neugotischen<br />
Stil erbaute Kirche ihrer Bestimmung<br />
übergeben werden konnte.<br />
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Pfarrkirche<br />
durch den Beschuss der Artillerie<br />
stark beschädigt. Nach Kriegsende<br />
folgte eine notdürftige Reparatur. Von<br />
den sechs Glocken, die es gegeben<br />
hatte, waren fünf eingeschmolzen<br />
worden. Erst <strong>19</strong>62 wurde eine Glockengießerei<br />
beauftragt, für Ersatz in Form<br />
fünf neuer Glocken zu sorgen. <strong>19</strong>73<br />
begann eine Phase von einigen Renovierungsarbeiten,<br />
das Kirchengebäude<br />
wurde neu gestrichen, dabei die alte<br />
Bemalung wiederhergestellt. Auch die<br />
Orgel wurde generalüberholt. Heute,<br />
so schließt die Kirchenchronik, „befindet<br />
sich die Kirche wieder in ihrem ursprünglichen<br />
Zustand“.<br />
Der erste Pfarrer in Zons war Andreas<br />
von Bürgel im Jahr 1183. Es folgte Konrad<br />
von Bürgel im Jahr 1257. Der erste<br />
Zonser Pfarrer, den die Abtei Brauweiler<br />
stellte, war von 1352 bis 1361 Hermann<br />
Robbe. Nach Sebastian Graeber<br />
(<strong>19</strong>98 bis 2008) ist Peter Stelten (seit<br />
2009) der 51. Pfarrer in der ehemaligen<br />
Zollfeste. Er macht mich bei unserem<br />
Rundgang darauf aufmerksam, dass<br />
das benachbarte Pfarrhaus ebenfalls<br />
von Baurat Vincent Statz errichtet wurde<br />
– Tür zu Tür ganz bewusst in einer<br />
Achse ausgerichtet. Eine wunderbare<br />
Sichtachse auf den Juddeturm gibt es,<br />
wenn man auf dem ehemaligen Friedhof<br />
steht, der sich einmal direkt neben dem<br />
Gotteshaus befand, bis er zu klein wurde.<br />
Wer schon einmal einen geführten<br />
Zusammen mit Pfarrer Peter Stelten geht es hinein in den Kirchturm.<br />
Rundgang durch Zons mitgemacht hat, Aufgrund der mittelalterlichen Atmosphäre<br />
der weiß das schon. Beim Aufstieg den<br />
ist das Ensemble von Kirche, in<br />
engen Turm hinauf erreichen wir eine der der ursprüngliche Hochaltar erhalten<br />
Ebene, die den Blick auf die gewölbte<br />
wurde, und Pfarrhaus schon etwas<br />
Decke des Hauptraums der Kirche freigibt.<br />
ganz Besonderes. Ein Besuch einfach<br />
Da die Wölbungen nicht gemauert mal so lohnt sich. Ansonsten ist auch<br />
und nicht aus Beton gegossen sind, verbietet<br />
dieser Kirchturm aus der Ferne gut zu<br />
sich ein Schritt in den „Dachbo-<br />
sehen und auch er will uns, ob gläubig<br />
den“. Nur für Handwerker ist ein schmaler<br />
oder nicht, sagen: Achte auf Dich, pass<br />
Weg, bestehend aus Holz, ausgelegt. auf Dich auf!<br />
–Oliver Baum<br />
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den letzten Weg eines Menschen. Bereits in der<br />
zweiten Generation ist die Familie der richtige Ansprechpartner<br />
für den Trauerfall. Dabei ist das Unternehmen<br />
stetig gewachsen und entwickelt sich immer weiter. Besonders<br />
die Bedürfnisse der Hinterbliebenen stehen bei<br />
„Bestattungen Hüsgen“ im Fokus. Dem Abschied eines<br />
nahestehenden Menschen gebührend Raum zu geben, ist<br />
daher eine Herzensangelegenheit des Unternehmens. In<br />
einem geschützten Raum, einem sogenannten Abschiednahmeraum,<br />
können Hinterbliebene in aller Ruhe Abschied<br />
von ihrem geliebten Menschen nehmen oder auch eine<br />
Trauerfeier gestalten. Darüber hinaus werden alle Fragen<br />
rund um die Bestattung beantwortet. Der organisatorische<br />
Ablauf und die korrekte Einhaltung der Formalitäten sind<br />
den Mitarbeitern dabei genauso wichtig wie die Berücksichtigung<br />
persönlicher Vorstellungen. So wird jeder Trauerfall<br />
individuell und ganz speziell begleitet.<br />
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Wir alle sind Dormagen!<br />
13
Stadt-Magazin<br />
Fotos: Stadt Dormagen<br />
Im Historischen Rathaus in<br />
Dormagen steht ein Modell des<br />
alten Römerkastells.<br />
Dormagen auf dem Weg<br />
zum Weltkulturerbe?<br />
Die Pyramiden in Memphis und seiner Nekropole in Ägypten, das Great<br />
Barrier Reef in Australien, der Nationalpark Serengeti in Tansania, die<br />
Kirchen von Chiloé in Chile oder die Werke des Architekten Le Corbusier<br />
auf fünf Kontinenten – sie alle sind einzigartige Orte und machen unser<br />
gemeinsames Erbe aus.<br />
Sie stehen daher auf der von der<br />
UNESCO geführten Liste des<br />
Weltkulturerbes. Aktuell umfasst sie<br />
1.092 Stätten in 167 Ländern, 44 Natur-<br />
und Kulturerbestätten davon in<br />
Deutschland. Wird Dormagen in Zukunft<br />
auch auf dieser Liste stehen?<br />
Durchaus möglich. Das Römische<br />
Kastell „Durnomagus“ soll Weltkulturerbe<br />
werden. Ein antikes Stück<br />
Weltkulturerbe in Dormagen – „Das<br />
wäre riesig“, meint Bürgermeister<br />
Erik Lierenfeld. Elektrisiert ist auch<br />
die Stadtverwaltung von den länderübergreifenden<br />
Plänen, den <strong>gesamt</strong>en<br />
niedergermanischen Limes<br />
von Remagen bis zur Nordseeküste<br />
von der UNESCO als besonders<br />
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14 Wir alle sind Dormagen!<br />
Das
schützenswert anerkennen zu lassen.<br />
In diesem Jahr soll der Antrag<br />
für den 385 Kilometer langen Grenzabschnitt<br />
zwischen dem einstigen<br />
römischen Reich und Germanien<br />
gestellt werden. Er umfasst 30 historisch<br />
weltvolle Stätten. Eine davon<br />
ist das römische Kastell „Durnomagus“<br />
mitten in der City. Noch heute<br />
sind vor dem Historischen Rathaus<br />
die antiken Überreste zu sehen.<br />
Künftig wären sie Weltkulturerbe –<br />
wie der Kölner Dom, die Akropolis<br />
oder Pompeji. Stolz weist die Stadt<br />
Dormagen heute bereits auf ihre römische<br />
Vergangenheit hin – so zum<br />
Beispiel mit einer archäologischen<br />
Ausstellung im Historischen Rathaus<br />
oder der Stadtführung „Via Colonia<br />
per pedes“. Das einstige Hilfstruppenlager<br />
„Durnomagus“ entstand<br />
im ersten nachchristlichen Jahrhundert.<br />
Es lag genau mitten zwischen<br />
den beiden Römerstädten Köln und<br />
Neuss und diente den Truppen unter<br />
anderem als Rast auf dem Zwei-<br />
Tages-Marsch. Außerdem bestand<br />
eine bedeutende Militärziegelei in<br />
der Nähe des heutigen Freibads RömerTherme.<br />
In Nievenheim existierte<br />
eine Villa rustica, die der Versorgung<br />
der in Dormagen stationierten<br />
Reitereinheit mit Lebensmitteln und<br />
Pferden diente. In der Zeit zwischen<br />
393 und 402 wurden die Truppen<br />
schließlich zum Schutze Roms aus<br />
der Provinz Germania superior abgezogen.<br />
Am Dienstag, 12. März, stellt die Stadtverwaltung<br />
dem Kulturausschuss ihre<br />
Ideen für die Welterbe-Präsentation<br />
vor. An der Vorbereitung arbeiten<br />
auch viele engagierte Ehrenamtliche<br />
mit – zum Beispiel der Geschichtsverein.<br />
„Dormagen ist eine Stadt der<br />
Zukunft. Was das reiche römische<br />
Erbe mitten im Herzen unserer Innenstadt<br />
angeht, sind wir aber ziemlich<br />
von gestern – und darauf können<br />
wir stolz sein!“, sagte Bürgermeister<br />
Erik Lierenfeld. Die Präsentation für<br />
die UNESCO wird derzeit von einer<br />
Projektgruppe der Stadt und des<br />
Kreisarchivs vorbereitet. Die Konzeption<br />
rückt die Überreste des<br />
römischen Reiterkastells in<br />
den Mittelpunkt. Das Kastell<br />
gehört zum niedergermanischen<br />
Limes. Wie schon<br />
der Hadrianswall oder<br />
der obergermanische<br />
Limes hat auch dieser<br />
römische Grenzabschnitt<br />
gute Chancen,<br />
als Weltkulturerbe<br />
anerkannt zu werden.<br />
Voraussichtlich<br />
Anfang 2020 wird<br />
der länderübergreifende<br />
Antrag<br />
dazu gestellt, Mitte<br />
2021 soll dann die<br />
Entscheidung fallen.<br />
Denkbar wäre etwa,<br />
das Weltkulturerbe<br />
Reiterkastell künftig im<br />
Rahmen einer Multimedia-Darstellung<br />
im Historischen<br />
Rathaus zu zeigen.<br />
„Dort würden wir auch gerne<br />
den Eingangsbereich für die<br />
Bürgerinnen und Bürger aufwerten“,<br />
erklärte Harald Schlimgen,<br />
Leiter des Fachbereichs für Bürgerund<br />
Ratsangelegenheiten bei der<br />
Stadt. „Wir möchten das Weltkulturerbe<br />
aber auch im Außenbereich<br />
deutlich sichtbar werden lassen“, so<br />
Schlimgen, der das Projekt bei der<br />
Stadt koordiniert. Zum Beispiel durch<br />
die lebensgroße Darstellung eines<br />
Reitersoldaten auf der Fläche vor der<br />
