Griaß di' Magazin Frühling 2019
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<strong>Frühling</strong> <strong>2019</strong><br />
DAS MAGAZIN FÜR KAUFBEUREN, BUCHLOE UND UMGEBUNG<br />
MÖNCH Bruder Maximilien aus Frankreich wohnt in der Abtei St. Severin<br />
SELBSTVERSUCH Ein Tag bei der Bundeswehr in Kaufbeuren<br />
AUSGEZEICHNET Landwirt aus Oberostendorf ist Milchviehhalter des Jahres<br />
Titelfoto: Michael Dörfler
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Die Mönche<br />
von Kaufbeuren<br />
Bester Milchviehhalter<br />
kommt aus Oberostendorf<br />
Selbstversuch: Ein Tag im<br />
Fliegerhorst in Kaufbeuren<br />
Leben im Land<br />
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Die <strong>Griaß</strong>-di’-Hasen sind los …<br />
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IMPRESSUM Verlags-/Anzeigenbeilage der Allgäuer Zeitung, Ausgabe Kaufbeuren und Buchloe, vom 18. März <strong>2019</strong>/Nr. 65<br />
Geschäftsführung:<br />
Markus Brehm<br />
Verlagsleitung:<br />
Reiner Elsinger<br />
PR-Redaktion:<br />
Regina Berkmiller, Yvonne Pleß,<br />
Christine Seif, Anke Sturm<br />
Koordination:<br />
Elmar Suchy<br />
Grafik/Layout:<br />
Composizione Katrin Rampp<br />
www.composizione.de<br />
Titelfoto:<br />
Michael Dörfler<br />
Verantwortlich für Anzeigen- und Textteil i.S.d.P:<br />
Hans-Jürgen Fischer, fischerh@azv.de, Telefon 08341/8096-20<br />
Herausgeber und Herstellung:<br />
Allgäuer Zeitungsverlag GmbH,<br />
Josef-Landes-Str. 38, 87600 Kaufbeuren<br />
© <strong>2019</strong> bei Allgäuer Zeitungsverlag GmbH.<br />
Nachdruck und Vervielfältigung<br />
nur in Absprache mit dem Verlag.
Zugegebenermaßen, es sieht nicht wirklich aus wie ein Kloster –<br />
keine prunkvollen Gartenanlagen, keine historischen Gemäuer,<br />
alte Keller oder eine barocke Kirche. Auch alte Männer in<br />
einer braunen Kutte wird man hier vergeblich suchen. Das<br />
Kloster St. Severin in Oberbeuren ist kein Kloster, wie<br />
man es aus dem Bilderbuch kennt, doch gerade diese<br />
Außergewöhnlichkeit macht das Kloster und seine<br />
Bewohner so sympathisch.
Die Mönche von Kaufbeuren 5<br />
Bruder Maximilien kümmert sich um den Verkauf der selbst<br />
hergestellten Produkte – unter anderem im Klosterladen der Abtei.<br />
Untergebracht in der alten Radarschule der Bundeswehr im Kaufbeurer<br />
Eichwald sieht man als erstes den hohen Funkturm. Idyllisch gelegen am<br />
Rand von Kaufbeuren ist dort nicht nur die Abtei St. Severin mit ihren<br />
Werkstätten untergebracht, auch das Bildungswerk St. Severin<br />
mit der Kunstschule Allgäu, die Klostergalerie und der Klosterladen<br />
haben dort einen Platz gefunden. Früher in Pforzen-<br />
Leinau beheimatet, ist das Kloster vor rund neun Jahren<br />
nach Oberbeuren gezogen.<br />
Am Eingang heißt mich einer der beiden Mönche, die dort<br />
wohnen, herzlich willkommen. Bruder Maximilien trägt<br />
ganz normale Kleidung und ist deutlich jünger, als Mönche<br />
in meiner Vorstellung sind. Der 35-jährige wohnt seit fast sieben<br />
Jahren in der Abtei St. Severin, der zweite Mönch dort ist Bruder Georg.<br />
Ausgelegt ist das Kloster eigentlich dafür, dass dort vier Personen dauerhaft<br />
wohnen und arbeiten, aber bereits seit einiger Zeit sind sie nur zu zweit. „Die<br />
tägliche Arbeit bekommen wir zu zweit gerade so gestemmt, und auch das Haus<br />
können wir zu zweit bewirtschaften, allerdings kommt voraussichtlich noch in<br />
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6<br />
Die Mönche von Kaufbeuren<br />
diesem Jahr ein dritter Mönch dazu,“ freut sich Maximilien.<br />
„Doch einen weiteren Bewohner hier aufzunehmen<br />
geht nicht von heute auf morgen, das ist<br />
ein Findungs-Prozess, vor allem, wenn er noch kein<br />
Mönch ist. Bereits seit einem Jahr arbeitet dieser<br />
Mann bei uns mit und ist auch am Wochenende<br />
oft hier. Vor ein paar Wochen hat er die Oblation<br />
in unserer Klosterkirche erhalten, das ist der erste<br />
Schritt, um ein Ordensbruder zu werden“, erzählt mir<br />
der sympathische Mönch.<br />
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Auch sein eigener Weg zum Mönch war ein sehr langwieriger.<br />
Bruder Maximilien kommt aus Frankreich,<br />
90 Kilometer östlich von Paris. Er wächst bescheiden,<br />
aber behütet mit fünf Geschwistern auf. Die Familie<br />
ist katholisch und der Glaube spielt eine wichtige<br />
Rolle, jedoch nicht übermäßig. Seit seiner Geburt hat<br />
Maximilien eine Sehbehinderung, zudem ist er ein<br />
schüchterner Typ, eher introvertiert. Nach der Schule<br />
studiert er Übersetzung, doch findet nach dem Studium<br />
keinen Job. „Mir hat es an Selbstschätzung<br />
gefehlt und zusammen mit der Arbeitslosigkeit habe<br />
ich dann eine Lebenskrise erlebt. Damals hat mich<br />
diese Krise zu einem Oberhaupt einer christlichen<br />
Gemeinschaft in Frankreich geführt. Dieser Guru war<br />
äußerst charismatisch und hat mir versprochen, dass<br />
mich die Gemeinschaft auffängt und meinem Leben<br />
wieder einen Sinn gibt. Wenn man relativ weit unten<br />
ist, ist man für solche Versprechen sehr empfänglich<br />
und so wurde ich Mitglied dieser Gemeinschaft. Leider<br />
stellte sich heraus, dass ich dort in einer Sekte gelandet<br />
war, die versucht, ihre Mitglieder sehr klein zu halten.<br />
Insgesamt fünf Jahre war ich dort, bis ich nach<br />
einem Streit mit dem Guru den Mut hatte, die Gemeinschaft<br />
zu verlassen. Das ist schwieriger als man sich
Die Mönche von Kaufbeuren 7<br />
