FP Aus- und Weiterbildung - 08.03.2019
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AUS- & WEITERBILDUNG<br />
Erster 4.0-<strong>Aus</strong>bildungsberuf übertrifft Erwartungen<br />
Verträge für knapp 1400 Kaufleute im E-Commerce für <strong>Aus</strong>bildungsjahr 2018/2019 abgeschlossen<br />
8. März 2019<br />
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SONDERAUSGABE<br />
Im neu geschaffenen <strong>Aus</strong>bildungsberuf<br />
Kauffrau/Kaufmann im<br />
E-Commerce wurden für das <strong>Aus</strong>bildungsjahr<br />
2018/2019 knapp<br />
1400 Verträge abgeschlossen. Das<br />
zeigt eine Abfrage des Handelsverbandes<br />
Deutschland (HDE) unter<br />
den Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern<br />
in ganz Deutschland.<br />
Damit wurden die Erwartungen<br />
deutlich übertroffen, der HDE ging<br />
bislang von an die 1000 <strong>Aus</strong>zubildenden<br />
aus. „Die hohe Zahl an<br />
Vertragsabschlüssen übertrifft alle<br />
Prognosen. Das macht deutlich,<br />
wie groß der Bedarf der Unternehmen<br />
ist. Die Einführung des <strong>Aus</strong>bildungsberufs<br />
Kaufleute im E-Commerce<br />
ist eine Erfolgsgeschichte für<br />
den Handel“, so HDE-Hauptgeschäftsführer<br />
Stefan Genth.<br />
Viele Verträge wurden auch noch<br />
nach dem Stichtag 30. September<br />
abgeschlossen. Teilweise wurden<br />
auch bereits geschlossene <strong>Aus</strong>bildungsverträge<br />
für andere Berufe<br />
auf den neuen <strong>und</strong> vermutlich für<br />
den Betrieb passgenaueren <strong>Aus</strong>bildungsberuf<br />
umgeschrieben.<br />
Die Zukunft des neuen Berufs sieht<br />
Stefan Genth dementsprechend<br />
positiv: „Das Interesse an dem<br />
neuen Beruf wächst stetig. Der<br />
Weil immer mehr Menschen online einkaufen, ist der <strong>Aus</strong>bildungsberuf des Kaufmanns angepasst worden.<br />
Foto: Rawpixel.com/stock.adobe.com<br />
Kaufmann im E-Commerce könnte<br />
schon in wenigen Jahren zu den<br />
Top-20-<strong>Aus</strong>bildungsberufen zählen.“<br />
An der Einführung des neuen<br />
Berufs war der HDE federführend<br />
beteiligt <strong>und</strong> hat ihn b<strong>und</strong>esweit in<br />
mehr als 90 Informationsveranstaltungen<br />
interessierten Unternehmensvertretern,<br />
Lehrkräften <strong>und</strong><br />
Berufsberatern vorgestellt. In dem<br />
neugeschaffenen Kaufmann im<br />
E-Commerce sieht der HDE das<br />
Potenzial, viele neue Nachwuchskräfte<br />
für den Einzelhandel zu begeistern.<br />
Denn der Kaufmann im<br />
E-Commerce ist ein moderner <strong>und</strong><br />
digitaler Beruf. „Die Digitalisierung<br />
im Einzelhandel stellt neue Anforderungen<br />
an das Personal. Mit<br />
dem Kaufmann im E-Commerce<br />
werden die <strong>Aus</strong>zubildenden systematisch<br />
für eine Karriere im Online-Handel<br />
qualifiziert“, so Stefan<br />
Genth weiter.<br />
KAUFLEUTE<br />
IM E-COMMERCE<br />
Seit dem 1. August 2018 kann<br />
im Beruf Kaufmann/Kauffrau im<br />
E-Commerce ausgebildet werden.<br />
Handelsunternehmen erhalten<br />
so eine weitere Option, ihren<br />
durch E-Commerce <strong>und</strong><br />
Multichannel-Handel wachsenden<br />
Fachkräftebedarf zu decken.<br />
Der Einzelhandel wird zunehmend<br />
digitaler, technischer<br />
<strong>und</strong> serviceorientierter <strong>und</strong> die<br />
Tätigkeitsfelder müssen sich<br />
dem stetig wachsenden E-Commerce<br />
anpassen.<br />
K<strong>und</strong>en nutzen das Internet inzwischen<br />
mit großer Selbstverständlichkeit.<br />
Sie recherchieren<br />
Produktinformationen <strong>und</strong> suchen<br />
nach dem günstigsten<br />
Preis, bevor sie online bestellen<br />
oder in den stationären Markt<br />
gehen. So werden mittlerweile<br />
zehn Prozent des Gesamtumsatzes<br />
im Einzelhandel online erzielt.<br />
Auch immer mehr bisher<br />
rein stationäre Unternehmen<br />
sind im Internet für ihre K<strong>und</strong>en<br />
erreichbar <strong>und</strong> werden zu Multi-Channel-Händlern.<br />
Im Jahr<br />
2016 erwirtschaftete der digitale<br />
Handel laut HDE mehr als<br />
44 Milliarden Euro Umsatz.<br />
Der passgenaue Beruf soll den<br />
Nachwuchs systematischer <strong>und</strong><br />
qualifizierter auf eine Karriere im<br />
Online-Handel vorbereiten.<br />
Trendberufe: Diese Jobs sind sicher!<br />
Gute Zukunftsperspektiven im Handwerk, bei Entwicklern für Künstliche Intelligenz <strong>und</strong> in der Datenverschlüsselung<br />
Welche Jobs sind stark im Kommen<br />
