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medizin&technik 02.2019

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<strong>02.2019</strong><br />

www.medizin-und-<strong>technik</strong>.de<br />

EVK 11,50 €<br />

Ingenieurwissen<br />

für die Medizin<strong>technik</strong><br />

TITELTHEMA<br />

Miniaturisierung<br />

Neue Herstellverfahren für die<br />

begehrten kleinen Bauteile<br />

Seite 20<br />

MDR<br />

Wie sich Unternehmen auf<br />

die Umstellung vorbereiten Seite 106<br />

SPECIAL<br />

Kleinmotoren und Lager – angepasst<br />

ans Medizinprodukt Seite 45<br />

Messe<br />

T4M und Medtec Live<br />

Trends und Produkte<br />

auf den neuen Messen im Mai<br />

T4M ab Seite 65<br />

Medtec Live ab Seite 89


2 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019<br />

info@pueschel-group.com<br />

www.pueschel-group.com


Zwei neue Messen, MDR<br />

und Miniaturisierung<br />

Jetzt ist es bald soweit – wie vor etwa einem Jahr angekündigt,<br />

laufen die Veranstalter und ihre jeweiligen Partner auf Hochtouren,<br />

um gleich zwei Premieren auf die Beine zu stellen: die<br />

Messe T4M, die vom 7. bis 9. Mai in Stuttgart startet, und die<br />

Medtec Live, die parallel zum Medtech Summit vom 21. bis 23.<br />

Mai in Nürnberg läuft. Das Team von medizin&<strong>technik</strong> ist bei<br />

beiden mit einem Stand dabei – um sich selbst umzuschauen,<br />

aber auch, um von Ausstellern und Besuchern zu hören, wie sie<br />

die Situation einschätzen. Was vorab zu erfahren war, haben wir<br />

in zwei Messe-Sonderteilen zusammengefasst (ab Seite 65 zur<br />

T4M und ab Seite 89 zur Medtec Live).<br />

Nur ein bisschen länger hin ist es gefühlt bis zu dem Termin, der<br />

die Branche wohl noch mehr in Atem hält: Im Mai 2020 soll es<br />

mit der MDR ernst werden, auch wenn es noch an Benannten<br />

Stellen mangelt. Wir haben nachgefragt, was die Verantwort -<br />

lichen in Sachen MDR bewegt und wie die Lösungen für ihren<br />

Bereich aussehen. Sich mit anderen zusammen zuschließen und<br />

die Last zu teilen, ist eine Möglichkeit. Lesen Sie die Kurzstatements<br />

unserer Ansprechpartner ab Seite 106 – die ausführlichen<br />

Einschätzungen finden Sie im Online-Magazin unter<br />

www.medizin-und-<strong>technik</strong>.de/medical-device-regulation.<br />

Neben den großen Veränderungen tut sich auch eine Menge<br />

im – ganz – Kleinen: Unser Titelthema zeigt ab Seite 20, welche<br />

fertigungstechnischen Lösungen sich für Metalle und Kunststoffe<br />

anbieten, wenn die Teile winzig werden sollen. Und welche<br />

Rolle der 3D-Druck für die Miniaturisierung spielen kann.<br />

Dr. Birgit Oppermann<br />

FAULHABER Applikationen<br />

Mancher Antrieb<br />

gibt dem Leben<br />

eine neue Richtung<br />

FAULHABER Antriebssysteme<br />

für bionische Handprothesen<br />

Menschen zu helfen, ihren Alltag<br />

wieder selbst in den Griff zu bekommen,<br />

ist das wichtigste Ziel in der<br />

Prothetik. Moderne Handprothesen<br />

mit hoch dynamischen Antrieben<br />

in allen Fingern ermöglichen ein<br />

natürliches und koordiniertes<br />

Bewegen und Greifen. Ein ansprechendes<br />

Design mit realistischen<br />

Proportionen, selbst bei zierlichen<br />

Händen, bietet für die Antriebe nur<br />

einen äußerst limitierten Bauraum.<br />

Deshalb bauen Hersteller auf<br />

DC-Kleinstmotoren von FAULHABER.<br />

www.faulhaber.com/prosthetics/de<br />

Mehr über die Messen finden Sie im Online-Magazin unter<br />

www.medizin-und-<strong>technik</strong>.de/t4m<br />

Unser Stand auf der T4M: Halle 9, Stand F44<br />

www.medizin-und-<strong>technik</strong>.de/medtec-live<br />

Unser Stand auf der Medtec Live: Halle 9, Stand 213<br />

WE CREATE MOTION<br />

02/2019 medizin&tec hn i k 3<br />

© Ottobock


■ Medizin im Dialog<br />

Schallemissionsanalyse<br />

Wie sich mit Schallwellen Arthrose im<br />

Gelenk frühzeitig erkennen lässt,<br />

erläutert Prof. Udo Wolf .....................16<br />

16<br />

Special<br />

Antriebs<strong>technik</strong><br />

Übersicht ...........................................45<br />

Polymergleitlager fürs Knie ................46<br />

Präzise Antriebe für automatisierte<br />

Blutanalyse ........................................48<br />

Kurbeln verbessern den Antrieb<br />

am Rollstuhl ......................................50<br />

20<br />

Bild: Hochschule Fulda<br />

Prof. Udo Wolf<br />

setzt große<br />

Hoffnung auf<br />

die Schallemissionsanalyse<br />

So wird der OP-Tisch auch<br />

mit schweren Patienten mobil ............52<br />

Kleinmotor mit hoher Drehzahl<br />

zerkleinert Blutgerinnsel ....................54<br />

■ Technik<br />

Entwicklung und Komponenten<br />

Expertenteam hilft als Lotse bei der<br />

Medizinproduktentwicklung ..............28<br />

Krankenhaus<strong>technik</strong>: Mit dem Hersteller<br />

klären, was sein Gerät braucht ...........30<br />

Kunststoff<strong>technik</strong><br />

Plasma verbindet außergewöhnliche<br />

Materialkombinationen .....................32<br />

Elastische Silikon-Dichtungen aus<br />

dem Kaltkanal ...................................34<br />

Werkzeug- und Formenbau<br />

Für Werkzeugmacher ist Medizin<strong>technik</strong><br />

ein lukrativer Markt ...........................36<br />

Moulding Expo: Fachmesse als<br />

Marktplatz der Branche .....................38<br />

Qualitätssicherung<br />

KI liefert schnelle Schlussfolgerungen<br />

fürs Qualitätsmanagement .................40<br />

Bildverarbeitung<br />

Skalierbare künstliche Intelligenz<br />

für Medizingeräte ..............................42<br />

Bildsensorik: Für Autos entwickelt,<br />

in der Medizin bewährt ......................44<br />

Messe<br />

T4M<br />

Neue Messe in Stuttgart will<br />

die Medtech-Branche vernetzen .........66<br />

Projektleiterin Tanja Wendling<br />

zu Premiere und Perspektiven ............68<br />

Wärme bringt den Kunststoffschlauch<br />

in Form ..............................................70<br />

MES-System erleichtert<br />

die regulierte Fertigung .....................74<br />

Cyclic Nucleation Process reinigt<br />

auch komplexe Geometrien ...............78<br />

Plasmaprozesse sicher detektieren .....82<br />

Additiv gefertigte Implantate mit<br />

Losgröße 1 als Ziel .............................84<br />

Bild: Sikov/Fotolia<br />

45<br />

Messe<br />

Medtec Live<br />

Neue Plattform für Markt und<br />

Wettbewerb in der Medizin<strong>technik</strong> ....90<br />

Direktor Alexander Stein zum<br />

Gesamtpaket Messe und Kongress ......92<br />

Beim Medtech Summit Kongress<br />

trifft Medizin auf Hightech ................94<br />

Medizin-Elektronik sicher verpackt ....96<br />

Mikrobearbeitung: Laser macht<br />

den perfekten Schnitt ........................98<br />

Mess<strong>technik</strong> hilft bei Augen-OP .......102<br />

Future Talents Report: Generation Y<br />

und Z als Fachkräfte binden .............104<br />

Special<br />

Antriebs<strong>technik</strong><br />

–<br />

angepasst<br />

ans<br />

Medizinprodukt<br />

4 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Titelthema<br />

Mikrofertigung<br />

– immer kleiner und<br />

immer feiner<br />

Medizinischer<br />

Fortschritt.<br />

Mit Hochleistungs-<br />

Kunststoffen.<br />

Für die Medizin<strong>technik</strong> bringt die Mikrofertigung<br />

großes Potenzial im Hinblick<br />

auf innovative Produkte. Doch die Fertigung<br />

der winzigen Teile ist alles andere<br />

als trivial ...........................................20<br />

Bild: Fraunhofer ILT<br />

■ Fokus Forschung<br />

Künstliche Tentakel<br />

Roboterarme – so biegsam<br />

wie ein Elefantenrüssel ......................56<br />

Forschungsland Israel<br />

Mit vielen Angeboten attraktiv für<br />

Start-ups und Großunternehmen .......58<br />

Initiative Medtech Oneworld<br />

Internationale Zusammenarbeit an<br />

Produkten für Emerging Markets .......62<br />

■ Recht<br />

Countdown für die MDR<br />

Umfrage: Wie sich Unternehmen<br />

auf die Umstellung vorbereiten ........106<br />

110<br />

■ Management<br />

Resilienz im Arbeitsalltag<br />

Was Mitarbeiter wollen und<br />

Unternehmen bieten können ...........108<br />

■ Auslandsmärkte<br />

Kolumbien<br />

Attraktiver Wachstumsmarkt<br />

für die Medizin<strong>technik</strong> .....................110<br />

Markteintritt<br />

Zahlungsmoral ist in Kolumbien<br />

ein wichtiges Thema ........................112<br />

Rubriken<br />

Editorial ............................................03<br />

Visionen ............................................06<br />

Nachrichten .......................................08<br />

Termine ...........................................114<br />

Innovationen ...................................115<br />

Firmenscout ....................................118<br />

Impressum ......................................122<br />

Meilensteine ....................................123<br />

Innovationen für die Medizin- und Labor<strong>technik</strong><br />

• Maßgeschneidert aus Polytetraflon ® -PTFE und<br />

den thermoplastischen Werkstoffen Moldflon ®<br />

-PTFE, -PEEK, -PFA, -FEP und -ETFE<br />

• Für Endoskopie, Analytik und Geräte<strong>technik</strong><br />

• Zertifiziert gemäß ISO 13485<br />

• Fertigung im Reinraum Klasse 8<br />

Besuchen Sie uns<br />

in Halle 9, Stand E23<br />

vom 7. – 9. Mai 2019<br />

in Stuttgart<br />

www.ek-kt.de/medizin<br />

sales.ekt@elringklinger.com<br />

Fon +49 7142 583-0<br />

Bild: Adobe Stock/anamejia18<br />

Zum Titelbild: Makroskopische Polymer -<br />

strukturen mit Auflösungen bis in den Submikrometerbereich<br />

lassen sich mit einer additiven<br />

Fertigungsmaschine des Fraunhofer<br />

ILT herstellen. Sie kombiniert Stereolitho -<br />

grafie und Multiphotonen-Polymerisation<br />

Kolumbien:<br />

Ein attraktiver Wachstumsmarkt<br />

für Medizin<strong>technik</strong><br />

Beilagen: Beilagen in dieser Ausgabe<br />

Citizen Machinery Europe GmbH<br />

Messe Nürnberg GmbH<br />

Technische Akademie Esslingen e. V.<br />

Wir bitten um Beachtung<br />

02/2019 medizin&tec hn i k 5


VISIONEN<br />

6 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Platten – auch<br />

für Implantate<br />

Steifer geht es kaum: Forscher der<br />

ETH Zürich und des MIT haben neue<br />

innere Strukturen für Materialien<br />

entwickelt, die Kräfte aus nicht nur<br />

einer Richtung, sondern aus allen<br />

drei Dimensionen aufnehmen müssen<br />

und gleichzeitig extrem steif<br />

sind. Mathematisch ließ sich zeigen,<br />

dass die neue Konstruktionsweise<br />

extrem nahe an die theoretisch<br />

zu errechnende Steifigkeitsobergrenze<br />

kommt. Mit anderen<br />

Worten: Es ist praktisch unmöglich,<br />

andere Materialstrukturen zu entwickeln,<br />

die bei gegebenem Gewicht<br />

noch steifer sind. Charakteristisch<br />

für die neue Konstruktionsweise<br />

ist, dass die Steifigkeit im<br />

Materialinnern nicht mit Gitterstäben,<br />

sondern mit sich regelmäßig<br />

wiederholenden Plattenstrukturen<br />

erreicht wird.<br />

Die ETH-Wissenschaftler um Dirk<br />

Mohr, Professor für numerische Materialmodellierung<br />

in der Fertigung,<br />

haben die Strukturen zunächst am<br />

Computer entwickelt. Anschließend<br />

stellten sie sie im 3D-Druck im<br />

Mikrometermaßstab aus Kunststoff<br />

her. Die Vorteile dieser Konstruktionsweise<br />

gelten aber universell:<br />

bei allen Materialien und auch<br />

auf allen Größenskalen, vom Nanometermaßstab<br />

bis ganz groß.<br />

Möglichen Anwendungen sind laut<br />

Mohr kaum Grenzen gesetzt. Medizinische<br />

Implantate, Laptopgehäuse<br />

und ultraleichte Fahrzeugstrukturen<br />

sind nur drei von vielen möglichen<br />

Beispielen.<br />

Bild: ETH Zürich / Marc Day<br />

02/2019 medizin&tec hn i k 7


■ [ NACHRICHTEN ]<br />

Hochpräzision<br />

im Dreierpack<br />

Drei-Sektoren-Fachmesse | Die internationale Hochpräzisionsbranche<br />

trifft sich im Juni zum Salon EPHJ-EPMT-<br />

SMT in Genf.<br />

Branchen-Treffpunkt in Sachen Hochpräzisions<strong>technik</strong>: der Salon<br />

EPHJ-EPMT-SMT in Genf<br />

Vom 18. bis 21. Juni führt der Salon EPHJ-EPMT-SMT in Genf<br />

wieder Akteure aus den Sektoren Uhren- und Schmuckindustrie,<br />

Mikrotechnologien und Medizin<strong>technik</strong> zusammen. Zur<br />

Internationalen Fachmesse für Hochpräzisions<strong>technik</strong> werden<br />

20000 Fachbesucher aus aller Welt erwartet. Mehr als 800 Aussteller<br />

stellen ihre Produkte oder Dienstleistungen vor.<br />

Um Innovationen zu fördern, wird der im vergangenen Jahr erstmals<br />

veranstaltete „Watch-Medtech-Innovation“-Wettbewerb<br />

auch 2019 wieder ausgeschrieben. Ziel dieses Wettbewerbs ist<br />

es, neue transdisziplinäre Projekte zu realisieren, zu unterstützen<br />

und zu begleiten. Der „Watch-Medtech-Innovation“-Wettbewerb<br />

wurde in Zusammenarbeit mit der Inartis Foundation ins<br />

Leben gerufen.<br />

Tatsächlich nutzen Unternehmen, die im Bereich der Uhrmacherei<br />

tätig sind, ihr Know-how, um sich im Bereich der Medizin<strong>technik</strong><br />

zu diversifizieren. Im Jahr 2018 waren es den Angaben<br />

zufolge 365 Unternehmen. Den Wunsch nach Diversifizierung in<br />

die Realität umzusetzen, ist aber nicht so einfach: „Was am meisten<br />

fehlt, sind oft Mittel und Unterstützung, um dies zu erreichen“,<br />

sagt Alexandre Catton, Direktor von EPHJ-EPMT-SMT:<br />

„Unser Wettbewerb erfüllt diese Erwartung und zeigt, dass neue<br />

Potenziale vorhanden sind.“<br />

Um Innovation geht es auch beim Grand Prix der Aussteller der<br />

EPHJ-EPMT-SMT. Die Gewinner profitieren unter anderem von<br />

einem kostenlosen Stand. Das Start-up SY & SE aus der Schweizer<br />

Uhrenstadt La Chaux-de-Fonds, das 2018 gewonnen hat,<br />

überzeugte die Jury mit einer neuen, revolutionären Technologie<br />

für das Zusammenfügen von Materialien ohne Klebstoff oder<br />

Schweißarbeiten: dem Impulse Current Bonding (ICB).<br />

www.ephj.ch<br />

Bild: Team AG<br />

Neues aus dem<br />

Online-Magazin<br />

Neue Messen T4M und Medtec Live<br />

Zwei Online-Specials zeigen Trends und Produkte<br />

Was zeigen die Aussteller der beiden Medizin<strong>technik</strong>-Messen<br />

im Frühjahr? Mit welchem Rahmenprogramm locken Medtec<br />

Live und T4M Besucher und Teilnehmer nach Nürnberg und<br />

Stuttgart? Und was sagen die Veranstalter zur Wettbewerbssituation<br />

auf dem Messemarkt?<br />

Neben unseren Messe-Specials in dieser Ausgabe finden Sie<br />

alles Wichtige zu den beiden Medizin<strong>technik</strong>-Veranstaltungen<br />

auch im Online-Magazin von medizin&<strong>technik</strong> auf den jeweiligen<br />

Messe-Themenseiten. Werfen Sie schon vor Messebeginn<br />

einen Blick auf die Innovationen und Trends der Branche.<br />

www.medizin-und-<strong>technik</strong>.de/t4m<br />

www.medizin-und-<strong>technik</strong>,de/medtec-live<br />

Abonnieren Sie jetzt unseren Newsletter auf:<br />

www.medizin-und-<strong>technik</strong>.de<br />

Via Twitter: @med_redaktion<br />

Europäische Medizinprodukteverordnung<br />

Spectaris und Senetics<br />

starten Schulungsprogramm<br />

Der Industrieverband Spectaris und Senetics starten ein<br />

Schulungsprogramm zur neuen Europäischen Medizinprodukteverordnung<br />

(MDR). Gemeinsam wollen sie die<br />

Schulung „Marktzugang für Medizinprodukte in<br />

Europa“ flächendeckend in ganz Deutschland anbieten.<br />

Die eintägigen Grundlagenschulungen greifen die wichtigsten<br />

Aspekte der MDR auf, wie Klassifizierungsregeln,<br />

die Änderungen am Konformitätsbewertungsverfahren<br />

oder die Neuerungen an der Technischen Dokumenta -<br />

tion. In den kommenden Monaten finden Schulungen in<br />

Bielefeld, Kempten, Wiesbaden, Schwerin und vielen<br />

weiteren Orten statt. Die Auftaktveranstaltung fand in<br />

Zusammenarbeit mit ACIG, der ständigen Ausstellung<br />

von Chirurgie-Instrumenten und -Geräten, in Tuttlingen<br />

statt.<br />

Die Senetics Healthcare Group GmbH und Co. KG in Ansbach<br />

ist ein Gesamt-Dienstleistungsunternehmen für die<br />

Bereiche Medizinprodukte, Medizin<strong>technik</strong>, Laborgeräte<br />

und Pharma und richtet seit Jahren regelmäßig Schulungen<br />

im Medizin<strong>technik</strong>-Markt aus.<br />

www.spectaris.de<br />

8 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


CYROLITE® Kunststoffe<br />

haben beste<br />

Voraussetzungen,<br />

Leben zu retten.<br />

Schön, wenn neues Leben auf CYROLITE® vertrauen kann:<br />

Denn unser Hochleistungskunststoff ist frei von hormonähnlichen<br />

Stoffen und Weichmachern und ist wie gemacht für den<br />

Einsatz in der Medizin<strong>technik</strong>, besonders in pränatalen und<br />

neonatalen Anwendungen. CYROLITE® lässt sich zudem zuverlässig<br />

sterilisieren und ist resistent gegen Körperflüssigkeiten<br />

und Desinfektionsmittel. Das überzeugt nicht nur Babys, sondern<br />

auch Medizinexperten: CYROLITE® erfüllt problemlos die<br />

Anforderungen nach USP Class VI, ISO 10993-1 und REACH.<br />

Mit mehr Argumenten versorgen wir Sie auf www.cyrolite.com.<br />

02/2019 medizin&tec hn i k 9


■ [ NACHRICHTEN ]<br />

In Kürze<br />

Neuer Cluster-Sprecher<br />

Im Rahmen der Cluster-Offensive<br />

Bayern fördert die Bayerische Staatsregierung<br />

den Betrieb von 17 landesweiten<br />

Cluster-Plattformen. Eine davon<br />

ist der Cluster Medizin<strong>technik</strong>,<br />

der gemeinsam von den beiden Organisationen<br />

Forum Medtech Pharma<br />

und Medical Valley EMN getragen<br />

wird. Nun hat der Chirurg Prof. Wolfgang<br />

Böcker das Amt eines der beiden<br />

Clustersprecher von Prof. Michael<br />

Nerlich übernommen.<br />

Plattform für Dokumententausch<br />

Die Münchener Medizin Mechanik<br />

GmbH aus Planegg bei München hat<br />

sich für die Einführung der Plattform<br />

für den Dokumentenaustausch und<br />

die externe Zusammenarbeit PROOM<br />

entschieden. MMM ist Komplettanbieter<br />

für individuelle Lösungen in<br />

der Sterilisation und Desinfektion für<br />

Krankenhäuser, Labors, industrielle<br />

Dienstleister und die Industrie.<br />

Zusage von Fördermitteln<br />

Das siebte Biohymed-Kooperationsprojekt<br />

hat eine Förderzusage des<br />

Zentralen Innovationsprogramms<br />

Mittelstand ZIM des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Energie<br />

BMWi erhalten. Die Defortec GmbH<br />

aus Dettenhausen bei Tübingen, die<br />

Contexo GmbH aus Winterbach und<br />

das Naturwissenschaftliche und Medizinische<br />

Institut (NMI) an der Universität<br />

Tübingen aus Reutlingen entwickeln<br />

gemeinsam in der Region<br />

Stuttgart einen Histamin-Schnelltest.<br />

Messe für Laborausrüstung<br />

Vom 21. bis 23. Mai findet in Hannover<br />

die Labvolution statt. Die europäische<br />

Fachmesse für innovative Laborausstattung<br />

und die Optimierung von<br />

Labor-Workflows zeigt die ganze Welt<br />

des Labors – von den Life Sciences bis<br />

zur analytischen Chemie. Ein Schwerpunkt<br />

der Labvolution, die sich aus<br />

der Messe Biotechnica heraus entwickelt<br />

hat, ist der Biotech- und Forschungsbereich.<br />

Die Messe wird in<br />

Halle 19/20 (direkt am Eingang Nord)<br />

veranstaltet.<br />

Medizinische Kunststoffsysteme<br />

Gerresheimer investiert in<br />

neues Werk in Nordmazedonien<br />

Biotronik<br />

Voll-MRT-fähige Herzimplantate<br />

im Kleinformat<br />

Bild: Biotronik<br />

Gerresheimer baut ein neues Werk in der<br />

Republik Nordmazedonien. In der Hauptstadt<br />

Skopje sollen medizinische Kunststoffsysteme<br />

sowie in einer weiteren Ausbauphase<br />

auch vorfüllbare Glasspritzen<br />

produziert werden.<br />

Der Düsseldorfer Verpackungshersteller<br />

investiert den Angaben zufolge einen<br />

mittleren zweistelligen Millionen-Euro-<br />

Betrag in das erste Werk in Südosteuropa.<br />

Es gehört zum Geschäftsfeld Medical Systems<br />

im Geschäftsbereich Plastics & Devices.<br />

Baubeginn soll noch im ersten Halbjahr<br />

2019 sein, als Produktionsstart ist<br />

das zweite Halbjahr 2020 vorgesehen.<br />

Mittelfristig können in dem Werk bis zu<br />

400 Arbeitsplätze entstehen.<br />

„Im Rahmen unserer Wachstumsstrategie<br />

benötigen wir weitere Kapazitäten und<br />

bauen unser europäisches Produktionsnetzwerk<br />

aus“, erläutert Dietmar Siemssen,<br />

der Vorstandsvorsitzende der Gerresheimer<br />

AG. Nordmazedonien sei ein idealer<br />

Standort dafür: Es gebe eine gute Infra-<br />

und Kostenstruktur, Fachkräfte sowie<br />

eine hervorragende Unterstützung durch<br />

die Behörden. Der Bau des Werks, die<br />

Ausbildung der Fachkräfte und der Aufbau<br />

der Produktion wird vom Entwicklungszentrum<br />

in Wackersdorf und den<br />

Schwesterwerken in Pfreimd, Bünde und<br />

Horsovsky Tyn/Tschechische Republik<br />

begleitet und unterstützt.<br />

www.gerresheimer.com<br />

Biotronik bringt die weltweit kleinsten<br />

voll MRT-fähigen ICD- und CRT-D-Implantate<br />

auf den europäischen Markt. Die<br />

neuen Rivacor-Geräte des Berliner Unternehmens<br />

für kardiovaskuläre Medizin<strong>technik</strong><br />

haben eine neue, köperfreundlichere<br />

Form und ermöglichen sichere<br />

Ganzkörper-Scans mit Drei-Tesla-MRT-<br />

Geräten. Sie sind zudem nur 10 mm dünn<br />

und deutlich langlebiger als ihre Vorgänger:<br />

Die ICDs verfügen über eine Batterielaufzeit<br />

von bis zu 15 Jahren, die<br />

CRT-D-Geräte von bis zu neun Jahren.<br />

Durch die längeren Implantatlaufzeiten<br />

können den Angaben zufolge die Häufigkeit<br />

erforderlicher Gerätewechsel und das<br />

damit verbundene Komplikationsrisiko<br />

für Patienten reduziert werden.<br />

Die CRT-Stimulation wird mit Hilfe der<br />

CRT-Auto-Adapt-Funktion in den neuen<br />

Rivacor-Geräten fortlaufend und automatisch<br />

an die aktuelle Situation des Patienten<br />

angepasst. Darüber hinaus ermöglicht<br />

die DX-Technologie eine sichere Erkennung<br />

von Vorhofflimmern bei Patienten<br />

mit einem Einkammer-ICD-System. Zudem<br />

bietet Rivacor einen sicheren Zugang<br />

zu hochauflösenden Drei-Tesla-MRT-Untersuchungen.<br />

Mithilfe der MRI-Auto-Detect-Funktion<br />

ist das Implantat sogar in<br />

der Lage, eine MRT-Umgebung automatisch<br />

zu erkennen. Hierbei wird die Implantatprogrammierung<br />

für die Zeit der<br />

Untersuchung in einen sicheren MRT-Modus<br />

geschaltet. Über die Biotronik Home-<br />

Monitoring-Plattform haben Ärzte die<br />

Möglichkeit, Rivacor-Patienten kontinuierlich<br />

telemedizinisch zu betreuen.<br />

www.biotronik.de<br />

Bild: Gerresheimer<br />

10 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


MDS/MDK-Gutachten<br />

BVMed fordert stärkere<br />

Einbindung der Industrie<br />

Innovationstag Mittelstand<br />

Unternehmen stellen neue Lösungen für<br />

Diagnostik und Therapie vor<br />

Der Bundesverband Medizintechnologie<br />

(BVMed) hält es für erforderlich, dass die<br />

Medizinprodukte-Industrie bei der Begutachtung<br />

von stationären Leistungen mit<br />

Medizinprodukten durch die Medizinischen<br />

Dienste der Krankenkassen stärker<br />

eingebunden wird. Für eine angemessene<br />

Informationsgrundlage müsse es einen<br />

strukturierten Dialog zwischen dem Medizinischen<br />

Dienst, den Anwendern und<br />

den Herstellern geben.<br />

Neben der Anpassung der Prozesse verlangen<br />

die Industrieexperten mehr Transparenz<br />

der Verfahren und eine bessere<br />

Qualifizierung der Gutachter des Medizinischen<br />

Dienstes des Spitzenverbandes<br />

Bund der Krankenkassen (MDS) und des<br />

Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung<br />

(MDK).<br />

www.bvmed.de<br />

Bild: Medizinische Fakultät der<br />

Universität Leipzig<br />

Innovation der Uni Leipzig: Die weiterentwickelte<br />

Hyperspektral-Kamera erleichtert<br />

Feuchtigkeits- und Hautdurchblutungsmessungen<br />

Zum Innovationstag Mittelstand des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Energie<br />

(BMWi) werden am 9. Mai 300 kleine<br />

und mittlere Unternehmen sowie Forschungsinstitute<br />

aus dem gesamten Bundesgebiet<br />

und dem Gastland Österreich in<br />

Berlin erwartet. Sie präsentieren mehr als<br />

200 Neuheiten, darunter viele Entwicklungen<br />

aus dem medizinischen Bereich.<br />

Die meisten der gezeigten Hightech-Innovationen<br />

kamen mit einer Projektförderung<br />

durch das Zentrale Innovationsprogramm<br />

Mittelstand (ZIM) des BMWi zustande.<br />

In zehn Jahren wurden rund<br />

6 Mrd. Euro Fördermittel bewilligt und<br />

mehr als 40 000 Innovationsprojekte angeschoben.<br />

Allein 2018 wurden mehr als<br />

500 Mio. Euro bewilligt und 3200 neue<br />

Projekte initiiert, viele davon zu Diagnostik-,<br />

Therapie-, Reha- und Pflegethemen.<br />

Neben den Exponaten bietet die Veranstaltung<br />

unter anderem ein Vortragsprogramm,<br />

auch international orientierte<br />

Mittelständler finden viele Angebote.<br />

www.aif-projekt-gmbh.de, www.zim.de<br />

Medizin<strong>technik</strong><br />

braucht Innovation.<br />

Mit Weitblick.<br />

T4M – Fachmesse für Medizin<strong>technik</strong><br />

7.–9. Mai 2019 · Messe Stuttgart<br />

Technologien, Prozesse und Materialien für Produktion und Fertigung von<br />

Medizin<strong>technik</strong>: Die Kombination aus Fachmesse, Foren, Workshops<br />

und Networking lässt Sie wertvolle Geschäftskontakte knüpfen und gibt<br />

zukunftsweisende Impulse.<br />

Jetzt Messebesuch planen!<br />

Technology for Medical Devices<br />

02/2019 medizin&tec hn i k 11<br />

t4m-expo.de/2019 · #T4M2019


■ [ NACHRICHTEN ]<br />

Messen und Fertigen<br />

rücken zusammen<br />

Qualitätssicherung | Die Fachmesse Control in Stuttgart<br />

zeigt digitalisierte Systeme zur Echtzeit-Visualisierung<br />

von Messdaten. Dadurch lässt sich die Produktion<br />

noch effizienter gestalten.<br />

Die Control präsentiert Technologien, Verfahren, Produkte und<br />

Systemlösungen zur industriellen Qualitätssicherung<br />

Bild: P. E. Schall<br />

Moderne Mess<strong>technik</strong> liefert immer präzisere Messdaten,<br />

die mehr denn je maschinell ausgelesen und interpretiert<br />

werden. Das passende Equipment und die Software zu allen QS-<br />

Anforderungen zeigt die Control – Internationale Fachmesse für<br />

Qualitätssicherung vom 7. bis 10. Mai in Stuttgart.<br />

„Die Kunden aus der produzierenden Industrie erwarten nicht<br />

nur präzise und verlässliche Messdaten, sondern zunehmend<br />

auch eine Visualisierung dieser Daten in Echtzeit“, sagt Prof. Alexander<br />

Reiterer, Abteilungsleiter am Fraunhofer-Institut für Physikalische<br />

Mess<strong>technik</strong> (IPM) in Freiburg im Breisgau. Anwendungsspezifisch<br />

visualisierte Daten seien wie ein Werkzeug, mit<br />

dem sich alle Zustände zuverlässig bewerten und Prozesse intuitiv<br />

steuern lassen.<br />

Ohne diese Daten, von moderner Sensorik und Mess<strong>technik</strong> ermittelt<br />

und von intelligenter Software in Sekundenbruchteilen<br />

ausgewertet, ist Qualitätssicherung in Echtzeit nicht möglich.<br />

Toleranzen und Strukturen würden immer öfter innerhalb des<br />

Fertigungsprozesses überprüft, sagt Control-Projektleiter Fabian<br />

Krüger: „Selbst bei 100-Prozent-Prüfungen ist das ein Trend.“<br />

Um Messdaten auch auf mobilen Geräten wie Tablets oder VR-<br />

Brillen darzustellen, werden geeignete Schnittstellen, Techniken<br />

und Methoden benötigt. Eine Software-Plattform mit Komponenten<br />

zur interaktiven Interpretation und Visualisierung von<br />

Messdaten sollte ebenfalls vorhanden sein. Die industrielle Bildverarbeitung<br />

(IBV), einer der Schwerpunkte der Control, hat in<br />

diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Ein weiterer Fokus<br />

der aktuellen Forschung liegt auf der Datenreduktion, insbesondere<br />

im Hinblick auf die Visualisierung so genannter Punktewolken,<br />

die bei der Messung und Datenaufnahme mit Laserscannern<br />

entstehen. Enorme Datenmengen gilt es dann, auf ein schnell zu<br />

verarbeitendes Maß zu reduzieren.<br />

Aussteller, die sich speziell für bildgebende QS-Verfahren interessieren,<br />

finden auf der Control zahlreiche Innovations-Projekte.<br />

Etablierte und optimierte Systeme ergänzen die Neuentwicklungen.<br />

Der Spezial-Messeführer „Industrielle Bildverarbeitung<br />

(IBV) und Visionsysteme“ kann online abgerufen werden.<br />

www.control-messe.de<br />

Krebsdiagnostik<br />

Mit neuer Technologie zuverlässig und schnell<br />

die Beschaffenheit von Tumoren erkennen<br />

FDA-Zulassung<br />

Implantat von Nvision<br />

korrigiert Hammerzehen<br />

Das Klinikum Braunschweig hat im Rahmen<br />

einer strategischen Technologiepartnerschaft<br />

mit Siemens Healthineers in Erlangen<br />

eine neue molekulardiagnostische<br />

Technologie implementiert, die Erbgutveränderungen<br />

von Krebszellen erkennt.<br />

Pathologen können damit genau die Patienten<br />

identifizieren, die aufgrund der<br />

genetischen Beschaffenheit ihres Tumors<br />

Bild: Klinikum Braunschweig/Peter Sierigk<br />

für eine zielgerichtete Therapie in Frage<br />

kommen. Entwickelt wurde die Methode<br />

von der Neo New Oncology GmbH in<br />

Köln, einem Tochterunternehmen von<br />

Siemens Healthineers. Die Neo-Technologie<br />

ermöglicht es den Pathologen, zahlreiche<br />

für eine Therapieentscheidung<br />

relevante Erbgutveränderungen mit nur<br />

einem einzigen diagnostischen Test nachzuweisen.<br />

Das Verfahren basiert auf der Methode<br />

des „Next-Generation Sequencing“. Hierbei<br />

werden relevante Bereiche der Tumor-<br />

DNA hochauflösend ausgelesen und analysiert.<br />

Die dabei entstehenden großen<br />

Datenmengen werden mit einer von Neo<br />

New Oncology entwickelten Software<br />

qualitätsgesichert prozessiert. Das Konzept<br />

gilt als Modell für regionale Kliniken.<br />

www.siemens-healthineers.de<br />

Nvision Biomedical Technologies aus San<br />

Antonio, Texas, hat für das Vector Hammertoe<br />

Correction System die Zulassung<br />

der US-Gesundheitsbehörde FDA für die<br />

USA erhalten. Es ist das erste Fußgelenk -<br />

implantat, das aus dem biokompatiblen<br />

medizinischen Kunststoff PEEK-Optima<br />

HA Enhanced hergestellt wird, einem Polymer<br />

von Invibio Biomaterial Solutions.<br />

Zudem ist es den Angaben zufolge auch<br />

das erste Implantat der unteren Extremität,<br />

das Structural Encoding verwendet,<br />

um die Unique Device Identification<br />

(UDI) umzusetzen. Das Fußgelenkimplantat<br />

erlaubt eine Standard-Operations<strong>technik</strong>,<br />

die direktes Bohren und die genaue<br />

Platzierung des Implantats ermöglicht.<br />

Invibio ist ein Unternehmen des britischen<br />

Polymerherstellers Victrex plc.<br />

www.nvisionbiomed.com, www.invibio.com<br />

12 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Neuromonitoring<br />

Erstes Produkt von Cortec in<br />

den USA zugelassen<br />

Digital Health<br />

HPI und MSHS gründen Forschungsinstitut<br />

Die Food and Drug Administration (FDA)<br />

hat die Air Ray Cortical Electrode, eine<br />

Elektrode zum invasiven Neuromonitoring<br />

der Cortec GmbH, für den klinischen<br />

Gebrauch in den USA zugelassen. Das erste<br />

Medizinprodukt des jungen Freiburger<br />

Unternehmens wird künftig als diagnostisches<br />

Hilfsmittel beispielsweise vor Hirnoperationen<br />

genutzt. „Für uns ist die Zulassung<br />

unseres ersten Produktes für den<br />

klinischen Gebrauch ein wichtiger Meilenstein“,<br />

sagt Cortec-CEO Dr. Jörn Rickert.<br />

Um erkranktes Hirngewebe wie<br />

zum Beispiel epileptogene Herde oder<br />

Hirntumore präzise zu lokalisieren und<br />

gesunde, für wichtige Hirnfunktionen verantwortliche<br />

Bereiche zu schützen, muss<br />

das Gehirn vor der Operation ‚kartografiert‘<br />

werden. Die Air-Ray-Elektrode kann<br />

zu diesem Zweck bis zu 29 Tage eingesetzt<br />

werden.<br />

Das Hasso-Plattner-Institut (HPI)<br />

und das renommierte Universitätsklinikum<br />

Mount Sinai Health System<br />

(MSHS) haben gemeinsam das<br />

Forschungsinstitut Hasso Plattner<br />

Institute for Digital Health at<br />

Mount Sinai (HPIMS) in New York<br />

gegründet. „Die Zusammenarbeit<br />

vereint zwei international renommierte<br />

Institutionen, deren Ausbildungs-<br />

und Forschungsprogramme<br />

sich hervorragend ergänzen“, sagt<br />

HPI-Direktor Professor Christoph Meinel.<br />

Der Vertrag schaffe optimale Voraussetzungen<br />

für neue gemeinsame Forschungsprojekte<br />

im Bereich der digitalen<br />

Medizin. Ein Bereich, in dem Deutschland<br />

starken Nachholbedarf habe, so Meinel.<br />

Ziel des gemeinsamen Instituts ist es, die<br />

Forschung im Bereich der digitalen Medizin<br />

weiter auszubauen und die Entwicklung<br />

von Digital-Health-Anwendungen<br />

voranzutreiben. Die Echtzeitanalyse von<br />

Gesundheitsdaten und künstliche Intelligenz<br />

sollen Patienten früher über mögliche<br />

Gesundheitsrisiken aufklären und geeignete<br />

vorbeugende Maßnahmen ermöglichen.<br />

Die Hasso Plattner Stiftung<br />

stellt dafür in den nächsten fünf Jahren<br />

15 Mio. US-$ bereit<br />

Bild: obs/HPI/Kay Herschelmann<br />

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02/2019 medizin&tec hn i k 13<br />

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■ [ AUS DEM ONLINE-MAGAZIN ]<br />

Themenseite Fachkräfte und Studium<br />

Erfolgreich in einem spannenden Markt<br />

Was erwartet Studierende beim Medizin<strong>technik</strong>-Studium?<br />

Welche Chancen bietet die Branche Absolventen und<br />

weiterbildungswilligen Mitarbeitern? Und wie können<br />

Medizin<strong>technik</strong>-Hersteller gut ausgebildete Fachkräfte ins<br />

Unternehmen holen und binden? Sicher ist: Die Branche hat<br />

Potenzial und bleibt weiterhin ein Wachstumsmarkt, der<br />

sowohl Absolventen als auch Fachkräften gute Arbeitsund<br />

Karrieremöglichkeiten bietet. Im Online-Magazin von<br />

medizin&<strong>technik</strong> finden Interessierte auf der Themenseite<br />

„Fachkräfte / Studium“ viele nützliche Informationen für den<br />

Einstieg in eine spannende Branche sowie interessante Beispiele<br />

aus dem Arbeitsalltag in der Medizin<strong>technik</strong>.<br />

https://medizin-und-<strong>technik</strong>.de/medizin<strong>technik</strong>-studium<br />

Bild: Arian Mingo<br />

Berufsbild Qualitätsmanagementbeauftragter<br />

Kontaktfreudig muss Arian Mingo sein: Der selbständige Qualitätsmanagementbeauftragte,<br />

kurz QMB, ist für verschiedene<br />

Unternehmen in der Medizin<strong>technik</strong>-Branche tätig und kümmert<br />

sich darum, dass die Regularien in jedem Prozessschritt<br />

eingehalten werden. Das bedingt einen intensiven Austausch<br />

zwischen den Beteiligten. Im Interview erzählt er von seinem<br />

Ausbildungsweg und seinem Arbeitsalltag bei dem Tuttlinger<br />

Unternehmen Weber Instrumente.<br />

Bild: nd3000/Fotolia<br />

Medizin<strong>technik</strong>-Studium<br />

Abschlussarbeit an der Hochschule oder im Unternehmen?<br />

Lena Hegel und Lars B. Fischer studieren Medizin<strong>technik</strong> und<br />

haben für uns die Vor- und Nachteile aus ihrer Sicht zusammengefasst.<br />

Ihr Fazit: Die Abschlussarbeit an der Uni zu<br />

schreiben , bereitet gut auf eine wissenschaftliche Karriere vor.<br />

Der Vorteil von Abschlussarbeiten, die in Unternehmen<br />

geschrieben werden, ist, dass sie Themen betreffen , die reelle<br />

Anwendung in echten Produkten finden.<br />

Bild: romaset/Fotolia<br />

Faszination Medizin<strong>technik</strong>: Endoskope<br />

Die Medizin<strong>technik</strong>-Branche begeistert sowohl Neueinsteiger<br />

als auch alte Hasen immer wieder mit faszinierenden<br />

Hightech-Entwicklungen. So bietet das Endoskop seit vielen<br />

Jahren dem Mediziner Einblicke in verborgene Regionen des<br />

Körpers. Doch dank neuer Kameratechnologie, Robotik und<br />

Miniaturisierung eröffnen sich inzwischen ganz neue Anwendungsgebiete,<br />

wie beispielsweise die Wurzelbehandlung im<br />

Zahnhals oder minimal-invasive Eingriffe an der Wirbelsäule.<br />

Bild: Ireneus Henning, Uni Duisburg<br />

Faszination Medizin<strong>technik</strong>: 3D-Druck<br />

Exakt nachgebaute Herzklappen aus Silikon haben Forscher<br />

der Uni Duisburg kürzlich mit dem 3D-Drucker hergestellt. Sie<br />

lassen sich zwar noch nicht implantieren, doch die Wissenschaftler<br />

forschen weiter. Standard sind heute allerdings schon<br />

additive gefertigte Platten aus Metall oder Kunststoff als Ersatzteile<br />

für Schädelknochen oder der 3D-Druck von Zahnersatz.<br />

Ein Übersichtsartikel zeigt, wie wirtschaftlich das Verfahren<br />

tatsächlich ist und wo die technischen Grenzen liegen.<br />

14 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


DIE WICHTIGSTE MEDTEC VERSAMMLUNG<br />

DER SCHWEIZ<br />

VON MEHR ALS 800 INTERNATIONALEN<br />

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DER FACHMESSE, SIND<br />

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02/2019 medizin&tec hn i k 15


■ [ MEDIZIN IM DIALOG ]<br />

EIN GESCHÄDIGTES GELENK<br />

KLINGT ANDERS<br />

Schallemissionsanalyse | Eine Methode aus der Werkstoffuntersuchung wird auf<br />

Einsatzmöglichkeiten in der Medizin geprüft: An der veränderten Schallemission eines<br />

Gelenks soll sich Arthrose besonders früh erkennen lassen. Über die bisherigen Entwicklungen<br />

berichtet Prof. Dr. rer. medic. Udo Wolf, Professor für Physiotherapie am<br />

Fachbereich Pflege und Gesundheit der Hochschule Fulda.<br />

Prof. Dr. rer. medic. Udo Wolf leitet den<br />

Studiengang Physiotherapie am<br />

Fachbereich Pflege und Gesundheit<br />

der Hochschule Fulda<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Bild: Hochschule Fulda<br />