„Römer-Wand“ neben dem Rathaus,<br />
die bisher eher ein Schattendasein<br />
führt. „Das alles sind Ideen, entscheiden<br />
muss jetzt der Kulturausschuss“,<br />
so Fachbereichsleiter Schlimgen. Das<br />
Ziel und die Hoffnung sei klar: „Dass<br />
wir 2021 sagen können: Wir sind<br />
Weltkulturerbe.“ <br />
–ale/dor<br />
Info<br />
Das Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt, die<br />
Welterbekonvention, basiert auf dem Prinzip der internationalen Solidarität<br />
zum Schutz und Erhalt des Natur- und Kulturerbes von außergewöhnlichem<br />
universellen Wert. Welterbestätten gehören demnach der ganzen<br />
Menschheit. Sie werden durch internationale Kooperation identifiziert,<br />
gelistet und geschützt. Die Grundlagen der Welterbekonvention wurden<br />
unter anderem durch eine beeindruckende Solidaritätskampagne zur Rettung<br />
der Tempel von Abu Simbel gelegt. Unter der Leitung der UNESCO<br />
wurden diese <strong>19</strong>64 vor der Überflutung infolge des Baus des Assuan-Staudamms<br />
gerettet.<br />
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Wir alle sind Dormagen!<br />
15
Stadt-Magazin<br />
Raus aus dem Auto –<br />
Rein in den Bus<br />
Foto: ale<br />
Prinz Philipp, Ehemann der englischen<br />
Königin Elisabeth, sorgte in<br />
der Vergangenheit für einigen Wirbel.<br />
Grund ist ein Unfall, den er offenbar<br />
verursacht hat. Darin involviert waren<br />
eine junge Mutter mit ihrem Kleinkind.<br />
Für ein großes Medienecho sorgte der<br />
Fall, weil Prinz Philipp 96 Jahre alt ist<br />
und noch Auto fährt, zu allem Überfluss<br />
anscheinend auch nicht angeschnallt.<br />
Zum Glück ist niemanden etwas passiert.<br />
Magdalena Schmitz wollte es gar<br />
nicht erst soweit kommen lassen. Die<br />
Ückeratherin hat mit 86 Jahren im vergangenen<br />
Jahr ihren Führerschein abgegeben,<br />
freiwillig. Und diesen Schritt<br />
bis heute keinen Tag bereut. Während<br />
andere Senioren, rüstig oder nicht, das<br />
wie einen Freiheitsverlust empfinden,<br />
genießt Magdalena Schmitz eine neue<br />
Lebensqualität.<br />
„Raus aus dem Auto, rein in den Bus“,<br />
so könnte das Motto lauten. Magdalena<br />
Schmitz vermisst ihr Auto keinen<br />
Tag, denn die Entscheidung zur freiwilligen<br />
Führerscheinabgabe fiel ihr<br />
kein bisschen schwer. Grund war ein<br />
kleiner Unfall. Die Frau, die erst mit 53<br />
Jahren ihren Führerschein gemacht<br />
hatte, hat beim Rückwärtsfahren ein<br />
Fahrzeug touchiert. „Eine innere Stimme<br />
hat dann zu mir gesagt, das hätte<br />
auch eine Person sein können, die Du<br />
dann angefahren hättest“, erzählt sie<br />
und da war klar, der Lappen kommt<br />
weg. „Ich habe kurz vorher noch einen<br />
letzten Blick auf den Führerschein<br />
geworfen und dann war es auch gut“,<br />
lacht Schmitz, deren Beine zwar nicht<br />
mehr so wollen wie sie, deren Verstand<br />
aber hellwach ist. Was dann passierte,<br />
damit hatte die Dame überhaupt nicht<br />
gerechnet. Der Landrat höchst persönlich<br />
schrieb ihr und bedankte sich für<br />
ihre Entscheidung. Und auch die Stadt<br />
Dormagen und der StadtBus meldeten<br />
sich bei der Seniorin. Für ihren mutigen<br />
Schritt erhielt sie im vergangenen Jahr<br />
nämlich eine Überraschung: Fahrkarte<br />
gegen Führerschein. Sie hat ein Jahresticket<br />
erhalten. Seither nutzt sie den<br />
Bus und ist regelrecht begeistert. „Für<br />
mich fährt der Bus unter einem guten<br />
Stern. Wenn ich den nicht hätte, würde<br />
mir einiges in meinem Leben fehlen“,<br />
so die ältere Dame. Manchmal sei sie<br />
zu Tränen gerührt von der Menschlichkeit,<br />
die im Bus herrsche. „Von wegen<br />
alte Frau und unhöflich. Immer hilft mir<br />
jemand und es ist wirklich egal, welche<br />
Hautfarbe die Mitfahrer haben.<br />
Alle sind zu mir freundlich. Busfahren<br />
macht mir daher viel Spaß. Ich habe<br />
gar nicht gewusst, was ich alles verpasse,<br />
wenn ich mit meinem Auto fahre.“<br />
Auch den schlechten Ruf über „unsere“<br />
Jugend kann Magdalena Schmitz<br />
überhaupt nicht nachvollziehen. „Die<br />
jungen Leute fragen fast immer, ob sie<br />
mir beim Ein- oder Aussteigen mit dem<br />
Rollator helfen können. Ich müsste lügen,<br />
wenn ich etwas anderes erzählen<br />
täte“, erklärt die heute 87-Jährige.<br />
Was sich anhört wie eine Werbekampagne<br />
für den StadtBus ist erlebter Alltag<br />
für Magdalena Schmitz. „Wenn es<br />
mir schlecht geht, fahre ich Bus“, sagt<br />
sie. Auch eine Art, die Dinge zu bewältigen.<br />
–Andrea Lemke<br />
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16 Wir alle sind Dormagen!<br />
Das
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Kampfkunstschule des Jahres, eröffnet am<br />
23. März im Wohnmischgebiet von Horrem<br />
auf der Weilerstraße sein neues Karate-Dojo.<br />
Hier findet dann nicht nur regelmäßiger KARATE-<br />
Unterricht statt – es wird auch KaraChi, KaraFit, Yoga<br />
und Mutter-Kind-Kurse geben.<br />
Anlässlich der Neueröffnung lädt der Verein am<br />
Samstag, den 23. März ab 14 Uhr<br />
zu einem Tag der offenen Tür ein.<br />
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14:00 Uhr KINDERKARATE<br />
14:15 Uhr KINDER – Probestunde zum Mitmachen<br />
15:00 Uhr KARACHI<br />
15:15 Uhr KARACHI – Probestunde zum Mitmachen<br />
16:00 Uhr KINDERKARATE<br />
16:15 Uhr KINDER – Probestunde zum Mitmachen<br />
17:00 Uhr KARATE Erwachsene<br />
18:00 Uhr KARAFIT – Probestunde zum Mitmachen<br />
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18:00 Uhr Eröffnungsfeier (Tickets via info@shirai.de)<br />
Dojo Kampfkunstakademie Shirai Dormagen e.V.<br />
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Weilerstr.15, 41540 Dormagen<br />
Wir alle sind Dormagen!<br />
17
Das Stadt-Magazin<br />
Fotos: Klaus Güdelhöfer<br />
Katharina Bühler mit Walen<br />
vor der Küste Brasiliens<br />
Die mit den Walen tauchen:<br />
Ein Bild und seine Geschichte<br />
„Mit Buckelwalen zu schnorcheln ist schier unbeschreiblich und unvergesslich!“, sagt der passionierte Taucher<br />
Klaus Güdelhöfer. Vor allem dann, wenn solch ein Foto dabei entsteht: Eine Frau mit Schnorchel ganz<br />
alleine im Meer, vor ihr Buckelwale, ganz nah. Entstanden ist das Bild bei einer Brasilien-Reise vor rund zwölf<br />
Jahren. Mit einem kleinen, aber hochseetauglichen Boot, sind Güdelhöfer und seine Lebensgefährtin Katharina<br />
Bühler raus zu einem Tauchplatz. Ihr Ziel: Wale im antarktischen Winter zu sehen. Mit dem Schlauchboot<br />
geht es vorsichtig nah an die Tiere ran, ganz alleine. Während Güdelhöfer noch mit seinen Flossen<br />
hantiert, ist Bühler schon längst im Wasser, schaut auf das Meer. Da erscheinen die Riesen, Buckelwale.<br />
Stolz und majestätisch gleiten sie nur wenige Meter entfernt an Bühler vorbei. Ein Augenblick, der wohl<br />
jedem den Atem zum Stocken bringt. Güdelhöfer zum Glück nicht: Er drückt ab und hat damit ein super<br />
Foto gemacht. Das Paar ist fast trunken vor Glück, weil sie so nah an den Walen dran waren. Den Schnappschuss<br />
schicken sie dem Skipper, der sie zu dieser Stelle brachte als Dankeschön. Der lässt werbewirksam<br />
Postkarten davon drucken. Auch Uwe Nehls, Geschäftsführer von „Schöner Tauchen Deutschland“, einem<br />
Tauch-Reiseveranstalter stellt Güdelhöfer sein Foto zur Verfügung. Das Bild der Buckelwale landet in einem<br />
Foto-Wettbewerb und gewinnt. Der Preis für Güdelhöfer: dieselbe Reise nach Brasilien, wieder zu den<br />
Walen. Auf der „boot“ in Düsseldorf überzeugt das Bild ebenfalls. Es gewinnt den ersten Preis für Fotografen<br />
und die Messe-Besucher wählen es ebenfalls auf Platz eins. Der Dormagener und Bühler tauchen seit<br />
<strong>19</strong>94 gemeinsam. Malediven, Costa Rica, die Südsee, Sri Lanka oder Borneo heißen ihre Sehnsuchtsorte<br />
im Wasser. Immer mit dabei ist die Kamera. So entstehen an den entlegensten Orten immer wieder tolle<br />
Bilder. Doch keins gewinnt zweimal den ersten Platz. Das hält Güdelhöfer aber nicht davon ab, weiter zu<br />
fotografieren. Eigentlich macht er es auch nur für sich und seine Frau zur Erinnerung und das nicht nur im<br />
oder unter Wasser, sondern auch an Land. Für das Dormagazin aber hat er eine Ausnahme gemacht und<br />
seine Fotobücher gezeigt. Einige Impressionen und natürlich das Wal-Bild sehen Sie hier. –Andrea Lemke<br />
