Leseprobe: LÄUFT. März/April 2019
LÄUFT. ist das gedruckte Magazin von laufen.de: 132 Seiten, vollgepackt mit den besten Tipps, Geschichten und Bildern für alle, die gern laufen und lesen. Und das sind die Themen der aktuellen Ausgabe: Ganz einfach besser werden, indem du auf dein Herz hörst | Top-Tipps und Trainingspläne für dein 10-Kilometer-Rennen | Tuning für Laufschuhe? Das bringen Einlagen wirklich | Großer Test: Die besten Laufschuhe des Jahres | Marathon trotz Leukämie: Ein Leser erzählt, wie er dem Krebs davongelaufen ist | Nie mehr frühjahrsmüde: Wir verraten, was jetzt Power gibt | So nachhaltig kann laufen sein: Die wichtigsten Initiativen für mehr Umweltschutz | Fitter werden mit Hafer: Alle Infos über das Supergetreide. Mit leckeren Rezepten | Und viele weitere Tipps, Reportagen und tolle Lauffotos!
LÄUFT. ist das gedruckte Magazin von laufen.de: 132 Seiten, vollgepackt mit den besten Tipps, Geschichten und Bildern für alle, die gern laufen und lesen. Und das sind die Themen der aktuellen Ausgabe: Ganz einfach besser werden, indem du auf dein Herz hörst | Top-Tipps und Trainingspläne für dein 10-Kilometer-Rennen | Tuning für Laufschuhe? Das bringen Einlagen wirklich | Großer Test: Die besten Laufschuhe des Jahres | Marathon trotz Leukämie: Ein Leser erzählt, wie er dem Krebs davongelaufen ist | Nie mehr frühjahrsmüde: Wir verraten, was jetzt Power gibt | So nachhaltig kann laufen sein: Die wichtigsten Initiativen für mehr Umweltschutz | Fitter werden mit Hafer: Alle Infos über das Supergetreide. Mit leckeren Rezepten | Und viele weitere Tipps, Reportagen und tolle Lauffotos!
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INHALT<br />
36 46<br />
86<br />
Titelbild: Andreas Schwarz<br />
14 44<br />
26<br />
102<br />
88<br />
26<br />
58<br />
116<br />
32
TRAINING & FITNESS<br />
EVENTS & REISEN<br />
26<br />
Ganz einfach besser: Pläne für 10 Kilometer<br />
Trainingsexperte Carsten Eich gibt Tipps<br />
für den Endspurt auf dem Weg zu einer<br />
Top-Zeit über zehn Kilometer<br />
14<br />
Great Ethiopian Run<br />
Rund 50.000 Menschen waren bei einem der größten<br />
Volksläufe Afrikas am Start. Gelaufen wird durch<br />
Addis Abeba in einer Höhe von 2400 Metern<br />
45<br />
So bekommst du einen starken Oberkörper<br />
Ein schnelles Workout für definierte Arme und<br />
einen starken Rumpf zeigt Experte Bernhard Koch<br />
92<br />
Die besten Lauf-Events<br />
Das sind absolute Lauf-Highlights:<br />
Drei Must-Runs und ein Leser-Tipp<br />
52<br />
120<br />
Immer aufs Herz hören<br />
Top-Läuferin Laura Hottenrott erklärt, wie<br />
Trainieren nach Herzfrequenz richtig funktioniert<br />
Laufen unter Strom: EMS-Training<br />
In kürzerer Zeit einen höheren Trainingseffekt<br />
erzielen. Dabei kann dir EMS-Training helfen.<br />
Jetzt gibt es muskelaktivierende Sportbekleidung.<br />
Wir haben sie getestet<br />
116<br />
122<br />
Hinauflaufen, wo Skistars hinunterrasen<br />
Beim Vertical Sommerlauf im schweizerischen<br />
Oberengadin kannst du am eigenen Körper spüren,<br />
wie sich 100 Prozent Steigung anfühlen<br />
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LÄUFER & LEUTE<br />
EQUIPMENT & MODE<br />
40<br />
86<br />
106<br />
Hot-Spot für Läufer: Wien<br />
Wir haben in Österreichs Metropole die<br />
Strecken erkundet und stellen dir prominente<br />
und nicht prominente Wiener Läufer vor<br />
Marathon trotz Leukämie<br />
Ludwig von Wolff ist dem Krebs davongelaufen<br />
und wurde so vom Marathonfieber gepackt<br />
Deutschlands schnellste Renndirektorin<br />
Bei den Marathon-Europameisterschaften<br />
2002 in München holte Sonja Oberem Bronze.<br />
Heute arbeitet sie hinter den Kulissen als<br />
Geschäftsführerin des Marathons in Düsseldorf<br />
32<br />
46<br />
58<br />
110<br />
Tuning für Laufschuhe<br />
Wir verraten, wann welche Einlagen<br />
für verschiedene Lauftypen sinnvoll sind<br />
Initiativen für mehr Umweltschutz<br />
So nachhaltig kann Laufen sein<br />
Großer Test: Die besten Laufschuhe<br />
Wir haben die Laufschuhe der Saison auf Herz<br />
und Nieren getestet – und stellen 33 Top-Modelle<br />
vor. Plus: News aus der Laufschuh-Szene<br />
Stylisch in den Frühling<br />
Die neuesten Outfits für wärmere Tage<br />
114<br />
Laufend gedichtet<br />
Dieter Franke ist auch mit 83 Jahren begeisteter<br />
Marathonläufer. Jetzt hat er einen Gedichtband<br />
veröffentlicht, in dem er seine Erfahrungen auf<br />
den 42,195 Kilometern verarbeitet<br />
36<br />
GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />
Nie mehr frühjahrsmüde<br />
Das gibt dir Power, wenn der Frühling<br />
Einzug hält und es wieder wärmer wird<br />
102<br />
Top-Getreide für Aktive<br />
Fitter werden mit Hafer<br />
AUSSERDEM<br />
Titelthema<br />
facebook/laufen.de<br />
instagram/laufen.de<br />
06<br />
08<br />
20<br />
Big Picture<br />
Anlauf<br />
Neue Produkte<br />
94<br />
129<br />
130<br />
Gesas Kolumne<br />
Frau Schmitt meint ...<br />
Impressum, Vorschau
VON DUBAI NACH OMAN:<br />
MÄDELSTOUR IN DER WÜSTE<br />
Von Küste zu Küste laufen. Über die Arabische Halbinsel von Dubai nach Oman. Vom Persischen<br />
Golf an den Indischen Ozean. Diesem Abenteuer stellte sich die Kölner Ex trem-<br />
Hindernisläuferin Carina Bungard zusammen mit sechs Kolleginnen von den Asics Frontrunnern.<br />
Kurz vor Weihnachten 2018 liefen sie quer durch die Vereinigten Arabischen<br />
Emirate mit nur einem Ziel vor Augen: Gemeinsam die eigenen Grenzen überwinden. 177<br />
Kilometer mussten sie in vier Tagen laufen. Ausgehend vom Persischen Golf führte die<br />
Route quer durch die arabische Sandwüste und über das Hadschar-Gebirge bis zur Küste<br />
von Oman. Der Lauf entpuppte sich als wahres Abenteuer, denn die Mädels fanden nicht<br />
immer auf Anhieb den richtigen Weg. Nach vier Tagen hatten sie schließlich das Ziel erreicht.<br />
Das Abenteuer hat alle verändert: Gestartet waren die sieben Läuferinnen aus aller<br />
Welt als Fremde, im Ziel kamen sie als Freundinnen an.<br />
Foto: Peter Hochhauser<br />
6<br />
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BIG<br />
——<br />
PICTURE<br />
7 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
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ANLAUF<br />
↦ HIT-Training ist super. Super<br />
kurzweilig und super effektiv.<br />
Doch welches Training ist das<br />
effektivste für uns Läufer*innen.<br />
Und wie heißt es eigentlich<br />
richtig? HIT oder HIIT?<br />
Der übliche Sprachgebrauch vom<br />
„HITTraining“ macht es uns am<br />
einfachsten über das High Intensity<br />
Training (HIT) oder hochintensive<br />
Intervalltraining (HIIT) zu reden.<br />
Die Rede ist von einem Training, das<br />
seine Wurzeln in den siebziger Jahren<br />
im amerikanischen Kraftsport<br />
hat und von japanischen Eisschnellläufern<br />
als Tabatatraining adaptiert<br />
wurde. Ein kurzes, intensives und<br />
hochfrequentes Training, über nur<br />
wenige Sekunden, welches das Muskelwachstum<br />
anregt und die Schnellkraft<br />
verbessert. In den letzten Jahren<br />
hat HIT auch im Ausdauersport<br />
Einzug erhalten.<br />
In meinen Trainingsplänen setze ich<br />
HIT als Intervalle über 200 Meter in<br />
dem Tempo ein, das du maximal einen<br />
Kilometer lang durchhalten kannst.<br />
Dies bei acht bis zwölf Wiederholungen.<br />
Dazwischen kurze Pausen. Bei<br />
zwölf Intervallen kommt man auf gerade<br />
mal 2.400 Meter Tempotraining.<br />
Kurz und sehr effektiv, auch für das<br />
DAS BESTE TRAINING<br />
—<br />
BERGSPRINTS SIND DER HIT<br />
—<br />
Viermal im Jahr, immer donnerstags<br />
Running-Days mit Top-Trainern<br />
Herzkreislaufsystem, das sich im Laufe<br />
der Trainingswochen anpasst und damit<br />
leistungsfähiger wird. Ein Training, das<br />
auch im Trend der Wissenschaft liegt,<br />
die immer mehr empfiehlt, beim Lauftraining<br />
die komplette Belastungsreserve<br />
auszunutzen. Das heißt beim langen<br />
Dauerlaufen sehr niedrigpulsig zu<br />
trainieren und beim HITTraining sehr<br />
hochpulsig. Kann man dieses Training<br />
noch toppen? Ich denke: Ja!<br />
Bergsprints als HITVariante sind für<br />
uns Läufer gleich mehrfach bedeutend.<br />
Natürlich haben auch diese die oben geschilderten<br />
positiven Auswirkungen auf<br />
das Muskelwachstum und unser Herzkreislaufsystem.<br />
Bergsprints sind aber<br />
zudem auch Training für das Selbstbewusstsein.<br />
Wer regelmäßig an Bergen<br />
das Sprinten beginnt, wird vor Brücken<br />
oder Tunnelauffahrten bei Stadtläufen<br />
garantiert nicht mehr einknicken. Denn<br />
der Kopf weiß: wenn es hoch geht, kann<br />
ich sogar schneller laufen.<br />
Besonders wertvoll finde ich die Auswirkungen<br />
auf die Laufathletik. Um<br />
schneller hochzukommen, müssen die<br />
Knie mehr gehoben werden. Dabei<br />
werden automatisch die Arme mehr<br />
mitgenommen und kraftvoller nach<br />
vorne gebracht. Und der Fußabdruck<br />
nach hinten ist stärker. Ein kraftvollerer<br />
Abdruck, ein stärkerer Armeinsatz<br />
Am 4. <strong>April</strong> geht's los: Dann veranstaltet Laufcampus – ein Netzwerk aus professionellen<br />
Lauftrainern in ganz Deutschland – erstmals die „Laufcampus<br />
Running-Days“. Geboten wird zeitgleich an vielen Standorten in Deutschland<br />
(unter anderem Hamburg, Berlin, Köln und München) ein einstündiges<br />
geführtes Lauftraining für Laufanfänger aber auch für fortgeschrittene Läufer.<br />
Teilnehmen kann jeder ohne Voranmeldung gegen eine kleine Spende von mindestens<br />
einem Euro zugunsten ALS-Alle Lieben Schmidt e.V., einem Selbsthilfeverein<br />
für Menschen, die an der unheilbaren Krankheit ALS erkrankt sind. Künftig<br />
wird der kostenlose Running Day immer am ersten Donnerstag im Quartal<br />
von den Laufcampus-Trainern angeboten.<br />
www.laufcampus.de<br />
UNSER EXPERTE<br />
Andreas Butz<br />
ist selbst über 130-maliger<br />
Marathonläufer und Trainer der Trainer.<br />
Der Gründer der „Laufcampus-Akademie“<br />
bildet Laufbegeisterte zu Lauf- und<br />
Personal Trainern aus. In <strong>LÄUFT</strong>. beschreibt<br />
er Trainingseinheiten, die er zu den besten<br />
überhaupt zählt.<br />
und ein höherer Kniehub, dies führt<br />
bei mehreren Wiederholungen und<br />
einigen Wochen Praxis, zu einem<br />
deutlich athletischerem Laufschritt.<br />
Diese Form des Laufathletiktrainings<br />
bringt über kurz oder lang eine<br />
größere Schrittlänge. Die Folge: Wir<br />
werden schneller!<br />
Und wenn man keine Berge vor der<br />
Haustüre hat? Noch nicht einmal<br />
Hügel? Kein Problem, „wo ein Wille<br />
ist, ist auch ein Berg“, wusste schon<br />
Trainerlegende Peter Greif. Bei Bergsprinttraining<br />
ist es grundsätzlich<br />
egal, ob diese über 30 oder 300 Meter<br />
praktiziert werden. Du solltest<br />
dein Tempo nur stets so wählen, dass<br />
du, nach zum Beispiel zehn mal 30<br />
Metern oder sechs mal 300 Metern,<br />
wirklich erschöpft bist. Für 30 Meter<br />
reichen auch Brücken, Treppenhäuser<br />
oder zur Not auch der Stepper im<br />
Fitnessstudio. Was hält uns eigentlich<br />
davon ab, immer besser zu werden?<br />
Nichts! Also mit Vollgas ran an<br />
den Berg.<br />
Fotos: Imago, Colombo/Standard Chartered Dubai Marathon, RAK / Sailer<br />
10
Nach Waldbränden in Griechenland<br />
Läufer engagieren<br />
sich für Wiederaufbau<br />
Im Sommer 2018 sind bei Waldbränden bei Athen rund 100 Menschen<br />
gestorben. Im November liefen die Teilnehmer des Athen-Marathons<br />
durch die verwüsteten Waldgebiete bei Mati. Jetzt engagiert sich die<br />
Lauf-Community für den Wiederaufbau. Die German Road Races (GRR),<br />
der Verbund der Marathon- und Straßenlaufveranstalter im deutschsprachigen<br />
Raum, rief dazu auf, die Spendenaktion, die vom griechischen<br />
Leichtathletik-Verband SEGAS initiiert wird, zu unterstützen.<br />
Halbmarathon<br />
Schweizer rennt<br />
Europarekord<br />
Julien Wanders (22) hat beim Halbmarathon<br />
in Ras Al Khaimah in den Vereinigten<br />
Arabischen Emiraten den Europarekord<br />
von Mo Farah gebrochen. Der<br />
Schweizer erreichte eine Zeit von 59:13<br />
Minuten und verbesserte die Bestmarke<br />
des britischen Superstars aus dem Jahr<br />
2015 um 19 Sekunden.<br />
Marathon-Weltrekord<br />
Paula Radcliffe glaubt<br />
an Rekordablöse<br />
Seit 15 Jahren ist Paula Radcliffe die<br />
Weltrekordhalterin im Marathon.<br />
2003 rannte die Britin in London die<br />
Fabelzeit von 2:15:25 Stunden. Doch<br />
Radcliffe glaubt nicht, dass ihr Rekord<br />
weitere 15 Jahre halten wird. Das sagte<br />
die 45-Jährige in Dubai, wo sie als Kommentatorin<br />
des Standard Chartered Dubai-Marathons<br />
arbeitete. Favoritin ist<br />
für sie die Kenianerin Vivian Cheruiyot.