Schallemission zum Nachweis von<br />

Knorpelschäden im Gelenk verwenden<br />

Kniegelenk und Hüfte<br />

Osteoporose<br />

Vertriebspartnerschaft wünschenswert<br />

■ Herr Professor Wolf, wie entstand die<br />

Idee, mit der Schallemissionsanalyse<br />

Gelenke zu untersuchen?<br />

Aus einer zufälligen Begegnung zwischen<br />

Hochschul-Mitarbeitern, die an<br />

benachbarten Messeständen ausstellten<br />

und mit Besuchern ins Gespräch kamen.<br />

An diesem Tag vor über zwanzig<br />

Jahren ging es darum, ob sich die<br />

Schallemission eines Gelenks nicht als<br />

diagnostisches Merkmal nutzen lässt.<br />

Wie wir inzwischen gesehen haben,<br />

war an diesem Gedanken etwas dran.<br />

■ Wo stehen Sie mit dem Ansatz heute?<br />

Nach langen Jahren der Vorarbeit haben<br />

drei Wissenschaftler das Unternehmen<br />

Bonedias gegründet und ein Gerät<br />

entwickelt, mit dem in diesem Jahr eine<br />

große klinische Studie starten soll. Was<br />

wir aus vorklinischen Versuchen schon<br />

wissen, ist, dass die Reibung im Gelenk<br />

charakteristische Schallmuster hervorruft,<br />

die sich bei gesunden Gelenken<br />

und solchen mit krankhaften Veränderungen<br />

unterscheiden. Damit bietet<br />

sich die Schallemissionsanalyse als<br />

mögliches Diagnoseverfahren an – zusätzlich<br />

zu bildgebenden Verfahren und<br />

eventuell als Unterstützung bei der<br />

Physiotherapie. Dass das grundsätzlich<br />

am Menschen funktioniert, haben wir<br />

schon gesehen.<br />

■ Welche Ergebnisse sind zu erzielen?<br />

Wir messen die Schallemission während<br />

der Bewegung unter alltäglicher<br />

Last. Dafür bringen wir einen Schallaufnehmer<br />

am Knie an. Während der Proband<br />

ein paar Kniebeugen macht, zeigt<br />

sich, inwieweit die Schallmuster von<br />

denen eines gesunden Gelenks abweichen.<br />

Wenn wir unsere Ergebnisse mit<br />

MRT-Aufnahmen desselben Gelenks<br />

vergleichen, erreichen wir eine Übereinstimmung<br />

von 95 Prozent. Unter den<br />

verbleibenden Fällen sind die am interessantesten,<br />

die wir zunächst als<br />

„falsch positiv“ klassifiziert haben. Hier<br />

müssen wir sehen, ob die Messung der<br />

Schallemission eventuell sensitiver als<br />

das MRT ist und die veränderten Muster<br />

auf minimale, im Bild noch nicht zu<br />

erkennende Veränderungen im Knorpel<br />

zurückzuführen sind – deren Fortschreiten<br />

man durch die frühe Erkennung mit<br />

geeigneten Therapien eventuell beeinflussen<br />

könnte.<br />

Frühe Diagnose könnte<br />

den Zeitpunkt für die<br />

Endoprothese verschieben<br />

■ Für welche Anwendungen ist die<br />

Messmethode geeignet?<br />

Wir haben uns bisher auf das Kniegelenk<br />

konzentriert. Weitere Überlegungen<br />

und Untersuchungen beziehen sich<br />

auf das Hüftgelenk und die Osteoporose<br />

des Oberschenkelknochens.<br />

■ Welche Vorteile bietet die Schallemissionsmessung<br />

gegenüber Ultraschalluntersuchungen<br />

oder MRT?<br />

Die Schallmuster lassen sich schnell erfassen,<br />

das Verfahren ist nicht invasiv<br />

und es wird keine Strahlung eingesetzt.<br />

Das Messgerät lässt sich nach einer kurzen<br />

Schulung gut bedienen – und wir<br />

vermuten wie gesagt, dass die Schallmuster<br />

sogar früher auf Schäden am<br />

Knorpel hinweisen als das bisher über<br />

die Bildgebung nachweisbar ist. Damit<br />

ließe sich zum Beispiel die Korrektur<br />

der Beinachse unterstützen.<br />

16 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


vorne<br />

1.13.0??.2XX 41×61 mm<br />

1.13.0??.4XX 41×83 mm<br />

hinten<br />

iStock © sudok1<br />

So wird der Schall gemessen<br />

Im Gelenk reiben bei Bewegung unter<br />

Last korrespondierende Gelenkoberflächen,<br />

und die Synovialflüssigkeit – umgangssprachlich<br />

auch als Gelenkschmiere<br />

bezeichnet – umströmt die Strukturen.<br />

Beide Faktoren führen dazu, dass Geräusche<br />

entstehen.<br />

Krankhafte Veränderungen am Gelenkknorpel<br />

beeinflussen die Kontur der Gelenkoberflächen,<br />

machen die Oberflächen<br />

rauer und verändern die Viskosität<br />

der Synovialflüssigkeit, in der dann auch<br />

Partikel verteilt sein können. Das verändert<br />

die Schallemission des Gelenks bei<br />

Bewegung.<br />

Die entstehenden Signale lassen sich mit<br />

einem Gerät erfassen, das die Bonedias<br />

GmbH & Co. KG mit Sitz im hessischen<br />

Greifenstein entwickelt hat. Das Unternehmen<br />

haben drei Wissenschaftler gegründet.<br />

Ihr Gerät ist patentiert, trägt das<br />

CE-Kennzeichen und ist als Medizinprodukt<br />

zugelassen.<br />

www.bonedias.de<br />

■ Wann spielt die Beinachse eine Rolle?<br />

Wenn eine Arthrose lokal begrenzt auftritt<br />

und der geschädigte Knorpelbereich<br />

durch eine veränderte Beinachse<br />

geschont werden kann. Die Korrektur<br />

kann durch Einlagen oder einen chirurgischen<br />

Eingriff erfolgen – wobei sich<br />

im Vorfeld mit der Schallanalyse ermitteln<br />

ließe, welche Achsenveränderung<br />

die günstigsten Ergebnisse erzielt.<br />

Auch wenn es angesichts irreversibler<br />

Knorpelschäden widersinnig klingt, gibt<br />

es eine Evidenz für die aktive Bewegungstherapie<br />

bei Arthrose: Mit Hilfe<br />

der Schalldiagnostik könnten Bewegungen<br />

optimiert werden, um den Patienten<br />

Erleichterung zu verschaffen. Auf<br />

lange Sicht könnte das den Zeitpunkt,<br />

zu dem eventuell eine Endoprothese<br />

gebraucht wird, nach hinten verschieben<br />

oder die Opera tion sogar ganz vermeiden<br />

helfen.<br />

■ Was waren die größten Herausforderungen<br />

auf dem Weg zur Messung?<br />

Ich würde sagen: die Konstruktion des<br />

Schallaufnehmers, der zudem am Knie<br />

nicht verrutschen darf, sowie die Definition<br />

geeigneter Filtervorgänge. Den<br />

Schall, den wir aufnehmen, kann man<br />

Bitte ein paar Kniebeugen – wenn sich<br />

das Gelenk bewegt, entstehen typische<br />

Schallmuster, die das Gerät erfasst<br />

sich vorstellen wie das Instrumentenstimmen<br />

eines Orchesters – aus dem<br />

wir störende Signale entfernen wollen,<br />

ohne die relevanten zu beeinflussen.<br />

■ Wie sehr unterscheidet sich das Gerät,<br />

mit dem Patienten untersucht werden,<br />

von der industriell genutzten Technik?<br />

Was wir heute brauchen, passt in eine<br />

Tasche. Dazu gehört noch der Computer,<br />

an dem die Signale ausgelesen und<br />

bewertet werden.<br />

■ Welche Pläne haben Sie zu einer möglichen<br />

Markteinführung des Verfahrens?<br />

Die Technik im Gerät von Bonedias ist<br />

patentiert. Es hat das CE-Kennzeichen<br />

und ist als Medizinprodukt zugelassen.<br />

Es werden weitere klinische Studien<br />

durchgeführt, um präzise Angaben zum<br />

Indikationsbereich machen zu können.<br />

Dazu werden wir innerhalb von drei<br />

Jahren mehr sagen können. Eine Vertriebspartnerschaft<br />

mit einem etablierten<br />

Unternehmen aus der Medizin<strong>technik</strong><br />

ist sinnvoll.<br />

Dr. Birgit Oppermann<br />

birgit.oppermann@konradin.de<br />

Bild: Bonedias<br />

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02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 17<br />

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■ [ MEDIZIN IM DIALOG ]<br />

Smartwatch prüft, wie das Herz tickt<br />

Vorhofflimmern | Elektronische Armbanduhren könnten<br />

künftig auch genutzt werden, um den Herzrhythmus<br />

von Patienten mit einem erhöhten Risiko zu überwachen.<br />

Vorhofflimmern kann von Smartwatches korrekt erkannt<br />

werden: Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Wissenschaftlern<br />

des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung<br />

(DZHK) an der Universitätsmedizin Greifswald und Wissenschaftlern<br />

des Universitätsspitals Basel. Elektronische Armbanduhren<br />

könnten daher zukünftig eingesetzt werden, um den<br />

Herzrhythmus von Patienten mit erhöhtem Risiko bequem zu<br />

überwachen. Vorhofflimmern ließe sich so früher entdecken.<br />

Kommt das Herz aus dem Takt, steigt das Risiko für einen<br />

Schlaganfall. Die Einnahme von Blutgerinnungshemmern kann<br />

dieses Risiko um bis zu 70 % reduzieren. Das Problem ist, dass<br />

Vorhofflimmern häufig unentdeckt bleibt, da es oft nur anfallartig<br />

auftritt und keine Beschwerden verursacht.<br />

In der prospektiven kontrollierten Studie haben Prof. Marcus<br />

Dörr von der Universitätsmedizin Greifswald und seine Kollegen<br />

vom Universitätsspital Basel daher an 508 Personen mit und ohne<br />

Vorhofflimmern untersucht, ob eine Smartwatch mit einer<br />

App zur Aufzeichnung des Herzrhythmus Vorhofflimmern akkurat<br />

anzeigen kann. Dazu wurden die Aufzeichnungen durch einen<br />

automatischen Algorithmus analysiert und die Ergebnisse<br />

mit einem Elektrokardiogramm (EKG) verglichen. Es zeigte sich,<br />

Smartwatch mit<br />

einer App, die den<br />

Herzrhythmus<br />

aufzeichnen kann<br />

dass die Smartwatch Vorhofflimmern mindestens genauso gut<br />

und akkurat detektieren kann wie das mobile EKG.<br />

Allerdings gab es noch Probleme mit der Qualität des Signals.<br />

Meistens traten diese Störungen auf, wenn die Träger sich bewegten.<br />

In der Studie konnten die Wissenschaftler daher 20 %<br />

der Daten nicht auswerten. „Eine mögliche Lösung könnte sein,<br />

neben der Verbesserung des Algorithmus, den Herzrhythmus<br />

nachts mehrfach automatisiert aufzuzeichnen, wenn man sich<br />

weniger bewegt“, sagt Dörr.<br />

www.dzhk.de<br />

Bild: Preventicus<br />

Transplantationsmedizin<br />

Künstliche Intelligenz ermöglicht<br />

präzise Vorhersagemodelle<br />

Wirkmechanismen<br />

Wie Plasma Wunden<br />

heilen kann<br />

Immunsuppression bei Stammzelltransplantation<br />

kann Komplikationen auslösen<br />

Bild: Adobe Stock<br />

Ein Projektverbund unter Federführung<br />

des Fraunhofer-Instituts für Biomedizinische<br />

Technik (IBMT) stellt die innovative<br />

Datenintegrations-, Modellentwicklungsund<br />

Validierungsplattform „Xploit“ bereit:<br />

Sie erleichtert die Entwicklung und<br />

Überprüfung der Vorhersagemodelle für<br />

den individuellen Krankheitsverlauf bei<br />

Blut- und Knochenmarktransplantationen.<br />

Die Plattform bereitet Datenbestände<br />

so auf, dass sie für die systemmedizinische<br />

Forschung nutzbar werden. Erste<br />

prädiktive KI-Modelle für die allogene<br />

Stammzelltherapie liefern den Angaben<br />

zufolge tragfähige Ergebnisse.<br />

Bei Leukämien oder Lymphomen bleibt<br />

die Transplantation von Knochenmarkoder<br />

Blutstammzellen oft als letzte Chance<br />

auf Heilung: Das Risiko von Infektionen,<br />

Transplantat-gegen-Empfänger-Reaktionen<br />

und Rezidiven ist jedoch groß.<br />

Vorhersagemodelle für den Krankheitsverlauf,<br />

wie sie im Projekt „Xploit“ entwickelt<br />

werden, prognostizieren Auftreten<br />

und Ausmaß der Risiken und ermöglichen<br />

so eine frühzeitige Intervention bei<br />

gefürchteten Komplikationen. Erste präzise<br />

Vorhersagemodelle sollen noch 2019<br />

auf der „Xploit“-Plattform verfügbar sein.<br />

www.xploit-idsem.de<br />

Forscher des Leibniz-Instituts für Plasmaforschung<br />

und Technologie (INP) in<br />

Greifswald haben weitere Wirkmechanismen<br />

der Wundheilung durch Plasma entschlüsselt.<br />

In einer mit der Universitätsmedizin<br />

Rostock durchgeführten präklinischen<br />

Studie konnten sie zeigen, dass eine<br />

Behandlung mit kaltem Atmosphärendruckplasma<br />

den Heilungsprozess von<br />

akuten Hautwunden initial beschleunigt.<br />

Das für die zelluläre Redox-Homöosthase<br />

wichtige Molekül Nrf2 kann die Aktivierung<br />

von Schutzgenen anstoßen, das Protein<br />

p53 ist entscheidend bei der Regula -<br />

tion des Zellzyklus. Die Studie stützt die<br />

Hypothese, wonach physikalisches Plasma<br />

vor allem redoxbasierte zelluläre Prozesse<br />

beeinflusst, die für die Steuerung<br />

der Wundheilung bedeutsam sind.<br />

www.leibniz-inp.de<br />

18 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Endoprothetik<br />

Hüft- und Knieprothesen<br />

halten heute länger als gedacht<br />

Gehirn-Organoide<br />

Hirnzellen können Entwicklungsstörung<br />

im Labor nachbilden<br />

Einer Forschungsgruppe am<br />

Max-Planck-Institut für Psychiatrie<br />

(MPI) in München ist<br />

es gelungen, im Labor die Heterotopie<br />

nachzubilden. Bei<br />

dieser Erbkrankheit ist die<br />

Wanderung von Neuronen<br />

während der Gehirnentwicklung<br />

gestört. Dadurch ist die<br />

äußerste Schicht des Gehirns,<br />

der Kortex, deformiert.<br />

Die Wissenschaftler verwendeten<br />

Gehirn-Organoide, bei<br />

denen sich menschliche<br />

Zellen in der<br />

Petrischale zu hirnähnlichen<br />

Strukturen<br />

formieren. Die<br />

enthaltenen Zellen<br />

Kranker unterschieden<br />

sich in<br />

Aussehen und<br />

Wanderverhalten<br />

von denen Gesunder.<br />

Die Gehirn-Or-<br />

Künstliche Hüft- und Kniegelenke<br />

leisten länger ihren<br />

Dienst als gedacht: Acht von<br />

zehn Knieprothesen und sechs<br />

von zehn Hüftprothesen haben<br />

heute eine Haltbarkeit von<br />

mindestens 25 Jahren. Diese<br />

Daten haben britische Forscher<br />

der Universität Bristol in<br />

der Fachzeitschrift Lancet veröffentlicht.<br />

Die Zahlen dokumentieren<br />

laut der AE – Deutsche Gesellschaft<br />

für Endoprothetik den<br />

Erfolg der orthopädischen<br />

Chirurgie. Zudem seien Materialien<br />

und Designs der Implantate<br />

wie auch die OP-<br />

Techniken permanent weiter<br />

verbessert worden. Man könne<br />

aber nicht davon ausgehen,<br />

dass dadurch auch die Standzeit<br />

der Prothesen automatisch<br />

weiter verlängert werde.<br />

Ein Grund ist für die AE, dass<br />

die Patienten heute deutlich<br />

aktiver sind und die Kunstgelenke<br />

so stärker beanspruchen.<br />

Zudem seien viele Prothesenträger<br />

schwerer – ein<br />

weiterer Risikofaktor für eine<br />

Implantatlockerung.<br />

Der Studie liegen Daten von<br />

mehr als 500 000 Patienten<br />

zugrunde. Analysiert wurden<br />

Patientenregister aus Australien,<br />

Finnland, Dänemark,<br />

Neuseeland, Norwegen und<br />

Schweden mit einer Nachbeobachtung<br />

von mindestens 15<br />

Jahren. In Deutschland fehlt<br />

bislang Datenmaterial, das einen<br />

so langen Zeitraum abdeckt.<br />

www.endocert.de<br />

ganoide wurden aus Hautzellen<br />

von Patienten entwickelt,<br />

die in induzierte pluripotente<br />

Stammzellen umprogrammiert<br />

wurden. Damit kann<br />

man Hirnzellen erzeugen, die<br />

sich zu vielen verschiedenen<br />

Typen entwickeln können. Die<br />

Typen und ihre Wechselwirkungen<br />

lassen sich unter dem<br />

Mikroskop gut untersuchen.<br />

www.psych.mpg.de<br />

Wie kleine Stecknadelköpfe sehen die<br />

gehirnähnlichen Zellkulturen in der<br />

Petrischale aus<br />

Bild: Max-Planck-Gesellschaft/Axel Griesch<br />

EO<br />

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02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 19


TITELTHEMA<br />

Immer kleiner,<br />

immer feiner<br />

Mikrofertigung | Gerade für die Medizin<strong>technik</strong> birgt die Mikrofertigung großes Poten -<br />

zial im Hinblick auf innovative Produkte. Doch die Fertigung dieser Produkte ist alles<br />

andere als trivial und unterscheidet sich deutlich von der traditionellen Herstellung.<br />

Dies betrifft die spanende Bearbeitung ebenso wie das Umformen oder das Spritzgießen.<br />

20 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Makroskopische Polymer -<br />

strukturen mit Auflösungen bis<br />

in den Submikrometerbereich<br />

lassen sich mit einer additiven<br />

Fertigungsmaschine herstellen,<br />

die das Fraunhofer-Institut<br />

für Laser<strong>technik</strong> ILT entwickelt.<br />

Sie kombiniert Stereolitho -<br />

grafie und Multiphotonen-Polymerisation<br />

Bild: Fraunhofer ILT<br />

Große Herausforderungen<br />

Die Prozesse für die Fertigung<br />

von Mikrobauteilen und -strukturen<br />

lassen sich nicht aus<br />

der Makrowelt übertragen.<br />

Sabine Koll<br />

Ohne die Mikro<strong>technik</strong> geht es in der<br />

Medizin<strong>technik</strong> mittlerweile nicht<br />

mehr. Der Markt für Mikro-Lösungen in<br />

diesem Bereich wächst seit Jahren kontinuierlich,<br />

wie unsere Mitgliederbefragungen<br />

zeigen – und das trotz aller Unkenrufe<br />

und Brexit-Befürchtungen“, sagt Dr. Thomas<br />

Dietrich, Geschäftsführer des IVAM<br />

Fachverbands für Mikro<strong>technik</strong>. Mikro-<br />

Lösungen kommen nach seiner Einschätzung<br />

„immer dort zum Einsatz, wo klassische<br />

Technologien an ihre Grenzen stoßen“.<br />

Und die Digitalisierung von medizintechnischen<br />

Produkten funktioniere<br />

ohne Mikrosystem<strong>technik</strong> schlichtweg<br />

nicht: Aktuatoren, Sensoren und Pumpen<br />

seien elementare Bestandteile.<br />

Auch aus Sicht der Forschung sind Mikrofertigung<br />

und Mikrosystem<strong>technik</strong><br />

weiterhin ein großes Thema, wie Professor<br />

Gerald Urban vom Institut für Mikrosystem<strong>technik</strong><br />

(IMTEK) an der Universität<br />

Freiburg bestätigt: „In vielen Feldern<br />

besteht noch Forschungsbedarf, um Bauteile<br />

oder Produkte noch winziger werden<br />

zu lassen.“ Dazu gehören zum Beispiel der<br />

große Bereich der mikrofluidischen Systeme<br />

mit Labs-on-a-Chip, neuartige Implantate<br />

für das Innenohr oder die Retina,<br />

aber auch Mikro-Endoskope für diagnostische<br />

und therapeutische Aufgaben mit<br />

Durchmessern von weniger als 1 mm für<br />

den minimal-invasiven Einsatz. „Die Neuroforschung<br />

ist an immer kleiner werden-<br />

IHR STICHWORT<br />

■ Mikrofertigung<br />

■ Mikroumformung<br />

■ Mikrofräsen<br />

■ Mikrospritzgießen<br />

■ Additive Fertigung<br />

den Endoskopen interessiert. Hier gibt es<br />

definitiv noch Luft nach oben“, so Urban.<br />

Daneben sei auch die Augenchirurgie an<br />

Mikro-Endoskopen interessiert. „Die<br />

Chips und die Kameras werden immer<br />

besser und erreichen heute schon eine<br />

sehr hohe 3D-Qualität.“<br />

Schölly Fiberoptic mit Sitz in Denzlingen<br />

bietet beispielsweise so genannte<br />

Chip-in-Tip (CIT) Endoskope in Kombination<br />

mit Kameras an, deren Durchmesser<br />

heute schon bis auf 1 mm hinuntergehen.<br />

Damit lassen sich neue Anwendungsbereiche<br />

erschließen – indem Bildsensoren<br />

so verbaut werden, dass sie über einen<br />

flexiblen Schlauch entweder in einem Instrument<br />

geführt oder die Visualisierung<br />

so aufgebaut wird, dass sie durch ein Gefäß<br />

eingeführt werden kann.<br />

Doch wie winzig oder fein kann es in<br />

Zukunft noch werden? Wo liegen die<br />

Grenzen? „Fertigungstechnisch sind wir<br />

sicher in der Lage, viele Produkte noch<br />

kleiner zu gestalten. Doch die Miniaturisierung<br />

ist ja kein Selbstzweck. Man muss<br />

sich immer fragen, was Sinn macht“,<br />

warnt IVAM-Geschäftsführer Dietrich.<br />

Diese Einschätzung teilt Professor Urban:<br />

„Klein alleine ist kein Kriterium.“ Er sieht<br />

bei einigen Anwendungen bereits das Ende<br />

der Fahnenstange erreicht, etwa in der<br />

Chirurgie: „Noch feinere Instrumente als<br />

es heute gibt, benötigen Chirurgen nicht.<br />

Lediglich für die Forschung wäre dies interessant,<br />

beispielsweise für Tierversuche<br />

und für die Zellforschung“, so Urban. Zudem<br />

sieht er einen wesentlichen Nachteil<br />

hinsichtlich der Stabilität bei noch winzigeren<br />

chirurgischen Instrumenten.<br />

Die Nachfrage nach Produkten im Mikrobereich<br />

steigt dennoch nach Ansicht<br />

der Experten. Insofern könnte sich der<br />

Einstieg in die Mikrofertigung lohnen.<br />

Gleichwohl warnen die Experten Medizin<strong>technik</strong>hersteller<br />

und ihre Zulieferer<br />

02/2019 medizin&tec hn i k 21


TITELTHEMA<br />

davor, diesen Schritt auf die leichte Schulter<br />

zu nehmen. „Das Equipment, also die<br />

Maschinen für die Mikrofertigung, sind<br />

deutlich teurer als für die Produktion größerer<br />

Bauteile, weil sie genauer sein müssen.<br />

Als Daumenregel kann man sagen: Je<br />

kleiner die herzustellenden Bauteile, desto<br />

teurer die Maschinen und die Prozesskosten“,<br />

stellt Dietrich klar. Für eine weitere<br />

Kostensteigerung sorge die Produk -<br />

tion oder Montage im Rein- oder Sauberraum,<br />

ohne die es oftmals nicht geht:<br />

„Wenn ein Staubkorn auf ein Bauteil in<br />

Mikrometer-Größe trifft, funktioniert das<br />

Bauteil womöglich nicht mehr – und man<br />

produziert Ausschuss“, so Dietrich.<br />

Mikroumformung bedarf<br />

spezifischer Prozesse<br />

„Ein Unternehmen, das heute Medizin<strong>technik</strong>produkte<br />

im makroskopischen Bereich<br />

entwickelt und herstellt, kann seine<br />

Prozesse nicht einfach auf die Mikrofertigung<br />

adaptieren. Die Mikrofertigung verlangt<br />

einen spezifischen Ansatz“, sagt Andreas<br />

Hellmann, Leiter des Unternehmensbereichs<br />

Stüken Medical bei der Hubert<br />

StükenGmbH & Co. KG. Das Unternehmen<br />

aus Rinteln fertigt Tiefzieh- und<br />

Stanzteile aus Metall und hat langjährige<br />

Erfahrung mit Mikroteilen. Hellmann<br />

nennt Beispiele: „Die Vormateriallieferanten<br />

für unsere Mikroprodukte sind andere<br />

als für größere Bauteile.“ Die Anforderungen<br />

an den Werkstoff bezüglich Qualität –<br />

also Reinheit, Dimensionen, Analyse und<br />

Umformbarkeit – aber auch an den Lieferanten<br />

mit Hinblick auf die Kleinmengen<br />

und die Kooperation bei der Spezifikation<br />

des Materials seien besonders hoch. „Die<br />

Materialkosten für diese Produkte können<br />

um den Faktor 2 bis 10 höher sein als für<br />

Standardprodukte“, so Hellmann.<br />

Auch das Werkzeug für den Umformprozess<br />

ist komplexer, da bei einem hochbelasteten<br />

Formstempel mit einem Durchmesser<br />

von 0,2 mm viel größere Kräfte<br />

wirken als bei einem Werkzeug mit 10<br />

mm Durchmesser oder größer. Entsprechend<br />

muss die Qualität des Werkzeugmaterials<br />

angepasst werden. Zudem nutzt<br />

Stüken spezielle Sensoren im Fertigungsprozess,<br />

um Fehlfunktionen und Werkzeugbruch<br />

verlässlich abzusichern.<br />

Auch spielen Maßhaltigkeit, Zuverlässigkeit<br />

und allgemeine Qualität eine größere<br />

Rolle als bei der Herstellung größerer<br />

Teile: „Ein Fehler der Größe X hat bei<br />

einem kleinen Teil einen viel größeren Effekt<br />

als bei einem Bauteil, das zehnmal<br />

größer ist als das Mikroteil. Die Fertigungsprozesse<br />

benötigen eine angepasste,<br />

reduzierte Toleranz von Dimensionen<br />

und dafür speziell entwickelte Anlagen,<br />

Werkzeuge und eine hierauf optimierte<br />

interne Logistik.“<br />

Auch die Sauberkeit spielt laut Hellmann<br />

beim Tiefziehen von Mikroteilen eine<br />

große Rolle: „Mikroteile sind oft nicht<br />

viel größer als die bei der Fertigung entstehenden<br />

Späne, Flitter oder Lochschrotte.<br />

Auch die Bauteiloberfläche pro Verarbeitungs-<br />

und Verpackungseinheit ist besonders<br />

hoch und die Konturen sind besonders<br />

klein. Damit ergibt sich ein erhöhtes<br />

Risiko bezüglich Keimbelastung<br />

und biologischer Sauberkeit im Allgemeinen.“<br />

Mit Hilfe von validierten Reini-<br />

Diese sehr lange und dünne<br />

Hülse, die Stüken gefertigt hat,<br />

erfordert eine extreme Um -<br />

formung: Sie ist 40 mm lang,<br />

hat einen Außendurchmesser<br />

vom 0,95 mm und einen Innendurchmesser<br />

von 0,75 mm.<br />

Gefertigt ist sie aus einem<br />

1.4303 nichtrostenden austenitischer<br />

Chrom-Nickel-Stahl mit<br />

niedrigem Kohlenstoffgehalt<br />

Bild: Stüken<br />

22 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Hochpräzise<br />

Wellenfedern<br />

zur Bauraumeinsparung<br />

und Gewichtsreduktion<br />

Dr. Thomas Dietrich, Geschäftsführer<br />

des IVAM Fachverbands für Mikro<strong>technik</strong>:<br />

„Das Equipment für die Mikrofertigung<br />

sind deutlich teurer als für die Produktion<br />

größerer Bauteile, weil sie genauer<br />

sein müssen. Als Daumenregel<br />

kann man sagen: Je kleiner die herzustellenden<br />

Bauteile, desto teurer die<br />

Maschinen und die Prozesskosten“<br />

Bild: IVAM<br />

gungsprozessen erreicht Stüken die gewünschte<br />

Sauberkeit. Eine besonders hohe<br />

Sauberkeit kann durch die Endbearbeitung<br />

in den Reinräumen der Klasse 7 nach<br />

DIN EN ISO 14644 und EU GMP-Leitfaden<br />

erreicht werden.<br />

Die Prüfung von Mikroteilen erfolgt bei<br />

Stüken mit anderen Verfahren und Einrichtungen<br />

als bei großen Teilen. Das geht<br />

bei bestimmten Anforderungen bis zur<br />

Serienprüfung mittels Rasterelektronenmikroskop<br />

(REM).<br />

Ein weiterer typischer Bereich ist die<br />

Mikrozerspanung. „Die Mikrozerspanung<br />

ersetzt heute schon in vielen Fällen Verfahren,<br />

die man aus der Mikrochipfertigung<br />

kennt, also typischerweise das Ätzen“,<br />

stellt IVAM-Geschäftsführer Dietrich<br />

fest. „Die Technik hat sich stark weiterentwickelt<br />

und kann heute Bauteile mit 0,01<br />

Millimeter Größe fertigen.“<br />

Doch auch hier muss man neu denken,<br />

wenn man aus dem Makrobereich<br />

kommt: „In der Mikrozerspanung arbeitet<br />

man mit sehr hohen Drehzahlen, mit hohen<br />

Vorschüben, aber kleinen Abtragsraten.<br />

Das heißt, ich nehme sehr wenig ab,<br />

aber das mit sehr hoher Geschwindigkeit.<br />

Das ist der Unterschied zu traditionellen<br />

Zerspanprozessen“, erklärt Martin Zeiher,<br />

Geschäftsführer von Zorn Maschinenbau.<br />

Das Unternehmen aus Stockach hat ein<br />

kompaktes 5-Achsen-Bearbeitungszentrum<br />

zum Fräsen, Bohren und Schleifen<br />

von Miniaturteilen entwickelt, das seit<br />

rund eineinhalb Jahren auf dem Markt ist.<br />

Zwei Drittel dieser Micro-One-Maschinen<br />

wurden bislang laut Zeiher an Hersteller<br />

aus der Medizin<strong>technik</strong> ausgeliefert. Diese<br />

fertigen damit zum Beispiel Mini-Endoskope<br />

oder Implantate.<br />

Große Maschinen sind für<br />

Mikroteile nicht das Richtige<br />

„Viele Unternehmen fertigen nach wie vor<br />

Mikroteile auf großen Werkzeugmaschinen.<br />

Das macht aber aus mehreren Gründen<br />

keinen Sinn“, sagt Zeiher. „Große Maschinen<br />

haben in der Regel nicht die erforderlichen<br />

Drehzahlen für das Werkzeug.<br />

Je kleiner ein Bohrer oder ein Fräser ist,<br />

desto höhere Drehzahlen benötigt man.“<br />

Eine typische Werkzeugmaschine bietet<br />

zwischen maximal zwischen 10 000<br />

und 20 000 min -1 . Die Micro One von Zorn<br />

geht hoch bis auf 75 000 min -1 . Das größte<br />

Werkzeug für die Maschine hat einen<br />

Durchmesser von 5 mm, die Fräser haben<br />

0,1 mm, die Bohrer 0,08 mm. Um mit diesen<br />

Werkzeugen die extrem hohen Drehzahlen<br />

realisieren zu können, muss die<br />

Maschine entsprechend stabil sein.<br />

„Wenn man mit einem Bohrer arbeitet,<br />

der dünner ist als ein Haar, und die Maschine<br />

Spiel hat oder zu instabil ist, dann<br />

bricht das Werkzeug ganz leicht ab“, so<br />

Zeiher. Für lange Standzeiten der Werkzeuge<br />

sorgen außerdem Lineardirektantriebe;<br />

ein Umkehrspiel – also die Ungenauigkeit<br />

der Maschine, die bei der Umkehr<br />

der Bewegungsrichtung je Achse<br />

entsteht – gibt es hier somit nicht.<br />

Umdenken müssen Zerspaner seiner<br />

Meinung nach aber auch beim Thema<br />

Schmieren und Kühlen: Bei großen Bearbeitungszentren<br />

wird mit Wasser und<br />

Bohremulsionen gekühlt und geschmiert.<br />

Und mit diesem Wasser werden auch die<br />

Späne ausgespült. „Bei unserer Maschine<br />

schmieren oder kühlen wir indes mit Minimalmengenschmierung,<br />

also mit geölter<br />

Luft, könnte man sagen“, so der Geschäftsführer.<br />

„Für die Medizin<strong>technik</strong> ist<br />

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02/2019 medizin&tec hn i k 23


TITELTHEMA<br />

das sehr interessant, weil diese Schmierstoffe<br />

zum Teil rückstandfrei sind.“<br />

Auch Zeiher beobachtet, dass immer<br />

mehr medizintechnische Produkte oder<br />

Bauteile im Reinraum mechanisch bearbeitet<br />

werden müssen. Daher hat Zorn<br />

das Mikrobearbeitungszentrum zweiteilig<br />

konzipiert: Der untere Teil, in dem Lüfter,<br />

Steuerung, Kühlgeräte und so weiter untergebracht<br />

sind, lässt sich außerhalb des<br />

Reinraums platzieren. Somit steht nur die<br />

eigentliche Bearbeitungsmaschine im<br />

Reinraum.<br />

Auch bei der Kunststoffverarbeitung ist<br />

man dabei, die Grenzen der Technik für<br />

Dieser winzige Aneurysmaclip,<br />

mit dem Gefäße verschlossen<br />

werden, wurde auf dem 5-Achsen-Bearbeitungszentrum<br />

Micro One von Zorn gefertigt<br />

die Mikroproduktion weiter auszudehnen.<br />

„Von einer Produktgeneration zur<br />

nächsten wollen Hersteller Instrumente<br />

für minimal-invasive Operationen in der<br />

Regel kleiner gestalten“, stellt Dr. Gabor<br />

Jüttner fest, der den Bereich Mikrokunststoff<strong>technik</strong><br />

am Kunststoff-Zentrum<br />

(KUZ) in Leipzig verantwortet. „Wenn<br />

beispielsweise ein solches Instrument<br />

statt vier Millimeter nur noch drei Millimeter<br />

Durchmesser haben soll, dann stellt<br />

uns das vor große Herausforderungen<br />

beim Mikrospritzgießen: Die Wandstärken<br />

müssen reduziert werden, und das erschwert<br />

die Werkzeugherstellung und<br />

auch den Schmelzefluss der geringeren<br />

Massen im Spritzgießprozess. Zudem ändern<br />

sich die Kühlzeiten drastisch.“<br />

Noch höhere Anforderungen an die<br />

Fertigungs<strong>technik</strong> stellen Mikrostrukturen,<br />

die das KUZ zum Beispiel im Verbundvorhaben<br />

„Zwanzig20 – Response“<br />

für Innenohrimplantate entwickelt. Mittels<br />

des Mikrospritzgießens sollen Strukturen<br />

in einem Abstand von 10 μm auf einer<br />

Oberfläche abgeformt werden, um<br />

das Zellwachstum auf der Implantatoberfläche<br />

zu hemmen. „Hier bewegen wir<br />

uns in einem Bereich, der die Verfahrensentwicklung<br />

deutlich erschwert und teurer<br />

macht“, sagt Jüttner. „Wenn man ein<br />

großes Bauteil in der Spritzgießmaschine<br />

Bild: Zorn Maschinenbau<br />

fertigt, dann schaut man sich bei der Prozessoptimierung<br />

die Ergebnisse mit dem<br />

Auge an – und passt gegebenenfalls die<br />

Parameter an. Bei Mikrobauteilen wird es<br />

schon komplizierter, weil wir diese unter<br />

ein Mikroskop legen müssen, um etwas zu<br />

sehen. Bei diesen Mikrostrukturen aber<br />

kommt auch das Mikroskop an seine<br />

Grenzen, das braucht eine systematiche<br />

Versuchsplanung und ein REM.“ Das KUZ<br />

verfügt selbst über ein REM, aber eine Iterationsschleife<br />

dauert damit auch schon<br />

mal mehrere Tage.<br />

Genauso wie bei der Metallbearbeitung<br />

gibt es auch für das Spritzgießen von<br />

Mikrobauteilen und -strukturen spezielle<br />

Maschinen. „Insbesondere dann, wenn<br />

man teure Werkstoffe wie PEEK oder ein<br />

bioresorbierbares PLA verarbeitet, sollte<br />

man auf ein ausgewogenes Verhältnis von<br />

Formteil- und Anguss-Gewicht legen –<br />

und da landet man schnell bei einer speziellen<br />

Mikrospritzgießmaschine. Sie<br />

amortisiert sich bei hohen Materialpreisen<br />

schnell“, sagt Jüttner. Der Anguss ist<br />

in den Zuführungskanälen zum Kavität<br />

erstarrte Schmelze. Er wird nach Beendigung<br />

des Spritzgießzyklus vom fertigen<br />

Bauteil getrennt und kann nur in Ausnahmefällen<br />

rezykliert und wiederverwendet<br />

werden. Das dafür notwendige Material<br />

ist somit Ausschuss.<br />

Ausgewogenes Verhältnis von<br />

Formteil zu Anguss ist das Ziel<br />

Jüttner rechnet vor, dass eine herkömmliche<br />

Spritzgießmaschine mit einem 4-fach<br />

Werkzeug und bei einem Bauteil mit einem<br />

Gewicht von 0,005 g nicht sinnvoll<br />

umgeht: Bei einem ausgewogenen Formteil-Anguss-Verhältnis<br />

benötigt man in<br />

dem Fall 0,04 g Kunststoffgranulat. „Bei<br />

einer normalen Spritzgießmaschine lässt<br />

sich die Masse mit ein paar Kniffen auf etwa<br />

0,25 g reduzieren, doch das ist immer<br />

noch ein Vielfaches von der Menge, die<br />

man tatsächlich benötigt.“ Bei einigen<br />

speziellen Mikrospritzgießmaschinen<br />

komme man auf 0,1 g herunter, doch<br />

auch das hält Jüttner noch für zu viel.<br />

Daher hat das KUZ mit der Formicaplast<br />

eine eigene Mikrospritzgießma -<br />

schine gezielt für Mikro-Schussgewichte<br />

entwickelt, bei der die Verweilzeit der<br />

Schmelze in der Plastifiziereinheit<br />

aufgrund des Kolbenprinzips sehr gering<br />

ist. Diese wird nicht nur am Institut genutzt,<br />

sondern auch an potenzielle Kunden<br />

verkauft. Mit ihr lassen sich Kunststoffe,<br />

aber auch Flüssigsilikon und Keramik<br />

verarbeiten .<br />

Künftig könnte die additive Fertigung<br />

die etablierten Verfahren für die Mikro -<br />

fertigung ergänzen – und zwar sowohl im<br />

Metall- als auch im Kunststoffbereich,<br />

sind die Experten überzeugt. IVAM-Geschäftsführer<br />

Dietrich sieht hier vor allem<br />

großes Potenzial für personalisierte Medi-<br />

24 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


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02/2019 medizin&tec hn i k 25


TITELTHEMA<br />

zinprodukte. Außerdem sei es ein Vorteil,<br />

dass damit auch aufwendig herstellbare<br />

Geometrien wie Freiformen oder Hohlräume<br />

realisierbar seien – wo andere Verfahren<br />

an ihre Grenzen stoßen. „Auch in<br />

der Mikrofluidik ist die additive Fertigung<br />

von Vorteil, weil sie in der Lage ist, unterschiedliche<br />

Materialien auf kleinstem<br />

Raum ohne Verbindungs<strong>technik</strong> miteinander<br />

zu verbinden“, sagt Professor Urban<br />

vom IMTEK. Am KUZ laufen aktuell<br />

Forschungsvorhaben zur Generierung<br />

von Werkzeugkavitäten. Jüttner: „Allerdings<br />

kommen für Mikrobauteile und<br />

-strukturen nur wenige Verfahren wie<br />

SLA und DLP infrage, die meisten Verfahren<br />

sind schlichtweg zu grob.“<br />

Die Mikrospritzgießmaschine Formicaplast hat das Kunststoff-Zentrum (KUZ) in<br />

Leipzig gezielt für Mikro-Schussgewichte entwickelt. Die Verweilzeit der Schmelze<br />

in der Plastifiziereinheit ist hier aufgrund des Kolbenprinzips sehr gering<br />

Bild: KUZ<br />

Zwei additive Verfahren sind in<br />

Kombination sehr interessant<br />

Makroskopische Polymerstrukturen mit<br />

Auflösungen bis in den Submikrometerbereich<br />

lassen sich mit einer additiven<br />

Fertigungsmaschine herstellen, die das<br />

Fraunhofer-Institut für Laser<strong>technik</strong> ILT<br />

im Forschungsprojekt Hopro-3D (Hohe<br />

Produktivität und Detailtreue in der additiven<br />

Fertigung durch Kombination von<br />

UV-Polymerisation und Mehrphotonenpolymerisation)<br />

entwickelt. Sie kom -<br />

biniert Stereolithografie und Multiphotonen-Polymerisation.<br />

Bislang standen dafür<br />

verschiedene separate Verfahren zur<br />

Verfügung: Die UV-Polymerisation auf<br />

Online<br />

weiterlesen<br />

Im Onlinemagazin lesen Sie, welche<br />

Ergebnisse der Sonderforschungsbereich<br />

„Mikrokaltumformen“ an der<br />

Universität Bremen in den vergangenen<br />

zwölf Jahren erzielt hat. Bis zum<br />

Erscheinen der nächsten Ausgabe am<br />

17.6.2019 ist dieser ergänzende Artikel<br />

verfügbar unter<br />

www.medizin-und-<strong>technik</strong>.de/<br />

onlineweiterlesen<br />

Basis von Lasern, wie zum Beispiel die<br />

Stereolithografie (SLA) oder Mikrospiegel-Arrays<br />

(DLP), sowie die Multiphotonenpolymerisation<br />

(MPP) im mikroskopischen<br />

Maßstab.<br />

Beim SLA-Verfahren schreibt ein UV-<br />

Laser eine zweidimensionale Struktur in<br />

ein Harzbad, was eine Polymerisation des<br />

photosensitiven Materials bewirkt. Dabei<br />

wird das Bauteil schrittweise abgesenkt<br />

und schichtweise eine 3D-Struktur aufgebaut.<br />

Die Aufbaurate liegt dabei zum Teil<br />

deutlich über 1 mm3 pro Sekunde. Neuere<br />

Belichter verwenden UV-LEDs als Lichtquelle<br />

und einen DLP (Digital Light Processor)<br />

Chip anstelle des Scanners. Damit<br />

lässt sich die Belichtung parallelisieren<br />

und so die Aufbaurate erhöhen. Beide<br />

Verfahren erreichen eine maximale Auflösung<br />

oberhalb von 10 μm.<br />

Für den Aufbau noch feinerer Strukturen<br />

eignet sich die Multiphotonen-Polymerisation.<br />

Dabei wird die nötige Photonenenergie<br />

durch intensive Laserpulse<br />

mit Wellenlängen im sichtbaren oder infraroten<br />

Bereich erzeugt, wobei sich mehrere<br />

niederenergetische Photonen virtuell<br />

zu einem UV-Photon addieren. Der Vorteil<br />

besteht in der extrem hohen Präzision von<br />

bis zu 100 nm in allen drei Raumrichtungen<br />

– die Aufbaurate liegt hier allerdings<br />

bei nur etwa 10 μm3 pro Sekunde.<br />

Dr. Martin Wehner, Hopro-3D-Projektleiter<br />

am Fraunhofer ILT, sagt: „Der Vorteil<br />

besteht im Zusammenspiel beider Verfahren:<br />

Je nach Bedarf soll zwischen den<br />

Belichtungssystemen im Prozess gewechselt<br />

werden. Die Herausforderung steckt<br />

damit in der Prozesssteuerung.“ Das Konzept<br />

steht, derzeit wird eine entsprechende<br />

Maschine aufgebaut.<br />

■<br />

Sabine Koll<br />

Journalistin in Böblingen<br />

Weitere Informationen<br />

Zum IVAM Fachverband für Mikro<strong>technik</strong>:<br />

www.ivam.de<br />

Zum IMTEK der Universität Freiburg:<br />

www.imtek.de<br />

Zum Mikroumformspezialisten<br />

Stüken:<br />

www.stueken.de<br />

Zum Mikrobearbeitungszentrum<br />

von Zorn:<br />

www.zorn-maschinenbau.com/mi<br />

cro-one-cnc-bearbeitungszentr.html<br />

Zum Mikro<strong>technik</strong>-Angebot des<br />

Kunststoffzentrums in Leipzig:<br />

www.kuz-leipzig.de/mikro<strong>technik</strong><br />

Zum Fraunhofer ILT:<br />

www.ilt.fraunhofer.de<br />

26 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


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02/2019 medizin&tec hn i k 27


■ [ TECHNIK ]<br />

Lotse für die klinische Prüfung<br />

Klinische Studien | Besonders kleine und mittelständische Unternehmen fühlen<br />

sich mit den Anforderungen, die eine klinische Prüfung an Medizinprodukte stellt,<br />

häufig überfordert. Hilfe bietet ein Experten-Team, das mit passgenauen Konzepten<br />

zur Einbindung der Clinical Affairs die Produktentwicklung unterstützt.<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Die Industrie-in-Klinik-Plattform MEC-ABC bietet Medizin<strong>technik</strong>herstellern Unterstützung,<br />

um regulatorische Klippen und Untiefen der neuen EU-MDR zu umschiffen<br />

Medizinprodukte-Verordnung (MDR)<br />

Klinische Studien<br />

Unterstützung bei Verifizierungs- und<br />

Validierungsprozessen<br />

Technische Dokumentation<br />

Bild: MEC-ABC<br />

Es gehört zu den unerfreulichen Wahrheiten<br />

der Medizin<strong>technik</strong>-Branche,<br />

dass nur wenige Ideen erfolgreich zu einem<br />

marktfähigen Produkt entwickelt<br />

werden. Viele Umsetzungen scheitern dabei<br />

nicht an der Idee an sich, sondern an<br />

Fehlentscheidungen und Weichen, die<br />

während der Entwicklungsprozesse nicht<br />

zielführend ausgerichtet wurden. Zudem<br />

müssen die steigenden regulatorischen<br />

Anforderungen erfüllt werden.<br />

Besondere Bedeutung hat mit der neuen<br />

Verordnung für Medizinprodukte, der<br />

Medical Device Regulation (MDR – EU<br />

2017/745), das Thema klinische Prüfung<br />

gewonnen. Eine Verschärfung der Risikoklassen<br />

hat zur Folge, dass mehr Produkte<br />

für die Zulassung klinisch geprüft werden<br />

müssen. Zudem sind alle Hersteller dazu<br />

aufgerufen, proaktiv klinische Daten zu<br />

sammeln. Die Medical Care and Product<br />

Development Aachen, Bonn, Cologne,<br />

kurz MEC-ABC, unterstützt bei der behördenkonformen<br />

Entwicklung von Medizinprodukten.<br />

Im Fokus der Dienstleistungen<br />

stehen dabei die klinischen Anforderungen<br />

an Entwicklung, Zulassung und<br />

Markterfolg, mit dem Ziel, die Vielfalt der<br />

Medizinprodukte zu erhalten.<br />

„Wir sind für sämtliche Indikationen<br />

und Branchenzweige offen, denn jedes<br />

Unternehmen trägt mit seinen spezifischen<br />

Ideen und Produkten zu einer Vielfalt<br />

am Markt bei. Die gilt es am Markt zu<br />

erhalten – mit allen Qualitätsansprüchen<br />

der MDR“, sagt Dr. Nadine Leistner, eine<br />

der Gründerinnen der Industrie-in-Klinik-<br />

Plattform MEC-ABC. „Diese Mannigfaltigkeit<br />

ist allerdings bedroht, wenn kleinen<br />

und mittleren Firmen oder auch Start-ups<br />

womöglich die personellen Ressourcen<br />

fehlen, die neuen Anforderungen der<br />

MDR aus eigener Kraft zu erfüllen. Dann<br />

springen wir als ‚Lotse‘ ein und helfen sowohl<br />

bei alten wie auch bei neuen Produkten,<br />

die regulatorischen Klippen und<br />

Untiefen zu meistern und den Weg zum<br />

Erfolg zu finden.“<br />

Mit der MDR ist für die Hersteller von<br />

Medizinprodukten eine neue Zeit angebrochen.<br />

Und es bleibt nur noch ein Jahr,<br />

bis die neue Gesetzgebung ab dem 26.<br />

Mai 2020 für alle Medizinproduktehersteller<br />

gesetzlich bindend sein wird. Das<br />

heißt, die Zeit wird knapp. „Wer sich nicht<br />

rechtzeitig mit den Anforderungen der<br />

MDR beschäftigt hat, verliert im Rezertifizierungs-<br />

oder Entwicklungsprozess seiner<br />

Produkte womöglich unnötig Zeit“,<br />

gibt Verena Deserno zu bedenken, die<br />

sich bei MEC-ABC um die Themen klinische<br />

Studien und Clinical Affairs kümmert.<br />

Und Geschäftsführerin Prof. Dr.<br />

med. Ruth Kirschner-Hermanns erinnert:<br />

„Bis zum Ende der Übergangsfrist sollten<br />

sich die Hersteller der Notwendigkeit bewusst<br />

werden, schon jetzt mit der Akquise<br />

klinischer Daten zu beginnen, für den<br />

Fall, dass diesbezüglich nicht bereits eine<br />

fundierte Basis für die jeweiligen Produkte<br />

existiert.“<br />

Klinische Bewertung vor allem<br />

bei neuer Risikoklasse wichtig<br />

Wie aber sollen die Hersteller diese Aufgabe<br />

anpacken? „Als ersten Schritt sollten<br />

die Hersteller das aktuelle Produktport -<br />

folio im Hinblick auf die klinische Datenlage<br />

sichten und die bereits in Verkehr<br />

gebrachten Produkte mit einem nach -<br />

haltigen Post-Market-Clinical-Follow-up-<br />

System (PMCF) auf die Parameter mit<br />

klinischer Relevanz hin untersuchen“,<br />

empfiehlt Deserno. „Eine frühzeitige<br />

klinische Bewertung, auch eine Dienstleistung<br />

von MEC-ABC, liefert hier ein Abbild<br />

der Verfügbarkeit der produktbezogenen<br />

klinischen Daten“,m ergänzt Studienassistentin<br />

Sabrina Aabaid.<br />

Klinische Prüfungen haben besonders<br />

bei Herstellern vonProdukten zentrale Bedeutung,<br />

deren Risikoklasse sich im Rah-<br />

28 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


men der neuen Gesetzgebung verändern<br />

wird. Hier sind beispielsweise Entwickler<br />

von Netzimplantaten zu nennen, die<br />

künftig von Risikoklasse II b in die höchste<br />

Risikoklasse III eingestuft werden. Die<br />

unter der früheren Medical Device Directive<br />

(MDD) möglichen Gleichartigkeitsbewertungen<br />

aus biologischer, technischer<br />

und klinischer Sicht werden unter<br />

der MDR nur bei einem adäquaten, internen<br />

Produktvergleich möglich sein. Alternativ<br />

müsste der Hersteller Einsicht in die<br />

technische Dokumentation des Konkurrenzprodukts<br />

erhalten, was von der Praktikabilität<br />

noch zu prüfen ist. Für Hersteller<br />

bedeutet das, dass neben einer umfangreicheren<br />

Dokumentationspflicht<br />

wegen der verschärften Anforderungen<br />

an Sicherheit und Leistung nun auch eine<br />

klinische Prüfung notwendig wird.<br />

Fachwissen für die neue EU-MDR<br />

MEC-ABC wurde 2016 als eine von fünf<br />

BMBF-geförderten Industrie-in-<br />

Klinik-Plattformen als „Medical Care<br />

and Product Development in Aachen-<br />

Bonn-Cologne GmbH“ gegründet. Seitdem<br />

unterstützt das junge Unternehmen<br />

Medizinprodukthersteller jeder<br />

Art bei der Umsetzung der neuen<br />

Medical Device Regulation (MDR). Das<br />

Team besteht aus Dr. Nadine Leistner,<br />

eine der Gründerinnen von MEC-ABC,<br />

Verena Deserno, ehemalige Leiterin des<br />

Clinical Trial Centers des Universitätsklinikums<br />

Aachen und im Unternehmen<br />

zuständig für alles rund um die<br />

Themen klinische Studien und Clinical<br />

Affairs, Sabine Diarra, die im Verifizierungs-<br />

und Validierungsprozess bei<br />

präklinischen Fragestellungen unterstützt,<br />

sowie Sabrina Aabaid als erfahrene<br />

Studienassistentin. Als Geschäftsführerin<br />

agiert Univ. Prof. Dr. med. Ruth<br />

Kirschner-Hermanns, klinische Leitung<br />

des Bonner Kontinenz-und Beckenbodenzentrums<br />

am Universitätsklinikum<br />

Bonn und des Neurologischen Rehabilitationszentrum<br />

der Godeshöhe e.V.<br />

https://mec-abc.de<br />

Unterstützung beim gesamten<br />

Produktentwicklungsprozess<br />

MEC-ABC betrachtet den Entwicklungsprozess<br />

von Medizinprodukten ganzheitlich,<br />

auch wenn der Fokus auf den klinischen<br />

Anforderungen liegt. Auf der Basis<br />

eines umfangreichen Portfolios entwickelt<br />

das Unternehmen entsprechend der<br />

Kundenbedürfnisse abgestimmte Konzepte<br />

für Qualitäts- (DIN EN ISO 13485<br />

:2016) sowie Risikomanagement (DIN EN<br />

ISO 14971:2013–04) und Gebrauchstauglichkeit<br />

(DIN EN 62366–07–1:2017),<br />

für klinische Bewertung und technische<br />

Dokumentation bis hin zu einer passgenauen<br />

Erstattungsstrategie. „Wir sind<br />

froh, dass in der letzten Zeit immer mehr<br />

Hersteller ihre Pflichten erkannt haben<br />

und zusammen mit uns eine gangbare<br />

Umsetzung der MDR erarbeiten. Das war<br />

nicht immer so und hat sich im letzten<br />

halben Jahr stark verändert“, resümiert<br />

Dr. Leistner.<br />

Einen hohen Stellenwert nehmen dabei<br />

die von MEC-ABC organisierten Expertenrunden<br />

für die in der MDR angestrebte<br />

Verzahnung von Herstellern, Patienten,<br />

Ärzten und Anwendern ein. In<br />

diesen wird durch eine frühzeitig eingeleitete<br />

Interaktion aller Beteiligten das klinische<br />

Anforderungsprofil erarbeitet.<br />

„Bereits vorliegende Prototypen des Produkts<br />

können hier eine enorme Hilfestellung<br />

sein“, sagt Aabaid. „Ein Kunde entwickelte<br />

beispielsweise einen Extraktionskatheter,<br />

der durch sein innovatives Design<br />

bei den Ärzten des stationären sowie ambulanten<br />

Bereichs schon in Trockenversuchen<br />

eingehend auf Praktikabilität hin<br />

untersucht werden konnte.“<br />

Auch an das ärztliche Personal stellt<br />

die MDR neue Anforderungen. Damit<br />

auch dieses den künftigen Aufgaben insbesondere<br />

bei der Bewerkstelligung der<br />

klinischen Prüfung gewachsen ist, bietet<br />

MEC-ABC dafür eine eigene Schulung an.<br />

Neben der Qualifikation zum Prüfarzt<br />

werden hier auch Themen behandelt, mit<br />

denen sich die meisten Kliniker oder Hersteller<br />

in der Vergangenheit noch nicht<br />

auseinandersetzen mussten, etwa der<br />

Rolle des Sponsors. Auch dieses Konzept<br />

basiert auf der langjährigen Expertise der<br />

Teammitglieder in verschiedenen Bereichen<br />

und kann alle am Entwicklungsprozess<br />

beteiligten Schnittstellen umfassend<br />

bedienen.<br />

■<br />

Sabine Diarra<br />

MEC-ABC, Aachen<br />

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02/2019 medizin&tec hn i k 29


