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Leseprobe: LÄUFT. März/April 2019

LÄUFT. ist das gedruckte Magazin von laufen.de: 132 Seiten, vollgepackt mit den besten Tipps, Geschichten und Bildern für alle, die gern laufen und lesen. Und das sind die Themen der aktuellen Ausgabe: Ganz einfach besser werden, indem du auf dein Herz hörst | Top-Tipps und Trainingspläne für dein 10-Kilometer-Rennen | Tuning für Laufschuhe? Das bringen Einlagen wirklich | Großer Test: Die besten Laufschuhe des Jahres | Marathon trotz Leukämie: Ein Leser erzählt, wie er dem Krebs davongelaufen ist | Nie mehr frühjahrsmüde: Wir verraten, was jetzt Power gibt | So nachhaltig kann laufen sein: Die wichtigsten Initiativen für mehr Umweltschutz | Fitter werden mit Hafer: Alle Infos über das Supergetreide. Mit leckeren Rezepten | Und viele weitere Tipps, Reportagen und tolle Lauffotos!

LÄUFT. ist das gedruckte Magazin von laufen.de: 132 Seiten, vollgepackt mit den besten Tipps, Geschichten und Bildern für alle, die gern laufen und lesen. Und das sind die Themen der aktuellen Ausgabe: Ganz einfach besser werden, indem du auf dein Herz hörst | Top-Tipps und Trainingspläne für dein 10-Kilometer-Rennen | Tuning für Laufschuhe? Das bringen Einlagen wirklich | Großer Test: Die besten Laufschuhe des Jahres | Marathon trotz Leukämie: Ein Leser erzählt, wie er dem Krebs davongelaufen ist | Nie mehr frühjahrsmüde: Wir verraten, was jetzt Power gibt | So nachhaltig kann laufen sein: Die wichtigsten Initiativen für mehr Umweltschutz | Fitter werden mit Hafer: Alle Infos über das Supergetreide. Mit leckeren Rezepten | Und viele weitere Tipps, Reportagen und tolle Lauffotos!

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INHALT<br />

36 46<br />

86<br />

Titelbild: Andreas Schwarz<br />

14 44<br />

26<br />

102<br />

88<br />

26<br />

58<br />

116<br />

32


TRAINING & FITNESS<br />

EVENTS & REISEN<br />

26<br />

Ganz einfach besser: Pläne für 10 Kilometer<br />

Trainingsexperte Carsten Eich gibt Tipps<br />

für den Endspurt auf dem Weg zu einer<br />

Top-Zeit über zehn Kilometer<br />

14<br />

Great Ethiopian Run<br />

Rund 50.000 Menschen waren bei einem der größten<br />

Volksläufe Afrikas am Start. Gelaufen wird durch<br />

Addis Abeba in einer Höhe von 2400 Metern<br />

45<br />

So bekommst du einen starken Oberkörper<br />

Ein schnelles Workout für definierte Arme und<br />

einen starken Rumpf zeigt Experte Bernhard Koch<br />

92<br />

Die besten Lauf-Events<br />

Das sind absolute Lauf-Highlights:<br />

Drei Must-Runs und ein Leser-Tipp<br />

52<br />

120<br />

Immer aufs Herz hören<br />

Top-Läuferin Laura Hottenrott erklärt, wie<br />

Trainieren nach Herzfrequenz richtig funktioniert<br />

Laufen unter Strom: EMS-Training<br />

In kürzerer Zeit einen höheren Trainingseffekt<br />

erzielen. Dabei kann dir EMS-Training helfen.<br />

Jetzt gibt es muskelaktivierende Sportbekleidung.<br />

Wir haben sie getestet<br />

116<br />

122<br />

Hinauflaufen, wo Skistars hinunterrasen<br />

Beim Vertical Sommerlauf im schweizerischen<br />

Oberengadin kannst du am eigenen Körper spüren,<br />

wie sich 100 Prozent Steigung anfühlen<br />

Weniger Startgeld zahlen!<br />

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LÄUFER & LEUTE<br />

EQUIPMENT & MODE<br />

40<br />

86<br />

106<br />

Hot-Spot für Läufer: Wien<br />

Wir haben in Österreichs Metropole die<br />

Strecken erkundet und stellen dir prominente<br />

und nicht prominente Wiener Läufer vor<br />

Marathon trotz Leukämie<br />

Ludwig von Wolff ist dem Krebs davongelaufen<br />

und wurde so vom Marathonfieber gepackt<br />

Deutschlands schnellste Renndirektorin<br />

Bei den Marathon-Europameisterschaften<br />

2002 in München holte Sonja Oberem Bronze.<br />

Heute arbeitet sie hinter den Kulissen als<br />

Geschäftsführerin des Marathons in Düsseldorf<br />

32<br />

46<br />

58<br />

110<br />

Tuning für Laufschuhe<br />

Wir verraten, wann welche Einlagen<br />

für verschiedene Lauftypen sinnvoll sind<br />

Initiativen für mehr Umweltschutz<br />

So nachhaltig kann Laufen sein<br />

Großer Test: Die besten Laufschuhe<br />

Wir haben die Laufschuhe der Saison auf Herz<br />

und Nieren getestet – und stellen 33 Top-Modelle<br />

vor. Plus: News aus der Laufschuh-Szene<br />

Stylisch in den Frühling<br />

Die neuesten Outfits für wärmere Tage<br />

114<br />

Laufend gedichtet<br />

Dieter Franke ist auch mit 83 Jahren begeisteter<br />

Marathonläufer. Jetzt hat er einen Gedichtband<br />

veröffentlicht, in dem er seine Erfahrungen auf<br />

den 42,195 Kilometern verarbeitet<br />

36<br />

GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />

Nie mehr frühjahrsmüde<br />

Das gibt dir Power, wenn der Frühling<br />

Einzug hält und es wieder wärmer wird<br />

102<br />

Top-Getreide für Aktive<br />

Fitter werden mit Hafer<br />

AUSSERDEM<br />

Titelthema<br />

facebook/laufen.de<br />

instagram/laufen.de<br />

06<br />

08<br />

20<br />

Big Picture<br />

Anlauf<br />

Neue Produkte<br />

94<br />

129<br />

130<br />

Gesas Kolumne<br />

Frau Schmitt meint ...<br />

Impressum, Vorschau


VON DUBAI NACH OMAN:<br />

MÄDELSTOUR IN DER WÜSTE<br />

Von Küste zu Küste laufen. Über die Arabische Halbinsel von Dubai nach Oman. Vom Persischen<br />

Golf an den Indischen Ozean. Diesem Abenteuer stellte sich die Kölner Ex trem-<br />

Hindernisläuferin Carina Bungard zusammen mit sechs Kolleginnen von den Asics Frontrunnern.<br />

Kurz vor Weihnachten 2018 liefen sie quer durch die Vereinigten Arabischen<br />

Emirate mit nur einem Ziel vor Augen: Gemeinsam die eigenen Grenzen überwinden. 177<br />

Kilometer mussten sie in vier Tagen laufen. Ausgehend vom Persischen Golf führte die<br />

Route quer durch die arabische Sandwüste und über das Hadschar-Gebirge bis zur Küste<br />

von Oman. Der Lauf entpuppte sich als wahres Abenteuer, denn die Mädels fanden nicht<br />

immer auf Anhieb den richtigen Weg. Nach vier Tagen hatten sie schließlich das Ziel erreicht.<br />

Das Abenteuer hat alle verändert: Gestartet waren die sieben Läuferinnen aus aller<br />

Welt als Fremde, im Ziel kamen sie als Freundinnen an.<br />

Foto: Peter Hochhauser<br />

6<br />

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BIG<br />

——<br />

PICTURE<br />

7 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />

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ANLAUF<br />

↦ HIT-Training ist super. Super<br />

kurzweilig und super effektiv.<br />

Doch welches Training ist das<br />

effektivste für uns Läufer*innen.<br />

Und wie heißt es eigentlich<br />

richtig? HIT oder HIIT?<br />

Der übliche Sprachgebrauch vom<br />

„HIT­Training“ macht es uns am<br />

einfachsten über das High Intensity<br />

Training (HIT) oder hochintensive<br />

Intervalltraining (HIIT) zu reden.<br />

Die Rede ist von einem Training, das<br />

seine Wurzeln in den siebziger Jahren<br />

im amerikanischen Kraftsport<br />

hat und von japanischen Eisschnellläufern<br />

als Tabatatraining adaptiert<br />

wurde. Ein kurzes, intensives und<br />

hochfrequentes Training, über nur<br />

wenige Sekunden, welches das Muskelwachstum<br />

anregt und die Schnellkraft<br />

verbessert. In den letzten Jahren<br />

hat HIT auch im Ausdauersport<br />

Einzug erhalten.<br />

In meinen Trainingsplänen setze ich<br />

HIT als Intervalle über 200 Meter in<br />

dem Tempo ein, das du maximal einen<br />

Kilometer lang durchhalten kannst.<br />

Dies bei acht bis zwölf Wiederholungen.<br />

Dazwischen kurze Pausen. Bei<br />

zwölf Intervallen kommt man auf gerade<br />

mal 2.400 Meter Tempotraining.<br />

Kurz und sehr effektiv, auch für das<br />

DAS BESTE TRAINING<br />

—<br />

BERGSPRINTS SIND DER HIT<br />

—<br />

Viermal im Jahr, immer donnerstags<br />

Running-Days mit Top-Trainern<br />

Herzkreislaufsystem, das sich im Laufe<br />

der Trainingswochen anpasst und damit<br />

leistungsfähiger wird. Ein Training, das<br />

auch im Trend der Wissenschaft liegt,<br />

die immer mehr empfiehlt, beim Lauftraining<br />

die komplette Belastungsreserve<br />

auszunutzen. Das heißt beim langen<br />

Dauerlaufen sehr niedrigpulsig zu<br />

trainieren und beim HIT­Training sehr<br />

hochpulsig. Kann man dieses Training<br />

noch toppen? Ich denke: Ja!<br />

Bergsprints als HIT­Variante sind für<br />

uns Läufer gleich mehrfach bedeutend.<br />

Natürlich haben auch diese die oben geschilderten<br />

positiven Auswirkungen auf<br />

das Muskelwachstum und unser Herzkreislaufsystem.<br />

Bergsprints sind aber<br />

zudem auch Training für das Selbstbewusstsein.<br />

Wer regelmäßig an Bergen<br />

das Sprinten beginnt, wird vor Brücken<br />

oder Tunnelauffahrten bei Stadtläufen<br />

garantiert nicht mehr einknicken. Denn<br />

der Kopf weiß: wenn es hoch geht, kann<br />

ich sogar schneller laufen.<br />

Besonders wertvoll finde ich die Auswirkungen<br />

auf die Laufathletik. Um<br />

schneller hochzukommen, müssen die<br />

Knie mehr gehoben werden. Dabei<br />

werden automatisch die Arme mehr<br />

mitgenommen und kraftvoller nach<br />

vorne gebracht. Und der Fußabdruck<br />

nach hinten ist stärker. Ein kraftvollerer<br />

Abdruck, ein stärkerer Armeinsatz<br />

Am 4. <strong>April</strong> geht's los: Dann veranstaltet Laufcampus – ein Netzwerk aus professionellen<br />

Lauftrainern in ganz Deutschland – erstmals die „Laufcampus<br />

Running-Days“. Geboten wird zeitgleich an vielen Standorten in Deutschland<br />

(unter anderem Hamburg, Berlin, Köln und München) ein einstündiges<br />

geführtes Lauftraining für Laufanfänger aber auch für fortgeschrittene Läufer.<br />

Teilnehmen kann jeder ohne Voranmeldung gegen eine kleine Spende von mindestens<br />

einem Euro zugunsten ALS-Alle Lieben Schmidt e.V., einem Selbsthilfeverein<br />

für Menschen, die an der unheilbaren Krankheit ALS erkrankt sind. Künftig<br />

wird der kostenlose Running Day immer am ersten Donnerstag im Quartal<br />

von den Laufcampus-Trainern angeboten.<br />

www.laufcampus.de<br />

UNSER EXPERTE<br />

Andreas Butz<br />

ist selbst über 130-maliger<br />

Marathonläufer und Trainer der Trainer.<br />

Der Gründer der „Laufcampus-Akademie“<br />

bildet Laufbegeisterte zu Lauf- und<br />

Personal Trainern aus. In <strong>LÄUFT</strong>. beschreibt<br />

er Trainingseinheiten, die er zu den besten<br />

überhaupt zählt.<br />

und ein höherer Kniehub, dies führt<br />

bei mehreren Wiederholungen und<br />

einigen Wochen Praxis, zu einem<br />

deutlich athletischerem Laufschritt.<br />

Diese Form des Laufathletiktrainings<br />

bringt über kurz oder lang eine<br />

größere Schrittlänge. Die Folge: Wir<br />

werden schneller!<br />

Und wenn man keine Berge vor der<br />

Haustüre hat? Noch nicht einmal<br />

Hügel? Kein Problem, „wo ein Wille<br />

ist, ist auch ein Berg“, wusste schon<br />

Trainerlegende Peter Greif. Bei Bergsprinttraining<br />

ist es grundsätzlich<br />

egal, ob diese über 30 oder 300 Meter<br />

praktiziert werden. Du solltest<br />

dein Tempo nur stets so wählen, dass<br />

du, nach zum Beispiel zehn mal 30<br />

Metern oder sechs mal 300 Metern,<br />

wirklich erschöpft bist. Für 30 Meter<br />

reichen auch Brücken, Treppenhäuser<br />

oder zur Not auch der Stepper im<br />

Fitnessstudio. Was hält uns eigentlich<br />

davon ab, immer besser zu werden?<br />

Nichts! Also mit Vollgas ran an<br />

den Berg.<br />

Fotos: Imago, Colombo/Standard Chartered Dubai Marathon, RAK / Sailer<br />

10


Nach Waldbränden in Griechenland<br />

Läufer engagieren<br />

sich für Wiederaufbau<br />

Im Sommer 2018 sind bei Waldbränden bei Athen rund 100 Menschen<br />

gestorben. Im November liefen die Teilnehmer des Athen-Marathons<br />

durch die verwüsteten Waldgebiete bei Mati. Jetzt engagiert sich die<br />

Lauf-Community für den Wiederaufbau. Die German Road Races (GRR),<br />

der Verbund der Marathon- und Straßenlaufveranstalter im deutschsprachigen<br />

Raum, rief dazu auf, die Spendenaktion, die vom griechischen<br />

Leichtathletik-Verband SEGAS initiiert wird, zu unterstützen.<br />

Halbmarathon<br />

Schweizer rennt<br />

Europarekord<br />

Julien Wanders (22) hat beim Halbmarathon<br />

in Ras Al Khaimah in den Vereinigten<br />

Arabischen Emiraten den Europarekord<br />

von Mo Farah gebrochen. Der<br />

Schweizer erreichte eine Zeit von 59:13<br />

Minuten und verbesserte die Bestmarke<br />

des britischen Superstars aus dem Jahr<br />

2015 um 19 Sekunden.<br />

Marathon-Weltrekord<br />

Paula Radcliffe glaubt<br />

an Rekordablöse<br />

Seit 15 Jahren ist Paula Radcliffe die<br />

Weltrekordhalterin im Marathon.<br />

2003 rannte die Britin in London die<br />

Fabelzeit von 2:15:25 Stunden. Doch<br />

Radcliffe glaubt nicht, dass ihr Rekord<br />

weitere 15 Jahre halten wird. Das sagte<br />

die 45-Jährige in Dubai, wo sie als Kommentatorin<br />

des Standard Chartered Dubai-Marathons<br />

arbeitete. Favoritin ist<br />

für sie die Kenianerin Vivian Cheruiyot.