↦ Im Nationalmuseum von Addis<br />
Abeba kann man die Überreste<br />
von Lucy bestaunen. Mit 3,2 Millionen<br />
Jahren sind ihre Knochen<br />
das älteste je gefundene menschliche<br />
Skelett. Die Wissenschaft geht<br />
anhand solcher Funde davon aus,<br />
dass der Mensch den aufrechten<br />
Gang und das Laufen im afrikanischen<br />
Hochland entwickelt hat.<br />
Und genau hier findet Jahr für Jahr<br />
mit dem „Great Ethiopian Run“ der<br />
größte Volkslauf Afrikas statt.<br />
› GREAT ETHIOPIAN<br />
—<br />
RUN ‹<br />
LAUFEN, WO<br />
ALLES BEGANN<br />
—<br />
Bösartige Zeitgenossen könnten natürlich<br />
eine grundsätzliche Frage stellen.<br />
Die, ob das denn wirklich eine Laufveranstaltung<br />
ist. Und ganz von der Hand<br />
zu weisen wären die hochgezogenen<br />
Augenbrauen und fragenden Blicke ja<br />
auch nicht. Nicht, wenn man dabei auf<br />
jene Menschen sieht, die sich in und<br />
vor den Bierläden entlang der Strecke<br />
ein Päuschen gönnen. Nicht, wenn man<br />
auf die dichten Pulks von Spaziergängern<br />
im Sonntagsstaat zeigt, die weder<br />
beim Start noch unterwegs auch nur<br />
einen einzigen Laufschritt machen,<br />
sondern würdevoll und gemächlich<br />
promenieren. Nicht, wenn man mehr<br />
als zweieinhalb Stunden nach dem<br />
Startschuss von der Ziellinie aus die<br />
lange, acht Autospuren breite Straße<br />
hinunter blickt, auf der sich jetzt<br />
gerade das Hauptfeld heranwälzt – und<br />
weiß, dass dieser Lauf doch nur zehn<br />
Kilometer lang ist.<br />
Einige von denen, die da kommen, rennen<br />
– aber die meisten spazieren. Und<br />
im Chor grüßen sie all jene, die ihnen<br />
Text: Tom Rottenberg | Fotos: Tom Rottenberg (8), Veranstalter (1)<br />
14<br />
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Der „Great Ethiopian Run“ ist mit 47.000<br />
Teilnehmern zwar einer der größten 20<br />
Läufe der Welt – aber in Europa dennoch ein<br />
echter Geheimtipp. Tom Rottenberg ist für<br />
uns da gelaufen, wo die Menschheit wohl den<br />
aufrechten Gang gelernt hat. Im Hochland<br />
Äthiopiens auf 2400 Metern über dem Meer.<br />
EVENTS<br />
——<br />
REISEN<br />
mit Finishermedaillen um den Hals<br />
schon entgegenkommen. Sie tragen<br />
ihre Medaillen nach den zehn Kilometern<br />
so stolz, als wären sie einen ganzen<br />
Marathon gelaufen. Mindestens.<br />
EIN LAUF ALS PARTY<br />
Und stolz sind dann alle. Obwohl<br />
keiner weiß oder fragt, wer schneller<br />
war. Derlei ist hier egal: Stolz braucht<br />
Sieger – aber nicht zwingend Besiegte.<br />
Denn Stolz funktioniert auch<br />
ohne schmallippige Verbissenheit,<br />
verkrampftes Konkurrenzdenken und<br />
blinden Ehrgeiz. Derlei braucht man<br />
vielleicht im Spitzensport – aber ein<br />
Volkslauf wird erst ohne diese Ingredienzien<br />
zu dem, was er doch eigentlich<br />
sein soll: Eine Party. Ein Fest.<br />
Eines, das man gemeinsam feiert.<br />
Zum Beispiel hier. Mit 45.000 Menschen.<br />
Vom Start bis ins Ziel. Nicht<br />
an einem Ort, sondern unterwegs.<br />
Laufend – wenn man eben will. Aber<br />
eben nicht muss. Nicht nur deshalb<br />
ist der „Great Ethiopian Run“ in Addis<br />
Abeba sehr wohl eine Laufveranstaltung:<br />
Die sportliche Challenge des<br />
„Great Ethiopian Run“ liegt nämlich<br />
im „Kleingedruckten“. Ein Zehn-<br />
Kilometer-Stadtlauf – das klingt nicht<br />
sonderlich heftig. Von hier kommen<br />
zahllose wirklich starke afrikanische<br />
Läufer: In so einem Feld könnte<br />
sogar eine „PB“, also eine persönliche<br />
Bestzeit, drin sein. Jetzt das Kleingedruckte:<br />
Addis Abeba liegt auf 2400<br />
Metern Höhe.<br />
Den „Great Ethiopian Run“ gibt es ↦<br />
15 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
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› 10 KM: IN NUR SECHS WOCHEN<br />
—<br />
SCHNELLER WERDEN ‹<br />
SO GIBST DU<br />
JETZT<br />
RICHTIG GAS<br />
—<br />
Du willst endlich zehn Kilometer unter 60 Minuten laufen? Oder soll<br />
die 50- oder gar die 40-Minuten-Marke geknackt werden?<br />
Unser Experte Carsten Eich macht dir mit seinen Plänen Beine.<br />
Er zeigt, wie du in den letzten sechs Wochen vor dem Wettkampf an<br />
deiner Schnelligkeit feilst und fit für einen schnellen Zehner wirst.<br />
26<br />
026-031_laeuft_mag_<strong>2019</strong>_02_eich_10km.indd 26 18.02.<strong>2019</strong> 14:36:28
↦ Neue Saison – Neue Chance für<br />
dein ganz persönliches Erfolgserlebnis.<br />
Das Grundlagentraining ist jetzt<br />
so gut wie abgeschlossen. Nun geht<br />
es in die heiße Phase der Vorbereitung,<br />
Wettkämpfe rücken wieder in<br />
den Focus der Läufer. Was ist dein<br />
Plan? Oder darf ich dir einen Expertentipp<br />
geben? Wie wäre es mal wieder<br />
mit einem „schnellen Zehner“<br />
zum Saisonauftakt!<br />
Für mich war ein Zehn-Kilometer-Straßenlauf<br />
immer ein perfekter Einstieg in<br />
die neue Saison. Doch auch wenn dein<br />
Ziel für <strong>2019</strong> ein Halbmarathon im Sommer<br />
bzw. Marathon im Herbst sein sollte,<br />
rate ich dir als erstes Zwischenziel<br />
eine Zehn-Kilometer-Bestzeit im <strong>April</strong><br />
oder Mai anzugehen. Denn oft fehlt es<br />
gerade auch bei Marathonläufern an<br />
der notwendigen Grundschnelligkeit.<br />
Ich rede hier nicht vom Sprinttempo für<br />
den Endspurt, sondern viel mehr über<br />
die Laktattoleranz bei höheren Laufgeschwindigkeiten<br />
auf langen Distanzen.<br />
Warum fällt es so schwer, die Wettkampfgeschwindigkeit<br />
über die gesamte<br />
Distanz hoch zu halten? Es liegt vor allem<br />
an der Geschwindigkeitsvariabilität<br />
im Training und zwischen den einzelnen<br />
Wettkampfdistanzen. Zu oft unterscheidet<br />
sich das Wettkampftempo zwischen<br />
fünf und zehn Kilometern bzw. zwischen<br />
Halbmarathon und Marathon<br />
nur wenig. Hast du dir auch so eine Art<br />
„Wettkampf-Wohlfühltempo“ erarbeitet?<br />
Genau hier setzt nun meine Vorbereitung<br />
für den Zehn-Kilometer-Wettkampf<br />
an. Das Grundlagentraining im<br />
Winter hat funktioniert, du fühlst dich<br />
fit – gut so! Aber jetzt zündest du in den<br />
nächsten sechs Wochen den Geschwindigkeitsturbo.<br />
Es ist Zeit, die Bremsen zu lösen und mal<br />
wieder richtig Gas zu geben. Deshalb<br />
stehen in den folgenden sechs Wochen<br />
immer wieder intensive Intervallprogramme<br />
sowie der mittlere Dauerlauf<br />
DL2 auf dem Programm. So deckst du<br />
alle Geschwindigkeitsbereiche ab und<br />
dein Training wird richtig abwechslungsreich.<br />
Natürlich muss auch das Grundlagenniveau<br />
erhalten bleiben, sodass es<br />
weiterhin ruhige Dauerläufe geben wird.<br />
Diese werden aktuell nicht zwingend<br />
länger, sondern lieber etwas schneller.<br />
Neben den ruhigen Dauerläufen (DL1)<br />
im Bereich zwischen 65 und 75 Prozent<br />
der maximalen Herzfrequenz sollte jetzt<br />
auch der mittlere Dauerlauf (DL2) in<br />
die Trainingswoche eingebaut werden.<br />
Diese zwischen sechs und zehn Kilometer<br />
langen Läufe sollen vor allem Spaß<br />
machen, auch wenn der Puls in Bereiche<br />
zwischen 80 und 85 Prozent steigen<br />
wird. Gerade diese Temposteigerung gibt<br />
dir das Gefühl, dass es voran geht und<br />
du kannst es einfach mal wieder laufen<br />
lassen. Damit hilft dir der mittlere Dauerlauf<br />
als Brücke zwischen deinem ruhigen<br />
Wohlfühltempo und der intensiven Wettkampfgeschwindigkeit.<br />
Doch den größten Leistungsschub<br />
kannst du jetzt natürlich durch intensive<br />
Intervall- bzw. Tempowechsel-Programme<br />
erreichen. Hierbei überschreitest du<br />
die geplante Wettkampfgeschwindigkeit<br />
deutlich und zwingst deinen Körper, auf<br />
diese „Stresssituation“ zu reagieren. Innerhalb<br />
von sechs Wochen kannst du so<br />
die Laktattoleranz verschieben und deine<br />
Leistungsfähigkeit deutlich steigern.<br />
Beim klassischen Intervalltraining<br />
wechseln sich schnellere und langsame<br />
Abschnitte ab. Typische Programme<br />
sind zehnmal 400 Meter mit 200 Metern<br />
Trabpause oder sechs- bis achtmal<br />
1000 Meter mit 400 Meter Trabpause.<br />
Bei den Tempoläufen steigt der Puls in<br />
Bereiche zwischen 90 und 95 Prozent<br />
der maximalen Herzfrequenz. In der<br />
anschließenden Pause solltest du so<br />
langsam traben, dass dein Puls deutlich<br />
sinkt. Diese Programme kannst du am<br />
besten auf einer Laufbahn absolvieren.<br />
Aber auch auf deiner Lieblingslaufstrecke<br />
ist ein intensiver Tempowechsel<br />
möglich, denn durch eine moderne<br />
GPS-Uhr hast du Geschwindigkeit<br />
und Distanz jederzeit im Blick. Hier<br />
empfehle ich z.B. Tempowechselprogramme,<br />
bei denen du alle 500 Meter<br />
zwischen schnell und langsam wechselst,<br />
also beispielsweise achtmal 500<br />
Meter mit 500 Meter Trabpause. Aber<br />
auch 1000-Meter-Abschnitte sind<br />
sehr effektiv. Allein mit der Pausengestaltung<br />
kannst du die Intensität<br />
des Tempoprogramms variieren.<br />
Hier stehen als Steigerungsvarianten<br />
Traben, Wohlfühltempo oder sogar<br />
mittleres Dauerlauftempo zur Verfügung.<br />
Das Ziel der Erholung innerhalb<br />
TRAINING<br />
——<br />
FITNESS<br />
der Pause bleibt gleich, die höhere<br />
Geschwindigkeit spricht aber für die<br />
gestiegene Leistungsfähigkeit und hilft<br />
dir im Wettkampf, dein Tempo bis zum<br />
Schluss durchzuhalten.<br />
Am meisten Spaß machen solche<br />
intensiven Belastungen in einer Gruppe.<br />
Bei den Tempotrainings zeigt sich<br />
die soziale Dynamik, und du erkennst,<br />
was wirklich in dir steckt. Das ist<br />
oft der Startschuss zur ganz persönlichen<br />
Erfolgsgeschichte. Damit es<br />
dazu kommt, liegt eine Menge Training<br />
vor jedem einzelnen. Aber wenn<br />
du jetzt deinen Turbo zündest, steht<br />
einer tollen Zeit über zehn Kilometer<br />
und damit dem perfekten Saisoneinstieg<br />
nichts mehr im Wege.<br />
Damit auf diesem Weg nichts<br />
schiefgehen kann, haben wir dir –<br />
je nach Zielsetzung – drei Trainingspläne<br />
für die kommenden sechs<br />
Wochen zusammengestellt. ↦<br />
Laufen.de Experte Carsten Eich<br />
Der Ex-Profi ist unser Trainingsfachmann. Er<br />
war über viele Jahre die deutsche Nummer eins<br />
auf der Straße. Noch immer hält er mit 60:34<br />
Minuten den deutschen Rekord im Halbmarathon.<br />
Nach seiner Karriere ist Carsten Eich<br />
der Laufszene auf vielfältige Weise verbunden.<br />
So leitet er die laufen.de-Running Campsauf<br />