■ [ TECHNIK ]<br />

MIT DEM HERSTELLER KLÄREN,<br />

WAS SEIN GERÄT ALLES BRAUCHT<br />

Krankenhaus<strong>technik</strong> | Ein Krankenhaus, viele Patienten, sehr viele Geräte: Damit die<br />

Technik alle Erwartungen erfüllen kann, ist eine feine Abstimmung erforderlich. Gern<br />

auch mit dem Gerätehersteller. Was sich Techniker davon erhoffen, fasst Wolfgang<br />

Siewert , Vizepräsident der Fachvereinigung Krankenhaus<strong>technik</strong> e.V. (FKT), zusammen.<br />

Wolfgang Siewert, Vizepräsident der<br />

Fachvereinigung Krankenhaus<strong>technik</strong><br />

e.V., war Technischer Direktor in einem<br />

Großverbund mit 7000 Mitarbeitern,<br />

bevor er in Ruhestand ging<br />

Über die FKT<br />

Die 1974 gegründete Fachvereinigung<br />

Krankenhaus<strong>technik</strong> e.V. (FKT)<br />

ist nach eigenen Angaben die größte<br />

deutsche Berufsvereinigung für Leitendes<br />

Technisches Personal im<br />

Krankenhaus. Heute hat die FKT<br />

mehr als 1300 Mitglieder, darunter<br />

etwa 900 Krankenhausingenieure<br />

und rund 400 Industrievertreter.<br />

Die FKT unterstützt die Zusammenarbeit<br />

– da es im Krankenhaus in der<br />

Regel nur einen Technischen Leiter<br />

gibt, sei Erfahrungsaustausch über<br />

technische Lösungen, Kennzahlen<br />

und Best Practice besonders wichtig.<br />

www.fkt.de<br />

Bild: FKT<br />

■ Herr Siewert, wie sieht heute das<br />

technische Umfeld für moderne<br />

Medizinprodukte im Krankenhaus aus?<br />

Die zahlreichen Krankenhäuser in<br />

Deutschland sind im Hinblick auf die<br />

technische Infrastruktur sehr unterschiedlich<br />

aufgestellt. Neue Einrichtungen<br />

sind natürlich durchgehend auf<br />

dem aktuellen Stand. Das Spektrum<br />

reicht ansonsten aber von hochmoderner<br />

bis zu sehr einfacher Ausstattung.<br />

Manchmal existiert in großen Häusern<br />

auch beides nebeneinander. Und wenn<br />

dann die Mittel knapp sind, wird oft zunächst<br />

da investiert, wo es Besuchern<br />

und Patienten besonders auffällt. Das<br />

kann Aufenthaltsbereiche betreffen<br />

oder die Anschaffung eines Großgerätes.<br />

Die Qualität der Versorgung mit<br />

Strom oder einem Datennetz steht oft<br />

hintenan.<br />

■ Was sollte sich aus Ihrer Sicht ändern?<br />

Um moderne Geräte vernünftig zu betreiben,<br />

muss auch im Hintergrund modernisiert<br />

werden. Wird ein neuer MRT<br />

für drei Millionen Euro angeschafft und<br />

an einem Stromnetz aus den 70er oder<br />

80er Jahren betrieben, beeinflusst das<br />

die Ausfallsicherheit des Gerätes. Wünschenswert<br />

wäre, dass das Geld für<br />

eine Modernisierung der technischen<br />

Infrastruktur mit der Anschaffung bereitgestellt<br />

wird. Damit das passiert,<br />

müssten die Voraussetzungen für den<br />

Betrieb des Großgerätes vom Hersteller<br />

explizit angesprochen werden.<br />

■ Wie schnell schreitet die Digitalisierung<br />

in den Kliniken voran?<br />

Heute reden alle von 4.0. Wenn man<br />

ehrlich ist, sind manche Krankenhäuser<br />

aber noch nicht mal bei 2.0 angekommen.<br />

Derzeit wird zwar viel in IT inves-<br />

tiert – allerdings betreffen die ersten<br />

Projekte meist die digitale Abrechnung.<br />

Dabei brauchen wir leistungsfähige<br />

Netze für viele neue Aufgaben. Fast jedes<br />

kleine Medizingerät lässt sich heute<br />

an ein Datennetz anschließen. Je mehr<br />

Betten ein Krankenhaus hat, desto<br />

mehr Geräte und Daten fallen an – das<br />

bringt das vorhandene Netzwerk an seine<br />

Grenzen, und der Mediziner wartet<br />

dann vergeblich darauf, dass er am Bildschirm<br />

das Gewünschte sieht. Und wir<br />

müssen, je mehr wir sinnvollerweise<br />

einbinden wollen, der Cyberkriminalität<br />

mehr Aufmerksamkeit widmen.<br />

Anforderungen an die<br />

technische Infrastruktur<br />

im Detail abstecken<br />

■ Was können Hersteller tun, damit ihre<br />

Produkte gut einsetzbar sind?<br />

Ich würde mir mehr offene Gespräche<br />

über die technischen Voraussetzungen<br />

wünschen, unter denen alle Vorzüge<br />

eines Gerätes genutzt werden können.<br />

Dazu muss der Hersteller diese Anforderungen<br />

klar kommunizieren, als Basis<br />

für eine krankenhausinterne Abstimmung<br />

zwischen Einkauf, Medizin<strong>technik</strong>er,<br />

IT und Krankenhaus<strong>technik</strong>er. Ideal<br />

wäre vor Abschluss des Kaufvertrages<br />

eine letzte Runde mit dem Hersteller,<br />

um sicher zu sein, dass kein Detail ausgelassen<br />

wurde. Das ist bisher nicht üblich<br />

und könnte einen Abschluss verzögern.<br />

Es würde aber helfen, spätere<br />

technische Probleme zu vermeiden.<br />

Dr. Birgit Oppermann<br />

birgit.oppermann@konradin.de<br />

30 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Veranstalter:<br />

FORUM<br />

Additive<br />

Verfahren<br />

5. Juni 2019<br />

Technology Academy<br />

Hannover Messe<br />

Neue Entwicklungen<br />

im Metalldruck in der Praxis<br />

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02/2019 medizin&tec hn i k 31


■ [ TECHNIK ]<br />

Plasma verbindet zwei Komponenten<br />

zu einem Bauteil<br />

2K-Spritzguss | Kombinationen aus Thermoplast und Silikon werden auch in der<br />

Medizin<strong>technik</strong> immer beliebter. Der österreichische Silikonverarbeiter Elmet ist<br />

Spezialist für die Fertigung von 2K-Bauteilen. Für die starke Verbindung bei<br />

außergewöhnlichen Materialkombinationen sorgt eine Plasmabehandlung.<br />

Wir sehen immer öfter, dass geforderte<br />

Produkteigenschaften bei<br />

neuen Anwendungen nur deshalb möglich<br />

sind, weil es 2K-Lösungen gibt“, sagt<br />

Mark Ostermann, Leiter Vertrieb bei der<br />

Elmet Elastomere Produktions- und<br />

Dienstleistungs-GmbH in Oftering. Bei<br />

der 2K-Technologie wird durch die Kombination<br />

verschiedener Materialien eine<br />

Hart-Weich-Verbindung geschaffen. Thermoplast<br />

(Hartteil) und Silikon (Weichteil)<br />

gehen in einem Spezialverfahren eine<br />

chemische Verbindung ein. Sollte aus<br />

Gründen einer unpassenden Materialkombination<br />

eine chemische Anbindung<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

In einem aktuellen Membranen-Projekt wurde das Thermoplast PSU<br />

als Hartkomponente verwendet. Das Weichteil besteht aus LSR<br />

2-Komponenten-Spritzguss in einer<br />

Fertigungszelle<br />

Festigkeit von Verbundsystemen<br />

Medtech-Membranen aus PSU und LSR<br />

Plasma sorgt für starke Haftung<br />

Bild: Elmet<br />

nicht möglich sein, so kann eine mechanische<br />

Verbindung der Werkstoffe die Lösung<br />

sein. Damit lassen sich die physikalischen<br />

Eigenschaften der Materialien optimal<br />

miteinander kombinieren.<br />

Bei der chemischen Verbindung kommen<br />

selbsthaftende Silikone zum Einsatz,<br />

die an den Grenzflächen Bindungen auf<br />

Polymerebene eingehen und somit eine<br />

Bauteilkombination aus „einem Guss“ ermöglichen.<br />

Für eine mechanische Fügung<br />

der Komponenten reichen die Eigenschaften<br />

von Standard-Silikonen aus. Die<br />

Materialverbindung erfolgt, indem bei<br />

der härteren Thermoplast-Komponente<br />

Durchbrüche und Bohrungen geschaffen<br />

werden, in denen sich das Silikon formschlüssig<br />

„verkrallen“ kann.<br />

Neben den positiven Eigenschaften,<br />

die sich aus den Materialpaarungen ergeben,<br />

bietet der 2-Komponentenspritzguss<br />

auch kosten- und zeitsparende Vorteile im<br />

Fertigungsprozess. Durch das Entfallen<br />

möglicher notwendiger Montageschritte<br />

kommen diese Effekte gerade beim Herstellen<br />

großer Stückzahlen signifikant<br />

zum Tragen. Zudem können durch den<br />

Einsatz einer 2K-Fertigungszelle entsprechende<br />

Platzressourcen, die normalerweise<br />

für Assemblierungsanlagen notwendig<br />

sind, eingespart werden. Ein weiterer,<br />

nicht zu unterschätzender Kostenvorteil<br />

ist der verringerte Arbeitsaufwand<br />

für Qualitätsprüfungen: Mussten vorher<br />

mehrere Bauteile einzeln vermessen und<br />

dokumentiert werden, reduziert sich dieser<br />

auf ein Bauteil.<br />

In vielen Bereichen ist eine starke Haftung<br />

zwischen zwei Materialien notwendig<br />

– und diese soll auf der kompletten<br />

Grenzfläche auch ohne eine mechanische<br />

Verbindung gegeben sein. Treffen jedoch<br />

Materialkombinationen aufeinander, die<br />

keine chemische Verbindung eingehen,<br />

kann eine gezielte Oberflächenaktivierung<br />

unerlässlich sein.<br />

Plasmaaktivierung als<br />

Haftvermittler<br />

Die einfachste Möglichkeit einen Kunststoff<br />

chemisch zu aktivieren, ist die Verwendung<br />

eines Plasmas. Durch die Energie<br />

aus dem Plasma werden chemische<br />

Bindungen im Thermoplast (Hartteil)<br />

aufgebrochen und bieten dadurch die<br />

Möglichkeit, dass funktionelle Gruppen<br />

aus dem Silikon „andocken“ können. Gerade<br />

im Bereich der Medizin<strong>technik</strong> vermeiden<br />

spaltfreie Verbindungen das Eindringen<br />

von Verschmutzungen und Mikroorganismen.<br />

Mit all diesen Anforderungen wurde<br />

Elmet bei einem vor kurzem abgeschlossenen<br />

Projekt konfrontiert – die Realisierung<br />

einer 2K-Membrane aus den Materialien<br />

Polysulfon (PSU) und Silikon<br />

(LSR) für eine medizintechnische Anwendung.<br />

Polysulfon, ein Hochleistungskunststoff<br />

aus der Gruppe der Polyarylsulfone,<br />

hat ein breites Eigenschaftsspektrum<br />

im Bereich thermischer und mechanischer<br />

Belastbarkeit, zudem ist es durch<br />

32 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


seine amorphe Struktur formstabil und<br />

resisten gegenüber Chemikalien.<br />

Im vorliegenden Membranen-Projekt<br />

wurde PSU als Hartkomponente gewählt,<br />

da dieses nahezu verzugsfrei ist, was eines<br />

der Hauptkriterien war. Die Weichkomponente<br />

war ein haftungsmodifiziertes,<br />

medizinisch zugelassenes Silikon mit<br />

40 Shore Härtegraden. Für die Entwickler<br />

war auch die Sterilisierbarkeit des<br />

2K-Bauteils eine Voraussetzung – kein<br />

Problem für beide Materialien.<br />

Nach umfangreichen Versuchen verschiedener<br />

Oberflächenaktivierungen, fand<br />

man am Ende die Lösung in einer Plasmabehandlung.<br />

In intensiver Forschung und enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Auftraggeber<br />

wurde im Rahmen einer umfassenden<br />

Versuchsreihe das ideale Zusammenspiel<br />

zwischen Plasmatemperatur, Aktivierungsdauer<br />

und Verweilzeit des PSU-Materials<br />

im Zylinder gefunden. Nach einer<br />

zwölf Monate dauernden Entwicklungs-<br />

Die Vorteile des<br />

2K-Spritzgusses,<br />

beispielsweise eine<br />

platzsparende Fertigungszelle<br />

und<br />

entfallene Montageschritte,<br />

machen<br />

sich vor allem bei<br />

der Herstellung<br />

großer Stückzahlen<br />

bemerkbar<br />

Bild: Elmet<br />

Die Herausforderung im Projekt war<br />

zum einen die Verarbeitung von PSU an<br />

sich – PSU hat eine Verarbeitungstemperatur<br />

von etwa 350 °C und LSR eine Vulkanisationstemperatur<br />

von etwa 160 °C.<br />

Um diesen Wärmehaushalt steuern zu<br />

können, ist entsprechendes Know-how<br />

rund um das Thema thermische Trennung,<br />

also das Verhindern eines unkontrollierten<br />

Abflusses von Wärme oder Kälte<br />

in die falschen Bereiche des Werkzeuges<br />

– erforderlich.<br />

Ein Drehteller löst das Problem<br />

der thermischen Trennung<br />

Auf Grund umfangreicher Erfahrungen<br />

im 2K-Spritzguss von Hart-Hart-Komponenten<br />

und den damit bekannten Verzugsproblemen,<br />

entschied man sich letztlich<br />

für eine Drehtellerlösung. Dadurch,<br />

dass das Bauteil in der Kavität verbleibt<br />

und somit die genaue Bauteilpositionierung<br />

beim Umsetzen entfällt, ist die<br />

Schwindung geringer.<br />

Zum anderen beschäftigte die Silikonverarbeitungsspezialisten<br />

die Tatsache,<br />

dass sich trotz des Einsatzes eines haftungsmodifizierten<br />

Silikons keine ausreichende<br />

Haftung zum PSU ergeben hat.<br />

phase aus Materialversuchen und Proto -<br />

typenfertigung, wurde das Produkt in<br />

einem 4+4 Kavitäten-Serienwerkzeug abgebildet.<br />

Das aktuelle Projekt zeigt, dass<br />

die Anforderungen an die Festigkeit von<br />

Verbundsystemen stetig steigen werden<br />

und mit herkömmlichen Techniken nicht<br />

mehr zu erfüllen sind. Schon heute ist<br />

klar, dass sich der Trend bei 2K-Bauteilen<br />

in Zukunft fortsetzen und sogar noch verstärken<br />

wird.<br />

■<br />

Gerald Roitner<br />

Elmet, Oftering/Österreich<br />

Weitere Informationen<br />

Im Vergleich zum klassischen<br />

Thermoplast-Spritzguss stellt die<br />

Verarbeitung von Silikonen wesentlich<br />

höhere Anforderungen an den<br />

Werkzeugbau sowie den gesamten<br />

Produktionsprozess.<br />

Das in Österreich, in der Nähe von<br />

Linz, ansässige Unternehmen Elmet<br />

hat sich auf diese Nische im Kunststoffspritzgießen<br />

spezialisiert.<br />

www.elmet.com<br />

02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 33


■ [ TECHNIK ]<br />

Elastische Silikon-Dichtung<br />

aus dem Kaltkanal<br />

Kaltkanal<strong>technik</strong> | Funktionierende Dichtungen in Medizinprodukten und -geräten<br />

sorgen für Reinheit und Hygiene im Patientenumfeld. Der Einsatz von Kaltkanalsystemen<br />

in Werkzeugen sorgt bei der Dichtungsherstellung für eine signifikante Materialeinsparung<br />

sowie für eine hohe Formteil-Qualität.<br />

Weltweit ist im Gesundheitssektor<br />

die Sorge um ein ausreichendes Niveau<br />

der Hygiene groß. Fachkräfte, Krankenhausangestellte,<br />

Patienten, aber auch<br />

Hersteller von medizinischen Geräten<br />

streben danach, höchstmögliche Reinheitsgrade<br />

zu gewährleisten. Deshalb<br />

kommt zum Beispiel auch gut funktionierenden<br />

Dichtungslösungen in der Medizinbranche<br />

zur Vermeidung von Kreuzkontaminationen<br />

eine hohe Bedeutung<br />

zu. Für die Hersteller medizinischer Geräte<br />

bedeutet dies in den meisten Fällen,<br />

sich eingehend mit den verwendeten<br />

Werkstoffen und deren Verarbeitung auseinanderzusetzen.<br />

Für die Medizin<strong>technik</strong> dürfen deshalb<br />

nur zugelassene Materialien verwendet<br />

werden, welche beispielsweise biokom -<br />

patibel sind. Gerade Flüssigsilikone mit<br />

ihren besonderen Eigenschaften finden<br />

demzufolge häufig ihren Einsatz in prä -<br />

zisen, medizinischen Anwendungen,<br />

–zum Beispiel im Operationssaal, einem<br />

Schauplatz von kritischen und zeitlich begrenzten<br />

Arbeitsabläufen, oder in einem<br />

Labor, wo die Genauigkeit analytischer<br />

Geräte wichtig für eine effektive Diagnose<br />

ist.<br />

Auch im Patientenzimmer, wo Infu -<br />

sionspumpen, Dialyse geräte, Ventilatoren<br />

und Atemgeräte dafür sorgen, die Patienten<br />

mit lebenswichtigen Flüssigkeiten zu<br />

versorgen und zu ihrer Heilung beizutragen,<br />

ist der Werkstoff zu finden. In diesem<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Kaltkanal<strong>technik</strong><br />

LSR-Verarbeitung<br />

Silikon-Dichtungen<br />

Nadelverschlussdüse<br />

Kalte Seite<br />

Umfeld trifft man typischerweise auf<br />

Silikonprodukte wie Lippendichtungen,<br />

O-Ringe, Duckbill-Ventile (Rückschlagund<br />

Einwegventile) oder Diaphragmen<br />

und Membranen, die in den<br />

Geräten verbaut sind.<br />

So haben Dichtungen,<br />

auch als Rahmendichtungen bezeichnet,<br />

beispielsweise die Aufgabe,<br />

Undichtigkeiten zu verhindern<br />

und den Raum zwischen zwei oder<br />

mehr aneinander liegenden Flächen<br />

auszufüllen. Um eine kompromisslos<br />

hohe Dichtleistung ohne Leckagen<br />

sicherzustellen, werden meist<br />

Silikondichtungen eingesetzt.<br />

Dichtungen aus Silikon<br />

für die Medizin<strong>technik</strong><br />

Silikone sind dauerelastische<br />

Kunststoffe, die eine hohe Temperaturbeständigkeit,<br />

Unlöslichkeit in Wasser<br />

und vielen organischen Lösungsmitteln,<br />

weitgehende chemische Beständigkeit<br />

gegenüber Wasser, Basen und Säuren<br />

sowie eine sehr gute elektrische Isolierfähigkeit<br />

aufweisen. Die Verarbeitung muss<br />

aber sehr strikten Prozessen folgen, die<br />

nur geringe Abweichungen zulassen. Nur<br />

dadurch sind die erforderlichen Eigenschaften<br />

wie hohe Elastizität und Temperaturbeständigkeit<br />

gewährleistet.<br />

Eine große Herausforderung bei der<br />

Verarbeitung ist, dass Silikon den geforderten<br />

Einsatztemperaturen von –60 bis<br />

+300 °C standhalten muss. Dies setzt eine<br />

sehr präzise und fehlerfreie Verarbeitung<br />

im Spritzguss voraus. Hier kommt der<br />

Kaltkanal<strong>technik</strong> eine große Bedeutung<br />

zu: Was bei den Thermoplasten der Heißkanal<br />

ist, ist bei den Elastomeren wie LSR<br />

der Kaltkanal, der eine materialschonende<br />

Produktion ohne Vorvernetzung und<br />

mit geringer Scherung ermöglicht. Im<br />

Kaltkanal bleibt die Mischung fließfähig<br />

und vulkanisiert nicht aus. Durch die Dü-<br />

Der Einsatz von Kaltkanalsystemen in Werkzeugen<br />

für die Dichtungsherstellung stellt<br />

neben der Materialeinsparung auch eine<br />

hohe Formteil-Qualität sicher, was letztlich<br />

bei Dichtungen in medizinischen Geräten<br />

eminent wichtig ist<br />

senanordnung des Kaltkanalsystems können<br />

die Kavitäten im Werkzeug direkt gefüllt<br />

oder mit einem kleinen Restanguss<br />

indirekt gefüllt werden.<br />

Mit derselben Leidenschaft, mit der die<br />

Günther Heisskanal<strong>technik</strong> GmbH Heißkanalsysteme<br />

konstruiert, konfiguriert<br />

man in Frankenberg auch Kaltkanal-<br />

Lösungen zur Elastomer-Verarbeitung.<br />

Der Einsatz von Kaltkanalsystemen bringt<br />

eine hohe Verfügbarkeit, eine signifikante<br />

Einsparung von Material, niedrige Zykluszeiten<br />

und eine gleichmäßige Qualität der<br />

produzierten Formteile. Die Kaltkanal -<br />

düsen des Herstellers weisen eine gute<br />

thermische Trennung zur heißen Form-<br />

Bild: Günther<br />

34 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Kaltkanalsystem-Portfolio<br />

Die Düsen können einzeln oder in einem<br />

Sammelgehäuse für engere Nestabstände<br />

mit gemeinsamem Zu- und Ablauf zum Einsatz<br />

kommen<br />

Bild: Günther<br />

platte auf. Damit wird eine Wärmeübertragung<br />

vermindert und eine frühzeitige<br />

Vernetzung unterbunden. Die schwimmende<br />

Lagerung der Nadelführung oder<br />

des Düsenstückes trägt darüber hinaus zu<br />

einer hervorragenden Kompensierung<br />

der Wärmeausdehnung bei.<br />

Kaltkanal<strong>technik</strong> – Schlüssel<br />

zur Prozesssicherheit<br />

Alle Düsenköpfe sind mit einer Isolationsscheibe<br />

ausgerüstet, um ein Optimum bei<br />

der thermischen Trennung zur heißen<br />

Düsenhalteplatte sicherzustellen. Die beheizte<br />

Düsenhalteplatte ist ebenfalls mit<br />

einer Isolationsplatte ausgestattet, um die<br />

Wärmeausstrahlung möglichst gering zu<br />

halten. Der metallische Kontakt der Nadelführung<br />

zum beheizten Werkzeugeinsatz<br />

ist auf ein Minimum ausgelegt, um<br />

möglichst wenig Wärme in die Kaltkanaldüse<br />

zu transportieren. Des Weiteren ist<br />

der Düsenschaft mit einem Dichtring ausgeführt,<br />

was die Leckage-Sicherheit steigert.<br />

Die Düsen können entweder einzeln<br />

oder in einem Sammelgehäuse für engere<br />

Nestabstände mit gemeinsamem Zu- und<br />

Ablauf zum Einsatz kommen. Dank der<br />

variablen Nadelhub-Einstellung können<br />

Füllunterschiede leicht ausgeglichen werden.<br />

Das wartungsfreundliche, balancierte<br />

Kaltkanal-Verteilersystem von Günther<br />

weist eine schonende Schmelzekanalfüh-<br />

Zum Angebot an Kaltkanalsystemen des Herstellers aus Frankenberg<br />

gehören die Einzel-Nadelverschluss Kaltkanaldüse<br />

5NEW80 und die Einzel-Kaltkanaldüse 5DEW80, die System-<br />

Kaltkanaldüse TYP NKW sowie die System-Kaltkanaldüse Typ<br />

NMW. Der Schrittmotor SMA 10 für komplexe Anwendungen<br />

arbeitet mit bis zu vier verschiedenen Nadelpositionen pro Zyklus.<br />

Über das Steuergerät DPE können bis zu 16 Schrittmotoren<br />

hochpräzise angesteuert werden. Zudem kann mit dem<br />

Steuergerät die Position jeder einzelnen Verschlussnadel im<br />

Werkzeug individuell eingestellt werden.<br />

Weiter gehören zum Kaltkanal-Portfolio auch der Schiebemechanismus<br />

Typ ANES sowie der pneumatische Mehrfachnadelantrieb<br />

Typ ANEH. Zusätzlich kann eine komplette Kalte Seite<br />

als Normalie zugekauft und ins entsprechende Werkzeug integriert<br />

werden.<br />

rung auf. Konzipiert ist das System so,<br />

dass es für die Reinigung leicht demontiert<br />

und geöffnet werden kann. Ebenso<br />

ist im Bedarfsfall ein schnelles und einfaches<br />

Austauschen der Verschleißteile wie<br />

Düsenstück, Nadelführung, Nadeln sowie<br />

Dichtungen möglich.<br />

■<br />

Horst-Werner Bremmer<br />

Günther Heisskanal<strong>technik</strong>, Frankenberg<br />

www.guenther-heisskanal.de<br />

Auf der Moulding Expo: Halle 7, Stand B18<br />

02/2019 medizin&tec hn i k 35


■ [ TECHNIK ]<br />

FÜR WERKZEUGMACHER IST<br />

MEDTECH EIN LUKRATIVER MARKT<br />

Werkzeug- und Formenbau | Um die Medizin<strong>technik</strong>branche zu verstehen, müssen<br />

Werkzeugmacher auch mal die Brille des Patienten aufsetzen, sagt Prof. Seul, Präsident<br />

des Verbands Deutscher Werkzeug- und Formenbau. Zur Belohnung wartet ein<br />

lukrativer und interessanter Markt mit guter Kunden-Lieferanten-Bindung.<br />

Prof. Dr.-Ing. Thomas Seul ist Präsident<br />

des Verbands Deutscher Werkzeug- und<br />

Formenbauer (VDWF) und an der Fachhochschule<br />

Schmalkalden Prorektor für<br />

Forschung und Transfer<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Digitalisierung und Präzisionsfertigung<br />

Medizin<strong>technik</strong> bietet stabiles Geschäft<br />

Gemeinschaftsstand auf der MEX<br />

Sonderschau Werkzeugbau heute<br />

und morgen<br />

Bild: VDWF/Wortundform<br />

■ Herr Professor Seul, wie digital ist die<br />

Werkzeug- und Formenbaubranche?<br />

Sehr. Denn die Werkzeugmacher haben<br />

bereits in den 1980er-Jahren mit der<br />

Einführung von CAD/CAM-Systemen<br />

die Ursprünge unserer heutigen Digitalisierung<br />

gesetzt. Für den Werkzeugund<br />

Formenbau ist das Thema „digital“,<br />

ausgehend von der technischen Zeichnung<br />

bis hin zur Maschinensteuerung,<br />

immer eine Evolution, nie eine Revolu -<br />

tion gewesen. Und so geht es auch<br />

2019 stetig und ständig nach vorn.<br />

■ Ist die Digitalisierung auch in anderen<br />

Bereichen, wie beispielsweise der<br />

Arbeitsorganisation angekommen?<br />

Ja, wir haben hier mehrere Ebenen der<br />

Digitalisierung. Einmal den eigent -<br />

lichen Werkzeug- und Formenbau -<br />

prozess, also die Digitalisierung des<br />

Shop Floors. Das Vernetzen der einzelnen<br />

Systeme untereinander ist natürlich<br />

in der Organisation dann auch<br />

dazugekommen und wird sich immer<br />

weiter entwickeln. Aber auch die Vernetzung<br />

der Werkzeugbaubetriebe<br />

untereinander wird immer digitaler –<br />

beim Datenaustausch bei der Kommunikation.<br />

Auch global gesehen. Und das<br />

Werkzeug selbst ist mittlerweile ebenso<br />

zu einem digitalen Produktionsmittel<br />

geworden – angefangen von der<br />

Sensorik bis hin zu Algorithmen, die in<br />

den Werkzeugen und Formen eingesetzt<br />

werden, um den Verarbeitungsprozess<br />

zu unterstützen.<br />

■ Welche weiteren Trends sehen Sie<br />

aktuell im Werkzeug- und Formenbau?<br />

Beispielsweise das ganze Thema der<br />

Präzision. Die Bauteile, die aus den<br />

Werkzeugen und Formen herauskommen,<br />

werden immer genauer, also geometrisch<br />

exakter, mit kleiner werden-<br />

den Toleranzen. Was natürlich auch erwartet<br />

wird, ist, dass die Produktqualität<br />

immer mehr wie an einer Perlenschnur<br />

aufgefädelt gewährleistet ist.<br />

Das heißt, jedes Bauteil muss prozesssicherer<br />

aus dem Werkzeug herauskommen.<br />

Und das kriegen wir wiederum<br />

nur mit der Präzision aus der digitalen<br />

Fertigung im Werkzeug- und Formenbau<br />

hin.<br />

Die Moulding Expo<br />

ist das Venice Beach<br />

der Branche<br />

■ Ist die Medizin<strong>technik</strong> noch immer ein<br />

spannendes Feld für die Branche?<br />

Für die, die sich auf diesen Markt einlassen<br />

und die sich nicht scheuen, in<br />

ihre Prozesse Einblick zu geben, ist das<br />

immer noch ein sehr lukrativer und<br />

interessanter Markt. Zumal er auch<br />

von einer sehr hohen Beständigkeit, im<br />

Sinne von nachhaltigen Kunden-Lieferanten-Verhältnissen,<br />

geprägt ist. Wenn<br />

man einen guten Job macht, wird man<br />

extrem schwer austauschbar. Man<br />

muss sich als Werkzeugmacher aber<br />

den Anforderungen der Branche stellen<br />

und die Notwendigkeit verstehen,<br />

warum dieser Aufwand der Qualifizierungsphase<br />

der Werkzeuge betrieben<br />

wird. Spielt man diese Klaviatur, findet<br />

man treue Kunden, die auch bereit sind,<br />

vernünftige Preise zu vernünftigen Konditionen<br />

zu zahlen.<br />

■ Neueinsteiger tun sich aber relativ<br />

schwer, in der Medizinbranche Fuß zu<br />

fassen?<br />

Viele denken, dass man da schnell Geschäft<br />

machen kann. Es ist aber regelrecht<br />

eine Kunst, in diesen Markt einzu-<br />

36 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


werkzeugbau-ruhla.de<br />

steigen. Man muss extrem liquide sein<br />

und lange Durststrecken überbrücken,<br />

bevor man überhaupt in einen Fertigungsprozess<br />

hineinkommt. Bis dieser<br />

Stein ins Rollen kommt, können Jahre<br />

vergehen.<br />

■ Welche Chancen, aber auch Herausforderungen<br />

bietet Ihrer Meinung nach<br />

die Medizin<strong>technik</strong>-Industrie für die<br />

Branche?<br />

Die Chance ist ein stabiles Geschäft,<br />

mit einer guten Basisauslastung. Die<br />

Herausforderung ist, vertrauensvolle<br />

Beziehungen aufzubauen sowie für einen<br />

von hohen Prozessrisiken getriebenen<br />

und von Richtlinien regulierten<br />

Markt Produktionsmittel zu liefern. Das<br />

kriegt man nur über extreme Transparenz<br />

in beide Richtungen hin. Wesentlich<br />

ist, die Brille des Patienten aufzusetzen<br />

und zu überlegen, welche Gefahr<br />

von meinem Produktionsmittel,<br />

und damit von meinem Werkzeug und<br />

auch von dem hergestelltem Produkt<br />

ausgehen könnte und welches Risiko<br />

beim Anwender entsteht. Damit darf<br />

ich nicht lax umgehen.<br />

■ Können Sie ein Beispiel nennen?<br />

Ein Schmiermittel, das für die Automotive-Produktion<br />

bestens geeignet ist,<br />

kann toxisch sein und kommt daher<br />

beispielsweise für die Herstellung eines<br />

Inhalator-Mundstücks nicht infrage.<br />

Und der Werkzeugmacher muss ebenfalls<br />

darauf achten, dass die Temperierung<br />

im Heißkanal nicht dazu führt,<br />

dass der Werkstoff thermisch geschädigt<br />

wird, wodurch er auch toxische Eigenschaften<br />

entwickeln kann. Das kann<br />

durchaus passieren, ohne dass man es<br />

dem Produkt ansieht.<br />

■ Sind die deutschen Werkzeug- und<br />

Formenbauer für Aufgaben in der Medizin<strong>technik</strong><br />

gerüstet oder gibt es noch Verbesserungspotenzial?<br />

Man muss sich darauf einstellen, dass<br />

die Medizin<strong>technik</strong>-Unternehmen auch<br />

immer internationaler werden. Und ich<br />

muss dahin gucken, wo die Produktion<br />

auch stattfinden könnte, zum Beispiel<br />

nach Indien, China, in die USA oder<br />

nach Japan. Das bedeutet, dass ich als<br />

Werkzeugmacher auch die administrativen,<br />

die organisatorischen und ebenso<br />

die kommunikativen Dinge beherrschen<br />

muss. Außerdem sollte man die Dokumentation<br />

mindestens in englischer<br />

Sprache durchführen können. Für einen<br />

Werkzeugbau mit 25 Mann kann das alles<br />

schon eine harte Nuss sein.<br />

■ In Kürze trifft sich die Werkzeug- und<br />

Formenbaubranche wieder zur Moulding<br />

Expo in Stuttgart. Wie viele Aussteller<br />

präsentieren sich in diesem Jahr auf dem<br />

VDWF-Gemeinschaftstand?<br />

Wir haben aktuell 78 Aussteller auf<br />

dem Stand in der Halle 7. Und ein besonderes<br />

Highlight in diesem Jahr ist<br />

die Sonderschau „Werkzeugbau heute<br />

und morgen“.<br />

■ Was gibt es dort zu sehen?<br />

Unsere Besucher können dort aktuelle<br />

Techniken des Werkzeugbaus hautnah<br />

miterleben: Prozesssicheres Spritzgießen<br />

mit Hilfe des intelligenten Mouldmonitorings,<br />

die Live-Produktion eines<br />

eigenen Give-Aways sowie ein MES-<br />

System mit hochwertige Software zum<br />

Anfassen und Reinklicken sind nur ein<br />

paar der Highlights.<br />

■ Und wie schätzen Sie persönlich die<br />

Messe ein?<br />

Die Moulding Expo ist eine Leistungsshow.<br />

Und wir sind bereit, uns dem internationalen<br />

Markt zu stellen. Die<br />

Messe ist das Venice Beach des Werkzeug-<br />

und Formenbaus. Das hat so ein<br />

bisschen was mit Posen zu tun. Einfach<br />

mal zeigen, wer man ist und was man<br />

kann. Der Werkzeug- und Formenbau<br />

trainiert zwei Jahre lang seine Muskeln,<br />

um sich in Stuttgart dem globalen Umfeld<br />

zu präsentieren und sich selbst<br />

auch am Markt einzuordnen. Darauf<br />

freue ich mich.<br />

Susanne Schwab<br />

susanne.schwab@konradin.de<br />

Qualität und<br />

Präzision<br />

Medizin<br />

Diagnostik<br />

Verpackung<br />

Komplexe Spritzgießwerkzeuge<br />

für präzise Kunststoffteile in hohen<br />

Ausbringungsmengen.<br />

Besuchen Sie uns!<br />

Halle 7 Stand 7D35<br />

Industriestraße 02/2019 14 medizin&tec | D-99846 hn i k Seebach 37<br />

+49 36929 7780 | info@werkzeugbau-ruhla.de


■ [ TECHNIK ]<br />

Fachmesse ist Marktplatz der Branche<br />

Moulding Expo 2019 | Werkzeug-, Modell- und Formenbauer sowie deren Anwender<br />

und Technologie-Zulieferer aus der ganzen Welt treffen sich im Frühjahr in Stuttgart<br />

zur Fachmesse Moulding Expo. Der Anteil der internationalen Aussteller ist dabei, laut<br />

Veranstalter, höher als je zuvor.<br />

Im Mai treffen sich<br />

die wichtigsten<br />

Vertreter des Werkzeug-,<br />

Modellund<br />

Formenbaus<br />

in Stuttgart<br />

Bild: Messe Stuttgart<br />

Rund 760 Aussteller werden in diesem<br />

Jahr vom 21. bis 24. Mai auf dem<br />

Stuttgarter Messegelände erwartet: Dann<br />

öffnet die Moulding Expo 2019 – Internationale<br />

Fachmesse Werkzeug-, Modellund<br />

Formenbau, kurz MEX, zum dritten<br />

Mal ihre Tore. Schon jetzt ist der Anteil<br />

der internationalen Aussteller auf der<br />

MEX im Vergleich zur Vorveranstaltung<br />

vor zwei Jahren um 5 % auf einen neuen<br />

Höchstwert von 36 % gestiegen, so die<br />

Veranstalter. Die meisten internationalen<br />

Aussteller kommen demnach aus Portugal,<br />

Italien und der Türkei.<br />

„Die Messe – entstanden in einer Kooperation<br />

mit den vier deutschen Partner-<br />

Verbänden BVMF, VDMA, VDW und<br />

VDWF – hat sich zu einer der wichtigsten<br />

Wirtschaftsplattformen des Werkzeug-,<br />

Modell- und Formenbaus und seiner Zulieferer<br />

entwickelt“, sagt Ulrich Kromer<br />

von Baerle, Sprecher der Geschäftsführung<br />

der Landesmesse Stuttgart GmbH.<br />

„Die MEX ist der Marktplatz für den gegenseitigen<br />

Austausch der Akteure innerhalb<br />

der Branche.“<br />

In ihrer dritten Auflage wechselt die<br />

Messe in die Hallen 3, 5, 7 und 9. Ausschlaggebend<br />

für die veränderte Hallenbelegung<br />

war der Umzug der parallel<br />

stattfindenden Automotive Shows des britischen<br />

Veranstalters UKI Media & Events<br />

Ltd. in die Hallen 2, 4, 6, 8 und 10.<br />

Aussteller hoffen auf Besucher<br />

aus der Medizin<strong>technik</strong><br />

Im Zuge der neuen Geländeplanung<br />

haben die Veranstalter der MEX die<br />

Messe thematisch gegliedert. So werden<br />

die Hallen 3 und 5 mit Werkzeug, Modellund<br />

Formenbauern gefüllt, während<br />

die Hallen 7 und 9 mit Zulieferern der<br />

Branche belegt werden. „Wir glauben,<br />

dass wir mit dieser Konstellation eine gute<br />

und logische Aufplanung sowohl für Aussteller<br />

als auch Besucher haben werden“,<br />

sagt MEX-Projektleiter Florian Niet -<br />

hammer.<br />

Die Medizin<strong>technik</strong>-Branche sei dabei<br />

sowohl für ausstellende Werkzeug- und<br />

Formenbauer als auch für ausstellende<br />

Unternehmen im Zulieferbereich eine<br />

wichtige Branche. Das hätten die Analysen<br />

der Befragungen der letzten Jahre<br />

deutlich gemacht, so Niethammer. Über<br />

die Hälfte der Aussteller benennt demnach<br />

die Medizin<strong>technik</strong> als eine wichtige<br />

Zielbesucherbranche auf der MEX.<br />

Für Bob Williamson, Präsident des<br />

Werkzeugmacher-Weltverbands Istma,<br />

verdeutlichen Messen wie die Moulding<br />

Expo der Industrie den Stellenwert des<br />

Werkzeug-, Modell- und Formenbaus: „Es<br />

gibt keine Produktion ohne unsere Branche“,<br />

so der südafrikanische Maschinenbau-Ingenieur<br />

und Unternehmer. Weit<br />

über 60 % der möglichen Kosteneffizienz,<br />

von egal welchem Produkt, seien direkt<br />

abhängig von der Wahl der richtigen<br />

Werkzeuge und Formen für den Herstellungsprozess.<br />

Zudem unterstreicht Williamson<br />

die Relevanz der MEX als internationalen<br />

Treffpunkt: „Nicht nur die deutschen<br />

Werkzeug-, Modell- und Formenbauer<br />

treffen sich in Stuttgart, sondern<br />

Unternehmer aus der ganzen Welt.“ Dies<br />

sei wichtig, denn um erfolgreich sein,<br />

müsse man kommunizieren – auch mit<br />

Mitbewerbern im Markt.<br />

Fünf parallel zur MEX stattfindende<br />

Veranstaltungen bieten den Fachbesuchern<br />

darüber hinaus Einblicke in die Automobilzuliefererbranche<br />

und den hybriden<br />

Leichtbau, zeigen die Trends der<br />

Kunststoffproduktion und der Additiven<br />

Fertigung und ermöglichen Kontakte zu<br />

den Einkäufern der Branche. (su) ■<br />

www.messe-stuttgart.de/moulding-expo/<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Moulding Expo wird internationaler<br />