↦ Im Nationalmuseum von Addis<br />

Abeba kann man die Überreste<br />

von Lucy bestaunen. Mit 3,2 Millionen<br />

Jahren sind ihre Knochen<br />

das älteste je gefundene menschliche<br />

Skelett. Die Wissenschaft geht<br />

anhand solcher Funde davon aus,<br />

dass der Mensch den aufrechten<br />

Gang und das Laufen im afrikanischen<br />

Hochland entwickelt hat.<br />

Und genau hier findet Jahr für Jahr<br />

mit dem „Great Ethiopian Run“ der<br />

größte Volkslauf Afrikas statt.<br />

› GREAT ETHIOPIAN<br />

—<br />

RUN ‹<br />

LAUFEN, WO<br />

ALLES BEGANN<br />

—<br />

Bösartige Zeitgenossen könnten natürlich<br />

eine grundsätzliche Frage stellen.<br />

Die, ob das denn wirklich eine Laufveranstaltung<br />

ist. Und ganz von der Hand<br />

zu weisen wären die hochgezogenen<br />

Augenbrauen und fragenden Blicke ja<br />

auch nicht. Nicht, wenn man dabei auf<br />

jene Menschen sieht, die sich in und<br />

vor den Bierläden entlang der Strecke<br />

ein Päuschen gönnen. Nicht, wenn man<br />

auf die dichten Pulks von Spaziergängern<br />

im Sonntagsstaat zeigt, die weder<br />

beim Start noch unterwegs auch nur<br />

einen einzigen Laufschritt machen,<br />

sondern würdevoll und gemächlich<br />

promenieren. Nicht, wenn man mehr<br />

als zweieinhalb Stunden nach dem<br />

Startschuss von der Ziellinie aus die<br />

lange, acht Autospuren breite Straße<br />

hinunter blickt, auf der sich jetzt<br />

gerade das Hauptfeld heranwälzt – und<br />

weiß, dass dieser Lauf doch nur zehn<br />

Kilometer lang ist.<br />

Einige von denen, die da kommen, rennen<br />

– aber die meisten spazieren. Und<br />

im Chor grüßen sie all jene, die ihnen<br />

Text: Tom Rottenberg | Fotos: Tom Rottenberg (8), Veranstalter (1)<br />

14<br />

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Der „Great Ethiopian Run“ ist mit 47.000<br />

Teilnehmern zwar einer der größten 20<br />

Läufe der Welt – aber in Europa dennoch ein<br />

echter Geheimtipp. Tom Rottenberg ist für<br />

uns da gelaufen, wo die Menschheit wohl den<br />

aufrechten Gang gelernt hat. Im Hochland<br />

Äthiopiens auf 2400 Metern über dem Meer.<br />

EVENTS<br />

——<br />

REISEN<br />

mit Finishermedaillen um den Hals<br />

schon entgegenkommen. Sie tragen<br />

ihre Medaillen nach den zehn Kilometern<br />

so stolz, als wären sie einen ganzen<br />

Marathon gelaufen. Mindestens.<br />

EIN LAUF ALS PARTY<br />

Und stolz sind dann alle. Obwohl<br />

keiner weiß oder fragt, wer schneller<br />

war. Derlei ist hier egal: Stolz braucht<br />

Sieger – aber nicht zwingend Besiegte.<br />

Denn Stolz funktioniert auch<br />

ohne schmallippige Verbissenheit,<br />

verkrampftes Konkurrenzdenken und<br />

blinden Ehrgeiz. Derlei braucht man<br />

vielleicht im Spitzensport – aber ein<br />

Volkslauf wird erst ohne diese Ingredienzien<br />

zu dem, was er doch eigentlich<br />

sein soll: Eine Party. Ein Fest.<br />

Eines, das man gemeinsam feiert.<br />

Zum Beispiel hier. Mit 45.000 Menschen.<br />

Vom Start bis ins Ziel. Nicht<br />

an einem Ort, sondern unterwegs.<br />

Laufend – wenn man eben will. Aber<br />

eben nicht muss. Nicht nur deshalb<br />

ist der „Great Ethiopian Run“ in Addis<br />

Abeba sehr wohl eine Laufveranstaltung:<br />

Die sportliche Challenge des<br />

„Great Ethiopian Run“ liegt nämlich<br />

im „Kleingedruckten“. Ein Zehn-<br />

Kilometer-Stadtlauf – das klingt nicht<br />

sonderlich heftig. Von hier kommen<br />

zahllose wirklich starke afrikanische<br />

Läufer: In so einem Feld könnte<br />

sogar eine „PB“, also eine persönliche<br />

Bestzeit, drin sein. Jetzt das Kleingedruckte:<br />

Addis Abeba liegt auf 2400<br />

Metern Höhe.<br />

Den „Great Ethiopian Run“ gibt es ↦<br />

15 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />

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› 10 KM: IN NUR SECHS WOCHEN<br />

—<br />

SCHNELLER WERDEN ‹<br />

SO GIBST DU<br />

JETZT<br />

RICHTIG GAS<br />

—<br />

Du willst endlich zehn Kilometer unter 60 Minuten laufen? Oder soll<br />

die 50- oder gar die 40-Minuten-Marke geknackt werden?<br />

Unser Experte Carsten Eich macht dir mit seinen Plänen Beine.<br />

Er zeigt, wie du in den letzten sechs Wochen vor dem Wettkampf an<br />

deiner Schnelligkeit feilst und fit für einen schnellen Zehner wirst.<br />

26<br />

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↦ Neue Saison – Neue Chance für<br />

dein ganz persönliches Erfolgserlebnis.<br />

Das Grundlagentraining ist jetzt<br />

so gut wie abgeschlossen. Nun geht<br />

es in die heiße Phase der Vorbereitung,<br />

Wettkämpfe rücken wieder in<br />

den Focus der Läufer. Was ist dein<br />

Plan? Oder darf ich dir einen Expertentipp<br />

geben? Wie wäre es mal wieder<br />

mit einem „schnellen Zehner“<br />

zum Saisonauftakt!<br />

Für mich war ein Zehn-Kilometer-Straßenlauf<br />

immer ein perfekter Einstieg in<br />

die neue Saison. Doch auch wenn dein<br />

Ziel für <strong>2019</strong> ein Halbmarathon im Sommer<br />

bzw. Marathon im Herbst sein sollte,<br />

rate ich dir als erstes Zwischenziel<br />

eine Zehn-Kilometer-Bestzeit im <strong>April</strong><br />

oder Mai anzugehen. Denn oft fehlt es<br />

gerade auch bei Marathonläufern an<br />

der notwendigen Grundschnelligkeit.<br />

Ich rede hier nicht vom Sprinttempo für<br />

den Endspurt, sondern viel mehr über<br />

die Laktattoleranz bei höheren Laufgeschwindigkeiten<br />

auf langen Distanzen.<br />

Warum fällt es so schwer, die Wettkampfgeschwindigkeit<br />

über die gesamte<br />

Distanz hoch zu halten? Es liegt vor allem<br />

an der Geschwindigkeitsvariabilität<br />

im Training und zwischen den einzelnen<br />

Wettkampfdistanzen. Zu oft unterscheidet<br />

sich das Wettkampftempo zwischen<br />

fünf und zehn Kilometern bzw. zwischen<br />

Halbmarathon und Marathon<br />

nur wenig. Hast du dir auch so eine Art<br />

„Wettkampf-Wohlfühltempo“ erarbeitet?<br />

Genau hier setzt nun meine Vorbereitung<br />

für den Zehn-Kilometer-Wettkampf<br />

an. Das Grundlagentraining im<br />

Winter hat funktioniert, du fühlst dich<br />

fit – gut so! Aber jetzt zündest du in den<br />

nächsten sechs Wochen den Geschwindigkeitsturbo.<br />

Es ist Zeit, die Bremsen zu lösen und mal<br />

wieder richtig Gas zu geben. Deshalb<br />

stehen in den folgenden sechs Wochen<br />

immer wieder intensive Intervallprogramme<br />

sowie der mittlere Dauerlauf<br />

DL2 auf dem Programm. So deckst du<br />

alle Geschwindigkeitsbereiche ab und<br />

dein Training wird richtig abwechslungsreich.<br />

Natürlich muss auch das Grundlagenniveau<br />

erhalten bleiben, sodass es<br />

weiterhin ruhige Dauerläufe geben wird.<br />

Diese werden aktuell nicht zwingend<br />

länger, sondern lieber etwas schneller.<br />

Neben den ruhigen Dauerläufen (DL1)<br />

im Bereich zwischen 65 und 75 Prozent<br />

der maximalen Herzfrequenz sollte jetzt<br />

auch der mittlere Dauerlauf (DL2) in<br />

die Trainingswoche eingebaut werden.<br />

Diese zwischen sechs und zehn Kilometer<br />

langen Läufe sollen vor allem Spaß<br />

machen, auch wenn der Puls in Bereiche<br />

zwischen 80 und 85 Prozent steigen<br />

wird. Gerade diese Temposteigerung gibt<br />

dir das Gefühl, dass es voran geht und<br />

du kannst es einfach mal wieder laufen<br />

lassen. Damit hilft dir der mittlere Dauerlauf<br />

als Brücke zwischen deinem ruhigen<br />

Wohlfühltempo und der intensiven Wettkampfgeschwindigkeit.<br />

Doch den größten Leistungsschub<br />

kannst du jetzt natürlich durch intensive<br />

Intervall- bzw. Tempowechsel-Programme<br />

erreichen. Hierbei überschreitest du<br />

die geplante Wettkampfgeschwindigkeit<br />

deutlich und zwingst deinen Körper, auf<br />

diese „Stresssituation“ zu reagieren. Innerhalb<br />

von sechs Wochen kannst du so<br />

die Laktattoleranz verschieben und deine<br />

Leistungsfähigkeit deutlich steigern.<br />

Beim klassischen Intervalltraining<br />

wechseln sich schnellere und langsame<br />

Abschnitte ab. Typische Programme<br />

sind zehnmal 400 Meter mit 200 Metern<br />

Trabpause oder sechs- bis achtmal<br />

1000 Meter mit 400 Meter Trabpause.<br />

Bei den Tempoläufen steigt der Puls in<br />

Bereiche zwischen 90 und 95 Prozent<br />

der maximalen Herzfrequenz. In der<br />

anschließenden Pause solltest du so<br />

langsam traben, dass dein Puls deutlich<br />

sinkt. Diese Programme kannst du am<br />

besten auf einer Laufbahn absolvieren.<br />

Aber auch auf deiner Lieblingslaufstrecke<br />

ist ein intensiver Tempowechsel<br />

möglich, denn durch eine moderne<br />

GPS-Uhr hast du Geschwindigkeit<br />

und Distanz jederzeit im Blick. Hier<br />

empfehle ich z.B. Tempowechselprogramme,<br />

bei denen du alle 500 Meter<br />

zwischen schnell und langsam wechselst,<br />

also beispielsweise achtmal 500<br />

Meter mit 500 Meter Trabpause. Aber<br />

auch 1000-Meter-Abschnitte sind<br />

sehr effektiv. Allein mit der Pausengestaltung<br />

kannst du die Intensität<br />

des Tempoprogramms variieren.<br />

Hier stehen als Steigerungsvarianten<br />

Traben, Wohlfühltempo oder sogar<br />

mittleres Dauerlauftempo zur Verfügung.<br />

Das Ziel der Erholung innerhalb<br />

TRAINING<br />

——<br />

FITNESS<br />

der Pause bleibt gleich, die höhere<br />

Geschwindigkeit spricht aber für die<br />

gestiegene Leistungsfähigkeit und hilft<br />

dir im Wettkampf, dein Tempo bis zum<br />

Schluss durchzuhalten.<br />

Am meisten Spaß machen solche<br />

intensiven Belastungen in einer Gruppe.<br />

Bei den Tempotrainings zeigt sich<br />

die soziale Dynamik, und du erkennst,<br />

was wirklich in dir steckt. Das ist<br />

oft der Startschuss zur ganz persönlichen<br />

Erfolgsgeschichte. Damit es<br />

dazu kommt, liegt eine Menge Training<br />

vor jedem einzelnen. Aber wenn<br />

du jetzt deinen Turbo zündest, steht<br />

einer tollen Zeit über zehn Kilometer<br />

und damit dem perfekten Saisoneinstieg<br />

nichts mehr im Wege.<br />

Damit auf diesem Weg nichts<br />

schiefgehen kann, haben wir dir –<br />

je nach Zielsetzung – drei Trainingspläne<br />

für die kommenden sechs<br />

Wochen zusammengestellt. ↦<br />

Laufen.de Experte Carsten Eich<br />

Der Ex-Profi ist unser Trainingsfachmann. Er<br />

war über viele Jahre die deutsche Nummer eins<br />

auf der Straße. Noch immer hält er mit 60:34<br />

Minuten den deutschen Rekord im Halbmarathon.<br />

Nach seiner Karriere ist Carsten Eich<br />

der Laufszene auf vielfältige Weise verbunden.<br />

So leitet er die laufen.de-Running Campsauf<br />

Mallorca und an der portugiesischen Algarve.<br />

↦ www.carsten-eich.de<br />

27 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />

026-031_laeuft_mag_<strong>2019</strong>_02_eich_10km.indd 27 18.02.<strong>2019</strong> 14:36:28