Mallorca und an der portugiesischen Algarve.<br />
↦ www.carsten-eich.de<br />
27 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
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TRAINING & FITNESS<br />
DEIN PLAN FÜR<br />
1<br />
10 KILOMETER UNTER<br />
40 Minuten<br />
Wettkampftempo 3:59 min/km<br />
WOCHE 1<br />
DIENSTAG<br />
2 km Einlaufen<br />
10 x 400 m (1:28-1:30 min)<br />
mit 200 m Trabpause<br />
2 km Auslaufen<br />
MITTWOCH<br />
12 km DL I<br />
(5:00 min/km)<br />
30 min Kräftigung<br />
Bauch/Rücken<br />
DONNERSTAG<br />
10 km DL II<br />
(4:40 min/km)<br />
SAMSTAG<br />
2 km Einlaufen<br />
6 km DL III<br />
(4:25 min/km)<br />
2 km Auslaufen<br />
SONNTAG<br />
15 km DL I<br />
(5:00 min/km)<br />
WOCHE 2<br />
DIENSTAG<br />
2 km Einlaufen<br />
12 x 400 m (1:25-1:28 min)<br />
mit 200 m Trabpause<br />
2 km Auslaufen<br />
MITTWOCH<br />
12 km DL I<br />
(5:00 min/km)<br />
30 min Kräftigung<br />
Bauch/Rücken<br />
DONNERSTAG<br />
10 km DL II<br />
(4:40 min/km)<br />
SAMSTAG<br />
2 km Einlaufen<br />
8 km DL III<br />
(4:20 min/km)<br />
2 km Auslaufen<br />
SONNTAG<br />
15 km DL I<br />
(5:00 min/km)<br />
WOCHE 3<br />
DIENSTAG<br />
2 km Einlaufen<br />
5 x 1000 m (3:50 min)<br />
mit 400 m Trabpause<br />
2 km Auslaufen<br />
MITTWOCH<br />
12 km DL I<br />
(5:00 min/km)<br />
30 min Kräftigung<br />
Bauch/Rücken<br />
DONNERSTAG<br />
8 km DL II<br />
(4:40 min/km)<br />
SAMSTAG<br />
frei<br />
SONNTAG<br />
10 km DL I<br />
(4:50 min/km)<br />
WOCHE 4<br />
DIENSTAG<br />
2 km Einlaufen<br />
6 x 1000 m (3:48 min)<br />
mit 400 m Trabpause<br />
2 km Auslaufen<br />
MITTWOCH<br />
12 km DL I<br />
(4:50 min/km)<br />
30 min Kräftigung<br />
Bauch/Rücken<br />
DONNERSTAG<br />
10 km DL II<br />
(4:35 min/km)<br />
SAMSTAG<br />
2 km Einlaufen<br />
8 km DL III<br />
(4:20 min/km)<br />
2 km Auslaufen<br />
SONNTAG<br />
18 km DL I<br />
(4:50 min/km)<br />
WOCHE 5<br />
DIENSTAG<br />
2 km Einlaufen<br />
6 x 1.000 m (3:45 min)<br />
mit 400 m Trabpause<br />
2 km Auslaufen<br />
MITTWOCH<br />
12 km DL I<br />
(4:50 min/km)<br />
30 min Kräftigung<br />
Bauch/Rücken<br />
DONNERSTAG<br />
10 km DL II<br />
(4:35 min/km)<br />
SAMSTAG<br />
2 km Einlaufen<br />
10 km DL III<br />
(4:15 min/km)<br />
2 km Auslaufen<br />
SONNTAG<br />
18 km DL I<br />
(4:50 min/km)<br />
WOCHE 6<br />
DIENSTAG<br />
frei<br />
MITTWOCH<br />
2 km Einlaufen<br />
4 x 1000 m (3:45 min)<br />
mit 400 m Trabpause<br />
2 km Auslaufen<br />
DONNERSTAG<br />
6 km DL I<br />
(5:00 min/km)<br />
SAMSTAG<br />
20 min Einlaufen<br />
3 Steigerungsläufe<br />
SONNTAG<br />
Wettkampf 10 km<br />
39:59 min<br />
Was heißt was? Fachbegriffe im Trainingsplan<br />
DL I DL II DL III<br />
Mit Läufen im Bereich des DL1 verbesserst<br />
du deine aerobe Ausdauer<br />
und legst das Fundament deiner<br />
Leistungsfähigkeit. Du solltest dein<br />
Lauftempo so wählen, dass deine<br />
Herzfrequenz zwischen 70 und 80<br />
Prozent deines Maximalpulses liegt.<br />
Solche Läufe sollten mindestens 30<br />
Minuten dauern, um Wirkung zu entfalten.<br />
Der Bereich Dauerlauf 2 stellt eine<br />
Brücke zwischen dem Grundlagentraining<br />
und der Wettkampfleistung<br />
dar. Diese Dauerläufe bewirken die<br />
größten Leistungssprünge, sollten<br />
aber dosiert eingesetzt werden. Die<br />
Streckenlängen liegen zwischen fünf<br />
und 20 Kilometern. Die Herzfrequenz<br />
bewegt sich zwischen 80 und 85<br />
Prozent des Maximalpulses.<br />
Dieser sehr schnelle Dauerlauf ist eine<br />
sehr intensive Trainingsform, die in<br />
der Vorbereitung auf einen Wettkampf<br />
sehr effektiv ist. Allerdings sind solche<br />
Trainingsläufe nur zu empfehlen,<br />
wenn die Grundlagenausdauer bereits<br />
gut entwickelt ist. Die Pulswerte steigen<br />
dabei in den Bereich zwischen 85<br />
und 95 Prozent der maximalen Herzfrequenz.<br />
Dabei wird eine Strecke von<br />
5 bis 15 Kilometern ohne Pause in diesem<br />
Tempo gelaufen.<br />
28<br />
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NORDSEE-LAUFCAMP<br />
Meer, Strand, Training: Unser 3-Tages-Laufseminar RUNNING 2.0 – Training. Technik.<br />
Mikronährstoffe mit Dr. Matthias Marquardt macht aus dir einen besseren Läufer.<br />
ST. PETER ORDING › 16. BIS 19. MAI <strong>2019</strong><br />
RUNNING 2.0 – Technik. Training. Mikronährstoffe.<br />
Laufstilanalyse im 5D-Lab mit professioneller Auswertung. Komforteinlagen von currex für jeden Teilnehmer.<br />
Vorträge zu richtiger Ernährung und Trainings-Workshops, die einen besseren Läufer aus dir machen!<br />
Fotos: Adobe Stock, Hotel StrandGut Resort, Marquardt Running<br />
↦ Gemeinsam mit unserem Experten<br />
und dem Autor der „Laufbibel“,<br />
Dr. Matthias Marquardt, haben wir<br />
ein Programm geschnürt, das dich<br />
begeistern wird. Wir wollen nicht<br />
nur an einem der schönsten Strände<br />
Deutschlands mit dir laufen gehen,<br />
wir wollen, dass du ein besserer Läufer<br />
wirst.<br />
Wir bringen für dich ein 5D-Laufanalyse-Labor<br />
nach St. Peter Ording. Warum?<br />
Weil wir erst dann wirklich beurteilen<br />
können, ob du richtig läufst und deine<br />
aktuellen Laufschuhe zu deinem Laufstil<br />
passen. Deine Analyse erhältst du vom<br />
deutschen „Laufanalyse-Papst“ Dr. Matthias<br />
Marquardt. Jeder Teilnehmer erhält<br />
zudem eine hochwertige currex Komforteinlage.<br />
Wie du effektiver und gesünder<br />
läufst, zeigen wir dir auch in der Praxis.<br />
Ein gezieltes Übungsprogramm gehört<br />
inklusive Handout ebenso zum Seminar-Programm<br />
wie das Thema Ernährung.<br />
Das erwartet dich in unserem Laufseminar*:<br />
• 3 Übernachtungen mit HP (Verlängerungsnächte<br />
möglich) im StrandGut Resort in St. Peter Ording<br />
inkl. Frühstück und Deichkind-Tischbuffet<br />
am Abend (Getränke auf eigene Rechnung)<br />
• Modernste 5D-Laufanalyse (MotionQuest) inkl.<br />
Auswertung und Empfehlungen<br />
• currex Komfort-Einlage für jeden Läufer<br />
• Mindestens 3 gemeinsame Laufeinheiten<br />
• Vortrag: Mikronährstoffe für Läufer. Mikronähr<br />
stoffinfusion durch Dr. Marquardt (auf Wunsch)<br />
• Vortrag: Omega-Eating<br />
• Vortrag: Moderne Sehnentherapie<br />
• Individuelle Körperfettmessung<br />
• Strukturierte Übungsprogramme<br />
• Wellness<br />
(*Teilnehmerzahl begrenzt)<br />
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DEIN EXPERTE VOR<br />
ORT: DR. MATTHIAS<br />
MARQUARDT<br />
Er ist Internist und anerkannter Sportmediziner.<br />
Er verfasste den Bestseller „Die<br />
Laufbibel“ und ist ein gefragter Experte für<br />
Motivation, Gesundheit, Ernährung und<br />
Work-Life-Balance. Dr. Matthias Marquardt<br />
praktiziert in eigener Praxis in Hannover. Als<br />
Internist und Chirotherapeut ist er Experte<br />
für Prävention und bietet in seiner Praxis<br />
umfangreiche sportmedizinische Vorsorgeuntersuchungen<br />
auf höchstem Niveau an.<br />
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zu stark durch Einlagen und Schuhe korrigieren.<br />
Wie sind deine Erfahrungen aus<br />
der Praxis?<br />
Bewegungsmuster sind sehr individuell.<br />
Wenn einer den Fuß nach außen rotiert<br />
aufsetzt, kann ich seinen Fuß deswegen<br />
nicht mit einer Einlage oder einem veränderten<br />
Schuh gerade stellen. Dann<br />
würden erst recht Probleme auftreten.<br />
Oft helfen aber kleine Korrekturen.<br />
Besonders, wenn Läufer eine Schonlauft-maga<br />
EQUIPMENT & MODE<br />
—<br />
HANDARBEIT<br />
FÜR DIE FÜSSE<br />
› ALLES, WAS DU ÜBER EINLAGEN WISSEN MUSST ‹<br />
—<br />
Ist ein Laufschuh ohne spezielle Einlage eigentlich ein vollwertiges<br />
Sportgerät? Wer braucht individuell angefertigte orthopädische Einlagen?<br />
Und wer läuft mit Komforteinlagen von der Stange besser? Fragen wie<br />
diese beantwortet Orthopädie-Schuhmachermeister Moritz Hupel<br />
in unserem Interview.<br />
Moritz Hupel, wann braucht ein Läufer<br />
eine speziell gefertigte Einlage?<br />
Viele kommen zu uns, weil sie Überlastungsprobleme<br />
haben. Oft sind Fehlstellungen<br />
der Füße, Beine oder der<br />
Hüfte die Ursache. Wir schauen uns<br />
den Läufer von Kopf bis Fuß an und<br />
analysieren die gesamte Bewegungskette,<br />
um herauszufinden, ob und<br />
welche Einlagen sinnvoll sind. Dabei<br />
interessiert uns immer die Geschichte<br />
hinter einem Problem. Wann ist es<br />
aufgetreten, bei welcher Belastung?<br />
Erst wenn ich das weiß, kann ich eine<br />
Lösung finden, eine Einlage herstellen<br />
oder einen Laufschuh etwas verändern.<br />
Eine Einlage muss immer zum<br />
Schuh und zum Menschen passen.<br />
Inzwischen gibt es die Meinung vieler<br />
Biomechaniker, man solle das individuelle<br />
Bewegungsmuster beim Laufen nicht<br />
32
Moritz Hupel ist Orthopädie-Schuhmachermeister und Inhaber des Schuhhaus Lang in Seeheim-Jugenheim südlich<br />
von Darmstadt. Sein Unternehmen stellt seit 1987 in der hauseigenen Manufaktur Einlagen von Meisterhand her. Dabei<br />
kombiniert sein Team modernste Messtechnik mit viel Erfahrung. Als Laufprofi-Händler verkauft Moritz Hupel auch schuhe und weiß, was zu tun ist, wenn Läufer und Laufschuh nicht perfekt miteinander<br />
Lauf-<br />
klarkommen.<br />
haltung einnehmen, um Schmerzen<br />
auszuweichen. Dann versuchen wir, sie<br />
aus der Schonhaltung zu bringen. Aber<br />
der Grundsatz „Never change a running<br />
system“ ist ganz wichtig. Wenn also einer<br />
außenrotiert und keine Probleme<br />
hat, dann sollte man es dabei belassen,<br />
auch wenn es nicht der idealen Abrollbewegung<br />
aus dem Lehrbuch entspricht.<br />
Wie wichtig ist es, dass die Beratung über<br />
die Versorgung mit einer Einlage hinausgeht?<br />
Die alleine kann ja nicht alle Probleme<br />
lösen. Viele Läufer vernachlässigen gern<br />
Dehnungs- oder Kräftigungsübungen ...<br />
... Einlagen sind Hilfsmittel, keine Heilmittel.<br />
Die Läufer müssen sich zuallererst<br />
um sich selbst kümmern, und das<br />
nicht nur Ärzten, Physiotherapeuten<br />
oder uns überlassen. Wir geben vielen<br />
Kunden Übungen an die Hand und arbeiten<br />
dabei auch mit Physiotherapeuten<br />
zusammen, weil solche Work-outs<br />
deren tägliches Brot sind. Ein Check<br />
beim Physiotherapeuten ist fast immer<br />
ratsam – und nicht erst dann, wenn die<br />
Probleme schon da sind.<br />
EQUIPMENT<br />
——<br />
MODE<br />
Wie läuft eine Einlagen-Beratung ab?<br />
Wir machen erst einen Fußabdruck<br />
und dann geht‘s aufs Laufband, damit<br />
