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Warenhaus Loeb, Spitalgasse, Bern Bauherrschaft: Loeb AG Bauleitung: von Graffenried AG, Bern Ingenieure: Hartenbach & Wenger AG, Bern Ein Traditionshaus setzt auf die Zukunft Die umfassende Sanierung und Modernisierung im Innern des Warenhauses Loeb nähert sich dem Ende. Mit dem Umbau wird das Traditionshaus nicht nur 800 m 2 , d.h. zehn Prozent Verkaufsfläche, sondern auch wesentlich an Attraktivität gewonnen haben. Nachdem die Familie Loeb bereits 1881 an der Spitalgasse 32 ein Merceriegeschäft eröffnet hatte, wurde 1899 mit einem vierstöckigen Neubau am jetzigen Standort der eigentliche Grundstein zum heutigen Warenhaus gelegt. Ein 1913 erfolgter Umbau und die Erweiterung in stadtabwärts gelegene Nachbarhäuser führten zur bis heute bestehenden Struktur des Gebäudekomplexes. 1941 wurde das Geschäft modernisiert. In der Folge gab es noch punktuelle Veränderungen und Teilausbauten einzelner Abteilungen. Grundlegende Umbauten wurden jedoch seit Jahrzehnten nicht mehr realisiert. Das kurz vor der Vollendung stehende Sanierungs- und Umbauprojekt ist damit das umfassendste und aufwändigste in der Geschichte des Warenhauses Loeb. Entsprechend minutiös wurde es geplant, galt es doch, den Geschäftsbetrieb zu den normalen Öffnungszeiten und mit möglichst geringen Einschränkungen für die Kundschaft aufrechtzuerhalten. Als Glücksfall erwies es sich, dass Loeb gleich vis-à-vis, im ehemaligen Spengler-Haus an der Schauplatzgasse, ein Provisorium einrichten konnte, um die jeweils vom Umbau unmittelbar betroffenen Abteilungen auszulagern. Das Management, das Verkaufspersonal und alle am Umbau Beteiligten waren während Monaten aufs Äusserste gefordert. Nachdem die Sanierung der Westfassade und eine zentralere Anordnung des Haupteingangs realisiert waren, wurden die einzelnen Stockwerke in drei Etappen ausgehöhlt und den neuen Anforderungen angepasst. Nebst der Überprüfung der Statik war im gesamten Komplex die technische Infrastruktur mit Leitungen, Stromkabeln, Rohren, Heizung und Kommunikationstechnologie komplett zu erneuern. Die augenfälligsten und einschneidendsten Eingriffe in den Baukörper betreffen die Vertikalerschliessung des Warenhauses vom Parterre bis ins 6. Geschoss. Hier ist
die Wirz AG Bauunternehmung federführend (in einer ARGE mit der Ramseier Bauunternehmung AG). Ab August 2007 wurden im 2-Schicht-Betrieb drei Treppenhäuser abgebrochen und neu aufgebaut sowie neue Liftschächte erstellt. Dabei waren zeitweise bis zu 70 Leute im Einsatz. Damit die erste Schicht die Arbeit frühmorgens ohne Zeitverlust aufnehmen konnte, wurde von der zweiten Schicht in der Regel bis 23.00 Uhr betoniert. Wenn es Rücksicht auf abendliche Veranstaltungen im Untergeschoss zu nehmen galt – z.B. VIP-Anlässe oder auch eine Lesung von Bundesrat Moritz Leuenberger in der Buchhandlung – gab es Nächte, in denen die Betonpumpen erst um 01.00 Uhr abgestellt werden konnten. Während der Intensivphase im Herbst waren die Equipen sogar sonntags am Werk. Ein besonderes Glanzlicht wird nach Fertigstellung der Lichthof setzen, der die zentrale Rolltreppenanlage im Warenhaus einfasst. Auch hier hat Wirz massgeblich mitgearbeitet. Damit das Tageslicht durch einen gläsernen Aufbau auf dem Dach über alle Etagen bis ins Erdgeschoss gelenkt werden kann, wurden die bisherigen, gegen die Rolltreppen gerichteten Balkone abgebrochen und die Einschnitte in den Decken bzw. Böden vergrössert. So wird nun der Blick von einem Stockwerk auf das andere, insbesondere auf die attraktiven Boulevards rund um die Rolltreppen, frei. Durch diese Eingriffe haben die einzelnen Geschosse nicht nur an Helligkeit gewonnen, sondern wirken auch höher und insgesamt grosszügiger. Alle Beteiligten blicken dem Abschluss der Umbauarbeiten zuversichtlich entgegen. Und wenn sich die Bernerinnen und Berner am wiedereröffneten Bahnhofplatz erfreuen werden, dürften auch die Herzen der Loeb-Kundschaft höher schlagen.
Seite 1: Nr. 7 | 2008 Eine Firmeninformation

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