vorstellt, denn diese Menschen betreiben psychische Folter und wissen, wie sie<br />
dir extreme Schuldgefühle einreden. Aber ich musste dort raus und dank meiner<br />
Familie habe ich es geschafft.“<br />
Die Mönche der Abtei St. Severin<br />
stellen unter anderem natürliche Seifen<br />
und Badezusätze her.<br />
Doch wieder Zuhause bei seinen Eltern war die Frage „wo gehöre ich hin und wie<br />
möchte ich leben“ immer noch aktuell. Über das Internet hat Maximilien Kontakt<br />
zu Abt Klaus Schlapps in Oberbeuren geknüpft. „Er war meine Rettung. Er<br />
hat mir gesagt ich solle nach Oberbeuren kommen, hier kann ich sein, wie ich<br />
bin. Also bin ich nach Oberbeuren gefahren und habe dort einige Tage „probegewohnt“<br />
und mir die Arbeit und das Leben dort angeschaut. Ich bin ein Mensch,<br />
der oft nicht alles beim ersten Versuch schafft, aber dort hat man mir eine zweite<br />
Chance gegeben. Man war geduldig mit mir und hat mir geholfen, mich unterstützt.<br />
Ich bin nach dieser Probephase wieder nach Frankreich gefahren, hab<br />
meine Koffer gepackt und kam zurück. Jetzt bin ich bereits seit sieben Jahren<br />
hier und bin nach wie vor sehr froh, dass ich hier sein darf. Ich fühle mich in der<br />
Abtei St. Severin sehr wohl, ich bin ausbalanciert und genieße meinen angenehmen<br />
Lebensalltag hier. Auch wir müssen Leistung bringen, wir müssen schließlich<br />
unseren Lebensunterhalt verdienen, aber wir können unser Leben hier relativ<br />
individuell gestalten. Wir leben nach den Regeln des heiligen Benedikts, in<br />
Gehorsam, Armut und Keuschheit, aber wir sind auch moderne Mönche. Unseren<br />
Habit tragen wir zum Beispiel nur für Gottesdienste und besondere Anlässe<br />
– insgesamt versuchen wir Tradition mit Moderne zu verbinden.“<br />
Bruder Maximilien erzählt, dass jeder Tag hier eine Bereicherung ist,<br />
dabei ist der Alltag von früh bis spät durchorganisiert. Um 6 Uhr wird<br />
aufgestanden und das Frühstück vorbereitet, um 7 Uhr ist Laudes,<br />
Gebetszeit der Mönche. Nach dem Frühstück wird der Klosterladen<br />
geöffnet, in dem unterschiedliche Produkte, von Kreuzen<br />
über Honig und Liköre bis hin zu den selbst produzierten Seifen,<br />
Balsamen und Badesalzen angeboten werden. Nach dem Mittagessen<br />
findet wieder eine Gebetsstunde statt, bevor um 14 Uhr<br />
mit der Produktion der klostereigenen Erzeugnisse begonnen<br />
wird. Zwischendurch muss auch die Organisation und<br />
Büroarbeit erledigt werden, schließlich müssen Bestellungen<br />
für die rund 100 Wiederverkäufer sowie den eigenen Online-
8<br />
Die Mönche von Kaufbeuren<br />
Shop organisiert werden. Um 18 Uhr schließt der<br />
Klosterladen und es ist Zeit für das Abendessen.<br />
Im Anschluss an die Vesper, das Abendgebet, hat<br />
Maximilien noch etwas Zeit für sich. Bevor er<br />
allerdings ins Bett geht, gibt es noch ein meditatives<br />
Gebet, das Komplet, mit dem der Tag abgeschlossen<br />
wird.<br />
Hier werden Gebetsstunden und Gottesdienste<br />
im Kloster abgehalten – sogar<br />
eine eigene Orgel gibt es.<br />
Finanziert wird das Kloster und das Leben der<br />
Mönche komplett aus den Einnahmen durch die<br />
selbst hergestellten Erzeugnisse. Neben dem<br />
Klosterladen gibt es die Produkte bei zahlreichen<br />
Verkaufsstellen, im Online-Shop und auf<br />
unterschiedlichen Handwerker-Märkten in der<br />
Region. Ein Besuch im Klosterladen ist die ideale Möglichkeit,<br />
die Abtei St. Severin kennen zu lernen. Oder besuchen Sie<br />
einen Gottesdienst in der kleinen Kirche im Kloster.<br />
Jeden Sonntag um 11 Uhr findet dort ein ökumenischer<br />
Gottesdienst in katholischer Form mit<br />
ökumenischer Liturgie statt. Jeder ist dazu<br />
herzlich eingeladen. Beliebt sind auch die<br />
drei traditionellen Märkte des Klosters, der<br />
Oster-, der Kräuter- und der Adventsmarkt.<br />
Rund 4000 Besucher kommen pro Markt<br />
zum Kloster und schätzen das hochwertige<br />
Sortiment sowie das wunderschöne Flair.<br />
Auch Bruder Maximilien freut sich immer auf<br />
diese Märkte. „Es ist zwar viel Arbeit, aber es ist<br />
schön, damit so vielen Menschen eine Freude zu<br />
bereiten.“<br />
Zum Abschluss habe ich noch eine Frage an ihn, ob er denn an diesem Leben<br />
im Kloster nichts vermissen würde. Ohne zu zögern antwortet er, dass er seine<br />
Familie in Frankreich natürlich vermisst, aber mit seiner Mama telefoniert er<br />
jeden Sonntag und im vergangenen Jahr war er auch mehrmals zu Besuch in<br />
Frankreich. Insgesamt sei er hier aber so glücklich, dass er sein Leben in der<br />
Abtei St. Severin für nichts auf der Welt tauschen möchte. Und nach einer kurzen<br />
Pause fügt er noch hinzu. „Als allerdings letztes Jahr Frankreich Fußball-<br />
Weltmeister wurde und alle meine Freunde in Frankreich den Sieg gefeiert haben,<br />
da wäre ich doch gern dabei gewesen!“<br />
Text: Christine Seif, Bilder: Christine Seif/Abtei St. Severin<br />
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Hallo, mein Name ist Melissa Schweiger. Ich bin 20 Jahre alt und<br />
gelernte Bankkauffrau. Jetzt bin ich in der Anzeigenabteilung der<br />
Allgäuer Zeitung tätig und darf einen Schnuppertag bei der Bundeswehr<br />
verbringen. Genauer: Beim Fliegerhorst in Kaufbeuren. Ohne bisherige<br />
Berührungspunkte mit der Bundeswehr sowie mit lustigen Vorstellungen<br />
meiner Kollegen fiebere ich dem großen Tag entgegen. Was wird mich<br />
wohl erwarten? Vielleicht doch ein Hindernisparcours durch den<br />
Schlamm?