wir einen Eindruck vom Bewegungsmuster<br />
gewinnen. Ich muss auch wissen,<br />
ob und wie der Kunde sich im Alltag<br />
bewegt. Sitzt er den ganzen Tag am<br />
Schreibtisch? Oder ist er viel auf den<br />
Beinen? So richtig fängt für uns die<br />
Unser Experte<br />
www.lang-lauf-jugenheim.de<br />
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GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />
› FRÜHJAHRSMÜDIGKEIT<br />
—<br />
‹<br />
LAUFEN<br />
MACHT<br />
MUNTER<br />
—<br />
Endlich kommt er dann irgendwann, der Frühling. Aber anstatt<br />
hoch motiviert in die Laufschuhe zu schlüpfen, hängt mancher<br />
schlapp und antriebslos in der Bude rum. Frühjahrsmüdigkeit kann<br />
ziemlich nerven. Wir erklären, was es mit diesem Phänomen auf sich<br />
hat, und was man dagegen tun kann.<br />
36<br />
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GESUNDHEIT<br />
——<br />
ERNÄHRUNG<br />
Von unserem Experten Dr. Stefan Graf<br />
Der studierte Mediziner und Biologe hat lange in den Bereichen Herz-Kreislauf- und Stoffwechselphysiologie geforscht<br />
und gelehrt. Mittlerweile ist der Berliner als Autor vorwiegend in den Bereichen Sportphysiologie, -medizin und -ernährung<br />
tätig. Er berät Athleten in Ausdauer- und Spielsportarten und ist selbst seit frühester Kindheit bekennender „Sportjunkie“ –<br />
passionierter Läufer, ehemaliger Drittliga-Fußballer und Tennisspieler.<br />
37 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
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› STÄDTE-SERIE<br />
—<br />
‹<br />
AN DER<br />
SCHÖNEN BLAUEN<br />
DONAU<br />
—<br />
HOT<br />
SPOT<br />
WIEN<br />
Wien hat nicht nur den Stephansdom und das Riesenrad zu bieten.<br />
Die Laufstrecken sind vielfältig und abwechslungsreich.<br />
Wir haben in Österreichs Metropole die schönsten Strecken<br />
erkundet und stellen dir prominente und nicht prominente Läuferinnen<br />
und Läufer vor, die dort unterwegs sind.<br />
40<br />
040-044_laeuft_mag_<strong>2019</strong>_02_wien_strava.indd 40 18.02.<strong>2019</strong> 15:05:29
LÄUFER<br />
——<br />
LEUTE<br />
DONAUINSEL<br />
Strava ist der wohl größte Sportverein der<br />
Welt. Auf der digitalen Plattform teilen<br />
Sportler ihre Läufe, so wie sie wirklich<br />
waren. Unabhängig davon, mit welchem<br />
Tool sie aufgezeichnet worden sind. Auf<br />
der Strava-Heatmap von Wien erkennst du<br />
ganz schnell, wo in Österreichs Metropole<br />
die meisten Läufer unterwegs sind.<br />
DONAUKANAL<br />
RING<br />
SCHÖNBRUNN<br />
PRATER<br />
Text: Natascha Marakovits | Fotos: Norbert Wilhemli, iStock, Strava<br />
↦ Wer an Laufen in Wien denkt, dem<br />
fällt meistens der Prater ein. Und das ist<br />
viel mehr als jener kleine Vergnügungspark,<br />
als den die meisten Nicht-Wiener<br />
den Prater kennen.<br />
Der Wiener Prater ist ein weitläufiges<br />
Park-Areal, das zu großen Teilen<br />
aus ursprünglich von der Donau geprägten<br />
Auenlandschaften besteht.<br />
Der ganze Prater gilt als Mekka der<br />
Läufer in Wien. Ob Intervalle ballern<br />
in der Hauptallee oder gemütlich auf<br />
einem der unzähligen Wege durch<br />
Wald und Wiese laufen – hier kommt<br />
jeder auf seine Kosten. Neben dem<br />
Prater zählen Donauinsel, Donaukanal,<br />
Schlosspark Schönbrunn und<br />
der Wienerwald zu den Hot Spots.<br />
Das belegt die Wiener „Heatmap“<br />
des Ausdauersport-Netzwerks Strava.<br />
Diese einzigartigen Karten zeigen<br />
für jede Region der Welt, wo am<br />
meisten gelaufen wird. Aus den per<br />
App oder Lauf-Computer hochgeladenen<br />
Trainingsdaten der Mitglieder<br />
wird errechnet und angezeigt, auf<br />
welchen Strecken die meisten Läufer<br />
unterwegs sind. So findest du die beliebtesten<br />
Laufstrecken weltweit und<br />
kannst sie nach den verschiedensten<br />
Kriterien filtern.<br />
Dein Laufrevier als Heatmap bei Strava<br />
https://labs.strava.com/heatmap<br />
41 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
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› NACHHALTIGKEIT<br />
—<br />
‹<br />
SO GRÜN<br />
IST LAUFEN<br />
—<br />
↦ Nachhaltigkeit und Laufen, eine<br />
perfekte Kombination? Auf den ersten<br />
Blick gibt es wohl keine Sportart<br />
die umweltverträglicher ist, als mit<br />
den eigenen Beinen Kilometer zu sammeln.<br />
Wenn man dabei nicht um die<br />
halbe Welt jettet, sollte der ökologische<br />
Fußabdruck klein sein. Aber wie<br />
steht es um das Material? Läufer brauchen<br />
zwar nicht viel, dennoch können<br />
Schuhe, Jacken und Co. einen nicht<br />
unerheblichen Schaden in der Umwelt<br />
anrichten. Für Konsumenten ist es oft<br />
schwierig einzuschätzen, wie umweltfreundlich<br />
Laufequipment hergestellt<br />
wurde. Doch viele Hersteller<br />
und Händler lassen sich immer mehr<br />
einfallen, um Nachhaltigkeit nicht<br />
nur auf dem Papier zu leben.<br />
Ob ein entspannter Lauf durch den<br />
Wald oder ein anspruchsvoller Trail<br />
im Hochgebirge, die Natur ist für uns<br />
Läufer eine riesige Spielwiese, die<br />
für jeden Geschmack etwas zu bieten<br />
hat. Die Verantwortung, damit<br />
das auch so bleibt, liegt einerseits<br />
bei jedem von uns als Konsument,<br />
andererseits aber auch bei den Herstellern.<br />
In der Vergangenheit mussten<br />
sich große Marken immer wieder<br />
der Kritik stellen, die Produktion<br />
ihrer Schuhe und Textilien sei eine<br />
schmutzige Sache. Giftige Chemikalien,<br />
die bei der Produktion eingesetzt<br />
werden, gelangen über die Abwässer<br />
aus den Fabriken in Flüsse und<br />
Trinkwasser und schaden so nicht<br />
nur der Umwelt, sondern auch der<br />
Gesundheit der Menschen. Greenpeace<br />
hat das Problem bereits vor<br />
Jahren erkannt, Wasserproben vor<br />
Ort genommen und diese veröffentlicht.<br />
Egal ob Asien oder Südamerika,<br />
das Ergebnis war in allen Produktionsländern<br />
gleich: Schädliche Chemikalien<br />
vergiften die Umwelt. 2011<br />
hat die Umweltorganisation daher<br />
die Detox Kampagne ins Leben gerufen.<br />
Führende Textilmarken, darunter<br />
auch die drei Sportriesen Adidas,<br />
Nike und Puma, wurden verpflichtet,<br />
bis 2020 in allen Staaten weltweit<br />
giftfrei zu produzieren. Die Liste der<br />
sogenannten Detox-Unternehmen ist<br />
mittlerweile auf 80 angewachsen und<br />
wird von Millionen von Verbrauchern<br />
unterstützt.<br />
IM LAUFLADEN<br />
Laufprofis mit Vorbildfunktion<br />
Egal ob Schuhe oder Kleidung – sie sind<br />
Ansprechpartner Nummer eins in Sachen<br />
Equipment: Die Laufläden. Dementsprechend<br />
haben sie eine gewisse Vorbildwirkung,<br />
wenn es um das Thema Nachhaltigkeit<br />
geht. „Ich sehe mich als Händler in der<br />
Pflicht zu zeigen: Hey Leute, es geht auch<br />
anders“, sagt Marc Böhme von Laufsport<br />
Bunert in Essen. Für ihn ist das Thema Nachhaltigkeit<br />
aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.<br />
Seiner Meinung nach bräuchte es<br />
ein Fairtrade-Siegel, um Kunden ganz klar<br />
aufzeigen zu können, wer fair produziert<br />
und wer nicht. Eine letzte Konsequenz, die<br />
alle Händler mittragen müssten, wäre sich<br />
von Lieferanten zu trennen, die den nachhaltigen<br />
Weg nicht mitgehen. „Das wäre<br />
ein Zeichen in die richtige Richtung.“ Auf der<br />
anderen Seite sieht er auch viel Potential bei<br />
den Händlern selbst. „Plasitktüten gibt es<br />
bei uns seit schon seit zweieinhalb Jahren<br />
nicht mehr kostenlos. Und mittlerweile gar<br />
nicht mehr. Sie wurden durch Stoffbeutel<br />
ersetzt.“ Der Laufladen ist auch Veranstalter<br />
des Essener Firmenlaufs mit rund 13.000<br />
Teilnehmern. Das Besondere dieses Jahr:<br />
Erstmals wird ein Event-Shirt aus recyceltem<br />
Plastikmüll angeboten. Böhme gibt sich<br />
zuversichtlich, dass es 2020 nur noch nachhaltige<br />
Shirts bei der Veranstaltung gibt.<br />
Ein weiterer wichtiger Faktor ist für Böhme<br />
der Online-Handel. Den Leuten müsse bewusst<br />
werden, wie sehr durch den Hin- und<br />
Herversand die Umwelt belastet wird. „Hier<br />
kann jeder etwas dazu beitragen, indem er<br />
auf unnötige Online-Bestellungen und Retouren<br />
verzichtet.“<br />
46
Ein T-Shirt aus Holz, Schuhe aus Plastik flaschen –<br />
die Sportartikelindustrie ist mittlerweile<br />
erfinderisch, um umweltfreund liche Artikel auf<br />
den Markt zu bringen. Wer produziert tatsächlich<br />
nachhaltig? Wir stellen gute Beispiele vor, mit<br />
denen einige Hersteller und Händler vorangehen.<br />
EQUIPMENT<br />
——<br />
MODE<br />
Text: Natascha Marakovits | Fotos: iStock, Adidas, Asics, Saucony, dein-laufprofi.de<br />
47 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
› TOP-LÄUFERIN LAURA<br />
—<br />
HOTTENROTT ‹<br />
IMMER AUFS<br />
HERZ<br />
HÖREN<br />
—<br />
TEXT: CHRISTIAN ERMERT | FOTOS: NORBERT WILHELMI<br />
52
Laura Hottenrott kennt das Lauftraining aus den unterschiedlichsten<br />
Blickwinkeln. Die Tochter des renommierten Trainingswissenschaftlers<br />
Professor Kuno Hottenrott zählt zu den besten deutschen Marathonläuferinnen.<br />
Als Nachwuchs-Wissenschaftlerin beschäftigt sie sich intensiv mit<br />
den Mechanismen der Regeneration. Eine Laufuhr ist für sie unerlässlich,<br />
um die Herzfrequenz vor und während des Trainings im Blick zu haben.<br />
↦ Das Gefühl kennt wohl jeder, der<br />
schon mal auf ein Ziel hin trainiert hat,<br />
indem er nach einem Plan verschiedene<br />
Lauftrainings kombiniert hat, die<br />
von Tag zu Tag in Tempo und Dauer<br />
variieren: Es gibt so Tage, da fühlst du<br />
dich nicht besonders. Und wenn an so<br />
einem Tag ein langer, anstrengender<br />
Dauerlauf oder ein Intervalltraining mit<br />
hohem Tempo geplant ist, gerätst du<br />
schnell in einen Zwiespalt: Sollst du das<br />
belastende Training verschieben? Oder<br />
einfach versuchen, es durchzuziehen?<br />
Gut, wenn du in solchen Situationen die<br />
Möglichkeit hast, dein Gefühl mit objektiven<br />
Daten zu deiner körperlichen Verfassung<br />
abzusichern. Genau das bietet<br />
die neueste Generation der Trainingscomputer<br />
von Polar. Die neue Vantage V<br />
ist das einzige Gerät auf dem Markt, mit<br />
dem du morgens durch einen wissenschaftlichen<br />
Test ermitteln kannst, ob<br />
du erholt genug bist für ein hartes Training.<br />
Oder ob du dich nicht nur schlecht<br />
fühlst, sondern auch objektiv noch mehr<br />
Regeneration brauchst und das geplante<br />
Training besser verschiebst. ↦<br />
