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MOTOREX Magazine 2008 85 DE

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M o t o r e n o e l<br />

M o t o r e n o e l<br />

Die weltweit heftig diskutierten<br />

regenerativen Bestandteile<br />

im Dieselkraftstoff beeinflussen<br />

die Eigenschaften der Motorenoele<br />

markant. Eine von <strong>MOTOREX</strong><br />

durchgeführte Studie zeigt höchst<br />

interessante Ergebnisse!<br />

Aktuelle Studie: Biodiesel und Motorenoel<br />

Test im Labor und auf der Strasse<br />

Wie reagieren Motor, Biodiesel und<br />

Schmierstoff im Reagenzglas und auf der<br />

Strasse? Die Antwort konnte mit einem<br />

Gemisch von Diesel- und Rapsoel gefunden<br />

werden. Dabei wurde immer dieselbe<br />

Viskosität (SAE 10W/40) verschiedener<br />

Hightech-Motorenoelformulierungen verwendet.<br />

Im Laborversuch bei 150°C und mit viel<br />

Sauerstoff (30 l Luft/h) blieb die Viskosität<br />

über einen gewissen Zeitraum konstant<br />

und stieg dann exponentiell an. Nach den<br />

Auswertungen wurde die besonders ausgeglichene<br />

Formulierung von <strong>MOTOREX</strong><br />

FOCUS 4 SAE 10W/40 für den Feldtest<br />

bestimmt.<br />

Dyn. Viskosität bei 40 °C [mPas]<br />

Testdauer<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Zunahme der dynamischen Viskosität<br />

(Test bei 150 °C und 30 l Luft/h)<br />

0<br />

h<br />

72 96 120 144 168 192 216 240 264 288 312 336 360<br />

Bei den Motorenoelen A und B stieg die Viskosität bereits nach 170 h extrem steil an.<br />

Produkt C blieb im Mittelfeld, D und E schlugen sich wacker. Rezeptur F, d.h. <strong>MOTOREX</strong><br />

FOCUS 4 überzeugte mit einer konstanten Viskosität während weit über 300 Stunden.<br />