10<br />
Selbstversuch: Ein Tag im Fliegerhorst in Kaufbeuren<br />
Die Vorstellungen meiner Kollegen für den Selbstversuch bei der Bundeswehr<br />
waren recht klischeehaft. Als das Thema besprochen wurde, sorgte<br />
das Bild von mir in einem Tarnanzug im Dreck kriechend, von einem Ausbilder<br />
zu Höchstleistungen angetrieben für große Vorfreude. Doch so gern ich<br />
allen diesen Wunsch erfüllt hätte, der Tag beim Fliegerhorst in Kaufbeuren verlief<br />
gänzlich anders. Die einzige kleine Parallele von Wunschvorstellung und Realität<br />
blieb letztlich der grüne Overall, den ich während des Schnuppertags tragen<br />
sollte. Aber dazu später mehr.<br />
Ein spannender Tag geht zu Ende, ich<br />
bedanke mich bei Major Heinz für seine Zeit.<br />
Schon vorab bekomme ich einen minutiös eingeteilten Tagesablauf zugeschickt,<br />
in dem die einzelnen Punkte bei denen ich dabei sein darf, aufgelistet sind.<br />
Exakt 45 Minuten Zeit ist für das Mittagessen eingeplant – nichts für gemütliche<br />
Esser. Schon hier wird mir klar, dieser Besuch ist kein Kurzzeit-Bootcamp.<br />
Vielmehr bin ich einen Tag lang Lehrgangsteilnehmerin der luftfahrzeugtechnischen<br />
Ausbildung am Waffensystem Eurofighter. Meine Vorfreude ist aber dennoch<br />
ungebremst.<br />
Der Tag beginnt genauso wie man sich den Alltag bei der Bundeswehr vorstellt.<br />
Hauptfeldwebel Benjamin Dempfle erwartet mich bereits um 0800 am Zufahrtspunkt.<br />
Überrascht bin ich, als er zu mir ins Auto steigt und mich zu meinem Parkplatz<br />
dirigiert. Sogar diese sind hier streng geregelt. Weiß sind die Parkplätze für<br />
das Stammpersonal und Besucher, gelb hingegen die der Teilnehmer des Trai-<br />
Der „Tiger“, ein Eurofighter<br />
mit spezieller Gestaltung.
Selbstversuch: Ein Tag im Fliegerhorst in Kaufbeuren 11<br />
nings. Diese Ordnung wird auch konsequent durchgesetzt,<br />
denn wer falsch parkt bekommt einen Strafzettel. Kommt<br />
das zu oft vor, darf man sich einen Parkplatz außerhalb<br />
des Fliegerhorsts suchen. So viel Ordnung muss sein!<br />
Dann geht es zum Ankleiden. Schnell mussten alle Beteiligten<br />
feststellen, ich war zu klein für fast alles hier. Der<br />
grüne Overall ist zu groß und die Schuhe in Größe 38<br />
erinnern mich an U-Boote. Schlussendlich darf ich meine<br />
eigenen Schuhe anbehalten und trage nur den Overall,<br />
denn auch die Jacke ist meilenweit zu groß. Bei einer<br />
so niedrigen Frauenquote verwundert es nicht, dass die<br />
Kleidung hier eher für größere Personen ausgelegt ist.<br />
Major Heinz führt mich zusammen mit Hauptfeldwebel<br />
Dempfle durch den Tag. Die Gesprächsatmosphäre war<br />
von Anfang an locker und angenehm.<br />
So gut wie alles bei der Anprobe<br />
war mir viel zu groß.<br />
Der Tag beginnt für einen Lehrgangsteilnehmer um 7.30 Uhr, dann folgt der<br />
Unterricht bis Mittags und im Anschluss ist die Zeit bis zum offiziellen Dienstschluss<br />
um 16.30 Uhr unter anderem für das Selbststudium vorgesehen. Um sich<br />
fit zu halten sind mindestens zwei Sporteinheiten mit 1,5 Stunden pro Woche<br />
Pflicht. Ich denke mir nur, es ist schon sehr cool, für Sport bezahlt zu werden.<br />
Andererseits muss ich auch nicht einige Meter in voller Montur schwimmen<br />
können und jährlich meine körperliche Fitness beweisen. Den siebenmonatigen<br />
Lehrgang verbringen die Teilnehmer komplett im Fliegerhorst. Es ist wie ein kleiner<br />
Mikrokosmos innerhalb der Mauern, der alles hat, ohne nach draußen zu<br />
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Selbstversuch: Ein Tag im Fliegerhorst in Kaufbeuren<br />
müssen. Es gibt sogar eine Bibliothek mit Mediathek. Fun-<br />
Fact am Rande: Das beliebteste Sachbuch im Jahr 2018 war<br />
„Originelle Hochbeete“, neben dem schon eher verständlichen<br />
Krimi „Kaiserschmarrndrama“. Es stürzt auch niemand<br />
um fünf Uhr morgens in die Zimmer der Teilnehmer, um zu<br />
kontrollieren, ob die Betten auch akkurat gemacht worden<br />
sind. Nein, hier gibt es eine Art Zimmerservice,<br />
der alles erledigt.<br />
Die Zimmer der Lehrgangsteilnehmer sind schlicht, aber elektronisch<br />
bestens für das Selbststudium ausgestattet.<br />
Mein Schnuppertag ist ein Crashkurs<br />
durch sieben Monate Lehrgang im<br />
Bereich Eurofighter. Im Unterricht habe<br />
ich dementsprechend keine Ahnung, um<br />
was es geht. Auch die vielen Abkürzungen<br />
machen es nicht besser. Fasziniert bin<br />