53 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
› LAUFSCHUHE<br />
—<br />
IM TEST ‹<br />
DIE BESTEN<br />
DES JAHRES<br />
—<br />
IN KOOPERATION MIT:<br />
↦ In der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle messen sich Jahr für<br />
Jahr Top-Leichtathleten. Erst 2018 war die Halle Austragungsort<br />
der Deutschen Meisterschaften. Umso erfreulicher, dass eine<br />
Top-Athletin mit uns und vielen LAUFPROFI-Händlern aus ganz<br />
Deutschland einen Tag lang die neuesten Laufschuhe getestet<br />
hat: Thea Heim will nach Erfolgen auf der Bahn jetzt auch auf<br />
der Straße durchstarten. Für dieses Jahr plant sie nach 1:15:13<br />
Stunden im Halbmarathon ihr Marathon-Debüt. Welche Schuhe<br />
sie sich dafür bei unserem Test ausgesucht hat, verrät sie hier.<br />
Es wuselt an diesem Montag in der Helmut-Körnig-Halle<br />
in Dortmund. Das Who-is-who der Laufschuhmarken, aber<br />
auch Newcomer sind vertreten, um rund 70 Tester von ihren<br />
Produkten zu überzeugen. Um unsere Beurteilungen auf<br />
eine möglichst breite Basis zu stellen, testet die Redaktion<br />
von <strong>LÄUFT</strong>. nicht allein. Die Schuhtests in <strong>LÄUFT</strong>. sind das<br />
Ergebnis einer Kooperation zwischen der Redaktion und den<br />
Experten von DEIN LAUFPROFI.<br />
Insgesamt haben sich mehr als 120 auf den Laufsport spezialisierte<br />
Fachhändler in ganz Deutschland zusammengeschlossen,<br />
um ihre Erfahrung und Kompetenz allen Läufern<br />
zur Verfügung zu stellen. Demensprechend viel los ist in der<br />
Sporthalle und die Hersteller haben alle Hände voll zu tun,<br />
die richtige Größe den bereitwilligen Testern auszuhändigen.<br />
Unter all den Experten darf eine Sicht nicht fehlen, nämlich<br />
die einer Profiathletin: Thea Heim hat sich für den Test Zeit<br />
genommen und ist extra aus München angereist. „Es freut<br />
62
EQUIPMENT<br />
——<br />
MODE<br />
Zweimal im Jahr trifft sich das<br />
Team von <strong>LÄUFT</strong>. mit über 70<br />
Laufsportfachhändlern aus ganz<br />
Deutschland und testet einen ganzen<br />
Tag lang die neuesten Laufschuhe.<br />
Diesmal in der Dortmunder<br />
Helmut-Körnig-Halle. Mit dabei:<br />
Die aufstrebende Thea Heim, eine<br />
der besten deutschen Läuferinnen.<br />
THEA HEIM<br />
FACHSIMPELEI NACH<br />
DEM TESTLAUF<br />
Spitzenläuferin Thea Heim (li.) tauscht sich<br />
mit Sandra Hummel über die Vorzüge der<br />
aktuellen Modelle von Hoka One One aus.<br />
mich, dass ich dabei sein kann. Ein guter Schuh ist das Wichtigste,<br />
denn die Füße sind nunmal das wichtigste Instrument<br />
für uns Läufer“, sagt sie gleich zu Beginn des Tests. Dass der<br />
talentierten Athletin dabei nicht irgendwelche Schuhe an<br />
ihre Füße kommen, ist klar.<br />
SCHNELLER MARATHON IN BERLIN GEPLANT<br />
Während die anderen Tester ihre Runden auf der Bahn oder<br />
draußen im freien Gelände drehen, machen wir mit Thea eine<br />
Pause an der „Verpflegungsstation“ bei Kaffee, Kuchen und<br />
Brötchen. Die Münchnerin kommt von der Mittelstrecke.<br />
Bis 2013 hatte sie sich ausschließlich auf 400 und 800 Meter<br />
spezialisiert, danach folgten die 1500 Meter und seit 2016<br />
konzentriert sie sich auf zehn Kilometer und Halbmarathon.<br />
Die Erfolge, die sie mit ihren 26 Jahren bereits erreicht hat,<br />
können sich sehen lassen: Bei den deutschen Meisterschaften<br />
holte sie unter anderem auf den Distanzen 800 Meter,<br />
1.500 Meter und 10.000 Meter insgesamt neun Gold-, vier<br />
Silber- und sechs Bronzemedaillen im Einzel- und im Team.<br />
Jetzt zieht es sie gänzlich weg von der Bahn und hin zur Straße.<br />
„Ich war bei einigen Straßenläufen dabei und die Stimmung<br />
ist einfach immer unbeschreiblich toll. Das erlebt man<br />
auf der Bahn nicht. Es ist total cool mit so vielen anderen am<br />
Start zu stehen. Egal auf welchem Level, im Ziel sind wir alle<br />
gleich. Das ist großartig“, meint Thea und ihre Augen leuchten.<br />
Für <strong>2019</strong> hat sie sich ein großes Ziel gesteckt: „Im Herbst will<br />
ich den Berlin-Marathon laufen. Es wird mein erster Marathon,<br />
wobei ich davor im Frühling vielleicht noch einen als<br />
Vorbereitung laufe. Zwar ambitioniert, aber nicht auf dem<br />
Niveau, wie ich ihn in Berlin laufen will“, sagt die 26-Jährige.<br />
Der Schwerpunkt in der Frühjahrssaison liegt daher noch<br />
auf Halbmarathon, wo sie bei dem einen oder anderen Rennen<br />
ihre Bestzeit von 1:15:13 in Angriff nehmen will. ↦<br />
63 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
EQUIPMENT & MODE<br />
ADIZERO BOSTON 7<br />
ADIDAS<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & schnell<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
federnd & reaktiv<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT (Herren | Damen)<br />
unter 60 | 50 Kilogramm<br />
60-70 | 50-60 Kilogramm<br />
71-85 | 61-70 Kilogramm<br />
über 85 | 70 Kilogramm<br />
N<br />
Dynamischer Performance-Schuh<br />
Der Adizero Boston ist ein auf Performance ausgelegter Schuh, der zwischen<br />
dem super leichtgewichtigen Adizero Adios und einem Allrounder<br />
wie dem Solar Glide angesiedelt ist. Der neutrale Boston 7 nutzt die<br />
responsive Dämpfung, die das Boost-Material bietet. Sein Charakter<br />
ist dabei eher dynamisch als komfortabel. Immerhin: Im Bereich des<br />
Mittelfußes bleibt die Sohlenkonstruktion recht stabil. Zu viel Führung<br />
darf man aber nicht vom flotten Boston erwarten. Für uns ist der Adizero<br />
Boston 7 ein dynamischer, guter Schuh für flotte Trainingseinheiten und<br />
für den Wettkampf. Besonders geeignet für Distanzen bis zehn-Kilometer,<br />
wenn diese in 50 Minuten oder schneller gelaufen werden können.<br />
Einige unserer Tester würden ihn aber auch für einen flotten Marathon<br />
empfehlen. Wer die 3:30-Stunden-Marke im Marathon anpeilt, schätzt<br />
so ein Leichtgewicht auch im Wettkampf.<br />
Gewicht M: 244 g (Gr. US 9) | F: 202 g (Gr. US 7) | Sprengung: 10 mm | Preis: 139,95 €<br />
Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />
SOLAR GLIDE<br />
ADIDAS<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & schnell<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
federnd & reaktiv<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT (Herren | Damen)<br />
unter 60 | 50 Kilogramm<br />
60-70 | 50-60 Kilogramm<br />
71-85 | 61-70 Kilogramm<br />
über 85 | 70 Kilogramm<br />
N<br />
Reaktiver Begleiter für jede Strecke<br />
Ein Schuh, der alles kann? Mit diesem Urteil sollte man vorsichtig sein.<br />
Aber der Solar Glide von Adidas ist nah dran an der berühmten „eierlegenden<br />
Wollmilchsau“. Vor allem, da es ihn als neutrale Variante und in<br />
der ST-Version auch als gestützten Schuh gibt. Im Test hatten wir den<br />
neutralen Schuh, der unsere Tester auf Anhieb begeistert hat. „Ist beim<br />
Reinschlüpfen sofort bequem und schmiegt sich an den Fuß an“, meinte<br />
der eine. „Verteilt die Kräfte sehr gleichmäßig, federt den Aufprall ab“,<br />
meinte ein anderer. Adidas ist mit der neuen Solar-Serie, die auf eine<br />
Kombination des reaktiven Boost-Dämpfungsmaterials mit der Solar<br />
Propulsion Rail, die den Fuß stabilisiert, eine tolle Zwischensohlen-Konstruktion<br />
gelungen. Ein klassischer, hochwertiger Trainingsschuh, der<br />
Einsteigern ebenso gefallen kann wie Marathonläufern. Wer einen 10er<br />
deutlich unter 40 Minuten anstrebt, wird eher zu einem anderen Schuh<br />
greifen. Alles andere kann der Solar Glide ziemlich gut.<br />
Gewicht M: 306 g (Gr. US 9) | F: 256 g (Gr. US 7) | Sprengung: 10 mm | Preis: 139,95 €<br />
Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />
66
EQUIPMENT & MODE<br />
DYNAFLYTE 3<br />
ASICS<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & schnell<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
federnd & reaktiv<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT (Herren | Damen)<br />
unter 60 | 50 Kilogramm<br />
60-70 | 50-60 Kilogramm<br />
71-85 | 61-70 Kilogramm<br />
über 85 | 70 Kilogramm<br />
N<br />
Mehr Dynamik, weniger Gewicht<br />
Asics hat dem Dynaflyte in der dritten Generation einige Updates mit auf<br />
den Weg gegeben. Das Obermaterial umfasst den Fuß dank Adapt Mesh<br />
2.0-Technologie noch etwas fester ohne dass es auf Kosten von Atmungsaktivität<br />
und Passform geht. Die FlyteFoam Lyte-Mittelsohle macht den<br />
Schuh zum bisher leichtesten Dynaflyte Modell. Eher als Feinschliff kann<br />
man leichte Veränderungen an der Mittel- und Außensohle bezeichnen,<br />
die beim Abrollen und in der Abstoßphase mehr Dynamik erzeugen sollen.<br />
Für welchen Läufertyp ist der Schuh gemacht? Unsere Experten beim<br />
Test waren sich einig: „Ein sehr leichter, direkter Schuh, der Tempo fordert,<br />
aber noch ein gutes Maß an Dämpfung und Laufkomfort bietet.“ Unser<br />
Tipp für Wettkampfläufer: Ideal für den nächsten schnellen 10er auf der<br />
Straße.<br />
Gewicht M: 257 g (Gr. US 9) | F: 215 g (Gr. US 7) | Sprengung: 8 mm | Preis: 160,00 €<br />
Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />
GEL-DS TRAINER 24<br />
ASICS<br />
→ LAUFGEFÜHL<br />
dynamisch & schnell<br />
komfortabel & bequem<br />
direkt & eher hart<br />
federnd & reaktiv<br />
→ EINSATZGEBIET<br />
lange & ruhige Läufe<br />
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />
Marathon<br />
kürzere & ruhige Läufe<br />
die ersten Schritte als Läufer<br />
→ LAUFBEDINGUNGEN<br />
Asphalt & harter Boden<br />
gepflegte Park- & Waldwege<br />
Naturwege, die auch mal matschig sind<br />
Trails in Fels und Geröll<br />
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />
→ LÄUFERGEWICHT (Herren | Damen)<br />
unter 60 | 50 Kilogramm<br />
60-70 | 50-60 Kilogramm<br />
71-85 | 61-70 Kilogramm<br />
über 85 | 70 Kilogramm<br />
N<br />
Zurück zu alten Tugenden<br />
Fast 25 Jahre alt und noch immer jung geblieben. Der Gel-DS Trainer<br />
hat eine ganze Generation von Läufern begeistert. Und sich im Lauf der<br />
Jahre immer neu erfunden. Früher ein reinrassiger Wettkampfschuh,<br />
hatte er zuletzt etwas an Komfort zugelegt und an Dynamik eingebüßt.<br />
Der Gel-DS Trainer 24 überzeugt uns kurz vor seinem Jubiläum mit alten<br />
Tugenden. Sehr leicht, sehr dynamisch, sehr flach aufgebaut für einen<br />
direkten Bodenkontakt. Freuen wird das alle Läufer, die mit diesem dynamischen<br />
Schuh schon viele Bestzeiten gerannt sind. Mit dem Gel-DS<br />
Trainer 24 kann das wieder gelingen. Das Strickobermaterial ist super<br />
