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[t]akte<br />

1I20<strong>19</strong><br />

Die Dichterin spricht<br />

Charlotte Seithers Orchesterwerk zum<br />

200. Geburtstag von Clara Schumann<br />

„Wie Clara Schumann begegnen?“ Das fragt sich die<br />

146 Jahre jüngere Komponistenkollegin Charlotte<br />

Seither. Der Blick zurück kommt für sie nicht in<br />

Frage.<br />

Totenfeier<br />

Andrea Lorenzo Scartazzini trifft Gustav Mahler<br />

Sie ist eine der „starken“ Frauen der Musikgeschichte:<br />

Clara Schumann, die als Pianistin, Komponistin, Professorin<br />

von Jugend an im internationalen Rampenlicht<br />

stand. Anlässlich ihres 200. Geburtstages initiieren<br />

drei Städte ein besonderes Projekt. Ausgehend von<br />

Robert Schumanns Geburtsstadt Zwickau, die seit jeher<br />

ein besonders aktives Zentrum der Schumannpflege ist,<br />

Clara Schumann 1853 / Charlotte Seither 2016 (Foto: Marco Bussmann)<br />

wurde Charlotte Seither beauftragt, ein Orchesterwerk<br />

zum Jubiläum zu komponieren. „sie, die spricht“ für<br />

Orchester wird in Kombination mit Clara Schumanns<br />

Klavierkonzert und einer rekonstruierten Fassung von<br />

Robert Schumanns „Zwickauer Sinfonie“ uraufgeführt.<br />

Beteiligt sind auch die Schumann-Stadt Bonn mit dem<br />

Beethoven Orchester und seinem GMD Dirk Kaftan<br />

sowie Frankfurt am Main mit einem Projekt, das an die<br />

berühmte Lehrerin erinnert: Für das neu gegründete<br />

Dr. Hoch‘s Konservatorium hatte 1878 der damalige<br />

Direktor des Instituts Joachim Raff Clara Schumann<br />

als erste Klavierprofessorin überhaupt verpflichten<br />

können. Studierende werden mehrere Projekttage gestalten,<br />

in deren Rahmen „sie, die spricht“ aufgeführt<br />

wird, dies in Kooperation mit der Akademie für Tonkunst<br />

Darmstadt und der Dirigierklasse der Hochschule<br />

für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt.<br />

„Wie Clara Schumann begegnen?“, diese Frage stellt<br />

sich Charlotte Seither über ihr Kompositionsprojekt:<br />

„Vielleicht so, wie Robert und sie es selbst in ihrer<br />

Kunst zum Prinzip gemacht haben: Nicht im Blick<br />

zurück, der Vergangenes zitiert oder gar verklärt.<br />

Stattdessen war es die eigene poetische Assoziation,<br />

das freie musikalische Fließen, das beide Musiker in<br />

ihrem Schaffen beflügelt hat. Nicht ein Inhalt wird<br />

hier also zum Ausgangspunkt eines neuen Stückes<br />

gemacht, sondern ein musikalischer Entstehungsprozess:<br />

das Fließen eines inneren Stromes, jenseits von<br />

festen Form- oder Gattungsnormen, die Hingabe an die<br />

eigene, klangschöpferische Phantasie. In diesem Sinne<br />

habe auch ich mich als Komponistin ‚befreit‘ von einem<br />

allzu engen Blick zurück. Der Dichter spricht. Es spricht,<br />

wer das Wort erhebt und darin die eigene Sprache zum<br />

Ausdruck bringt.“<br />

Marie Luise Maintz<br />

Charlotte Seither<br />

„sie, die spricht“ für Orchester<br />

Uraufführung: 6.6.20<strong>19</strong> Zwickau (Schumann-Fest),<br />

Orchester des Theaters Plauen-Zwickau, Leitung:<br />

Leo Siberski. Auch: 13.9.20<strong>19</strong> Frankfurt, Orchester<br />

des Dr. Hoch‘s Konservatorium und der Akademie<br />

für Tonkunst Darmstadt; Leitung: Studierende<br />

der Dirigierklasse der Hochschule für Musik und<br />

Darstellende Kunst Frankfurt sowie 11.10.20<strong>19</strong><br />

Bonn, Beethoven Orchester, Leitung: Dirk Kaftan<br />

Besetzung: 2,2,Eh,2,Bklar,2,Kfag – 4,3,2,0 –Schlg (2),<br />

Hfe, Klav – Str<br />

Verlag: Bärenreiter, BA 11189, Aufführungsmaterial<br />

leihweise<br />

Charlotte Seither – aktuell<br />

13.4.20<strong>19</strong> Berlin (Konzerthaus), Kammersinfonie<br />

„objet diaphane“, Landesjugendensemble Neue<br />

Musik Berlin, Leitung: Jobst Liebrecht +++ 9.5.20<strong>19</strong><br />

Berlin (Unerhörte Musik), Feinstaub II, Irene<br />

Kurka (Stimme solo) +++ 23./26.5.20<strong>19</strong> Bonn (Theater<br />

der Pathologie), Dreizehn Verwehungen, Nic<br />

LaMue (Stimme solo) Regie: Jean-Ives Yerlès +++<br />

24.5.20<strong>19</strong> Oslo (VOeX Festival), Projekt „Sirene“,<br />

darin Oculi für Frauenstimmen, Frauenstimmen<br />