ich aber von der Art des Unterrichts. Jeder Teilnehmer<br />
bekommt zu Beginn der Ausbildung einen eigenen<br />
Laptop, die Schulungsräume haben an jedem Platz eine<br />
Dockingstation. Alles was vorne am Whiteboard gezeigt<br />
wird, spiegelt sich am Laptop eines jeden einzelnen wider.<br />
Die gesamte Software ist in Eigenregie entstanden. Das hat<br />
mich wirklich umgehauen, sehr beeindruckend.<br />
Der Unterricht mit den vielen Abkürzungen ließ mich völlig<br />
ahnungslos zurück.<br />
Die Tanks des Eurofighters fassen je eine Tonne Kerosin.<br />
Nach der Theorie ging es endlich direkt ans Objekt. Da ist<br />
er also, der Eurofighter in seiner ganzen Pracht. Die Sicherheitsstufen<br />
bis hierher sind sehr hoch, nur mit einer entsprechenden<br />
Schlüsselkarte und Berechtigungen gibt es<br />
Zutritt in die Halle. Falls jemand unbefugt eindringen will,<br />
„dann kommen die Wachhunde“, erzählt mir Major Heinz<br />
ganz beiläufig. In meiner Vorstellung werden die Wachhunde<br />
zu ausgewachsenen Höllenhunden. Meine Verwirrung<br />
steigt, als Hauptfeldwebel Dempfle „Oh schade, der<br />
Tiger steht leider draußen“ anmerkt. „Von welchem Tiger ist<br />
denn jetzt eigentlich die Rede?“, denke ich mir verwirrt. Mit<br />
Tiger ist der „Bavarian Tiger“ gemeint. Ein Eurofighter im<br />
Tigermuster, der eigens für eine NATO-Großübung gestaltet<br />
worden ist. Doch auch ohne den Tiger in der Halle finde ich<br />
den Eurofighter mehr als beeindruckend. Das zweite was<br />
mir ins Auge sticht sind die vermeintlichen Bomben. Doch<br />
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Selbstversuch: Ein Tag im Fliegerhorst in Kaufbeuren 13<br />
auch hier habe ich mich getäuscht, das sind lediglich die Tanks, wie mir Major<br />
Heinz lächelnd erklärt. Diese fassen eine Tonne pro Tank, davon verbraucht er<br />
im Flug durchaus auch mehrere Tonnen pro Stunde.<br />
Text: Yvonne Pleß, Bilder: Alexander Bernhard<br />
Am Eurofighter selbst sind unzählige rote Fähnchen angebracht. Jedes dieser<br />
Fähnchen muss vor Abflug kontrolliert werden. Dort wo das Fahrwerk später einklappt,<br />
kann ich im Moment noch aufrecht stehen. Jetzt ist es endlich soweit,<br />
ich darf ins Cockpit. Keine leichte Aufgabe, in drei Metern Höhe mit einem großen<br />
Schritt ins Cockpit zu klettern. Die Leiter endet bereits einiges vorher, denn<br />
die Tragfläche ist im Weg. Mein erster Eindruck: Farbenblind darf man hier auf<br />
gar keinen Fall sein, denn es gibt so viele Knöpfe und Schalter in verschiedenen<br />
Farben. Die Anzeige wird direkt ins Sichtfeld gespiegelt, so dass alles immer im<br />
Blick ist. Direkt in der Mitte des Sitzes befindet sich<br />
die Lasche für den Schleudersitz, der in diesem Modell<br />
gerade nicht eingebaut ist. Löst der Pilot den Schleudersitz<br />
aus, sind die Kräfte, die auf den Körper wirken<br />
so groß, dass eine fast sofortige Ohnmacht eintritt,<br />
erst kurz vor der Landung kommen viele dann wieder<br />
zu Bewusstsein, erklärt mir Major Heinz. Nur bei der<br />
Vorstellung wird es mir ganz anders, schnell die Finger<br />
weg davon! Für das Ein- und Ausschalten des Eurofighters<br />
gibt es eigens eine Simulation, die genau das<br />
trainiert. Hier zeigt mir Major Heinz auch die zuvor im<br />
Unterricht durchgenommene Theorie.<br />
Dann ist der Tag auch schon zu Ende und ich werde<br />
feierlich verabschiedet. Sogar eine Urkunde für den<br />
erfolgreich absolvierten Schnuppertag als beste (und<br />
einzige!) Teilnehmerin bekomme ich mit nach Hause.<br />
Der Tag hat mir super viel Spaß gemacht, es war sehr<br />
interessant und die Eindrücke werden mich noch eine<br />
ganze Weile begleiten. Für den tollen Tag bedanke ich<br />
mich auch nochmal ganz herzlich bei Major Heinz und<br />
Hauptfeldwebel Dempfle sowie beim Fotografen Alexander<br />
Bernhard, der uns den ganzen Tag begleitet und<br />
für richtig gute Fotos gesorgt hat.<br />
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Josef Müller nimmt seinen Preis<br />
auf der „Nacht der Landwirtschaft“ entgegen.<br />
Josef Müller aus Oberostendorf gehört zu den<br />
besten Landwirten Deutschlands. Beim „Ceres-<br />
Award“, dem bedeutendsten Preis für Landwirtinnen<br />
und Landwirte im gesamten deutschsprachigen<br />
Raum, hat er in der Kategorie<br />
„Milchviehhalter“ gewonnen. Feierlich nahm er<br />
den Preis im vergangenen Oktober bei der<br />
Galaveranstaltung „Nacht der Landwirtschaft“<br />
in Berlin ent gegen.