18 Wir alle sind Dormagen!
Katharina Bühler<br />
und ihr Mann Klaus<br />
Güdelhöfer genießen<br />
die Ruhe in der Natur.<br />
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<strong>19</strong>
20 Wir alle sind Dormagen!<br />
Das<br />
Stadt-Magazin
Dieses fotografische Kunstwerk von Lisa Maxine Lemke war in der diesjährigen<br />
„D’Art 2018“ im städtischen Kulturhaus an der Langemarkstraße zu sehen. Die<br />
jüngste Teilnehmerin der größten Dormagener Gemeinschaftssausstellung, die unter<br />
dem Motto „Farbe bekennen“ stand, ist erst 22 Jahre alt. Lemke hat ihrem beeindruckenden<br />
Foto den Titel „Exklusion“ gegeben. –Oliver Baum<br />
Mehr Kunstwerke von jungen Nachwuchskünstlern gibt es auf der kommenden „Junior D´Art<br />
20<strong>19</strong>“ vom 26. Juni bis 13. September in der Glasgalerie des Kulturhauses zu sehen. Das Anmeldeformular<br />
und weitere Infos stehen zum Download online auf www.kulturbuero-dormagen.de.<br />
Wir alle sind Dormagen!<br />
21
Stadt-Magazin<br />
Schöne Landschaften genießen<br />
und dabei immer etwas Gutes tun<br />
Wenn die Delhovener Fußballer bei einer Aufstiegsfeier eifrig Geld spenden, um zumindest mit ihren Trikots auch<br />
mal „international“ zu spielen, und wenn ein Spielervater mit seiner Frau zusammen regelmäßig nach Südafrika reist,<br />
um dort nicht nur Urlaub zu machen, dann kommt dabei im Fall der Familie Zölfl etwas richtig Gutes heraus.<br />
Dr. Stephan Zölfl und seine Frau Karin<br />
flogen das erste Mal 2013 nach<br />
Südafrika, um dort Tochter Michelle<br />
zu besuchen. Die heute 24-Jährige<br />
war dort damals als „Volunteer“ in einem<br />
Township-Kindergarten im Einsatz.<br />
Das Ehepaar war von dem Land<br />
der Gegensätze so begeistert, dass<br />
es seitdem ein- bis zweimal im Jahr<br />
ans Kap der guten Hoffnung fliegt.<br />
Die Gegensätze, das bezieht sich auf<br />
die Bereiche, in denen die Menschen<br />
arm sind, kaum etwas zum Essen haben.<br />
Da wollten Stephan und Karin<br />
Zölfl im Rahmen ihrer Möglichkeiten<br />
helfen und fingen in ihrer Heimat, also<br />
in Dormagen an, Gelder und Spenden<br />
einzusammeln. Im Urlaub in Südafrika<br />
werden diese Spenden persönlich an<br />
verschiedene Gruppierungen und Projekte<br />
überreicht. So hat sich über die<br />
Jahre ein Förderkreis gebildet.<br />
Vor zwei Jahren besuchte das Ehepaar<br />
ein kleines Dorf in Namibia. Dort gibt<br />
es viele Kinder, die eine karg ausgestattete<br />
Schule besuchen. Es gibt viele<br />
Jungen, die gerne Fußball spielen – mit<br />
einem Ball, den sie sich aus Lumpen gebastelt<br />
haben. Die Tore wurden aus drei<br />
Stöcken gebaut, der Boden ist staubtrocken,<br />
es herrscht flirrende Hitze bei<br />
Temperaturen über 40 Grad Celsius.<br />
„Trotzdem hatten die unheimlich viel<br />
Spaß beim Kicken“, berichtet Stephan<br />
Zölfl. Zusammen mit seiner Frau war<br />
ihm schnell klar: Da geht es noch mal<br />
hin, denen bringen wir ein paar Trikots.<br />
Da Sohn Alexander in der ersten Mannschaft<br />
des FC Delhoven spielt, sprachen<br />
die Zölfls beim Vorstand vor, der<br />
sich dann bereit erklärte, den Jungen in<br />
Namibia mit drei Trikotsätzen des FCD<br />
zu helfen. Die Trikotgrößen sind für das<br />
Alter von acht bis 14 Jahren geeignet.<br />
Bei der Aufstiegsfeier der Delhovener<br />
Kicker, für die „Fahrstuhlmannschaft“,<br />
ging es nach der vergangenen Saison<br />
inklusive Treckerpartyfahrt wieder rauf<br />
in die Bezirksliga, wurde Geld gesammelt,<br />
um auch noch ein paar Lederfußbälle<br />
ins Mamolo Village im Norden<br />
Namibias, direkt am Fluß Okawango,<br />
mitnehmen zu können. Mit einer Videobotschaft<br />
an den dort lebenden<br />
Joseph überbrachten die Fußballer<br />
ihre Weihnachts- und Neujahrsgrüße<br />
direkt in das Dorf. Das Motto: „Delhoven<br />
spielt jetzt auch international.“<br />
Dann ging es für das Ehepaar Zölfl<br />
mit großem Gepäck Richtung Flug-<br />
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22 Wir alle sind Dormagen!<br />
Das
hafen. In dem Dorf wurde ein riesiges<br />
Übergabefest organisiert. Die Kinder<br />
kamen alle mit ihren Familien, als die<br />
beiden Urlauber im Norden Namibias<br />
eintrafen, um die Fußbälle, Luftpumpen<br />
und die ersten beiden Trikotsätze<br />
zu übergeben. Stephan Zölfl hat<br />
natürlich direkt mitgespielt: „Nach ein<br />
paar Schritten war ich angesichts der<br />
Hitze außer Atem. Ins<strong>gesamt</strong> war das<br />
ein ganz toller Tag, ein ganz besonderes<br />
Erlebnis.“ Einen langen Atem<br />
gibt es für die Hilfsaktion: Denn mit<br />
den gesammelten Geldern sollen auf<br />
dem Fußballplatz im Mamolo Village<br />
auch noch zwei richtige Tore gebaut<br />
werden, um die provisorischen aus<br />
Stöcken zu ersetzen. Die nächste<br />
Reise hat das Ehepaar für den März<br />
geplant. „Wir sind dankbar, dass wir<br />
solche Urlaube machen können. Uns<br />
geht es sehr gut und davon wollen<br />
wir den Menschen dort etwas abgeben“,<br />
erklärt Karin Zölfl. Dass dabei<br />
Autofahrten von bis zu 4.000 Kilometern<br />
zu absolvieren sind, das gehört<br />
als Anstrengung dazu, wie die große<br />
Freude der Menschen, denen vor Ort<br />
geholfen wird. Eines der nächsten<br />
Projekte: Essen für die vielen Straßenkinder<br />
in Kapstadt. Auch Spenden<br />
dafür nimmt das Ehepaar Zölfl gerne<br />
entgegen.<br />
–Oliver Baum<br />
Foto: Karin Zöfl<br />
Für das Ehepaar Zöfl (hinten rechts) ist Helfen eine Selbstverständlichkeit.<br />
Belohnt werden Dr. Stephan und Karin Zöfl durch die Freude der Kinder.<br />
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23
Stadt-Magazin<br />
Waldbaden ist<br />
kein Hokuspokus<br />
Der neue Trend in der Natur ist<br />
Waldbaden. Es stammt ursprünglich<br />
aus Japan und wird dort Shinrin Yoku<br />
genannt, was soviel heißt wie Eintauchen<br />
in die Atmosphäre des Waldes.<br />
Fotos: Andrea Lemke<br />
Dormagazin: Herr Schmidt, heute<br />
schon im Wald gebadet?<br />
Hermann Schmidt: Nein, heute noch<br />
nicht.<br />
Dormagazin: Ist Waldbaden das<br />
neue Yoga?<br />
Hermann Schmidt: Nein, so würde ich<br />
das nicht nennen. Es ist vielmehr eine<br />
Art runterzukommen.<br />
Dormagazin: Was erwartet mich<br />
beim Waldbaden mit Ihnen?<br />
Hermann Schmidt: Ich denke, einer ihrer<br />
schönsten Tage.<br />
Dormagazin: Und wie genau sehen<br />
die aus?<br />
Hermann Schmidt: Ich werde versuchen<br />
die Gruppe fühlen zu lassen. Das<br />
gelingt zum Beispiel mit dem Blind-<br />
Walk sehr gut. Ich bitte die Teilnehmer<br />
die Schuhe und Strümpfe auszuziehen,<br />
eine Maske aufzusetzen und sich<br />
dann an einer Rebschnur orientierend<br />
durch den Wald zu gehen. Am Ende<br />
setze ich die Teilnehmer in eine Art<br />
Hängematte. Die Augen bleiben aber<br />
zu dabei.<br />
Dormagazin: Wozu soll das gut sein?<br />
Hermann Schmidt: Die Sinne der Teilnehmer<br />
werden dadurch angesprochen,<br />
eine andere Art Konzentration<br />
gefördert. Manche haben schon Probleme<br />
damit, barfuß durch einen Wald<br />
zu gehen. In der Hängematte sollen sie<br />
sich vorstellen, wo sie sind. Alle kommen<br />
dann erstaunlich schnell runter,<br />
zum Beispiel, von ihrem Stresslevel.<br />
Dormagazin: Umarmen wir dann<br />
auch Bäume?<br />
Hermann Schmidt: Natürlich kann man<br />
auch Bäume umarmen, ich empfehle<br />
es sogar. Es geht dabei aber nicht<br />
um esoterische Erfahrungen, sondern<br />
vielmehr darum, sich mit der Natur<br />
verbunden zu fühlen. Schließlich sind<br />
wir auch Natur. Wenn wir uns auch als<br />
einen Teil der Natur verstehen, dann<br />
wird uns klar, was dort gerade passiert.<br />
Dormagazin: Was passiert noch?<br />
Hermann Schmidt: Es werden kleine<br />
Achtsamkeitsübungen gemacht. Ich<br />
möchte den Teilnehmern auch den<br />
Wald näher bringen. Haben Sie schon<br />
einmal nach Starkregen ihr Ohr an eine<br />
Buche gelegt?<br />
Dormagazin: Ehrlich gesagt, nein.<br />
Hermann Schmidt: Machen Sie das einmal,<br />
dann hören Sie wirklich, wie das<br />
Wasser dort im Stamm rauscht.<br />
Dormagazin: Geht es beim Waldbaden<br />
auch um Spiritualität?<br />
Hermann Schmidt: Nicht in dem Sinne,<br />
wie das vielleicht die meisten sich<br />
vorstellen. Ich bin kein Freund von ,Hokus-Pokus‘,<br />
außer im Zirkus, und aus diesem<br />
Grund ist es mir wichtig, nicht mit<br />
subjektiv Erlebtem oder gar Mystischem<br />
aufzufahren, sondern fachlich fundiertes<br />
Wissen zu erlangen und zu vermitteln.<br />
Dormagazin: Was macht der Wald<br />
mit uns?<br />
Hermann Schmidt: Jeder, der schon<br />
einmal im Wald länger unterwegs war,<br />
spürt, wie er ruhiger wird. Ich merke<br />
das zum Beispiel immer dann, wenn ich<br />
mit Kindern unterwegs bin. Auf dem<br />
Parkplatz herrscht noch Gewusel, es ist<br />
laut. Aber schon weniger Meter später<br />
im Wald, wird es zusehends ruhiger.<br />
Dormagazin: Ist Waldbaden gesund?<br />