TRAINING & FITNESS<br />

DEIN PLAN FÜR<br />

1<br />

10 KILOMETER UNTER<br />

40 Minuten<br />

Wettkampftempo 3:59 min/km<br />

WOCHE 1<br />

DIENSTAG<br />

2 km Einlaufen<br />

10 x 400 m (1:28-1:30 min)<br />

mit 200 m Trabpause<br />

2 km Auslaufen<br />

MITTWOCH<br />

12 km DL I<br />

(5:00 min/km)<br />

30 min Kräftigung<br />

Bauch/Rücken<br />

DONNERSTAG<br />

10 km DL II<br />

(4:40 min/km)<br />

SAMSTAG<br />

2 km Einlaufen<br />

6 km DL III<br />

(4:25 min/km)<br />

2 km Auslaufen<br />

SONNTAG<br />

15 km DL I<br />

(5:00 min/km)<br />

WOCHE 2<br />

DIENSTAG<br />

2 km Einlaufen<br />

12 x 400 m (1:25-1:28 min)<br />

mit 200 m Trabpause<br />

2 km Auslaufen<br />

MITTWOCH<br />

12 km DL I<br />

(5:00 min/km)<br />

30 min Kräftigung<br />

Bauch/Rücken<br />

DONNERSTAG<br />

10 km DL II<br />

(4:40 min/km)<br />

SAMSTAG<br />

2 km Einlaufen<br />

8 km DL III<br />

(4:20 min/km)<br />

2 km Auslaufen<br />

SONNTAG<br />

15 km DL I<br />

(5:00 min/km)<br />

WOCHE 3<br />

DIENSTAG<br />

2 km Einlaufen<br />

5 x 1000 m (3:50 min)<br />

mit 400 m Trabpause<br />

2 km Auslaufen<br />

MITTWOCH<br />

12 km DL I<br />

(5:00 min/km)<br />

30 min Kräftigung<br />

Bauch/Rücken<br />

DONNERSTAG<br />

8 km DL II<br />

(4:40 min/km)<br />

SAMSTAG<br />

frei<br />

SONNTAG<br />

10 km DL I<br />

(4:50 min/km)<br />

WOCHE 4<br />

DIENSTAG<br />

2 km Einlaufen<br />

6 x 1000 m (3:48 min)<br />

mit 400 m Trabpause<br />

2 km Auslaufen<br />

MITTWOCH<br />

12 km DL I<br />

(4:50 min/km)<br />

30 min Kräftigung<br />

Bauch/Rücken<br />

DONNERSTAG<br />

10 km DL II<br />

(4:35 min/km)<br />

SAMSTAG<br />

2 km Einlaufen<br />

8 km DL III<br />

(4:20 min/km)<br />

2 km Auslaufen<br />

SONNTAG<br />

18 km DL I<br />

(4:50 min/km)<br />

WOCHE 5<br />

DIENSTAG<br />

2 km Einlaufen<br />

6 x 1.000 m (3:45 min)<br />

mit 400 m Trabpause<br />

2 km Auslaufen<br />

MITTWOCH<br />

12 km DL I<br />

(4:50 min/km)<br />

30 min Kräftigung<br />

Bauch/Rücken<br />

DONNERSTAG<br />

10 km DL II<br />

(4:35 min/km)<br />

SAMSTAG<br />

2 km Einlaufen<br />

10 km DL III<br />

(4:15 min/km)<br />

2 km Auslaufen<br />

SONNTAG<br />

18 km DL I<br />

(4:50 min/km)<br />

WOCHE 6<br />

DIENSTAG<br />

frei<br />

MITTWOCH<br />

2 km Einlaufen<br />

4 x 1000 m (3:45 min)<br />

mit 400 m Trabpause<br />

2 km Auslaufen<br />

DONNERSTAG<br />

6 km DL I<br />

(5:00 min/km)<br />

SAMSTAG<br />

20 min Einlaufen<br />

3 Steigerungsläufe<br />

SONNTAG<br />

Wettkampf 10 km<br />

39:59 min<br />

Was heißt was? Fachbegriffe im Trainingsplan<br />

DL I DL II DL III<br />

Mit Läufen im Bereich des DL1 verbesserst<br />

du deine aerobe Ausdauer<br />

und legst das Fundament deiner<br />

Leistungsfähigkeit. Du solltest dein<br />

Lauftempo so wählen, dass deine<br />

Herzfrequenz zwischen 70 und 80<br />

Prozent deines Maximalpulses liegt.<br />

Solche Läufe sollten mindestens 30<br />

Minuten dauern, um Wirkung zu entfalten.<br />

Der Bereich Dauerlauf 2 stellt eine<br />

Brücke zwischen dem Grundlagentraining<br />

und der Wettkampfleistung<br />

dar. Diese Dauerläufe bewirken die<br />

größten Leistungssprünge, sollten<br />

aber dosiert eingesetzt werden. Die<br />

Streckenlängen liegen zwischen fünf<br />

und 20 Kilometern. Die Herzfrequenz<br />

bewegt sich zwischen 80 und 85<br />

Prozent des Maximalpulses.<br />

Dieser sehr schnelle Dauerlauf ist eine<br />

sehr intensive Trainingsform, die in<br />

der Vorbereitung auf einen Wettkampf<br />

sehr effektiv ist. Allerdings sind solche<br />

Trainingsläufe nur zu empfehlen,<br />

wenn die Grundlagenausdauer bereits<br />

gut entwickelt ist. Die Pulswerte steigen<br />

dabei in den Bereich zwischen 85<br />

und 95 Prozent der maximalen Herzfrequenz.<br />

Dabei wird eine Strecke von<br />

5 bis 15 Kilometern ohne Pause in diesem<br />

Tempo gelaufen.<br />

28<br />

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NORDSEE-LAUFCAMP<br />

Meer, Strand, Training: Unser 3-Tages-Laufseminar RUNNING 2.0 – Training. Technik.<br />

Mikronährstoffe mit Dr. Matthias Marquardt macht aus dir einen besseren Läufer.<br />

ST. PETER ORDING › 16. BIS 19. MAI <strong>2019</strong><br />

RUNNING 2.0 – Technik. Training. Mikronährstoffe.<br />

Laufstilanalyse im 5D-Lab mit professioneller Auswertung. Komforteinlagen von currex für jeden Teilnehmer.<br />

Vorträge zu richtiger Ernährung und Trainings-Workshops, die einen besseren Läufer aus dir machen!<br />

Fotos: Adobe Stock, Hotel StrandGut Resort, Marquardt Running<br />

↦ Gemeinsam mit unserem Experten<br />

und dem Autor der „Laufbibel“,<br />

Dr. Matthias Marquardt, haben wir<br />

ein Programm geschnürt, das dich<br />

begeistern wird. Wir wollen nicht<br />

nur an einem der schönsten Strände<br />

Deutschlands mit dir laufen gehen,<br />

wir wollen, dass du ein besserer Läufer<br />

wirst.<br />

Wir bringen für dich ein 5D-Laufanalyse-Labor<br />

nach St. Peter Ording. Warum?<br />

Weil wir erst dann wirklich beurteilen<br />

können, ob du richtig läufst und deine<br />

aktuellen Laufschuhe zu deinem Laufstil<br />

passen. Deine Analyse erhältst du vom<br />

deutschen „Laufanalyse-Papst“ Dr. Matthias<br />

Marquardt. Jeder Teilnehmer erhält<br />

zudem eine hochwertige currex Komforteinlage.<br />

Wie du effektiver und gesünder<br />

läufst, zeigen wir dir auch in der Praxis.<br />

Ein gezieltes Übungsprogramm gehört<br />

inklusive Handout ebenso zum Seminar-Programm<br />

wie das Thema Ernährung.<br />

Das erwartet dich in unserem Laufseminar*:<br />

• 3 Übernachtungen mit HP (Verlängerungsnächte<br />

möglich) im StrandGut Resort in St. Peter Ording<br />

inkl. Frühstück und Deichkind-Tischbuffet<br />

am Abend (Getränke auf eigene Rechnung)<br />

• Modernste 5D-Laufanalyse (MotionQuest) inkl.<br />

Auswertung und Empfehlungen<br />

• currex Komfort-Einlage für jeden Läufer<br />

• Mindestens 3 gemeinsame Laufeinheiten<br />

• Vortrag: Mikronährstoffe für Läufer. Mikronähr<br />

stoffinfusion durch Dr. Marquardt (auf Wunsch)<br />

• Vortrag: Omega-Eating<br />

• Vortrag: Moderne Sehnentherapie<br />

• Individuelle Körperfettmessung<br />

• Strukturierte Übungsprogramme<br />

• Wellness<br />

(*Teilnehmerzahl begrenzt)<br />

AB 699 € PRO PERSON!<br />

MEHR INFOS UND<br />

BUCHUNG AUF LAUFEN.DE<br />

www.laufen.de/d/laufseminar-running-2.0<br />

DEIN EXPERTE VOR<br />

ORT: DR. MATTHIAS<br />

MARQUARDT<br />

Er ist Internist und anerkannter Sportmediziner.<br />

Er verfasste den Bestseller „Die<br />

Laufbibel“ und ist ein gefragter Experte für<br />

Motivation, Gesundheit, Ernährung und<br />

Work-Life-Balance. Dr. Matthias Marquardt<br />

praktiziert in eigener Praxis in Hannover. Als<br />

Internist und Chirotherapeut ist er Experte<br />

für Prävention und bietet in seiner Praxis<br />

umfangreiche sportmedizinische Vorsorgeuntersuchungen<br />

auf höchstem Niveau an.<br />

026-031_laeuft_mag_<strong>2019</strong>_02_eich_10km.indd 31 18.02.<strong>2019</strong> 14:36:29<br />

013_laeuft_mag_<strong>2019</strong>_01_Camp_SPO.indd 13 06.12.2018 14:03:18


zu stark durch Einlagen und Schuhe korrigieren.<br />

Wie sind deine Erfahrungen aus<br />

der Praxis?<br />

Bewegungsmuster sind sehr individuell.<br />

Wenn einer den Fuß nach außen rotiert<br />

aufsetzt, kann ich seinen Fuß deswegen<br />

nicht mit einer Einlage oder einem veränderten<br />

Schuh gerade stellen. Dann<br />

würden erst recht Probleme auftreten.<br />

Oft helfen aber kleine Korrekturen.<br />

Besonders, wenn Läufer eine Schonlauft-maga<br />

EQUIPMENT & MODE<br />

—<br />

HANDARBEIT<br />

FÜR DIE FÜSSE<br />

› ALLES, WAS DU ÜBER EINLAGEN WISSEN MUSST ‹<br />

—<br />

Ist ein Laufschuh ohne spezielle Einlage eigentlich ein vollwertiges<br />

Sportgerät? Wer braucht individuell angefertigte orthopädische Einlagen?<br />

Und wer läuft mit Komforteinlagen von der Stange besser? Fragen wie<br />

diese beantwortet Orthopädie-Schuhmachermeister Moritz Hupel<br />

in unserem Interview.<br />

Moritz Hupel, wann braucht ein Läufer<br />

eine speziell gefertigte Einlage?<br />

Viele kommen zu uns, weil sie Überlastungsprobleme<br />

haben. Oft sind Fehlstellungen<br />

der Füße, Beine oder der<br />

Hüfte die Ursache. Wir schauen uns<br />

den Läufer von Kopf bis Fuß an und<br />

analysieren die gesamte Bewegungskette,<br />

um herauszufinden, ob und<br />

welche Einlagen sinnvoll sind. Dabei<br />

interessiert uns immer die Geschichte<br />

hinter einem Problem. Wann ist es<br />

aufgetreten, bei welcher Belastung?<br />

Erst wenn ich das weiß, kann ich eine<br />

Lösung finden, eine Einlage herstellen<br />

oder einen Laufschuh etwas verändern.<br />

Eine Einlage muss immer zum<br />

Schuh und zum Menschen passen.<br />

Inzwischen gibt es die Meinung vieler<br />

Biomechaniker, man solle das individuelle<br />

Bewegungsmuster beim Laufen nicht<br />

32


Moritz Hupel ist Orthopädie-Schuhmachermeister und Inhaber des Schuhhaus Lang in Seeheim-Jugenheim südlich<br />

von Darmstadt. Sein Unternehmen stellt seit 1987 in der hauseigenen Manufaktur Einlagen von Meisterhand her. Dabei<br />

kombiniert sein Team modernste Messtechnik mit viel Erfahrung. Als Laufprofi-Händler verkauft Moritz Hupel auch schuhe und weiß, was zu tun ist, wenn Läufer und Laufschuh nicht perfekt miteinander<br />

Lauf-<br />

klarkommen.<br />

haltung einnehmen, um Schmerzen<br />

auszuweichen. Dann versuchen wir, sie<br />

aus der Schonhaltung zu bringen. Aber<br />

der Grundsatz „Never change a running<br />

system“ ist ganz wichtig. Wenn also einer<br />

außenrotiert und keine Probleme<br />

hat, dann sollte man es dabei belassen,<br />

auch wenn es nicht der idealen Abrollbewegung<br />

aus dem Lehrbuch entspricht.<br />

Wie wichtig ist es, dass die Beratung über<br />

die Versorgung mit einer Einlage hinausgeht?<br />

Die alleine kann ja nicht alle Probleme<br />

lösen. Viele Läufer vernachlässigen gern<br />

Dehnungs- oder Kräftigungsübungen ...<br />

... Einlagen sind Hilfsmittel, keine Heilmittel.<br />

Die Läufer müssen sich zuallererst<br />

um sich selbst kümmern, und das<br />

nicht nur Ärzten, Physiotherapeuten<br />

oder uns überlassen. Wir geben vielen<br />

Kunden Übungen an die Hand und arbeiten<br />

dabei auch mit Physiotherapeuten<br />

zusammen, weil solche Work-outs<br />

deren tägliches Brot sind. Ein Check<br />

beim Physiotherapeuten ist fast immer<br />

ratsam – und nicht erst dann, wenn die<br />

Probleme schon da sind.<br />

EQUIPMENT<br />

——<br />

MODE<br />

Wie läuft eine Einlagen-Beratung ab?<br />

Wir machen erst einen Fußabdruck<br />

und dann geht‘s aufs Laufband, damit<br />

wir einen Eindruck vom Bewegungsmuster<br />

gewinnen. Ich muss auch wissen,<br />

ob und wie der Kunde sich im Alltag<br />

bewegt. Sitzt er den ganzen Tag am<br />

Schreibtisch? Oder ist er viel auf den<br />

Beinen? So richtig fängt für uns die<br />

Unser Experte<br />

www.lang-lauf-jugenheim.de<br />

PATENTIERTES FUSSBETT +<br />

UNTERSTÜTZUNG DES FUSSGEWÖLBES<br />

REDUZIERT STRESS + DRUCK AUF FÜSSE,<br />

RÜCKEN, HÜFTEN, KNIE + KNÖCHEL<br />

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GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />

› FRÜHJAHRSMÜDIGKEIT<br />

—<br />

‹<br />

LAUFEN<br />

MACHT<br />

MUNTER<br />

—<br />

Endlich kommt er dann irgendwann, der Frühling. Aber anstatt<br />

hoch motiviert in die Laufschuhe zu schlüpfen, hängt mancher<br />

schlapp und antriebslos in der Bude rum. Frühjahrsmüdigkeit kann<br />

ziemlich nerven. Wir erklären, was es mit diesem Phänomen auf sich<br />

hat, und was man dagegen tun kann.<br />

36<br />

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GESUNDHEIT<br />

——<br />

ERNÄHRUNG<br />

Von unserem Experten Dr. Stefan Graf<br />

Der studierte Mediziner und Biologe hat lange in den Bereichen Herz-Kreislauf- und Stoffwechselphysiologie geforscht<br />

und gelehrt. Mittlerweile ist der Berliner als Autor vorwiegend in den Bereichen Sportphysiologie, -medizin und -ernährung<br />

tätig. Er berät Athleten in Ausdauer- und Spielsportarten und ist selbst seit frühester Kindheit bekennender „Sportjunkie“ –<br />

passionierter Läufer, ehemaliger Drittliga-Fußballer und Tennisspieler.<br />

37 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />

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› STÄDTE-SERIE<br />

—<br />

‹<br />

AN DER<br />

SCHÖNEN BLAUEN<br />

DONAU<br />

—<br />

HOT<br />

SPOT<br />

WIEN<br />

Wien hat nicht nur den Stephansdom und das Riesenrad zu bieten.<br />

Die Laufstrecken sind vielfältig und abwechslungsreich.<br />

Wir haben in Österreichs Metropole die schönsten Strecken<br />

erkundet und stellen dir prominente und nicht prominente Läuferinnen<br />

und Läufer vor, die dort unterwegs sind.<br />

40<br />

040-044_laeuft_mag_<strong>2019</strong>_02_wien_strava.indd 40 18.02.<strong>2019</strong> 15:05:29


LÄUFER<br />

——<br />

LEUTE<br />

DONAUINSEL<br />

Strava ist der wohl größte Sportverein der<br />

Welt. Auf der digitalen Plattform teilen<br />

Sportler ihre Läufe, so wie sie wirklich<br />

waren. Unabhängig davon, mit welchem<br />

Tool sie aufgezeichnet worden sind. Auf<br />

der Strava-Heatmap von Wien erkennst du<br />

ganz schnell, wo in Österreichs Metropole<br />

die meisten Läufer unterwegs sind.<br />

DONAUKANAL<br />

RING<br />

SCHÖNBRUNN<br />

PRATER<br />

Text: Natascha Marakovits | Fotos: Norbert Wilhemli, iStock, Strava<br />

↦ Wer an Laufen in Wien denkt, dem<br />

fällt meistens der Prater ein. Und das ist<br />

viel mehr als jener kleine Vergnügungspark,<br />

als den die meisten Nicht-Wiener<br />

den Prater kennen.<br />

Der Wiener Prater ist ein weitläufiges<br />

Park-Areal, das zu großen Teilen<br />

aus ursprünglich von der Donau geprägten<br />

Auenlandschaften besteht.<br />

Der ganze Prater gilt als Mekka der<br />

Läufer in Wien. Ob Intervalle ballern<br />

in der Hauptallee oder gemütlich auf<br />

einem der unzähligen Wege durch<br />

Wald und Wiese laufen – hier kommt<br />

jeder auf seine Kosten. Neben dem<br />

Prater zählen Donauinsel, Donaukanal,<br />

Schlosspark Schönbrunn und<br />

der Wienerwald zu den Hot Spots.<br />

Das belegt die Wiener „Heatmap“<br />

des Ausdauersport-Netzwerks Strava.<br />

Diese einzigartigen Karten zeigen<br />

für jede Region der Welt, wo am<br />

meisten gelaufen wird. Aus den per<br />

App oder Lauf-Computer hochgeladenen<br />

Trainingsdaten der Mitglieder<br />

wird errechnet und angezeigt, auf<br />

welchen Strecken die meisten Läufer<br />

unterwegs sind. So findest du die beliebtesten<br />

Laufstrecken weltweit und<br />

kannst sie nach den verschiedensten<br />

Kriterien filtern.<br />

Dein Laufrevier als Heatmap bei Strava<br />

https://labs.strava.com/heatmap<br />

41 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />

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› NACHHALTIGKEIT<br />

—<br />

‹<br />

SO GRÜN<br />

IST LAUFEN<br />

—<br />

↦ Nachhaltigkeit und Laufen, eine<br />

perfekte Kombination? Auf den ersten<br />

Blick gibt es wohl keine Sportart<br />

die umweltverträglicher ist, als mit<br />

den eigenen Beinen Kilometer zu sammeln.<br />

Wenn man dabei nicht um die<br />

halbe Welt jettet, sollte der ökologische<br />

Fußabdruck klein sein. Aber wie<br />

steht es um das Material? Läufer brauchen<br />

zwar nicht viel, dennoch können<br />

Schuhe, Jacken und Co. einen nicht<br />

unerheblichen Schaden in der Umwelt<br />

anrichten. Für Konsumenten ist es oft<br />

schwierig einzuschätzen, wie umweltfreundlich<br />

Laufequipment hergestellt<br />

wurde. Doch viele Hersteller<br />

und Händler lassen sich immer mehr<br />

einfallen, um Nachhaltigkeit nicht<br />

nur auf dem Papier zu leben.<br />

Ob ein entspannter Lauf durch den<br />

Wald oder ein anspruchsvoller Trail<br />

im Hochgebirge, die Natur ist für uns<br />

Läufer eine riesige Spielwiese, die<br />

für jeden Geschmack etwas zu bieten<br />

hat. Die Verantwortung, damit<br />

das auch so bleibt, liegt einerseits<br />

bei jedem von uns als Konsument,<br />

andererseits aber auch bei den Herstellern.<br />

In der Vergangenheit mussten<br />

sich große Marken immer wieder<br />

der Kritik stellen, die Produktion<br />

ihrer Schuhe und Textilien sei eine<br />

schmutzige Sache. Giftige Chemikalien,<br />

die bei der Produktion eingesetzt<br />

werden, gelangen über die Abwässer<br />

aus den Fabriken in Flüsse und<br />

Trinkwasser und schaden so nicht<br />

nur der Umwelt, sondern auch der<br />

Gesundheit der Menschen. Greenpeace<br />

hat das Problem bereits vor<br />

Jahren erkannt, Wasserproben vor<br />

Ort genommen und diese veröffentlicht.<br />

Egal ob Asien oder Südamerika,<br />

das Ergebnis war in allen Produktionsländern<br />

gleich: Schädliche Chemikalien<br />

vergiften die Umwelt. 2011<br />

hat die Umweltorganisation daher<br />

die Detox Kampagne ins Leben gerufen.<br />

Führende Textilmarken, darunter<br />

auch die drei Sportriesen Adidas,<br />

Nike und Puma, wurden verpflichtet,<br />

bis 2020 in allen Staaten weltweit<br />

giftfrei zu produzieren. Die Liste der<br />

sogenannten Detox-Unternehmen ist<br />

mittlerweile auf 80 angewachsen und<br />

wird von Millionen von Verbrauchern<br />

unterstützt.<br />

IM LAUFLADEN<br />

Laufprofis mit Vorbildfunktion<br />

Egal ob Schuhe oder Kleidung – sie sind<br />

Ansprechpartner Nummer eins in Sachen<br />

Equipment: Die Laufläden. Dementsprechend<br />

haben sie eine gewisse Vorbildwirkung,<br />

wenn es um das Thema Nachhaltigkeit<br />

geht. „Ich sehe mich als Händler in der<br />

Pflicht zu zeigen: Hey Leute, es geht auch<br />

anders“, sagt Marc Böhme von Laufsport<br />

Bunert in Essen. Für ihn ist das Thema Nachhaltigkeit<br />

aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.<br />

Seiner Meinung nach bräuchte es<br />

ein Fairtrade-Siegel, um Kunden ganz klar<br />

aufzeigen zu können, wer fair produziert<br />

und wer nicht. Eine letzte Konsequenz, die<br />

alle Händler mittragen müssten, wäre sich<br />

von Lieferanten zu trennen, die den nachhaltigen<br />

Weg nicht mitgehen. „Das wäre<br />

ein Zeichen in die richtige Richtung.“ Auf der<br />

anderen Seite sieht er auch viel Potential bei<br />

den Händlern selbst. „Plasitktüten gibt es<br />

bei uns seit schon seit zweieinhalb Jahren<br />

nicht mehr kostenlos. Und mittlerweile gar<br />

nicht mehr. Sie wurden durch Stoffbeutel<br />

ersetzt.“ Der Laufladen ist auch Veranstalter<br />

des Essener Firmenlaufs mit rund 13.000<br />

Teilnehmern. Das Besondere dieses Jahr:<br />

Erstmals wird ein Event-Shirt aus recyceltem<br />

Plastikmüll angeboten. Böhme gibt sich<br />

zuversichtlich, dass es 2020 nur noch nachhaltige<br />

Shirts bei der Veranstaltung gibt.<br />

Ein weiterer wichtiger Faktor ist für Böhme<br />

der Online-Handel. Den Leuten müsse bewusst<br />

werden, wie sehr durch den Hin- und<br />

Herversand die Umwelt belastet wird. „Hier<br />

kann jeder etwas dazu beitragen, indem er<br />

auf unnötige Online-Bestellungen und Retouren<br />

verzichtet.“<br />

46


Ein T-Shirt aus Holz, Schuhe aus Plastik flaschen –<br />

die Sportartikelindustrie ist mittlerweile<br />

erfinderisch, um umweltfreund liche Artikel auf<br />

den Markt zu bringen. Wer produziert tatsächlich<br />

nachhaltig? Wir stellen gute Beispiele vor, mit<br />

denen einige Hersteller und Händler vorangehen.<br />

EQUIPMENT<br />

——<br />

MODE<br />

Text: Natascha Marakovits | Fotos: iStock, Adidas, Asics, Saucony, dein-laufprofi.de<br />

47 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


› TOP-LÄUFERIN LAURA<br />

—<br />

HOTTENROTT ‹<br />

IMMER AUFS<br />

HERZ<br />

HÖREN<br />

—<br />

TEXT: CHRISTIAN ERMERT | FOTOS: NORBERT WILHELMI<br />

52


Laura Hottenrott kennt das Lauftraining aus den unterschiedlichsten<br />

Blickwinkeln. Die Tochter des renommierten Trainingswissenschaftlers<br />

Professor Kuno Hottenrott zählt zu den besten deutschen Marathonläuferinnen.<br />

Als Nachwuchs-Wissenschaftlerin beschäftigt sie sich intensiv mit<br />

den Mechanismen der Regeneration. Eine Laufuhr ist für sie unerlässlich,<br />

um die Herzfrequenz vor und während des Trainings im Blick zu haben.<br />

↦ Das Gefühl kennt wohl jeder, der<br />

schon mal auf ein Ziel hin trainiert hat,<br />

indem er nach einem Plan verschiedene<br />

Lauftrainings kombiniert hat, die<br />

von Tag zu Tag in Tempo und Dauer<br />

variieren: Es gibt so Tage, da fühlst du<br />

dich nicht besonders. Und wenn an so<br />

einem Tag ein langer, anstrengender<br />

Dauerlauf oder ein Intervalltraining mit<br />

hohem Tempo geplant ist, gerätst du<br />

schnell in einen Zwiespalt: Sollst du das<br />

belastende Training verschieben? Oder<br />

einfach versuchen, es durchzuziehen?<br />

Gut, wenn du in solchen Situationen die<br />

Möglichkeit hast, dein Gefühl mit objektiven<br />

Daten zu deiner körperlichen Verfassung<br />

abzusichern. Genau das bietet<br />

die neueste Generation der Trainingscomputer<br />

von Polar. Die neue Vantage V<br />

ist das einzige Gerät auf dem Markt, mit<br />

dem du morgens durch einen wissenschaftlichen<br />

Test ermitteln kannst, ob<br />

du erholt genug bist für ein hartes Training.<br />

Oder ob du dich nicht nur schlecht<br />

fühlst, sondern auch objektiv noch mehr<br />

Regeneration brauchst und das geplante<br />

Training besser verschiebst. ↦<br />

53 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


› LAUFSCHUHE<br />

—<br />

IM TEST ‹<br />

DIE BESTEN<br />

DES JAHRES<br />

—<br />

IN KOOPERATION MIT:<br />

↦ In der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle messen sich Jahr für<br />

Jahr Top-Leichtathleten. Erst 2018 war die Halle Austragungsort<br />

der Deutschen Meisterschaften. Umso erfreulicher, dass eine<br />

Top-Athletin mit uns und vielen LAUFPROFI-Händlern aus ganz<br />

Deutschland einen Tag lang die neuesten Laufschuhe getestet<br />

hat: Thea Heim will nach Erfolgen auf der Bahn jetzt auch auf<br />

der Straße durchstarten. Für dieses Jahr plant sie nach 1:15:13<br />

Stunden im Halbmarathon ihr Marathon-Debüt. Welche Schuhe<br />

sie sich dafür bei unserem Test ausgesucht hat, verrät sie hier.<br />

Es wuselt an diesem Montag in der Helmut-Körnig-Halle<br />

in Dortmund. Das Who-is-who der Laufschuhmarken, aber<br />

auch Newcomer sind vertreten, um rund 70 Tester von ihren<br />

Produkten zu überzeugen. Um unsere Beurteilungen auf<br />

eine möglichst breite Basis zu stellen, testet die Redaktion<br />

von <strong>LÄUFT</strong>. nicht allein. Die Schuhtests in <strong>LÄUFT</strong>. sind das<br />