Kooperation von Verbänden und Messe<br />

Veränderte Hallenbelegung<br />

Medizin<strong>technik</strong> als wichtige<br />

Zielbesucherbranche<br />

38 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Moulding<br />

Expo<br />

Initiative erstellt<br />

Branchen-Standard<br />

Halle 7<br />

Stand 7B18<br />

Marktspiegel Werkzeugbau | Mit der Gründungsversammlung<br />

im Februar fiel der Startschuss für die<br />

Initiative zur Förderung der Zukunftsfähigkeit im<br />

Werkzeug- , Formen- und Modellbau.<br />

Gemeinsam für die Branche: Die Teilnehmer der Gründungsversammlung<br />

Marktspiegel Werkzeugbau<br />

Bild: Boris Gnaier – wortundform<br />

Mehr als 30 Entscheider<br />

aus dem Werkzeug-,<br />

Formen- und Modellbau haben<br />

die Genossenschaft<br />

Marktspiegel Werkzeugbau<br />

gegründet. Ziel der Initiative<br />

ist es, einen Unternehmensvergleich<br />

für die Branche zu<br />

schaffen und Markttransparenz<br />

zu ermöglichen.<br />

Der „Zukunftsindex“, kurz<br />

Zindex, ist im Marktspiegel<br />

Werkzeugbau die neue unternehmensspezifische<br />

Kennzahl<br />

zur Bestimmung von Zukunftsfähigkeit<br />

im Werkzeug-,<br />

Modell- und Formenbau.<br />

Übergeordnet bildet der<br />

Marktspiegel, in der Summe<br />

und Gesamtbetrachtung aller<br />

erfassten Teilnehmerdaten,<br />

die Grundlage für den so genannten<br />

„Branchenindex“,<br />

kurz Bindex. Dieser zeigt einen<br />

neuen Branchenstandard<br />

und Branchentrends.<br />

Für einen unabhängigen<br />

Marktspiegel werden die Teilnehmer<br />

auf ihre unternehmerische<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Wertschöpfung analysiert<br />

und miteinander verglichen.<br />

Analysiert werden Unter -<br />

nehmenskennzahlen, Produktion,<br />

Organisation und Prozesse,<br />

Marketing, Kommunika -<br />

tion und Vertrieb sowie Digitalisierung<br />

und Automation.<br />

Ziel ist ein Vergleich nach Unternehmensgrößen,<br />

Zielmärkten<br />

und Produkten. In den<br />

Produktbereichen wird zwischen<br />

Werkzeugbau, Formenbau,<br />

Modellbau und Ma -<br />

schinenbau unterschieden.<br />

Die Zielmärkte teilen sich in<br />

Automotive, Consumer/Packaging,<br />

Electronics, Aero -<br />

space, Health/Pharma, Maschinenbau<br />

und Sonstiges auf.<br />

Die Genossenschaft wird<br />

durch die Vorstände Andreas<br />

Sutter (AS Beratungen) und<br />

Prof. Thomas Seul (VDWF),<br />

Jens Lüdtke (Tebis), Benedikt<br />

Ruf (Gindumac) und Dr. Claus<br />

Hornig (Claho) sowie sechs<br />

Aufsichtsräte vertreten.<br />

marktspiegel-werkzeugbau.com<br />

In jedem Detail:<br />

Leistung.<br />

Wir geben uns nur mit dem Besten zufrieden und entwickeln<br />

Steuerungs konzepte für höchste Anforderungen. Keine Behauptung,<br />

sondern bewiesen: mit unserer neuen Steuereinheit. Durch Encoderabfrage<br />

sorgt sie für präzise Positionskontrolle und gewährleistet<br />

damit maximale Prozesssicherheit. Dabei kann sie bis zu 16 Nadeln<br />

individuell ansteuern. Ein Beispiel für unsere perfekt abgestimmten<br />

Lösungen. Das nennen wir leistungsstark.<br />

www.guenther-heisskanal.de<br />

Cool Tech for<br />

Hot Runners<br />

02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 39


■ [ TECHNIK ]<br />

KI liefert schnelle Schlussfolgerungen<br />

für das Qualitätsmanagement<br />

Statistische Prozessanalyse | Bislang fließt individuelle menschliche Erfahrung ein,<br />

wenn Prozessdaten für das Qualitätsmanagement ausgewertet werden. Eine KI könnte<br />

hier zu eigenen Schlüssen kommen. Vertrauen in die Ergebnisse soll sich in einer<br />

Übergangsphase entwickeln, in der die KI mit dem Vorgängersystem verglichen wird.<br />

Bild: Alexander Limbach/Fotolia<br />

Gut oder nicht gut?<br />

Künstliche Intelligenz<br />

kann Zusammenhänge<br />

entdecken,<br />

die dem<br />

menschlichen Verstand<br />

verborgen<br />

bleiben. Daher<br />

brauchen Menschen<br />

Beweise dafür,<br />

dass sie sich auf<br />

Schlussfolgerungen<br />

der KI verlassen<br />

können – gerade<br />

auch in der Qualitätssicherung<br />

Kaum ein Thema hat in den vergangenen<br />

Jahren so viel Beachtung gefunden<br />

wie die künstliche Intelligenz (KI),<br />

die mit verschiedenen Methoden intelligentes,<br />

menschliches Problemlösen nachbildet.<br />

Maschinelles Lernen ist ein wichtiger<br />

Bestanteil von KI: Hier wird ein Algorithmus<br />

mit Trainingsdaten in die Lage<br />

versetzt, eigenständige Lösungen zu unbekannten<br />

Problemen zu finden. Dabei<br />

verlässt sich der Algorithmus nicht auf Regeln,<br />

die der Mensch vorgegeben hat, sondern<br />

verwendet Abstraktionen, die er in<br />

der Lernphase selbst gemacht hat.<br />

Ein Teil des Machine Learnings sind<br />

künstliche neuronale Netze, die ähnlich<br />

arbeiten wie das menschliche Gehirn. Die<br />

meisten populären Vertreter künstlicher<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Künstliche Intelligenz<br />

Statistische Prozessanalyse verbessern<br />

Schnelles Auswerten großer<br />

Datenmengen<br />

Unabhängig von individueller Erfahrung<br />

Intelligenz greifen auf diese künstlichen<br />

neuronalen Netze zurück. Beispiele sind<br />

Googles Deep-Mind-Algorithmus, der im<br />

Jahr 2016 den damaligen Go-Meister Lee<br />

Sedol bezwang, oder Microsofts Bild -<br />

erkennung, die schon im Jahr 2015 weniger<br />

Fehler machte als Menschen.<br />

Bekannte Ansätze durch KI<br />

erweitern oder sogar ersetzen<br />

Auch das Qualitätsmanagement kann<br />

durch Methoden der künstlichen Intelligenz<br />

ergänzt werden, um die Produktion<br />

zuverlässiger zu machen. Hier setzt das<br />

Aachener Start-up Iconpro GmbH an. Das<br />

Unternehmen hat sich auf KI-basierte<br />

Softwarelösungen für das Qualitätsmanagement<br />

produzierender Unternehmen<br />

spezialisiert. Diese unterstützen dabei,<br />

neue Erkenntnisse aus vorliegenden Daten<br />

zu gewinnen. Bestehende Prozesse für<br />

die Informationsverarbeitung im Qualitätsmanagement<br />

können sie durch effizientere<br />

und effektivere Methoden ersetzen.<br />

Bei der statistischen Prozessregelung<br />

(SPC) beispielsweise kann das Qualitätsmanagement<br />

von der künstlichen Intelligenz<br />

profitieren. Für das Standardtool<br />

SPC werden festgelegte Parameter wie<br />

der Durchmesser der Bauteile, die an einer<br />

Maschine hergestellt werden, über die<br />

Produktionszeit hinweg erfasst. Die aufgezeichneten<br />

Werte erlauben Rückschlüsse<br />

auf die Qualität des Produktionsprozesses.<br />

Sind kritische Ausreißer oder auffällige<br />

Trends in den Messdaten erkennbar,<br />

kann der zuständige Mitarbeiter gewarnt<br />

werden. Um die Messdaten zu interpretieren,<br />

wird ihr Einfluss auf den<br />

Prozess bewertet. Dafür muss bekannt<br />

sein, wie sich die Daten verteilen sollten.<br />

Die geeignete Strategie dafür gibt der Benutzer<br />

vor, woraufhin der Algorithmus<br />

entsprechende Hypothesentests durchführt.<br />

Leider erfordert diese Vorgehensweise<br />

Expertenwissen zum Prozess und statistischen<br />

Zusammenhängen. Mithilfe künstlicher<br />

Intelligenz kann das Vorgehen vereinfacht<br />

werden. Eine richtig trainierte KI<br />

kann das zuvor notwendige Expertenwissen<br />

zu einem großen Teil ersetzen und erleichtert<br />

den Umgang mit der Regelung<br />

von Prozessen. Die Prozessüberwachung<br />

wird so leichter bedienbar, zuverlässiger<br />

und insbesondere bei größeren Prozessdatensätzen<br />

schneller.<br />

40 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Trotz der Vorteile des maschinellen<br />

Lernens gibt es aber vor allem einen<br />

Nachteil von Algorithmen, die auf künstlichen<br />

neuronalen Netzwerken basieren:<br />

Dies ist die eingeschränkte Nachvollziehbarkeit<br />

der Entscheidungsfindung. Dem<br />

Anwender wird zwar ein Ergebnis präsentiert,<br />

er kann jedoch nicht nachvollziehen,<br />

warum der Algorithmus genau zu<br />

diesem Ergebnis kommt. Man spricht in<br />

diesem Zusammenhang oft von einem<br />

„Black-Box”-Modell. Es steht in Kontrast<br />

zu „White-Box”-Modellen, bei denen die<br />

Entscheidungsfindung nachvollzogen<br />

werden kann, da die Regeln entweder<br />

Über das Start-up<br />

Iconpro ist als Spin-Off des WZL an<br />

der RWTH Aachen entstanden. Die<br />

Mitarbeiter entwickeln Process-<br />

Mining-Software, mit der sich Daten<br />

zu Produktionsprozessen und zur<br />

Qualität analysieren lassen. Prozessdaten<br />

werden dafür aus ERP-, MESoder<br />

SPC-Systemen extrahiert und<br />

durch maschinelle Lernalgorithmen<br />

analysiert und korreliert, um Zusammenhänge<br />

zu erkennen. Iconpro<br />

bietet individuelle Beratungsprojekte<br />

und Workshops an.<br />

www.iconpro.com<br />

Starke und schwache KI<br />

Zwei Arten künstlicher Intelligenz werden unterschieden – die starke und die<br />

schwache. Während sich die starke KI mit domainübergreifendem Problemlösen<br />

beschäftigt, beschränkt sich schwache KI auf eine spezifische Aufgabe,<br />

die sie zu lösen versucht. Auf dem Gebiet der schwachen KI, zu der auch die<br />

Lösungen von Iconpro zählen, wurden in den vergangenen Jahren große Fortschritte<br />

erzielt. Bei vielen Spezialaufgaben übersteigen die Fähigkeiten der<br />

Algo rithmen mittlerweile schon das, was Menschen leisten können.<br />

durch den Benutzer vorgegeben oder<br />

durch einen Softwareentwickler explizit<br />

programmiert wurden.<br />

Die fehlende Transparenz der Ergebnisfindung<br />

führt zunächst zu einem Vertrauensproblem<br />

– der Anwender bleibt<br />

skeptisch. Um diesem Effekt zu begegnen,<br />

verfolgt Iconpro zwei Ansätze. Zum einen<br />

können während der Einführungsphase<br />

der KI-Software beide Systeme, das alte<br />

wie das neue, parallel verwendet werden.<br />

Stimmen beide über eine längere Periode<br />

überein, erhöht sich das Vertrauen des<br />

Anwenders in die neuen Algorithmen. Die<br />

neue Software kann zusätzlich jedoch<br />

auch die Güte ihrer vorgeschlagenen Lösung<br />

berechnen, welche ebenfalls mit der<br />

des alten Systems verglichen werden<br />

kann. Dies ist besonders sinnvoll, wenn<br />

die KI-basierte Softwarelösung ein besseres<br />

Ergebnis als das Vergleichsmodell liefert.<br />

Diese beiden Ansätze stärken das<br />

Vertrauen in die neue Technologie.<br />

KI für die statistische Prozessregelung<br />

ist aber nur eine von vielen Möglichkei-<br />

ten, wie sich künstliche Intelligenz in der<br />

Produktion nutzen lässt – denn im Zuge<br />

der Digitalisierung werden immer mehr<br />

Produktionsdaten erfasst. Eine KI kann<br />

darin Muster erkennen, was Zusammenhänge<br />

zwischen verschiedenen Faktoren<br />

in der Produktion sichtbar macht. Dies ermöglicht<br />

eine einfachere, effektivere und<br />

automatisierte Prozessoptimierung, die<br />

nicht nur auf bereits eingetretene Probleme<br />

reagiert, sondern auch vor möglichen<br />

zukünftigen Problemen warnt.<br />

Die Software-Lösungen von Iconpro<br />

werden mit gängigen Plattformen aus<br />

dem Qualitätsmanagement wie Q-DAS<br />

oder SAP QM kompatibel sein. Damit können<br />

Unternehmen einen weiteren Schritt<br />

in Richtung der Null-Fehler-Produktion<br />

gehen und vor allem auch die von der ISO<br />

13485 betonte Produktsicherheit durch<br />

bessere Prozesse weiter steigern. ■<br />

Raphael Maas, Markus Ohlenforst<br />

Iconpro, Aachen<br />

www.iconpro.com<br />

BERATUNG | FERTIGUNG | LIEFERUNG<br />

Eingabekomponenten | Formteile | Kabelkonfektionierung<br />

www.nh-technology.de/t4m<br />

Full-Service Lieferant für elektromechanische<br />

Komponenten, Baugruppen & Komplettlösungen.<br />

T: +49 (0)2154 - 8125 0<br />

www.nh-technology.de<br />

02/2019 medizin&tec hn i k 41


■ [ TECHNIK ]<br />

Skalierbare künstliche Intelligenz<br />

für Medizingeräte<br />

Hardware für die Künstliche Intelligenz | Medizingeräte mit künstlicher Intelligenz (KI)<br />

oder Augmented Reality (AR) können Ärzte stärker unterstützen. Die zusätzlich<br />

erforderliche Rechenleistung ist mit Hardware wie den AMD Embedded-Prozessorbasierten<br />

Computer-on-Modules auch bei wenig Platz erreichbar.<br />

Der Markt für künstliche Intelligenz in<br />

Diagnose und Bildgebung soll in den<br />

nächsten Jahren stark wachsen – und dabei<br />

wird auch künstliche Intelligenz eine<br />

Rolle spielen. Die Anwendung von KI gestaltet<br />

sich dabei so, dass das eigentliche<br />

Lernen auf zentralen Serverfarmen erfolgt.<br />

Angewendet wird das Erlernte lokal<br />

in den Geräten. Einige KI-Anwendungen<br />

können auf Standardsystemen betrieben<br />

werden wie dem Bildarchivierungs- und<br />

Kommunikationssystem (PACS) oder<br />

auch dem Radiologie-Informationssystem<br />

(RIS). Diese laufen mit rechenstarken Servern<br />

auf den Befundungsworkstations,<br />

und hier lassen sich KI-Anwendungen einfach<br />

integrieren. Im Vergleich zur vorherigen<br />

Nutzung wird nicht signifikant mehr<br />

Rechenleistung benötigt.<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Künstliche Intelligenz in Medizingeräten<br />

Bildgebende Verfahren als Vorreiter<br />

Geeignete Hardware für die Integration<br />

Geringer Energiebedarf<br />

Einsetzbar unter beengten Verhältnissen<br />

Für KI-Lösungen in medizinischen<br />

Echtzeit-Applikationen eignet sich<br />

das Congatec Evalu ation Carrier<br />

Board. Darin werden AMD Ryzen<br />

Embedded 1000<br />

oder AMD Epyc Embedded 3000<br />

Prozessoren eingesetzt<br />

Bild: Congatec<br />

Rechenleistung im Gerät<br />

lässt sich steigern<br />

Wenn Systementwickler erlernte Algorithmen<br />

auf Medizingeräten ausführen<br />

wollen, denen nur begrenzte Energie und<br />

Rechenleistung zur Verfügung steht, sind<br />

andere Überlegungen erforderlich. Sollen<br />

die Geräte mit Algorithmen des Machine<br />

Learning (ML) und Deep Learning (DL)<br />

ausgestattet werden, wird viel mehr Rechenleistung<br />

als bisher gebraucht.<br />

Ein Weg, um das zu erreichen, sind so<br />

genannte GPGPU-basierte Serverfarmen.<br />

Das Kürzel GPGPU für General Purpose<br />

Computation on Graphics Processing Unit<br />

bezeichnet Grafikprozessoren, die für Berechnungen<br />

eingesetzt werden, die über<br />

ihren ursprünglichen Aufgabenbereich hinausgehen.<br />

Die einem System zusätzlich<br />

zur Verfügung gestellte Rechenleistung<br />

sollte idealerweise auf der gleichen Computing-Architektur<br />

basieren, die auch in<br />

den lernenden Serverfarmen genutzt<br />

wird – so können Software und Algorithmen<br />

effizient wiederverwendet werden.<br />

Da x86-basierte Medizingeräte für die<br />

Diagnostik und Bildgebung eine hohe<br />

GPU-Performance aufweisen, sind sie<br />

ideale Kandidaten für die Integration von<br />

KI-Funktionen: Ihr Ökosystem bietet bereits<br />

Support für heterogene Computersysteme.<br />

Zwei Prozessoren des Herstellers<br />

AMD bringen die Eigenschaften mit, die<br />

für die Integration von KI in Geräten für<br />

die Bildgebung gebraucht werden. Die<br />

Prozessoren Ryzen Embedded V1000 und<br />

Epyc Embedded 3000 kombinieren in einer<br />

APU (Accelerated Processing Unit) eine<br />

leistungsstarke „Zen“-CPU-Architektur<br />

mit einer hohen Leistung auch im Grafik-<br />

bereich. Entwickler, die noch mehr Performance<br />

benötigen, können die verwendeten<br />

Architekturen über diskrete Grafikkarten<br />

mit noch leistungsfähigeren AMD<br />

Epyc Embedded-Prozessoren nutzen. Daran<br />

lassen sich beispielsweise vier voll<br />

ausgestattete PEG-Grafikkarten mit je 16<br />

Lanes anbinden.<br />

Beide Prozessoren ermöglichen eine<br />

heterogene Systemprogrammierung. Damit<br />

können sie nicht nur die KI-Aufgaben<br />

auf den Embedded Computern der Medizingeräte<br />

ausführen, sondern gleichzeitig<br />

als Plattformen für die Deep-Learning-<br />

Prozesse in den Servern des Rechenzentrums<br />

eingesetzt werden – wo ihnen eine<br />

massive GPGPU-gestützte Parallelverarbeitung<br />

zur Verfügung steht.<br />

Wie sich die Rechenleistung in Medizingeräten<br />

ausgewogen verteilen lässt,<br />

hängt vor allem von der Anwendung ab.<br />

Bei kleinen Geräten empfehlen sich COM<br />

Express Typ 6 Computer-on-Modules mit<br />

AMD Ryzen Embedded V1000 Prozesso-<br />

42 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


en für All-in-One-Systeme. Für rechenstarke<br />

Backendsysteme sind jedoch COM<br />

Express Typ 7 Server-on-Module mit AMD<br />

Epyc 3000 Embedded Prozessoren die<br />

bessere Wahl.<br />

Da das Konzept modular aufgebaut ist<br />

und auf herstellerunabhängigen Standards<br />

basiert, können Entwickler die<br />

Leistung über einen weiten Bereich skalieren<br />

und durch Modul-Tausch auf die<br />

neueste Technologie umsteigen. Das ist<br />

für kontinuierliche Verbesserungsprozesse<br />

und Closed-Loop-Engineering vorteilhaft.<br />

Eine hohe Langzeitverfügbarkeit,<br />

die gerade für die Medizin<strong>technik</strong> zählt,<br />

ist gegeben.<br />

Spezialisten für Embedded-Computing<br />

wie die Deggendorfer Congatec AG bieten<br />

zudem Dienstleistungen an, damit sich<br />

Entwickler auf die Anwendung konzentrieren<br />

können. Das Angebot reicht bis zur<br />

kompletten Systementwicklung auf Basis<br />

standardisierter Embedded-Technologie –<br />

inklusive der Integrationsunterstützung<br />

Beispiele für KI in der Medizin<br />

Die bildgebende Diagnostik zählt zu den<br />

etablierten Applikationsfeldern für KI in<br />

der Medizin. So haben beispielsweise Forscher<br />

des Systems Medicine and Bioengineering<br />

am Houston Methodist Research<br />

Institute eine künstliche Intelligenz programmiert,<br />

die in einem Feldversuch mit<br />

500 Mammografien Brustkrebs 30 Mal<br />

schneller als Ärzte erkennt. Die Genauigkeit<br />

lag bei 99 %.<br />

Ein Projekt der Icahn School of Me dicine<br />

am Mount Sinai Hospital in New York City<br />

zeigte, wozu KI sonst noch in der Lage<br />

ist: Sie kann nicht nur Leberkrebs mit der<br />

Genauigkeit von Fachonkologen vorhersagen.<br />

Die Wissenschaftler fanden auch<br />

heraus, dass sie das System künftig dafür<br />

für Hardwarekomponenten von Drittanbietern<br />

wie Basler-Kameras für Medizin<br />

und Biowissenschaft.<br />

■<br />

nutzen können, um zu bestimmen, ob ein<br />

Patient anfällig für Schizophrenie oder<br />

andere psychische Erkrankungen ist.<br />

KI lässt sich in Zusammenhang mit Sprache<br />

ebenfalls einsetzen: So gibt es bereits<br />

Chatbots, die selbstständig die Symptome<br />

des Patienten erfragen, um dann eine<br />

Diagnose zu stellen. Dabei beziehen sie,<br />

sofern vorhanden, die Vorgeschichte des<br />

Patienten mit ein.<br />

Ein Projekt aus China wertet Patientendaten<br />

aus, um Kinderkrankheiten zu erkennen.<br />

Es wurde mit mehr als einer Million<br />

Patientenakten trainiert und erreicht<br />

bei der Diagnose eine Treffgenauigkeit<br />

von 79 bis 98 %.<br />

Zeljko Loncaric<br />

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02/2019 medizin&tec hn i k 43


■ [ TECHNIK ]<br />

Für Autos entwickelt,<br />

in der Medizin bewährt<br />

Bildsensorik | Das menschliche Auge ist nicht dafür geeignet, um absolute Helligkeitswerte<br />

zu messen, wie es beispielsweise in der medizinischen Diagnostik notwendig ist.<br />

Ursprünglich für den Automobilbereich entwickelt, können heute Bildsensoren diese<br />

Aufgabe übernehmen und sogar dabei helfen, sie zu automatisieren.<br />

Der Bildsensor<br />

MT9V024 ON<br />

Semiconductor<br />

eignet sich mit<br />

einer Leistungsaufnahme<br />

von 0,3 W<br />

auch für mobile<br />

Medizinprodukte<br />

wie beispielsweise<br />

Blutzuckermess -<br />

geräte<br />

Bild: Neirfy/Fotolia<br />

Grundlage für Bildsensoren sind lichtempfindliche<br />

Halbleiter. In der Praxis<br />

messen sie in optischen Anwendungen<br />

Helligkeitswerte schnell und zuverlässig<br />

und ermöglichen damit Bilderkennungsalgorithmen<br />

reproduzierbare Ergebnisse.<br />

Typische Anwendungen finden sich neben<br />

maschinellem Sehen und Gaming-Software<br />

nun auch auf dem Automotive-Sektor<br />

und in der Medizin<strong>technik</strong>-Branche.<br />

In der Medizin<strong>technik</strong> kann die Fotosensorik<br />

beispielsweise genutzt werden,<br />

um Fehler bei der Verarbeitung einer medizinischen<br />

Probe zu vermeiden. Die Bildverarbeitung<br />

ermöglicht, mit QR oder<br />

Barcodes markierte Proben eindeutig zu<br />

identifizieren und so dem richtigen Patienten<br />

zuzuordnen. Auch Anwenderfehler<br />

kann sie teilweise ausgleichen. Die<br />

Bilderkennung ersetzt dabei das manuelle<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Bilderkennung und -verarbeitung<br />

Fotosensorik<br />

CMOS-Sensoren<br />

Medizinische Diagnostik<br />

Messung von Helligkeitswerten<br />

optische Ablesen und macht die Messungen<br />

einfacher bedienbar, genauer und zuverlässiger,<br />

denn diese sind nun reproduzierbar<br />

und nicht mehr von der Tagesform<br />

des Benutzers oder den Lichtbedingungen<br />

zu verschiedenen Tageszeiten abhängig.<br />

Letztendlich wird die Diagnose<br />

schneller gestellt, die Behandlung kann<br />

früher beginnen und ist zielführender.<br />

Die zwei gebräuchlichsten Technologien<br />

für Bildsensoren sind CMOS (Complementary<br />

Metal Oxide Semiconductor)<br />

und CCD (Charge Coupled Device). Sie<br />

messen die Intensität des Lichts mit einer<br />

hohen räumlichen und zeitlichen Auflösung<br />

und ermöglichen so einer nachgeschalteten<br />

Bildauswertung die notwendige<br />

Erkennung von Mustern. In beiden<br />

Sensortypen erzeugt das einfallende Licht<br />

in Fotodioden einen seiner Helligkeit entsprechenden<br />

Strom. In den einzelnen<br />

Bildpunkten lädt dieser Strom einen Kondensator<br />

auf, dessen gespeicherte Ladung<br />

die Bildinformation darstellt.<br />

Der CCD-Sensor liest die Daten zeilenweise<br />

aus. Der CMOS-Sensor hingegen<br />

kann jedes Pixel direkt ansprechen und so<br />

die einzelnen Pixel unabhängig voneinander<br />

oder das komplette Bild auf einmal<br />

auslesen. Er bietet auch die integrierte<br />

Funktion eines A/D-Wandlers und kann<br />

daher direkt digitale Werte ausgeben. Für<br />

anspruchsvolle Anwendungen eignen<br />

sich CMOS-Sensoren tendenziell besser,<br />

da sie mehr Funktionen bieten, eine höhere<br />

Auslesegeschwindigkeit haben und sowohl<br />

bei hohen als auch bei tiefen Temperaturen<br />

zuverlässiger arbeiten sollen.<br />

Bildsensor eignet sich für<br />

mobile medizinische Geräte<br />

Der Bildsensor MT9V024 von ON Semiconductor,<br />

der über die Framos GmbH,<br />

Taufkirchen, vertrieben wird, erfüllt die<br />

Anforderungen, die die Medizin<strong>technik</strong><br />

stellt. Er wurde ursprünglich für die Automobilbranche<br />

entwickelt. Der 1/3 Zoll<br />

große CMOS-Sensor kann beispielsweise<br />

nahes Infrarot mit einer guten Empfindlichkeit<br />

detektieren, was einerseits mehr<br />

verwertbare Informationen für die nachgeschaltete<br />

Bilderkennung liefert und andererseits<br />

eine für Menschen unsichtbare<br />

„Beleuchtung“ ermöglicht . Mit seiner geringen<br />

Leistungsaufnahme von 0,3 W eignet<br />

er sich auch für mobile Geräte: Er<br />

wird unter anderem in Blutzuckermessgeräten<br />

oder bei der Herzinfarkt-Diagnose<br />

auf Basis von Blutanalysen direkt im Sanitätswagen<br />

eingesetzt.<br />

(su) ■<br />

www.framos.com<br />

44 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Special<br />

Antriebs<strong>technik</strong><br />

Bild: Sikov/Fotolia<br />

Antriebe – angepasst ans Medizinprodukt<br />

Gleitlager in der Prothese | Automatisierung im Labor | Motor im OP-Tisch | Schnelle Drehung gegen das Gerinnsel<br />

02/2019 medizin&tec hn i k 45


■ [ SPECIAL ANTRIEBSTECHNIK ]<br />

LEICHTER UND LEISER MIT DEM<br />

POLYMERGLEITLAGER IM KNIE<br />

Gleitlager in der Prothese | Gleitlager aus Hochleistungspolymeren bringen ihren<br />

Schmierstoff mit, sind leichter und leiser als Bronzelager. Daher entschied sich der<br />

Hersteller von Prothesenkniegelenken, Ottobock, nach ausführlichen Tests für die<br />

Lösung aus Kunststoff.<br />

In den polyzen tri -<br />

schen Prothesenkniegelenken<br />

3R60 (links) und<br />

3R60-Pro wird der<br />

Einbauraum durch<br />

Iglidur-Gleitlager<br />

sehr gut genutzt<br />

Der Iglidur-Kolbenring<br />

für ein pneumatisches<br />

Prothesenkniegelenk<br />

hat eine spezielle Form<br />

und wurde nach den<br />

Vorgaben von Otto<br />

Bock entwickelt und<br />

hergestellt<br />

Bild: Otto Bock<br />

Bild: Igus<br />

Eine Prothese muss individuell an den<br />

Träger angepasst sein und den Körper<br />

bei motorisch anspruchsvollen Aufgaben<br />

wie dem Laufen unterstützen. Um diesen<br />

Anforderungen natürlich wirkend und für<br />

den Prothesenträger so angenehm wie<br />

möglich gerecht zu werden, entwickelt<br />

die Duderstädter Otto Bock SE & Co.<br />

KGaA seit vielen Jahren innovative Produkte<br />

wie das C-Leg: Als es 1997 in den<br />

Markt eingeführt wurde, war es weltweit<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Gleitlager für Prothesenkniegelenke<br />

Selbstschmierend<br />

Ersatz für eine Lösung aus Metall<br />

Tests unter Belastung<br />

Vorteil bei eingeschränktem Bauraum<br />

das erste mikroprozessorgesteuerte Kniegelenk,<br />

das Bewegungen in Echtzeit<br />

misst. So kann der Prothesenträger zum<br />

Beispiel bei Waldspaziergängen den Blick<br />

nach vorne richten und muss nicht permanent<br />

den Boden im Auge behalten.<br />

Prothesenträger wünschen sich<br />

belastbare Produkte<br />

Um solche Produkte entwickeln zu können,<br />

arbeitet Otto Bock sehr eng mit Prothesenträgern<br />

zusammen, mit dem Ziel,<br />

deren Bedürfnisse zu verstehen. Im Alltag<br />

sind harmonische Bewegungsabläufe gefragt,<br />

gute Dämpfungseigenschaften sowie<br />

eine dem natürlichen Gelenk mindestens<br />

gleichwertige Belastbarkeit.<br />

Einige der Lagerstellen in Prothesenkniegelenken<br />

wurden früher mit Bronzelagern<br />

ausgestattet. Allerdings stellten die<br />

Experten von Otto Bock fest, dass hier bei<br />

kleinen Schwenkbewegungen Passungs-<br />

rost auftreten kann. Das kann Kniegelenke<br />

schwergängig machen und für den Prothesenträger<br />

ein Risiko sein.<br />

Auf der Suche nach einer Alternative<br />

wurden verschiedene Materialien getestet.<br />

Letzten Endes entschied sich der Prothesenspezialist<br />

für Polymergleitlager<br />

vom Typ Iglidur, die die Kölner Igus<br />

GmbH herstellt. Sie sind für den Einsatz<br />

bei hoher Reibung optimiert und haben<br />

sehr geringe Verschleißwerte. „Die Gleitlager<br />

bestehen aus einem Gemisch von<br />

Basispolymeren, Fasern und Füllstoffen<br />

sowie Festschmierstoffen“, sagt Ulf Hottung,<br />

bei Igus Branchenmanager für Medizin<strong>technik</strong>.<br />

Die Festschmierstoffe sind<br />

als mikroskopisch kleine Partikel millionenfach<br />

in dem festen Material eingebettet.<br />

„Dies reicht aus, um ihre unmittelbare<br />

Umgebung ausreichend zu schmieren,<br />

und es macht externe Schmiermittel wie<br />

Öle und Fette überflüssig.“<br />

46 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Connecting Global Competence<br />

Was die Lager leisten können, wurde<br />

bei Otto Bock im eigenen Testlabor unter<br />

die Lupe genommen. Prothesenkniegelenke,<br />

in denen Iglidur-Gleitlager verbaut<br />

waren, wurden unter Last gebeugt, um Erkenntnisse<br />

hinsichtlich des Verschleißverhaltens<br />

von Komponenten unter realistischen<br />

Bedingungen zu erhalten.<br />

Doch die Entscheidung fiel bei Otto<br />

Bock nicht nur deshalb zugunsten der<br />

Iglidur-Lager, weil diese korrosionsfrei<br />

sind. Sie brachten auch weitere Vorteile<br />

für Prothesenknie- und -hüftgelenke: Im<br />

gekämpft. Mit ihrem geringen Gewicht<br />

spielen die Gleitlager hier einen Vorteil<br />

gegenüber Metalllagern aus“, verdeutlicht<br />

Andreas Schuh.<br />

Dass die Polymergleitlager pflegeleicht<br />

sind und weder Wartung noch zusätzliche<br />

Schmierung benötigen, hat für Otto Bock<br />

auch Kostenvorteile: Der Verzicht auf<br />

Schmierung führt laut Schuh dazu, dass<br />

die Prothesenkniegelenke nicht so<br />

schmutzanfällig sind. „Es werden somit<br />

keine Abdeckkappen oder zusätzliche<br />

Dichtelemente benötigt, um die Lagerstel-<br />

Gleitlager aus<br />

Hochleistungspolymeren<br />

werden ohne<br />

zusätzliche Schmierung<br />

in den Prothesenkniegelenken<br />

eingesetzt<br />

Gegensatz zu Bronzelagern macht ihnen<br />

Schmutz und Staub nichts aus. Auch Geräusche,<br />

die bei zunehmendem Spiel der<br />

Bronzelager auftreten, konnten durch Polymergleitlager<br />

signifikant reduziert werden.<br />

Im polyzentrischen, also mehrachsigen<br />

Prothesenkniegelenk 3R60 beispielsweise<br />

führte der Einbau von Iglidur-Gleitlagern<br />

dazu, dass der zur Verfügung stehende<br />

Einbauraum bestmöglich ausgenutzt werden<br />

konnte. „Es liegen hier mehrere Lagerstellen<br />

dicht beieinander, und die<br />

nutzbaren Wanddicken sind schmal, so<br />

dass der Einsatz von Wälzlagern bei dieser<br />

Geometrie nicht möglich ist“, erklärt<br />

Andreas Schuh, Experte für fluidische<br />

Steuerungssysteme bei Otto Bock. Schuh<br />

befasst sich seit vielen Jahren mit der Entwicklung<br />

von Prothesenkniegelenken und<br />

hat verschiedene Lagerelemente ausführlich<br />

getestet und bewertet.<br />

Neben dem Bauraum spielt auch das<br />

Gewicht eine entscheidende Rolle bei der<br />

Entwicklung. Eine schwere Prothese kann<br />

für den Träger zum Hindernis statt zur<br />

Hilfe werden. „Es wird um jedes Gramm<br />

Bild: Igus<br />

len vor Schmutz und Wasser zu schützen.“<br />

Gleitlager sind kostengünstiger als<br />

vergleichbare Produkte aus Metall. Für ihren<br />

Einsatz ist keine Härtung der Achsen<br />

notwendig. Dadurch verkürzt sich der<br />

Herstellungsprozess, was wiederum die<br />

Kosten senkt.<br />

Neben zahlreichen Normteilen, die in<br />

einer großen Auswahl an Werkstoffen erhältlich<br />

sind, fertigen die Kölner Kunststoffspezialisten<br />

auch individuelle Bauteile.<br />

Otto Bock beispielsweise setzt in einem<br />

der meistgefragten mechanischen Gelenke<br />

mit pneumatischer Steuerung – dem<br />

Typ 3R78 – einen Kolbenring ein, der wegen<br />

seiner besonderen Geometrie nicht<br />

im Standardsortiment erhältlich ist. Für<br />

solche Fälle werden mit verschiedenen<br />

Herstellverfahren in Köln zunächst kostengünstig<br />

Prototypen gefertigt, die anschließend<br />

in Stückzahlen von 1 bis zu Serien<br />

von mehreren Millionen produziert<br />

werden.<br />

■<br />

Stefan Loockmann-Rittich<br />

Igus, Köln<br />

www.igus.de<br />

LICHT AUF DEM<br />

NÄCHSTEN LEVEL<br />

LASER IN DER BIOPHOTONIK<br />

AUF DER LASER WORLD OF PHOTONICS<br />

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24.–27. JUNI 2019,<br />

MESSE MÜNCHEN<br />

24. Weltleitmesse und Kongress<br />

für Komponenten, Systeme und<br />

Anwendungen der Photonik<br />

02/2019 medizin&tec hn i k 47


■ [ SPECIAL ANTRIEBSTECHNIK ]<br />

PRÄZISE BEWEGUNGEN<br />

RUND UM DIE BLUTPROBE<br />

Automatisierte Analyse im Labor | Hightech-Maschinen analysieren menschliche<br />

Blutproben, erkennen Gerinnungsstörungen und helfen so, Leben zu retten. Um sicher<br />

automatisiert zu arbeiten, müssen sie mit geeigneten Antrieben und Förderanlagen<br />

ausgestattet sein.<br />

Bild: Stago<br />

Menschliches Blut transportiert Sauerstoff<br />

und Nährstoffe, wehrt<br />

Fremdkörper ab und schließt Wunden.<br />

Doch bei einigen Menschen kommt es zu<br />

Gerinnungsstörungen, die unangenehm<br />

sind und zu ernsthaften Folgen führen<br />

können. Tests, mit denen Bluterkrankungen<br />

erkannt und Therapiemöglichkeiten<br />

überprüft werden können, finden in Laboren<br />

und Spitälern statt: Moderne Analysegeräte<br />

können rund um die Uhr Proben<br />

selbstständig pipettieren und schnell<br />

Resultate liefern. Solche Geräte, die nach<br />

dem Vorbild industrieller Anwendungen<br />

automatisiert sind, arbeiten präzise und<br />

zuverlässig. Das stellt hohe Anforderungen<br />

an Komponenten und Entwickler.<br />

Das französische Unternehmen Stago<br />

hat sich auf Analyseinstrumente für die<br />

Hämostasediagnostik – also Fragen der<br />

Blutgerinnung – spezialisiert. Rund<br />

20000 Geräte des Herstellers sind weltweit<br />

im Einsatz, darunter auch das voll -<br />

automatische Analysesystem Star Max. Es<br />

ist mit einem Drei-Achsen-Roboter ausgestattet<br />

und hat Platz für 215 Proben und<br />

1000 Testgefäße. Die Maschine arbeitet<br />

selbstständig, überprüft Ergebnisse,<br />

gleicht sie ab und überwacht Prozesse. Sie<br />

ist vor allem für Labors mit einem hohen<br />

Probenaufkommen geeignet.<br />

Das Star-Max-System kam 2014 auf<br />

den Markt. Doch bereits 1991 hatte Stago<br />

Im Star Max<br />

eingesetzt:<br />

Der bürstenbehaftete<br />

A-Max 22 DC-<br />

Motor (links) bietet mit einer Leistung von<br />

6 W ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.<br />

Das Planetengetriebe GP 22 weist einen<br />

Durchmesser von 22 mm auf und sorgt für<br />

genügend Drehmoment in der Anwendung<br />

Das Analysegerät<br />

Star Max hat Platz<br />

für 215 Proben<br />

und 1000 Testgefäße.<br />

Die Maschine<br />

arbeitet selbstständig,<br />

überprüft<br />

die Ergebnisse<br />

und überwacht<br />

die Prozesse<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Laborautomatisierung<br />

Antriebs<strong>technik</strong> im Gerät<br />

Automatisches Pipettieren<br />

Verfahren der Proben<br />

Förderanlage als Baugruppe<br />

Bild: Maxon Motor<br />

ein Analysegerät mit X-Y-Z-Achsenroboter<br />

entwickelt. Schon bei dessen Entwicklung<br />

waren Antriebsexperten von MDP da -<br />

bei, der französischen Vertriebsgesell -<br />

schaft des Schweizer Antriebsherstellers<br />

Maxon Motor. Sie wurden wieder<br />

kontaktiert, als in der ersten Entwicklungsphase<br />

des Star-Max-Gerätes wichtige<br />

Fragen zu den präzisen Bewegungen<br />

auf allen drei Achsen und dem vollautomatischen<br />

Pipettieren der Reagenzien zu<br />

klären waren. „Schließlich hat MDP mit<br />

seiner großen Erfahrung Standardprodukte<br />

so angepasst, dass sie unseren Vor -<br />

ga ben ent sprachen“, sagt Jean-François<br />

Gelin, Projektleiter Innovation R&D bei<br />

Stago.<br />

Auch das Fachwissen von MDP und<br />

Maxon Motor sei durch wertvolle Tipps<br />

aus beiden Unternehmen eingeflossen.<br />

Die Zusammenarbeit geht inzwischen so<br />

weit, dass die Antriebsexperten in ihrer<br />

Produktion in Neyron die Förderanlage<br />

48 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


für die Pipettenracks bauen und diese für<br />

die Endmontage an Stago liefern.<br />

Für die Bewegungen der Racks werden<br />

verschiedene Typen des Maxon DC-<br />

Motors A-Max eingesetzt – mit Durch -<br />

messern zwischen 16 und 26 mm. Diese<br />

Gleichstrommotoren sind sehr dynamisch<br />

und einfach anzusteuern. Zudem verbaut<br />

MDP passende Planetengetriebe, um das<br />

erforderliche Drehmoment zu erhalten.<br />

„Als wir mit der Entwicklung von Hämostase-Analysemaschinen<br />

begannen,<br />

glaubte kaum jemand an unseren Erfolg“,<br />

sagt Jean-François Gelin von Stago. Heute<br />

beschäftigt das Unternehmen über 2100<br />

Mitarbeiter und liefert Highend-Produkte<br />

in 110 Länder.<br />

■<br />

Stefan Roschi<br />

Maxon Motor, Sachseln/Schweiz<br />

UNSERE LEIDENSCHAFT<br />

UND ERFAHRUNG FÜR<br />

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STERILISATIONSDIENST-<br />

LEISTUNGEN<br />

Über MDP<br />

MDP-Techniker Yannik Charel montiert die Transport -<br />

einheit für das medizinische Analysegerät Star Max<br />

Bild: Maxon Motor<br />

MDP wurde 1982 gegründet und handelte zunächst<br />

mit Mikromotoren verschiedener Hersteller. Später<br />

wuchs das Unternehmen stark dank Standardprodukten,<br />

die schnell verschickt werden konnten, und bot<br />

technischen Support über ein Call-Center. Heute arbeiten<br />

41 Personen am Sitz in Neyron nahe Lyon – unter<br />

anderem im Vertrieb, in der Entwicklung und der eigenen<br />

Produktion. MDP bietet seinen Kunden Antriebe<br />

sowie komplette Antriebssysteme.<br />

Seit Herbst 2014 ist MDP nicht mehr nur Vertriebspartner<br />

für Maxon Motor in Frankreich, sondern offiziell Teil<br />

der Maxon-Motor-Gruppe und eine der Produktionsstätten<br />

des Schweizer Unternehmens. Die übrigen fünf<br />

befinden sich in der Schweiz, in Deutschland, Ungarn,<br />

den Niederlanden und Korea.<br />

www.mdp.fr<br />

www.maxonmotor.de<br />

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02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 49


■ [ SPECIAL ANTRIEBSTECHNIK ]<br />

Kurbeln verbessern<br />

Antrieb am Rollstuhl<br />

Ergonomische Bewegungsmuster | Forscher entwickeln<br />

mit Hilfe biomechanischer Modelle einen neuartigen<br />

Rollstuhl. Kurbeln machen dessen Antrieb effizienter<br />

und ergonomischer.<br />

Mit einem neuen Antriebssystem wird ein Rollstuhl nicht<br />

über einen Greifring am Rad bewegt, sondern mit Hilfe<br />

von Kurbeln. Das ist ergonomischer und entspricht eher den natürlichen<br />

Bewegungsmustern des Oberkörpers. Entwickelt hat<br />

die Lösung das Forschungsteam für Biomechanik und Rehabilitations<strong>technik</strong><br />

der österreichischen TU Wien.<br />

„Der Bewegungsablauf beim Rollstuhlfahren ist normalerweise<br />

recht unnatürlich“, erklärt Prof. Margit Gföhler vom Institut für<br />

Konstruktionswissenschaften und Produktentwicklung der TU<br />

Wien. „Wenn man den Rollstuhl an einem gewöhnlichen Greifring<br />

bewegt, kommt es zu extremen Gelenkstellungen, für die<br />

unser Körper einfach nicht gemacht ist.“ Die Folge seien Gelenkverletzungen<br />

und -schmerzen durch das Rollstuhlfahren.<br />

Um das zu ändern, entwickelten Margit Gföhler und ihr Forschungsteam<br />

ein biomechanisches Computermodell, mit dem<br />

verschiedene Bewegungsabläufe des Oberkörpers analysiert<br />

werden können. Derjenige, der sich in der biomechanischen Simulation<br />

als besonders geeignet herausstellte, wurde in einen<br />

mechanischen Antrieb umgesetzt.<br />

Das Ergebnis war ein Rollstuhl, der von zwei Kurbeln angetrieben<br />

wird. Während jeder Umdrehung ändert die Kurbel ihre Länge,<br />

sodass keine kreisrunde, sondern eine eher eierförmige Bewegung<br />

entsteht. Die Kurbeln werden an den Armlehnen des<br />

Rollstuhls montiert. Sie treiben über einen Zahnriemen die Hinterräder<br />

an, die etwas kleiner sein können als üblich. Durch die<br />

kompakten Abmessungen wird der Rollstuhl weder breiter noch<br />

länger und ist daher auch mit dem neuen Antrieb für die Verwendung<br />

im Alltag und auch in Innenräumen geeignet.<br />

Die neue Rollstuhl<strong>technik</strong> erhielt von Testnutzern sehr positive<br />

Rückmeldungen. Durch die Analyse ihrer Atemluft ließ sich messen,<br />

wie anstrengend die Fortbewegung war. Das Ergebnis: Mit<br />

Hilfe der Kurbeln lässt sich dieselbe Geschwindigkeit wie bisher<br />

mit deutlich weniger Anstrengung erreichen.<br />

„Unser neues Rollstuhlkonzept könnte sicher für viele Menschen<br />

eine echte Verbesserung der Lebensqualität sein“, ist Margit<br />

Gföhler optimistisch. „Wir hoffen, bald einen Industriepartner<br />

zu finden, der unsere Entwicklung in einem kommerziellen Produkt<br />

umsetzt.“ Mit Unterstützung des Forschungs- und Transfersupports<br />

der TU Wien wurde der Rollstuhlantrieb bereits zum<br />

Patent angemeldet.<br />

Bild: TU Wien<br />

An den Arbeiten<br />

zum neuen<br />

Rollstuhlantrieb<br />

waren Markus<br />

Puchinger und<br />

Margit Gföhler<br />

beteiligt<br />

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50 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Linearaktor<br />

Mehr Kraft für den Verstellantrieb<br />

Die elektrische Verstellung von Krankenhausbetten<br />

oder anderen medizinischen<br />

Geräten ist stärker gefordert: Das Gewicht<br />

der Patienten steigt, gleichzeitig sollen<br />

die Verstellsysteme schneller arbeiten.<br />

Der neue Verstellantrieb LA40 HP, den die<br />

Linak GmbH, Nidda, anbietet, wird diesen<br />

Anforderungen mit Hilfe neuer Getriebeund<br />

Bremsprinzipien gerecht, welche<br />

seine Effizienz verbessern. Der LA40<br />

HP bietet eine Kraft von 8000 N auf<br />

Druck, standardmäßig mit einer Hublänge<br />

bis zu 250 mm. Geeignet ist der Aktor<br />

für den Einbau in Patientenliegen, Operationstische<br />

oder Zahnarztstühle. Eine Sicherheitsmutter,<br />

mit der der Aktor standardmäßig<br />

ausgestattet ist, verhindert ein<br />

plötzliches Absinken. Die Freikupplung<br />

lässt im Bedarfsfall eine schnelle manuelle<br />

Verstellung zu.<br />

Wie der LA40 bietet auch die HP-Variante<br />

laut Hersteller ein niedriges Geräusch -<br />

niveau, Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit.<br />

Der Aktor erfüllt die Schutzart<br />

IPX6, bietet ein hohes Maß an Konnektivität<br />

und ist mit den neuen Steuerungen der<br />

CO-Serie und der CA-Serien des Herstellers<br />

kompatibel. Bei den Anforderungen<br />

an die Waschbarkeit geht Linak über die<br />

für alle Hersteller in der Norm IEC60601<br />

geregelten Vorgaben hinaus.<br />

www.linak.de<br />

Bild: Linak<br />

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Vakuumtauglich und mit größerem Hub<br />