Hermann Schmidt: Es ist vor allem präventiv.<br />
Es gibt erste Forschungsergebnisse,<br />
die diesen Schluss zulassen. Der Wald tut<br />
gut. Er verringert die Pulsfrequenz, senkt<br />
den Blutdruck, gibt innere Ruhe, das Gefühl<br />
erfrischt zu sein und vermindert sogar<br />
Angstgefühle. Eine Studie besagt,<br />
wer sich zwei bis dreimal die Woche für<br />
ins<strong>gesamt</strong> drei Stunden im Wald aufhält,<br />
dessen weiße Blutkörperchen können um<br />
bis zu 40 Prozent gesteigert werden.<br />
Dormagazin: Zahlen die Krankenkassen<br />
Waldbaden so wie beispielsweise<br />
Yoga-Kurse?<br />
Hermann Schmidt: Soweit sind wir noch<br />
nicht. Waldbaden ist bei uns noch relativ<br />
neu und zugegebenermaßen sind<br />
viele verschieden Richtungen im Angebot,<br />
die, sagen wir mal so, nicht alle<br />
dasselbe Ziel haben. Es gibt aber erste<br />
universitäre Ansätze in Deutschland,<br />
Waldtherapie als Fortbildung für Mediziner<br />
zu etablieren. Dabei wird auch<br />
versucht, mit Krankenkassen ins Gespräch<br />
zu kommen, gerade weil die<br />
ersten Forschungsergebnisse so vielversprechend<br />
sind.<br />
24 Wir alle sind Dormagen!<br />
Das
Dormagazin: Empfehlen Sie also das<br />
Waldbaden?<br />
Hermann Schmidt: Unbedingt. Es tut einfach<br />
gut. Das Waldbaden ist keine Spinnerei,<br />
es ist wissenschaftlich belegt, dass<br />
es eine therapeutische Wirkung hat,<br />
oder kurz gesagt, der Wald wirkt. Es ist,<br />
als ob die Natur uns die Ruhe gibt, die wir<br />
brauchen. Waldbaden ist eine der beeindruckendsten<br />
Möglichkeiten für jeden<br />
selbst unmittelbar zu erleben, wie positiv<br />
Natur sich auf Körper und Geist auswirkt.<br />
Für mich ist es zudem eine Möglichkeit,<br />
Menschen wieder an die Natur heranzuführen,<br />
sie dafür zu begeistern in der<br />
Natur Kraft zu tanken und ihnen einen<br />
behutsamen Umgang mit eben dieser<br />
nahe zu bringen.<br />
Dormagazin: Herr Schmidt, ich bedanke<br />
mich für das Gespräch!<br />
Das Gespräch führte Andrea Lemke<br />
Zur Person<br />
Hermann Schmidt (52) ist staatlich zertifizierter<br />
Waldpädagoge, ausgebildeter<br />
Erlebnispädagoge, Gesundheitswanderführer<br />
und Natur- und Landschaftsführer.<br />
Hermann Schmidt bietet im Mai im Rahmen<br />
der 16. Tannenbuschwoche Waldbaden<br />
als Erlebnis an (Termine siehe rechts).<br />
Termine<br />
Waldbaden<br />
Dienstag, 14. Mai<br />
- Waldbaden für Schulklassen<br />
(ab 5. Klasse) von 9 bis 11 Uhr<br />
- Waldbaden für Best Ager<br />
von 14 bis 17 Uhr<br />
Samstag, 18. Mai<br />
- Waldbaden für Frauen<br />
von 9 bis 12 Uhr<br />
- Vortrag und Diskussion<br />
„Waldbaden“<br />
(keine Anmeldung erforderlich)<br />
Haus Tannenbusch<br />
von 13 bis 14 Uhr<br />
- Waldbaden für Jedermann<br />
von 15 bis 17.30 Uhr<br />
Treffpunkt für das Waldbaden ist<br />
jeweils das Haus Tannenbusch.<br />
Um eine Anmeldung wird bei der<br />
SVGD unter Tel. 02133/27 26 25<br />
(Mo. - Fr. 9 bis 15 Uhr) gebeten.<br />
Die Teilnahme ist kostenlos. Spenden<br />
für die Schutzgemeinschaft<br />
Deutscher Wald Dormagen aber<br />
gerne gesehen.<br />
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Wir alle sind Dormagen!<br />
25
Stadt-Magazin<br />
Abenteuer für Kinder<br />
Gerade für Kinder hat sich die Schutzgemeinschaft Deutscher<br />
Wald (SDW) Dormagen einiges einfallen lassen, um<br />
ihnen unseren Schatz direkt vor der Haustüre näher zu<br />
bringen. Es gibt die Walddetektive für alle naturbegeisterten<br />
Kinder von fünf bis zwölf Jahren. Immer mittwochs<br />
oder freitags begeben sich die Walddetektive nachmittags<br />
auf Spurensuche. Für Schulklassen, Offene Ganztagschulen,<br />
Jugendgruppen oder Kindergärten bietet die<br />
SDW darüber hinaus waldpädagogische Führungen und<br />
Walderlebnisvormittage an. Und wer einmal einen besonderen<br />
Geburtstag feiern möchte, kann dies auch im Wald<br />
tun. Rund drei Stunden gibt es dann volles Abenteuer<br />
und Spaß. Ob Schatzsuche mit kniffligen Aufgaben, vorbei<br />
an Wildtieren mit anschließendem Hüttenbau, oder<br />
das Erschaffen von Waldgeistern, die Möglichkeiten im<br />
Wald scheinen grenzenlos. Mehr zum Thema gibt es auf<br />
www.sdw-dormagen.de. Wer die Walddetektive näher<br />
kennenlernen möchte, wendet sich am besten direkt an die<br />
Der Wald: Ein Erlebnis für alle Sinne<br />
Den Wald kann man sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen. Nebeneinander, übereinander<br />
und untereinander kann man das bunte Treiben des Waldes sehen. Im Sommer gibt es einen grünen<br />
Waldteppich, im Herbst fallendes Laub. Der Wald ist sichtbar im Wandel der Jahreszeiten. Wer die<br />
Ohren spitzt, kann das Rauschen der Blätter im Wind, das Rätschen des Eichelhähers, das Rufen des<br />
Kuckucks oder das Rascheln der Amsel im Laub hören. Auch für die Nase ist der Wald ein Erlebnis.<br />
Frisch geschnittenes Holz, die klare Waldluft, das Harz der Fichten oder das modrige Laub im Herbst,<br />
sie alle hinterlassen ihren eigenen Duft. Wer es wagt, die Vogelkirsche, die sauren Waldkleeblättchen,<br />
die reifen Brombeeren oder die Haselnüsse zu knacken und zu kosten, dem wird sich ein Geschmackserlebnis<br />
offenbaren. Im Sommer ist die Kühle des Waldes zu spüren. Selbst der Regen, der<br />
von Blättern tropft, ist spürbar. (Quelle: SDW Dormagen)<br />
Foto: Andrea Lemke<br />
Waldetektivin Nina Keßler,<br />
Tel. 01762/168 89 17,<br />
E-Mail: nkessler<strong>19</strong>80@gmx.de. <br />
–ale/dor<br />
Lesertipp: Naturerlebnispfad Tannenbusch<br />
Im Tannenbusch gibt eine „Erlebnis-NaTour“ mit zehn Stationen.<br />
Auf dem etwa zwei Kilometer langen Rundweg erfahren<br />
Kinder Wissenswertes über die Natur und Umwelt im Tannenbusch.<br />
Der Waldboden, die Forstwirtschaft, Feld und Flur,<br />
Ameisenhügel, Vögel, Trinkwasser und vieles mehr sind die<br />
Themen. Einen entsprechenden bebilderten Führer gibt es direkt<br />
am kleinen Parkplatz am Anfang des Geoparks. –ale/dor<br />
Infos Wald<br />
Wie ein Haus besteht der Wald aus mehreren Stockwerken, der Boden-, Kraut-, Strauch- und<br />
Baumschicht. Er besitzt eine reichhaltige Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren. In einem Buchenwald<br />
gibt es beispielsweise über 4.000 Pflanzenarten, rund 200 Blütenpflanzen, über 3.000<br />
Farne, Moose, Pilze und Flechten, rund 7.000 Tierarten, davon etwa 25 Säugetiere, rund 70<br />
Vögel und über 7.000 Insekten. Alle diese Pflanzen und Tiere hängen voneinander ab wie die<br />
Teile eines Mobiles. Sie leben sozusagen in einer Wohngemeinschaft.<br />
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26 Wir alle sind Dormagen!<br />
Das
Mont Ventoux:<br />
Ein Bergkonzentrat für Rennradfahrer<br />
Martin Ritterbach hat einen der härtesten Anstiege geschafft<br />
Fotos: privat<br />
Wer einmal mit dem Rennrad auf<br />
den Mont Ventoux geradelt ist,<br />
weiß was er getan hat. Wer gleich dreimal<br />
an einem Tag über verschiedene<br />
Strecken auf den mächtigen Berg in der<br />
Provence geradelt ist, der muss verrückt<br />
sein. Martin Ritterbach hat es getan<br />
und hat es nun schriftlich: Er ist im Club<br />
„Cinglé du Mont-Ventoux“ – der Club<br />
der Verrückten. Tausende Radsportler<br />
haben den berühmten Berg über eine<br />
der drei Hauptstraßen (Bédoin, Malaucène<br />
und Sault) schon erklommen. Doch<br />
nur, wer alle drei an einem Tag geschafft<br />
hat, wird in diesen legendären Club aufgenommen.<br />
Der Anstieg wird von vielen<br />
Gewinnern der Tour de France als<br />
der härteste der großen, französischen,<br />
ja sogar der europäischen Pässe angesehen.<br />
Auf knapp 22 Kilometern ein<br />
Höhenunterschied von 1.620 Metern:<br />
das ist Bédoin. Die Königsauffahrt zum<br />
Mont Ventoux und eine der drei Routen.<br />
Jedes Jahr versuchen mehrere Hundert<br />
Anwärter ihr Glück an den Hängen<br />
des „Riesen der Provence“. Man könnte<br />
meinen, Radfahrer sind irre. Vielleicht<br />
braucht es ja diese Portion Irrsinn, um<br />
sich diesen kahlen, mystischen Berg<br />
hoch zu quälen, der an manchen Stellen<br />
eine Steigung von zehn Prozent hat.<br />
„Beim ersten Mal, als ich diesen herrlichen<br />
Berg während eines Urlaubs in der<br />
Provence sah, dachte ich sofort, da muss<br />
ich hoch“, so der 37-Jährige. Er erinnert<br />
sich noch gut daran und vor allem, wie er<br />
Geschafft: Martin Ritterbach und ein Radfreund sind endlich oben auf dem Mont Ventoux.<br />
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27
Stadt-Magazin<br />
fast gescheitert wäre damals 2012. „Es<br />
war gutes Wetter“, so Ritterbach. Unterschätzt<br />
hatte er aber den Wind. Nicht<br />
umsonst trägt der 1.912 Meter hohe<br />
Berg den Beinamen „der vom Wind umbrauste“<br />
oder „der Windige“. Der kahle<br />
Gipfel kommt nicht von ungefähr. Dieser<br />
hat seine Ursache in den sehr hohen<br />
Windgeschwindigkeiten von bis zu 230<br />
Stundenkilometern, die immer wieder<br />