bequem, bietet auch ausreichend Halt. „Dynamischer Lighweight-Trainer“,<br />
das war die häufigste Kategorisierung unserer Tester. Nur sehr<br />
geübte Läufer sollten mit diesem Schuh einen Marathon laufen.<br />
Gewicht M: 240 g (Gr. US 9) | F: 210 g (Gr. US 7) | Sprengung: 8 mm | Preis: 140,00 €<br />
Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />
70
—<br />
DAS ZIEL<br />
IST LEBEN<br />
—<br />
› TROTZ KREBS ZUM MARATHON ‹<br />
Text: Natascha Marakovits | Fotos: Achim Fuchshuber<br />
86
Nur sieben Monate lagen für Ludwig von Wolff<br />
zwischen Leukämie-Diagnose und Marathon-<br />
Debüt in Berlin. Hier liest du, wie der 60-Jährige<br />
trotz geplanter Stammzellentransplantation für<br />
seinen großen Lauf-Traum trainiert hat. Eine Geschichte<br />
über großen Mut und viel Glück.<br />
LÄUFER<br />
——<br />
LEUTE<br />
↦ Kilometer 33 ist der alles entscheidende<br />
Punkt für Ludwig von<br />
Wolff. Diese Distanz ist er im Training<br />
schon gelaufen, das kennt er.<br />
Aber was wird danach passieren?<br />
Diese Unsicherheit beschäftigt ihn<br />
während seiner Marathon-Premiere<br />
in Berlin im September 2018.<br />
Aber nur bis Kilometer 33. Danach<br />
weiß er: „Ich schaffe das.“ Er wird<br />
ins Ziel kommen. Trotz der gerade<br />
erst überstandenen Leukämie-Erkrankung.<br />
Er sieht andere gehen<br />
oder aufgeben. Sein eigenes Energielevel<br />
erscheint ihm unendlich.<br />
„Ich merkte, es geht weiter, kein<br />
Hammermann weit und breit. Der<br />
letzte Kilometer war dann nochmal<br />
richtig anstrengend, aber als ich<br />
dann das Brandenburger Tor gesehen<br />
habe, das war unbeschreiblich“,<br />
schwärmt der 60-Jährige.<br />
„Gut, dass Sie so fit sind. Bei ihrer<br />
Form der Leukämie müssen wir Chemotherapie<br />
und Stammzellentransplantation<br />
machen. Aber wir kriegen<br />
Sie wieder hin.“ Wumm, das hat<br />
gesessen. Rund sieben Monate vor<br />
seinem Marathon-Debüt, an einem<br />
Tag im Februar, bleibt Ludwig von<br />
Wolff nach dieser Nachricht die Luft<br />
weg. Er sitzt in der Hämato-Onkologie-Ambulanz<br />
einer Frankfurter Klinik.<br />
Schon im Warteraum hat er nur<br />
einen Gedanken: „Oh Gott, in was bin<br />
ich da hineingeraten.“ Um ihn herum<br />
sitzen Patienten mit Mundschutz,<br />
einer ungesunden Gesichtsfarbe und<br />
keinen Haaren am Kopf. Noch vor<br />
wenigen Tagen hatte ihm der Begriff<br />
Hämato-Onkologie gar nichts<br />
gesagt. „Hämato was?“, hatte es in<br />
seinem Kopf gehallt, als ihm seine<br />
Hausärztin wenige Tage zuvor sagte,<br />
dass er so schnell wie möglich einen<br />
Hämato-Onkologen aufsuchen soll.<br />
Wolff war sich sicher, dass es halb so<br />
schlimm ist. Bis zu dem Tag in der<br />
Ambulanz der Frankfurter Klinik.<br />
Sieben Monate vor dem Tag, der sein<br />
ganz großer werden sollte, stand also<br />
fest: Diagnose Krebs.<br />
Ludwig von Wolff hat das Laufen<br />
sehr spät für sich entdeckt. „Ich bin<br />
kein sportlicher Typ. Zu Schulzeiten<br />
habe ich Hockey gespielt. Als die<br />
Trainingsbelastung zu intensiv wurde,<br />
habe ich es eingestellt“, erzählt<br />
er. Es folgten Banklehre, Studium,<br />
Hochzeit und zwei Kinder. 20 Jahre<br />
lang hat er in einer Bank- und Investmentgesellschaft<br />
gearbeitet. Seit<br />
2011 ist er für eine Versicherung in<br />
Frankfurt tätig. Mit dem Laufen hat<br />
er erst 2015 angefangen. „Ich habe<br />
damals nach einer Sportart gesucht,<br />
die ich zu jeder Zeit, an jedem Ort<br />
und mit wenig Materialeinsatz<br />
durchführen könnte. Die Leute in<br />
meinem beruflichen Umfeld, die<br />
sportlich etwas machten, sind entweder<br />
gejoggt oder waren mit dem Rad<br />
unterwegs“, sagt er. Im Herbst 2015<br />
habe er sich schließlich Laufkleidung<br />
gekauft und nach Büroschluss<br />
am Main seine erste Runde gedreht.<br />
Die vielen Jogger unterwegs und der<br />
imposante Blick auf die Skyline von<br />
Frankfurt motivierten ihn dranzubleiben.<br />
Dabei entdeckte er etwas<br />
ganz Wichtiges für sich: „Diese Zeit<br />
gehörte ab sofort nur mir. Ich mache<br />
meine Arbeit gern, bin für meine<br />
Mitarbeiter da und unterstütze sie.<br />
Im Privatleben habe ich immer viel<br />
Zeit mit meiner Familie verbracht.<br />
Als die Kinder da waren, haben sie<br />
die ganze Aufmerksamkeit gefordert<br />
und wenn man wie ich, unter der<br />
Woche viel arbeitet und auch viel<br />
unterwegs ist, will man der Ehefrau<br />
etwas zurückgeben. Am Wochenende<br />
zwei bis drei Stunden auf den Golfoder<br />
Tennisplatz zu verschwinden,<br />
ist für mich nie in Frage gekommen.<br />
Andererseits kümmert man sich<br />
dann nicht um sich selbst und genau<br />
das ist mir durch das Laufen bewusst<br />
geworden. Ich hatte ein bisschen das<br />
Gefühl, einen Teil des Lebens nicht<br />
mitbekommen zu haben“, erzählt er.<br />
Mit dem Laufen änderte sich das<br />
schlagartig. Im Frühjahr 2016 hat<br />
er sich einer Laufgruppe in Frankfurt<br />
angeschlossen. „Wir trafen uns<br />
immer montags und liefen dann<br />
zehn Kilometer am Main entlang.“<br />
Aus dem „unsportlichen Typ“ ist ein<br />
Läufer geworden, der zusätzlich zu<br />
seinem Lauftraining nun auch regelmäßig<br />
ins Fitnessstudio ging, um an<br />
der nötigen Stabilität und Kraft zu<br />
arbeiten. Die Freude am Sport war<br />
so groß, dass der damals 58-Jährige<br />
erstmals darüber nachdachte, an<br />
Wettkämpfen teilzunehmen. „Als<br />
mich ein Freund darauf ansprach,<br />
doch den Eschborner Halbmarathon<br />
zu probieren, habe ich mir ein<br />
Halbmarathon-Training auf die Uhr<br />
gespielt und bin danach herzfrequenzzonenbasiert<br />
gelaufen“, sagt er. Die<br />
Zeit bei seiner Halbmarathon-Premiere<br />
habe ihn dann veranlasst darüber<br />
nachzudenken, ob er sich nicht mehr<br />
zutrauen kann. Gedacht, getan: ↦<br />
87 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
› FINISHER-SHIRTS<br />
—<br />
‹<br />
EIN COOLES<br />
STÜCK<br />
HAMBURG<br />
—<br />
Text: Bodo Höche| Fotos: privat, 361°, Bastian Herrmann<br />
Beim Finisher-Shirt des Haspa<br />
Marathon Hamburg <strong>2019</strong> fehlt<br />
etwas. Etwas, das bei vielen Finisher-Shirts<br />
zum Standard gehört:<br />
„Finisher“ steht da nirgends. Eine<br />
bewusste Entscheidung, sagt<br />
Johanna Krull-Staude, Marketing<br />
Managerin von 361°, dem Sportschuh-<br />
und Sportartikelhersteller,<br />
der als Sponsor des Hamburg-Marathons<br />
Entwurf und Produktion<br />
des Shirts übernommen hat.<br />
„Wir wollen niemanden ausschließen.<br />
Wir wollen die Leute ermutigen,<br />
das Shirt vor, während und nach<br />
dem Lauf zu tragen – egal, ob sie als<br />
Zuschauer oder Läufer beim Haspa<br />
Hamburg Marathon dabei sind.“<br />
Die <strong>2019</strong>er-Ausgabe des Hamburger<br />
Finisher-Shirts ist also keine kleidsame<br />
Ersatzmedaille, sondern steht vor<br />
allem für das Dabeisein. „Wer finisht,<br />
hat das emotionale Erlebnis im Ziel,<br />
bekommt eine Medaille. Wir glauben,<br />
dass niemand eine zusätzliche Bestätigung<br />
durch das Wort ,Finisher‘ auf<br />
dem Shirt braucht. Außerdem wollen<br />
wir ja, dass die Läufer mit dem Shirt<br />
laufen. Es macht also keinen Sinn,<br />
es mit ,Finisher‘ zu bedrucken“, so<br />
Krull-Staude weiter. Und noch etwas<br />
war 361° grundsätzlich wichtig: ein<br />
weiblicher Fit – erstaunlicherweise<br />
keine Selbstverständlichkeit bei Finisher-Shirts.<br />
Warum Frauen anderswo<br />
in Männer-Shirts laufen müssen?<br />
Gute Frage.<br />
Mit diesen Vorgaben machte sich<br />
Designer Bastian Herrmann daran,<br />
das „Finisher“-Shirt für Hamburg zu<br />
entwerfen. Der 40-Jährige ist Inhaber<br />
einer Hamburger Design- und Werbeagentur<br />
und einer seiner Kunden ist<br />
361°. Die chinesische Marke gewinnt<br />
in Deutschland als Laufschuhhersteller<br />
immer mehr an Bekanntheit. Die<br />
Kooperation mit dem Marathon in<br />
Hamburg ist der nächste Schritt.<br />
Bastian Herrmann hat schon einige<br />
Produktkampagnen für den europäischen<br />
Raum entwickelt. „Ich habe<br />
mich total gefreut, als ich erfahren<br />
habe, dass ich das Finisher-Shirt für<br />
den Hamburg-Marathon gestalten<br />
darf. Hamburg ist meine Heimat und<br />
der Marathon gehört zu Hamburg<br />
wie das Astra (Hamburger Biersorte,<br />
Anmerkung der Redaktion).“<br />
BLOSS KEIN HOCHGLANZ<br />
Für Herrmann und seine Auftraggeber<br />
in der Europazentrale von 361°<br />
in Amsterdam war eines von Anfang<br />
an klar: Sie wollten weg von einem<br />
reinen Logo-Shirt, „das im Schrank<br />
96<br />
096-099_laeuft_mag_<strong>2019</strong>_02_finisher-shirts.indd 96 20.02.<strong>2019</strong> 08:28:29
Das Finisher-Shirt für den Hamburg-Marathon<br />
<strong>2019</strong> sollte etwas Besonderes werden. Das ist<br />
dem Sportartikelhersteller 361° zusammen mit<br />
Designer Bastian Herrmann gelungen: Dieses<br />
Shirt ist anders. Und alle hoffen, dass es am<br />
28. <strong>April</strong> von möglichst vielen getragen wird.<br />
EQUIPMENT<br />
——<br />
MODE<br />
—<br />
WAS MACHT IHR<br />
MIT EUREN<br />
FINISHER-SHIRTS?<br />
—<br />
WIR HABEN EUCH AUF INSTAGRAM UND FACEBOOK GEFRAGT, OB IHR EURE HART ERKÄMPFTEN FINISHER-SHIRTS<br />
SAMMELT, MIT IHNEN LAUFT ODER SIE IN DER ALTKLEIDERSAMLUNG ENTSORGT. DIE ALLERMEISTEN VON EUCH<br />
KÖNNEN SICH NUR SCHWER VON IHREN TROPHÄEN TRENNEN.<br />
SIMONE HEINRICH, 54, HALSTENBECK<br />
„Für mich erzählt jedes Finisher Shirt eine eigene<br />
Geschichte. Ich kann mich erinnern und lächele –<br />
auch wenn‘s schwer war, und die Beine oft nicht<br />
mehr wollten. Deswegen bewahre ich auch all meine<br />
Shirts auf, sonst wären meine Geschichten bald<br />
vergessen. Und auch wenn ich schon Mitte 50 bin –<br />
das Laufen wird immer meine Nummer eins sein.“<br />
JACK EWERTOWSKI, 32, DAUN<br />
NICOLE HACKENBERG, 44, HALLBERGMOOS<br />
„Die richtig schönen Shirts trage ich im Training.<br />
Die anderen spende ich meist an das Jugendwerk<br />
bei uns im Dorf. Die Kids und Teens dort freuen sich<br />
immer mega!“<br />
„Meine Kinder<br />
tragen gerne Papas<br />
Laufshirts :-)“<br />
97 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
096-099_laeuft_mag_<strong>2019</strong>_02_finisher-shirts.indd 97 20.02.<strong>2019</strong> 08:28:31
6000<br />
Finisher-Shirts<br />
werden für den Haspa<br />
Marathon Hamburg<br />
produziert<br />
Euro<br />
werden<br />
sie<br />
kosten<br />