Bester Milchviehhalter Deutschlands kommt aus Oberostendorf 17<br />
Den Betrieb in Oberostendorf hat Josef Müller vor über 20 Jahren von seinem<br />
Onkel übernommen. In einer Zeit wo BSE-Wahn und Massenkeulungen<br />
nicht unbedingt Mut machten, Rinder halten zu wollen. Doch<br />
Müller und seine Frau Caroline packten an und schafften im Allgäu einen Vorzeigebetrieb<br />
mit 95 Braunviehkühen. Die Familie ist mit viel Leidenschaft züchterisch<br />
tätig. Es gab schon einige preisgekrönte Tiere auf dem Müllerschen Hof,<br />
doch eine sticht hervor: Die Bayernsiegerin Rihanna. „Sie hat lange Beine, perfekte<br />
Maße und eine tolle Flanke. Und sie ist unheimlich leutselig. Ich könnte mit<br />
ihr problemlos durch die Münchner Fußgängerzone spazieren. Sie würde mir folgen<br />
wie ein Hündchen“, berichtet Josef Müller schmunzelnd. Ein wahres Prachtexemplar.<br />
„Das ist wie eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen!“<br />
Den Titel als schönste Kuh Bayerns trägt Rihanna noch bis ins Jahr 2020. Derzeit<br />
ist sie sieben Jahre alt und wiegt stolze 700 Kilo. Rihanna steht sinnbildlich<br />
für die hervorragende Zuchtarbeit auf dem Hof von Familie Müller. Was sie<br />
machen, ist transparent. Daher verwundert es nicht, dass bereits Imagefilme für<br />
das Bayerische Landwirtschaftsministerium aber auch für McDonald’s auf seinem<br />
Hof gedreht wurden.<br />
Durch Billigware in Supermärkten, Skandale in Schlachthöfen oder abschreckende<br />
Bilder aus der Massentierhaltung leidet das Bild der Bauern. Vor allem<br />
das Landwirtschaftsministerium ist daran interessiert, das Bild der Bauern<br />
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18<br />
Bester Milchviehhalter Deutschlands kommt aus Oberostendorf<br />
zu verbessern. Dafür ist der Familienbetrieb<br />
der Müllers bestens geeignet. „Kleine<br />
Strukturen ermöglichen, große Konzerne<br />
draußen zu halten. Und es bleibt mehr<br />
Zeit zum Leben“, sagt der 45-jährige Josef<br />
Müller. Der Hof ist bereits seit 250 Jahren<br />
in Familienbesitz. Auch seine beiden<br />
Kinder interessieren sich für die Landwirtschaft,<br />
„weil wir ihnen das vorleben“.<br />
Das vermittelt er auch den Besuchern<br />
auf dem Hof, denn er bietet Führungen<br />
durch sein Gut an. „Ich will live zeigen,<br />
dass unsere Arbeit wichtig ist“, erzählt<br />
Müller überzeugt. Deshalb plant er<br />
auch einen Besucherraum mit Kuh-<br />
Café auf seinem Hof einzurichten.<br />
Diese Transparenz war einer der Gründe, warum die Jury des CeresAward Josef<br />
Müller zum Sieger in seiner Kategorie kürte. Landwirt sein bedeutet für Müller<br />
schonend mit der Natur umzugehen und nachhaltig zu wirtschaften. Neben<br />
dem Milchbetrieb setzt er deshalb auf eine eigene Biogasanlage die ausschließlich<br />
mit Gülle und Futterresten gespeist wird sowie auf eine Photovoltaik-Anlage.<br />
Auch das Engagement im Dorf honorierte die Jury. Josef Müller errichtet auf<br />
der alten Hofstelle im Dorfkern ein „Haus der Gesundheit“. Die dortigen<br />
Mieteinnahmen sorgen für Stabilität und „Preisentwicklungen<br />
können aufgefangen werden“, so Müller.<br />
Er sieht die immer größer werdenden Betriebe, die nur auf<br />
Wachstum setzen, äußerst kritisch. Für ihn ist es der falsche<br />
Weg, denn so wachse nur die Abhängigkeit vom benötigten<br />
Fremdkapital. Natürlich wächst auch der Hof von Familie<br />
Müller, aber langsam. Es wird eher optimiert und modernisiert.<br />
Es soll ja auch noch Zeit für andere Aktivitäten sein, wie Skifahren<br />
oder Musik machen. „Das ist wichtig, um den Kopf frei zu kriegen“,<br />
betont Müller. Nichtdestotrotz wird bei den Müllers auf Leistung gezüchtet.<br />
Aber Josef Müller schränkt ein: „Wir züchten zwar auf Wirtschaftlichkeit, aber<br />
den Tieren soll es trotzdem gut gehen.“ Die Jungrinder verbringen den Sommer<br />
deshalb auf einer Alpe im Oberallgäu. Außerdem wird das Futter selbst angebaut<br />
und das zugekaufte Futter ist genfrei.<br />
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Bester Milchviehhalter aus Oberostendorf 19<br />
Die gesamte Familie Müller steht hinter ihrem Konzept<br />
der Landwirtschaft.<br />
Dieses Gesamtkonzept überzeugte die Jury des Ceres-<br />
Award. „Das ist super. Phänomenal. Es waren so viele<br />
gute Leute dabei“, freute sich Müller im vergangenen<br />
Oktober in Berlin bei der Preisverleihung. Mit<br />
der Auszeichnung hat er selbst nicht wirklich gerechnet.<br />
Doch er setzte sich durch und sein Betrieb trägt<br />
nun den prestigeträchtigen Titel. „Das ist olympisches<br />
Gold“, sagt Müller. „Der Milchviehhalter des Jahres<br />
ist stolz darauf, Landwirt zu sein. Das sagt er jedem<br />
und beweist es durch sein tägliches Tun. Die Familie<br />
ist dabei das Fundament und die Grundlage für seine<br />
positive Einstellung zum Leben und seiner Arbeit mit<br />
den Kühen“, urteilte die Fachjury des CeresAward über<br />
den Sieger. Das merkt man auch auf dem Hof von<br />
Familie Müller sofort. „Bei uns haben alle Kühe einen<br />
Namen und wir kennen ihre individuellen Eigenheiten.<br />
Wenn es den Kühen gut geht, geht es uns allen gut“,<br />
sagt Caroline Müller. Ihr Mann schiebt noch hinterher:<br />
„Die Kühe sind keine Produktionseinheiten, sondern<br />
fast Familienmitglieder. Wir reden sogar am Frühstückstisch<br />
über sie.“<br />
Josef Müller setzte sich in einem zweistufigen Verfahren<br />
gegen seine Mitbewerber in der Kategorie „Milchviehhalter“<br />
durch. Zunächst wählte die unabhängige<br />
Jury, bestehend aus Fachleuten von Branchenorganisationen,<br />
Redakteuren von agrarheute sowie Vertretern<br />
des jeweiligen Kategoriesponsors, basierend auf<br />