Bild: SI<br />

Die Piezoaktoren der Serie APA sind lineare<br />

Festkörperaktuatoren. Damit ist laut<br />

Hersteller ein größerer Hub zu erreichen<br />

als mit klassischen Piezoaktuatoren, da<br />

die Ausdehnung des aktiven Materials<br />

durch einen Verstärkungsmechanismus<br />

erhöht wird. Die Komponenten können<br />

kaskadiert werden und sind in anwendungsspezifischen<br />

Varianten erhältlich.<br />

Als Einsatzbereiche nennt der Hersteller,<br />

die SI Scientific Instruments GmbH aus<br />

Gilching, die Mechanik, Mikroelektronik,<br />

Mikrosystem<strong>technik</strong>, Vakuum<strong>technik</strong>,<br />

Flüssigkeitssteuerung und Optik, sowohl<br />

in der Forschung als auch in der Industrie.<br />

Die Energiedichte pro Volumen sei optimiert.<br />

Die Aktoren sind vakuumtauglich<br />

und kompakt. Die hohe Auflösung eignet<br />

sich zur Nanopositionierung. Laut Hersteller<br />

ist der Leistungsverbrauch niedrig<br />

und das Kraft/Masse-Verhältnis hoch,<br />

was kurze Reaktionszeiten ermöglicht.<br />

Die Aktoren werden im Niedervoltbereich<br />

bis 200 V betrieben. Die Auslenkung ist<br />

proportional zur angelegten Spannung.<br />

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02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 51<br />

AT1218A-LPM-GmbH


■ [ SPECIAL ANTRIEBSTECHNIK ]<br />

SO WIRD DER OP-TISCH AUCH<br />

MIT SCHWEREN PATIENTEN MOBIL<br />

Verfahrantrieb für den OP-Tisch | Wenn auf einem OP-Tisch übergewichtige Patienten<br />

behandelt werden sollen, muss dieser robust ausgeführt sein. Das gilt auch für<br />

die Antriebe, die den Tisch mobil machen. Dunkermotoren hat diesen Part als Systemlieferant<br />

mitgestaltet.<br />

Wenn die Patienten überdurchschnittlich<br />

schwer sind, gilt es auch das Personal zu<br />

entlasten: Ein integrierter Fahrantrieb<br />

macht den OP-Tisch Maquet Meera mobil<br />

und lässt sich leicht bedienen<br />

Adipositaschirurgie: Dieser Bereich eines<br />

Krankenhauses ist in jeder Hinsicht<br />

auf die Behandlung übergewichtiger<br />

Patienten spezialisiert, deren Body-Mass-<br />

Index über 30 beträgt. Diesen Wert erreicht<br />

bereits ein 1,80 m großer Mann,<br />

der 98 kg auf die Waage bringt – aber es<br />

gibt natürlich Patienten mit weit höherem<br />

Gewicht. In einem Operationssaal, in dem<br />

diese behandelt werden können, müssen<br />

daher die Geräte besonders robust sein,<br />

und das Personal soll bei seinen manuellen<br />

Tätigkeiten entlastet werden.<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Fahrantrieb für mobilen OP-Tisch<br />

Komponenten aus dem modularen<br />

Baukastensystem<br />

Antriebshersteller übernimmt<br />

die Rolle des Systemlieferanten<br />

Bild: Getinge<br />

Einen OP-Tisch, der für diesen Einsatzfall<br />

ausgelegt ist, hat die Maquet GmbH<br />

aus Rastatt, die zur schwedischen Getinge<br />

AB gehört, mit dem mobilen Tisch Meera<br />

entwickelt. Er basiert auf den OP-Tisch-<br />

Typen Alphastar Pro und Betastar. Die für<br />

das Design ausgezeichnet Meera-Variante<br />

ist besonders stabil und kann bei einem<br />

Patientengewicht von bis zu 250 kg eingesetzt<br />

werden. Als Gesamtbelastbarkeit<br />

gibt der Hersteller 454 kg an.<br />

Um den Tisch mobil zu machen, hat<br />

Maquet einen integrierten Fahrantrieb<br />

vorgesehen. Zum Verfahren des Tisches<br />

wird dieser elektrisch angehoben. Mit Hilfe<br />

der vier Doppel-Lenkrollen und einem<br />

Sensor-Drive-Antrieb lässt sich der OP-<br />

Tisch in jede Richtung präzise und stufenlos<br />

verfahren – vorwärts wie auch rückwärts.<br />

Das ermöglicht auch in den engen<br />

Fluren und Gängen eines Operationstrakts<br />

einen ergonomischen und sicheren<br />

Patiententransport. Ist der Tisch an der<br />

vorgesehenen Stelle angekommen, setzt<br />

die elektrische Feststellung durch das Einfahren<br />

der Lenkrollen den OP-Tischfuß<br />

komplett auf dem Boden auf.<br />

Zentraler Bestandteil des Sensor<br />

Drives ist ein Antrieb aus dem modularen<br />

Baukastensystem der Dunkermotoren<br />

GmbH aus Bonndorf im Schwarzwald.<br />

Aus dem Baukasten lassen sich der Motor,<br />

das Getriebe, der Geber und die Bremse<br />

auswählen, mit denen sich eine kundenspezifische<br />

und wirtschaftlich attraktive<br />

Antriebslösung umsetzen lässt – gemäß<br />

den Vorgaben, die das Lastenheft zu Bauraum,<br />

Geschwindigkeit und Drehmoment<br />

für die Applikation vorsieht.<br />

Fahrantrieb für den OP-Tisch<br />

als Komplettsystem konzipiert<br />

Im Fall des mobilen Fahrantriebs für den<br />

OP-Tisch wurde Dunkermotoren jedoch<br />

als Systemlieferant aktiv und hat den<br />

kompletten Fahrantrieb gemeinsam mit<br />

Getinge optimiert und weiterentwickelt.<br />

Neben einer Kombination aus dem bürstenbehafteten<br />

Gleichstrommotor GR 63<br />

mit dem Schneckengetriebe SG 80 als Basis<br />

übernahmen die Bonndorfer auch die<br />

Montage der Rolle, Federn, Zylinder und<br />

weiterer mechanischer Bauteilen. Die<br />

Konstruktionshoheit der gesamten Baugruppe<br />

lag dennoch bei Getinge.<br />

Die Herausforderung bestand darin,<br />

den Anforderungen des Medizinmarktes<br />

bei Qualifizierung und Validierung gerecht<br />

zu werden. Die partnerschaftliche<br />

und unternehmensübergreifende Zusam-<br />

52 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Bild: Dunkermotoren<br />

Die Hauptelemente des Antriebssystems<br />

entstammen dem modularen Baukasten<br />

von Dunkermotoren. Der Anbieter integrierte<br />

und montierte als Systemlieferant aber<br />

auch Komponenten anderer Hersteller<br />

menarbeit ermöglichte es, dieses Ziel zu<br />

erreichen. Dass Dunkermotoren die Rolle<br />

des Systemlieferanten übernahm, machte<br />

organisatorische, prozess- sowie produktionstechnische<br />

Anpassungen im Unternehmen<br />

erforderlich. Für Getinge bot sich<br />

damit aber die Möglichkeit, seine Lieferantenbasis<br />

zu verkleinern und die Supply<br />

Chain zu verkürzen – was den Aufwand<br />

für das Lieferantenmanagement beim<br />

OEM senkt.<br />

Die Entwicklung zum Systemliefe -<br />

ranten brachte für Dunkermotoren neue<br />

Erfahrungen und Erkenntnisse in der<br />

Praxis mit sich. Statt sich ausschließlich<br />

mit den technischen Anforderungen der<br />

Applikation zu beschäftigen, steuerten<br />

die Fachleute nun schon zu einem frühen<br />

Zeitpunkt das Design und die Auswahl<br />

des Antriebs zum Gesamtsystem bei.<br />

Auch ließ sich die Schnittstelle zwischen<br />

Antrieb und Anwendung optimieren.<br />

In der Rolle des Systemlieferanten<br />

setzt Dunkermotoren derzeit Projekte mit<br />

weiteren Unternehmen aus der Medizin<strong>technik</strong><br />

um. Kundenspezifische Lösungen<br />

sind nicht nur für OP-Tische denkbar,<br />

sondern ebenso für MRT/CT-Geräte,<br />

Laboranwendungen, Pumpen, Röntgenoder<br />

Reha-Geräte.<br />

■<br />

Axel Winterhalter<br />

Dunkermotoren, Bonndorf<br />

Über den<br />

Antriebshersteller<br />

Die Dunkermotoren GmbH ist ein<br />

deutsches Tochterunternehmen des<br />

amerikanischen Ametek-Konzerns<br />

und entwickelt und produziert bürstenlose<br />

und bürstenbehaftete DC-<br />

Motoren, Planeten- und Schneckengetriebe,<br />

lineare Direktantriebe, sowie<br />

Bremsen und Gebersysteme.<br />

Rund 1000 der über 1300 Mitarbeiter<br />

sind im Hauptsitz in Bonndorf im<br />

Schwarzwald tätig.<br />

dunkermotoren.de<br />

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MEHRKOMPONENTEN-<br />

TEILE<br />

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FERTIGUNG<br />

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02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 53


■ [ SPECIAL ANTRIEBSTECHNIK ]<br />

MIT 40 000 UMDREHUNGEN DEN<br />

PFROPF IM GEFÄß ZERKLEINERN<br />

Kleinmotor | Mit hoher Drehzahl sorgt ein Antrieb dafür, dass Thromben im Bein<br />

schon im Gefäß zerkleinert und daraus entfernt werden. In den entsprechenden<br />

Kathetern von Straub Medical werden sehr kleine Motoren mit hoher Drehzahl ein -<br />

gesetzt. Doch die Schweizer Hersteller arbeiten bereits an noch kleineren Lösungen<br />

zur Behandlung von Herzinfarkten und Schlaganfällen.<br />

Bild: Straub Medical<br />

Um ein Blutgerinnsel, das<br />

ein Gefäß verstopft, zu zerkleinern<br />

und zu entfernen,<br />

wird eine Metallfeder im<br />

Katheter in schnelle Drehung<br />

versetzt. Im Katheterkopf<br />

angebrachte meißelähnliche<br />

Strukturen<br />

können feste Gerinnsel<br />

zerkleinern. Die Bruchstücke<br />

werden durch einen<br />

wirbelnden Strom über<br />

Öffnungen in den Katheter<br />

und dann aus dem Körper<br />

transportiert<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Kleinmotor<br />

Hohe Drehzahl<br />

Berührungslose Magnetkupplung<br />

Schutz von Motor und Gefäßwand<br />

Spezielle Wuchtverfahren<br />

Ein dicker Pfropfen, ein Thrombus aus<br />

geronnenem Blut, der vom Knie bis in<br />

den Oberschenkel fest in der Arterie sitzt,<br />

kann die Blutversorgung des Beines so gut<br />

wie lahmlegen. Kleinere Gefäße können<br />

den blockierten Fluss in der Arterie nicht<br />

vollständig ausgleichen. Die Folge: Weil<br />

die Muskeln zu wenig Sauerstoff bekommen,<br />

wird das Gehen nach wenigen<br />

Schritten schmerzhaft. Der Patient muss<br />

stehenbleiben, in der Stadt vielleicht unauffällig<br />

vor den Auslagen der Geschäfte.<br />

Diesem Verhalten verdankt die periphere<br />

arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) die<br />

Bezeichnung „Schaufensterkrankheit“.<br />

Ein solcher Pfropf lässt sich unter anderem<br />

mit einem Medizingerät behandeln,<br />

das das Gerinnsel zerkleinert und<br />

aus dem Gefäß entfernt. Der vom Schweizer<br />

Hersteller Straub Medical entwickelte<br />

Rotarex-S-Katheter hat einen Kopf, der<br />

nicht viel größer als die Spitze eines<br />

Zündholzes ist. Durch eine Punktion führt<br />

der Arzt diesen in die Arterie ein und weiter<br />

bis zum Gefäßverschluss. Dort beginnt<br />

der Katheterkopf auf Knopfdruck zu rotieren<br />

und zu saugen. Wenig später ist der<br />

Thrombus vollständig entfernt.<br />

Meißel zerkleinert den Pfropf,<br />

Fragmente werden abgesaugt<br />

Um die Drehbewegung hervorzurufen,<br />

wird ein Motor außerhalb des Körpers<br />

über eine berührungsfreie Magnetkupplung<br />

mit dem Katheter verbunden. Die<br />

vom Motor erzeugte Rotation wird innerhalb<br />

des Körpers mittels einer hochfesten<br />

Stahlspirale (auch Helix genannt), die<br />

sich im Inneren des Katheterschlauches<br />

befindet, auf den Kopf übertragen. Der<br />

Katheterkopf selbst ist – wie ein Meißel –<br />

vorn an zwei Seiten stumpf abgeschrägt.<br />

Sobald er sich dreht, lösen diese Flächen<br />

das verfestigte Material des Thrombus<br />

von innen heraus ab und versetzen die<br />

Fragmente in eine starke Wirbelbewegung,<br />

die den gesamten Durchmesser des<br />

Blutgefäßes freiräumt.<br />

Der Katheterkopf hat zwei kleine seitliche<br />

Öffnungen, in denen die Helix offenliegt.<br />

Die Rotation der Helix entwickelt,<br />

dem Prinzip der archimedischen Schraube<br />

folgend, einen Sog, der die abgelösten<br />

Fragmente in den Schlauch hineinzieht.<br />

Dort werden sie beim von innenliegenden<br />

Klingen weiter zerkleinert. Die Passage<br />

zum Auffangbeutel außerhalb des Körpers<br />

können sie so glatt durchlaufen.<br />

„Die Entfernung des Verschlussmaterials<br />

erfolgt durchschnittlich in drei Minuten“,<br />

erklärt Dirk Dreyer, Direktor Vertrieb<br />

und Marketing bei Straub Medical.<br />

Von der Thrombolyse und anderen Verfahren<br />

her bekannte Effekte wie ein Aufenthalt<br />

auf der Intensivstation oder Schäden<br />

an der Gefäßwand können vermieden<br />

werden. Bei frischen Thromben lässt sich<br />

die Aspirex-S-Variante verwenden, deren<br />

Saugkopf ohne den Rotationsmeißel des<br />

Rotarex-S auskommt. Hier genügt die<br />

Sogwirkung der drehenden Spirale, um<br />

54 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Der bürstenlose Antrieb der<br />

Serie 2444 … B ist klein und<br />

leicht und arbeitet leise und<br />

vibrationsarm<br />

das Gerinnsel in die seitlichen Öffnungen<br />

hineinzusaugen und aus dem Körper heraus<br />

zu transportieren.<br />

Damit der Kopf des Rotarex-S den<br />

Pfropfen auflösen kann und eine ausreichende<br />

Sogwirkung entsteht, ist eine hohe<br />

gleichmäßige Drehzahl nötig. 40 000<br />

und sogar 60 000 Umdrehungen pro Minute,<br />

je nach Kathetergröße und -modell,<br />

sind der Richtwert. Dieser darf aus technischen<br />

Gründen nicht wesentlich überoder<br />

unterschritten werden – unabhängig<br />

davon, ob der harte Verschluss aufgebrochen<br />

oder nur noch die letzten Partikel<br />

abtransportiert werden. Die Steuerung<br />

reagiert deshalb sehr schnell auf jeden<br />

Lastwechsel, und entsprechend präzise<br />

muss der Motor ihre Signale umsetzen.<br />

„Es gibt nicht viele verfügbare Motoren,<br />

die unseren Qualitätsstandards genügen“,<br />

erklärt Dirk Dreyer. Im Gerät eingesetzt<br />

werden Motoren der Schönaicher<br />

Über den Erfinder<br />

Die Entstehungsgeschichte der Rotarex-S-Methode<br />

ist typisch für die<br />

mittelständische medizintechnische<br />

Industrie der Schweiz: Ein Hightech-<br />

Ingenieur trifft auf ein ungelöstes<br />

medizinisches Problem und lässt<br />

sich etwas einfallen. Der 2012 verstorbene<br />

Gründer Immanuel Straub<br />

hatte seit den 1950er-Jahren neuartige<br />

Hochleistungsfedern entwickelt,<br />

die unter anderem in die Ventile<br />

von Formel-1-Motoren eingebaut<br />

wurden. Ein befreundeter Arzt<br />

machte ihn gegen Ende der 1980er-<br />

Jahre auf die schwierige Entfernung<br />

von Gefäßverschlüssen aufmerksam.<br />

Der Ingenieur hatte daraufhin<br />

die Idee, Katheter mit Hochleistungsfeder<br />

und Rotationsmeißel zu<br />

kombinieren. Straub schuf damit eine<br />

Behandlungsmethode, die seit<br />

2000 im klinischen Einsatz ist.<br />

www.straubmedical.com<br />

Dr. Fritz Faulhaber GmbH & Co. KG.<br />

„Faulhaber hat uns schon bei der Entwicklung<br />

der ersten Prototypen unterstützt<br />

und wichtiges Know-how eingebracht“,<br />

ergänzt Dreyer. Nicht zuletzt gehe es bei<br />

der Verwendung eines Motors in einem<br />

medizintechnischen Gerät auch um Fragen<br />

der Medizinprodukte-Zulassung. Der<br />

Schönaicher Hersteller verfüge „über die<br />

nötigen Zertifikate, die uns im Hinblick<br />

auf Nachweispflicht und die Rückverfolgbarkeit<br />

auch der Geräteteile einen zusätzlichen<br />

Vorteil bieten.“<br />

Der Motor im Handstück des Geräts<br />

muss klein und leicht sein sowie leise und<br />

vibrationsfrei arbeiten. Der bürstenlose<br />

Antrieb der Serie 2444 … B wird deshalb<br />

schon in der Fertigung ausgewuchtet und<br />

durchläuft eine zusätzliche Feinwuchtung.<br />

Die Magnetkupplung dient auch als<br />

Drehmomentschutz: Wenn Helix oder Rotarex-Kopf<br />

im Betrieb blockiert werden,<br />

dreht sich das motorseitige Kupplungselement<br />

weiter, ohne zusätzliche Kraft einzubringen.<br />

Das schützt nicht nur Motor<br />

und Gerät, sondern vor allem auch das<br />

Blutgefäß.<br />

Die Rotarex-S- und Aspirex-S-Katheter<br />

gibt es bisher mit Durchmessern zwischen<br />

2 mm und 3,3 mm. Mindestens 3 mm<br />

Durchmesser muss ein Blutgefäß haben,<br />

um für die Geräte zugänglich zu sein.<br />

Adern im Gehirn und Herzkranzgefäße<br />

sind dafür zu eng oder zu kurvig. „Unsere<br />

Entwickler wollen aber noch kleinere Katheter<br />

schaffen“, berichtet Dirk Dreyer.<br />

„Das ist eine medizintechnische Herausforderung,<br />

die wir mit der Unterstützung<br />

von Faulhaber meistern wollen.“ ■<br />

Volker Beck<br />

Faulhaber, Schönaich<br />

www.faulhaber.com<br />

Bild: Faulhaber<br />

02/2019 medizin&tec hn i k 55


■ [ FOKUS FORSCHUNG ]<br />

Biegsam wie ein<br />

Elefantenrüssel<br />

Künstliche Tentakel | Forscher entwickeln Roboterarme,<br />

biegsam wie Elefantenrüssel: für große Greifer und<br />

kleine Endoskope.<br />

Die Doktoranden Dominik Scholtes, Rouven Britz und Yannik<br />

Goergen (von links) mit Prototypen der biegsamen Roboterarme<br />

Bild: Oliver Dietze<br />

Sie schlängeln sich präzise um Windungen und Ecken, bewegen<br />

sich frei in alle Richtungen: Eine Arbeitsgruppe an der<br />

Universität des Saarlandes arbeitet gemeinsam mit Forschern<br />

der TU Darmstadt an dünnen, präzise steuerbaren künstlichen<br />

Tentakeln. Diese könnten in Zukunft als Führungsdraht bei<br />

Herzoperationen oder als Endoskop bei Magen- und Darmspiegelungen<br />

zum Einsatz kommen. Dafür statten die Forscher die<br />

Tentakel mit zusätzlichen Funktionen wie einer versteifbaren<br />

Spitze für Stoßbewegungen oder einem Greifer aus. Auch große<br />

Roboterrüssel sind möglich – die Technik ist skalierbar.<br />

Dreh- und Angelpunkt sind die künstlichen Muskeln. Sie bestehen<br />

aus haarfeinen Drähten aus Nickel-Titan. „Die Legierung Nickel-Titan<br />

besitzt ein Formgedächtnis“, sagt Prof. Stefan Seelecke.<br />

Fließt Strom durch einen solchen Draht, erwärmt er sich,<br />

und seine Kristallstruktur wandelt sich so um, dass er sich verkürzt.<br />

Ohne Strom kühlt er ab und wird wieder lang.<br />

Das Saarbrücker Team bündelt die Drähte wie Muskelfasern.<br />

Mehrere Drähte geben mehr Wärme ab, so erreicht man schnelle<br />

Kontraktionen. „Die Drähte haben die höchste Energiedichte aller<br />

bekannten Antriebsmechanismen: Auf kleinem Raum entwickeln<br />

sie hohe Zugkraft“, erläutert Seelecke. Bei den Roboterarmen<br />

werden die Drahtstränge als Beuge- und Streckmuskulatur<br />

verbunden, dies bringt eine fließende Bewegung hervor.<br />

Die Tentakel ist hochpräzise steuerbar und kann als Werkzeug<br />

mehrere Funktionen erfüllen. Die Forscher modellieren und programmieren<br />

hierzu Bewegungsmuster auf einen Halbleiterchip.<br />

Das System kommt dabei ohne Sensoren aus: Die Drähte selbst<br />

liefern alle nötigen Daten. Die Roboterarme arbeiten auch unabhängig<br />

von schwerem Gerät im Hintergrund. Alles, was die<br />

Drähte benötigen, ist Strom.<br />

www.uni-saarland.de<br />

HTWK-Innovationen<br />

Mit einem Lernspiel trainieren angehende Mediziner<br />

eine komplette Bandscheiben-OP<br />

Interoperabilität<br />

Neues Projekt zur<br />

Gerätevernetzung im OP<br />

Wissenschaftler der Hochschule für Technik,<br />

Wirtschaft und Kultur Leipzig<br />

(HTWK Leipzig) haben Neuheiten für die<br />

chirurgische Aus- und Weiterbildung und<br />

die Hand-Rehabilitation entwickelt.<br />

Mit dem Lernspiel „Surme“ können Ärzte<br />

sowohl erste chirurgische Handgriffe<br />

üben als auch an einem optisch wie haptisch<br />

realistischen Simulationssystem eine<br />

Bandscheibenoperation trainieren. Ob<br />

Mit dem Lernspiel „Surme“ können Ärzte<br />

erste chirurgische Handgriffe sowie eine<br />

komplette Bandscheibenoperation üben<br />

Bild: Swen Reichhold<br />

die Operation erfolgreich war, zeigt die<br />

Auswertung auf der integrierten Lernplattform.<br />

Neben der HTWK Leipzig waren<br />

an der Entwicklung die Schön-Klinik<br />

München, das IT-Start-up Code Craft aus<br />

Leipzig und MRC Systems aus Heidelberg<br />

beteiligt. Die Ergebnisse von „Surme“ sollen<br />

bald in die Praxis überführt werden.<br />

HTWK-Professor Werner Korb hat zwei<br />

Unternehmen gegründet: Die Realists<br />

Training Technologies GmbH bietet chirurgische<br />

Trainings an Simulatoren an,<br />

die Vocationeers GmbH konzentriert sich<br />

auf digitale Lernplattformen.<br />

Das Gründerteam „Recovics“ der HTWK<br />

Leipzig arbeitet an einer digitalen Lösung<br />

zur Unterstützung der Hand-Therapie.<br />

Ein Fünf-Finger-Handschuh-Exoskelett<br />

mit innovativer Mechanik und Sensorik<br />

soll Patienten mit Bewegungseinschränkungen<br />

der Hand eine flexible und individuelle<br />

Möglichkeit zur Hand-Selbstrehabilitation<br />

geben.<br />

www.htwk-leipzig.de<br />

Die Vernetzung von softwaregesteuerten<br />

Medizingeräten unterschiedlicher Hersteller<br />

im modernen OP ist eine Herausforderung.<br />

Ziel des Projekts „Pocspec –<br />

Modular Specialisations for Point-of-Care<br />

Medical Devices“ ist es, ein höheres Niveau<br />

und höhere Qualität der Interoperabilität<br />

zu erreichen und die Austauschbarkeit<br />

von Medizingeräten unterschiedlicher<br />

Hersteller im laufenden Betrieb zu<br />

ermöglichen. Dazu werden Ergänzungen<br />

zur Normenfamilie ISO/IEEE 11073 entwickelt,<br />

die für bestimmte Gerätekategorien<br />

die Vernetzungsanforderungen genau<br />

festlegen, so dass Geräte unterschiedlicher<br />

Hersteller über das Netzwerk einheitlich<br />

überwacht und angesteuert werden<br />

können. Dies soll beispielhaft für<br />

zwei besonders komplexe Gerätekategorien<br />

umgesetzt werden: die Endoskopie<br />

und Hochfrequenzchirurgie.<br />

Das Projekt wird von Offis – Institut für<br />

Informatik in Oldenburg koordiniert.<br />

www.pocspec.de<br />

56 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Zwei-Photonen-Absorption<br />

Metallische Nanostrukturen<br />

mit Laserlicht erzeugen<br />

Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts<br />

für Mikro<strong>technik</strong> und Mikrosysteme<br />

(IMM) in Mainz gehen der Frage nach,<br />

ob es möglich ist, metallische Nanostrukturen<br />

aus der Gasphase mittels Laser -<br />

direktschreiben herzustellen – unter Ausnutzung<br />

der Zwei-Photonen-Absorption –<br />

und welche Auflösungsgrenzen dabei erreicht<br />

werden können.<br />

Bei der laserbasierten Abscheidung aus<br />

der Gasphase unter Verwendung spezieller<br />

Metall-Prekursoren lag die Auflösung<br />

der Strukturgrößen bislang eher im Mikrometerbereich.<br />

Um die Auflösungsgrenze<br />

in den Nanometerbereich herunter<br />

zu skalieren, wird im wissenschaftlichen<br />

Vorprojekt Lameta die Zwei-Photonen-Absorption<br />

in Kombination mit Metall-Prekursoren<br />

angewandt. So entfallen<br />

mehrstufige Lithographieverfahren mit<br />

anschließender Metallisierung und einer<br />

Beschränkung auf quasi-dreidimensio -<br />

nale Strukturen sowie auf spezielle Fotolacke.<br />

Um voll funktionale metallische Nano -<br />

strukturen zu erzeugen, ist ein Verfahren<br />

wünschenswert, das eine direkte Erzeugung<br />

von uneingeschränkt dreidimensionalen<br />

Strukturen erlaubt, dabei ohne aufwendige<br />

Entwicklungsprozesse auskommt<br />

sowie die Anwendung auf beliebigen<br />

Substraten ermöglicht. Im Projekt<br />

sollen die Auflösungsgrenze dieses Verfahrens<br />

untersucht und Funktions -<br />

demonstratoren für eine gezielte Wechselwirkung<br />

von Licht mit diesen periodischen<br />

3D-Metallstrukturen hergestellt<br />

werden.<br />

www.imm.fraunhofer.de<br />

Wir sind dabei,<br />

wenn Zuverlässigkeit<br />

an erster Stelle steht.<br />

Unsere innovativen Sensorlösungen<br />

machen medizintechnische Geräte<br />

noch leistungsfähiger und sicherer.<br />

Additive Manufacturing<br />

Innovationszentrum in Dresden ermöglicht<br />

Entwicklungsleistungen vom Pulver bis zum Bauteil<br />

Dr. Thomas Weißgärber (links) und Prof.<br />

Dr. Bernd Kieback eröffnen das Innova -<br />

tion Center Additive Manufacturing am<br />

Fraunhofer-IFAM in Dresden<br />

Bild: Fraunhofer-IFAM Dresden<br />

Mit der Eröffnung des Innovation Center<br />

Additive Manufacturing (Icam) baut das<br />

Fraunhofer-Institut für Fertigungs<strong>technik</strong><br />

und Angewandte Materialforschung<br />

(Ifam) in Dresden seine Kompetenz im<br />

Bereich der Additiven Fertigung weiter<br />

aus. In einer neu errichteten Technologiehalle<br />

bietet das Institut Partnern aus Industrie<br />

und Forschung vielfältige Entwicklungsleistungen<br />

vom Pulver bis zum<br />

Bauteil, etwa in Form von Machbarkeitsstudien,<br />

der Bewertung von Pulvern für<br />

die additive Fertigung und der Qualifizierung<br />

neuer Werkstoffe. Die Bauteilentwicklung,<br />

beginnend beim Pulver über<br />

die Konstruktion bis zur Herstellung und<br />

Nachbearbeitung, ist ein weiterer Bestandteil<br />

des Angebotes.<br />

Im ICAM gibt es mehrere Anlagen zum<br />

Selektiven Elektronenstrahlschmelzen,<br />

darunter die Q-20-plus des schwedischen<br />

Herstellers Arcam EBM – die Anlage mit<br />

dem größten derzeit verfügbaren Bauraum<br />

für das Selective Electron Beam<br />

Melting (SEBM). Daneben wird die<br />

AMCC-Line (Additive Manufacturing<br />

Complete and Compact) des Projektpartners<br />

Xerion aufgebaut, eine prototypische<br />

Fertigungslinie für 3D-Bauteile mittels -<br />

Filamentdruck (FFF). Das Verfahren ist<br />

für die generative Fertigung von Kunststoffbauteilen<br />

bekannt: Das Fraunhofer-<br />

Ifam erweitert die Werkstoffpalette auf<br />

metallische Bauteile. Auch stehen Anlagen<br />

für dreidimensionalen Siebdruck von<br />

Bauteilen zur Verfügung, darunter den<br />

Angaben zufolge die weltweit modernste<br />

im F&E-Bereich. Dreidimensionaler<br />

Schablonendruck ergänzt das Portfolio.<br />

www.fraunhofer.de<br />

02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 57<br />

www.first-sensor.com


Die Kapitalisierung von Wissen<br />

Forschung in Israel | Das Land ist bekannt für seine quirlige und erfolgreiche Start-up<br />

Szene – und fördert sie mit vielfältigen Programmen. Israel will mit diversen Angeboten<br />

aber auch langfristig attraktiv für Forschung und Entwicklungsarbeit von Groß -<br />

unternehmen sein.<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Forschung und Start-ups in Israel<br />

Fördermittel<br />

Medizin<strong>technik</strong> und Digital Health<br />

Steuervorteile durch Forschung<br />

Technologie-Transferzentren<br />

Wenn es um die Größe des Landes<br />

geht, ist Israel eher ein Zwerg und<br />

mit 22 072 km2 nur etwa halb so groß wie<br />

die Schweiz – bei nahezu gleicher Einwohnerzahl.<br />

Geht es jedoch um die Innovationsgröße,<br />

kann sich Israel durchaus<br />

zum oberen Bereich der Weltspitze zählen:<br />

Es steht 2018 an elfter Stelle der<br />

innovativsten Länder der Welt (Global Innovation<br />

Index) – und rückt damit gegenüber<br />

den Vorjahren deutlich auf. Kein<br />

Wunder, sind seine Ausgaben für Forschung<br />

und Entwicklung anteilig zum<br />

Bruttoinlandsprodukt weltweit am höchsten:<br />

2016 betrugen diese Ausgaben<br />

4,25 %. Das sind weitaus mehr als die<br />

2,34 % des OECD-Durchschnitts.<br />

Industrie und Universitäten liegen in<br />

Israel nicht nur geographisch dicht bei -<br />

einander – im Dreieck Tel Aviv, Haifa und<br />

Jerusalem sind die vier wichtigsten Universitäten<br />

des Landes ebenso angesiedelt<br />

wie die Mehrheit der Life-Science-Unternehmen.<br />

Eine Kooperation zwischen diesen<br />

Akteuren wird gewollt und gefördert.<br />

Dabei erbringen die Universitäten, die<br />

eng mit der Industrie zusammenarbeiten,<br />

80 % der Forschungsergebnisse – und verfügen<br />

zum Großteil selbst über Technologietransferzentren,<br />

um ihre Forschungsergebnisse<br />

zu vermarkten: Laut „Israeli<br />

Life Sciences Report“ meldeten im Jahr<br />

2015 die Technologietransfer-Unternehmen<br />

von acht Forschungsuniversitäten<br />

und elf -instituten sowie -kliniken 509 Patente<br />

an und waren an der Gründung von<br />

53 Start-ups beteiligt. Den Report gibt die<br />

Israel Advanced Technology Industries<br />

(IATI) heraus, Israels größte Dachorganisation<br />

der Spitzentechnologie- und Biowissenschaftsindustrie.<br />

Multinationale Konzerne<br />

forschen in Israel<br />

Kein Wunder also, dass die Dichte der<br />

Hightech-Start-ups in Israel besonders<br />

hoch ist. Ein kreatives Umfeld, das auch<br />

für die Forschung von multinationalen<br />

Konzernen interessant ist: Deren Anzahl<br />

an F&E-Zentren in Israel gehört zu den<br />

höchsten weltweit. Google ist ebenso in<br />

Israel wie Novartis und Medtronic. Biotechnologie<br />

und Medizin<strong>technik</strong> gehören<br />

zu den Schwerpunkten der industriellen<br />

Forschung. Damit hat es Israel in seiner<br />

70jährigen Geschichte geschafft, aus sei-<br />

Bild: Check-Cap, LifeSci Advisors, LLC<br />

C-Scan ist Check-Caps Kapsel zum Herunterschlucken,<br />

um kolorektale Tumore zu untersuchen<br />

nem Mangel einen Vorteil zu machen: Bei<br />

der Staatsgründung 1948 gab es kaum<br />

fruchtbare Böden für die Landwirtschaft,<br />

knappes Trinkwasser und eine Bedrohung<br />

durch die umliegenden Staaten. Heute ist<br />

Israel die Top-Adresse für innovative<br />

Agrar<strong>technik</strong>, führend in der Technologie<br />

der Meerwasserentsalzung und ein gefragter<br />

Lieferant von Militär<strong>technik</strong>. Aus<br />

letzterer entstehen im Übrigen immer<br />

wieder spannende Entwicklungen für die<br />

Medizin<strong>technik</strong>, so zum Beispiel die so genannte<br />

Pill Cam.<br />

Das System ist eine smarte und für die<br />

Patienten wenig belastende Lösung zur<br />

Visualisierung des Verdauungssystems<br />

mittels Kapselendoskopie. Erfunden hat<br />

es Dr. Gavriel Iddan, damals noch ein Angestellter<br />

der Israel Military Industries in<br />

58 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Israel ist nicht nur<br />

für den Tourismus<br />

interessant, sondern<br />

auch für Unternehmen:<br />

In Bezug<br />

auf seine Innovationsfähigkeit<br />

zählt das Land zur<br />

Weltspitze<br />

Bild: Fotolia / Lucky Photo<br />

Rafael, der sich mit optischen Systemen<br />

befasste und nach einem Gespräch mit einem<br />

Fachmann für Endoskopie auf die<br />

Idee für die Pill Cam kam. Er gründete mit<br />

Dr. Gavriel Meron das Unternehmen<br />

Given Imaging und brachte die Kapsel auf<br />

den Markt. Heute gehören das Unter -<br />

nehmen und die Technik der Medtronic<br />

plc mit Hauptsitz im irischen Dublin.<br />

Inzwischen gibt es mit Check-Cap bereits<br />

ein weiteres israelisches Start-up am<br />

Markt. Mit seiner Kapsel C-Scan können<br />

Ein Tropfen reicht<br />

kolorektale Tumore untersucht werden.<br />

Die Vectorious Medical Technologies Ltd.<br />

In Tel Aviv ist noch ein Beispiel für die<br />

Innova tionskraft des Landes und den<br />

Weg, den viele Start-ups dort gehen: Das<br />

Start-up entwickelte mit V-LAP den ersten<br />

Mikrocomputer für die Überwachung des<br />

Blutdrucks im linken Herzvorhof. Die<br />

Messdaten werden drahtlos übertragen,<br />

so dass Ärzte Herzinsuffizienz-Patienten<br />

effektiver behandeln und ein Fort -<br />

schreiten der Krankheit aufhalten oder<br />

Bild: Pixcell Medical Technologies<br />

Das Unternehmen Pixcell<br />

Medical Technologies<br />

aus Yokneam Illit gewann<br />

2018 den „Biomed<br />

Start-up of the Year“ der<br />

Israel Innovation Authority.<br />

Sein Hemoscreen ist<br />

ein kostengünstiges,<br />

tragbares Hämatologie-<br />

Analysegerät: Es erstellt<br />

direkt vor Ort ein komplettes<br />

Blutbild – und benötigt<br />

dazu nur eine winzige Blutmenge,<br />

entnommen vom Finger. Innerhalb von<br />

fünf Minuten analysiert das Gerät zwanzig<br />

Standard-Blutbildparameter. Avishay<br />

Bransky, CEO und Mitbegründer von Pixcell,<br />

erklärt: „Die Hämatologie birgt im<br />

Gegensatz zu den meisten In-vitro-Dia -<br />

gnostik-Tests einige Herausforderungen,<br />

da die Blutzellen sehr heterogen sind und<br />

man zwanzig Parameter exakt bestimmen<br />

muss.“ Dass sie diese Herausforderungen<br />

meisterten, verdanke er besonders<br />

dem innovativen und talentierten<br />

Team aus Ingenieuren und Wissenschaftlern,<br />

die solidarisch für das gemeinsame<br />

Ziel arbeiteten – eine Eigenschaft von israelischen<br />

Start-ups. „Das Umfeld der<br />

Universitäten und später der aufstrebenden<br />

Unternehmen in Israel ermutigt,<br />

über den Tellerrand zu schauen und offen<br />

zu denken. Das ist definitiv einer der<br />

Gründe, warum so viele Innovationen<br />

ausgerechnet in Israel aufkeimen“, sagt<br />

Bransky. „Darüber hinaus unterstützt das<br />

Wissenschaftsministerium großzügig<br />

Unternehmen, von ihrer Gründung bis zu<br />

den klinischen Studien.“<br />

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02/2019 medizin&tec hn i k 59


Bild: Medical Technologies<br />

V-LAP ist der erste<br />

Mikrocomputer, der<br />

den Blutdruck des<br />

linken Herzvorhofs<br />

überwacht - mit<br />

kabellos übertra -<br />

genen Daten<br />

verlangsamen können. Im Juli 2018 investierte<br />

Fresenius Medical Care Ven -<br />

tures, der Venture-Capital-Fonds der Fresenius<br />

Medical Care AG & Co. KGaA im<br />

deutschen Hof a.d. Saale, 2 Mio. US-Dollar<br />

in das 2011 gegründete Start-up.<br />

Israel verfügt über großes Potenzial für<br />

Innovationen in der Medizin<strong>technik</strong>. Das<br />

belege die bahnbrechende Technologie,<br />

die Vectorious für die Behandlung von Patienten<br />

mit chronischer Herzinsuffizienz<br />

entwickelt hat, heißt es. „Diese Technologie<br />

hat uns überzeugt, und deshalb investieren<br />

wir schon in dieser frühen Phase –<br />

und erstmals außerhalb der USA – in dieses<br />

Unternehmen“, sagt Florian Jehle, Geschäftsführer<br />

von Fresenius Medical Care<br />

Ventures und Senior Vice President Global<br />

R&D bei Fresenius Medical Care.<br />

Eine interessante Region also für ausländische<br />

Investoren und Unternehmen.<br />

Doch Israel ist inzwischen bestrebt, dass<br />

diese Unternehmen, insbesondere multinationale<br />

Konzerne, im Land bleiben, und<br />

lockt mit diversen Förderprogrammen sowie<br />

expliziten Steuervergünstigungen für<br />

Messen und Datenbanken<br />

MIXiii-Biomed in Tel Aviv ist eine jähr -<br />

liche dreitägige Life-Science- und Biomed-Konferenz.<br />

Hier kommen rund 6000<br />

Experten für Gesundheitspflege, Investoren,<br />

Ingenieure und Wissenschaftler aus<br />

über 45 Ländern zusammen, um sich<br />

über neue israelische Entwicklungen in<br />

Biotechnologie, Digitaler Gesundheit<br />

und medizinischen Geräten zu informieren.<br />

2018 wurden in diesem Rahmen 45<br />

Start-ups vorgestellt. Verliehen wird hier<br />

auch der „Biomed Startup of the Year“<br />

der Israel Innovation Authority. Die<br />

nächste Konferenz ist für den Mai 2019<br />

geplant.<br />

www.iati.co.il/conference/44/mixiii-bio<br />

med-2019<br />

den Bereich Forschung und Entwicklung.<br />

Nach einem 2017 veröffentlichten Bericht<br />

der Wirtschaftsforschungsfirma Dun &<br />

Bradstreet Israel sind im Land fast 40<br />

F&E-Zentren ausländischer Unternehmen<br />

auf dem Gebiet der Medizin<strong>technik</strong> tätig.<br />

Start-ups erhalten Zugang<br />

zu diagnostischen Daten<br />

Mit einem neuen Förderprogramm macht<br />

sich das Land stark für Digital Health. Die<br />

Voraussetzungen sind gut: Israels Forschung<br />

im Bereich digitale Technik ist<br />

top, und nahezu sämtliche Israelis sind<br />

bei einer der vier großen Krankenkassen<br />

des Landes versichert. Gefördert vom „Digital<br />

Health Program“ erhalten Start-ups<br />

Zugang zu diesen diagnostischen und<br />

therapeutischen Daten, die seit den<br />

1990ern gesammelt werden. „Wir werden<br />

durch gemeinsame Arbeit sehen, wie sich<br />

der Bereich Life Sciences in einen wich -<br />

tigen Zweig der israelischen Wirtschaft<br />

entwickelt: mit mehr multinationalen<br />

Konzernen, Forschungs- und Entwicklungszentren<br />

und mit mehr Export von<br />

MedinIsrael ist Israels führende zweijährige<br />

Medizin<strong>technik</strong> Konferenz und Ausstellung.<br />

Sie wird vom israelischen Außenhandelsinstitut<br />

in Zusammenarbeit<br />

mit dem Ministerium für Wirtschaft und<br />

Industrie, dem Gesundheits- und dem<br />

Außenministerium initiiert und organisiert.<br />

www.medinisraelconf.com<br />

Biojerusalem Database ist eine Initiative<br />

der Jerusalem Development Authority.<br />

Sie wurde ins Leben gerufen, um die wirtschaftliche<br />

Entwicklung Jerusalems zu<br />

stärken, indem sie den Unternehmen<br />

hilft, sich die reichhaltigen Life Science<br />

Ressourcen der Stadt zu Nutze zu machen.<br />

www.biojerusalem.org.il<br />

Technologie<br />

Transferzentren<br />

Die Rolle der „Technology Transfer<br />

Offices“ besteht darin, das in öffentlichen<br />

Institutionen, wie Krankenhäusern,<br />

Hochschulen und Universitäten<br />

angesammelte Know-how<br />

ausfindig zu machen, es weiterzuentwickeln<br />

und am Ende zu vermarkten.<br />

Die Technology Transfer<br />

Offices sollen dazu Patente in kommerzielle<br />

Produkte verwandeln und<br />

die Gründung von Start-ups fördern.<br />

Einige Beispiele sind:<br />

Hadasit Bio-Holdings für das Hadassah<br />

University Medical Center<br />

www.hbl.co.il<br />

Yeda Research für das Weizmann<br />

Institute of Science in Rechovot<br />

www.yedarnd.com<br />

Yissum Technology Transfer für die<br />

Hebrew University of Jerusalem<br />

www.yissum.co.il<br />

Technion Technology Transfer für<br />

das Israel Institute of Technology in<br />

Haifa (Technion)<br />

http://t3.trdf.co.il<br />

Hadasit für das Hadassah Medical<br />

Center in Jerusalem (HMO)<br />

www.hadasit.org.il<br />

Ramot für die Tel Aviv University<br />

www.ramot.org<br />

Medizin<strong>technik</strong>”, gibt Karin Mayer Rubinstein,<br />

CEO and President, Israel Advanced<br />

Technology Industries (IATI) gegenüber<br />

der Jerusalem Post die klare Linie vor. ■<br />

Anke Biester<br />

Wissenschaftsjournalistin aus Aichstetten<br />

Israel Innovation Authority:<br />

www.matimop.org.il<br />

Israel Advanced Technology Industries (IATI):<br />

www.iati.co.il<br />

60 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Sensor für Wasser<br />

ist beliebig formbar<br />

MEDICAL<br />

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DISPOSABLE OR STERILIZABLE<br />

BRASS, ALUMINIUM, PLASTIC<br />

IP68/HERMETIC<br />

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SILICONE OR THERMOPLASTIC<br />

3D-Druck | Ein ausdruckbares Material, das als viel -<br />

seitiger und robuster Wasserdetektor eingesetzt<br />

werden kann, hat ein spanisch-israelisches Forscherteam<br />

entwickelt.<br />

Im trockenen Zustand ist das Sensormaterial violett, im feuchten<br />

Zustand blau. Die hier gezeigten Werkstücke sind jeweils rund<br />

einen Zentimeter breit<br />

In Gegenwart kleiner Mengen<br />

Wasser ändert ein kupferhaltiger<br />

Stoff auf Polymerbasis<br />

seine Farbe. Das Material<br />

beschreiben die Entwickler als<br />

günstig, flexibel und ungiftig –<br />

und es soll Zugang verschaffen<br />

zu einer neuen Familie<br />

3D-druckbarer funktionaler<br />

Materialien.<br />

Im Bereich der Gesundheit,<br />

der Lebensmittelsicherheit<br />

und des Umweltschutzes gibt<br />

es einen steigenden Bedarf an<br />

Sensoren, die auf schnelle und<br />

einfache Weise gezielt bestimmte<br />

Stoffe nachweisen.<br />

Wasser gehört dabei zu den<br />

am häufigsten überwachten<br />

chemischen Verbindungen.<br />

Der funktionale Teil des neuen<br />

Sensormaterials ist ein so genanntes<br />

Koordinations -<br />

polymer auf Kupferbasis, eine<br />

organische Verbindung mit<br />

einem Wassermolekül, das an<br />

ein zentrales Kupferatom -<br />

gebunden ist. Wenn man die<br />

Verbindung auf 60 °C erhitzt,<br />

ändert sie ihre Farbe. Die Änderung<br />

lässt sich auch wieder<br />

rückgängig machen.<br />

Die durch Wasser ausgelösten<br />

Strukturänderungen in dem<br />

Material haben die beteiligten<br />

Bild: UAM, Verónica García Vegas<br />

Wissenschaftler unter Leitung<br />

von Pilar Amo-Ocha von der<br />

Autonomen Universität Madrid<br />

(UAM) mit Hilfe der<br />

Desy-Röntgenlichtquelle Petra<br />

III untersucht. Das Fehlen der<br />

Wassermoleküle, die zuvor an<br />

die Kupferatome gebunden<br />

waren, führt zu einer strukturellen<br />

Neuorganisation des<br />

Materials und damit zu der<br />

Farbänderung.<br />

Mit diesem Wissen ließ sich<br />

die Kupferverbindung mit einem<br />

3D-Druckmaterial mischen,<br />

um daraus Sensoren in<br />

verschiedenen Formen zu drucken<br />

– die gedruckt sogar<br />

noch empfindlicher auf Wasser<br />

reagieren als das kupferbasierte<br />

Polymermaterial allein.<br />

In Flüssigkeiten schlug der<br />

Sensor binnen 2 min bei einem<br />

Wasseranteil von 0,3 bis<br />

4 % an und reagierte noch auf<br />

eine relative Luftfeuchtigkeit<br />

von 7 %.<br />

Neben der UAM waren die<br />

Hebräische Universität Jerusalem,<br />

die Technische Universität<br />

Nanyang in Singapur, das<br />

Institut für Werkstoffwissenschaften<br />

in Madrid und das<br />

Beschleunigerzentrum Desy<br />

an der Studie beteiligt.<br />

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02/2019 medizin&tec hn i k 61


■ [ FOKUS FORSCHUNG ]<br />

Internationale Zusammenarbeit<br />

an Produkten für Emerging Markets<br />

Initiative Medtech Oneworld | Statt Produkte für einen Markt zu entwickeln, den man<br />

untersucht hat, verfolgen Forscher der TU München den Ansatz, mit lokalen<br />

Unternehmen zusammen zu entwickeln und zu fertigen. Ihre Ansprechpartner finden<br />

sie in den USA, in Asien und in Afrika – einem der am stärksten wachsenden Märkte.<br />