Ergebnis einer Kooperation zwischen der Redaktion und den<br />

Experten von DEIN LAUFPROFI.<br />

Insgesamt haben sich mehr als 120 auf den Laufsport spezialisierte<br />

Fachhändler in ganz Deutschland zusammengeschlossen,<br />

um ihre Erfahrung und Kompetenz allen Läufern<br />

zur Verfügung zu stellen. Demensprechend viel los ist in der<br />

Sporthalle und die Hersteller haben alle Hände voll zu tun,<br />

die richtige Größe den bereitwilligen Testern auszuhändigen.<br />

Unter all den Experten darf eine Sicht nicht fehlen, nämlich<br />

die einer Profiathletin: Thea Heim hat sich für den Test Zeit<br />

genommen und ist extra aus München angereist. „Es freut<br />

62


EQUIPMENT<br />

——<br />

MODE<br />

Zweimal im Jahr trifft sich das<br />

Team von <strong>LÄUFT</strong>. mit über 70<br />

Laufsportfachhändlern aus ganz<br />

Deutschland und testet einen ganzen<br />

Tag lang die neuesten Laufschuhe.<br />

Diesmal in der Dortmunder<br />

Helmut-Körnig-Halle. Mit dabei:<br />

Die aufstrebende Thea Heim, eine<br />

der besten deutschen Läuferinnen.<br />

THEA HEIM<br />

FACHSIMPELEI NACH<br />

DEM TESTLAUF<br />

Spitzenläuferin Thea Heim (li.) tauscht sich<br />

mit Sandra Hummel über die Vorzüge der<br />

aktuellen Modelle von Hoka One One aus.<br />

mich, dass ich dabei sein kann. Ein guter Schuh ist das Wichtigste,<br />

denn die Füße sind nunmal das wichtigste Instrument<br />

für uns Läufer“, sagt sie gleich zu Beginn des Tests. Dass der<br />

talentierten Athletin dabei nicht irgendwelche Schuhe an<br />

ihre Füße kommen, ist klar.<br />

SCHNELLER MARATHON IN BERLIN GEPLANT<br />

Während die anderen Tester ihre Runden auf der Bahn oder<br />

draußen im freien Gelände drehen, machen wir mit Thea eine<br />

Pause an der „Verpflegungsstation“ bei Kaffee, Kuchen und<br />

Brötchen. Die Münchnerin kommt von der Mittelstrecke.<br />

Bis 2013 hatte sie sich ausschließlich auf 400 und 800 Meter<br />

spezialisiert, danach folgten die 1500 Meter und seit 2016<br />

konzentriert sie sich auf zehn Kilometer und Halbmarathon.<br />

Die Erfolge, die sie mit ihren 26 Jahren bereits erreicht hat,<br />

können sich sehen lassen: Bei den deutschen Meisterschaften<br />

holte sie unter anderem auf den Distanzen 800 Meter,<br />

1.500 Meter und 10.000 Meter insgesamt neun Gold-, vier<br />

Silber- und sechs Bronzemedaillen im Einzel- und im Team.<br />

Jetzt zieht es sie gänzlich weg von der Bahn und hin zur Straße.<br />

„Ich war bei einigen Straßenläufen dabei und die Stimmung<br />

ist einfach immer unbeschreiblich toll. Das erlebt man<br />

auf der Bahn nicht. Es ist total cool mit so vielen anderen am<br />

Start zu stehen. Egal auf welchem Level, im Ziel sind wir alle<br />

gleich. Das ist großartig“, meint Thea und ihre Augen leuchten.<br />

Für <strong>2019</strong> hat sie sich ein großes Ziel gesteckt: „Im Herbst will<br />

ich den Berlin-Marathon laufen. Es wird mein erster Marathon,<br />

wobei ich davor im Frühling vielleicht noch einen als<br />

Vorbereitung laufe. Zwar ambitioniert, aber nicht auf dem<br />

Niveau, wie ich ihn in Berlin laufen will“, sagt die 26-Jährige.<br />

Der Schwerpunkt in der Frühjahrssaison liegt daher noch<br />

auf Halbmarathon, wo sie bei dem einen oder anderen Rennen<br />

ihre Bestzeit von 1:15:13 in Angriff nehmen will. ↦<br />

63 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


EQUIPMENT & MODE<br />

ADIZERO BOSTON 7<br />

ADIDAS<br />

→ LAUFGEFÜHL<br />

dynamisch & schnell<br />

komfortabel & bequem<br />

direkt & eher hart<br />

federnd & reaktiv<br />

→ EINSATZGEBIET<br />

lange & ruhige Läufe<br />

schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />

Marathon<br />

kürzere & ruhige Läufe<br />

die ersten Schritte als Läufer<br />

→ LAUFBEDINGUNGEN<br />

Asphalt & harter Boden<br />

gepflegte Park- & Waldwege<br />

Naturwege, die auch mal matschig sind<br />

Trails in Fels und Geröll<br />

Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />

→ LÄUFERGEWICHT (Herren | Damen)<br />

unter 60 | 50 Kilogramm<br />

60-70 | 50-60 Kilogramm<br />

71-85 | 61-70 Kilogramm<br />

über 85 | 70 Kilogramm<br />

N<br />

Dynamischer Performance-Schuh<br />

Der Adizero Boston ist ein auf Performance ausgelegter Schuh, der zwischen<br />

dem super leichtgewichtigen Adizero Adios und einem Allrounder<br />

wie dem Solar Glide angesiedelt ist. Der neutrale Boston 7 nutzt die<br />

responsive Dämpfung, die das Boost-Material bietet. Sein Charakter<br />

ist dabei eher dynamisch als komfortabel. Immerhin: Im Bereich des<br />

Mittelfußes bleibt die Sohlenkonstruktion recht stabil. Zu viel Führung<br />

darf man aber nicht vom flotten Boston erwarten. Für uns ist der Adizero<br />

Boston 7 ein dynamischer, guter Schuh für flotte Trainingseinheiten und<br />

für den Wettkampf. Besonders geeignet für Distanzen bis zehn-Kilometer,<br />

wenn diese in 50 Minuten oder schneller gelaufen werden können.<br />

Einige unserer Tester würden ihn aber auch für einen flotten Marathon<br />

empfehlen. Wer die 3:30-Stunden-Marke im Marathon anpeilt, schätzt<br />

so ein Leichtgewicht auch im Wettkampf.<br />

Gewicht M: 244 g (Gr. US 9) | F: 202 g (Gr. US 7) | Sprengung: 10 mm | Preis: 139,95 €<br />

Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />

SOLAR GLIDE<br />

ADIDAS<br />

→ LAUFGEFÜHL<br />

dynamisch & schnell<br />

komfortabel & bequem<br />

direkt & eher hart<br />

federnd & reaktiv<br />

→ EINSATZGEBIET<br />

lange & ruhige Läufe<br />

schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />

Marathon<br />

kürzere & ruhige Läufe<br />

die ersten Schritte als Läufer<br />

→ LAUFBEDINGUNGEN<br />

Asphalt & harter Boden<br />

gepflegte Park- & Waldwege<br />

Naturwege, die auch mal matschig sind<br />

Trails in Fels und Geröll<br />

Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />

→ LÄUFERGEWICHT (Herren | Damen)<br />

unter 60 | 50 Kilogramm<br />

60-70 | 50-60 Kilogramm<br />

71-85 | 61-70 Kilogramm<br />

über 85 | 70 Kilogramm<br />

N<br />

Reaktiver Begleiter für jede Strecke<br />

Ein Schuh, der alles kann? Mit diesem Urteil sollte man vorsichtig sein.<br />

Aber der Solar Glide von Adidas ist nah dran an der berühmten „eierlegenden<br />

Wollmilchsau“. Vor allem, da es ihn als neutrale Variante und in<br />

der ST-Version auch als gestützten Schuh gibt. Im Test hatten wir den<br />

neutralen Schuh, der unsere Tester auf Anhieb begeistert hat. „Ist beim<br />

Reinschlüpfen sofort bequem und schmiegt sich an den Fuß an“, meinte<br />

der eine. „Verteilt die Kräfte sehr gleichmäßig, federt den Aufprall ab“,<br />

meinte ein anderer. Adidas ist mit der neuen Solar-Serie, die auf eine<br />

Kombination des reaktiven Boost-Dämpfungsmaterials mit der Solar<br />

Propulsion Rail, die den Fuß stabilisiert, eine tolle Zwischensohlen-Konstruktion<br />

gelungen. Ein klassischer, hochwertiger Trainingsschuh, der<br />

Einsteigern ebenso gefallen kann wie Marathonläufern. Wer einen 10er<br />

deutlich unter 40 Minuten anstrebt, wird eher zu einem anderen Schuh<br />

greifen. Alles andere kann der Solar Glide ziemlich gut.<br />

Gewicht M: 306 g (Gr. US 9) | F: 256 g (Gr. US 7) | Sprengung: 10 mm | Preis: 139,95 €<br />

Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />

66


EQUIPMENT & MODE<br />

DYNAFLYTE 3<br />

ASICS<br />

→ LAUFGEFÜHL<br />

dynamisch & schnell<br />

komfortabel & bequem<br />

direkt & eher hart<br />

federnd & reaktiv<br />

→ EINSATZGEBIET<br />

lange & ruhige Läufe<br />

schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />

Marathon<br />

kürzere & ruhige Läufe<br />

die ersten Schritte als Läufer<br />

→ LAUFBEDINGUNGEN<br />

Asphalt & harter Boden<br />

gepflegte Park- & Waldwege<br />

Naturwege, die auch mal matschig sind<br />

Trails in Fels und Geröll<br />

Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />

→ LÄUFERGEWICHT (Herren | Damen)<br />

unter 60 | 50 Kilogramm<br />

60-70 | 50-60 Kilogramm<br />

71-85 | 61-70 Kilogramm<br />

über 85 | 70 Kilogramm<br />

N<br />

Mehr Dynamik, weniger Gewicht<br />

Asics hat dem Dynaflyte in der dritten Generation einige Updates mit auf<br />

den Weg gegeben. Das Obermaterial umfasst den Fuß dank Adapt Mesh<br />

2.0-Technologie noch etwas fester ohne dass es auf Kosten von Atmungsaktivität<br />

und Passform geht. Die FlyteFoam Lyte-Mittelsohle macht den<br />

Schuh zum bisher leichtesten Dynaflyte Modell. Eher als Feinschliff kann<br />

man leichte Veränderungen an der Mittel- und Außensohle bezeichnen,<br />

die beim Abrollen und in der Abstoßphase mehr Dynamik erzeugen sollen.<br />

Für welchen Läufertyp ist der Schuh gemacht? Unsere Experten beim<br />

Test waren sich einig: „Ein sehr leichter, direkter Schuh, der Tempo fordert,<br />

aber noch ein gutes Maß an Dämpfung und Laufkomfort bietet.“ Unser<br />

Tipp für Wettkampfläufer: Ideal für den nächsten schnellen 10er auf der<br />

Straße.<br />

Gewicht M: 257 g (Gr. US 9) | F: 215 g (Gr. US 7) | Sprengung: 8 mm | Preis: 160,00 €<br />

Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />

GEL-DS TRAINER 24<br />

ASICS<br />

→ LAUFGEFÜHL<br />

dynamisch & schnell<br />

komfortabel & bequem<br />

direkt & eher hart<br />

federnd & reaktiv<br />

→ EINSATZGEBIET<br />

lange & ruhige Läufe<br />

schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />

Marathon<br />

kürzere & ruhige Läufe<br />

die ersten Schritte als Läufer<br />

→ LAUFBEDINGUNGEN<br />

Asphalt & harter Boden<br />

gepflegte Park- & Waldwege<br />

Naturwege, die auch mal matschig sind<br />

Trails in Fels und Geröll<br />

Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />

→ LÄUFERGEWICHT (Herren | Damen)<br />

unter 60 | 50 Kilogramm<br />

60-70 | 50-60 Kilogramm<br />

71-85 | 61-70 Kilogramm<br />

über 85 | 70 Kilogramm<br />

N<br />

Zurück zu alten Tugenden<br />

Fast 25 Jahre alt und noch immer jung geblieben. Der Gel-DS Trainer<br />

hat eine ganze Generation von Läufern begeistert. Und sich im Lauf der<br />

Jahre immer neu erfunden. Früher ein reinrassiger Wettkampfschuh,<br />

hatte er zuletzt etwas an Komfort zugelegt und an Dynamik eingebüßt.<br />

Der Gel-DS Trainer 24 überzeugt uns kurz vor seinem Jubiläum mit alten<br />

Tugenden. Sehr leicht, sehr dynamisch, sehr flach aufgebaut für einen<br />

direkten Bodenkontakt. Freuen wird das alle Läufer, die mit diesem dynamischen<br />

Schuh schon viele Bestzeiten gerannt sind. Mit dem Gel-DS<br />

Trainer 24 kann das wieder gelingen. Das Strickobermaterial ist super<br />

bequem, bietet auch ausreichend Halt. „Dynamischer Lighweight-Trainer“,<br />

das war die häufigste Kategorisierung unserer Tester. Nur sehr<br />

geübte Läufer sollten mit diesem Schuh einen Marathon laufen.<br />

Gewicht M: 240 g (Gr. US 9) | F: 210 g (Gr. US 7) | Sprengung: 8 mm | Preis: 140,00 €<br />

Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />

70


—<br />

DAS ZIEL<br />

IST LEBEN<br />

—<br />

› TROTZ KREBS ZUM MARATHON ‹<br />

Text: Natascha Marakovits | Fotos: Achim Fuchshuber<br />

86


Nur sieben Monate lagen für Ludwig von Wolff<br />

zwischen Leukämie-Diagnose und Marathon-<br />

Debüt in Berlin. Hier liest du, wie der 60-Jährige<br />

trotz geplanter Stammzellentransplantation für<br />

seinen großen Lauf-Traum trainiert hat. Eine Geschichte<br />

über großen Mut und viel Glück.<br />

LÄUFER<br />

——<br />

LEUTE<br />

↦ Kilometer 33 ist der alles entscheidende<br />

Punkt für Ludwig von<br />

Wolff. Diese Distanz ist er im Training<br />

schon gelaufen, das kennt er.<br />

Aber was wird danach passieren?<br />

Diese Unsicherheit beschäftigt ihn<br />

während seiner Marathon-Premiere<br />

in Berlin im September 2018.<br />

Aber nur bis Kilometer 33. Danach<br />

weiß er: „Ich schaffe das.“ Er wird<br />

ins Ziel kommen. Trotz der gerade<br />

erst überstandenen Leukämie-Erkrankung.<br />

Er sieht andere gehen<br />

oder aufgeben. Sein eigenes Energielevel<br />

erscheint ihm unendlich.<br />

„Ich merkte, es geht weiter, kein<br />

Hammermann weit und breit. Der<br />

letzte Kilometer war dann nochmal<br />

richtig anstrengend, aber als ich<br />

dann das Brandenburger Tor gesehen<br />

habe, das war unbeschreiblich“,<br />

schwärmt der 60-Jährige.<br />

„Gut, dass Sie so fit sind. Bei ihrer<br />

Form der Leukämie müssen wir Chemotherapie<br />

und Stammzellentransplantation<br />

machen. Aber wir kriegen<br />

Sie wieder hin.“ Wumm, das hat<br />

gesessen. Rund sieben Monate vor<br />

seinem Marathon-Debüt, an einem<br />

Tag im Februar, bleibt Ludwig von<br />

Wolff nach dieser Nachricht die Luft<br />

weg. Er sitzt in der Hämato-Onkologie-Ambulanz<br />

einer Frankfurter Klinik.<br />

Schon im Warteraum hat er nur<br />

einen Gedanken: „Oh Gott, in was bin<br />

ich da hineingeraten.“ Um ihn herum<br />

sitzen Patienten mit Mundschutz,<br />

einer ungesunden Gesichtsfarbe und<br />

keinen Haaren am Kopf. Noch vor<br />

wenigen Tagen hatte ihm der Begriff<br />

Hämato-Onkologie gar nichts<br />

gesagt. „Hämato was?“, hatte es in<br />

seinem Kopf gehallt, als ihm seine<br />

Hausärztin wenige Tage zuvor sagte,<br />

dass er so schnell wie möglich einen<br />

Hämato-Onkologen aufsuchen soll.<br />

Wolff war sich sicher, dass es halb so<br />

schlimm ist. Bis zu dem Tag in der<br />

Ambulanz der Frankfurter Klinik.<br />

Sieben Monate vor dem Tag, der sein<br />

ganz großer werden sollte, stand also<br />

fest: Diagnose Krebs.<br />

Ludwig von Wolff hat das Laufen<br />

sehr spät für sich entdeckt. „Ich bin<br />

kein sportlicher Typ. Zu Schulzeiten<br />

habe ich Hockey gespielt. Als die<br />

Trainingsbelastung zu intensiv wurde,<br />

habe ich es eingestellt“, erzählt<br />

er. Es folgten Banklehre, Studium,<br />

Hochzeit und zwei Kinder. 20 Jahre<br />

lang hat er in einer Bank- und Investmentgesellschaft<br />

gearbeitet. Seit<br />

2011 ist er für eine Versicherung in<br />

Frankfurt tätig. Mit dem Laufen hat<br />

er erst 2015 angefangen. „Ich habe<br />

damals nach einer Sportart gesucht,<br />

die ich zu jeder Zeit, an jedem Ort<br />

und mit wenig Materialeinsatz<br />

durchführen könnte. Die Leute in<br />

meinem beruflichen Umfeld, die<br />

sportlich etwas machten, sind entweder<br />

gejoggt oder waren mit dem Rad<br />

unterwegs“, sagt er. Im Herbst 2015<br />

habe er sich schließlich Laufkleidung<br />

gekauft und nach Büroschluss<br />

am Main seine erste Runde gedreht.<br />

Die vielen Jogger unterwegs und der<br />

imposante Blick auf die Skyline von<br />

Frankfurt motivierten ihn dranzubleiben.<br />

Dabei entdeckte er etwas<br />

ganz Wichtiges für sich: „Diese Zeit<br />

gehörte ab sofort nur mir. Ich mache<br />

meine Arbeit gern, bin für meine<br />

Mitarbeiter da und unterstütze sie.<br />

Im Privatleben habe ich immer viel<br />

Zeit mit meiner Familie verbracht.<br />

Als die Kinder da waren, haben sie<br />

die ganze Aufmerksamkeit gefordert<br />

und wenn man wie ich, unter der<br />

Woche viel arbeitet und auch viel<br />

unterwegs ist, will man der Ehefrau<br />

etwas zurückgeben. Am Wochenende<br />

zwei bis drei Stunden auf den Golfoder<br />

Tennisplatz zu verschwinden,<br />

ist für mich nie in Frage gekommen.<br />

Andererseits kümmert man sich<br />

dann nicht um sich selbst und genau<br />

das ist mir durch das Laufen bewusst<br />

geworden. Ich hatte ein bisschen das<br />

Gefühl, einen Teil des Lebens nicht<br />

mitbekommen zu haben“, erzählt er.<br />

Mit dem Laufen änderte sich das<br />

schlagartig. Im Frühjahr 2016 hat<br />

er sich einer Laufgruppe in Frankfurt<br />

angeschlossen. „Wir trafen uns<br />

immer montags und liefen dann<br />

zehn Kilometer am Main entlang.“<br />

Aus dem „unsportlichen Typ“ ist ein<br />

Läufer geworden, der zusätzlich zu<br />

seinem Lauftraining nun auch regelmäßig<br />

ins Fitnessstudio ging, um an<br />

der nötigen Stabilität und Kraft zu<br />

arbeiten. Die Freude am Sport war<br />

so groß, dass der damals 58-Jährige<br />

erstmals darüber nachdachte, an<br />

Wettkämpfen teilzunehmen. „Als<br />

mich ein Freund darauf ansprach,<br />

doch den Eschborner Halbmarathon<br />

zu probieren, habe ich mir ein<br />

Halbmarathon-Training auf die Uhr<br />

gespielt und bin danach herzfrequenzzonenbasiert<br />

gelaufen“, sagt er. Die<br />

Zeit bei seiner Halbmarathon-Premiere<br />

habe ihn dann veranlasst darüber<br />

nachzudenken, ob er sich nicht mehr<br />

zutrauen kann. Gedacht, getan: ↦<br />

87 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


› FINISHER-SHIRTS<br />

—<br />

‹<br />

EIN COOLES<br />

STÜCK<br />

HAMBURG<br />

—<br />

Text: Bodo Höche| Fotos: privat, 361°, Bastian Herrmann<br />

Beim Finisher-Shirt des Haspa<br />

Marathon Hamburg <strong>2019</strong> fehlt<br />

etwas. Etwas, das bei vielen Finisher-Shirts<br />

zum Standard gehört:<br />

„Finisher“ steht da nirgends. Eine<br />

bewusste Entscheidung, sagt<br />

Johanna Krull-Staude, Marketing<br />

Managerin von 361°, dem Sportschuh-<br />

und Sportartikelhersteller,<br />

der als Sponsor des Hamburg-Marathons<br />

Entwurf und Produktion<br />

des Shirts übernommen hat.<br />

„Wir wollen niemanden ausschließen.<br />

Wir wollen die Leute ermutigen,<br />

das Shirt vor, während und nach<br />

dem Lauf zu tragen – egal, ob sie als<br />

Zuschauer oder Läufer beim Haspa<br />

Hamburg Marathon dabei sind.“<br />

Die <strong>2019</strong>er-Ausgabe des Hamburger<br />

Finisher-Shirts ist also keine kleidsame<br />

Ersatzmedaille, sondern steht vor<br />

allem für das Dabeisein. „Wer finisht,<br />

hat das emotionale Erlebnis im Ziel,<br />

bekommt eine Medaille. Wir glauben,<br />

dass niemand eine zusätzliche Bestätigung<br />

durch das Wort ,Finisher‘ auf<br />

dem Shirt braucht. Außerdem wollen<br />

wir ja, dass die Läufer mit dem Shirt<br />

laufen. Es macht also keinen Sinn,<br />

es mit ,Finisher‘ zu bedrucken“, so<br />

Krull-Staude weiter. Und noch etwas<br />

war 361° grundsätzlich wichtig: ein<br />

weiblicher Fit – erstaunlicherweise<br />

keine Selbstverständlichkeit bei Finisher-Shirts.<br />

Warum Frauen anderswo<br />

in Männer-Shirts laufen müssen?<br />

Gute Frage.<br />

Mit diesen Vorgaben machte sich<br />

Designer Bastian Herrmann daran,<br />

das „Finisher“-Shirt für Hamburg zu<br />

entwerfen. Der 40-Jährige ist Inhaber<br />

einer Hamburger Design- und Werbeagentur<br />

und einer seiner Kunden ist<br />

361°. Die chinesische Marke gewinnt<br />

in Deutschland als Laufschuhhersteller<br />

immer mehr an Bekanntheit. Die<br />

Kooperation mit dem Marathon in<br />

Hamburg ist der nächste Schritt.<br />

Bastian Herrmann hat schon einige<br />

Produktkampagnen für den europäischen<br />

Raum entwickelt. „Ich habe<br />

mich total gefreut, als ich erfahren<br />

habe, dass ich das Finisher-Shirt für<br />

den Hamburg-Marathon gestalten<br />

darf. Hamburg ist meine Heimat und<br />

der Marathon gehört zu Hamburg<br />

wie das Astra (Hamburger Biersorte,<br />

Anmerkung der Redaktion).“<br />

BLOSS KEIN HOCHGLANZ<br />

Für Herrmann und seine Auftraggeber<br />

in der Europazentrale von 361°<br />

in Amsterdam war eines von Anfang<br />

an klar: Sie wollten weg von einem<br />

reinen Logo-Shirt, „das im Schrank<br />

96<br />

096-099_laeuft_mag_<strong>2019</strong>_02_finisher-shirts.indd 96 20.02.<strong>2019</strong> 08:28:29


Das Finisher-Shirt für den Hamburg-Marathon<br />

<strong>2019</strong> sollte etwas Besonderes werden. Das ist<br />

dem Sportartikelhersteller 361° zusammen mit<br />

Designer Bastian Herrmann gelungen: Dieses<br />

Shirt ist anders. Und alle hoffen, dass es am<br />

28. <strong>April</strong> von möglichst vielen getragen wird.<br />

EQUIPMENT<br />

——<br />

MODE<br />

—<br />

WAS MACHT IHR<br />

MIT EUREN<br />

FINISHER-SHIRTS?<br />

—<br />

WIR HABEN EUCH AUF INSTAGRAM UND FACEBOOK GEFRAGT, OB IHR EURE HART ERKÄMPFTEN FINISHER-SHIRTS<br />

SAMMELT, MIT IHNEN LAUFT ODER SIE IN DER ALTKLEIDERSAMLUNG ENTSORGT. DIE ALLERMEISTEN VON EUCH<br />

KÖNNEN SICH NUR SCHWER VON IHREN TROPHÄEN TRENNEN.<br />

SIMONE HEINRICH, 54, HALSTENBECK<br />

„Für mich erzählt jedes Finisher Shirt eine eigene<br />

Geschichte. Ich kann mich erinnern und lächele –<br />

auch wenn‘s schwer war, und die Beine oft nicht<br />

mehr wollten. Deswegen bewahre ich auch all meine<br />

Shirts auf, sonst wären meine Geschichten bald<br />

vergessen. Und auch wenn ich schon Mitte 50 bin –<br />

das Laufen wird immer meine Nummer eins sein.“<br />

JACK EWERTOWSKI, 32, DAUN<br />

NICOLE HACKENBERG, 44, HALLBERGMOOS<br />

„Die richtig schönen Shirts trage ich im Training.<br />

Die anderen spende ich meist an das Jugendwerk<br />

bei uns im Dorf. Die Kids und Teens dort freuen sich<br />

immer mega!“<br />

„Meine Kinder<br />

tragen gerne Papas<br />

Laufshirts :-)“<br />

97 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />

096-099_laeuft_mag_<strong>2019</strong>_02_finisher-shirts.indd 97 20.02.<strong>2019</strong> 08:28:31


6000<br />

Finisher-Shirts<br />

werden für den Haspa<br />

Marathon Hamburg<br />

produziert<br />

Euro<br />

werden<br />

sie<br />

kosten<br />

verschiedene Versionen wird<br />

es geben: zwei Marathon-,<br />

zwei Halbmarathon- und eine<br />

Staffel-Variante<br />

versauert“, und hin zu einem Shirt,<br />

„das die Leute wirklich gerne anziehen“,<br />

betont Herrmann.<br />

↦ „URBAN, ECHT, DRECKIG“<br />

Bei der Gestaltung orientierten sich<br />

Herrmann und 361° am Urban Art Stil<br />

– der legalen Variante von Graffiti oder<br />

Streetart. „Es sollte urbaner sein, echter,<br />

dreckiger, wenn man so will.“ Als<br />

sie nach einem Motiv suchten, waren zu<br />

Beginn des Prozesses Anfang November<br />

noch einige Hamburger Klassiker<br />

mit in der Verlosung: Von der Elbphilharmonie<br />

bis zum Anker. Doch irgendwie<br />

waren diese Souvenirshop-Hits<br />

nicht das Richtige. Dann kam die Idee<br />

mit den Schuhen. "Warum nehmen wir<br />

nicht einfach ein Paar benutzte, ausgelatschte<br />

Laufschuhe, die nach getaner<br />

Arbeit ein wenig abdampfen?“, erklärt<br />

Bastian Herrmann.<br />

Als zusätzliches Element nutzte er die<br />

Schnürsenkel. Sie zeichnen die Strecke<br />

des Hamburg-Marathons nach. Oder,<br />

mit den Worten des Designers: „Die<br />

Strecke kommt quasi aus den Schuhen<br />

raus.“ Nicht exakt, nicht perfekt, kein<br />

Hochglanz, Urban Art eben. Herausgekommen<br />

ist ein Finisher-Shirt, das<br />

anders ist. Eines, das auch nach dem<br />

Finish noch bei mancher Trainingseinheit<br />

getragen werden wird.<br />

„Das Shirt soll Spaß machen, wie der<br />

Marathon eben auch. Die Leute sollen<br />

sich darauf freuen, es zu tragen.“<br />

DESIGNER BASTIAN HERRMANN<br />

JANINA VON SPRECKELSEN, 29, DROCHTERSEN<br />

„Niemals würden die im Altkleider Container landen!<br />

Die sind hart erkämpft und dürfen deshalb die volle Aufgabe als Schlaf-T-Shirt übernehmen<br />

ehren-<br />

;-).“<br />

MARC BÖHME, 53, ESSEN<br />

„Vor vielen Jahren lief ich mit einem Freund im Norden<br />

Portugals durch die Maisfelder. In den Feldern<br />

arbeitete eine ältere Dame, schon leicht gebrechlich.<br />

Mein Freund sagte zu mir: „Das darf nicht wahr sein.<br />

Die Frau ist den Hamburg-Marathon gelaufen.“ Was<br />

er nicht wusste: Einen Urlaub zuvor hatte ich dieser<br />

und weiteren Damen meine Finisher-Shirts für ihre<br />

Feldarbeiten geschenkt :-).“<br />

SEBASTIAN HASENCLEVER, 35, SPROCKHÖVEL<br />

„Bei mir wurde die Schublade für meine Finisher-Shirts<br />

bald zu klein. Meine Frau hat<br />

sie dann in fünf Stunden zu einer Patchwork-<br />

Decke umgestaltet und mir zum Geburtstag geschenkt.<br />

Ich wusste davon nichts - eine perfekte<br />

Überraschung!“<br />

MARTIN TÖNGES, 37, EDERTAL<br />

„Das vom ersten Marathon hängt im Rahmen an der Wand.<br />

Die anderen liegen in den Kleiderbeuteln vom jeweiligen<br />

Marathon, zusammen mit anderen Erinnerungen.“<br />

096-099_laeuft_mag_<strong>2019</strong>_02_finisher-shirts.indd 98 20.02.<strong>2019</strong> 08:28:34


