FP Aus- und Weiterbildung - 08.03.2019
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AUS- & WEITERBILDUNG<br />
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3985913-10-1<br />
Mehr Lohn für<br />
<strong>Aus</strong>zubildende<br />
Anstieg bei tariflichen Vergütungen<br />
8. März 2019<br />
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SONDERAUSGABE<br />
In vielen Berufen bekommen<br />
Azubis wieder mehr Geld.<br />
Foto: Robert Kneschke/<br />
stock.adobe.com<br />
Die tariflichen <strong>Aus</strong>bildungsvergütungen<br />
sind 2018 im b<strong>und</strong>esweiten<br />
Durchschnitt um 3,7 Prozent gestiegen.<br />
Der Vergütungsanstieg fiel<br />
damit stärker aus als 2017 (2,6<br />
Prozent). B<strong>und</strong>esweit lagen die tariflichen<br />
<strong>Aus</strong>bildungsvergütungen<br />
2018 bei durchschnittlich 908<br />
Euro brutto im Monat. Zu diesen<br />
Ergebnissen kommt das B<strong>und</strong>esinstitut<br />
für Berufsbildung (BIBB) in<br />
der <strong>Aus</strong>wertung der tariflichen <strong>Aus</strong>bildungsvergütungen<br />
für das Jahr<br />
2018. Ermittelt wurden die durchschnittlichen<br />
Vergütungen für 181<br />
Berufe in West- <strong>und</strong> 153 Berufe in<br />
Ostdeutschland. Auf die einbezogenen<br />
Berufe entfielen 89 Prozent<br />
aller <strong>Aus</strong>bildungsverhältnisse.<br />
Zwischen den <strong>Aus</strong>bildungsberufen<br />
bestanden 2018 erhebliche Unterschiede<br />
in der Vergütungshöhe.<br />
Besonders hoch lagen die tariflichen<br />
<strong>Aus</strong>bildungsvergütungen im<br />
Handwerksberuf Maurer mit monatlich<br />
1159 Euro im gesamtdeutschen<br />
Durchschnitt. Hohe tarifliche<br />
Vergütungen wurden beispielsweise<br />
auch in den Berufen Mechatroniker<br />
(1088 Euro), Industriekaufmann<br />
(1047 Euro) <strong>und</strong> Kaufmann<br />
für Versicherungen <strong>und</strong> Finanzen<br />
(1035 Euro) gezahlt.<br />
Vergleichsweise niedrig waren die<br />
tariflichen Vergütungsdurchschnitte<br />
2018 zum Beispiel in den Berufen<br />
Maler <strong>und</strong> Lackierer (718<br />
Euro), Bäcker (678 Euro), Florist<br />
(617 Euro), Friseur (584 Euro) sowie<br />
Schornsteinfeger (518 Euro).<br />
Die BIBB-<strong>Aus</strong>wertung ergab zudem,<br />
dass in einer Reihe von <strong>Aus</strong>bildungsberufen,<br />
in denen in den<br />
vergangenen Jahren besonders<br />
viele <strong>Aus</strong>bildungsplätze unbesetzt<br />
blieben, die Vergütungen 2018 relativ<br />
stark angehoben wurden. So<br />
lag der Anstieg zum Beispiel in den<br />
Berufen „Bäcker“ (6,4 Prozent)<br />
<strong>und</strong> „Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk“<br />
(6 Prozent) deutlich<br />
über dem Gesamtdurchschnitt.<br />
Noch stärker fiel in Ostdeutschland<br />
der Zuwachs in den Berufen<br />
„Koch“ <strong>und</strong> „Restaurantfachmann“<br />
aus: Hier stiegen die <strong>Aus</strong>bildungsvergütungen<br />
im vergangenen<br />
Jahr um 10,6 Prozent.<br />
Zwischen den <strong>Aus</strong>bildungsbereichen<br />
gab es 2018 ebenfalls deutliche<br />
Unterschiede: Überdurchschnittlich<br />
hohe <strong>Aus</strong>bildungsvergütungen<br />
wurden im Öffentlichen<br />
Dienst (999 Euro) sowie in Industrie<br />
<strong>und</strong> Handel (975 Euro) erreicht.<br />
Unter dem Gesamtdurchschnitt lagen<br />
die Vergütungen im Bereich<br />
der freien Berufe (832 Euro), im<br />
Handwerk (769 Euro) sowie in der<br />
Landwirtschaft (767 Euro).<br />
Ein Blick auf die langfristige Entwicklung<br />
zeigt: Bei Beginn der<br />
BIBB-<strong>Aus</strong>wertungen 1976 lagen<br />
die tariflichen <strong>Aus</strong>bildungsvergütungen<br />
in Westdeutschland bei<br />
durchschnittlich 202 Euro pro Monat.<br />
Bis zum Jahr 2018 stiegen sie<br />
auf 913 Euro an <strong>und</strong> damit nominal<br />
um 352 Prozent. Gleichzeitig erhöhten<br />
sich in diesem Zeitraum die<br />
Verbraucherpreise um 142 Prozent.<br />
Wird dies berücksichtigt, stiegen<br />
die <strong>Aus</strong>bildungsvergütungen in<br />
Westdeutschland von 1976 bis<br />
2018 real um 87 Prozent. Für Ostdeutschland<br />
erfolgte die <strong>Aus</strong>wertung<br />
der tariflichen <strong>Aus</strong>bildungsvergütungen<br />
erstmals für das Jahr<br />
1992; ermittelt wurde ein Durchschnittsbetrag<br />
von 321 Euro pro<br />
Monat. Bis 2018 erhöhten sich die<br />
Vergütungen auf durchschnittlich<br />
859 Euro <strong>und</strong> damit nominal um<br />
168 Prozent. Der Anstieg der Verbraucherpreise<br />
betrug in diesem<br />
Zeitraum 62 Prozent. Dies berücksichtigend,<br />
nahmen die tariflichen<br />
<strong>Aus</strong>bildungsvergütungen in Ostdeutschland<br />
von 1992 bis 2018 real<br />
um 65 Prozent zu.<br />
Zum Vergleich: Bezogen auf diesen<br />
Zeitraum betrug der reale Zuwachs<br />
der Vergütungen in Westdeutschland<br />
– bei einer Preissteigerung von<br />
49 Prozent – nur 30 Prozent.