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FP Aus- und Weiterbildung - 08.03.2019

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8. März 2019 11<br />

Abi – <strong>und</strong> dann?<br />

Motive für <strong>Aus</strong>bildung oder Studium<br />

AUS- & WEITERBILDUNG<br />

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SONDERAUSGABE<br />

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Erwartungen der Eltern prägen stark die Entscheidungen der jungen Leute.<br />

Foto: bluedesign/stock.adobe.com<br />

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Was bewegt Gymnasiasten zur Aufnahme<br />

einer beruflichen <strong>Aus</strong>bildung?<br />

Angesichts steigender Studierendenzahlen<br />

hat das B<strong>und</strong>esinstitut<br />

für Berufsbildung (BIBB)<br />

untersucht, welche Schüler trotz<br />

Hochschulzugangsberechtigung<br />

eher eine <strong>Aus</strong>bildung als ein Studium<br />

planen <strong>und</strong> welche Faktoren<br />

dies begünstigen. Es zeigt sich,<br />

dass neben Einflüssen des sozialen<br />

Umfelds auch der Berufsorientierungsprozess<br />

sowie Kosten-, Nutzen-<br />

<strong>und</strong> Chanceneinschätzungen<br />

von Bedeutung sind.<br />

Die Pläne der Jugendlichen sind<br />

zunächst stark durch Erwartungen<br />

der Eltern geprägt. Nur wenige Jugendliche,<br />

die ein Studium anstreben,<br />

vermuten, dass ihre Eltern<br />

sich eine <strong>Aus</strong>bildung für sie wünschen.<br />

Die Wahrscheinlichkeit, eine<br />

<strong>Aus</strong>bildung in Betracht zu ziehen,<br />

erhöht sich indessen, wenn<br />

die Jugendlichen vermuten, dass<br />

sich auch mit einer <strong>Aus</strong>bildung ein<br />

Beruf ergreifen lässt, der vom Niveau<br />

her ähnlich oder besser ist als<br />

die von den Eltern ausgeübten Berufe.<br />

Dies führt aus Sicht der Fachleute<br />

zu der Anregung, bei Berufsorientierungsmaßnahmen<br />

neben<br />

den Interessen <strong>und</strong> Zielen der<br />

Schüler auch die sozialen Prozesse<br />

zu verdeutlichen, unter deren Einfluss<br />

sie stehen. Wenn sie sich dessen<br />

bewusst werden, können sie<br />

dies bei ihrer Entscheidungsfindung<br />

bedenken.<br />

Sowohl Studien- als auch <strong>Aus</strong>bildungsinteressierte<br />

erwarten von einem<br />

Studium einen hohen Nutzen.<br />

Doch nur <strong>Aus</strong>bildungsinteressierte<br />

sehen dies auch für eine <strong>Aus</strong>bildung<br />

so. Die Wahrscheinlichkeit,<br />

eine <strong>Aus</strong>bildung für sich in Betracht<br />

zu ziehen, steigt also mit der<br />

Überzeugung, damit auch attraktive<br />

Berufschancen zu haben. Eine<br />

bessere Aufklärung über die Karriereperspektiven<br />

nach <strong>Aus</strong>bildungsabschluss<br />

könnte daher aus Sicht<br />

des BIBB zu einer Attraktivitätssteigerung<br />

der <strong>Aus</strong>bildung beitragen.<br />

Die BIBB-Untersuchung zeigt ferner,<br />

dass die Wahrscheinlichkeit,<br />

eine <strong>Aus</strong>bildung anzustreben, umso<br />

höher ist, je konkreter die eigenen<br />

beruflichen Vorstellungen sind.<br />

Die Ergebnisse verdeutlichen aber<br />

auch, dass ein Teil der Jugendlichen<br />

offensichtlich meint, ihre beruflichen<br />

Interessen besser in einem<br />

Studium realisieren zu können.<br />

Dies gilt zum Beispiel für jene<br />

mit Interesse an forschend-abstrakten<br />

oder künstlerisch-sprachlichen<br />

Tätigkeiten. Dass auch viele<br />

<strong>Aus</strong>bildungsberufe solche Tätigkeitsaspekte<br />

bieten, spricht aus<br />

Sicht der BIBB-Fachleute dafür, in<br />

der Berufsorientierung stärker auf<br />

diese Berufe einzugehen, etwa auf<br />

Labor- oder IT-Berufe, technische<br />

Produktdesigner, Pflanzentechnologen,<br />

Mediengestalter, Maskenbildner<br />

oder Goldschmiede.<br />

BIBB-Präsident Friedrich Hubert<br />

Esser: „Um die Attraktivitätsverluste<br />

der beruflichen Bildung in den<br />

Griff zu bekommen, braucht es eine<br />

gesamtgesellschaftliche Debatte<br />

über den Wert von Berufen.“<br />

ZUR ANALYSE<br />

Das BIBB hat in seiner aktuellen<br />

Analyse die Daten des Nationalen<br />

Bildungspanels untersucht,<br />

in dessen Rahmen 2500 Jugendliche,<br />

meist 17 bis 18 Jahre<br />

alt <strong>und</strong> in der Abschlussklasse<br />

am Gymnasium, befragt wurden.<br />

16 Prozent von ihnen nennen eine<br />

<strong>Aus</strong>bildung, 84 Prozent ein<br />

Studium als realistischen Plan<br />

für ihren weiteren Bildungsweg.<br />

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