› BEI NERVOSITÄT UND VERSAGENSANGST ‹<br />

—<br />

FREUDE HILFT<br />

—<br />

GESAS<br />

KOLUMNE<br />

↦ Gesa Krause ist die wohl populärste<br />

deutsche Läuferin. Vergangenen<br />

Sommer begeisterte sie das<br />

Publikum mit ihrem Sieg über 3000<br />

Meter Hindernis bei den Leichtathletik-Europameisterschaften<br />

in Berlin.<br />

In <strong>LÄUFT</strong>. gibt die 26-Jährige ganz<br />

persönliche Einblicke in ihren sportlichen<br />

Alltag. Hier schreibt sie über<br />

Nervosität, die auch Athleten ihrer<br />

Leistungsklasse vor jedem Wettkampf<br />

und hartem Training spüren.<br />

Sie erklärt, warum gute Leistungen<br />

ohne Nervosität kaum möglich sind.<br />

Kennst du das Gefühl vor einem Wettkampf<br />

oder einer Prüfung, etwas unbedingt<br />

schaffen zu wollen und gleichzeitig<br />

Angst zu haben, an der Aufgabe zu<br />

scheitern? Ich habe mich früher auch oft<br />

gefragt, warum ich vor manchen Rennen<br />

lieber weggelaufen wäre, als mich an<br />

den Start zu stellen und einen schnellen<br />

Wettkampf zu machen. Im letzten<br />

Training war ich noch guten Mutes, aber<br />

am Tag X waren urplötzlich alle positiven<br />

Gedanken, der unbändige Ehrgeiz und<br />

das ganze Selbstvertrauen verschwunden.<br />

Statt innerer Freude war da nur noch<br />

enormer Druck.<br />

Als ich meinen Trainer fragte, wann dieses<br />

Gefühl endlich aufhöre, meinte der:<br />

„Wenn dieses Gefühl verschwindet, ist<br />

es Zeit, den Leistungssport zu beenden.“<br />

Für mich war diese Aussage anfangs eher<br />

unverständlich, denn ich konnte mir nicht<br />

vorstellen, dass diese enorme Nervosität<br />

von Nutzen sein könnte – auch wenn sie<br />

immer verflogen war, sobald der Startschuss<br />

fiel. Mittlerweile weiß ich, dass ich<br />

vor dem Start nervös bin, weil mir etwas<br />

daran liegt, ein gutes Resultat zu erzielen.<br />

Und dass ohne Nervosität die nötige<br />

innere Spannung für die bevorstehende<br />

Aufgabe fehlt.<br />

Wenn allerdings Anspannung und Nervosität<br />

zu groß werden, können sie auch<br />

hemmen. Wer Erfolg haben will, muss<br />

steuern können, dass aus leistungsfördernder<br />

Nervosität keine Versagensangst<br />

wird. Der griechische Arzt Hippokrates<br />

sagte vor über 2000 Jahren schon den<br />

tollen Satz: „Das menschliche Herz<br />

erweitert sich bei Freude, bei Angst zieht<br />

es sich zusammen.“ Als Läufer sollten wir<br />

immer mit Freude an die bevorstehenden<br />

Aufgaben gehen. Dann werden wir sie<br />

auch lösen. Dabei muss ich immer an Haile<br />

Gebreselassie denken. Die Lauflegende<br />

aus Äthiopien stand immer mit einem Lächeln<br />

am Start. Trotzdem war Haile mit<br />

großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls ein<br />

wenig aufgeregt, angespannt oder einfach<br />

konzentriert. Aber: Er ist mit Freude ins<br />

Rennen gegangen und hat riesige Erfolge<br />

gefeiert.<br />

Wenn es schwerfällt, auch große Aufgaben<br />

mit Freude anzugehen, sollten wir<br />

uns fragen, wovor wir überhaupt Angst<br />

haben. Oft ist es die Angst, zu versagen<br />

oder ein schlechtes Resultat zu erzielen.<br />

Aber was heißt das schon? Jeder hat mal<br />

einen schlechten Tag. Sich der Herausforderung<br />

gestellt zu haben, ist immer<br />

eine größere Leistung, als sich davor zu<br />

drücken. Und wir sollten uns immer vor<br />

Augen halten, dass in jeder Herausforderung,<br />

die wir annehmen, die Chance liegt,<br />

alles zu gewinnen. Sollten wir doch mal<br />

scheitern, kann uns das auch weiterhelfen.<br />

Ein schlechtes Resultat kann wachrütteln<br />

und dafür sorgen, dass wir Fehler<br />

nicht wiederholen. Scheitern bedeutet,<br />

Erfahrungen zu machen. Scheitern ist ein<br />

Teil auf dem Weg zum Erfolg. Wichtig ist,<br />

dass man sich nicht unterkriegen lässt.<br />

Wer öfter von Versagensangst gehemmt<br />

wird, sollte versuchen, sein Denken zu<br />

ändern. Sich selbst gut zusprechen, die<br />

bevorstehende Aufgabe bestmöglich und<br />

mit allem Engagement zu lösen. Mehr<br />

können wir nicht von uns erwarten. Also:<br />

Wir sollten aufhören, Angst davor zu<br />

haben, etwas nicht gut genug zu machen.<br />

Nervös zu sein bedeutet, dass uns etwas<br />

wichtig ist. Sei positiv. Nimm die Herausforderung<br />

an und sage dir den Satz: „Ich<br />

kann das, denn ich bin gut genug, es zu<br />

schaffen.“<br />

Gesa Krause<br />

Gesa Felicitas Krause wurde viermal in Folge von der laufen.de-Community zu Deutschlands „Läuferin des Jahres“ gewählt.<br />

Die 26-Jährige ist zweimalige Europameisterin und war WM-Dritte über 3000 Meter Hindernis. Sie lief bei Olympischen Spielen auf den<br />

sechsten und siebten Rang. Mit 9:11,85 Minuten hält sie den deutschen Rekord über 3000 Meter Hindernis.<br />

gesa-krause.de<br />

94


GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />

› VERLETZUNGEN<br />

—<br />

‹<br />

ERKENNEN,<br />

BEHANDELN,<br />

VERMEIDEN<br />

—<br />

Freizeitsportler treffen sie genauso hart wie Profiathleten:<br />

Sportverletzungen. Schon ein leichtes Umknicken kann für<br />

Wettkampfpläne ebenso ungünstig sein wie für den Alltag mit Beruf<br />

und Familie. Gut zu wissen, was im akuten Fall sofort unternommen<br />

werden sollte und wie man anschließend für schnelle Regeneration<br />

und einen sicheren Lauf sorgt.<br />

Text: Claudia Pfeil-Zander | Foto: Adobe Stock<br />

↦ Gerade wenn du wieder ins Training einsteigst oder<br />

überhaupt erst mit dem Laufen beginnst, ist das Risiko<br />

für Sportverletzungen besonders hoch. Ungewohnte Bewe<br />

gungen oder überanstrengte Muskeln können für<br />

plötzlich einsetzende Schmerzen sorgen, schlimmstenfalls<br />

für langfristige Beschwerden. Unbekannte oder unebene<br />

Strecken bleiben nachhaltig in Erinnerung, wenn du umknickst,<br />

ausrutschst oder stolperst.<br />

GEPRELLT, GEZERRT,VERSTAUCHT?<br />

Wenn etwas Hartes plötzlich auf die Muskulatur trifft,<br />

dann spricht man von einer Prellung. Nicht nur schmerzhaft,<br />

auch gut sichtbar: Von der Schädigung der Blutgefäße<br />

zeugt deutlich ein Bluterguss, ein blauer Fleck. Bei<br />

einer Muskelzerrung wurde der Muskel überdehnt, zum<br />

Beispiel aufgrund plötzlicher, sehr starker Belastung – die<br />

Folge sind Schmerzen und Schwellung. War die Belastung<br />

zu groß, kann es zu einem Muskelfaserriss kommen, starke<br />

Schmerzen und ein Bluterguss sind die Kennzeichen.<br />

Bei einer Verstauchung wurde der Bewegungsspielraum<br />

der Gelenke überschritten, die Bänder zu sehr belastet.<br />

Eine Schwellung kann entstehen, wenn dann noch starke<br />

Schmerzen hinzukommen, ist ein Arztbesuch unumgänglich.<br />

Vor allem aber eine Verrenkung, ein ausgekugeltes Gelenk,<br />

muss ärztlich behandelt werden.<br />

GLÜCK HAT, WER PECH KENNT<br />

Im akuten Fall hilft die PECH-Regel, Schmerzen und Schwellungen<br />

zu lindern. Das bedeutet: Unbedingt eine Pause einlegen,<br />

mit Eis kühlen, mittels elastischer Binden einen Compressionsverband<br />

anlegen und die betroffenen Gliedmaßen<br />

hochlagern. All das jedoch nur dann, wenn die Haut unverletzt<br />

ist! Um immer an die PECH-Regel zu denken, kann man<br />

ein Plakat mit den Details im Vereinsheim aufhängen; in<br />

kleinerem Format ausgedruckt lässt es sich praktisch in der<br />

Sporttasche oder bei der Sportkleidung deponieren.<br />

100<br />

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GESUNDHEIT<br />

——<br />

ERNÄHRUNG<br />

NACH DER ERSTEN HILFE, VOR DEM NÄCHSTEN LAUF<br />

Eine schnellere Linderung der Beschwerden ermöglichen Salbenverbände.<br />

Es empfiehlt sich, einen Blick auf die Inhaltsstoffe<br />

und auf das Nebenwirkungsprofil der Salben oder Gele zu<br />

werfen. Pflanzliche Wirkstoffe wie Arnika, Beinwell, Hamamelis<br />

und Calendula können fast ohne Nebenwirkungen den Heilungsprozess<br />

fördern und die Regenerationsdauer verkürzen,<br />

was in wissenschaftlichen Studien bereits bewiesen wurde. In<br />

der Praxis überzeugen Produkte wie beispielsweise Traumeel<br />

gleichermaßen Freizeitsportler wie Profiathleten und deren<br />

Ärzte: Mannschaftsärzte des Deutschen Leichtathletik-Verbandes<br />

setzen solche natürlichen Arzneimittel bei Verletzungen<br />

am Bewegungsapparat ein – häufig in Kombination von<br />

Creme und Tabletten, um die körpereigenen Gesundungsmechanismen<br />

zu fördern. Dennoch muss man dem Heilungsprozess<br />

Zeit zugestehen: Nicht vollständig auskurierte Verletzungen<br />

am Bewegungsapparat können Spätfolgen nach<br />

sich ziehen, die unter Umständen eine längere Trainingspause<br />

notwendig machen. Ein Tipp bei wiederkehrenden Beschwerden:<br />

Den Laufstil vom Spezialisten analysieren lassen.<br />

Vielleicht hilft ein Wechsel des Laufschuhs oder ein dem<br />

persönlichen Bewegungsprofil angepasstes Training.<br />

GUT VORBEREITET, SICHERER LAUFEN<br />

Beim Einstieg in ein regelmäßiges Laufprogramm oder nach<br />

einer längeren Pause ist der Arztbesuch ein Pflichttermin, um<br />

zu prüfen, ob die körperlichen Voraussetzungen die gesetzten<br />

Ziele ermöglichen. Jeder Lauf beginnt mit dem Aufwärmen<br />

– viele typische Läuferbeschwerden sind auf unvorbereitete<br />

Muskeln und Gelenke zurückzuführen. Immer griffbereit, im<br />

Auto oder in der Sporttasche, sollte man eine kleine Erste-Hilfe-Ausstattung<br />