A<br />

223<br />

168<br />

172<br />

C<br />

B<br />

D<br />

121<br />

95<br />

E<br />

F<br />

102<br />

Schnelle und präzise Analysen helfen,<br />

die Produktivität zu steigern und die hohe<br />

Qualität zu sichern.<br />

Innovationen um den und im Dieselmotor<br />

stellen an das Motorenoel immer neue<br />

Anforderungen. Im Zuge der Abgasnormen<br />

EURO 4/5 und der Verwendung<br />

von modernen Abgasnachbehandlungs-<br />

Systemen entwickelte <strong>MOTOREX</strong> eine<br />

neue Additives-Technologie für asche- und<br />

schwefelarme LowSAPS-Motorenoele.<br />

Neuerdings beeinflussen vermehrt auch<br />

ungesättigte Pflanzenoele (z.B. Rapsoel-<br />

Methylester) im Diesel die Schmiereigenschaften.<br />

Viele Motorenhersteller reagieren<br />

mit einer Herabsetzung der Oelwechselintervalle.<br />

Die Tribologie-Spezialisten von<br />

<strong>MOTOREX</strong> haben beim Analysieren von<br />

Kundenmustern festgestellt, dass Handlungsbedarf<br />

besteht und haben deshalb eine<br />

umfangreiche Studie gestartet.<br />

Ungesättigtes Fettsäure-<br />

Triglyceride-Molekül: Für Menschen gesund,<br />

für Motoren gefährlich.<br />

Gefährliche Moleküle<br />

Natürliche Oele und Fette wie Raps-,<br />

Sonnenblumen-, Rizinusoel usw. verbrennen<br />

aufgrund ihres viel höheren Flammpunktes<br />

schlechter als Diesel. Erreicht der Motor<br />

nicht die optimale Betriebstemperatur, kondensieren<br />

die unverbrannten Bestandteile an<br />

den Zylinderwänden. Diese Rückstände<br />

werden durch die Kolbenringe in das Motorenoel<br />

eingetragen. Je nach Einsatzart<br />

und Zustand des Motors fanden die<br />

<strong>MOTOREX</strong>-Chemiker am Ende der vorgeschriebenen<br />

Oelwechselintervalle Anteile<br />

von bis zu 40% gefährlicher pflanzlicher<br />

Moleküle (Triglyceride) im Schmierstoff!<br />

Warum sind Triglyceride gefährlich? Bei<br />

diesen Molekülen sind mehrere Atome mit<br />

einer Doppelbindung vorhanden: je zwei<br />

Atome «kämpfen» um je zwei gemeinsame<br />

Elektronen. Doppelbindungen sind nicht<br />

stabil und brechen leicht auf; es kommt zu<br />

Oxidation und es können sich langkettige<br />

Moleküle bilden (Polymerisation). Dadurch<br />

steigt die Viskosität des Motorenoels rasch<br />

an, die Schlammbildung nimmt zu und das<br />

Oel dickt ein. Noch gefährlicher ist es,<br />

wenn «streunende» Elektronen chemische<br />

Verbindungen eingehen. Es kommt zu Ablagerungen<br />

an sensiblen Motorteilen, Filter<br />

und Schmierbohrungen können verstopfen.<br />

484’557 km in der Fahrerkabine<br />

Der Flottentest wurde im April 2006<br />

bei einem Transportunternehmen aufgenommen.<br />

Mit fünf Mercedes-Benz ® LKW<br />

wurden in den folgenden drei Treibstoffzusammensetzungen<br />

knapp 500’000 km<br />

gefahren:<br />

• Dieseltreibstoff mit 5% Rapsoel<br />

• Mischung aus 55% Rapsoel<br />

und 45% Kerosin<br />

• 100% Rapsoel<br />

Alle 5’000 km wurde eine Oelprobe entnommen<br />

und im Labor analysiert. Der<br />

vom Analyseergebnis abhängige Oelwechsel<br />

mit <strong>MOTOREX</strong> FOCUS 4 SAE 10W/40<br />

konnte bei mehreren Fahrzeugen jeweils<br />

nach 50’000 km planmässig ausgeführt werden,<br />

obwohl der Eintrag von Rapsoel deutlich<br />

nachweisbar war. Bei einem Anstieg der<br />

Rapsoelkonzentration auf über 15% wurde<br />

in der Regel ein Oelwechsel empfohlen.<br />

Der Flottentest bestätigte die vorgängig im<br />

Labor ermittelten Resultate deutlich.<br />

Spannende Erkenntnisse<br />

Mit der Studie konnten die unterschiedlichen<br />

chemischen Reaktionsmodelle er-<br />

mittelt und dargestellt werden. Besonders<br />

aufgefallen ist der Einfluss der optimalen<br />

Betriebstemperatur. Kühl laufende Motoren,<br />

sei es durch Leerlauf, Kaltstarts oder<br />

Kurzstreckenbetrieb, belasten bei der Verbrennung<br />

von regenerativen Treibstoffen<br />

das Motorenoel besonders stark.<br />

Besonders eindrücklich war die Bestätigung<br />

der experimentellen Laborresultate durch<br />

die ausgedehnten Feldtests. Für unsere<br />

Kunden wurde zudem das bestgeeignete<br />

Motorenoel identifiziert. Sieger sowohl in<br />

Kür und Pflicht ist eindeutig <strong>MOTOREX</strong><br />

FOCUS 4 SAE 10W/40.<br />

Haben Sie noch Fragen zu diesem Thema?<br />

Dann konsultieren Sie bitte den technischen<br />

Kundendienst oder Ihren Gebietsleiter.<br />

Während des Feldtests waren fünf LKW<br />

im Einsatz und unter permanenter Aufsicht.<br />

Entnahme einer Oelprobe.<br />

Nach den Tests wurden diverse Parameter<br />

der Motoren überprüft. Die Verrussung kann<br />

als durchschnittlich bezeichnet werden.<br />

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