Eine Sprunggelenkprothese,<br />

die sich unter den in Äthiopien<br />

gegebenen Bedingungen<br />

fertigen und einsetzen lässt,<br />

hat Fabian Jodeit im<br />

Rahmen seiner Master -<br />

arbeit entwickelt<br />

Bild: TUM<br />

Am Anfang stand ein Seminar: „Medizin<strong>technik</strong><br />

in Entwicklungsländern“.<br />

Einer der Teilnehmer war vor gut vier Jahren<br />

Fabian Jodeit, der bei dem Gedanken<br />

Feuer fing, Medizinprodukte so zu entwickeln,<br />

dass sie haargenau in einen der<br />

„Emerging Markets“ passen. Im weiteren<br />

Verlauf verbrachte er einige Zeit in Äthiopien,<br />

um die dortigen Verhältnisse selbst<br />

kennenzulernen, zu beschreiben und in<br />

seiner Masterarbeit eine für die Anforderungen<br />

in dieser Gegend der Welt geeignete<br />

Sprunggelenkprothese zu entwickeln.<br />

Heute fließen seine Erfahrungen<br />

im größeren Zusammenhang in ein neuartiges<br />

Arbeitsgebiet am Lehrstuhl für<br />

Medizin<strong>technik</strong> der TU München ein: Zusammen<br />

mit dem stellvertretenden Lehrstuhlleiter<br />

Dr. med. Markus Eblenkamp<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Global Health<br />

Internationale Entwicklung von<br />

Medizinprodukten<br />

Projekte mit Partnern im Land planen<br />

und dort auch durchführen<br />

Bild: TUM<br />

treibt Jodeit die Initiative Medtech Oneworld<br />

voran.<br />

Allen Beteiligten geht es darum, international<br />

stärker zu kooperieren: Forscher<br />

aus München arbeiten in Projekten ganz<br />

unterschiedlicher Art mit Experten aus<br />

Unternehmen und Bildungseinrichtungen<br />

in anderen Ländern zusammen. Der Gedanke,<br />

die Welt als Ganzes zu sehen und<br />

nicht in erste, zweite, dritte Welt aufzuteilen<br />

oder Industrieländer von Entwicklungsländern<br />

zu unterscheiden, steht<br />

über allen Projekten – ob es nun um die<br />

additive Fertigung mit Partnern in Singapur<br />

geht, um Soft Robotics in Zusammenarbeit<br />

mit dem MIT in Boston oder Entwicklungen<br />

mit eher handwerklich geprägten<br />

Betrieben und Colleges wie in<br />

Äthiopien.<br />

„Man darf nicht davon ausgehen, in<br />

Äthiopien vor allem auf schlecht ausgebildete<br />

Ansprechpartner zu treffen. Das ist<br />

definitiv falsch“, berichtet Jodeit von sei-<br />

Für seine Masterarbeit verbrachte Fabian<br />

Jodeit einige Monate in Äthiopien und arbeitete<br />

dort mit lokalen Partnern zusammen.<br />

Den gleichen Weg gehen Studierende<br />

derzeit in Folgeprojekten im Rahmen der<br />

Initiative Medtech Oneworld<br />

nem Aufenthalt. Daher vermeidet er nach<br />

Möglichkeit heute den Begriff Entwicklungsland<br />

und spricht lieber von den<br />

Emerging Markets, weil das die Situation<br />

treffender beschreibe. Natürlich sei vieles<br />

anders, als man es von daheim gewohnt<br />

sei. Es gebe zum Beispiel nicht immer<br />

Strom, um eine Maschine zu betreiben<br />

oder auch nur den Laptop zu laden – mit<br />

dem man dann aber in ein gut verfügbares<br />

Internet einsteigen könne. Nicht alle<br />

Werkstoffe seien jederzeit verfügbar, und<br />

auch die maschinelle Ausstattung für ihre<br />

Bearbeitung sei nicht immer auf dem modernsten<br />

Stand. „Aber man kann lernen,<br />

damit umzugehen und zu guten Ergebnissen<br />

zu kommen.“<br />

Darüber hinaus brauche man sich mit<br />

Blick auf einen Emerging Market nicht<br />

nur auf die jetzige Situation einzustellen<br />

und für geeignete Produkte zu sorgen.<br />

Perspektivisch sei es vielmehr wichtig zu<br />

sehen, dass für die kommenden Jahre das<br />

62 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


größte Bevölkerungswachstum nicht<br />

mehr in Asien, sondern in Afrika erwartet<br />

werde. Dort solle sich parallel mit den<br />

steigenden Patientenzahlen auch die<br />

Wirtschaft weiterentwickeln. „Es gibt<br />

heute schon einen Mittelstand, der Interesse<br />

an Medizinprodukten und einer Versorgung<br />

hat, die deutlich über das Überleben<br />

hinausgeht“, sagt der Ingenieur. Die<br />

finanziellen Möglichkeiten reichten zwar<br />

vielleicht nicht für eine Hightech-Prothese,<br />

wie sie heute in Europa Standard sei,<br />

aber für eine gute Lösung durchaus.<br />

Äthiopien: Kein Niemandsland<br />

in Sachen Medizinprodukte<br />

Dabei ist auch ein Land wie Äthiopien<br />

kein medizinisches Niemandsland. Auffällig<br />

sei, dass die bisherigen Bedürfnisse<br />

im Pharmabereich vor allem mit Produkten<br />

aus Indien gedeckt würden, während<br />

bei der Medizin<strong>technik</strong> China die Nase<br />

vorn habe – auf der Suche nach neuen<br />

und perspektivreichen Absatzmärkten.<br />

Für Dr. Markus Eblenkamp ergibt sich die<br />

Rolle Indiens ganz logisch daraus, dass in<br />

dem riesigen Land schon heute Zielgruppen<br />

mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen<br />

gleichzeitig existieren und angesprochen<br />

werden. „Dann ist der Schritt,<br />

Lehrstuhl für Medizin<strong>technik</strong>, TU München<br />

„Unser Schwerpunkt ist das Maschinenwesen“,<br />

sagt Dr. Markus Eblenkamp,<br />

stellvertretender Lehrstuhlleiter des<br />

Lehrstuhls für Medizin<strong>technik</strong> an der TU<br />

München. 80 % der Mitarbeiter seien Ingenieure<br />

aus dem Bereich Maschinenbau.<br />

Der Lehrstuhl deckt unter anderem<br />

die Kunststoffverarbeitung an der Hochschule<br />

ab, hat aber einen starken Bezug<br />

zur Medizin<strong>technik</strong>. Die vier Hauptbereiche<br />

sind:<br />

KIassische Kunststoffverarbeitung<br />

Für den Medizinbereich geht es hier um<br />

Modifizierungen von Werkstoffen, das<br />

Compoundieren oder den Einsatz von Additiven<br />

mit zum Beispiel antimikrobiellen<br />

Eigenschaften. Diverse Spritzgießmaschinen<br />

stehen für Projekte bereit.<br />

Additive Fertigung mit Kunststoffen<br />

Die Mitarbeiter beschäftigen sich vor<br />

allem mit filamentbasierten Verfahren,<br />

die zu festen und biokompatiblen Produkten<br />

führen können. Eine Ausgründung<br />

aus diesem Bereich ist das Unternehmen<br />

Kumovis, das eine Lösung für<br />

den 3D-Druck mit PEEK anbietet.<br />

Zellbasierte Medizin<strong>technik</strong><br />

Kompakte und additiv hergestellte Bio -<br />

reaktoren mit hoher Funktionsdichte<br />

sind der Schwerpunkt der Experten für<br />

Zellbasierte Medizin<strong>technik</strong>. Auch Smart<br />

Electronics werden hier eingesetzt.<br />

IoT & Materials<br />

Wie lässt sich Elektronik als Bestandteil<br />

in Kunststoffprodukte für die Medizin integrieren<br />

– so, dass die Elektronik dem<br />

Patienten nicht schadet, aber auch so,<br />

dass sie unter biologischen Bedingungen<br />

sicher funktioniert? Das beantworten<br />

Fachleute der Gruppe IoT&Materials.<br />

Derzeit betreuen am Lehrstuhl für Medizin<strong>technik</strong><br />

etwa 15 festangestellte Mitarbeiter<br />

rund 100 Studienarbeiten jährlich.<br />

Initiative Medtech Oneworld<br />

Dieser übergreifende Arbeitsbereich<br />

etabliert sich seit gut vier Jahren am<br />

Lehrstuhl für Medizin<strong>technik</strong>. Hier steht<br />

die internationale Zusammenarbeit im<br />

Vordergrund – mit den USA, Asien und<br />

Afrika, jeweils im Hinblick auf die marktspezifischen<br />

Anforderungen.<br />

www.medtech.mw.tum.de/<br />

die Lösungen auf ein anderes Land zu<br />

übertragen, leichter.“<br />

Mit den aus China importierten Geräten<br />

sind die Anwender in Afrika allerdings<br />

laut Jodeit nicht immer glücklich. Diese<br />

seien zwar verhältnismäßig günstig anzuschaffen,<br />

aber nicht immer auf die Rahmenbedingungen<br />

im Einsatzland ausgelegt.<br />

„Da gibt es kein Netzwerk für die Beschaffung<br />

von Ersatzteilen, und wenn<br />

man ohne eine lokale Möglichkeit der<br />

Wartung auskommen muss, stehen die<br />

QUALITY<br />

DRIVES<br />

PRODUCTIVITY<br />

VERNETZTE LÖSUNGEN FÜR IHRE<br />

FERTIGUNGSPROZESSE<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

CONTROL 2019<br />

7. – 10. MAI<br />

STUTTGART | HALLE 5<br />

02/2019 medizin&tec hn i k 63<br />

HexagonMI.com


■ [ FOKUS FORSCHUNG ]<br />

Geräte früher oder später in der Ecke und<br />

können nicht mehr benutzt werden“, sagt<br />

Jodeit.<br />

Deutsche Medizin<strong>technik</strong> habe hingegen<br />

einen sehr guten Ruf wegen der Qualität,<br />

die man von ihr erwartet. „Wenn es<br />

möglich ist, würde sich jemand aus der<br />

Mittelschicht für ein deutsches Produkt<br />

entscheiden und wäre auf seinen Besitz<br />

sehr stolz.“ Allerdings entsprechen die<br />

meisten Hightech-Geräte eben nicht den<br />

Anforderungen, die an sie im Subsaharaentstanden<br />

ist, brauchen wir in den Emerging<br />

Markets das Wissen der ansässigen<br />

Handwerker: Sie haben Erfahrung damit,<br />

welche Werkstoffe ihnen in guter Qualität<br />

zur Verfügung stehen und können damit<br />

umgehen, dass sie nur bestimmte Maschinen<br />

nutzen können“, fasst Eblenkamp zusammen.<br />

Fabian Jodeit hat es unter den genannten<br />

Bedingungen in Kooperation mit den<br />

Einheimischen geschafft, eine Sprunggelenkprothese<br />

zu entwickeln. „Und wenn<br />

Addis Abeba hat derzeit über 3,3 Millionen Einwohner und wächst stark, vor allem<br />

durch Zuzug aus ländlichen Regionen. Die Hauptstadt von Äthiopien und zugleich<br />

sein wirtschaftliches Zentrum liegt mitten im Land. Sie ist der Sitz der UN-Wirtschaftskommission<br />

für Afrika und beherbergt den Hauptsitz der Afrikanischen Union<br />

Bereich gestellt werden. Da wartet Entwicklungsarbeit<br />

auf die Hersteller. Und<br />

auch die Kommunikation im Land und die<br />

lokalen Faktoren müsse man kennen, da<br />

diese mindestens genauso wichtig seien<br />

wie die technischen. „Darauf müssen sich<br />

Unternehmen einrichten – und unser Ziel<br />

ist es, mehr mit den Herstellern zusammenzuarbeiten<br />

und passende Produkte in<br />

gemeinsamen Projekten entstehen zu lassen“,<br />

erläutert Jodeit.<br />

Lokale Partner an Entwicklung<br />

und Fertigung beteiligen<br />

Wobei mit „gemeinsam“ gemeint ist, dass<br />

auch lokale Hersteller und Fachleute aus<br />

dem Zielland am Projekt mitarbeiten. Es<br />

gehe weder um rein wissenschaftliche Kooperationen,<br />

wenn man vorankommen<br />

will, noch darum, in ein Land zu reisen,<br />

dann daheim nach dem ermittelten Bedarf<br />

ein Produkt zu entwickeln und herzustellen<br />

und dieses zu exportieren. „So,<br />

wie auch die deutsche Medizin<strong>technik</strong>-Industrie<br />

zum Beispiel im Raum Tuttlingen<br />

aus einem handwerklich geprägten Milieu<br />

Bild: Pecold/Fotolia<br />

man zum Beispiel keine computergesteuerten<br />

Werkzeugmaschinen einsetzen<br />

kann, um eine Spritzgussform zu generieren,<br />

konzipiert man vielleicht eine Gussform<br />

in Blockbauweise, die auch ohne<br />

Hightech-Maschinen gefertigt werden<br />

kann.“<br />

Das Ziel aller Projekte, die unter dem<br />

Dach der Initiative Medtech Oneworld<br />

laufen, ist es, dass sich die Beteiligten internationale<br />

Expertise erarbeiten. Im Sinne<br />

von Global-Health-Lösungen, die bisher<br />

von Ernährungsfragen und medizinischen<br />

Themen geprägt waren und sich am<br />

Grundbedarf orientierten, würden künftig<br />

auch die Ingenieurwissenschaften<br />

stärker gefragt sein. Sie könnten einen<br />

Beitrag zu mehr Lebensqualität leisten.<br />

„Und dafür bereiten wir uns mit den derzeitigen<br />

Projekten vor“, sagt Eblenkamp.<br />

Seitens der Studierenden ist das Interesse<br />

an der Initiative Medtech Oneworld<br />

schon groß – es gibt weit mehr Anfragen<br />

zur Mitarbeit, als bisher Interessenten in<br />

Projekte eingebunden sind. Daher soll es<br />

im Sommer eine Global Health Challenge<br />

geben, bei der Teilnehmer aus den Ingenieurwissenschaften,<br />

der Medizin und<br />

der Informations<strong>technik</strong> drei Monate lang<br />

an Entwicklungsplänen arbeiten, die abschließend<br />

in Pitches vorgestellt werden –<br />

sowohl den Betreuern von der Hochschule<br />

als auch der Industrie. Wer hier mit seiner<br />

Idee besteht, hat eine Chance, dass<br />

diese in einem Projekt weiterentwickelt<br />

wird.<br />

Fördermittel für solche Ansätze seien<br />

grundsätzlich vorhanden. Allerdings stellen<br />

sich die Wege dahin anders dar als gewohnt<br />

– internationale Projekte seien, so<br />

berichtet Eblenkamp, bisher zumeist auf<br />

Länder der EU gemünzt gewesen. Ziehe<br />

man den Rahmen größer, steige der Aufwand,<br />

sowohl für das Aufbauen der Kontakte<br />

als auch für das Auffinden passender<br />

Forschungsprogramme. Doch sieht er<br />

in diesem Weg für die Zukunft großes Potenzial<br />

– das sich mit den Ansätzen der<br />

Initiative Medtech Oneworld umsetzen<br />

lassen sollte.<br />

■<br />

Dr. Birgit Oppermann<br />

birgit.oppermann@konradin.de<br />

Global Health an<br />

der TU München<br />

Durch zunehmende Vernetzung ist<br />

Gesundheit zu einem globalen Thema<br />

geworden. Das betrifft zum Beispiel<br />

die Verbreitung von Tropenkrankheiten<br />

durch Migration und<br />

Klimawandel und weit verbreitete<br />

antimikrobielle Resistenzen. Global<br />

Health ist ein multidisziplinärer Ansatz<br />

für Forschung, Lehre und Politikgestaltung,<br />

der unter anderem biomedizinische<br />

Wissenschaft mit Politik-<br />

und Sozialwissenschaften, Informatik<br />

und Ingenieurwesen verbindet.<br />

An der Technischen Universität<br />

München (TUM) gibt es seit 2017<br />

das Center for Global Health. Hier<br />

werden Forschungs- und Lehrprojekte<br />

zum Thema Global Health fachübergreifend<br />

zusammengeführt<br />

und ins Leben gerufen. Auch Medtech<br />

Oneworld trägt hierzu bei.<br />

www.med.tum.de/de/center-glo<br />

bal-health<br />

64 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Messe T4M<br />

Technology for Medical Devices<br />

Bild: Sitec<br />

Themen der Produktion als Schwerpunkt<br />

Messepremiere T4M in Stuttgart | Vielfältiges Angebot an Foren und Workshops | Vorstellung von Start-ups<br />

02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 65


■ [ MESSE ]<br />

T4M IN STUTTGART WILL<br />

MEDTECH-BRANCHE VERNETZEN<br />

Zuliefermesse | Die T4M – Technology for Medical Devices tritt an, sich als neue Plattform<br />

für Medizin<strong>technik</strong> zu positionieren. Vom 7. bis zum 9. Mai 2019 öffnet die Messe<br />

erstmals ihre Tore. Mit im Boot der Premierenveranstaltung sind der VDMA und der<br />

Branchenverband der Schweizer Medizin<strong>technik</strong> Swiss Medtech.<br />

Die T4M, die neue Messe für Medizin<strong>technik</strong><br />

der Landesmesse Stuttgart,<br />

öffnet vom 7. bis zum 9. Mai erstmals ihre<br />

Tore. Mit dabei sind rund 250 Aussteller<br />

aus 15 Ländern: Sie zeigen Produkte und<br />

Trends in den Bereichen Fertigungs<strong>technik</strong>,<br />

Produktion, Dienstleistungen sowie<br />

Komponenten und Werkstoffe. Erwartet<br />

werden in Stuttgart rund 6000 Fachbesucher.<br />

Die T4M ist ebenso für Hersteller<br />

wie auch für die gesamte Zulieferindustrie<br />

der Medizin<strong>technik</strong> interessant“, sagt<br />

Tanja Wendling, Projektleiterin der Messe<br />

T4M. Entwicklungs- und Produktions -<br />

leiter, Ingenieure und Einkäufer, aber<br />

auch Wissenschaftler finden auf rund<br />

20000 m2 Ausstellungsfläche, die neuesten<br />

Technologien der Branche.<br />

Die Landesmesse Stuttgart als Veranstalter<br />

der T4M arbeitet eng mit Unternehmen<br />

und Verbänden aus der Medizin<strong>technik</strong><br />

im Inland und europäischen Ausland<br />

zusammen. So fungiert beispielsweise<br />

der VDMA als ideeller Träger der T4M.<br />

Damit verantwortet der Industrieverband<br />

die Messe inhaltlich und gestalterisch mit<br />

und unterstützt die Veranstaltung durch<br />

Reputation, Fachwissen und Kontakte.<br />

Ideal ist der VDMA als Partner für die Landesmesse<br />

Stuttgart durch seinen Bezug zu<br />

den Themen Fertigungs<strong>technik</strong> und Produktionsumfeld,<br />

die in der Medizin<strong>technik</strong><br />

und speziell auf der T4M einen hohen<br />

Stellenwert haben. Die Arbeitsgemeinschaft<br />

Medizin<strong>technik</strong> des VDMA zeigte<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Neue Messe T4M in Stuttgart<br />

Schwerpunkt auf Fertigung und<br />

Produktionsumfeld<br />

VDMA und Swiss Medtech als Partner<br />

Kongress und Start-up-Bereich<br />

Innovationen und neue Fertigungstechnologien stehen im Mittelpunkt der T4M -<br />

Technology for Medical Devices in Stuttgart<br />

sich von Beginn an vom Konzept der T4M<br />

und vom Standort überzeugt: „Stuttgart<br />

hat sich für Industriemessen speziell im<br />

Bereich der Produktions<strong>technik</strong> bewährt“,<br />

so Niklas Kuczaty, der für Märkte, Veranstaltungen,<br />

Mitgliederbetreuung in der<br />

Arbeitsgemeinschaft zuständig ist. Er setze<br />

zudem hohes Vertrauen in den Veranstalter<br />

und ist sich sicher, dass die Medizin<strong>technik</strong>branche<br />

von der langjährigen<br />

Industriemesseerfahrung der Landesmesse<br />

profitieren werde.<br />

Mit dem Swiss Medtech konnte für die<br />

Messe ein weiterer gut vernetzter regionaler<br />

Kooperationspartner gewonnen<br />

werden: Der 2017 gegründete Schweizer<br />

Medizin<strong>technik</strong>verband mit 560 Mitgliedsunternehmen<br />

vertritt den nach<br />

Deutschland mit über 10 Mrd. Euro umsatzstärksten<br />

Markt für Medizin<strong>technik</strong> in<br />

Europa. Als ideeller Partner organisiert<br />

Swiss Medtech einen Gemeinschaftsstand<br />

auf der T4M. Jonas Frey, verantwortlich<br />

Bild: HQUALITY/Fotolia<br />

für das Messewesen beim Schweizer<br />

Branchenverband Swiss Medtech: „Eine<br />

Umfrage bei unseren Mitgliedern hat gezeigt:<br />

Baden-Württemberg hat bei den<br />

Ausstellern klar die Nase vorne. Zudem<br />

pflegt die Messe Stuttgart eine angenehme<br />

Kooperationskultur und arbeitet auf<br />

einem ausgesprochen hohen Servicelevel,<br />

sodass wir uns dazu entschieden haben,<br />

unser beider Expertise für die Medizin<strong>technik</strong>branche<br />

gewinnbringend zu bündeln.“<br />

Stuttgart setzt bei T4M<br />

auf starke Partner<br />

Neben VDMA und Swiss Medtech sind<br />

auch die Initiative Hochform, Technology<br />

Mountains, CCI und Micronarc mit Gemeinschaftsständen<br />

auf der Messe aktiv.<br />

Messeteilnehmer und Besucher der T4M<br />

profitieren dabei von der Kompetenz der<br />

fachlich und regional dicht vernetzten<br />

Ausstellergemeinschaften mit ihren rund<br />

66 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


BME-Forum: Einkäufer im Fokus<br />

Der industrielle Einkauf steht im Zeitalter<br />

von Digitalisierung und Globalisierung<br />

vor neuen Herausforderungen. Vor allem<br />

auf dem Gebiet der Medizin<strong>technik</strong> müssen<br />

sich Einkäufer auf weltweit veränderte<br />

Markt- und Wettbewerbsbedingungen<br />

einstellen. Um seinen Mitgliedern dazu<br />

praxisnahe, umfassende Brancheninformationen<br />

aus erster Hand zu vermitteln,<br />

veranstaltet der Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik (BME)<br />

sein Format „BME-Forum Einkauf in der<br />

Medizin<strong>technik</strong>“ samt angebundenem<br />

Workshop jetzt erstmals gemeinsam mit<br />

einer Medizin<strong>technik</strong>messe. Plattform<br />

hierfür ist die T4M in Stuttgart. In einer<br />

Mischung aus Praxisvorträgen, Diskussionsrunden<br />

und Trainings sollen die BME-<br />

Veranstaltungen Teilnehmer aus den Bereichen<br />

Einkauf, Global Sourcing, Materialgruppenmanagement,<br />

strategischer<br />

Einkauf und Supply Chain Management<br />

über neueste Entwicklungen in der Medizin<strong>technik</strong><br />

informieren und ihnen die<br />

Möglichkeit geben, sich zu aktuellen Fragestellungen<br />

auszutauschen. Einen zusätzlichen<br />

Mehrwert erhalten die Teilnehmer<br />

durch Synergieeffekte mit der<br />

T4M. So können sie ihren Messebesuch<br />

um Impulsvorträge, Workshops zu anderen<br />

Medizin<strong>technik</strong>-Themen und Gespräche<br />

mit Ausstellern an deren Ständen ergänzen.<br />

Ein weiterer Einkäufer-Hotspot<br />

wird die geplante BME-Lounge sein.<br />

Das BME-Forum Einkauf in der Medizin<strong>technik</strong><br />

findet am Einkäufertag der T4M<br />

am 8. Mai 2019 statt, der Workshop am<br />

letzten Messetag, dem 9. Mai 2019. Alle<br />

Teilnehmer erhalten kostenfreie Tickets<br />

für die T4M.<br />

www.bme.de/einkauf-in-der-medizin<br />

<strong>technik</strong>/<br />

60 Unternehmen. „Ihre Stände sind zentrale<br />

Informationspunkte der Messe in<br />

Sachen Forschung, Innovation und<br />

Weiterbildung im Medizin<strong>technik</strong> -<br />

umfeld“, so der Veranstalter. Verbandsmitglieder<br />

können hier ebenso wie interessierte<br />

Fachbesucher neue Kontakte<br />

knüpfen und sich in persönlichen Gesprächen<br />

austauschen. Durch ihre hohe<br />

Reichweite und globalen Aktivitäten bieten<br />

die Träger der Gemeinschaftsstände<br />

zudem aussichtsreiche Perspektiven für<br />

länderübergreifende Kooperationen.<br />

An internationalen Kontakten ist auch<br />

T4M-Partner CCI interessiert. Im Pavillon<br />

der Initiative der Industrie- und Handelskammer<br />

Burgund Franche-Comté präsentieren<br />

sich französische Aussteller wie Décolletage<br />

de la Garenne, Micro Erosion,<br />

Pure Lab Plastics, Stainless und Statice.<br />

„Für uns ist die T4M auf jeden Fall ein<br />

Pflichttermin“, sagen die Verantwortlichen<br />

für den deutschen Markt und die<br />

Medizinbranche von CCI, Nathalie Aubry<br />

und Estelle Millet. „Wir sind von der Bedeutung<br />

des Standortes Stuttgart für die<br />

Medizin<strong>technik</strong>branche überzeugt und<br />

möchten es regionalen Unternehmen<br />

leichter machen, ihr Know-how einer internationalen<br />

Fachzielgruppe zu präsentieren.“<br />

Eine weitere Partnerschaft hat die<br />

T4M mit Advanced Business Events (abe),<br />

einem Veranstalter von One-to-One Meetings<br />

im B2B-Bereich geschlossen. Von einem<br />

auf die Branche zugeschnittenen<br />

Matchmaking-Angebot sollen interessierte<br />

Unternehmen profitieren.<br />

Junge Unternehmen fördert die T4M<br />

im Ausstellungsbereich Start-up World:<br />

Rund 60 Start-ups aus der Medizin<strong>technik</strong><br />

bekommen dort die Gelegenheit, sich<br />

zu präsentieren. Die „T4M Start-up<br />

World“ wird ergänzt durch eine Pitching<br />

Stage, auf der die Start-ups ihre Geschäftsideen<br />

einer Fachjury aus Investoren,<br />

Medizin<strong>technik</strong>industrie und Gründungsexperten<br />

vorstellen können. In einer<br />

gemeinsamen Networking & Partnering<br />

Area soll die Möglichkeit geboten<br />

werden, Kooperationen und Partnerschaften<br />

anzubahnen.<br />

(su) ■<br />

www.messe-stuttgart.de/t4m<br />

Weitere Informationen<br />

Ein Rahmenprogramm aus Vortragsforen,<br />

Guided Tours und Workshop-<br />

Sessions runden das Ausstellungsprogramm<br />

der T4M ab.<br />

Das Team von medizin&<strong>technik</strong><br />

finden Sie in Halle 9, Stand F44<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

21. – 23. Mai 2019<br />

in Nürnberg<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Attraktives B2B-Partnering:<br />

<br />

<br />

<br />

Tiefgreifende<br />

Kongressinhalte:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 67<br />

www.medtech-summit.de


■ [ MESSE ]<br />

„WIR BRINGEN ALLE AKTEURE<br />

UND SICHTWEISEN ZUSAMMEN“<br />

Premiere und Perspektiven für die T4M | Mit den bisherigen Ausstelleranmeldungen<br />

ist Tanja Wendling, Projektleiterin der Messe T4M – Technology for Medical Devices,<br />

zufrieden. An einer Beteiligung als Aussteller im Jahr 2020 haben eine Reihe von Unternehmen<br />

bereits Interesse geäußert.<br />

Tanja Wendling, Projektleiterin T4M bei<br />

der Landesmesse Stuttgart<br />

Bild: Messe Stuttgart<br />

■ Frau Wendling, Sie haben seit dem<br />

Frühjahr 2018 auf die Premiere der T4M<br />

hingearbeitet. Was sind für Sie heute die<br />

wichtigsten Indizien für einen erfolgreichen<br />

Start?<br />

Ein Indiz ist sicherlich der Anmeldestand.<br />

Wir haben unser Ziel für die Premiere<br />

erreicht und erhalten kontinuierlich<br />

neue Anfragen. Als weiteren Punkt<br />

sehe ich das vielfältige Rahmenprogramm,<br />

das wir bereits mit Experten<br />

aus der Branche auf die Beine gestellt<br />

haben. Es haben sich so viele interessiert<br />

gezeigt und sind bereit, selbst et-<br />

was beizusteuern – das werte ich als<br />

sehr positives Zeichen.<br />

■ Welche inhaltlichen Schwerpunkte<br />

ergeben sich aus den bisherigen Aus -<br />

stelleranmeldungen?<br />

Dass wir uns auf Fertigung und Produktion<br />

konzentrieren wollen, hatten wir<br />

für die T4M angekündigt. Dem, was wir<br />

versprochen haben, werden wir schon<br />

bei der Premiere gerecht. Sehr vieles<br />

wird sich um Kunststoffe sowie um Metallver-<br />

und -bearbeitung in der Medizin<strong>technik</strong><br />

drehen. Und Produktion wird<br />

in der Messehalle direkt erlebbar, da<br />

Aussteller wie Arburg, Citizen, Fanuc<br />

oder auch Gühring ihre Maschinen in<br />

die Ausstellung mitbringen.<br />

■ Viele Besucher werden sich die neuen<br />

Messen T4M und Medtec Live anschauen.<br />

Was sehen Sie als Alleinstellungsmerkmal<br />

für Ihre Veranstaltung?<br />

Wir bieten den Fachbesuchern mit der<br />

T4M eine fokussierte Kombination aus<br />

Information, Weiterbildung und Networking.<br />

Auf der Messe gibt es einen<br />

tollen Mix aus Fachgesprächen mit<br />

Ausstellern, Input bei Messeforen<br />

beispielsweise zur MDR, Digitalisierung,<br />

3D-Druck und Smart Health oder<br />

auch die Weiterbildung in kostenfreien<br />

Workshops mit Experten in den jeweiligen<br />

Themen.<br />

■ Welche Rolle spielen aus Ihrer Sicht<br />

die neu positionierte DMEA oder auch die<br />

Xpomet im Medizin<strong>technik</strong>-Messemarkt?<br />

Ich persönlich denke, dass Fachmessen,<br />

die einen klaren Fokus haben, im Markt<br />

gewinnen werden. Eine DMEA beispielsweise<br />

konzentriert sich auf IT-<br />

Themen, die bei Ärzten und Kliniken<br />

eine Rolle spielen. Auch die Xpomet mit<br />

ihrem Festivalcharakter hat eine be -<br />

sondere Ausrichtung. Beide unter -<br />

scheiden sich deutlich von technisch<br />

orientierten Fachmessen, und die<br />

potenziellen Besucher werden danach<br />

schauen, welche Art der Information<br />

am besten zu ihren Bedürfnissen passt.<br />

Wir bieten das an, von dem wir<br />

glauben, dass der Markt es braucht.<br />

Letztlich werden die Besucher ent -<br />

scheiden – und ich hoffe sehr, dass sich<br />

möglichst viele beide Premieren genau<br />

anschauen.<br />

Für das Jahr 2020 rechnen<br />

wir mit deutlichem,<br />

aber gesundem Wachstum<br />

■ Welche Perspektiven haben Sie für<br />

2020 im Blick?<br />

Es wird auf jeden Fall eine Folgeveranstaltung,<br />

eine Messe T4M im Jahr 2020<br />

geben. Wir haben jetzt schon sehr viele<br />

Anfragen von Ausstellern, die grundsätzlich<br />

nicht bei einer Messepremiere<br />

dabei sind, aber für nächstes Jahr Interesse<br />

an einer Beteiligung haben. Wenn<br />

wir dieses Jahr alles richtig machen, haben<br />

wir die Perspektive für ein deutliches,<br />

aber gesundes Wachstum im<br />

nächsten Jahr. Den genauen Termin für<br />

die T4M 2020 geben wir bei der Premiere<br />

bekannt. Und wir werden auf jeden<br />

Fall mit unseren Partnerschaftskonzepten<br />

weitermachen. Wir können Messe –<br />

und wir holen uns für die jeweilige<br />

Branche die Experten für die wichtigen<br />

Themen mit an Bord.<br />

Dr. Birgit Oppermann<br />

birgit.oppermann@konradin.de<br />

68 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


[ ADVERTORIAL ]<br />

KOMPLETTE LÖSUNGEN<br />

MIT VOLLEM SERVICE<br />

Präzision mit System | Die Fertigung von Dreh- und Frästeilen für die Medizin<strong>technik</strong> verlangt<br />

große Sorgfalt und hohe Präzision über alle Prozessschritte hinweg. Genau hier liegt die Kompetenz<br />

der nach DIN EN ISO 13485:2016 zertifizierten KSP GmbH mit Sitz in Weil der Stadt.<br />

Dental<strong>technik</strong> und Orthopädie: Präzision braucht<br />

System und Liebe zum Detail<br />

Passgenaue Implantatbaugruppen mit funktionellen Ober -<br />

flächen, spezifische Reinigungsverfahren bis hin zur Sterilverpackung<br />

– für Kunden aus der Dental- sowie der Orthopädiebranche<br />

deckt die KSP GmbH die komplette Prozesskette ab. Wegen<br />

ihrer Erfahrung und Fertigungskompetenz sind die Mitarbeiter<br />

häufig bereits in die Entwicklungsprozesse von Implantatsystemen<br />

involviert und stehen den Kunden mit Rat und Tat zur Seite.<br />

KSP liefert kleine feinmechanische CNC Dreh- und Frästeile mit<br />

komplexer Geometrie und hoher Präzision<br />

Bild: KSP<br />

Endoskopie:<br />

Anspruchsvolle Bauteile für anspruchsvolle Geräte<br />

Technisch hochentwickelte Bereiche wie die Endoskopie leben<br />

von innovativen Lösungen und ständigen Neuentwicklungen.<br />

Dabei ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit in allen Bereichen<br />

unabdingbar. KSP arbeitet eng mit namhaften Herstellern<br />

medizintechnischer Hochleistungsgeräte zusammen und zeichnet<br />

sich dadurch als kompetenter Partner für die Produktion<br />

hochwertiger CNC Dreh- und Frästeile für medizintechnische<br />

Geräte und Bauteile für endoskopische Anwendungen aus.<br />

KSP produziert nicht nur nach Kundenanforderung und -spezifikation,<br />

sondern prüft, berät und unterstützt auf Kundenwunsch<br />

gegebenenfalls auch bei der Konstruktion.<br />

Unsere Kompetenzen auf einen Blick:<br />

• Bearbeiten von schwer zerspanbaren Werkstoffen wie Titan,<br />

Edelstahl, Nitinol, Molybdän und Sonderlegierungen<br />

• Herstellen von Klein(st)teilen bis zu einem Durchmesser<br />

von etwa 42 mm von der Stange oder bis 70 mm Durch -<br />

messer im Futter<br />

• Komplettbearbeitung (5 Achsen) im Arbeitsbereich bis etwa<br />

250 mm x 250 mm x 200 mm<br />

• Komplexe Geometrien mit engen Toleranzen realisieren<br />

• Präzises Bearbeiten im Mikrometer-Bereich (ab 0,001 mm)<br />

• Oberflächen-Veredelung durch Beschichten, Polieren, Strahlen<br />

oder andere Verfahren<br />

• Service: 3D-Druck, CAD, Reinraum, Laserbeschriftung, Lagerhaltung<br />

Präzision, die bei 0,001 mm beginnt<br />

Komponenten für die Medizin<strong>technik</strong> müssen hohen Qualitätsanforderungen<br />

entsprechen. Enge Toleranzen im μ-Bereich,<br />

kombiniert mit anspruchsvollen Geometrien und makellosen<br />

Oberflächen sind typisch und entscheidende Faktoren für die<br />

Standfestigkeit und Belastbarkeit der Baugruppe.<br />

Hier dreht sich alles um Service<br />

Die Zufriedenheit der Kunden ist das höchste Anliegen der Fachleute<br />

bei der KSP GmbH. Sie kümmern sich gern um alle erforderlichen<br />

internen und externen Prozessschritte und bieten<br />

Komplettlösungen: von der CAD-Konstruktion und dem 3D-<br />

Druck für Prototypen und Funktionsmuster über die Veredelung<br />

durch Oberflächenbehandlung und Laserbeschriftung bis hin zu<br />

Reinraumservice und Just-in-Time-Lieferkonzepten.<br />

KSP ist Ihr Ansprechpartner, wenn es um das Bewältigen von<br />

Beschaffungs- und Produktionsherausforderungen geht.<br />

Kontakt<br />

KSP GmbH | CNC Technik<br />

Josef-Beyerle-Str.14<br />

71263 Weil der Stadt<br />

Deutschland<br />

+49 7033 692030<br />

info@ksp-cnc.de<br />

www.ksp-cnc.de<br />

Besuchen Sie uns auf der T4M<br />

Technology for Medical Devices<br />

Wir stellen aus:<br />

Halle 9, Stand 9B65<br />

02/2019 medizin&tec hn i k 69


■ [ MESSE ]<br />

Wärme bringt den<br />

Schlauch in Form<br />

Kunststoff-Schläuche | Auf der T4M zeigt der Kunststoff-Spezialist<br />

Konmed die neuesten Möglichkeiten<br />

rund um vorgeformte Schläuche.<br />

Enge Platzverhältnisse in der neuen Gerätelinie? Soll zudem<br />

der Montageaufwand beim Zusammenbau reduziert werden?<br />

Um Raum und Zeit zu sparen, bringt Schweizer Konmed<br />

GmbH aus Rotkreuz Schläuche in die gewünschte Endform und<br />

versieht sie mit Armaturen. Neben Standardschläuchen extrudiert<br />

der Spezialist für Kunststoff-Komponenten auch Multi -<br />

lumenschläuche, die zur Führung mehrerer Medien geeignet<br />

sind. Gewebeverstärkte Schläuche übertragen zudem Axial- und<br />

Torsionskräfte und verbessern das Knickverhalten deutlich. Fluorkunststoffe<br />

oder Peek-Materialien ermöglichen Anwendungen<br />

mit hohen Anforderungen an die chemische und thermische Beständigkeit,<br />

wie dies bei den üblichen Reinigungs- und Sterilisationsverfahren<br />

gefordert wird.<br />

Mit der thermischen Umformung lassen sich Schläuche in die<br />

vom Kunden gewünschte Endform bringen. Ob unterschiedliche<br />

Radien oder Spiralen: die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt.<br />

Das Vorformen der Schläuche reduziert den Platzbedarf in der<br />

Anwendung sowie die Teilevielfalt, was wiederum das Risiko<br />

von Leckagen minimiert. Da die Kunststoffschläuche flexibel<br />

sind, ist eine rationelle Montage möglich, und die Schläuche<br />

Platzsparend dank der richtigen Form: Thermisch vorgeformte<br />

Schlauchbaugruppen<br />

nehmen die Bewegungen des Gerätes auf. Je nach Anwendung<br />

kommen marktgängige Armaturen oder Eigenentwicklungen<br />

zum Einsatz. Verbindungsarmaturen bringt Konmed direkt bei<br />

der Schlauchfertigung an. So werden beispielsweise Luer Lock<br />

Fittings direkt an den Schlauch angespritzt. Ebenso erstellt das<br />

Unternehmen Schlauchtrompeten, die zur Fixierung und Dichtung<br />

dienen. Somit kommt das Medium nicht in Kontakt mit zusätzlichen<br />

Materialien, außer demjenigen des Schlauches.<br />

Auf der T4M präsentiert sich Idas SO 13485-zertifizierte Unternehmen<br />

auf einem Partnerstand mit den Unternehmen MS Techniques<br />

SAS und Transluminal SARL.<br />

www.konmed.ch<br />

Auf der Messe T4M: Halle 9, Stand D25<br />

Bild: Konmed<br />

Zum Innentitel<br />

Lasermikrobearbeitung zur Herstellung medizintechnischer Produkte<br />

Absolute Zuverlässigkeit, Präzision und hohe Qualitätsstandards kennzeichnen<br />

medizinische Produkte. Insbesondere zur Bearbeitung von chirurgischen Instrumenten,<br />

Implantaten oder medizinischen Filtern eignet sich der Einsatz von Ultrakurzpulslasern<br />

(UKP) als hochpräzises und effektives Werkzeug zur Lasermikrobearbeitung.<br />

Das bearbeitbare Materialspektrum reicht von Kunststoffen über Glas<br />

bis hin zu Titan. Etabliert hat sich die UKP-Lasertechnologie insbesondere in den<br />

Bereichen Mikrobohren, Mikrostrukturieren und Mikroabtragen von 3D-Konturen.<br />

SITEC ist ein weltweit geschätzter Partner und Systemlieferant für automatisierte<br />

Produktionsanlagen und für die Serienfertigung von Baugruppen und Komponenten.<br />

Dem Einsatz innovativer<br />

Technologien widmen wir unsere<br />

ganze Aufmerksamkeit. Wir ent -<br />

wickeln für unsere Kunden serienreife<br />

Lösungen zur Lasermaterialbearbeitung,<br />

zur elektrochemischen<br />

Metallbearbeitung und der<br />

automatisierten Montage.<br />

SITEC Industrietechnologie GmbH,<br />

www.sitec-technology.de<br />

www.telesistech.de<br />

Bild: Sitec Industrietechnologie<br />

Beschichtungs<strong>technik</strong><br />

Oberfläche gibt dem<br />

Medizininstrument Funktion<br />

Die Adelhelm Unternehmensgruppe zeigt<br />

ihr Know-how rund um das Thema funktionalisierte<br />

Oberflächenbeschichtungen.<br />

Dazu gehören Beschichtungen zur elektrischen<br />

Isolation, Gleit- sowie Antihaft -<br />

beschichtungen mit vollfluorierten, teilund<br />

nicht-fluorierten Kunststoffen auf<br />

Instrumenten der HF-Chirurgie. Aber<br />

auch hydrophile Beschichtungen für metallische<br />

und polymere Untergründe sowie<br />

sehr haltbare Markierungen von Medizin-Produkten<br />

gehören zum Leistungsportfolio<br />

des Eninger Unternehmens. Für<br />

die Applikationsprozesse der FDA-konformen<br />

und biokompatiblen Beschichtungen<br />

stehen abgestimmte Vorbehandlungsanlagen<br />

zur Verfügung, die eine sichere Haftung<br />

auf der Oberfläche ermöglichen.<br />

www.adelhelm.de<br />

Auf der Messe T4M: Halle 9, Stand E15<br />

70 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


[ ADVERTORIAL ]<br />

OPTICAL FIBER SOLUTIONS<br />

BY OFS FOR YOUR MEDICAL DEVICE<br />

Optical Fibers | Many of today’s medical applications use high-quality silica optical fiber.<br />