(Pflaster, Cool Pack/Eis-Spray, elastische Binde,<br />

Traumeel) haben. Zum gesunden Laufen gehört es dazu,<br />

körperliche Grenzen nicht zu überschreiten und Schmerzen<br />

nicht zu ignorieren – und bei dauerhaften Beschwerden einen<br />

Arzt aufzusuchen.<br />

101 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />

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—<br />

DER BERG<br />

RUFT<br />

—<br />

› VERTICAL SOMMERLAUF IN ST. MORITZ ‹<br />

Die steilste Piste hinauflaufen, die es im Ski-Weltcup gibt.<br />

Beim Vertical Sommerlauf im schweizerischen Oberengadin<br />

kannst du am eigenen Körper spüren, wie sich 100 Prozent<br />

Steigung anfühlen. Du kletterst dort hinauf, wo sich im Winter<br />

die Abfahrer mit 140 Stundenkilometern ins Tal stürzen.<br />

Text: Stefan Schlett | Fotos: Alphafoto, Christof Sonderegger


↦ Seit 2017 bieten die Organisatoren<br />

des Engadiner Sommerlaufs<br />

eine neue, spektakuläre Herausforderung<br />

an: den „Vertical Sommerlauf“,<br />

der am Vortag des eigentlichen<br />

„Engadiner Sommerlaufs“<br />

stattfindet. Die Strecke führt von St.<br />

Moritz zur Piste der berühmten Abfahrt<br />

von St.Moritz, auf der bereits<br />

mehrfach Ski-Weltmeisterschaften<br />

stattfanden. Diese geht es dann hinauf.<br />

Auf 5,5 Kilometern gilt es, 1000<br />

Höhenmeter zu überwinden.<br />

Bergauf geht es die ganze Zeit, aber<br />

die Steigung des Schlussanstiegs<br />

toppt alles: Es geht den legendären<br />

Starthang der Abfahrtsstrecke hinauf,<br />

„Freier Fall“ genannt. Mit einer<br />

Neigung von 45 Grad – was einer Steigung<br />

von 100 Prozent entspricht – ist<br />

dieser Starthang der steilste aller<br />

Ski-Weltcup-Abfahrten der Herren.<br />

2840 Meter über dem Meeresspiegel<br />

stürzen sich im Winter die Rennfahrer<br />

aus dem Start-Häuschen in die Tiefe<br />

und beschleunigen innerhalb weniger<br />

Sekunden auf 140 Stundenkilometer.<br />

2018, bei der zweiten Ausgabe des<br />

Vertical Sommerlaufs wagten sich 190<br />

Teilnehmer auf diese knackige Kletterpartie.<br />

Samstagmittag um 13 Uhr<br />

ging es bei bestem Laufwetter in der<br />

Fußgängerzone von St. Moritz los. Etliche<br />

Schweizer Nachwuchsläufer aus<br />

den alpinen Skidisziplinen waren am<br />

Start, viele davon Mitglied im Nationalteam.<br />

Dazu nicht wenige Jugendliche<br />

– der Start war ab 14 Jahren frei<br />

gegeben – und zahlreiche Deutsche<br />

und Italiener, von denen nicht wenige<br />

auch den Engadiner Sommerlauf am<br />

Folgetag in Angriff nahmen.<br />

Schon bald nach dem Start wird der<br />

Vorwärtsdrang abrupt gebremst: Vor<br />

EVENTS<br />

——<br />

REISEN<br />

einer steilen Treppe staut sich das<br />

Läuferfeld. Erst rund 800 Meter später<br />

gibt es wieder ausreichend Platz,<br />

als es auf einer Asphaltstraße und<br />

dann einem Kiesweg an den letzten<br />

Häusern von St. Moritz weiter nach<br />

oben ging. Dann, nach rund 2,5 Kilometern<br />

geht es auf die Abfahrtsstrecke<br />

und damit zunächst geradewegs<br />

nach oben, im Sturm- oder Schleichschritt<br />

– je nach Trainingszustand ↦<br />

DAS FLACHE<br />

GEGENSTÜCK<br />

Der Engadiner Sommerlauf zieht jedes Jahr weit<br />

über 2000 Teilnehmer an. Er findet am gleichen Wochenende<br />

wie der Vertical Run statt, aber die Läufer<br />

bleiben im Tal und können auf 25 flachen Kilometern<br />

entlang der vom Inn und Nebenflüssen gespeisten<br />

Seenplatte das Engadiner Bergpanorama genießen.<br />

SCHWEIZ<br />

St. Moritz<br />

OBERENGADIN<br />

117 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


—<br />

WAHRHAFT<br />

NAHRHAFT<br />

—<br />

› ENERGIE-KICKS MIT HAFER ‹<br />

Text: Marcus Schall | Fotos: iStock<br />

↦ Neben seinem exzellenten<br />

Geschmack und der guten Verträglichkeit<br />

überzeugt Hafer<br />

vor allem durch seinen hohen<br />

Nährwert.<br />

Zunächst einmal enthält das Getreide<br />

relativ viel Eiweiß und einen<br />

hohen Anteil an komplexen<br />

Kohlenhydraten. Zusammen mit<br />

dem ebenfalls hohen Ballaststoffanteil<br />

sorgen diese für einen<br />

konstanten Blutzuckerspiegel und<br />

eine langfristige Energiebereitstellung.<br />

Hafer ist somit eine ideale<br />

Energiequelle für sportliche<br />

Aktivitäten.<br />

Hinzu kommt: Die enthaltenen<br />

Ballaststoffe liegen in einer besonders<br />

günstigen Kombination<br />

vor, bestehen sie doch ziemlich<br />

genau zur Hälfe aus löslichen und<br />

unlöslichen Anteilen. Während die<br />

löslichen Ballaststoffe vor allem<br />

die Blutfettwerte und den Cholesterinspiegel<br />

positiv beeinflussen,<br />

sorgen die unlöslichen Anteile für<br />

eine geregelte Darmtätigkeit und<br />

ein langanhaltendes Sättigungsgefühl.<br />

Ein echtes „Dream Team“<br />

also.<br />

Doch auch in Bezug auf die Mikronähr<br />

stoffdichte punktet Hafer auf<br />

ganzer Linie. Besonders hervorzuheben<br />

ist der Anteil an B-Vitaminen,<br />

allen voran Vitamin B1.<br />

Kein anderes Getreide enthält so<br />

viel B1 wie Hafer. Der Anteil an<br />

Mineralstoffen ist ebenfalls ausgewiesen<br />

hoch. Für intensiv trainierende<br />

Sportler ist vor allem der<br />

hohe Gehalt an Zink (immunstärkend),<br />

Eisen (Blutbildung) und<br />

Magnesium (Energiestoffwechsel,<br />

ATP-Synthese) hervorzuheben.<br />

Von diesen liefert Hafer mehr als<br />

jedes andere Getreide und als viele<br />

andere Lebensmittel.<br />

Wer den Hafer jetzt noch smart<br />

kombiniert, beispielsweise mit aktivierten<br />

Mandeln, nährstoffreichen<br />

Saaten und Kernen oder<br />

Früchten, z.B. Orangen zur besseren<br />

Verwertung des enthaltenen<br />

Eisens, erhält eine fast unschlagbare<br />

Sportler-Mahlzeit.<br />

AUF DIE VERARBEITUNG<br />

KOMMT‘S AN<br />

Ein Aspekt ist dabei allerdings<br />

zu beachten. Die Veaarbeitung<br />

hat einen entscheidenden Einfluss<br />

auf den Nährstoffgehalt.<br />

Bei kaum einem anderen Lebensmittel<br />

trifft dies mehr zu als bei<br />

den geliebten und allgemein als<br />

gesund erachteten Haferflocken.<br />

Während der industriellen Herstellung<br />

wird der Hafer entspelzt,<br />

gedämpft, gedarrt und dann kurz<br />

mit feuchter Wärme behandelt.<br />

Bei dieser Art der Herstellung<br />

gehen wertvolle Inhaltsstoffe verloren,<br />

allen voran hitzeempfindliche<br />

Vitamine wie beispielsweise<br />

Vitamin B1 und wertvolle Enzyme.<br />

Hinzu kommt ein anderer Aspekt:<br />

Einmal abgefüllt stehen die<br />

Flocken mehrere Monate verpackt<br />

im Regal, dabei trocknen<br />

die Nährstoffe nach und nach aus.<br />

Bei der Zubereitung von Hafer<br />

gilt also: Je frischer, desto besser<br />

– und nahrhafter! Richtig gute<br />

Haferflocken macht man daher<br />

am besten mit einer Flockenquetsche.<br />

Weiterhin ist auch bei Hafer<br />

Bio erste und zugleich beste Wahl.<br />

Konventionelle Haferprodukte<br />

sind leider oftmals mit Pestiziden<br />

belastet, dies haben unter anderem<br />

Untersuchungen von Öko<br />

Test ergeben.<br />

102<br />

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Hafer ist nicht ohne Grund eine der beliebtesten<br />

Getreidesorten. Glutenarm, deutlich<br />

nährstoffreicher als andere Getreidesorten<br />

und überaus bekömmlich. Hinzu kommt: Hafer<br />

schmeckt vorzüglich und sättigt aufgrund der<br />

enthaltenen Ballaststoffe nachhaltig.<br />

GESUNDHEIT<br />

EVENTS<br />

——<br />

ERNÄHRUNG<br />

REISEN<br />

HAFERFLOCKEN SELBST MACHEN<br />

Getreideflocken aus der Tüte sind nicht so wertvoll wie selbstgemachte. Bei der industriellen Verarbeitung vom Haferkorn zur<br />

Flocke gehen die wertvollen Inhaltsstoffe zum Teil verloren. Hintergrund: Das komplette Getreidekorn ist sehr lange haltbar.<br />

Wird es aber gequetscht und damit geöffnet, muss es mit Wärme behandelt werden, damit auch die Flocken längere Lagerzeiten<br />

überstehen, ohne ranzig zu schmecken. Du kannst aber auch einfach daheim deine Haferflocken selbst herstellen. Dazu<br />

benötigst eine „Flockenquetsche“, die im Naturwarenhandel erhältlich ist. Es gibt handbetriebene und elektrische Modelle. Die<br />

Feinheit der Flocken wird durch die Einstellung des Walzenabstandes bestimmt. Mit den Quetschen kannst du auch aus anderen<br />

Getreidesorten Flocken herstellen. Hafer ist aber die einzige Sorte, die du vor dem Quetschen nicht in Wasser einweichen musst.<br />

103 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />

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—<br />

SEHR GUT<br />

TRAGBAR<br />

—<br />

› MODE FÜR JEDES FRÜHJAHRS-WETTER ‹<br />

—<br />

REGEN, WIND, KÜHLE TEMPERATUREN.<br />

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Das bequeme Tuch aus der Coolnet UV+Kollektion von Buff<br />

kannst du um den Hals und den Kopf tragen. Es wärmt angenehm<br />

und schützt gleichzeitig vor den UV-Strahlen der Sonne und vor<br />

Wind. An wärmeren Tagen punktet es durch gute Schweißabsorption.<br />

Besteht zu 95 Prozent aus Polyester, das aus transparenten,<br />

recycelten Kunststoffflaschen hergestellt wird.<br />

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ASICS Liteshow Long Sleeve<br />

Dieses tolle Shirt verfügt am Rücken<br />

über einen Mesh-Einsatz, der für<br />

optimalen Luftaustausch sorgt. Die<br />

lichtstarken Reflektor-Streifen sind so<br />

angeordnet, dass du im Dunkeln von<br />

allen Seiten gut sichtbar bist.<br />

↦ 50,00 €<br />

NEW BALANCE Pace Bra Printed 2.0<br />

BROOKS Ghost<br />

Der stylische Sport-BH mit vorgeformten<br />

Körbchen leitet Feuchtigkeit nach außen<br />

ab und sorgt für einen trockenen Tragekomfort.<br />

Die Träger sind verstellbar und<br />

rutschfest. Das elastische Unterbrustband<br />

sitzt perfekt.<br />

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Diese Tight ist so leicht und sitzt so locker,<br />

dass du sie kaum spürst, sie ist<br />

gleichzeitig extrem strapazierfähig. Sie<br />

hält warm, ohne dass du ins Schwitzen<br />

kommst. Mit Bluesign-Gewebe, das für<br />

nachhaltige Produktion steht.<br />

↦ 100,00 €<br />

110


Der <strong>April</strong> macht was er will. Der Volksmund weiß,<br />

worauf wir Läufer im Frühjahr gefasst sein müssen.<br />

Wettermäßig ist alles drin. Gut, wenn man da für<br />

alle Bedingungen Klamotten hat. Wir geben dir<br />

ein paar Tipps, mit denen du eventuelle Lücken in<br />

deinem Kleiderschrank füllen kannst und auf der<br />

Strecke eine noch bessere Figur machst.<br />

EQUIPMENT<br />

——<br />

MODE<br />

SALOMON Elevate Aero FZ MIDLAYER<br />

NEW BALANCE Anticipate 2.0 QTR Zip<br />

Wenn‘s noch kühl ist, spielt die Laufjacke<br />

ihre Stärken aus: Weiches, leichtes<br />

Jacquard-Material sorgt für perfekten<br />

Tragekomfort, winddichte Einsätze<br />

im oberen Brustbereich und an den<br />

Schultern schützen vor dem Auskühlen.<br />

Der gerade Schnitt sorgt für Bewegungsfreiheit.<br />

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Das klassische Langarm-Shirt ist die<br />

ideale zweite Lage, wenn es im Frühjahr<br />

noch mal kühler wird. Der zehnprozentige<br />

Elasthan-Anteil sorgt für<br />

eine tolle Passform. Mit der NB-Dry-<br />

Technologie wird Feuchtigkeit nach<br />

außen abgeleitet und du fühlst dich<br />

auch bei hoher Leistung immer trocken.<br />

↦ 65,00 €<br />

BUFF Coolnet UV+ Headband Itap Blue<br />

GORE R7 Gore-Tex Shakedry<br />

Die ideale Passform sorgt dafür, dass<br />

du dieses Tuch um Kopf und Hals tragen<br />

kannst, ohne dass irgendwo Hautreizungen<br />

drohen. Coolnet UV+ bietet<br />

perfekten Sonnenschutz. Durch Hightech-Materialien,<br />

die zum Großteil aus recycelten Plastikflaschen<br />

bestehen, um bis zu 20 Prozent leichter als das Original-<br />

Schlauchtuch von Buff.<br />

↦ 14,95 €<br />

Diese Jacke ist sensationell, hat aber ihren<br />

Preis: Superleicht, absolut wasserdicht und<br />

trotzdem extrem atmungsaktiv. Dafür sorgt<br />

das Gore-Tex-Material, das hier ohne eine<br />

weitere Textilschicht eingesetzt wird. Das<br />

Beste kommt aber nach dem Laufen im Regen:<br />

Einmal schütteln, und die ganze Jacke<br />

ist wieder trocken.<br />

↦ 299,95 €<br />

BROOKS Distance Short Sleeve<br />

ON Sweat Pants Shadow M<br />

In dem bewährten Laufshirt genießt<br />

du komplette Bewegungsfreiheit und<br />

bist dank des DriLayer-Materials von<br />

Brooks immer mit einem trockenen<br />

Gefühl auf der Haut unterwegs. Außerdem<br />

verhindert das Shirt auch bei<br />

längeren Läufen schlechte Gerüche –<br />

durch das innovative DriLayer Burst<br />

von Brooks.<br />

↦ 55,00 €<br />

Ons neue Sweat Pants sind eher was zum Aufwärmen<br />

und zum Cool Down als für längere Läufe.<br />

Oder du trägst sie einfach bei der Regeneration auf<br />

dem heimischen Sofa nach dem Lauf durch einen<br />

kühlen Frühlingstag. Die spezielle Kombination<br />

aus Natur- und High-Tech-Stoffen sorgt für einen<br />

ausgezeichneten Temperaturausgleich. Die weiche,<br />

atmungsaktive Knie-Partie aus Woll-Mix fühlt<br />

sich nach dem Training besonders angenehm an.<br />

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