den eingereichten Bewerbungsunterlagen, drei Bewerber<br />
je Kategorie ins Finale. Um aus diesen schließlich<br />
die Kategoriensieger sowie den Gesamtsieger zu
20<br />
Bester Milchviehhalter Deutschlands kommt aus Oberostendorf<br />
Die Jungrinder von Josef Müller stehen<br />
auf einer Alpe im Oberallgäu.<br />
ermitteln, sind die Jurorenteams in ganz Deutschland, Luxemburg,<br />
Österreich und Südtirol unterwegs, um die Finalisten auf<br />
ihren Höfen zu beurteilen. Wer Sieger wird, das wird erst auf der<br />
Bühne verraten.<br />
Die „Nacht der Landwirtschaft“ stand in diesem Jahr unter dem Motto „Wertschätzung<br />
für die Landwirtschaft“. „Seien Sie stolz auf das, was Sie machen.<br />
Nicht jeder kann Ihren Beruf. Man muss dafür Talent, Herzblut und auch eine<br />
Vision haben“, richtet sich Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner in<br />
ihrer Auftaktrede an die CeresAward-Teilnehmer. Maren Diersing-Espenhorst,<br />
stellvertretende Chefredakteurin agrarheute: „Mit dem CeresAward wollen wir<br />
die Landwirte unterstützen, ihre Leistungen würdigen und dies einer breiten<br />
Öffentlichkeit zeigen“. Genau das macht Josef Müller mit seiner Familie auf seinem<br />
Hof, denn „Bauer zu sein, das ist ein toller Beruf.“<br />
Text: Yvonne Pleß, Bilder: Timo Jaworr, agrarheute<br />
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Australien gilt als das lebenswerteste Land der Welt.<br />
Traumstrände, farbenprächtige Korallenriffe und die Sonne<br />
als ständiger Begleiter: Der fünfte Kontinent hat einiges zu<br />
bieten. Kein Wunder also, dass es jedes Jahr hunderttausende<br />
Backpacker und Auswanderer nach Down Under zieht.<br />
Die damals 20-jährige Valeria Staiger ging nach ihrem Abitur<br />
nach Australien, weil sie, wie so viele, reisen wollte. „Mein<br />
Rückflug, drei Monate später, war schon geplant. Dann kam<br />
es ganz anders. Und jetzt bin ich immer noch hier“. Das ist<br />
mittlerweile fast zehn Jahre her. Sie erzählt uns von ihrem<br />
„Australian Way of Life“.<br />
Australien hat einen super tollen Lifestyle. Man hat hier mehr Möglichkeiten, da<br />
man nicht von einem System eingeschränkt wird. Und das Meer und das Wetter<br />
sind natürlich Hammer. Ich wohne jetzt in Karrinyup, das ist fünf Minuten<br />
von meinem vorherigen Wohnort Scarborough entfernt. Es ist einfach zu schön<br />
hier in der Gegend.
22<br />
Leben im Land Down Under<br />
Ich würde sagen, dass es relativ einfach war. Ich bin aber auch recht<br />
offen und mir fällt es relativ leicht, Freunde zu finden. Die Leute in Australien<br />
sind ziemlich offen und gelassen. Nur, wenn ein Australier sagt<br />
„Lass uns morgen mal verabreden“, muss das nichts heißen. Das habe<br />
ich recht schnell gelernt.<br />
Angefangen hatte ich damals als Küchenhilfe in einem Pub in Margaret<br />
River. Mein Englisch war recht – sagen wir mal „basic“. Da wollte<br />
mich niemand für einen langfristigen, richtigen Job einstellen, da ich<br />
ja nicht mal richtig sprechen konnte. Nach ungefähr sechs Monaten,<br />
als ich dann flüssig Englisch sprechen konnte, habe ich mich<br />
dann weiter hochgearbeitet und bin schließlich im Event und Marketing<br />
Management für Music-Festivals in Westaustralien gelandet.<br />
Ich arbeite jetzt als Business Development Manager für eine<br />
Eventfirma. 2016 habe ich mein Bikini Label „Laya Bikini“ gestartet. Also bin ich<br />
wohl auch ein „Swimwear Designer“.<br />
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Bevor ich Laya Bikini gestartet habe, war ich mir schon seit Längerem sicher,<br />
dass ich super gerne mein eigenes Projekt auf die Beine stellen will. Es dauerte<br />
nur ein bisschen, um herauszufinden, was das war. Als ich einen DIY-Bikini-<br />
Artikel auf meine Seite „Wanderlust by Val“ gepostet habe, wurde ich vom Surfers<br />
<strong>Magazin</strong> in Deutschland vorgestellt und habe viele persönliche Anfragen<br />
bekommen. Und irgendwann am Morgen kam mir die<br />
Idee, ein Bikini-Label zu gründen. Ich habe mir dann<br />
einen Monat Zeit gegeben, um zu recherchieren und<br />
zu sehen, ob ich dafür wirklich die Leidenschaft habe.<br />
Dann ging es ab nach Bali. Mit dem Roller ging ich<br />
auf die Suche nach Herstellern. Nach meinem zweiten<br />
Trip zwei Monate später ging dann schon die Produktion<br />
los.<br />
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bewertet bei der aktuellen Qualitätsprüfung durch den Medizinischen<br />
Dienst der Krankenkassen. Der Pflegedienst Weißbeck hat es sich zur<br />
Aufgabe gemacht, kranke und pflegebedürftige Menschen bestmöglich<br />
in der häuslichen Umgebung zu versorgen und garantiert eine<br />
fachgerechte, ambulante Versorgung zur Sicherung der Lebensqualität.<br />
Oh, da gibt es so vieles: Ich liebe es, dass ich so viel<br />
gleichgesinnte Menschen kennenlerne. Außerdem hat<br />
Laya Bikini eine unheimlich offene und nette Community<br />
auf Instagram, mit der ich mich täglich austausche.<br />
Und natürlich liebe ich den kreativen Prozess,<br />
neue Bikinis zu designen und letztendlich das Endprodukt<br />
in der Hand zu halten. Das ist schon immer<br />
ein großes Highlight.<br />
Ich designe die Bikinis selber, produziert werden sie<br />
in Bali. Inspiration ist mein Lebensstil: surfen, reisen<br />
und Zeit am Strand verbringen. Meine Kollektion
Leben im Land Down Under 23<br />
ist für praktische und stylische Beachgirls. Die Bikinis sind so entworfen, dass<br />
sie nicht verrutschen, was leicht passieren kann, wenn man surft. Es war nicht<br />
immer einfach, Bikinis zu finden, die gut aussehen und nicht in jegliche Richtungen<br />
fliegen, wenn man unter einer Welle durchtaucht. Daher liegt der Fokus auf<br />