verschiedene Versionen wird<br />
es geben: zwei Marathon-,<br />
zwei Halbmarathon- und eine<br />
Staffel-Variante<br />
versauert“, und hin zu einem Shirt,<br />
„das die Leute wirklich gerne anziehen“,<br />
betont Herrmann.<br />
↦ „URBAN, ECHT, DRECKIG“<br />
Bei der Gestaltung orientierten sich<br />
Herrmann und 361° am Urban Art Stil<br />
– der legalen Variante von Graffiti oder<br />
Streetart. „Es sollte urbaner sein, echter,<br />
dreckiger, wenn man so will.“ Als<br />
sie nach einem Motiv suchten, waren zu<br />
Beginn des Prozesses Anfang November<br />
noch einige Hamburger Klassiker<br />
mit in der Verlosung: Von der Elbphilharmonie<br />
bis zum Anker. Doch irgendwie<br />
waren diese Souvenirshop-Hits<br />
nicht das Richtige. Dann kam die Idee<br />
mit den Schuhen. "Warum nehmen wir<br />
nicht einfach ein Paar benutzte, ausgelatschte<br />
Laufschuhe, die nach getaner<br />
Arbeit ein wenig abdampfen?“, erklärt<br />
Bastian Herrmann.<br />
Als zusätzliches Element nutzte er die<br />
Schnürsenkel. Sie zeichnen die Strecke<br />
des Hamburg-Marathons nach. Oder,<br />
mit den Worten des Designers: „Die<br />
Strecke kommt quasi aus den Schuhen<br />
raus.“ Nicht exakt, nicht perfekt, kein<br />
Hochglanz, Urban Art eben. Herausgekommen<br />
ist ein Finisher-Shirt, das<br />
anders ist. Eines, das auch nach dem<br />
Finish noch bei mancher Trainingseinheit<br />
getragen werden wird.<br />
„Das Shirt soll Spaß machen, wie der<br />
Marathon eben auch. Die Leute sollen<br />
sich darauf freuen, es zu tragen.“<br />
DESIGNER BASTIAN HERRMANN<br />
JANINA VON SPRECKELSEN, 29, DROCHTERSEN<br />
„Niemals würden die im Altkleider Container landen!<br />
Die sind hart erkämpft und dürfen deshalb die volle Aufgabe als Schlaf-T-Shirt übernehmen<br />
ehren-<br />
;-).“<br />
MARC BÖHME, 53, ESSEN<br />
„Vor vielen Jahren lief ich mit einem Freund im Norden<br />
Portugals durch die Maisfelder. In den Feldern<br />
arbeitete eine ältere Dame, schon leicht gebrechlich.<br />
Mein Freund sagte zu mir: „Das darf nicht wahr sein.<br />
Die Frau ist den Hamburg-Marathon gelaufen.“ Was<br />
er nicht wusste: Einen Urlaub zuvor hatte ich dieser<br />
und weiteren Damen meine Finisher-Shirts für ihre<br />
Feldarbeiten geschenkt :-).“<br />
SEBASTIAN HASENCLEVER, 35, SPROCKHÖVEL<br />
„Bei mir wurde die Schublade für meine Finisher-Shirts<br />
bald zu klein. Meine Frau hat<br />
sie dann in fünf Stunden zu einer Patchwork-<br />
Decke umgestaltet und mir zum Geburtstag geschenkt.<br />
Ich wusste davon nichts - eine perfekte<br />
Überraschung!“<br />
MARTIN TÖNGES, 37, EDERTAL<br />
„Das vom ersten Marathon hängt im Rahmen an der Wand.<br />
Die anderen liegen in den Kleiderbeuteln vom jeweiligen<br />
Marathon, zusammen mit anderen Erinnerungen.“<br />
096-099_laeuft_mag_<strong>2019</strong>_02_finisher-shirts.indd 98 20.02.<strong>2019</strong> 08:28:34
› BEI NERVOSITÄT UND VERSAGENSANGST ‹<br />
—<br />
FREUDE HILFT<br />
—<br />
GESAS<br />
KOLUMNE<br />
↦ Gesa Krause ist die wohl populärste<br />
deutsche Läuferin. Vergangenen<br />
Sommer begeisterte sie das<br />
Publikum mit ihrem Sieg über 3000<br />
Meter Hindernis bei den Leichtathletik-Europameisterschaften<br />
in Berlin.<br />
In <strong>LÄUFT</strong>. gibt die 26-Jährige ganz<br />
persönliche Einblicke in ihren sportlichen<br />
Alltag. Hier schreibt sie über<br />
Nervosität, die auch Athleten ihrer<br />
Leistungsklasse vor jedem Wettkampf<br />
und hartem Training spüren.<br />
Sie erklärt, warum gute Leistungen<br />
ohne Nervosität kaum möglich sind.<br />
Kennst du das Gefühl vor einem Wettkampf<br />
oder einer Prüfung, etwas unbedingt<br />
schaffen zu wollen und gleichzeitig<br />
Angst zu haben, an der Aufgabe zu<br />
scheitern? Ich habe mich früher auch oft<br />
gefragt, warum ich vor manchen Rennen<br />
lieber weggelaufen wäre, als mich an<br />
den Start zu stellen und einen schnellen<br />
Wettkampf zu machen. Im letzten<br />
Training war ich noch guten Mutes, aber<br />
am Tag X waren urplötzlich alle positiven<br />
Gedanken, der unbändige Ehrgeiz und<br />
das ganze Selbstvertrauen verschwunden.<br />
Statt innerer Freude war da nur noch<br />
enormer Druck.<br />
Als ich meinen Trainer fragte, wann dieses<br />
Gefühl endlich aufhöre, meinte der:<br />
„Wenn dieses Gefühl verschwindet, ist<br />
es Zeit, den Leistungssport zu beenden.“<br />
Für mich war diese Aussage anfangs eher<br />
unverständlich, denn ich konnte mir nicht<br />
vorstellen, dass diese enorme Nervosität<br />
von Nutzen sein könnte – auch wenn sie<br />
immer verflogen war, sobald der Startschuss<br />
fiel. Mittlerweile weiß ich, dass ich<br />
vor dem Start nervös bin, weil mir etwas<br />
daran liegt, ein gutes Resultat zu erzielen.<br />
Und dass ohne Nervosität die nötige<br />
innere Spannung für die bevorstehende<br />
Aufgabe fehlt.<br />
Wenn allerdings Anspannung und Nervosität<br />
zu groß werden, können sie auch<br />
hemmen. Wer Erfolg haben will, muss<br />
steuern können, dass aus leistungsfördernder<br />
Nervosität keine Versagensangst<br />
wird. Der griechische Arzt Hippokrates<br />
sagte vor über 2000 Jahren schon den<br />
tollen Satz: „Das menschliche Herz<br />
erweitert sich bei Freude, bei Angst zieht<br />
es sich zusammen.“ Als Läufer sollten wir<br />
immer mit Freude an die bevorstehenden<br />
Aufgaben gehen. Dann werden wir sie<br />
auch lösen. Dabei muss ich immer an Haile<br />
Gebreselassie denken. Die Lauflegende<br />
aus Äthiopien stand immer mit einem Lächeln<br />
am Start. Trotzdem war Haile mit<br />
großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls ein<br />
wenig aufgeregt, angespannt oder einfach<br />
konzentriert. Aber: Er ist mit Freude ins<br />
Rennen gegangen und hat riesige Erfolge<br />
gefeiert.<br />
Wenn es schwerfällt, auch große Aufgaben<br />
mit Freude anzugehen, sollten wir<br />
uns fragen, wovor wir überhaupt Angst<br />
haben. Oft ist es die Angst, zu versagen<br />
oder ein schlechtes Resultat zu erzielen.<br />
Aber was heißt das schon? Jeder hat mal<br />
einen schlechten Tag. Sich der Herausforderung<br />
gestellt zu haben, ist immer<br />
eine größere Leistung, als sich davor zu<br />
drücken. Und wir sollten uns immer vor<br />
Augen halten, dass in jeder Herausforderung,<br />
die wir annehmen, die Chance liegt,<br />
alles zu gewinnen. Sollten wir doch mal<br />
scheitern, kann uns das auch weiterhelfen.<br />
Ein schlechtes Resultat kann wachrütteln<br />
und dafür sorgen, dass wir Fehler<br />
nicht wiederholen. Scheitern bedeutet,<br />
Erfahrungen zu machen. Scheitern ist ein<br />
Teil auf dem Weg zum Erfolg. Wichtig ist,<br />
dass man sich nicht unterkriegen lässt.<br />
Wer öfter von Versagensangst gehemmt<br />
wird, sollte versuchen, sein Denken zu<br />
ändern. Sich selbst gut zusprechen, die<br />
bevorstehende Aufgabe bestmöglich und<br />
mit allem Engagement zu lösen. Mehr<br />
können wir nicht von uns erwarten. Also:<br />
Wir sollten aufhören, Angst davor zu<br />
haben, etwas nicht gut genug zu machen.<br />
Nervös zu sein bedeutet, dass uns etwas<br />
wichtig ist. Sei positiv. Nimm die Herausforderung<br />
an und sage dir den Satz: „Ich<br />
kann das, denn ich bin gut genug, es zu<br />
schaffen.“<br />
Gesa Krause<br />
Gesa Felicitas Krause wurde viermal in Folge von der laufen.de-Community zu Deutschlands „Läuferin des Jahres“ gewählt.<br />
Die 26-Jährige ist zweimalige Europameisterin und war WM-Dritte über 3000 Meter Hindernis. Sie lief bei Olympischen Spielen auf den<br />
sechsten und siebten Rang. Mit 9:11,85 Minuten hält sie den deutschen Rekord über 3000 Meter Hindernis.<br />
gesa-krause.de<br />
94
GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />
› VERLETZUNGEN<br />
—<br />
‹<br />
ERKENNEN,<br />
BEHANDELN,<br />
VERMEIDEN<br />
—<br />
Freizeitsportler treffen sie genauso hart wie Profiathleten:<br />
Sportverletzungen. Schon ein leichtes Umknicken kann für<br />
Wettkampfpläne ebenso ungünstig sein wie für den Alltag mit Beruf<br />
und Familie. Gut zu wissen, was im akuten Fall sofort unternommen<br />
werden sollte und wie man anschließend für schnelle Regeneration<br />
und einen sicheren Lauf sorgt.<br />
Text: Claudia Pfeil-Zander | Foto: Adobe Stock<br />
↦ Gerade wenn du wieder ins Training einsteigst oder<br />
überhaupt erst mit dem Laufen beginnst, ist das Risiko<br />
für Sportverletzungen besonders hoch. Ungewohnte Bewe<br />
gungen oder überanstrengte Muskeln können für<br />
plötzlich einsetzende Schmerzen sorgen, schlimmstenfalls<br />
für langfristige Beschwerden. Unbekannte oder unebene<br />
Strecken bleiben nachhaltig in Erinnerung, wenn du umknickst,<br />
ausrutschst oder stolperst.<br />
GEPRELLT, GEZERRT,VERSTAUCHT?<br />
Wenn etwas Hartes plötzlich auf die Muskulatur trifft,<br />
dann spricht man von einer Prellung. Nicht nur schmerzhaft,<br />
auch gut sichtbar: Von der Schädigung der Blutgefäße<br />
zeugt deutlich ein Bluterguss, ein blauer Fleck. Bei<br />
einer Muskelzerrung wurde der Muskel überdehnt, zum<br />
Beispiel aufgrund plötzlicher, sehr starker Belastung – die<br />
Folge sind Schmerzen und Schwellung. War die Belastung<br />
zu groß, kann es zu einem Muskelfaserriss kommen, starke<br />
Schmerzen und ein Bluterguss sind die Kennzeichen.<br />
Bei einer Verstauchung wurde der Bewegungsspielraum<br />
der Gelenke überschritten, die Bänder zu sehr belastet.<br />
Eine Schwellung kann entstehen, wenn dann noch starke<br />
Schmerzen hinzukommen, ist ein Arztbesuch unumgänglich.<br />
Vor allem aber eine Verrenkung, ein ausgekugeltes Gelenk,<br />
muss ärztlich behandelt werden.<br />
GLÜCK HAT, WER PECH KENNT<br />
Im akuten Fall hilft die PECH-Regel, Schmerzen und Schwellungen<br />
zu lindern. Das bedeutet: Unbedingt eine Pause einlegen,<br />
mit Eis kühlen, mittels elastischer Binden einen Compressionsverband<br />
anlegen und die betroffenen Gliedmaßen<br />
hochlagern. All das jedoch nur dann, wenn die Haut unverletzt<br />
ist! Um immer an die PECH-Regel zu denken, kann man<br />
ein Plakat mit den Details im Vereinsheim aufhängen; in<br />
kleinerem Format ausgedruckt lässt es sich praktisch in der<br />
Sporttasche oder bei der Sportkleidung deponieren.<br />
100<br />
100-101_laeuft_mag_<strong>2019</strong>_02_verletzungen.indd 100 18.02.<strong>2019</strong> 15:46:09
GESUNDHEIT<br />
——<br />
ERNÄHRUNG<br />
NACH DER ERSTEN HILFE, VOR DEM NÄCHSTEN LAUF<br />
Eine schnellere Linderung der Beschwerden ermöglichen Salbenverbände.<br />