Because a broad range of optical fibers is available to serve this market, users must care -<br />

fully choose the right fiber to avoid delays in product design and time to market, along<br />

with increased development costs.<br />

Medical fiber optic<br />

assembly line in<br />

environmentally<br />

controlled room<br />

Photo: OFS<br />

With more than 35 years of experience in designing and<br />

manufacturing fiber optic products and solutions for the<br />

medical industry, OFS today continues to innovate in this area,<br />

working closely with its customers to help bring life-saving, lifeenhancing<br />

medical technology to market.<br />

From the glass preform to the optical fiber and cable design<br />

to the finished probe assembled in a low-bioburden room, OFS’<br />

engineering and manufacturing expertise help make vision and<br />

custom design a reality.<br />

OFS is ISO13485 certified, follows good FDA Good Manufacturing<br />

Practices, and tests fibers to USP Class VI standards<br />

and ISO10993 for biocompatibility.<br />

There are more than a few companies who can manufacture<br />

silica optical fibers, but here are a few key points that set OFS as<br />

industry leader.<br />

• Understands the medical industry and can provide quality<br />

support along with ISO 13485 certification<br />

• Maintains Device History Records and retains data for an<br />

established period<br />

• Environmentally Controlled Manufacturing Rooms for low<br />

bioburden assembly manufacturing are available<br />

• Uses a vertically-integrated manufacturing system: preform,<br />

fiber, cable and assembly<br />

• Maintains biocompatibility test records and certificates<br />

• Has experience supporting new product development and<br />

has the capability and experience to scale up to volume production.<br />

Contact<br />

OFS<br />

55 Darling Drive<br />

Avon, CT 06001<br />

jkim@ofsoptics.com<br />

ufetzer@ofsoptics.com<br />

+49 7024 8689300<br />

www.ofsoptics.com/medical<br />

Visit us at T4M<br />

Technology for Medical Devices<br />

We will exhibit:<br />

Hall 9, Booth B24<br />

02/2019 medizin&tec hn ik 71


[ ADVERTORIAL ]<br />

T4M Vortragsforen/Lecture forums<br />

Uhrzeit /<br />

Time<br />

10:00 –<br />

10:45<br />

11:00 –<br />

11:30<br />

11:30 –<br />

12:00<br />

12:00 –<br />

12:30<br />

12:30 –<br />

13:00<br />

13:00 –<br />

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13:30 –<br />

14:00<br />

14:00 –<br />

14:30<br />

14:30 –<br />

15:00<br />

15:00 –<br />

15:30<br />

15:30 –<br />

16:00<br />

Dienstag, 7. Mai<br />

Tuesday, 7 May<br />

Feierliche Eröffnung mit<br />

Medical Device Regulations Dialogue<br />

Keynote MDR: Was die Branche ein Jahr vor Ende<br />

der Übergangsfrist bewegt.<br />

Miriam Schuh, Rechtsanwältin, Reusch Law<br />

Ihr erstes Mal? Was es bei klinischen Studien mit<br />

Medizinprodukten zu beachten gilt.<br />

Dr. Uwe Anzenberger, General Manager Germany,<br />

Link Medical<br />

Künstliche Intelligenz als Medizinprodukt –<br />

Regulatorische Anforderungen in den USA<br />

und in der EU.<br />

Dr. Heinz-Uwe Dettling, Rechtsanwalt,<br />

Ernst & Young Law<br />

MDR / Regularien<br />

MDR / Regularien<br />

Digitalisierung und Regularien – die größten<br />

Herausforderungen in der Medizin<strong>technik</strong>.<br />

Jens Fröhlich, Branchen Manager Medizin<strong>technik</strong>,<br />

oxaion<br />

MDR / Regularien<br />

Smart factory – mit dem digitalen Zwilling zu<br />

sicheren und nachverfolgbaren Prozessen in der<br />

Medizin<strong>technik</strong>.<br />

Dr. Thomas Mücke, Strategisches Business Consulting,<br />

Siemens Industry Software<br />

Fertigung + Prozesse<br />

Lasermikrobearbeitung für<br />

medizintechnische Produkte.<br />

Peter Leipe, Leiter Lasertechnologiezentrum,<br />

SITEC Industrietechnologie<br />

Fertigung + Prozesse<br />

Strahlensterilisation, welche mikrobiologischen<br />

Validierungsverfahren gibt es und welche liegen<br />

im Trend?<br />

PD Dr. Andrea Nolte-Karayel, Leitung wissenschaftliche<br />

Beratung und Biokompatibilität, BBF Sterilisationsservice<br />

Fertigung + Prozesse<br />

Anwendung der 3D-Druck<strong>technik</strong> im Bereich der<br />

Herz, Thorax und Gefäßchirurgie.<br />

Dr. med. Ahmed Ghazy, Funktionsoberarzt der<br />

Herzchirurgie, Universitätsmedizin Mainz<br />

Additive Fertigung<br />

3D-Druck einer neuen Medizinprodukte-Generation<br />

aus Hochleistungskunststoffen wie PEEK.<br />

Stefan Leonhardt, CEO, Kumovis<br />

Additive Fertigung<br />

AM Field Guide – eine Entdeckungsreise in die<br />

Welt der additiven Fertigung.<br />

Prof. Steffen Ritter, Hochschule Reutlingen<br />

Additive Fertigung<br />

Mittwoch, 8. Mai<br />

Wednesday, 8 May<br />

Keynote „2030: Die Medizin der Zukunft“<br />

Sven Gábor Jánszky, Innovationsstratege<br />

Zwei Praxisbeispiele für die Digitalisierung in der<br />

Medizin: Smart Factory – Neue Wertschöpfungspotentiale<br />

in der Produktion<br />

iSolid Digitalisierung in der Diagnostik von<br />

Infektionskrankheiten.<br />

Dr. Thomas Ertl, Geschäftsführer, Gambro<br />

Dialysatoren/ Baxter<br />

Dr. Steffen Hüttner, Vorstandsvorsitzender, Verein zur<br />

Förderung der Biotechnologie und Medizin<strong>technik</strong> e. V.<br />

So kombinieren Medizingerätehersteller Security<br />

mit neuen Geschäftsmodellen.<br />

Oliver Winzenried, Vorstand Wibu-Systems und<br />

Mitglied im Vorstand der AG Medizin<strong>technik</strong> im VDMA<br />

Prozessautomatisierung im Krankenhaus der<br />

Zukunft: der Forschungscampus Mannheim<br />

Molecular Intervention Environmen M²OLIE.<br />

Andreas Rothfuss, Projektgruppe für Automatisierung<br />

in der Medizin und Biotechnologie PAMB, Fraunhofer IPA<br />

Klinik 4.0 – Digitalisierung im Krankenhaus.<br />

Andreas Rothfuss, Projektgruppe für Automatisierung<br />

in der Medizin und Biotechnologie PAMB, Fraunhofer IPA<br />

Personalisierung in der Medizin – das Leistungszentrum<br />

Mass Personalization Stuttgart Fraunhofer IPA.<br />

Dr. Okan Avci, Gruppenleiter „Virtual Orthopedic Lab“,<br />

Fraunhofer IPA<br />

Patient Engagement: Die zukünftige Rolle des<br />

Patienten in der Medizin<strong>technik</strong>innovation.<br />

Dr. Urs Schneider, Leiter des Bereichs Medizin- und<br />

Bioproduktions<strong>technik</strong>, IPA<br />

Admedicum Business for Patients. Sherille Veira,<br />

Patient Engagement Expert, Netherlands<br />

Neue Herausforderungen für Medizin<strong>technik</strong>-<br />

Zulieferer durch die MDR.<br />

Diethelm Carius, Referent Medizin<strong>technik</strong>,<br />

VDMA – Arbeitsgemeinschaft Medizin<strong>technik</strong><br />

MDR (2017/745) Konformitätsbewertungsverfahren –<br />

PLM und digitale Transformation als Wegbereiter<br />

zur Konformität.<br />

Frank Wackenhut, NET Management Consulting,<br />

NET AG system integration<br />

Erfolgreiches Life Cycle Management<br />

in der Medizinelektronik.<br />

Dr. Bernd Maisenhölder,<br />

Director Marketing, Iftest<br />

Digitalisierung<br />

Digitalisierung<br />

Digitalisierung<br />

Digitalisierung<br />

Personalisierte Medizin<br />

Personalisierte Medizin<br />

MDR / Regularien<br />

MDR / Regularien<br />

Elektronik<br />

Innovative, ultra-miniaturisierte Medizinprodukte.<br />

Marijan Simek, Sales Manager, Valtronic<br />

Elektronik<br />

Donnerstag, 9. Mai<br />

Thursday, 9 May<br />

STAGE BLUE<br />

Keynote „Marktentwicklung“<br />

Marcus Kuhlmann, Fachverbandsleiter Medizin<strong>technik</strong><br />

Medizin<strong>technik</strong> im Wandel: Ihre Chance als Experte!<br />

Christian Kalous, Direktor DACH, LHi Group<br />

Herausforderungen der Medizin<strong>technik</strong> und neue<br />

Arbeitsmodelle: Ist Ihr Recruitment zeitgemäß?<br />

Christian Kalous, Direktor DACH, LHi Group<br />

Medizin<strong>technik</strong> 4.0 – Datenintegrität in der Smart<br />

Factory sicherstellen mit MES-Standardsoftware.<br />

Dietmar Binert, Executive Manager Sales,<br />

MPDV Mikrolab<br />

Mit QM-Software zur Normenkonformität in der<br />

Medizin<strong>technik</strong>.<br />

Harald Dimmler, Deputy Head of Sales & Projektbegleiter<br />

Medizin<strong>technik</strong>, CAQ<br />

UDI-Konforme Laserkennzeichnung von wiederverwendbaren<br />

Medizinprodukten – Klasse Ir-Produkte<br />

gemäß MDR-Vorgaben weiterhin in Verkehr bringen.<br />

Christian Söhner, Global Vertical Manager<br />

Medical, FOBA Laser Marking + Engraving I Alltec<br />

Integrity Testing for sterile medical device<br />

packaging under ISO 11607.<br />

Noel Gibbons, Technical Advisor - Packaging,<br />

Anecto Test Service DAC a STERIS Company<br />

The Shrinking World: Essentials for Micro Molding.<br />

Aaron Johnson, Vice President of Marketing &<br />

Customer Strategy, Accumold<br />

Fluorpolymere in der Medizin<strong>technik</strong>.<br />

Dr. Uwe Wallner, Leiter Produktentwicklung,<br />

Elring Klinger Kunststoff<strong>technik</strong><br />

Karriere<br />

Karriere<br />

Fertigung + Prozesse<br />

Fertigung + Prozesse<br />

Fertigung + Prozesse<br />

Fertigung + Prozesse<br />

Kunststoff<br />

Kunststoff<br />

Weitere Informationen/more information:<br />

t4m-expo.de/programm<br />

72 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


[ ADVERTORIAL ]<br />

Uhrzeit /<br />

Time<br />

11:00 –<br />

11:30<br />

11:30 –<br />

12:00<br />

12:00 –<br />

12:30<br />

12:30 –<br />

13:00<br />

Dienstag, 7. Mai<br />

Tuesday, 7 May<br />

Strategieentwicklung, Kommunikation:<br />

Gesundheitsstandort Baden-Württemberg –<br />

wirtschaftsstark und innovativ.<br />

Dr. Barbara Jonischkeit, Bereichsleitung Gesundheit<br />

und Bioökonomie, BioPro Baden-Württemberg,<br />

Management + Markt<br />

Erfahrungsbericht: CleanMed KMU-Leitfaden<br />

zur standardisierten Reinigung von chirurgischen<br />

Instrumenten.<br />

Julia Steckeler, Geschäftsführerin, Medical Mountains<br />

Reinigung<br />

Reinheit von Medizinprodukten: Die neu VDI-Richtlinie<br />

2083 Blatt 21 – Hilfestellung für Hersteller,<br />

benannte Stellen und Labore.<br />

Dr. Markus Rochowicz, Gruppenleiter Reinheits<strong>technik</strong>,<br />

Fraunhofer IPA<br />

Reinigung<br />

Zuverlässige Diagnostik und Therapie dank präziser<br />

Antriebs<strong>technik</strong>.<br />

Tim Schmidt, Strategischer Vertriebsingenieur Medizin<strong>technik</strong>,<br />

Harmonic Drive<br />

Mittwoch, 8. Mai<br />

Wednesday, 8 May<br />

VDI-Richtlinie 2017 „Medical Grade Plastics“ – Klarheit<br />

und verbindliche Vorgehensweisen für Kunststoffe<br />

in Medizinprodukten.<br />

Prof. Dr.-Ing. Thomas Seul, Prorektor Forschung und<br />

Transfer, Professur Fertigungs<strong>technik</strong> | Werkzeugkonstruktion<br />

- Angewandte Kunststoff<strong>technik</strong> (AKT)<br />

sowie Präsident Verband Deutscher Werkzeug- und<br />

Formenbauer e. V., Hochschule Schmalkalden<br />

Kunststoff<br />

Jeder μm zählt – Mikro-Spritzgießen von<br />

Micro-Wells für die Diagnostik.<br />

Harald Grün, Geschäftsführender Gesellschafter,<br />

MDX Devices<br />

Kunststoff<br />

Automatisierte Software-Prüfung für Medizingeräte<br />

nach DIN EN 62304:A1 2015.<br />

Eric Thomas, Projektierung, macio<br />

Elektronik<br />

Neue Anwendungen und Optimierung in der Medizin<strong>technik</strong><br />

durch flexible Elektronik und Sensorik.<br />

Dr. Dominik Gronarz, Geschäftsführer,<br />

Organic Electronics Saxony Management<br />

Donnerstag, 9. Mai<br />

Thursday, 9 May<br />

STAGE PINK<br />

Klinische Prüfungen mit Medizinprodukten –<br />

Aktuelle Situation und Ausblick.<br />

Sandra Göpfrich, Leitung der Geschäftsstelle<br />

der Ethik-Kommission, Landesärztekammer<br />

Baden-Württemberg<br />

Medizin<br />

Einschnitte – Einblicke: Ein innovativer Workshop<br />

von Anwendern für MedTech-Unternehmen schafft<br />

exklusiv Wissensvorsprung und Wettbewerbsvorteil.<br />

Prof. Dr. Bernhard Hirt, Direktor, Institut<br />

für Klinische Anatomie und Zellanalytik,<br />

Eberhard Karls Universität Tübingen Medizin<br />

3D printing of bioresorbable polymers for<br />

medical devices.<br />

Dr. Cécile Boudot, Head Application Technology Biomaterials<br />

Medical Devices, Evonik Nutrition & Care<br />

Additive Fertigung<br />

Mit Additiver Fertigung bereit für<br />

die Medical Zukunft.<br />

Thomas Mösli, Assistent CTO / Spezialprojektleiter,<br />

Samaplast<br />

13:00 –<br />

13:30<br />

13:30 –<br />

14:00<br />

14:00 –<br />

14:30<br />

14:30 –<br />

15:00<br />

15:00 –<br />

15:30<br />

15:30 –<br />

16:00<br />

Konstruktion + Komponenten<br />

Hohe Patientensicherheit und Leistungsfähigkeit<br />

chirurgischer Instrumente.<br />

Uli Kammerer, Geschäftsführer, Weber Instrumente<br />

Konstruktion + Komponenten<br />

Verbesserung der Sicherheit von Medizinprodukten:<br />

Beispiele aus der Materialprüfung.<br />

Lukas Eschbach, Leiter Werkstoffe / Leiter Marketing,<br />

RMS Foundation<br />

Konstruktion + Komponenten<br />

Produktentwicklung im Web mit PLATO e1ns –<br />

die Patientensicherheit im Blick.<br />

Dr. Thomas Schmitz, Senior Consultant und Projektmanager<br />

in der Life-Science-Industrie, Plato Lübeck<br />

Konstruktion + Komponenten<br />

Medical Apps nach MDR – dem Papiertiger<br />

Paroli bieten.<br />

Hannes Mühlenberg, Consultant Medical Devices,<br />

infoteam Software<br />

Digitalisierung<br />

Digitalisierungsgetriebene Erfolgsfaktoren<br />

im Medizinproduktemarkt.<br />

Dr. Klaas Rackebrandt, Senior Berater, Unity<br />

Digitalisierung<br />

Medizingeräte in der Cloud? Aber sicher!<br />

Franz-Josef Eberle, Manager der Business<br />

Unit Processes & Networks, SyroCon Consulting<br />

Digitalisierung<br />

Elektronik<br />

Novelle DIN EN ISO 10993-1 – Kurze Übersicht der<br />

Änderungen – Was bedeutet chemische/<br />

physikalische Charakterisierung?<br />

Dr. Stephan Altenburger, Prüfleitung,<br />

CleanControlling Medical<br />

Reinigung<br />

Beseitigung kritischer Verunreinigungen auf<br />

komplexen Geometrien: Reinigen direkt an<br />

der Grenzschicht.<br />

Gerhard Koblenzer, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter (CEO), LPW<br />

Reinigung<br />

Erfolgsfaktor Oberfläche – Sicherstellung der geforderten<br />

Biokompatibilität dank wässriger Reinigung<br />

und optische Flexibilität durch innovative Chrom(VI)<br />

freie Beschichtungen.<br />

Maximilian Keßler, Global Business Development<br />

Medical, SurTec International<br />

Reinigung<br />

Success Factors beside the Implant Design –<br />

Why can your patient-specific Implant fail?<br />

Martin Herzmann, Sales Manager, Materialise Medical<br />

Additive Fertigung<br />

Grenzflächenanalytik zur Prozessentwicklung in der<br />

additiven Fertigung.<br />

Dr. Dagmar Martin, Gruppenleiterin Grenzflächenanalytik<br />

im Produktionsprozess, NMI Naturwissenschaftliches<br />

und Medizinisches Institut an der Universität<br />

Tübingen<br />

Additive Fertigung<br />

Neue Geschäftsmodelle, unendliche Möglichkeiten<br />

oder Marketinggag: Wo steht die Additive Fertigung<br />

in ihrer Branche heute? Ergebnisse einer aktuellen<br />

Marktforschung.<br />

Joscha Riemann, Produktmanager,<br />

Vogel Communications Group<br />

Additive Fertigung<br />

Medizingeräteentwicklung 4.0: Potenziale erkennen<br />

und Innovationszyklen beschleunigen.<br />

Patrick Burgun, Director CAD Zentraleuropa, PTC<br />

PCAP Touch Screens und Glas.<br />

Rudolf Sosnowsky, Technischer Leiter (CTO).<br />

HY-LINE Computer Components Vertriebs GmbH<br />

Konstruktion + Komponenten<br />

Innovationspotenzial Keramikspritzguss:<br />

Höhere Applikationsperformance durch Materialvorteile<br />

und Geometriefreiheit der Bauteile.<br />

Jens Graf, New Business Development,<br />

Kläger Spritzguss<br />

Konstruktion + Komponenten<br />

The Future of Medical Tech.<br />

Eli Schwalm, CEO, Yehonatan Medical<br />

Additive Fertigung<br />

Additive Fertigung<br />

Konstruktion + Komponenten<br />

powered by<br />

02/2019 medizin&tec hn i k 73


■ [ MESSE ]<br />

SOFTWARE ERLEICHTERT<br />

DIE REGULIERTE FERTIGUNG<br />

MES-Branchenlösung | Sowohl die Medizin<strong>technik</strong>industrie als auch andere regulierte<br />

Branchen stehen vor zwei großen Herausforderungen: effizient produzieren und dabei<br />

ein breites Spektrum an Vorgaben einhalten. Unterstützung bietet das MES-System<br />

Hydra for Life Science.<br />

Die MES-Branchenlösung<br />

Hydra for Life Science bietet ein<br />

breites Spektrum an Standardfunktionen<br />

für regulierte<br />

Fertigungsunternehmen<br />

Abgesehen von den regulatorischen<br />

Anforderungen sind die meisten Medizin<strong>technik</strong>hersteller<br />

und Medizin<strong>technik</strong>zulieferer<br />

ganz normale Fertigungsunternehmen<br />

– sie verarbeiten Kunststoff,<br />

Metall, Papier und andere Rohstoffe zu<br />

Komponenten und Produkten mit hohem<br />

Qualitätsanspruch. Da ist es kaum verwunderlich,<br />

dass ein Manufacturing Execution<br />

System (MES) sich besonders gut<br />

eignet, um die üblichen Belange der Fertigung<br />

abzubilden und zu bedienen. Ergänzende<br />

Anforderungen wie Rückverfolgbarkeit,<br />

Datenintegrität sowie besondere<br />

Prozesse und Begrifflichkeiten kann ein<br />

integriertes MES auch erfüllen.<br />

Die Reihen der Anbieter lichten sich allerdings,<br />

wenn es darum geht, dafür konkrete<br />

Standardanwendungen bereitzustellen.<br />

Zudem ist die Validierung von<br />

Prozesssoftware – darunter fällt auch ein<br />

MES – mit der ISO 13485:2016 zu einer<br />

Muss-Anforderung geworden. Und regulierte<br />

Hersteller müssen ein Qualitätsmanagement-System<br />

gemäß dieser Norm betreiben,<br />

um beispielsweise die üblichen<br />

Audits der FDA-Inspektoren zu bestehen.<br />

Bild: MPDV, Adobe Stock, Gorodenkoff<br />

Die neue MES-Branchenlösung Hydrafor<br />

Life Science der MPDV Mikrolab<br />

GmbH basiert auf der weltweit und branchenübergreifend<br />

genutzten Software<br />

MES Hydra. Viele der verfügbaren MES-<br />

Funktionen können so flexibel konfiguriert<br />

und parametrisiert werden, dass<br />

auch die Abbildung von Anforderungen<br />

möglich ist, die meist nur in regulierten<br />

Branchen auftreten. Dazu zählen ins -<br />

besondere der Audit Trail sowie das integrierte<br />

Berechtigungskonzept, was es<br />

Fertigungsunternehmen ermöglicht, die<br />

Datenintegrität über die komplette Wertschöpfungskette<br />

hinweg sicherzustellen.<br />

Software mit Fokus auf<br />

Standardfunktionen<br />

Neben den speziell für den regulierten<br />

Markt konfigurierten Funktionen bietet<br />

die Software ein breites Spektrum von<br />

Anwendungen gemäß VDI-Richtlinie<br />

5600, die mittlerweile bei über 1250 Unternehmen<br />

weltweit in unterschiedlichen<br />

Kombinationen genutzt werden. Dabei<br />

reicht das Funktionsportfolio von der Datenerfassung<br />

im Shopfloor über umfang-<br />

reiche Auswertungen aller Art bis hin zur<br />

Planung von Aufträgen, Ressourcen sowie<br />

Personaleinsatz. Auch die Dokumenta -<br />

tion des Herstellungsprozesses im Sinne<br />

der Rückverfolgbarkeit gehört zum standardmäßigen<br />

Funktionsumfang der MES-<br />

Lösung. Ergänzt um Anwendungen zur<br />

Qualitätssicherung und zum Personal -<br />

management soll Hydra for Life Science<br />

auch einen Beitrag zu mehr Transparenz<br />

und Effizienz im Shopfloor leisten.<br />

Aufgrund der breiten Kundenbasis und<br />

der Konfigurierbarkeit kann das System<br />

als Standardsoftware bezeichnet werden.<br />

Somit ist eine Eingruppierung in die<br />

GAMP-Softwarekategorie 4 „konfigurierte<br />

Produkte“ möglich. Dies erleichtert das<br />

typische Vorgehen zur Verifizierung als<br />

GxP-computergestütztes System gegenüber<br />

kundenspezifischen Applikationen<br />

(GAMP-Kategorie 5) enorm. Ebenfalls für<br />

Hersteller interessant ist, dass MPDV ein<br />

Qualitätsmanagementsystem (QMS) betreibt,<br />

welches nach DIN EN ISO<br />

9001:2015 zertifiziert ist.<br />

Die Funktionen von Hydra for Life<br />

Science berücksichtigen die GAMP-5-Anforderungen<br />

und unterstützen Fertigungsunternehmen<br />

bei der Validierung.<br />

Entsprechende Validierungsprozesse haben<br />

die Experten von MPDV bereits bei diversen<br />

Anwendern weltweit begleitet. ■<br />

Markus Diesner<br />

MPDV Mikrolab, Mosbach<br />

www.mpdv.com<br />

Auf der Messe T4M: Halle 9, Stand A14<br />

74 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Bild: Apra Plast Kunststoffgehäuse<br />

Für eine neue Analyse-<br />

Geräte-Reihe hat Apra-Plast<br />

die passenden Gehäuse -<br />

lösungen entwickelt<br />

Gehäuse-Lösung für Analyse-Systeme<br />

Kunststoffgehäuse | Mit dem bioenergetischen Analyse-System für die<br />

Naturheilkunde können energetische Störungen im Körper ermittelt<br />

werden. Das Gehäusekonzept stammt vom Hersteller Apra-Plast.<br />

Seit 30 Jahren sind die Schwerpunkte<br />

der MBA GmbH aus Limburg an der<br />

Lahn die Systemanalyse EAV (früher<br />

Elektro akupunktur nach Dr. Voll) und die<br />

Bioresonanz, beides Methoden aus dem<br />

naturheilkundlichen Bereich der integrativen<br />

Komplementärmedizin. Nun hat das<br />

Unternehmen eine eigene Geräteserie im<br />

Bereich softwareunterstützter, bioenergetischer<br />

Analyse-Systeme entwickelt.<br />

Unterstützung bekam MBA von der Apra-<br />

Plast Kunststoffgehäuse-Systeme GmbH<br />

aus Daun-Pützborn, unter deren Leitung<br />

die Gehäuse für die Quick-Check EAV-Geräte-Familie<br />

entstanden sind. Ziel war die<br />

Entwicklung von formschönen Gehäusen<br />

mit optimaler Funktionalität, die mitei-<br />

nander kombiniert werden können und<br />

die medizinischen Rahmenbedingungen<br />

einhalten.<br />

„Bereits in den ersten Gesprächen wurde<br />

klar, dass das Gehäuse bestimmte Voraussetzungen<br />

erfüllen muss“, erinnert sich<br />

Apra-Plast-Geschäftsführer Jürgen Könen.<br />

„Das Gehäuse sollte über ein ästhetisches<br />

und modernes Design, optimale<br />

Funktionalität und nutzerfreundliche Anwendbarkeit<br />

verfügen.“ Gehäuse unterschiedlichster<br />

Art von Prototypen über<br />

kleine Stückzahlen bis zur Serienfertigung<br />

in kurzer Zeit und ohne Werkzeugkosten<br />

zu fertigen, ist eine der Stärken der<br />

Kunststoff-Spezialisten. „Die MBA-Projektleitung<br />

stand uns immer zur Seite, so<br />

dass letztendlich der Kundenwunsch in<br />

unserer Gehäuselösung inklusive der individuellen<br />

Folientastatur eins zu eins umgesetzt<br />

wurde“, erinnert sich Können. Darüber<br />

hinaus wurde das von Apra-Plast<br />

konzipierte Design für Zubehörteile und<br />

weitere Gehäuse-Projekte übernommen.<br />

Auch Knut Henning, Geschäftsführer der<br />

MBA GmbH, schätzt, wie präzise auf seine<br />

Wünsche und Vorgaben eingegangen<br />

wurde, so dass eine neue Geräte-Familie<br />

entstehen konnte. Aktuell sind weitere<br />

Gehäuse-Varianten sowie Zubehörteile in<br />

Planung.<br />

www.apra.de<br />

Auf der Messe T4M: Halle 9, Stand B43<br />

KOMPLETTE LÖSUNGEN MIT VOLLEM SERVICE<br />

FÜR DIE MEDIZINTECHNIK<br />

Besuchen Sie uns!<br />

Halle 9, Stand 9B65<br />

KSP liefert kleine, feinmechanische CNC Dreh- und Frästeile mit<br />

komplexer Geometrie und höchster Präzision für unterschiedlichste<br />

Einsatzbereiche in der Medizin<strong>technik</strong>. Unser Markenzeichen ist die<br />

Bearbeitung schwer zerspanbarer Werkstoffe wie Titan, Edelstähle<br />

und Sonderlegierungen.<br />

Zertifizierte Qualität nach DIN EN ISO 13485, DIN EN ISO 9001, DIN EN ISO 14001<br />

KSP GmbH CNC Technik<br />

Josef-Beyerle-Str. 14<br />

71263 Weil der Stadt<br />

Telefon: 49 7033 69203-0<br />

E-Mail:infoksp-cnc.de<br />

02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 75<br />

www.ksp-cnc.de


[ ADVERTORIAL ]<br />

KONFEKTION VON KABELN<br />

UND STECKVERBINDERN<br />

Klassische Steckverbinder- und Kabelkonfektion oder geräte- bzw. anwendungsspezifische<br />

Verbindungs<strong>technik</strong> – mit 270 Mitarbeiter/innen bietet phg eine enorme Fertigungstiefe<br />

made in Germany, speziell auch für die Medizin<strong>technik</strong>.<br />

Bild: phg<br />

Bild: phg<br />

Systemspezifische<br />

Komplett lösungen<br />

sind gefragt – was<br />

weit über klassische<br />

Kabel- und Steck -<br />

verbinderkonfektion<br />

hinausgeht<br />

Für eine Medizin<strong>technik</strong>-Anwendung wurden im Steck verbinder zusammengefasst:<br />

zwei Schnellkupplungen für Flüssigkeitstransport,<br />

ein Koax-Stecker 12 kW, ein Lamellenstecker für sichere Erdung sowie<br />

Sub-D-Stecker high density<br />

Umspritzte Steckverbinder: Hybrid für Signale,<br />

Power und gasförmige oder flüssige Medien<br />

Steckverbindungen müssen immer mehr leisten können. Die<br />

Anforderungen sind weit über die klassische Übertragung von<br />

Energie, Daten und Signalen hinausgewachsen. Um das Handling<br />

von medizintechnischen Geräten, Produkten und Instrumenten<br />

im Einsatz so komfortabel und sicher wie möglich zu<br />

machen, werden Zusatzfunktionen sinnvoll in den Steckver -<br />

binder und in das Kabel integriert. Dazu gehören der Transport<br />

von digitalen Signalen, die Stromversorgung bis hin zur Hochspannung,<br />

der Transport von Flüssigkeiten oder gasförmigen<br />

Medien und das Gewährleisten einer sicheren Verbindung und<br />

Erdung.<br />

Kabel- und Steckverbinderkonfektion:<br />

Komplexe Funktionen kompakt kombiniert<br />

Für einen Medizingerätehersteller hat phg genau diese Anforderungen<br />

mit einer komplexen Lösung umgesetzt. Das Ergebnis:<br />

ein Steckverbinder mit zwei Schnellkupplungen für Flüssigkeitstransport,<br />

mit einem Koax-Stecker 12 kW, mit einem Lamellenstecker<br />

für sichere Erdung und einem Sub-D-Stecker high<br />

density. Zur sicheren Arretierung im Gerät wurde zudem eine<br />

Gewindespindel mit Drehgriff zur Fixierung in die Steckver -<br />

bindung integriert. Das Gehäuse wurde so konzipiert, dass es<br />

alle erforderlichen Teile wie Leiterplatte, Ferritring zur Signalentstörung<br />

und Zuleitungen aufnimmt. Um dem Produktdesign des<br />

Gerätes gerecht zu werden, sind Anforderungen an Ergonomie<br />

und Optik des Steckers mittlerweile ebenso Standard wie die<br />

Optimierung des Kabels und die sichere Anbindung der Kabel-<br />

Gegenseite, zum Beispiel zum Anschluss von Handgriffen oder<br />

Handgeräten.<br />

phg bietet für derartige Anforderungen Ideen und die richtige<br />

Fertigungstiefe bis hin zur Produktion unter Reinraum be -<br />

dingungen. Denn für die Entwicklung und Umsetzung der rich -<br />

tigen Verbindungs<strong>technik</strong> ist Individualität gefragt. Und dafür<br />

steht phg.<br />

Kontakt<br />

phg Verbindungs<strong>technik</strong><br />

phg Peter Hengstler GmbH + Co. KG<br />

Dauchinger Straße 12<br />

78652 Deißlingen<br />

Telefon 07420 89–0<br />

www.phg.de<br />

verbindungs<strong>technik</strong>@phg.de<br />

Besuchen Sie uns auf der T4M<br />

Technology for Medical Devices<br />

Wir stellen in Stuttgart aus:<br />

Halle 9, Stand 9E02<br />

76 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


[ ADVERTORIAL ]<br />

DES CHIRURGEN BESTER FREUND<br />

Chirurgieinstrumente | Ein Hidden Champion der Medizin<strong>technik</strong> fertigt beständige,<br />

spaltfreie Silikongriffe für OP-Besteck – ohne Platz für Keime und mit perfektem Handling.<br />

Das Traditionsunternehmen setzt auf Forschung, hohe Kundennähe und Nachwuchs.<br />

Durch Vulkanisierung<br />

stellt Weber spaltfreie<br />

Griffe aus Stahl und<br />

Silikon her<br />

Bild: Weber<br />

Chirurgische Instrumente müssen absolut steril sein – andernfalls<br />

gelangen bei erneuter Verwendung Keime in die<br />

Wunde und können schwere Entzündungen hervorrufen. Sie<br />

werden deshalb nach jedem Einsatz bei mehr als 130 °C sterilisiert.<br />

Dabei wird das Material der Griffe stark beansprucht. Mit<br />

der Zeit treten Fugen oder poröse Stellen auf. Hinzu kommt, dass<br />

sich bei Metallinstrumenten mit Kunststoffgriff häufig schon bei<br />

der Fertigung ein kleiner Spalt zwischen beiden Komponenten<br />

bildet, der schlecht zu reinigen ist.<br />

Dieses Problem löst die Weber Instrumente GmbH & Co. KG<br />

mit einer perfekten Symbiose aus Chirurgenstahl und Silikon.<br />

Durch ein speziell entwickeltes Vulkanisationsverfahren gelingt<br />

es, den Silikongriff so eng an den Instrumentenkörper anzupassen,<br />

dass keine Spalte entstehen. Seit mehr als 30 Jahren hat sich<br />

dieses Prinzip von Weber bewährt, zu dessen Kunden unter anderem<br />

die zehn Weltmarktführer der Implantat-Herstellung<br />

gehören.<br />

„Egal ob Knochenfeile, Meißel, Distraktoren, Küretten, Stanzen<br />

oder Bohrer – wir fertigen den passenden Griff“, erklärt Uli<br />

Kammerer, Geschäftsführer der Weber Instrumente GmbH & Co.<br />

KG. „Unser spaltfreier Softgrip aus lichtechtem Silikonkautschuk<br />

liegt ergonomisch in der Hand und vermittelt ein sicheres Gefühl<br />

für präzises Arbeiten im OP. Das garantieren wir durch hochwertige<br />

Verarbeitung Made in Germany.“ So sind die Griffe extrem<br />

schlag- und bruchfest und punkten durch eine hohe chemische<br />

und thermische Beständigkeit. Diese ist auch notwendig,<br />

damit das Material bei der Wiederaufbereitung unter Hitze keine<br />

Verformungen oder Brüche erleidet.<br />

Obwohl 40 Prozent der Produktpalette in Serie gefertigt werden,<br />

bildet die Herstellung kundenspezifischer Grifflösungen<br />

das Herz der Unternehmenstätigkeit. Dabei orientiert sich Weber<br />

eng an den Wünschen und Vorgaben der Auftraggeber, egal<br />

ob es Neu- oder Stammkunden sind.<br />

Ebenso leidenschaftlich arbeitet die hauseigene Forschungsabteilung.<br />

In enger Zusammenarbeit mit Partnern und Instituten<br />

aus dem Medizincluster werden neue Technologien und Verbesserungen<br />

entwickelt. So ist geplant, die Griffe mit Sensoren<br />

auszustatten, welche den Chirurgen bei falscher Handhabung<br />

warnen.<br />

Die Mischung aus Expertise und Nischenprodukt hat Erfolg:<br />

Stetiges Wachstum seit Gründung erfordert nun sogar eine Vergrößerung<br />

der Betriebsfläche des globalen Mittelständlers. „Jeder<br />

bei uns hat dazu beigetragen, und wir freuen uns sehr auf<br />

neue Kolleginnen und Kollegen für unser familiäres Team sowie<br />

deren frische Ideen“, kommentiert Uli Kammerer abschließend.<br />

Kontakt<br />

Weber Instrumente<br />

GmbH & Co. KG<br />

Uli Kammerer<br />

Friedrich-Wöhler-Str. 8<br />

78576 Emmingen-Liptingen<br />

Deutschland<br />

Tel. +49 74 65 – 92 09 00<br />

info@weber-instrumente.com<br />

www.weber-instrumente.com<br />

Besuchen Sie uns auf der T4M<br />

Technology for Medical Devices<br />

Wir stellen aus:<br />

Halle 9, Stand 9 D 61<br />

weberINSTRUMENTE<br />

Bild: Weber<br />

02/2019 medizin&tec hn i k 77


■ [ MESSE ]<br />

TEILE MIT SACKLÖCHERN UND<br />

HINTERSCHNITTEN GUT REINIGEN<br />

Cyclic Nucleation Process | Wenn Teile mit komplexen Geometrien zu reinigen sind,<br />

ist der Cyclic Nucleation Process eine interessante Alternative zur Ultraschallreinigung.<br />

Ein Hersteller filigraner Geräte für die Hochfrequenzchirurgie hat damit gute Erfahrungen<br />

gemacht.<br />

Die Instrumente für die<br />

Mikrochirurgie haben<br />

komplexe geometrische<br />

sowie enge kapillare<br />

Strukturen. Wegen<br />

dieser Eigenschaften<br />

lassen sie sich mit klassischen<br />

Verfahren nur<br />

schwer reinigen<br />

Um die Patientensicherheit zu gewährleisten,<br />

ist nicht nur eine präzise<br />

Fertigung, sondern auch eine hochwertige<br />

industrielle Reinigung gefragt. Diese<br />

kann knifflig werden, wenn kritische Kontaminationen<br />

auf sehr komplexe Geometrien<br />

treffen.<br />

Ultraschall stößt bei solchen Anwendungen<br />

irgendwann an seine Grenzen.<br />

Bei der Günter Bissinger Medizin<strong>technik</strong><br />

GmbH in Teningen, einem Hersteller von<br />

Geräten für die Hochfrequenzchirurgie,<br />

wird aus diesem Grund seit kurzem ein<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Teilereinigung<br />

Automatisierte Prozesse<br />

Reproduzierbare Ergebnisse<br />

Komplexe Geometrien<br />

Endreinigung und Zwischenreinigung<br />

Bild: LPW<br />

Anlagensystem eingesetzt, das nach einem<br />

anderen Prinzip arbeitet: dem CNp-<br />

Prozess. Entsprechende Maschinen bietet<br />

die LPW Reinigungssysteme GmbH aus<br />

Riederich mit der Baureihe Power Jet Medical<br />

an. Darin lassen sich Teile mit hoher<br />

Packungsdichte unterbringen und reinigen.<br />

Sie bietet Flexibilität bei verschiedenen<br />

Produktionsprozessen, was im Hinblick<br />

auf die MDR interessant sein kann.<br />

Alle Fertigungsrückstände<br />

müssen sicher entfernt werden<br />

Die Anforderungen, die die neue Anlage<br />

zu erfüllen hatte, definiert Benedikt Florian<br />

aus der QM-Abteilung bei Bissinger:<br />

Demnach sollten sowohl die Endprodukte<br />

gereinigt werden als auch Zwischen -<br />

reinigungen von einzelnen Bauteilen und<br />

Baugruppen möglich sein. Dabei müssen<br />

Fertigungsrückstände wie etwa Polier -<br />

pasten, Stäube aus Metall und Kunststoff<br />

sowie Öle, Fette, Aceton und Alkohol<br />

beseitigt werden. Zeitgleich sollen die<br />

metallischen Oberflächen passierviert<br />

werden. „Die Reinigungsergebnisse werden<br />

schließlich mittels Zytotoxizitätstest<br />

nach ISO 10993-1 bewertet“, erklärt<br />

Florian.<br />

Bisher nutzte Bissinger dafür eine Ultraschall-Reinigungsanlage<br />

mit fünf Becken.<br />

Laut Florian „scheiterte dieses System<br />

bei der Reinigung von besonderen<br />

oder komplexen Produkten wie sehr feinen<br />

Pinzetten oder Handgriffen für die<br />

minimal-invasive Chirurgie.“ Des Weiteren<br />

sei der Prozess nicht automatisiert gewesen.<br />

„So konnte nicht zu hundert Prozent<br />

sichergestellt sein, dass alles nach<br />

den vorgegebenen Parametern ablief.“<br />

Für die Beschaffung eines neuen Anlagensystems<br />

wurden bei Bissinger daher<br />

eine Reihe von Kriterien definiert.<br />

• Die Anlage sollte den Prozess automatisch<br />

ablaufen lassen können.<br />

• Der Gesamtdurchsatz sollte höher sein<br />

als bei der bisherigen Reinigungsanlage.<br />

• Die Anlage sollte bei steigendem<br />

Durchsatz erweiterbar sein.<br />

• Die gereinigten Teile sollten nicht nur<br />

den derzeitigen, sondern auch künftigen<br />

Reinheitsanforderungen standhalten.<br />

• Die Anlage sowie der gesamte Prozess<br />

sollten validierbar sein.<br />

• Für einfaches und intuitives Bedienen<br />

der Anlage sollte die Programmauswahl<br />

über ein Barcodesystem erfolgen.<br />

• Reinigungsprotokolle sollten digital archiviert<br />

werden.<br />

78 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Besuchen Sie uns auf der<br />

CONTROL 2019<br />

HALLE 3 / STAND 3412<br />

• Gefordert wurde ein möglichst geringer<br />

Wasserverbrauch.<br />

• Und nicht zuletzt sollte die Anlage<br />

auch in der Lage sein, komplexe Geometrien<br />

zu reinigen.<br />

Die Power-Jet-Medical-Anlage mit<br />

CNp-Reinigung, für die sich die Verantwortlichen<br />

bei Bissinger schließlich entschieden,<br />

wurde passend zu den Anforderungen<br />

konzipiert: Sie verfügt über ein<br />

geschlossenes Maschinensystem mit vollautomatischem<br />

Ablauf der Prozesse. Nach<br />

dem Einlesen der Waschprogramme über<br />

Barcode erfolgt eine Plausibilitätsprüfung,<br />

und Arbeitsanweisungen wie das<br />

Einlegen der Instrumente im Waschgestell<br />

werden aufgerufen. Die Waschergebnisse<br />

werden mit einem Ausdruck auf Papier<br />

protokolliert und dokumentiert.<br />

Unter Vakuum werden aus dem<br />

Wasser reinigende Bläschen<br />

Der entscheidende Prozessschritt, die Zyklische<br />

Nukleation oder kurz CNp, beruht<br />

auf Abläufen, die sich aus dem Wechsel<br />

des Aggregatzustands von Wasser ergeben.<br />

Das Wasser ist im Reinigungsmedium<br />

enthalten.<br />

Um einen Aggregatzustandswechsel zu<br />

erzeugen, wird in der jeweiligen Arbeitskammer<br />

ein Vakuum erzeugt. Das bringt<br />

das Wasser bereits bei 60 °C dazu, in den<br />

gasförmigen Zustand überzugehen. Wird<br />

das Vakuum belüftet und fällt der Druck<br />

damit schlagartig auf den Normalwert zurück,<br />

wechselt auch das Wasser vom Aggregatzustand<br />

gasförmig auf flüssig. Die<br />

kleinen Wasserdampfblasen implodieren<br />

und erzeugen damit Kavitäten. Dadurch<br />

entsteht neben einem asymmetrischen<br />

Flow ein mechanischer sowie kavitä -<br />

tischer Effekt direkt auf der gesamten<br />

Bauteil-Grenzfläche: So werden Schmutzpartikel<br />

selbst in Hinterschnitten und<br />

Sacklöchern abgelöst. Dies war bei Bissinger<br />

mit der bisherigen Ultraschallanlage<br />

nicht zufriedenstellend zu erreichen gewesen,<br />

da der Schall nicht durch Material<br />

dringen kann und somit nicht an Hinterschnitte<br />

oder Sacklöcher gelangte.<br />

Die für das Vakuum verantwortlichen<br />

Vakuumpumpen tragen auch zur Trocknung<br />

bei und werden hier im Wechselspiel<br />

mit einem Heißluftgebläse eingesetzt. Die<br />

Anlage LPW Power Jet 530 T4 Twin CNp<br />

besteht aus zwei Arbeitskammern, die<br />

zeitgleich betrieben werden können. Jede<br />

Kammer verfügt über zwei angeschlossene,<br />

aber voneinander getrennte Tanks.<br />

Um eine direkte Verschleppung von Substanzen<br />

aus Tank 1 in Tank 2 über die Arbeitskammer<br />

zu vermeiden oder diese zumindest<br />

zu reduzieren, wird zwischen<br />

den einzelnen Prozessschritten die Arbeitskammer<br />

mit VE-Wasser gespült.<br />

Bissinger nutzt die neue Anlage seit etwa<br />

einem Jahr, und Benedikt Florian äußert<br />

sich zufrieden: „Das System war das<br />

erste seiner Art und hatte anfangs ein<br />

paar kleine Kinderkrankheiten. Diese<br />

wurden aber von LPW zeitnah und nachhaltig<br />

behoben.“ Derzeit seien noch kleine<br />

Softwareanpassungen erforderlich, da<br />

sich zusätzliche Anforderungen ergeben<br />

hätten. „Alles in Allem sind wir sehr zufrieden<br />

und froh, mit diesem System den<br />

aktuellen sowie künftigen Anforderungen,<br />

auch im Hinblick auf die neue MDR,<br />

gerecht werden zu können.“<br />

■<br />

Gerhard Koblenzer<br />

LPW Reinigungssysteme, Riederich<br />

www.lpw-cleaning.de<br />

Auf der Messe T4M: Halle 9, Stand D61<br />

Über den<br />

Anwender<br />

Seit 1974 fertigt die Günter Bissinger<br />

Medizin<strong>technik</strong> GmbH im baden-württembergischen<br />

Teningen<br />

Instrumente für die Hochfrequenzchirurgie.<br />

Zum Produktportfolio des<br />

100 Mitarbeiter-Unternehmens zählen<br />

etwa Resektoskope, bipolare Pinzetten,<br />

Scheren, Klemmen, Zangen<br />

und Nadelelektroden.<br />

www.bissinger-medizin<strong>technik</strong>.com<br />

Qualität zieht Kreise.<br />

„ Mit der iqs<br />

CAQ-Lösung<br />

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ERP und MES sind unsere<br />

Prozesse sicher<br />

und effizient.“<br />

Matthias Gindele<br />

Geschäftsleitung<br />

Gindele GmbH<br />

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02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 79


[ ADVERTORIAL ]<br />

INNOVATIVE VERPACKUNGS -<br />

LÖSUNGEN GARANTIERT<br />

Kunststoffverpackungen sind aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken. Seit mittlerweile<br />

sechs Jahren erschließt sich die rose plastic medical packaging GmbH mit innovativen<br />

Verpackungslösungen die Medizinbranche. Dabei setzt das Unternehmen mit Sitz in Süddeutschland<br />

auf Lösungsorientierung und Fullservice.<br />

Die neue Verpackungslösung<br />

TubeInTube schafft Sicherheit<br />

im Operationssaal. Denn<br />

Implantate oder auch Knochenschrauben<br />

lassen sich einfach<br />

en tnehmen.<br />

Da rose plastic seit Jahren auch erfolgreich Kunden aus der Medizin<strong>technik</strong><br />

betreute, lag es nahe, sich auch auf spezielle Verpackungen<br />

für diese Märkte zu spezialisieren.<br />

Das Firmengebäude der rose plastic medical packaging GmbH<br />

befindet sich direkt am Stammsitz der Muttergesellschaft in<br />

Hergensweiler bei Lindau am Bodensee. Ein knapp 1000 Quadratmeter<br />

großer Reinraum mit neuesten Produktionsanlagen<br />

sowie großzügige Büroräume sichern die Leistungsfähigkeit und<br />

sorgen für kurze Wege vor Ort.<br />

2013 als Tochtergesellschaft der rose plastic AG gegründet, ist<br />

die rose plastic medical packaging GmbH heute keine Unbekannte<br />

mehr: Mit abgestimmten Branchenlösungen und kundenspezifischen<br />

Entwicklungen machte sie sich schnell einen<br />

Namen am Markt.<br />

Dabei profitiert das Unternehmen von den Kompetenzen des<br />

Mutterhauses, beispielsweise in den Produktionsverfahren: Die<br />

rose plastic AG gilt als Weltmarktführer und Pionier der Kunststoff-Schutzverpackung<br />

für Präzisionswerkzeuge. Das Unternehmen<br />

blickt auf immerhin 65 Jahre Unternehmengeschichte zurück<br />

und gehört damit zu den erfahrensten und erfolgreichsten<br />

Anbietern weltweit.<br />

Bild: rose plastic<br />

Für jedes Produkt die passende Verpackung<br />

Die rose plastic medical packaging GmbH fertigt Primär- und Sekundärverpackungen<br />

für unterschiedlichste Anwendungen: Die<br />

praktischen Hülsen, Boxen und Koffer aus Kunststoff kommen in<br />

der Medizin<strong>technik</strong>, im Dental- und Healthcare-Bereich sowie<br />

für Labor- und Diagnostikprodukte zum Einsatz.<br />

Durchdachte Verpackungslösungen schützen chirurgische und<br />

medizintechnische Instrumente sowie alle Arten von Implantaten<br />

vor Beschädigung. Selbst medizinische Messgeräte oder<br />

elektronische Bauteile können darin gefahrlos transportiert und<br />

gelagert werden. Inlays, Kronen, Brücken und Prothesen aus der<br />

zahnärztlichen Chirurgie werden ebenso passgenau verpackt,<br />

wie Bohrer oder Feilen. Im Bereich Healthcare garantieren die<br />

Hart-Kunststoff-Verpackungen eine optimale Produktpräsentation.<br />

Dabei handelt es sich zum Beispiel um Pflege- und Hygieneprodukte,<br />

Aktions- und Verkaufsverpackungen sowie Boxen<br />

für Schlauch- und Adaptersysteme. Im Labor werden die Verpackungen<br />

für Laborgeräte, Verbrauchsmaterialien oder diagnostische<br />

Proben verwendet. Das modular aufgebaute Ordnungssystem<br />

AQURADO® ergänzt das Programm.<br />

Maßgeschneiderte Verpackungslösungen<br />

Abgerundet wird das umfangreiche Standardsortiment der rose<br />

plastic medical packaging GmbH durch die Entwicklung kundenspezifischer<br />

Lösungen. In diesen Fällen greift das Unternehmen<br />

auf die erfahrenen Produktdesigner und Konstrukteure des Mutterhauses<br />

zurück.<br />

80 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


[ ADVERTORIAL ]<br />

Bild: rose plastic<br />

Gefertigt wird bei der rose plastic medical packaging GmbH in einem<br />

rund 1000 Quadratmeter großen Reinraum.<br />

Auch für das jüngste Projekt, ›TubeInTube‹, wurde diese Zusammenarbeit<br />

genutzt. Den Anstoß zu dieser Neuentwicklung lieferte<br />

ein Kundenprojekt, bei dem medizinische Schrauben einzeln<br />

steril verpackt werden sollten. Das Ergebnis: Eine einfach zu<br />

handhabende Implantatverpackung mit wirkungsvoller Doppel-<br />

Sterilbarriere, bei der zwei transparente Hülsen luftdicht verschlossen<br />

ineinander gesteckt und versiegelt werden.<br />

Doppel-Sterilbarriere-System<br />

optimiert Prozessabläufe im OP<br />

Die „Hülse in der Hülse“ gewährleistet die sterile und berührungslose<br />

Handhabung und Übergabe des Implantats: Es kann<br />

vom OP-Personal sicher vom unsterilen in den sterilen Bereich<br />

des Operationssaals übergeben werden. Die Verpackung lässt<br />

sich durch Etiketten, Lasergravur, farblich unterschiedliche Originalitätsverschlüsse<br />

etc. kennzeichnen. Das OP-Personal erkennt<br />

so schnell und eindeutig, um welches Implantat es sich handelt<br />

und findet das passende auf einen Blick.<br />

Ein weiterer Vorteil von ›TubeInTube‹ ist die erhöhte Wirtschaftlichkeit:<br />

Im Vergleich zu herkömmlichen Verpackungslösungen,<br />

beispielsweise Blistern, fallen mit ›TubeInTube‹ erheblich weniger<br />

Verpackungsreste an. Das senkt das Transportvolumen, vereinfacht<br />

die Entsorgung und minimiert den Platzbedarf der Implantate<br />

– ein wesentlicher Punkt in Kliniken. ›TubeInTube‹ eignet<br />

sich für Implantate wie Knochenschrauben in unterschiedlichen<br />

Größen, kann unter Berücksichtigung individueller Anforderungen<br />

jedoch auch kundenspezifisch angepasst und weiterentwickelt<br />

werden.<br />

Weltweites Netzwerk<br />

rose plastic medical packaging produziert in Reinraumfertigung<br />

und ist zertifiziert nach DIN EN ISO 13845. Die weltweit 5 Produktionsstandorte<br />

und das internationale Vertriebsnetzwerk<br />

der Unternehmensgruppe bieten Kunden aus aller Welt maximale<br />

Leistungsfähigkeit und kompetente Ansprechpartner vor<br />

Ort.<br />

Die rose plastic medical packaging GmbH präsentiert ihre innovativen<br />

und vielseitigen Verpackungslösungen regelmäßig auf<br />

Messen rund um den Globus. In diesem Jahr ist das Unternehmen<br />

unter anderem auf der T4M in Stuttgart vertreten.<br />

Kontakt<br />

rose plastic medical packaging GmbH<br />

Rupolzer Straße 30<br />

88138 Hergensweiler/Lindau<br />

Deutschland<br />

Tel. +49 / 8388 / 92345-0<br />

info@rose-medipack.de<br />

www.rose-medipack.de<br />

Besuchen Sie uns auf der T4M<br />

Technology for Medical Devices<br />

Wir stellen aus:<br />

Halle 9, Stand Nr. 9C50<br />

02/2019 medizin&tec hn ik 81


■ [ MESSE ]<br />

Plasmaprozesse sicher<br />

detektieren<br />

Plasmabehandlung | Plasma kann Materialien fügen<br />

oder deren Oberflächeneigenschaften gezielt verändern.<br />

Ob der Vorgang erfolgreich war, ermitteln Plasmaindikatoren<br />

direkt am Bauteil.<br />

Plasmaanlage des Typs Atto mit PC Steuerung und<br />

Quarzglaskammer zur Behandlung von Oberflächen<br />

Bild: Diener<br />

Die neu entwickelten Plasmaindikatoren der Diener electronic<br />

GmbH + Co. KG, Ebhausen, können nun auch für Prozesse<br />

verwendet werden, bei denen die Verwendung von Klebeetikett-Indikatoren<br />

nicht möglich war. Durch Verbesserungen an<br />

dem bereits bestehenden Modell der Plasmaindikatoren werden<br />

diese nun an den Stand der Technik angepasst. Dies ist auch für<br />

den Bereich Medizin<strong>technik</strong>, vor allem in Bezug auf die DIN EN<br />