Bequemlichkeit – ohne unnützes Dekor, aber dafür bunte Farben, schöne Muster<br />
und knappere Höschen.<br />
Danke! Ja und nein. Also allgemein ja, weil das wirklich so mein Leben<br />
ist. Aber man darf auch nicht vergessen, dass die Bilder in meiner Freizeit<br />
aufgenommen werden. Also ich bin nicht 24 Stunden am Tag am<br />
Strand. Schön wärs natürlich. Und die Realität ist, dass ich auch oft nur<br />
am Wochenende an den Strand komme, obwohl er nur fünf Minuten<br />
entfernt ist.<br />
Also im Moment ist hier Sommer und da haben wir „längere Tage“. Die<br />
Sonne geht im Sommer um 19.30 Uhr unter, was sehr spät ist. Meistens<br />
stehe ich so um 5.30 Uhr auf und starte meinen Tag mit einer Work-<br />
out-Runde. Ich liebe Krafttraining und Yoga. Dann gibts gegen 6.30 Uhr erstmal<br />
Kaffee – und dann gehts auch schon los. Ich arbeite für meinen Teilzeitjob von<br />
zu Hause aus und fange meistens den Tag an mit E-Mails und alle meine Social-<br />
Media Accounts checken. Sobald ich damit fertig bin, liegt der Fokus so ziemlich<br />
nur noch auf Laya Bikini. Ich habe nun auch eine Praktikantin, die mir mit meinem<br />
Instagram-Account und in Sachen Grafik-Design aushilft. Im Moment steht<br />
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So gegen 11.30 Uhr gibt es meistens Mittagessen und am Nachmittag geht es weiter<br />
mit unserer To-do-Liste, außer, es stehen irgendwelche Meetings an. Meine<br />
Praktikantin macht um 16.30 Uhr Schluss. Da gönne ich mir meistens noch eine<br />
Pause, mache ein bisschen Yoga oder gehe spazieren. Meistens arbeite ich dann<br />
noch weiter, so bis 18.30 Uhr, bevor ich Feierabend habe und mich nur noch auf<br />
Instagram konzentriere.<br />
Um das herauszufinden, müsst ihr am besten unserem Instagram-Account folgen<br />
(@laya_bikini). Höchstwahrscheinlich aber gegen Herbst, wenn in Australien<br />
<strong>Frühling</strong> ist.<br />
Ja, meine Familie und ich haben eine Whats-App-Gruppe und schreiben uns<br />
wöchentlich. Ich habe auch noch engen Kontakt mit meinen besten den aus dem Allgäu und aus Teilen Deutschlands. Natürlich ist es nun ein<br />
Freun-<br />
bisschen schwieriger, da man nicht mal schnell anrufen kann. Aber ein paar<br />
Freunde haben mich schon in Australien besucht. An dieser Stelle: Für alle,<br />
die noch nicht hier waren! Kommt mich besuchen.<br />
Oh, die Kühe, Gülle und das Oktoberfest natürlich. Spaß! Das Oktoberfest<br />
würde ich schon mal gerne wieder besuchen. Am meisten vermisse ich die<br />
Kultur und das Essen. Und die Berge und das Snowboarden.<br />
Ich war letztes Jahr im Juli im Allgäu. War einfach mal wieder so schön. Ganz<br />
oben stehen meine Familie und Freunde. Das ist wirklich das allerwichtigste für<br />
mich, wenn ich zu Hause bin, was leider nicht sehr oft vorkommt. Ich quetsche<br />
dann immer alle in zwei bis drei Wochen rein und versuche, jeden so oft und lang<br />
zu sehen, wie ich kann.<br />
Im Allgäu war bis jetzt nur mein Freund. Er hat es geliebt! Das Allgäu ähnelt Neuseeland<br />
sehr und er hat sich wie zu Hause gefühlt. Das Essen und günstige Bier<br />
haben natürlich geholfen.<br />
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Leben im Land Down Under 25<br />
Ja endlich! Mein endgültiges Visum habe ich mithilfe meines Freundes<br />
bekommen, da es leider keinen anderen Weg mehr gab. nes Jahr hat die Regierung hier einige Visa abgeschafft. Mitunter zwei,<br />
Vergange-<br />
für die ich mich qualifiziert hätte. Da mein Freund aber Neuseeländer<br />
ist, für die erst ein neues Visum veröffentlicht wurde, konnten wir<br />
uns dann gemeinsam für ein „Permanent Residency“ bewerben. Dafür<br />
mussten wir einige Dokumente vorweisen, die bestätigen, dass wir seit<br />
einer gewissen Zeit in einer Beziehung sind und mein Freund seit über<br />
fünf Jahren schon in Australien lebt und arbeitet.<br />
Seit unserem letzten Interview im September 2017 habe ich einiges<br />
dazugelernt, was es wirklich heißt, eine Firma zu leiten – mit<br />
allen Höhen und Tiefen. Und ich habe auch gelernt, eine gesündere<br />
Work-Life-Balance zu halten. Ich glaube, das mit<br />
Deutschland hat sich ein wenig geändert, da ich<br />
nicht denke, dass ich zurückkommen werde. Aber<br />
wer weiß, man soll ja niemals nie sagen.<br />
Text: Regina Berkmiller, Bilder: Valeria Staiger, privat<br />
Ja, und zehnmal besser! Die Möglichkeiten, die ich<br />
hier habe, hätte ich nicht mal annähernd in Deutschland<br />
gehabt. Es hat natürlich auch alles seine negativen<br />
Seiten, aber im Großen und Ganzen ist der Lifestyle<br />
hier unschlagbar. Ich fühle, dass ich angekommen<br />
bin. Aber als Australierin sehe ich mich nicht. Ich<br />
glaube, das werde ich mich nie. Die 19 Jahre, die ich<br />
in Deutschland lebte, haben mich schon sehr geprägt.<br />
Ich glaube, an erster Stelle würde ich Laya Bikini so umstrukturieren, dass es<br />
komplett umweltfreundlich ist. Also ich würde gerne Stoffe aus Plastikmüll und<br />
Fischernetzen integrieren und mit Organisationen zusammenarbeiten, die das<br />
Sauberhalten des Meeres unterstützen. Mein Traum wäre auch, ein Haus in Bali<br />
zu besitzen, um hier dem australischen Winter zu entfliehen. Aber das ist noch<br />
weit weg.<br />
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In luftiger Höhe sitzt Josef Mack auf dem Gerüst. Seine Beine sind<br />
verschränkt, hochkonzentriert setzt er Pinselstrich um Pinselstrich. Um<br />
sich herum nimmt er fast nichts wahr: Nicht den Baulärm ein Haus<br />
weiter, noch die Fußgänger, die stehenbleiben und die Anfänge seines<br />
Werkes bewundern. Seit über 40 Jahren malt Josef Mack – und seine<br />
Leinwand sind die Häuser in der Region.