Es empfiehlt sich, einen Blick auf die Inhaltsstoffe<br />
und auf das Nebenwirkungsprofil der Salben oder Gele zu<br />
werfen. Pflanzliche Wirkstoffe wie Arnika, Beinwell, Hamamelis<br />
und Calendula können fast ohne Nebenwirkungen den Heilungsprozess<br />
fördern und die Regenerationsdauer verkürzen,<br />
was in wissenschaftlichen Studien bereits bewiesen wurde. In<br />
der Praxis überzeugen Produkte wie beispielsweise Traumeel<br />
gleichermaßen Freizeitsportler wie Profiathleten und deren<br />
Ärzte: Mannschaftsärzte des Deutschen Leichtathletik-Verbandes<br />
setzen solche natürlichen Arzneimittel bei Verletzungen<br />
am Bewegungsapparat ein – häufig in Kombination von<br />
Creme und Tabletten, um die körpereigenen Gesundungsmechanismen<br />
zu fördern. Dennoch muss man dem Heilungsprozess<br />
Zeit zugestehen: Nicht vollständig auskurierte Verletzungen<br />
am Bewegungsapparat können Spätfolgen nach<br />
sich ziehen, die unter Umständen eine längere Trainingspause<br />
notwendig machen. Ein Tipp bei wiederkehrenden Beschwerden:<br />
Den Laufstil vom Spezialisten analysieren lassen.<br />
Vielleicht hilft ein Wechsel des Laufschuhs oder ein dem<br />
persönlichen Bewegungsprofil angepasstes Training.<br />
GUT VORBEREITET, SICHERER LAUFEN<br />
Beim Einstieg in ein regelmäßiges Laufprogramm oder nach<br />
einer längeren Pause ist der Arztbesuch ein Pflichttermin, um<br />
zu prüfen, ob die körperlichen Voraussetzungen die gesetzten<br />
Ziele ermöglichen. Jeder Lauf beginnt mit dem Aufwärmen<br />
– viele typische Läuferbeschwerden sind auf unvorbereitete<br />
Muskeln und Gelenke zurückzuführen. Immer griffbereit, im<br />
Auto oder in der Sporttasche, sollte man eine kleine Erste-Hilfe-Ausstattung<br />
(Pflaster, Cool Pack/Eis-Spray, elastische Binde,<br />
Traumeel) haben. Zum gesunden Laufen gehört es dazu,<br />
körperliche Grenzen nicht zu überschreiten und Schmerzen<br />
nicht zu ignorieren – und bei dauerhaften Beschwerden einen<br />
Arzt aufzusuchen.<br />
101 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
100-101_laeuft_mag_<strong>2019</strong>_02_verletzungen.indd 101 18.02.<strong>2019</strong> 15:46:09
—<br />
DER BERG<br />
RUFT<br />
—<br />
› VERTICAL SOMMERLAUF IN ST. MORITZ ‹<br />
Die steilste Piste hinauflaufen, die es im Ski-Weltcup gibt.<br />
Beim Vertical Sommerlauf im schweizerischen Oberengadin<br />
kannst du am eigenen Körper spüren, wie sich 100 Prozent<br />
Steigung anfühlen. Du kletterst dort hinauf, wo sich im Winter<br />
die Abfahrer mit 140 Stundenkilometern ins Tal stürzen.<br />
Text: Stefan Schlett | Fotos: Alphafoto, Christof Sonderegger
↦ Seit 2017 bieten die Organisatoren<br />
des Engadiner Sommerlaufs<br />
eine neue, spektakuläre Herausforderung<br />
an: den „Vertical Sommerlauf“,<br />
der am Vortag des eigentlichen<br />
„Engadiner Sommerlaufs“<br />
stattfindet. Die Strecke führt von St.<br />
Moritz zur Piste der berühmten Abfahrt<br />
von St.Moritz, auf der bereits<br />
mehrfach Ski-Weltmeisterschaften<br />
stattfanden. Diese geht es dann hinauf.<br />
Auf 5,5 Kilometern gilt es, 1000<br />
Höhenmeter zu überwinden.<br />
Bergauf geht es die ganze Zeit, aber<br />
die Steigung des Schlussanstiegs<br />
toppt alles: Es geht den legendären<br />
Starthang der Abfahrtsstrecke hinauf,<br />
„Freier Fall“ genannt. Mit einer<br />
Neigung von 45 Grad – was einer Steigung<br />
von 100 Prozent entspricht – ist<br />
dieser Starthang der steilste aller<br />
Ski-Weltcup-Abfahrten der Herren.<br />
2840 Meter über dem Meeresspiegel<br />
stürzen sich im Winter die Rennfahrer<br />
aus dem Start-Häuschen in die Tiefe<br />
und beschleunigen innerhalb weniger<br />
Sekunden auf 140 Stundenkilometer.<br />
2018, bei der zweiten Ausgabe des<br />
Vertical Sommerlaufs wagten sich 190<br />
Teilnehmer auf diese knackige Kletterpartie.<br />
Samstagmittag um 13 Uhr<br />
ging es bei bestem Laufwetter in der<br />
Fußgängerzone von St. Moritz los. Etliche<br />
Schweizer Nachwuchsläufer aus<br />
den alpinen Skidisziplinen waren am<br />
Start, viele davon Mitglied im Nationalteam.<br />
Dazu nicht wenige Jugendliche<br />
– der Start war ab 14 Jahren frei<br />
gegeben – und zahlreiche Deutsche<br />
und Italiener, von denen nicht wenige<br />
auch den Engadiner Sommerlauf am<br />
Folgetag in Angriff nahmen.<br />
Schon bald nach dem Start wird der<br />
Vorwärtsdrang abrupt gebremst: Vor<br />
EVENTS<br />
——<br />
REISEN<br />
einer steilen Treppe staut sich das<br />
Läuferfeld. Erst rund 800 Meter später<br />
gibt es wieder ausreichend Platz,<br />
als es auf einer Asphaltstraße und<br />
dann einem Kiesweg an den letzten<br />
Häusern von St. Moritz weiter nach<br />
oben ging. Dann, nach rund 2,5 Kilometern<br />
geht es auf die Abfahrtsstrecke<br />
und damit zunächst geradewegs<br />
nach oben, im Sturm- oder Schleichschritt<br />
– je nach Trainingszustand ↦<br />
DAS FLACHE<br />
GEGENSTÜCK<br />
Der Engadiner Sommerlauf zieht jedes Jahr weit<br />
über 2000 Teilnehmer an. Er findet am gleichen Wochenende<br />
wie der Vertical Run statt, aber die Läufer<br />
bleiben im Tal und können auf 25 flachen Kilometern<br />
entlang der vom Inn und Nebenflüssen gespeisten<br />
Seenplatte das Engadiner Bergpanorama genießen.<br />
SCHWEIZ<br />
St. Moritz<br />
OBERENGADIN<br />
117 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
—<br />
WAHRHAFT<br />
NAHRHAFT<br />
—<br />
› ENERGIE-KICKS MIT HAFER ‹<br />
Text: Marcus Schall | Fotos: iStock<br />
↦ Neben seinem exzellenten<br />
Geschmack und der guten Verträglichkeit<br />
überzeugt Hafer<br />
vor allem durch seinen hohen<br />
Nährwert.<br />
Zunächst einmal enthält das Getreide<br />
relativ viel Eiweiß und einen<br />
hohen Anteil an komplexen<br />
Kohlenhydraten. Zusammen mit<br />
dem ebenfalls hohen Ballaststoffanteil<br />
sorgen diese für einen<br />
konstanten Blutzuckerspiegel und<br />
eine langfristige Energiebereitstellung.<br />
Hafer ist somit eine ideale<br />
Energiequelle für sportliche<br />
Aktivitäten.<br />
Hinzu kommt: Die enthaltenen<br />
Ballaststoffe liegen in einer besonders<br />
günstigen Kombination<br />
vor, bestehen sie doch ziemlich<br />
genau zur Hälfe aus löslichen und<br />
unlöslichen Anteilen. Während die<br />
löslichen Ballaststoffe vor allem<br />
die Blutfettwerte und den Cholesterinspiegel<br />
positiv beeinflussen,<br />
sorgen die unlöslichen Anteile für<br />
eine geregelte Darmtätigkeit und<br />
ein langanhaltendes Sättigungsgefühl.<br />
Ein echtes „Dream Team“<br />
also.<br />
Doch auch in Bezug auf die Mikronähr<br />
stoffdichte punktet Hafer auf<br />
ganzer Linie. Besonders hervorzuheben<br />
ist der Anteil an B-Vitaminen,<br />
allen voran Vitamin B1.<br />
Kein anderes Getreide enthält so<br />
viel B1 wie Hafer. Der Anteil an<br />
Mineralstoffen ist ebenfalls ausgewiesen<br />
hoch. Für intensiv trainierende<br />
Sportler ist vor allem der<br />
hohe Gehalt an Zink (immunstärkend),<br />
Eisen (Blutbildung) und<br />
Magnesium (Energiestoffwechsel,<br />
ATP-Synthese) hervorzuheben.<br />
Von diesen liefert Hafer mehr als<br />
jedes andere Getreide und als viele<br />
andere Lebensmittel.<br />
Wer den Hafer jetzt noch smart<br />
kombiniert, beispielsweise mit aktivierten<br />
Mandeln, nährstoffreichen<br />
Saaten und Kernen oder<br />
Früchten, z.B. Orangen zur besseren<br />
Verwertung des enthaltenen<br />
Eisens, erhält eine fast unschlagbare<br />
Sportler-Mahlzeit.<br />
AUF DIE VERARBEITUNG<br />
KOMMT‘S AN<br />
Ein Aspekt ist dabei allerdings<br />
zu beachten. Die Veaarbeitung<br />
hat einen entscheidenden Einfluss<br />
auf den Nährstoffgehalt.<br />
Bei kaum einem anderen Lebensmittel<br />
trifft dies mehr zu als bei<br />
den geliebten und allgemein als<br />
gesund erachteten Haferflocken.<br />
Während der industriellen Herstellung<br />
wird der Hafer entspelzt,<br />
gedämpft, gedarrt und dann kurz<br />
mit feuchter Wärme behandelt.<br />
Bei dieser Art der Herstellung<br />
gehen wertvolle Inhaltsstoffe verloren,<br />
allen voran hitzeempfindliche<br />
Vitamine wie beispielsweise<br />
Vitamin B1 und wertvolle Enzyme.<br />
Hinzu kommt ein anderer Aspekt:<br />
Einmal abgefüllt stehen die<br />
Flocken mehrere Monate verpackt<br />
im Regal, dabei trocknen<br />
die Nährstoffe nach und nach aus.<br />
Bei der Zubereitung von Hafer<br />
gilt also: Je frischer, desto besser<br />
– und nahrhafter! Richtig gute<br />
Haferflocken macht man daher<br />
am besten mit einer Flockenquetsche.<br />
Weiterhin ist auch bei Hafer<br />
Bio erste und zugleich beste Wahl.<br />
Konventionelle Haferprodukte<br />
sind leider oftmals mit Pestiziden<br />
belastet, dies haben unter anderem<br />
Untersuchungen von Öko<br />
Test ergeben.<br />
102<br />
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Hafer ist nicht ohne Grund eine der beliebtesten<br />
Getreidesorten. Glutenarm, deutlich<br />
nährstoffreicher als andere Getreidesorten<br />
und überaus bekömmlich. Hinzu kommt: Hafer<br />
schmeckt vorzüglich und sättigt aufgrund der<br />
enthaltenen Ballaststoffe nachhaltig.<br />
GESUNDHEIT<br />
EVENTS<br />
——<br />
ERNÄHRUNG<br />
REISEN<br />
HAFERFLOCKEN SELBST MACHEN<br />
Getreideflocken aus der Tüte sind nicht so wertvoll wie selbstgemachte. Bei der industriellen Verarbeitung vom Haferkorn zur<br />
Flocke gehen die wertvollen Inhaltsstoffe zum Teil verloren. Hintergrund: Das komplette Getreidekorn ist sehr lange haltbar.<br />
Wird es aber gequetscht und damit geöffnet, muss es mit Wärme behandelt werden, damit auch die Flocken längere Lagerzeiten<br />
überstehen, ohne ranzig zu schmecken. Du kannst aber auch einfach daheim deine Haferflocken selbst herstellen. Dazu<br />
benötigst eine „Flockenquetsche“, die im Naturwarenhandel erhältlich ist. Es gibt handbetriebene und elektrische Modelle. Die<br />
Feinheit der Flocken wird durch die Einstellung des Walzenabstandes bestimmt. Mit den Quetschen kannst du auch aus anderen<br />
Getreidesorten Flocken herstellen. Hafer ist aber die einzige Sorte, die du vor dem Quetschen nicht in Wasser einweichen musst.<br />
103 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />
102-105_laeuft_mag_<strong>2019</strong>_02_hafer_schall.indd 103 21.02.<strong>2019</strong> 06:33:59
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110
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Wettermäßig ist alles drin. Gut, wenn man da für<br />
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