bei Mistral gemessen werden. Genau<br />
mit diesem Wind macht Ritterbach Bekanntschaft:<br />
„Kaum war ich über der<br />
Baumgrenze, spürte ich die ganze Zeit<br />
den heftigen Wind. Ich hatte Mühe das<br />
Fahrrad auf der Straße zu halten, dabei<br />
war ich eigentlich schon genug mit<br />
dem Kampf mit mir selbst und meiner<br />
Kondition beschäftigt. Nichts als Steine,<br />
Schotter und Wind, heftiger Wind. Ich<br />
habe nur immer wieder gedacht, nicht<br />
stürzen“, erzählt er. Die Sturzgefahr ist<br />
auch nicht zu unterschätzen. Am 13.<br />
Juli <strong>19</strong>67 beispielsweise wird der Berg<br />
Schauplatz eines tragischen Unglücks,<br />
als der englische Radprofi Tom Simpson<br />
kurz unterhalb des Gipfels unter dem<br />
Einfluss von Dopingmitteln vor Erschöpfung<br />
zusammenbricht und stirbt. Er ist<br />
nicht der einzige Tote. Immer wieder ereignen<br />
sich dort Unfälle mit Todesfolge,<br />
wenn Radsportamateure, die von diesem<br />
Berg ebenfalls magisch angezogen<br />
werden, den Berg bezwingen möchten.<br />
Verständlich, dass der Dormagener entsprechenden<br />
Respekt hat. „Aber das<br />
Erlebnis war so prägend, dass für mich<br />
klar war, ich komme wieder. Ich habe<br />
noch eine Rechnung offen.“ Vier Jahre<br />
später ist es soweit. Ritterbach wagt<br />
sich wieder auf den Mont Ventoux, tritt<br />
in die Pedale, schwitzt und flucht wahrscheinlich.<br />
Doch er schafft es, besser<br />
als beim ersten Mal, so gut, dass er ihn<br />
gleich dreimal bezwingt, an einem Tag.<br />
Das Ergebnis, abgesehen von Muskelkater<br />
und vermutlich glückseligem Taumel:<br />
Die Urkunde vom Club „Cinglé du<br />
Mont-Ventoux“. Darin heißt es zu der<br />
Leistung unter anderem: „Bravo et Félicitations“.<br />
Das kommt quasi einem Ritterschlag<br />
gleich. –Andrea Lemke<br />
Zur Person<br />
Martin Ritterbach: Seit 2010 ist der<br />
37-Jährige begeisterter Rennradfahrer.<br />
Er ist Mitglied im RSC Nievenheim und<br />
Radfahren ist für ihn zu einer Lebenseinstellung<br />
geworden. Die Kombination aus<br />
Geschwindigkeit und Naturerlebnis, so<br />
wie Ehrgeiz und die Bereitschaft im Training<br />
und den Rennen auch mal zu leiden<br />
machen für ihn die Faszination dieses<br />
Sports aus. Ritterbach fährt rund 18.000<br />
Kilometer im Jahr mit dem Fahrrad und<br />
nutzt auch den täglichen Arbeitsweg nach<br />
Leverkusen zum Training. Als nächste<br />
Herausforderung steht „Das Dormagener<br />
Radrennen“, welches Martin Ritterbach<br />
federführend organisiert.<br />
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28 Wir alle sind Dormagen!<br />
Das
Mitten durch die Innenstadt –<br />
Das „Dormagener Radrennen“<br />
Um eine spannende Veranstaltung reicher wird Dormagen in diesem Jahr. Der RSC<br />
Nievenheim plant am Samstag, 10. August, etwas ganz Besonderes und lässt damit<br />
eine beliebte Tradition wieder aufleben: Das „1. Dormagener Radrennen“ führt durch<br />
die Innenstadt.<br />
Sportler und Zuschauer werden gleichermaßen<br />
auf ihre Kosten kommen,<br />
denn natürlich steht der Wettstreit der<br />
Teilnehmer im Vordergrund. Doch das<br />
Rahmenprogramm mit Volksfestcharakter<br />
soll für alle Dormagener ein attraktives<br />
Event werden. „Bei dem überschaubaren<br />
Veranstaltungsangebot Dormagens in<br />
diesem Bereich haben wir uns gedacht,<br />
es wird höchste Zeit für ein solches Radrennen“,<br />
erklärt Martin Ritterbach vom<br />
RSC Nievenheim, „wir erschaffen damit<br />
einen echten Publikumsmagneten, denn<br />
das Rennen soll direkt im Ort stattfinden.“<br />
Konkret haben am 10. August alle Vereinsradfahrer<br />
von 14 bis 21 Uhr die Möglichkeit,<br />
den Fredy Schmidkte Gedächtnis-Pokal<br />
zu erradeln – vorausgesetzt<br />
sie kommen am schnellsten ins Ziel an<br />
der Römerstraße. Dort ist gleichzeitig<br />
auch der Startpunkt und die Teilnehmer<br />
werden auf einer ein bis zwei Kilometer<br />
langen Rundstrecke über die Helbüchelstraße,<br />
Langemarkstraße, Ubierstraße,<br />
Friedrich-Ebert-Straße und Vom-Stein-<br />
Straße geführt. Geplant ist, verschiedene<br />
Kategorien anzubieten – auch ein „Fette<br />
Reifen Rennen“ und eine Runde für Skater<br />
soll es geben.<br />
Schon früher hat das SCHAUFENSTER<br />
als Medienpartner Dormagener Radrennen<br />
begleitet - Das letzte Mal war das<br />
allerdings <strong>19</strong>86. Um diese sportliche Tradition<br />
wieder aufleben zu lassen, ist es<br />
auch wieder beim ersten Dormagener<br />
Radrennen mit dabei. Unterstützung bei<br />
der Organisation erhält der RSC Nievenheim<br />
von Gino Baudrie. Er ist der langjährige<br />
Veranstalter der Cologne Classics in<br />
Köln-Longerich und gibt dem Dormagener<br />
Radverein Tipps, wie der 10. August<br />
zu einem besonders erfolgreichen und<br />
gelungenen Tag für alle Beteiligen werden<br />
kann. Doch auch der RSC hat bereits<br />
Erfahrung in diesem Bereich sammeln<br />
können. Alle zwei Jahre richtet er das<br />
Radtourenfahren (RTF) mit Start an der<br />
Bertha-von-Suttner-Gesamtschule<br />
aus.<br />
Die Strecken führen dann über 30 bis 150<br />
Kilometer über Grevenbroich und den<br />
Kölner Raum in Richtung niederländische<br />
Grenze. Rückenwind haben die Veranstalter<br />
bereits im vergangenen Jahr seitens<br />
der Stadt Dormagen erhalten, deren<br />
Verwaltung vom Konzept des RSC sehr<br />
überzeugt ist. Besonders Bürgermeister<br />
Erik Lierenfeld und der Verkehrsplaner<br />
sowie Fahrradbeauftragte Peter Tümmers<br />
sind von der Organisation begeistert.<br />
Der RSC hat ein vielseitiges Rahmenprogramm<br />
auf die Beine gestellt, bei dem für<br />
jede Altersgruppe etwas dabei sein wird.<br />
Es soll besonders darauf geachtet werden,<br />
sich mit dem Angebot abzuheben.<br />
Geplant ist bisher, dass sich verschiedene<br />
Aussteller zum Thema „Radsport“ präsentieren.<br />
Zudem soll es verschiedene Events<br />
für Kinder geben, die im Zusammenhang<br />
mit dem Radrennen stehen, aber auch<br />
eine Hüpfburg soll aufgebaut werden.<br />
Natürlich wird für die Gäste auch ein exklusives<br />
kulinarisches Angebot bereitstehen.<br />
„Wir haben bewusst den Samstag<br />
für unsere Veranstaltung gewählt, denn<br />
so haben die meisten die Möglichkeit,<br />
sich voll und ganz darauf einzulassen und<br />
auch noch am Nachmittag oder Abend<br />
zusammen ein Bierchen zu trinken“, so<br />
Martin Ritterbach vom RSC.<br />
<br />
–Joëlle von Hagen<br />
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Wir alle sind Dormagen!<br />
29
Das Stadt-Magazin<br />
Kräftemessen<br />
auf der Straße<br />
Es vergeht kaum ein Tag, an dem Fahrrad- und<br />
Autofahrer nicht aneinandergeraten. Während<br />
die einen von „dreisten“ Radfahrern sprechen,<br />
beschimpfen andere die Autofahrer als „rücksichtlos“.<br />
Missverständnisse entstehen vor allem dann,<br />
wenn keiner weiß, was der andere darf oder nicht.<br />
Foto: pixabay / Timelynx<br />
Daher klären wir die wichtigsten Fragen<br />
für ein friedliches Miteinander.<br />
Dürfen Radfahrer in falscher Rich-<br />
rer tabu. Ausnahme: Er ist durch das<br />
Zusatzschild „Radfahrer frei“ gekennzeichnet.<br />
rechts ausreichend Platz ist. Zum Beispiel<br />
an einer Ampel.<br />
Dürfen Radfahrer über rote Ampeln<br />
die Umgebungsgeräusche des Verkehrs<br />
noch zu hören sind.<br />
Dürfen Radfahrer auch die Straßen-<br />
tung in Einbahnstraßen fahren?<br />
Wie viel Abstand müssen zwischen<br />
fahren? Ganz klar, nein. Rote Ampeln<br />
mitte nutzen? Eigentlich müssen Rad-<br />
Radfahrer dürfen nur falsch herum in<br />
Radfahrer und Autofahrer beim<br />
gelten für alle Verkehrsteilnehmer, also<br />
fahrer auch immer rechts fahren, denn<br />
Einbahnstraßen einfahren, wenn die<br />
Überholen eingehalten werden? Min-<br />
Radfahrer und Autofahrer. Ausnahme:<br />
es gilt das sogenannte Rechtsfahrge-<br />
Straße durch entsprechende Schilder<br />
destens 1,50 bis zwei Meter Abstand<br />
Gibt es eine Fahrradampel, so gilt diese.<br />
bot. Dabei sollten Radler aber einen<br />
frei gegeben wurde.<br />
muss ein Autofahrer beim Überholen<br />
Darf man auf dem Fahrrad mit Kopf-<br />
Meter Sicherheitsabstand vom Bord-<br />
Wer darf auf dem Gehweg fahren?<br />
zum Radfahrer einhalten.<br />
hörern telefonieren oder Musik hö-<br />
stein oder parkenden Autos einhalten.<br />
Grundsätzlich müssen Kinder bis zu<br />
Dürfen Radfahrer rechts überholen?<br />
ren? Solange der Radfahrer das Handy<br />
Je nach Breite der Straße kann das<br />
acht Jahren immer auf dem Gehweg<br />
Radfahrer dürfen rechts überholen,<br />
nicht in der Hand hält, ja. Die Lautstär-<br />
dann auch mal die Mitte der Fahrbahn-<br />
fahren. Ansonsten ist er für Radfah-<br />
aber nur, wenn die Autos stehen und<br />
ke muss aber so eingestellt sein, dass<br />
spur bedeuten.<br />
-ale/dor<br />
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30<br />
Wir alle sind Dormagen!