Ein Marienkäfer auf der Wand 27<br />
Eigentlich ist Josef Mack gelernter Schlosser, doch<br />
gezeichnet hat er schon fast immer. 1976 fragt ihn<br />
ein Freund, ob er nicht ein Pferdegespann auf seine<br />
Hauswand malen kann. Er lässt sich überreden, malt sein erstes Werk auf eine<br />
Hauswand und findet daran Gefallen. Er informiert sich, besucht Seminare und<br />
macht sich mit den richtigen Farben vertraut. Und dann nimmt sein Geschäft<br />
an Fahrt auf. Visitenkarten werden gedruckt, Anzeigen geschaltet. Doch die<br />
beste Werbung für ihn sind seine eigenen Werke. Die Menschen bleiben stehen,<br />
schauen, fragen nach. 1980 wagt er den Sprung in die Selbstständigkeit. „Ich<br />
konnte so mein Hobby zum Beruf machen“, erzählt<br />
Josef Mack. Wie eine Sucht ist diese Tätigkeit für<br />
ihn. „Dabei ist das eine Knochenarbeit.“ Auch jetzt im<br />
Ruhestand lässt ihn seine Sucht nicht ganz los. Gut<br />
für die Hausbesitzer, die einen „Mack“ auf ihrer Wand<br />
möchten.<br />
In Marktoberdorf wandte sich Fendt-Erbe Peter Fendt<br />
an Josef Mack. An seiner Villa wünschte er sich ein<br />
ganz besonderes Bild – befand sich an dieser Stelle<br />
einst die Werkstatt von Johann Georg Fendt. In ihr<br />
wurde 1927 das erste Dieselross gebaut, mit dem die<br />
Erfolgsgeschichte der Familie Fendt begann. Zur Erinnerung<br />
an diese Anfänge ist nun auf der Fassade ein<br />
Bild entstanden, das das alte Wohnhaus samt Werkstatt<br />
und Dieselross zeigt. In einer Chronik fand Mack<br />
Vorlagen für sein Gemälde. Daraus zeichnete er einen<br />
Entwurf, der dem Kunden gefiel. Also wurde aus der<br />
Skizze ein Bild, das in Raster eingeteilt, vergrößert und<br />
auf Pergament übertragen wurde. Die Knochenarbeit<br />
begann mit dem Gerüstaufbau, den der 79-Jährige bis<br />
heute ganz alleine macht. Dann wurde der Putz angeschliffen,<br />
grundiert und die Wand gespachtelt. Mittels<br />
des Pergamentpapiers kamen die Umrisse auf die<br />
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Ein Marienkäfer auf der Wand<br />
Wand. Und dann saß er Tag für Tag an seinem Werk. „Dann vergesse ich alles um<br />
mich rum – manchmal sogar das Essen.“ Jeden Tag malte er acht Stunden, kletterte<br />
nur für ein kurzes Gespräch oder am Abend behände von seinem Gerüst.<br />
Josef Mack bezeichnet sich als Lüftl- und Illusionsmaler. Der Begriff kommt übrigens<br />
nicht davon, dass die Maler sich oft in luftiger Höhe befinden, sondern von<br />
dem bekanntesten Lüftlmaler: Franz Seraph Zwinck lebte von 1748 bis 1792 und<br />
wohnte in einem Haus, das „Zum Lüftl“ hieß. Die Bemalung von Hausfassaden<br />
hat eine jahrhundertelange Tradition in Oberbayern – gerade in den Regionen<br />
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Ein Marienkäfer auf der Wand 29<br />
um Mittenwald, Garmisch-Partenkirchen und Oberammergau. Mittlerweile gibt<br />
es nur noch wenige Lüftlmaler – und in unserer Region ist Josef Mack wohl der<br />
Einzige.<br />
Fast zwei Wochen hat er an seinem Werk in Marktoberdorf gearbeitet. Jetzt im<br />
Ruhestand übernimmt er nur noch vereinzelt Aufträge. Viele Häuserwände hat er<br />
im Allgäu verschönert, dazu Innenräume in Hotels und Wellnessbereiche, Kulissen<br />
für das Theater gemalt und vieles mehr. Ein Auftrag ist ihm bis heute im<br />
Gedächtnis geblieben. Eine Frau wollte mit einem Gemälde an der Wand an ihre<br />
Tochter erinnern, die mit acht Jahren verstorben war. Das Mädchen liebte es,<br />
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Ein Marienkäfer auf der Wand<br />
Akkordeon zu spielen und kurz vor ihrem Tod war ihr Lieblingsstück La Paloma.<br />
Und aus diesem Grund gibt es in Füssen-West ein Haus mit einem Meer und<br />
einer Möwe. Sein Anliegen: Dem Kunden muss das Gemälde gefallen. „Für mich<br />
ist das dann erledigt. Aber der Kunde muss es jahrelang anschauen“, erklärt<br />
der Unterthingauer. Daher ist es ihm auch wichtig, in der richtigen Stimmung<br />
zu malen. Er muss entspannt sein, kein Stress oder Streit darf ihn belasten. „Es<br />
war eine stressige Zeit und ich habe einen Himmel gemalt. Da rief mich der Auftraggeber<br />
nach unten und sagte, schau mal deinen Himmel an. Er war so dunkel<br />
geworden und es schien, als ob gerade ein Gewitter hinein gezogen wäre“,<br />
erzählt Mack.<br />
Ein Objekt findet sich auf fast allen Gemälden. Und wer genau hinschaut, der<br />
wird es finden: einen Marienkäfer. Das Markenzeichen des Malers darf auf keinem<br />
seiner Bilder fehlen und hat auch auf dem Malerkittel seinen Platz gefunden.<br />
Seit rund 20 Jahren begleitet ihn das Tier bereits. Der Lüftlmaler<br />
sollte für einen Kunden Umrandungen für 24 Fenster malen. Der<br />
Kunde war zunächst von der Arbeit begeistert, hatte nach und<br />
nach aber immer mehr auszusetzen, bis dem Maler der Kragen<br />
platzte. Ob es denn an der Bezahlung scheitern würde,<br />
wollte der Maler wissen. Der Kunde verneinte, kritisierte aber<br />
weiterhin die Arbeit, die ihm vorher noch so gut gefallen hatte.<br />
Mack war wütend, bis er auf seiner Palette den kleinen Käfer<br />
entdeckte. Als er das Tierchen anpustete, flog es weg. Der Maler<br />
tat es dem Marienkäfer gleich, packte seine Sachen und ging. Auf<br />
sein Honorar wartet er bis heute.<br />
Text: Anke Sturm, Bilder: Anke Sturm/Regina Berkmiller
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