des Opernchors Oslo, Leitung: Martin Wettges,<br />

Regie: Hilde Andersen +++ 18.6.20<strong>19</strong> Berlin (Unerhörte<br />

Musik), Dreizehn Verwehungen, Claudia<br />

van Hasselt (Stimme solo) +++ 23.8.20<strong>19</strong> Weimar<br />

(Kunstfest), Neues Werk für Flöte und Live-Elektronik<br />

(Uraufführung), Elizaveta Birjukova (Flöte),<br />

Robert Rendlich (Tonmeister), Franz-Martin<br />

Olbrich, Klangregie<br />

Gustav Mahler 1892 / Andrea L. Scartazzini (Foto: Matthias Willi)<br />

Über mehrere Jahre begleitet der Schweizer Komponist<br />

einen Mahler-Zyklus der Jenaer Philharmonie mit<br />

einem eigenen Werk. Zu jedem Teil entsteht ein symphonischer<br />

Satz, und mit jeder Aufführung Mahlers<br />

wachsen diese Sätze Scartazzinis zu einem groß angelegten<br />

Orchesterstück zusammen. Den Beginn machte<br />

Torso im Oktober 2018. Wie dieses knüpft auch Epitaph<br />

an einen lyrischen Text von Rainer Maria Rilke an.<br />

Andrea Lorenzo Scartazzini: „Epitaph beginnt nicht<br />

bei Null, sondern setzt auf dem Höhepunkt des Vorgängerstücks<br />

Torso ein, so dass die Kraft, die sich in<br />

dessen langer Steigerung aufgebaut hat, mit heftigen<br />

Energieschüben nun vollends entfaltet wird.<br />

Ist die Musik von Torso wie ein lebender Organismus<br />

langsam gewachsen und hat das gesamte Orchester<br />

immer stärker erfasst, dreht sich dieser Prozess im<br />

Laufe des zweiten Stücks allmählich um, die Kräfte<br />

entwickeln sich zurück, und die Musik nimmt mehr<br />

und mehr den Charakter eines Lamentos an. Damit<br />

nähert sie sich dem Ausdrucksbereich von Mahlers 2.<br />

Symphonie ,Auferstehung‘, und vor allem deren 1. Satz,<br />

den Mahler ja selbst als ,Totenfeier‘ bezeichnet hat.<br />

Epitaph ist also ein Stück über den Tod. Zuletzt mündet<br />

es in einen rätselhaften Klangraum, in den hinein der<br />

Chor drei Verse Rilkes wie eine Grabinschrift stockend<br />

rezitiert. ,Denn wir sind nur die Schale und das Blatt. /<br />

Der grosse Tod, den jeder in sich hat, / das ist die Frucht,<br />

um die sich alles dreht.‘“<br />

MLM<br />

Andrea Lorenzo Scartazzini<br />

Torso – Epitaph für Chor (ad lib.) und Orchester<br />

Uraufführung: 26.5.20<strong>19</strong> Jena, Jenaer Philharmonie,<br />

Leitung: Simon Gaudenz (in Kooperation mit<br />

dem Sinfonieorchester Basel)<br />

Besetzung: 3 (3. auch Picc),3,3 3 – 4,3 (3. auch Picctrp),3,1<br />

– Pk,Schlg (3) – Hfe – Str – Chor SATB<br />

Verlag: Bärenreiter, BA 11186, Aufführungsmaterial<br />

leihweise<br />

Matthias Pintscher –<br />

aktuell<br />

4./5.4.20<strong>19</strong> Zürich (Tonhalle),<br />

ma’reh for violin<br />

and orchestra, Leila Josefowicz<br />

(Violine), Tonhalle<br />

Orchester Zürich, Leitung:<br />

Matthias Pintscher<br />

+++ 27./28.4.20<strong>19</strong> Cincinnati,<br />

un despertar, Alisa<br />

Weilerstein (Violoncello),<br />

Cincinnati Symphony<br />

Orchestra, Leitung: Matthias Pintscher +++<br />

9./10.5.20<strong>19</strong> Zürich (Tonhalle Maag), Idyll (Schweizer<br />

Erstaufführung), Tonhalle-Orchester Zürich,<br />

Leitung: Tomáš Netopil +++ 11.5.20<strong>19</strong> Zürich (Tonhalle<br />

Maag), Bereshit, Ensemble Intercontemporain,<br />

Leitung: Matthias Pintscher +++ 7./8.6.20<strong>19</strong><br />

Milwaukee (Uihlein Hall), towards Osiris, Milwaukee<br />

Symphony Orchestra, Leitung: Matthias<br />

Pintscher +++ 23.6.20<strong>19</strong> Paris (Philharmonie 2),<br />

Verzeichnete Spur, Ensemble Intercontemporain,<br />

Leitung: Matthias Pintscher +++ 29.9.20<strong>19</strong> Köln<br />

(Philharmonie), un despertar (Dt. Erstaufführung,<br />

auch 30.9. und 1.10.20<strong>19</strong>), Alisa Weilerstein<br />

(Violoncello), Gürzenich-Orchester, Musikalische<br />

Leitung: François Xavier-Roth<br />

Die Alkor-Edition ist als Agentur für Bühne und Orchester<br />

für den Vertrieb, die Auslieferung und die Abrechnung der<br />

leihweise erhältlichen Aufführungsmateriale der Bärenreiter-Unternehmensgruppe<br />

verantwortlich. Als Agentur vertritt<br />

die Alkor-Edition zudem namhafte in- und ausländische<br />

Musikverlage.<br />

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