Wie kommt ein<br />
„Professor“ zum Taxifahren?<br />
Die Geschichte von Hussam Dalki und Mallak Qawasmeh<br />
Wissen Sie, wer Karl August von<br />
Hardenberg ist? In Dormagen<br />
ist sogar eine Straße nach ihm benannt.<br />
Vermutlich wissen es nicht viele. Sollten<br />
Sie aber in einem Taxi von Taxi Hillmann<br />
sitzen, kann es Ihnen durchaus passieren,<br />
dass Sie mit Hussam Dalki fahren<br />
und der kann Ihnen genau erklären, wer<br />
Hardenberg war, nämlich ein preußischer<br />
Staatsmann. Von Hardenberg war zudem<br />
ein Staatskanzler sowie Mitglied im<br />
Bund der Freimaurer. Viele Straßen sind<br />
nach ihm benannt worden. Alles das und<br />
noch viel mehr weiß Dalki. Der 51-Jährige<br />
ist nämlich eine Leseratte und was für<br />
eine. Es vergeht kein Tag, keine Pause,<br />
an dem er nicht ein Buch in der Hand hat<br />
und liest, meist auf Arabisch, denn das ist<br />
seine Muttersprache. Seine Kollegen nennen<br />
ihn daher auch den „Professor“. Das<br />
kommt nicht von ungefähr, denn was der<br />
gebürtige Jordanier liest, bleibt auch im<br />
Kopf. Doch der „Professor“ wird von den<br />
meisten seiner Fahrgäste unterschätzt.<br />
„Das fängt schon bei der Sprache an.<br />
Nicht selten höre ich, ,sie sprechen aber<br />
gut Deutsch‘.“<br />
Die Überraschung ist komplett, wenn<br />
ich ihnen dann noch etwas von den großen<br />
deutschen Schriftstellern, wie zum<br />
Beispiel Goethe, erzählen kann“, lacht<br />
Dalki, der im Übrigen einen deutschen<br />
Pass hat. Hat er in einer Pause ein arabisches<br />
Buch in der Hand, werde er immer<br />
gefragt, ob er den Koran lese. Er<br />
nimmt es seinen Gästen nicht krumm.<br />
Wer Taxi fährt, wird halt vorschnell in<br />
eine Schublade gesteckt. Gerade dann,<br />
wenn man wie Dalki ausländisch aussieht.<br />
Man sieht einem Menschen halt nicht an,<br />
ob er Abitur gemacht oder studiert hat.<br />
Beides hat Dalki getan: <strong>19</strong>86 Abitur in Jordanien<br />
gemacht, dann Jura in AIgerien<br />
studiert. Als in Algerien der Bürgerkrieg<br />
ausbricht, wird es eng für Dalki, denn er<br />
mischt im politischen Geschehen mit. Er<br />
und seine damalige Ehefrau entscheiden<br />
daher <strong>19</strong>92 nach Deutschland zu gehen.<br />
Als politisch Verfolgte dürfen sie bleiben.<br />
In Deutschland wird sein Studium nicht<br />
anerkannt, ein Schicksal, das er mit vielen<br />
Flüchtlingen teilt. Er möchte seinen Abschluss<br />
anerkennen lassen und daher weiterstudieren.<br />
Doch ohne Papiere geht das<br />
nicht. Es dauert ganze acht Jahre, bis er<br />
endlich alle Papiere zusammenhat. Zum<br />
Studium ist es aber nie mehr gekommen.<br />
Stattdessen ließen er und seine Frau sich<br />
scheiden, er besuchte Deutschkurse, fuhr<br />
Pizzataxi und schließlich Taxi. „Die Zeit<br />
verging wie im Flug“, so Dalki. Endstation<br />
Taxi. Gehadert hat er damit nie. „Es hätte<br />
anders sein können, ja, aber ich genieße<br />
mein Leben. Ich lebe gerne mit meiner Familie<br />
hier. Meine Frau ist mein Diamant wie<br />
ein Sechser im Lotto“, erzählt er und lächelt.<br />
Mallak Qawasmeh, seine Frau, hat er<br />
in seiner alten Heimat Jordanien während<br />
eines Besuches bei seiner Mutter kennengelernt.<br />
Fast wäre es dazu nicht gekommen,<br />
weil Qawasmeh ihn nicht treffen<br />
wollte, sie dachte nämlich, er wäre noch<br />
verheiratet. „Zum Glück kam es anders“,<br />
sagt die 38-Jährige. Doch es dauerte drei<br />
Jahre, bis sie endlich nach Deutschland<br />
kommen kann. Dann beginnt für sie eine<br />
schwierige Zeit. „Ich wollte unbedingt<br />
Altenpflegerin werden, also habe ich direkt<br />
mit Deutschkursen angefangen“,<br />
erzählt sie. „Morgens bin ich in die Schule<br />
nach Neuss gefahren, abends habe ich<br />
in einem Restaurant gearbeitet. Ich hatte<br />
kaum Zeit für meinen zweijährigen Sohn<br />
oder meinen Mann. Wir haben uns immer<br />
nur kurz gesehen, nämlich dann, wenn<br />
der eine nach Hause kam und der andere<br />
ging“, erinnert sie sich. Qawasmeh<br />
fühlt sich hin und her gerissen, wird traurig.<br />
Ihr Mann kann sie nicht leiden sehen<br />
und schlägt daher vor: „Mach auch einen<br />
Taxischein, dann können wir unsere Zeit<br />
besser einteilen.“ Zunächst ist seine Frau<br />
geschockt, denn in Jordanien ist es das<br />
allerletzte für eine Frau, Taxi zu fahren,<br />
aber sie macht es und hat diesen Schritt<br />
nie bereut. Seit sieben Jahren ist auch sie<br />
bei Taxi Hillmann, sie war beim Einstieg in<br />
das Unternehmen die jüngste und einzige<br />
arabische Frau. Allerdings: „Bis heute<br />
habe ich meinen Eltern nicht erzählt, was<br />
ich mache“, lacht Qawasmeh. Beide haben<br />
ihre Fans unter den Fahrgästen. „Es<br />
kommt nicht selten vor, dass jemand bei<br />
Hillmann anruft und sagt, schicken Sie mir<br />
Herrn Dalki oder seine Frau“, so Dalki. Es<br />
läuft gut für die Familie. Jamal, ihr Sohn,<br />
geht auf das Bettina-von-Arnim-Gymnasium,<br />
spricht besser Deutsch als seine<br />
Eltern, sein Vater spielt gemeinsam mit<br />
ihm Gitarre, die Familie hat ein schönes<br />
Zuhause. Beide haben aber einen Traum<br />
und wen wundert es, dass es darin um<br />
Bücher geht? Während Qawasmeh<br />
sich wünscht, ein deutsches<br />
Buch von der ersten bis zu letzten<br />
Seite zu lesen und vor allem ganz<br />
zu verstehen, träumt Dalki davon,<br />
ein Buch zu schreiben. Am liebsten<br />
eine Autobiografie. Stoff hätte er<br />
genug, denn Dalki schreibt seit seiner<br />
Jugend Tagebuch. Dabei sind schon<br />
unzählige Bände zusammen gekommen.<br />
„Jeden Tag, wirklich jeden Tag, sitzt er<br />
am Esstisch und schreibt in sein Tagebuch“,<br />
erzählt Qawasmeh. „Wissen Sie,<br />
ich habe mein ganzes Leben gekämpft<br />
und gewartet und so ist die Zeit vergangen.<br />
Ein bisschen fühle ich mich wie Don<br />
Quijote“, lacht er. Das Ehepaar hat seine<br />
Entscheidung nie bereut, sie sind glücklich<br />
und dankbar, dass sie in Frieden le-<br />
Mit uns hat Ihr Auto frei!<br />
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ben dürfen. Und wenn alles gut läuft wird<br />
Jamal eines Tages Arzt, das ist sein größter<br />
Wunsch. Der heute Elfjährige wäre<br />
dann derjenige, der am Ende tatsächlich<br />
das wird, was er auch werden wollte.<br />
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–Andrea Lemke<br />
Foto: Andrea Lemke<br />
Wir alle sind Dormagen!<br />
31
Stadt-Magazin<br />
Fotos: Holger Pissowotzki (2), Motorrasing Grün (2)<br />
Auf Europas<br />
Rennstrecken zu Hause…<br />
Stephan Grün aus Delrath hat ein<br />
ausgesprochenes Taktgefühl – zumindest,<br />
wenn es um Motoren, Benzin<br />
und zwei Räder geht. Der gelernte Industrie-<br />
und Produktionstechniker hat<br />
sein Hobby zum Beruf gemacht und<br />
betreibt seit 14 Jahren einen Onlinehandel<br />
für Motorradteile und Zubehör.<br />
Seine eigentliche Passion ist aber<br />
die Motoroptimierung. Dabei haben<br />
es ihm vor allem die Zweitakter angetan.<br />
Da er jahrelang selbst aktiv im<br />
Rennsport war, kann er sein Wissen<br />
über den Rennsport sowie über das<br />
Tuning für Straßenmotorräder weitergeben,<br />
damit immer mehr Menschen<br />
die „Faszination Motorrad“ richtig<br />
erleben können. Mittlerweile hat sich<br />
„Grüni“ auf Europas Rennstrecken<br />
einen Namen gemacht. Mit seinem<br />
mobilen Rennservice kümmert er sich<br />
bei Trainings und Rennen darum, dass<br />
Motoren und Reifen rund laufen. „Die<br />
Begeisterung fürs Schrauben habe ich<br />
wohl von meinem Vater Manfred und<br />
Patenonkel Achim. Sie haben mir viel<br />
beigebracht“, berichtet der 39-Jährige.<br />
In seinem Geschäft an der Gabriel-<br />