<strong>und</strong> aus welchen Bereichen<br />
werden wir in Zukunft immer mehr<br />
hören? Die Experten der Onlineplattform<br />
Gehalt.de haben die<br />
Trendberufe für 2019 gesammelt.<br />
Besonders gute Zukunftsperspektiven<br />
gibt es demnach im Handwerk,<br />
bei Entwicklern für Künstliche Intelligenz<br />
<strong>und</strong> in der Datenverschlüsselung.<br />
Customer Experience<br />
Manager auf dem Vormarsch<br />
Der Customer Experience Manager<br />
befasst sich mit der Analyse <strong>und</strong><br />
Optimierung des Kauferlebnisses<br />
von stationären Geschäften sowie<br />
von Online-Shops. Zu seinen Aufgaben<br />
als Manager zählen K<strong>und</strong>enbefragungen,<br />
die Entwicklung<br />
von Shop-Konzepten <strong>und</strong> die Steigerung<br />
der Verkäufe. Das Gehalt<br />
liegt derzeit bei durchschnittlich<br />
47.500 Euro jährlich.<br />
Nachwuchsmangel<br />
bei Elektronikern<br />
Der Beruf des Elektronikers gehört<br />
zu den zukunftssichersten in<br />
Deutschland, schließlich fehlt es im<br />
Handwerk an Nachwuchs. Dabei<br />
werden die Auftragsbücher für<br />
Elektroniker immer voller, K<strong>und</strong>en<br />
müssen sich auf lange Wartezeiten<br />
sowie höhere Preise einstellen.<br />
Elektroniker verdienen im Schnitt<br />
41.600 Euro jährlich.<br />
Hohe Nachfrage am<br />
Kaufmann im E-Commerce<br />
Online-Shops werden von Jahr zu<br />
Jahr größer, schneller <strong>und</strong> nutzerfre<strong>und</strong>licher.<br />
Dass es für den Betrieb<br />
der Webportale ausgebildetes<br />
Personal benötigt, zeigt sich im neu<br />
geschaffenen <strong>Aus</strong>bildungsberuf<br />
Kauffrau/Kaufmann im E-Commerce<br />
(siehe auch oberen Beitrag).<br />
Der Verdienst liegt bei durchschnittlich<br />
32.500 Euro.<br />
Support für Ärzte: der<br />
Physician Assistant (PA)<br />
Physican Assitants sollen Ärzte immer<br />
stärker entlasten. PAs müssen<br />
komplexe Dokumentations- <strong>und</strong><br />
Managementprozesse sowie organisatorische<br />
Verfahren begleiten,<br />
können diese aber auch im Auftrag<br />
der ärztlichen Leitung mitentwickeln.<br />
Das Ziel: Abhilfe für Ärzte<br />
schaffen, damit diese in Notsituationen<br />
professionell <strong>und</strong> konzentriert<br />
arbeiten können. Die <strong>Aus</strong>bildung<br />
zum PA erfolgt an der Hochschule.<br />
Das Gehalt liegt bei durchschnittlich<br />
55.400 Euro.<br />
Entwickler für Künstliche<br />
Intelligenz (KI)<br />
Es gibt immer mehr smarte Geräte<br />
mit eigener Computerintelligenz auf<br />
dem Markt. Somit hat dieser Bereich<br />
für Entwickler mehr Themen<br />
zu bieten als noch vor zehn Jahren<br />
– von der Programmierung über<br />
Objekt- <strong>und</strong> Texterkennung bis hin<br />
zum Video-Tracking. Entwickler für<br />
künstliche Intelligenz verdienen im<br />
Schnitt 69.300 Euro.<br />
3D-Druck-Experten:<br />
Nachfrage steigt rasant<br />
Die Möglichkeiten mit 3D-Druck<br />
scheinen grenzenlos zu sein – von<br />
Smartphone-Hüllen bis hin zu Prothesen.<br />
Die Maschinen kommen in<br />
einer Vielzahl von Branchen zum<br />
Einsatz <strong>und</strong> die Nachfrage nach<br />
3D-Druck-Experten dürfte in den<br />
nächsten Jahren steigen. Derzeit<br />
liegen die Einkommen bei durchschnittlich<br />
52.100 Euro.<br />
Spezialisten für<br />
Datenschutz gesucht<br />
Die Europäische Datenschutzgr<strong>und</strong>verordnung<br />
zeigt die hohe<br />
Bedeutung der Sicherheit von personenbezogenen<br />
Informationen für<br />
die Gesellschaft. Nun gilt es für alle<br />
Unternehmen <strong>und</strong> Webseitenbetreiber,<br />
den Bestimmungen nachzukommen.<br />
Zahlreiche Unternehmen<br />
schreiben deshalb Vollzeitstellen<br />
für Datenschutzbeauftragte<br />
aus. Das Gehalt für die Experten<br />
liegt bei durchschnittlich 46.289<br />
Euro.<br />
Kryptologen verschlüsseln<br />
sensible Informationen<br />
Passwörter, PINs, Kreditkarteninformationen<br />
– sie alle gehören zur<br />
begehrten Beute von Cyberkriminellen.<br />
Doch wie können sich Nutzer<br />
<strong>und</strong> Unternehmen schützen?<br />
Die Antwort: durch Kryptologen. Sie<br />
sind für die Ver- <strong>und</strong> Entschlüsselung<br />
von Informationen zuständig<br />
<strong>und</strong> versuchen, Daten <strong>und</strong> sensible<br />
Informationen zu kodieren. Kryptologen<br />
kommen in der Regel aus<br />
der Mathematik oder Informatik.<br />
Ihr Verdienst liegt bei durchschnittlich<br />
74.700 Euro.