32 Wir alle sind Dormagen!<br />
Das
straße 23 in Delrath bekommt der Kunde<br />
nicht nur wertvolle Tipps, sondern<br />
vielleicht auch einen Blick auf Grünis<br />
ganzen Stolz – seine 500er Suzuki. Die<br />
hat er von Grund auf neu aufgebaut,<br />
viele Teile selbst produziert oder produzieren<br />
lassen und den Motor natürlich<br />
bis zum Optimum getunt. An diesem<br />
Motorrad ist wirklich nichts von<br />
der Stange. Auspuff, Vergaser, Motorblock,<br />
Zylinder, Kolben, Stoßdämpfer,<br />
Elektronik - Grün hat nichts ausgelassen,<br />
um aus dem Zweitakter, mit<br />
dem er auch in der „IG Königsklasse“<br />
(www.igkoenigsklasse.de) Rennen<br />
fährt, alles heraus zu holen. Nicht ohne<br />
Grund hat es seine „Suzi“ auch deshalb<br />
in Fachmagazine geschafft und<br />
den Respekt der Rennprofis geerntet.<br />
Dass der Delrather Schütze (Zug<br />
„Lahm Söck“) auch jede freie Minute<br />
Benzin im Blut hat, beweisen seine<br />
Urlaube. Seine Reiseziele liegen meist<br />
nicht weit von einer Rennstrecke entfernt.<br />
So ging es vor wenigen Wochen<br />
nach Calafat in Spanien - mit Freundin<br />
und „Mopped“. Und auch sonst ist<br />
Stephan Grün viel für den Rennsport<br />
unterwegs. Allein in diesem Jahr stehen<br />
23 Veranstaltungen auf dem Plan.<br />
<br />
–Holger Pissowotzki<br />
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33
Stadt-Magazin<br />
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Zurzeit schlummert er noch: der botanische Park mit seinen stattlichen Bäumen,<br />
Inseln voller Blumen und Ziergewächsen, den angelegten Wegen. Die<br />
Vögel aber zwitschern schon munter auf den noch kahlen Ästen. Und ab und<br />
zu hoppelt ein Kaninchen querbeet über die grünen Wiesen. Es werden noch<br />
ein paar Tage ins Land ziehen, bis die Blätter der imposanten Rotbuche aus<br />
dem Winterschlaf erwachen und sich keck dem Frühling entgegenrecken oder<br />
die ersten Blüten zaghaft ihre Köpfe aus der winterlichen Erde strecken. Der<br />
Park ohne Name wächst und gedeiht, wird aber kaum von den Dormagenern<br />
wahrgenommen. Dabei ist dort im Schatten des mächtigen Bayer-Kreuzes<br />
über die Jahrzehnte ein grünes Kleinod entstanden. Doch niemand weiß Genaues.<br />
Wer war der Planer, der die grüne Oase angelegt hat? In Zeiten, in denen<br />
die Bayer-Bosse noch ein Kasino hatten, wo fürstlich geschlemmt wurde?<br />
Der Park wurde zeitgleich mit dem Kasino <strong>19</strong>53 angelegt und war lange Zeit<br />
Hier steckt Leben drin!<br />
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34 Wir alle sind Dormagen!<br />
Das
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nur den leitenden Angestellten vorbehalten. Hin und wieder wurden dort auch<br />
Veranstaltungen durchgeführt. „Verantwortlich für den Bau von Kasino und<br />
Park war Dr. Rudolf Hofmann, der ab <strong>19</strong>45 das Dormagener Bayerwerk leitete<br />
und <strong>19</strong>60 in Pension ging. Ihm zur Seite stand bei diesem Projekt der Chefingenieur<br />
Ernst Langenbucher, damals der ,zweite Mann‘ im Werk“, erklärt Mauritz<br />
Faenger-Montag, Pressesprecher des Chemparks. Doch damit hört das Wissen<br />
um den kleinen botanischen Garten auf. Fakt ist: Heute ist er in Besitz<br />
der Covestro AG. Gepflegt wird er vom Currenta-Verkehrsflächenservice. Dass<br />
dort Menschen mit einem grünen Daumen arbeiten, beweist die jährliche blühende<br />
und grüne Pracht des Parks. Liebevoll werden Blumen neu eingesetzt<br />
oder Jungpflanzen vor Kaninchen geschützt. Inmitten von Parkplatz, Werksgelände,<br />
Sportstätten wie der Römertherme oder dem Sportcenter, der B9,<br />
dem Verladehafen für chemischen Produkte in unmittelbarer Nähe setzt der<br />
Park einen wohltuenden Kontrapunkt und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.<br />
<br />
–Andrea Lemke<br />
Lesertipp: Auf den Spuren Napoleons<br />
Wer auf den Spuren der Vergangenheit wandeln möchte, der kann dort noch etwas<br />
Besonderes entdecken.Zwischen dem Bayer-Kreuz und B 9 steht ein Stein,<br />
der etwas über einen Meter hoch ist. Nach Aussagen von Hans-Bernd Schmitz,<br />
Pressesprecher der Bayer AG, handelt es sich dabei um einen Stadtgrenzstein aus<br />
der napoleonischen Zeit.<br />
Gute Nachbarn bleiben gerne länger.<br />
Manchmal sogar über Generationen.<br />
Bei uns im CHEMPARK arbeiten ganze Familien über Generationen hinweg,<br />
denn bei uns haben ein gutes Arbeitsklima und zukunftsfähige Jobs<br />
Tradition. Darauf sind wir schon ein bisschen stolz. Egal ob in Leverkusen,<br />
Dormagen oder Krefeld-Uerdingen.<br />
Wir alle sind Dormagen!<br />
35
Stadt-Magazin<br />
Foto: Lilly/akz-o<br />
Heiraten im Frühling<br />
Von der Kleidung bis zur Deko mit frischen Blumen<br />
Sobald die ersten warmen Sonnenstrahlen, die Krokusse und Osterglocken<br />
ihre Köpfe durch die Erde stecken, kommt der Frühling. Und der Frühling ist<br />
die perfekte Zeit für Hochzeiten. Es ist angenehm warm, die Blumen blühen und<br />
es kann draußen gefeiert werden. Mit Deko-Elementen aus zarten Pastellfarben<br />
und einem märchenhaften Brautkleid lassen auch die Frühlingsgefühle nicht mehr<br />
lange auf sich warten. In diesem Jahre bezaubern die Brautkleider mit femininen<br />
Silhouetten. Weichfließende und leichte Brautkleider mit hinreißenden Verzierungen,<br />
die spektakulär sind. Für einen Hauch Glamour sorgen ornamentale Glitzerdekore<br />
sowie zarte Farbakzente in Nude. Abends kann es durchaus noch frisch<br />
werden, von daher sollte ein kurzes Jäckchen oder eine Stola nicht fehlen. Auch<br />
die Frisur kann auf das Kleid abgestimmt werden. Lockere Strähnen mit Blumen<br />
oder geflochtenen Zöpfen ergänzen den Look perfekt. Für den Brautstrauß eignen<br />
sich saisonale Blumen, die besonders frisch und farbenprächtig sind. Frühlingserwachen<br />
ist auch bei der Deko angesagt. Bereits bei der Gestaltung der<br />
Einladungen sollten Pastellfarben in Kombination mit Weiß im Vordergrund stehen.<br />
Das wirkt nicht nur elegant, sondern passt optimal zum Frühlingsthema. Bei<br />
der Tischdekoration sollte daher auf frische Blumen, die ihren angenehmen Duft<br />
verströmen, zurückgegriffen werden. –ale/dor<br />
Brautkleider<br />
überzeugen in<br />
diesem Jahr mit einer<br />
femininen Silhouette.<br />
Typische Frühlingsblumen<br />
Maiglöckchen, Narzissen, Tulpen, Hyazinthen und Veilchen.<br />
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36 Wir alle sind Dormagen!<br />
Das<br />
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Hochzeitsbuffet und mehr ...<br />
Zu einer perfekten Hochzeit gehört ein großes<br />
und abwechslungsreiches Hochzeitsbuffet.<br />
Wir halten feine, warme und kalte Speisen für<br />
ein köstliches Hochzeitsbuffet bereit, mit<br />
denen Sie Ihre Gäste an diesem besonderen<br />
Tag des Jahres kulinarisch begeistern können.<br />
Für alle Liebhaber von Desserts und süßem<br />
Backwerk haben wir natürlich auch etwas in<br />
petto. Mit unseren tollen Hochzeitsbuffets<br />
kann also gar nichts mehr schief gehen am<br />
Hochzeitstag und Ihre Gäste können sich<br />
bestens stärken, bevor sie das Tanzbein schwingen.<br />
Unsere Hochzeitsbuffets schmücken sich<br />
mit raffiniertem Fingerfood und kleinen<br />
Häppchen, festlichen Braten und traditionellen<br />
Hochzeitssuppen. Dazu gesellen<br />
sich für Freunde knackiger Kost dann auch<br />
noch leckere, hausgemachte Salate.<br />
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Filiale: Hackhauser Str. 70 • 41540 Dormagen • Tel. 02133/269383
Der Schmucklilien-Papst<br />
Martin Pflaum besitzt eine außergewöhnliche Sammlung von<br />
Agapanthen, die zu den Top-Five in ganz Europa zählt.<br />
Foto: Andrea Lemke<br />
Martin Pflaum<br />
während der<br />
Schneeglöckchentage<br />
in Knechtsteden<br />
Nach 55 Jahren ist die Gärtnerei Pflaum<br />
im Blechhof Geschichte und damit<br />
auch die Geschichte der Agapanthusfarm<br />
von Martin Pflaum. „Die Agapanthusfarm<br />
war die kleine Gärtnerei zwischen Düsseldorf<br />
und Köln mit dem größten Angebot<br />
an Schmucklilien in Deutschland“,<br />
schreibt Pflaum auf seiner Internetseite. In<br />
Dormagen ist der Mann fast unbekannt,<br />
in der Fachwelt hingegen nicht. Der gelernte<br />
Gärtner und studierte Agrargeograf<br />
ist in Fachkreisen so etwas wie der<br />
Schmucklilien-Papst. Seit <strong>19</strong>81 ist er dieser<br />
Pflanze, die auf Deutsch „Schmucklilie“<br />
heißt, verfallen. „Es war Liebe auf den<br />
ersten Blick“ erinnert er sich. Damals war<br />
er Student und kaufte die Pflanze, die er<br />
in einer Gärtnerei in Bonn entdeckte, mit<br />
dem letzten Rest Geld. Seither ist viel geschehen.<br />
Zeit seines Lebens hat Pflaum<br />
diese Pflanze gesammelt, kultiviert, gezüchtet,<br />
sein Wissen darüber vermehrt<br />
und es auch geteilt. So begann er Ende<br />
der 90er Jahre damit, die Pforten seiner<br />
Gärtnerei für ein spezialisiertes Völkchen<br />
zu öffnen. „Ich wollte vor allem Schmucklilien<br />
fernab der Massenware anbieten“,<br />
sagt er. „Besonderheiten findet man ohnehin<br />
nicht in Gartencentern, denn für<br />
Großgärtnereien ist eine Agapanthusvielfalt<br />
uninteressant. Die Züchtung dauert<br />
viel zu lange. Vom Samen bis zur Blüte<br />
vergehen schon mal vier bis fünf Jahre“,<br />
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Wir alle sind Dormagen!<br />
37
Stadt-Magazin<br />
erklärt Pflaum. Es habe sich viel getan,<br />
vor allem in den letzten 25 Jahren. Aus<br />
der früheren Exotenpflanze vornehmlich<br />
großer Gärten, die ursprünglich aus<br />
Afrika stamme, sei eine weitverbreitete<br />
Kübel-Zierpflanze geworden. „Die Agapanthusfarm<br />
hat hier sicherlich ihren Beitrag<br />
geleistet“, erklärt der 60-Jährige fast<br />
bescheiden. Das scheint untertrieben,<br />
kamen doch aus ganz Europa Sammler<br />
mit Listen zu Pflaum, um endlich die<br />
lang gesuchte spezielle Sorte zu finden.<br />
Es kamen aber nicht nur Käufer in den<br />
Blechhof, sondern auch Maler. „Während<br />
der Blütezeit kamen Menschen zu uns,<br />
setzten sich mit ihrer Staffelei in den Bestand<br />
und malten unseren Agapanthus“,<br />
erzählt Pflaum und verrät, dass er einige<br />
Bilder sogar erworben habe, weil sie ihm<br />
so gut gefielen. Mittlerweile hat Pflaum<br />
fast alle Pflanzen abgegeben. Aber nur<br />
fast! Ganz trennen konnte sich der passionierte<br />
Züchter nämlich nicht. Er hat eine<br />
Sortensammlung an Schmucklilien behalten,<br />
die nach eigenen Angaben aktuell<br />
die sortenreichste in Deutschland ist und<br />
europaweit zu den wichtigsten fünf zählt.<br />
„Das ist meine Privatsammlung. Sie möchte<br />
ich erhalten und sichern. Ich könnte mir<br />
vorstellen, sie in Zukunft bei besonderen<br />
Anlässen auch zugänglich zu machen. Einen<br />
Pflanzenverkauf wird es aber definitiv<br />
nicht mehr geben“, so Pflaum. Das wird<br />
sicherlich viele Liebhaber der afrikanischen<br />
Schmucklilie traurig stimmen, zumal<br />
es in Pflaum einen Mann gibt, der sich in<br />
über 30 Jahren eine Menge Fachwissen<br />
angeeignet hat und immer zum Fachsimpeln<br />
aufgelegt ist. Doch wer weiß, vielleicht<br />
gibt es eines Tages ein Buch vom<br />
Schmucklilien-Papst. Die Zeichen stehen<br />
jedenfalls gut. –Andrea Lemke<br />
Info<br />
Martin Pflaum organisiert im Vorfrühling die Schneeglöckchentage und im<br />
Sommer das Pflanzentreffen auf dem Gelände des Klosters Knechtsteden.<br />
Die beiden Raritätenmärkte sind weit über die Grenzen von Dormagen hinaus<br />
bekannt. Mehr Infos auf www.schneegloeckchentage-knechtsteden.<br />
de oder www.pflanzentreffen-knechtsteden.de.<br />
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sein soll !<br />
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38 Wir alle sind Dormagen!<br />
Das
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Ein Interview mit André Wendrich, Immobilienkaufmann (IHK)<br />
<br />
<br />
zum Immobilienkaufmann ent-<br />
<br />
Nach dem Abitur habe ich<br />
Geschichte und Germanistik auf Lehramt<br />
studiert. Aber gebrannt habe ich<br />
dafür nicht. Sicherheit gab ein Praktikum<br />
bei Laufenberg-Immobilien: das<br />
passt zu mir. Als Immobilienmakler<br />
begleite ich Menschen auf ihrem<br />
Weg in ein neues Zuhause. Meist<br />
geht es hierbei um den größten Teil<br />
des Familienvermögens. Dieser Prozess<br />
ist fachlich wie auch persönlich<br />
sehr anspruchsvoll, abwechslungsreich<br />
und sehr spannend. Im Februar<br />
habe ich meine Ausbildung<br />
zum Immobilienkaufmann (IHK)<br />
abgeschlossen.<br />
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wie von selbst.<br />
Klar, viele Interessenten melden<br />
sich auf jedes Immobilienangebot. Es<br />
ist ja auch wenig auf dem Markt. Aber<br />
verkauft ist damit noch nicht. Oft sind<br />
Angebote nicht durchdacht und stim-<br />
<br />
Gibt es Baulasten oder besondere<br />
<br />
genau wird mit verkauft und in wel-<br />
<br />
die Angaben nicht stimmig, kann die<br />
Finanzierung scheitern oder es gibt<br />
gar nach dem Verkauf Ärger.<br />
<br />
<br />
Die Lage, Größe, Zustand, aber<br />
auch weiche Faktoren wie die Stimmigkeit<br />
von Ausstattung und Architektur.<br />
Nicht zuletzt auch wie die Immobilie<br />
mit Fotos, Filmen, Grundrissen und<br />
<br />
bei uns viel Technik zum Einsatz wie<br />
spezielle Objektive, Drohnen, 3D-Kameras,<br />
Homestaging u.v.m.<br />
Ebenso wichtig ist die Reichweite<br />
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einige Monate bevor sie zuschlagen -<br />
die kennen wir dann schon.<br />
Beim Angebotspreis spielt auch<br />
der momentane Nachfragedruck eine<br />
Rolle. Entscheidend ist aber am Ende<br />
welcher Betrag beim Eigentümer auf<br />
dem Konto landet. Aktuelle Marktwertanalysen<br />
bieten wir kostenfrei<br />
an. Eine erste Orientierung kann<br />
man auch über die Webseite online<br />
erhalten.<br />
<br />
Ja. Vor kurzem habe ich ein<br />
sanierungsbedürftiges Haus verkauft.<br />
Uns war schnell klar, so wie wir das<br />
Haus zum ersten Mal gesehen haben<br />
wird kein guter Preis zu erzielen sein.<br />
<br />
die Sanierungskosten und das Potenzial<br />
der Immobilie.<br />
Bei einer Wohnung lag die Sache<br />
anders: die Ausstattung ist so exklusiv,<br />
dass der Interessent gefunden werden<br />
musste der all diese schönen<br />
Dinge auch zu würdigen und zu<br />
bezahlen weiß.<br />
Herausfordernd war ein Verkauf<br />
eines Hauses, auf dessen Grundstück<br />
ein weiteres Haus stand. Die Marktanalyse<br />
zeigte, den besten Preis gab<br />
es nach Teilung des Grundstücks.<br />
<br />
<br />
Ja und nein. Teamwork ist der<br />
Schlüssel zum Erfolg. Es geht ja immer<br />
um das Zuhause und sehr viel Geld<br />
der Kunden. Bei Laufenberg-Immobilien<br />
wird jeder Verkauf von drei Personen<br />
betreut. Immobilienbewertungen<br />
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eine eigene IT-Struktur spiegeln die<br />
Prozesse wieder.<br />
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Das Team! Jeder hilft jedem mit<br />
seinen besonderen Fachkenntnissen.<br />
Privat stimmt die Chemie ebenfalls.<br />
Zum Beispiel freue ich mich auf Karneval<br />
besonders, da wir beim Dormagener<br />
Karnevalszug dabei sind. Die<br />
Firma unterstütz mich außerdem bei<br />
der Fortbildung zum Immobilienfachwirt.<br />
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