13485 Norm, interessant. Aktuell wird das Verfahren eingesetzt<br />

bei der Feinstreinigung von Klein- und Mikrobauteilen, für die<br />

Aktivierung von Kunststoffbauteilen vor dem Kleben oder Lackieren,<br />

hydrophoben oder hydrophilen Schichten sowie reibungsreduzierenden<br />

Schichten, beispielsweise bei Hörgeräten.<br />

Die für die Plasmaprozesse verwendeten Vakuumkammern aus<br />

Edelstahl oder Aluminium können kleinste Mengen Ionen absputtern,<br />

die auf das Bauteil gelangen. Bei Prozessen, wie beispielsweise<br />

dem Aktivieren von Kontaktlinsen, sind diese Effekte<br />

untragbar. In diesem Fall können Quarzglaskammern die Lösung<br />

sein. Diese speziellen Kammern gewährleisten einen partikelfreien<br />

Reinigungsprozess. Die Plasmaindikatoren basieren auf<br />

dem Prinzip, dass das Kohlenstoff-Polymer auf dem Glas abgetragen<br />

wird. Je nach Prozess handelt es sich um unterschiedliche<br />

Farbintensitäten. Nach erfolgreicher Behandlung ist der Punkt<br />

verschwunden und klares Glas bleibt zurück. So lassen sich behandelte<br />

und unbehandelte Teile voneinander unterscheiden.<br />

www.plasma.de, Auf der Messe T4M: Halle 9, Stand E27<br />

Mehrsprachige Katalogproduktion<br />

Für die Produktion Ihrer mehrsprachigen oder versionierten Kataloge sind wir bestens gerüstet –<br />

speziell wenn es um das Know-how beim Projektmanagement Ihrer hochkomplexen Aufträge geht.<br />

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82 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


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Prototyping is easier—and cheaper<br />

If you’re in the prototyping phase of research and development,<br />

you don’t want to order a bulk quantity of a part that might not<br />

work for you. Sampling is key early in the process, and Qosina’s<br />

selection of 5,000+ in-stock SKUs is perfect for building out your<br />

prototypes without committing to large orders. Qosina offers<br />

free samples on most of its products, so you can explore a wide<br />

range of materials, colors and configurations allowing you to<br />

evaluate and test in advance of purchase, removing technical<br />

risk from the product development process.<br />

Sourcing and customizing components<br />

Using stock components can significantly lower the cost and<br />

time of creating a mold since one may already exist. However,<br />

if the item you require is not in Qosina’s inventory, they will<br />

work to develop the part to your exact specifications. A slight<br />

alter ation of an existing mold can be a cost-effective way to<br />

create a new part to meet your requirements.<br />

All required documentation is in one place<br />

Qosina provides downloadable 3D CAD models and material<br />

specifications that allow you to easily implement components<br />

into your designs while staying up to date with government<br />

and safety regulations. Qosina offers CAD files in a variety<br />

of formats, which can be helpful for everything from adapting<br />

Photo: Qosina<br />

You can streamline your vendors<br />

Using one supplier for everything from running materials<br />

through tooling to quoting secondary operations for secure<br />

supply chains will streamline your vendor list and prevent complicated<br />

outsourcing. Consolidating purchases and suppliers<br />

with one order can also significantly reduce overhead.<br />

Education on relevant industry topics<br />

Qosina keeps you in the loop regarding critical subject matter<br />

in the medical device industry. Download white papers and<br />

case studies, and read their latest blog posts for information,<br />

guidance and solutions on hot-button issues.<br />

Qosina’s number one priority is to offer the best solutions to fit<br />

its customers’ needs and adapt as the development process<br />

continues. The company is constantly adding new products to its<br />

line and providing cost-effective solutions to help you get your<br />

project off the ground and into production. Stop by stand #9b55<br />

at T4M and speak with Qosina representatives to learn more.<br />

Contact<br />

Qosina Corp<br />

Ken Wolcott<br />

2002-Q Orville Drive North<br />

Ronkonkoma, NY 11779<br />

USA<br />

t: +1 (631) 242–3000<br />

Email: info@qosina.com<br />

www.qosina.com<br />

Visit us at T4M<br />

Technology for Medical Devices<br />

We will exhibit:<br />

Hall 9, Booth 9B55<br />

02/2019 medizin&tec hn i k 83


■ [ MESSE ]<br />

Bild: Samaplast<br />

Bild: Samaplast<br />

Implantat-Kabelbinder aus Resomer im Bauraum des 3D-Druckers Freeformer<br />

Biokompatible Montage-Vorrichtung aus<br />

Cyrolite – ohne Stützmaterial aufgebaut<br />

ADDITIV GEFERTIGTE IMPLANTATE<br />

LOSGRÖßE 1 SIND DAS ZIEL<br />

3D-Druck | Wann können additiv gefertigte Implantate die im Spritzgussverfahren<br />

hergestellten Teile ergänzen oder in bestimmten Fällen sogar ersetzen? Der Schweizer<br />

Kunststoffspezialist Samaplast AG hat dafür an seiner neuen Technologie gefeilt und<br />

weitere Langzeittests erfolgreich abgeschlossen.<br />

Seit den ersten Tests an Dauerimplantaten<br />

für den Rückenbereich im Frühjahr<br />

2018, arbeitet die Schweizer Samaplast<br />

AG aus St. Margarethen weiter an ihrem<br />

Ziel, additiv gefertigte Implantate mit<br />

der gleichen Inhärenten Viskosität (IV) an<br />

resorbierbaren Materialen wie bei Spritzgießprodukten<br />

auf den Markt zu bringen.<br />

Als Projektpartner sind der Spritzgießmaschinenhersteller<br />

Arburg aus Loßburg<br />

und der Essener Werkstoffspezialist Evonik<br />

mit im Boot.<br />

Gemeinsam haben die Projektpartner<br />

bereits verschiedene Geometrieversuche<br />

durchgeführt und die notwendigen Eigenschaften<br />

der Implantate gemeinsam mit<br />

Lieferanten und Kunden untersucht und<br />

getestet. Dazu gehörten beispielsweise die<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Additiv gefertigte Implantate<br />

Erfolgreiche Langzeittests<br />

Risikonanalyse<br />

Tests mit Materialkombinationen<br />

Qualifizierung des 3D-Druckers<br />

Varianten der Verschließbarkeit und<br />

Handhabung eines Implantat-Kabelbinders<br />

aus Resomer. „Basierend auf einer<br />

Risikoanalyse haben wir dafür die kritischen<br />

Einflussgrößen für die additive Fertigung<br />

der Medizinprodukte eruiert“, erklärt<br />

Samaplast-Projektleiter Thomas<br />

Mösli. „Zusätzlich wurden mit dem Maschinen-Hersteller,<br />

dem Rohmaterial-Lieferanten<br />

und Kunden die Schlüsselpunkte<br />

für die Medizin<strong>technik</strong>-Fertigung sowie<br />

möglichen Optimierungsmöglichkeiten<br />

im Vergleich zum klassischen Spritzgießprozess<br />

erarbeitet.“<br />

Drucker und Materialauswahl<br />

sind entscheidend fürs Ergebnis<br />

In der Risikoanalyse wurden die einzelnen<br />

Punkte erarbeitet, die Grundvoraussetzung<br />

für die Fertigung der Produkte<br />

sind und, anlehnend an den Stand der<br />

Spritzgieß<strong>technik</strong>, in der ersten Projektphase<br />

einfach umzusetzen sind. Dazu gehörten<br />

beispielsweise die Qualifizierung<br />

der 3D-Drucker und die Auswahl der<br />

Standard-Materialien, die Prozessvalidierung<br />

inklusive aller vor- und nachgelagerten<br />

Prozesse wie Wareneingangskontrolle<br />

und Wartungen sowie die Kontrolle der<br />

Produktionsbedingungen, unter anderem<br />

für die Fertigung von Medizinprodukten<br />

im Reinraum.<br />

Im Laufe der verschiedenen Gespräche<br />

mit Herstellern und Lieferanten kristallisierte<br />

sich heraus, dass für aussagekräftige<br />

Versuche beispielsweise nur kleinste<br />

Materialmengen notwendig sind, was<br />

wiederum für Kosteneinsparung beim<br />

Projektstart sorgte. „Die Materialversuche<br />

mit verschiedenen Compounds halfen uns<br />

außerdem bei der Materialwahl und sorgten<br />

für Flexibilität im Projekt“, erinnert<br />

sich Mösli. „Im 3D-Drucker konnten wir<br />

die verschiedenen Materialen schnell und<br />

kostengünstig testen.“<br />

Auch Geometrieversuche sind ohne<br />

teure Anpassungen der Spritzgießwerkzeuge<br />

möglich, und Designoptimierungen<br />

in der Projektphase können jederzeit vorgenommen<br />

werden. Die Phase I des Projekts<br />

und die Qualifizierung des 3D-Druckers<br />

hat Samaplast inzwischen erfolgreich<br />

abgeschlossen. Das Unternehmen<br />

arbeitet nun bereits intensiv an der Kombinationsvalidierung<br />

von Maschine, Material<br />

und Medizinprodukt sowie an der<br />

Lösungsfindung der Erkenntnisse aus<br />

Phase II. In dieser Phase wird unter ande-<br />

84 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


HYDRA for<br />

Bild: Samaplast<br />

Life Science<br />

Implantate aus Resomer für die Gesichtschirurgie – auf unterschiedlichen Bauplatten<br />

gedruckt<br />

»die neue<br />

Branchenlösung für<br />

die Medizin<strong>technik</strong>«<br />

rem das Risiko der Haftung unterschiedlicher<br />

Materialien auf der Bauplatte untersucht,<br />

die für die Stabilität beim Produktaufbau<br />

notwendig ist. Dabei sind glatte<br />

Oberflächen Pflicht, damit sich die 3D-gedruckten<br />

Bauteile nach dem Aufbau rückstandfrei<br />

von den Bauplatten entfernen<br />

lassen. Dazu wurden bereits Funktionstests<br />

mit verschiedenen Materialpaarungen<br />

unternommen.<br />

Vergleich mit Implantaten aus<br />

der Spritzgießmaschine<br />

Bei Versuchen mit Kranial-Platten aus Resomer<br />

für die Gesichtschirurgie haben<br />

sich Glasplatten in Kombination mit einer<br />

speziellen Oberflächenbehandlung als geeignete<br />

Lösung herauskristallisiert. Diese<br />

Platten erfüllen, so Mösli, am besten die<br />

Forderungen nach Haftung und rückstandsloser<br />

Entfernung der Bauteile. Weitere<br />

Tests in Labors sollten die Ergebnisse<br />

noch bestätigen und Erkenntnisse zur Biokompatibilität<br />

liefern.<br />

Außerdem wurden Versuche mit<br />

2K-PCU-Implantaten (Stäbe und Spiralen)<br />

für den Wirbelsäulen-Bereich gemacht.<br />

Diese Produkte wurden mit kommerziell<br />

im Spritzgussverfahren hergestellten<br />

und bereits zugelassenen Implantaten<br />

in Bezug auf Festigkeitswerte wie<br />

Druck, Zug und dynamische Belastung in<br />

Langzeitstudien verglichen.<br />

„Die Ergebnisse haben gezeigt, dass<br />

wir auf dem richtigen Weg sind und uns<br />

noch mehr an die bestehenden Implantate<br />

annähern konnten“, freut sich der Projektleiter.<br />

Zudem eigne sich Additive Manufacturing<br />

bei diesen Hightech-Materialien<br />

ideal für die Wareneingangsprüfung,<br />

speziell bei neuen Chargen, um in kurzer<br />

Zeit deren Qualität vor der Weiterverarbeitung<br />

zu testen. Das gleiche gelte auch<br />

für die Entwicklung neuer Materialien.<br />

„Wir arbeiten bereits daran, neue Material-Möglichkeiten<br />

und Eigenschaften mit<br />

dem Verfahren zu kombinieren und zu<br />

testen und diese als Spezifikations-Basis<br />

für die Material-Herstellung an unsere<br />

Lieferanten weiterzugeben“, so Mösli.<br />

Aktuell beschäftigt sich Samaplast intensiv<br />

mit der Konstruktion von Bauteilen,<br />

die kein Stützmaterial benötigen oder<br />

bei denen das Stützmaterial dem Baumaterial<br />

gleicht. „Beide Ansätze lösen das<br />

Problem der Baumaterial-Rückstände<br />

und bringen uns ein Stück näher an unser<br />

Ziel der additiv gefertigten Implantate<br />

Losgröße 1“, erklärt Thomas Mösli. Erfolgreiche<br />

Versuche wurden bereits mit<br />

dem Kabelbinder aus Resomer und einer<br />

Montage-Vorrichtung aus Cyrolite gemacht.<br />

Auch künftig arbeitet das Schweizer<br />

Unternehmen daran, neue Geometriemöglichkeiten<br />

für Kleinstserien bis hin zu<br />

Losgröße 1 Stück auszuschöpfen. Ziel ist,<br />

das bestehende additive Verfahren hin<br />

zum validierten Prototyping-Verfahren<br />

auszubauen und als Herstellverfahren für<br />

die Medizinprodukte zu etablieren. ■<br />

Boris Scheffknecht<br />

Samaplast, St. Margarethen/Schweiz<br />

Weitere Informationen<br />

Über Samaplast:<br />

www.samaplast.ch<br />

Auf der Messe T4M:<br />

Halle 9, Stand D32.5<br />

Zu diesem Thema halten Thomas<br />

Mösli (Samaplast) und Dr.-Ing. Cécile<br />

Boudot (Evonik Nutrition & Care )<br />

einen Vortrag auf der T4M.<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

T4M in Stuttgart, 07. – 09. Mai<br />

und erfahren Sie, wie auch<br />

Sie von der Branchenlösung<br />

HYDRA for Life Science<br />

profitieren können.<br />

Effizienter produzieren und<br />

regulatorische Anforderungen<br />

erfüllen – mit innovativer<br />

Fertigungs-IT von MPDV.<br />

www.mpdv.com<br />

02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 85


[ ADVERTORIAL ]<br />

FEIN, LEICHT UND LEISTUNGSFÄHIG<br />

Kunststoffverarbeitung | Unsere maßgeschneiderten Komponenten kommen in den unterschiedlichsten<br />

Bereichen zur Anwendung. Immer öfter sind wir auch Entwicklungspartner und<br />

begleiten Medizinprodukte von der Idee bis zum fertigen Produkt.<br />

Bild: Masterflex SE<br />

Auf Wunsch fügen wir die Einzelkomponenten zu kunden -<br />

spezifischen und passgenauen Baugruppen zusammen – etwa<br />

durch Kleben (mit Lösemittelklebstoffen oder UV-Kleber) oder<br />

durch Ultraschall-Verschweißen. Wir bieten den Reinheitsund<br />

Qualitätsanforderungen des jeweiligen Produkts ent -<br />

sprechend alle Montageschritte im Reinraum nach ISO 14644–1<br />

ISO Klasse 7 an.<br />

Was Materialien, Fertigungs<strong>technik</strong>en und Branchenanfor -<br />

derungen angeht, können wir auf ein breites und tiefes Knowhow<br />

zurückgreifen.<br />

Unsere Produkte sind „made in Germany“.<br />

Wir erfüllen neben den rechtlichen Rahmenbedingungen gemäß<br />

DIN EN ISO 13485:2016 auch die Anforderungen der<br />

EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR).<br />

Individuelle Produktentwicklungen fertigen wir mit den Verfahren<br />

Extrusion und Spritzguss.<br />

Kunststoffe haben die Medizin<strong>technik</strong> seit jeher beflügelt.<br />

So wandlungsfähig wie das Material Kunststoff selbst – so<br />

vielfältig und individuell können Produkte daraus sein.<br />

Wir entwickeln und fertigen qualitativ hochwertige Schläuche,<br />

Konnektoren und Applikationen sowie kundenspezifische<br />

Assemblierungen für anspruchsvolle Anwendungen in der Medizin<strong>technik</strong>.<br />

Unsere Komponenten kommen in den Be reichen<br />

Infusion, Dialyse, Endoskopie, enterale Ernährung, aber zum<br />

Beispiel auch in Hörgeräten zum Einsatz. Alle Kompon enten sind<br />

fein, leicht und leistungsfähig. Immer häufiger begleiten wir<br />

Produktentwicklungen von der Idee bis zur Marktreife.<br />

Medizin<strong>technik</strong> nach Maß<br />

Zusammen mit einem Berliner Unternehmen, das hochwertige<br />

medizintechnische Einmalinstrumenten für Diagnostik und<br />

Therapie produziert, haben wir einen Tumormarker mit sehr<br />

guter Ultraschall- und Röntgensichtbarkeit realisiert. Dafür<br />

wurden Schlauchabschnitte aus weichem Low-Density Poly -<br />

ethylen (LDPE) von Novoplast Schlauch<strong>technik</strong> mit 2-Komponenten-Spritzguss-Teilen<br />

von Fleima-Plastic im Reinraum zum<br />

perfekten Endprodukt assembliert.<br />

Wir kombinieren seit vielen Jahren erfolgreich die beiden Fer -<br />

tigungs<strong>technik</strong>en Extrusion und Spritzguss in anspruchsvollen<br />

Medizin<strong>technik</strong>-Projekten und bieten so kreative Lösungen aus<br />

einer Hand.<br />

In Halberstadt werden polymere Werkstoffe in Reinräumen der<br />

ISO-Klassen 6 bis 8 durch Extrusion zu medizinischen Schläuchen<br />

verarbeitet, in Wald-Michelbach werden dazu passende<br />

Anschlussteile wie Klemmen, Adapter, Konnektoren oder<br />

Schutzkappen im Spritzgussverfahren gefertigt.<br />

Kontakt<br />

Novoplast Schlauch<strong>technik</strong> GmbH<br />

Martin Oye<br />

In den Langen Stücken 6<br />

38820 Halberstadt<br />

Deutschland<br />

Telefon: +49 3941 68 69 - 0<br />

info.novoplast@masterflexgroup.com<br />

www.schlauch<strong>technik</strong>.de<br />

Kontakt<br />

Fleima-Plastic GmbH<br />

Ismail Dogru<br />

Neustadt 2<br />

69483 Wald-Michelbach<br />

Deutschland<br />

Telefon +49 6207 92412 - 0<br />

info.fleima@masterflexgroup.com<br />

www.fleima-plastic.de<br />

Besuchen Sie uns auf der T4M<br />

Technology for Medical Devices<br />

Wir stellen aus:<br />

Halle 9, C40<br />

86 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


[ ADVERTORIAL ]<br />

FUNKTIONALE BESCHICHTUNGEN<br />

IN DER MEDIZINTECHNIK<br />

Oberflächen<strong>technik</strong> | Damit Medizinprodukte die gewünschten Eigenschaften erhalten, benötigen<br />

sie neben der passenden Beschichtung auch die richtige Vorbehandlung. Das Know-how<br />

für den funktionalen Oberflächenschutz bietet die ADELHELM Gruppe aus Eningen u.A.<br />

ADELHELM steht Ihnen hierbei von der ersten Beratung über<br />

die Machbarkeitsanalyse, dem Anlagenbau bis zur Serienfertigung<br />

zur Seite und funktionalisiert für viele multinationale<br />

OEM´s der medizinischen Geräteindustrie deren Instrumente<br />

sowie zugehörige Komponenten.<br />

Durch die neue EU-MDR steigen die Ansprüche an die Inverkehrbringer<br />

sowie deren Tier1- und Tier2-Zulieferer. Die Routine<br />

bei ADELHELM zur Dokumentation, Qualifikation und Validierung<br />

von Prozessen in der medizinischen Lieferkette hilft dabei<br />

in besonderem Maße, stringent Produktionszulassungen zu erreichen<br />

und prozesssicher herzustellen.<br />

Adelhelm bietet ein breites Spektrum an Beschichtungslösungen<br />

– nicht nur für die Medizin<strong>technik</strong><br />

Einmalinstrumente erhöhen die Patientensicherheit, vereinfachen<br />

die Prozesse in der Klinik und senken die Kosten in<br />

der Aufbereitung. Darum finden sie immer größere Verwendung<br />

im klinischen Alltag. Jedoch werden an sie die gleichen hohen<br />

Anforderungen an Funktionalität und Handling gestellt wie bei<br />

den „klassischen“ Instrumenten.<br />

Um dies wirtschaftlich darzustellen, werden diese Instrumente<br />

beispielsweise mit Hochleistungspolymeren hergestellt<br />

oder mit diesen beschichtet. Durch wohlüberlegte funktionelle<br />

Beschichtungen können die Eigenschaften von Instrumenten<br />

gezielt eingestellt und ihre Performance somit erhöht werden.<br />

Die ADELHELM Unternehmensgruppe verfügt über eine große<br />

Kompetenz in den Bereichen:<br />

• Elektrisch isolierende Schichten<br />

• Hydrophile Beschichtungen<br />

• Easy-to-clean Beschichtungen<br />

• Sol-Gel-Beschichtungen (welche dauerhaft antihaftend sind)<br />

Know-how liegt in der Qualität der Vorbehandlung<br />

Natürlich müssen auch entsprechend abgestimmte Vorbehandlungen<br />

zum Reinigen, Aktivieren oder auch als Haftvermittler<br />

zum Einsatz kommen, um die gängigen Materialien wie beispielsweise<br />

metallische Werkstoffe, Kunststoffe und Elastomere<br />

funktional beschichten zu können.<br />

Bild: Adelhelm<br />

Kontrollierte Produktion im Reinraum Klasse ISO 8<br />

Am Standort in Eningen werden die Beschichtungen der Medizinprodukte<br />

unter Reinraumbedingungen durchgeführt. Für diese<br />

Aufgaben steht ein Reinraum mit 500 m2 der Klasse ISO 8 zur<br />

Verfügung. Die individuell für den Kunden entwickelten Prozesse<br />

werden nach der Testphase in die Reinräume transferiert. So<br />

können die Produkte unter kontrollierten Bedingungen mit<br />

höchster Qualität gefertigt werden.<br />

Jüngst wurde in die ADELHELM Gruppe ein Unternehmen der<br />

Galvano<strong>technik</strong> integriert. Somit kann die ADELHELM Gruppe<br />

nun mit insgesamt 9 Produktionsstätten in 7 Ländern ihren Kunden<br />

einen umfassenden Service zur Verfügung stellen.<br />

Kontakt<br />

ADELHELM Kunststoffbeschichtungen GmbH<br />

ADELHELM LubriCoat GmbH<br />

Thomas Adelhelm Dipl.-Wirt.-Ing. (FH)<br />

Arbachtalstraße 34 - 36<br />

72800 Eningen u.A.<br />

Deutschland<br />

Tel. +07121/98856-0<br />

info@adelhelm.de<br />

www.adelhelm.de<br />

Besuchen Sie uns auf der T4M<br />

Technology for Medical Devices<br />

Wir stellen aus:<br />

Halle 9, Stand E15<br />

02/2019 medizin&tec hn i k 87


■ [ MESSE ]<br />

Bild: Meko<br />

Laser<strong>technik</strong><br />

Mikrobearbeitung von medizinischen Komponenten<br />

Durchflusstest bei einem Drug Delivery Balloon<br />

Catheter (DDB)<br />

penrahmen, ist eine weitere<br />

Fachkompetenz von Meko das<br />

Laserbohren von Mikrolöchern<br />

für Drug Delivery Balloon<br />

Catheter (DDB). Bohrungsdurchmesser<br />

ab 2 μm<br />

sind möglich. Dank dieser<br />

winzigen Löcher können<br />

DDB‘s ihre Medikamente direkt<br />

beim Dilatieren abgeben.<br />

Seit über 25 Jahren produziert<br />

der Laserspezialist als Auftragsfertiger<br />

für verschiedene<br />

namhafte Medizinunternehmen<br />

Komponenten mit engen<br />

Toleranzen und einer hohen<br />

Oberflächenqualität.<br />

Während der Messe T4M in Stuttgart präsentiert<br />

die Meko Laser Materialbearbeitung<br />

aus Sarstedt ihr Techniken und Materialien:<br />

Unter anderem stellt das Unternehmen<br />

seine hochpräzisen Laseranlagen<br />

vor, mit denen bei der Laserbearbeitung<br />

von Metallen und bioresorbierbaren Materialien<br />

Toleranzen von weniger als 5 μm<br />

möglich sind. Die modernen Ultrakurzpulslaser<br />

schneiden und bohren nicht nur<br />

präzise, sondern auch mit sauberen und<br />

perfekten Schnittflächen.<br />

Neben dem präzisen Laserschneiden von<br />

Implantaten, wie Stents und Herzklap-<br />

Basierend auf den Zeichnungen<br />

und Spezifikationen werden beispielsweise<br />

Implantate wie Stents und<br />

Herzklappenstützrahmen, Instrumente,<br />

Knochennägel, Steinfangkörbchen oder<br />

Knochensägen gefertigt. Zur Verfügung<br />

stehen in Sarstedt Reinräume nach ISO 7<br />

und ISO 8. Die Prüfungen der hergestellten<br />

medizinischen Komponenten werden<br />

in den unternehmenseigenen Laboren<br />

durchgeführt.<br />

www.meko.de<br />

Auf der Messe T4M, Halle 9, Stand F27<br />

ERP-Lösung<br />

Software speziell für kleinere<br />

Medizin<strong>technik</strong>-Unternehmen<br />

Die speziell für die Medizin<strong>technik</strong> entwickelte<br />

Software Oxaion Easy bietet Unternehmen<br />

alles Nötige an ERP-Kernfunktionalität,<br />

wie Dokumentenmanagement,<br />

Analyse und Dashboard-Konfiguration,<br />

um die Validierungsanforderungen zu erfüllen.<br />

Nach Angaben der Oxaion GmbH<br />

soll die ERP-Lösung zudem dafür sorgen,<br />

dass die Vorgaben aus DIN EN ISO<br />

13485:2016 und der Medical Device Regulation<br />

im Hinblick auf die Computer<br />

System Validierung (CSV) oder Unique<br />

Device Identification (UDI) in vollem Umfang<br />

umgesetzt werden können – und das<br />

mit 70 % weniger Aufwand, so der Ettlinger<br />

Softwareentwickler.<br />

Die vorkonfigurierte Standardlösung<br />

Oxaion Easy umfasst die komplette Kernfunktionalität<br />

von Oxaion. Zu den Dokumentationen<br />

gehört ein zusätzliches Validierungs-Package.<br />

Oxaion Easy lässt sich<br />

in verschiedenen Ausprägungen nutzen:<br />

als gehostete Rechenzentrumslösung<br />

oder In-house-Installation. Für alle Varianten<br />

kann laut Anbieter zwischen unterschiedlichen<br />

Finanzierungsmöglichkeiten<br />

gewählt werden.<br />

www.oxaion.de<br />

Auf der Messe T4M: Halle 9, Stand A25<br />

Auf der Messe Medtec Live: Halle 9, Stand 228<br />

Better ideas, better health.<br />

Innovative Lösungen für die minimalinvasive Chirurgie:<br />

Führungsdrähte, Steinfanginstrumente, Schlingen und Stiletts.<br />

EPflex Feinwerk<strong>technik</strong> GmbH · 72581 Dettingen an der Erms · T + 49 7123 9784-0 · epflex.com<br />

T4M 2019<br />

STUTTGART<br />

Halle 9<br />

Stand 9B11<br />

88 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Messe<br />

Medtec Live 2019<br />

Bild: sudok1/Fotolia<br />

Ein Gesamtpaket für die Medtech-Branche<br />

Kongress Medtech Summit | Nachwuchs | Medizin-Elektronik | Laserschneiden für Chirurgie-Instrumente<br />

02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 89


■ [ MESSE ]<br />

PLATTFORM FÜR MARKT UND<br />

WETTBEWERB<br />

Medtec Live | Nach dem Zusammenschluss der beiden Messen Medtec Europe und<br />

MT-Connect schickt sich die neue Medtec Live in Nürnberg an, zur führenden Plattform<br />

für die internationale Medizin<strong>technik</strong>-Szene zu werden. Das Spektrum der Fachmesse<br />

umfasst die gesamte Prozesskette in der Herstellung von Medizin<strong>technik</strong>.<br />

Vom Prototypen über die Produktion bis zu nachgelagerten Prozessen – die Medtec Live<br />

zeigt die gesamte Wertschöpfungskette medizintechnischer Produkte<br />

Wenn vom 21. bis 23. Mai 2019 die<br />

internationale Fachmesse Medtec<br />

Live und der Kongress Medtech Summit<br />

ihre Tore auf dem Messegelände Nürnberg<br />

öffnen, wird nach Angaben der Veranstalter<br />

Nürnberg Messe, UBM und Forum<br />

Medtech Pharma die gesamte Wertschöpfungskette<br />

der Medizin<strong>technik</strong> zu<br />

Gast sein. Die Besucher erwarten rund<br />

400 Aussteller in den Hallen 9 und 10, ein<br />

internationaler Kongress und ein spannendes<br />

Vortragsprogramm.<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Internationale Netzwerkplattform<br />

Aussteller zeigen Wertschöpfungskette<br />

Fachforen in den Messehallen<br />

Treffpunkt für Start-ups und Young<br />

Professionals<br />

Bild: Nürnberg Messe/Thomas Geiger<br />

Die Hälfte der Ausstellungsfläche wird<br />

von Unternehmen aus den Bereichen Prozesse,<br />

Herstellung und Maschinenbau belegt.<br />

Die andere Hälfte bildet gleichmäßig<br />

alle anderen Bereiche von Forschung bis<br />

hin zu Verpackung und Logistik von Medizin<strong>technik</strong><br />

ab, so Alexander Stein von der<br />

Nürnberg Messe: „Die ganze Branche will<br />

zum Erfolg der Medtec Live beitragen und<br />

bei der Innovationsplattform im Frühjahr<br />

unbedingt dabei sein. Wir werden unser<br />

Ziel, die gesamte Wertschöpfungskette<br />

von der Ideenfindung über die Produk -<br />

tion bis hin zu nachgelagerten Prozess -<br />

stufen abzubilden, klar erreichen“.<br />

Aber es gehe auch um Zukunftsvisionen<br />

von Herstellern und Zulieferern, die<br />

als marktfähige, erfolgreiche Produkte<br />

künftig in Diagnostik und Therapie eingesetzt<br />

werden können, so Stein. Als fachlich<br />

getriebenen Events stehen bei Medtec<br />

Live und Medtech Summit Themen für<br />

ein zukunftsorientiertes Medtech-Business<br />

im Vordergrund.<br />

Im Fokus der Aussteller stehen unter<br />

anderem Präzisionsteile bis hin zur Nanogröße<br />

sowie der 3D-Druck. „Nanotechnologie<br />

ist eine Enabling-technology“, erklärt<br />

beispielsweise Prof. Dr. Harald<br />

Fuchs, Direktor am Physikalischen Institut<br />

der Westfälischen Wilhelms-Universität<br />

in Münster. Er führt auf der Messe aus,<br />

wie sich bestehende Verfahren verbessern<br />

und Ergebnisse erzielen lassen, die mit<br />

klassischen Methoden nicht möglich wären.<br />

Ihre Einsatzfelder sind divers: Ob zur<br />

Diagnostik, zu Operationen oder Behandlung,<br />

an vielen Feldern wird geforscht. So<br />

wird beispielsweise an der Entwicklung<br />

von ultrakleinen Linsen für mikrooptische<br />

Elemente von Endoskopen gearbeitet. Renommierte<br />

Hersteller auf dem Gebiet der<br />

Feinmechanik wie die Beutter Präzisions-<br />

Komponenten GmbH & Co. KG oder die<br />

Loew-Präzisionsteile GmbH zeigen in diesem<br />

Umfeld ihre Kompetenz.<br />

Fachforen thematisieren MDR<br />

und Cybersicherheit<br />

Neben den Produkten und Entwicklungstrends<br />

in den Messehallen und am Neuheitenstand<br />

in Halle 9 vermitteln auch die<br />

Fachforen wertvolles Wissen und viele<br />

Tipps aus der und für die Praxis. Dort<br />

bringen sich zahlreiche Partner mit Knowhow<br />

ein und greifen aktuelle Themen auf:<br />

von der Cybersicherheit bis zu neuesten<br />

Entwicklungen rund um die Medizinprodukteverordnung<br />

(MDR), von Hygienic<br />

Design über Künstliche Intelligenz bis hin<br />

zur Fachkräfte-Rekrutierung und internationalem<br />

Marktzugang.<br />

Junge Unternehmen stellen ihre Entwicklungen<br />

auf dem Innovation Market<br />

Place vor, der gemeinsam mit dem Medical<br />

Valley EMN und EIT Health sowie<br />

VCLS Neighborhood aus Frankreich umgesetzt<br />

wird. In Pitch-Sessions des Start-<br />

90 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


9-307<br />

up Contests geben die Gründer einen Einblick<br />

in ihre Entwicklungen und Geschäftsmodelle.<br />

Die Gewinner des Contests<br />

werden auf der Medtec Live prämiert<br />

und können sich über hochkarätige Preise,<br />

bereit gestellt durch die Partner und<br />

die Nürnberg Messe, freuen.<br />

Am zweiten Messetag trifft sich der<br />

Branchen-Nachwuchs zum Jahrestreffen<br />

der Young Professionals@Medtech des<br />

VDI im Rahmen der Medtec Live. Auch<br />

dieser Tag steht mit einem intensiven<br />

Workshop- und Vortragsprogramm ganz<br />

im Zeichen der brennenden Zukunftsthemen<br />

sowie der Karriereentwicklung in einer<br />

der spannendsten Wachstumsbranchen.<br />

Der VDI engagiert sich darüber hinaus<br />

auch mit aktuellen Branchenthemen<br />

in den Messeforen.<br />

Premiere feiert in diesem Jahr die internationale<br />

Konferenz Carat, die von Siemens<br />

Healthineers initiiert wurde. Die<br />

neue Plattform soll Forschergruppen aus<br />

der Röntgenbranche, Hersteller und Systemanbieter<br />

von Röntgengeräten sowie<br />

Anwender über den aktuellen Stand der<br />

Röntgentechnologie informieren. Integriert<br />

in den Medtech Summit Kongress,<br />

soll die Konferenz an zwei Tagen alle an<br />

der Forschung, Entwicklung und Nutzung<br />

von Röntgenstrahlen beteiligten Personen<br />

in einer Vielzahl von Anwendungen zusammenzubringen.<br />

■<br />

Susanne Schwab<br />

susanne.schwab@konradin.de<br />

Bild: Nürnberg Messe/Thomas Geiger<br />

Geführte Touren durch die Hallen und spezielle<br />

Programmpunkte für Young Professionals<br />

runden das Messeangebot ab<br />

Das Team von medizin&<strong>technik</strong> treffen Sie an<br />

allen drei Messetagen in Halle 9 am Stand 213<br />

– wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

M E D T E C L<br />

I V E<br />

Plattformen für<br />

Young Professionals und Start-ups<br />

Bild: VDI/Thomas Ernsting<br />

Junge Ingenieurinnen und Ingenieure<br />

aus der Medizin<strong>technik</strong>, Biotechnologie<br />

und angrenzenden Bereichen, die am Ende<br />

ihres Studiums stehen, gerade in den<br />

Job eingestiegen sind oder auch schon einige<br />

Jahre Berufserfahrung haben, treffen<br />

sich bei den VDI Young Professionals.<br />

Ziel der 2018 erstmalig angebotenen Veranstaltung<br />

ist es, Berufseinsteigern Hilfestellungen<br />

für Probleme anzubieten, die<br />

über den eigenen „technischen Tellerrand“<br />

hinausgehen. Unter dem Motto<br />

„Merging Life and Science“ wird ein firmenübergreifender<br />

Erfahrungsaustausch<br />

zu Fach- und Karrierefragen mit<br />

der Möglichkeit zum intensiven Networking<br />

angeboten. Diskutiert werden aktuelle<br />

medizintechnische Fachthemen wie<br />

künstliche Intelligenz und Regulatory Affairs<br />

ebenso wie Fragen der persönlichen<br />

und beruflichen Weiterentwicklung.<br />

Ebenfalls angedacht sind geführte Rundgänge<br />

über die Medtec Live.<br />

Der Innovation Market Place bietet eine<br />

Plattform für Start-ups und Newcomer<br />

der Medizin<strong>technik</strong>branche. Die Sonderfläche<br />

schafft für junge Unternehmen,<br />

Start-ups und Gründer die Möglichkeit,<br />

ihre Lösungen und Dienstleistungen einem<br />

breiten Fachpublikum zu präsentieren,<br />

Geschäftskontakte zu knüpfen und<br />

ein direktes Feedback zur Marktfähigkeit<br />

ihrer Erfindungen zu erhalten.<br />

02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 91


■ [ MESSE ]<br />

WIR BIETEN MEHR ALS<br />

TYPISCHES MESSEGESCHEHEN<br />

Medtec Live | Zwei volle Hallen, rund 400 Aussteller und ein umfangreiches Begleitprogramm<br />

hat die Medtec Live in Nürnberg bei ihrer Premiere zu bieten. Für<br />

Messe-Direktor Alexander Stein ein gutes Zeichen, dass sich die Veranstaltung auch<br />

in Zukunft als süddeutscher Branchentreffpunkt etablieren wird.<br />

Alexander Stein ist Messe-Direktor für<br />

die Medtec Live bei der Nürnberg Messe<br />

Bild: Nürnberg Messe<br />

■ Herr Stein, Sie haben ein Jahr lang auf<br />

die Premiere der Medtec Live hingearbeitet.<br />

Was sind für Sie die wichtigsten Indizien<br />

für einen erfolgreichen Start?<br />

Die überwältigende Resonanz aus dem<br />

Markt ist sicherlich das wichtigste Signal.<br />

Die Kooperation mit UBM hat uns<br />

ein riesiges weltweites Netzwerk in der<br />

Medizin<strong>technik</strong>branche geöffnet. Wir<br />

haben viele attraktive Partnerschaften<br />

mit Verbänden und anderen Akteuren<br />

geschlossen, sodass die Medtec Live<br />

von einer ganz breiten, international<br />

bestens vernetzten Basis getragen wird.<br />

■ Welche inhaltlichen Schwerpunkte ergeben<br />

sich aus den bisherigen Ausstelleranmeldungen?<br />

Wir werden zwei volle Hallen haben,<br />

das sind ungefähr 400 Aussteller. Inhaltlich<br />

wollten und werden wir uns<br />

bewusst breit aufstellen und die gesamte<br />

Wertschöpfungskette in der Medizin<strong>technik</strong><br />

präsentieren, dies natürlich<br />

auch durch die zugehörigen, nachgelagerten<br />

Prozesse wie beispielsweise<br />

Verpackung und Logistik. Wir freuen<br />

uns, dieses Ziel auch erreicht zu haben.<br />

■ Viele Besucher werden sich 2019 die<br />

beiden neuen Messen MedtecLive und<br />

T4M anschauen. Was sehen Sie zum derzeitigen<br />

Stand als Alleinstellungsmerkmal<br />

für Ihre Veranstaltung?<br />

Wir sind vom Start weg die zweitgrößte<br />

Medizin<strong>technik</strong>-Fachmesse in Europa.<br />

Das ist eine gute Grundlage für gute<br />

Gespräche und Geschäfte für Aussteller<br />

und Besucher. Und: Wir bieten mit den<br />

Messeforen, den Highlights im Innovation<br />

Market Place, dem Matchmaking-<br />

Event Partnering und dem internationalen<br />

Kongress Medtech Summit ein<br />

Gesamtpaket, das mehr bietet als typisches<br />

Messegeschehen.<br />

Wir sind die Plattform, um gemeinsam<br />

Dinge voranzubringen. Der Brückenschlag<br />

vom Ideengeber, Entwickler und<br />

Produzenten bis hin zum ärztlichen Anwender<br />

ist sicher einzigartig. Im Übrigen<br />

findet an den ersten beiden Messetagen<br />

auch noch der neue Röntgenkongress<br />

Carat bei uns statt, der durch<br />

seine Spezialisierung eine weitere fachlich<br />

fokussierte Sogwirkung entstehen<br />

lassen wird.<br />

■ Welche Rolle im Messemarkt für die<br />

Medizin<strong>technik</strong> spielen aus Ihrer Sicht die<br />

neu positionierte DMEA und die Xpomet?<br />

Jede dieser beiden genannten Veranstaltungen,<br />

unabhängig ob bereits<br />

etabliert oder noch nicht, hat ihr<br />

eigenes Konzept und fokussiert sich auf<br />

ihre speziellen Themen und Bereiche.<br />

Während bei der DMEA eher Digitalisierung<br />

von Versorgungskonzepten und<br />

Gesundheitspolitik thematisiert wird,<br />

versucht die Xpomet sich als Festival zu<br />

erfinden. Wir verstehen uns als Medizin<strong>technik</strong>-Plattform<br />

für Zulieferer und<br />

Hersteller sowie alle anderen interessierten<br />

Branchenexperten. Und um die<br />

Wir sind zweitgrößte<br />

Medizin<strong>technik</strong>-Messe<br />

in Europa<br />

richtigen Menschen miteinander zu<br />

vernetzten, bieten wir auf unserer<br />

Veranstaltung vielerlei Möglichkeiten.<br />

Der Markt ist grundsätzlich in Bewegung.<br />

Letztlich bestätigt das unsere<br />

Entscheidung, einen neuen süddeutschen<br />

Branchentreffpunkt für die gesamte<br />

Wertschöpfungskette in der<br />

Medizin<strong>technik</strong> zu schaffen.<br />

■ Welchen Termin haben Sie für die<br />

Folgeveranstaltung 2020 im Blick?<br />

Wir werden im Frühjahr bleiben. Das<br />

haben wir versprochen und das werden<br />

wir auch einhalten. Zur Medtec Live<br />

2019 werden wir dann auch den konkreten<br />

Termin im kommenden Jahr veröffentlichen.<br />

Susanne Schwab<br />

susanne.schwab@konradin.de<br />

92 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Kunststoffschweißen<br />

Gekühlter Laser tut dem Kunststoff gut<br />

Die neue Kunststofflaserschweißmaschine<br />

Basic S mit speziell entwickeltem Kühlsystem<br />

für medizintechnische Anwendungen<br />

stellt die Leister Technologies<br />

Deutschland GmbH auf der Messe Medtec<br />

Live vor. Die permanente Kühlung des Lasers<br />

soll eine präzise und wiederholgenaue<br />

Schweißung der Kunststoffbauteile<br />

gewährleisten. Damit die Produkte den<br />

Anforderungen der Medizinindustrie gemäß<br />

verschweißt werden können, kann<br />

die Basic S mit der zusätzlichen Software<br />

sämtliche Schweißprozessdaten und Parameter<br />

aufzeichnen – oder sie können als<br />

Datei ausgeben oder abgeholt werden.<br />

Das neu entwickelte Benutzermanage-<br />

ment teilt die Benutzer in die Kategorien<br />

Operator, Einrichter und Service auf. Dies<br />

soll verhindern, dass Parameter durch Unbefugte<br />

Personen verändert werden können.<br />

Sämtliche Parameterveränderungen<br />

werden in Log-Files aufgezeichnet und<br />

gespeichert. Durch diese Funktion ist es<br />

möglich, jederzeit zurückzuverfolgen,<br />

wer, wo und wann Änderungen am<br />

Schweißprozess vorgenommen hat. Die<br />

Basic S kann mit sämtlichen Optiken mit<br />

Ausnahme der Scanner-Optik aus der AT/<br />

BT-Optik- Serie betrieben werden.<br />

www.leister.com<br />

Auf der Messe Medtec Live: Halle 9, Stand 519<br />

Verpackungslösungen<br />

Medizinische Produkte flexibel und individuell verpackt<br />

Bild: Multivac<br />

Ihre Automatisierungs- und Linienkompetenz<br />

im Bereich der Verpackungslösungen<br />

für unterschiedliche Medizingüter zeigt<br />

die Multivac Sepp Haggenmüller SE & Co.<br />

KG, Wolfertschwenden, in Nürnberg. Im<br />

Mittelpunkt des Messeauftritts steht eine<br />

Linie für das Verpacken von vorgefüllten<br />

Glas- oder Kunststoffspritzen.<br />

Die Verpackungslinie für das Verpacken<br />

von medizinischen Sterilgütern besteht<br />

aus einem Vibrationstopf, einem Spritzenzuführsystem,<br />

einer Tiefziehver -<br />

packungsmaschine R 245, einem Digitaldrucker<br />

zur Bedruckung der Packungen<br />

mit flexiblen Produktionsdaten sowie<br />

einem Vision-System zur Druckbild -<br />

kontrolle. Die automatische Zuführung<br />

bringt vorgefüllte Glas- oder Kunststoffspritzen<br />

in die Packungskavitäten ein und<br />

gewährleistet eine kontrollierte Ausrichtung<br />

der Produkte. Es besteht aus einem<br />

Zuführwellensystem, einem Verein -<br />

zelungsrad, einem Transportband und<br />

einem pick-&-place-Roboter. Das Zuführsystem<br />

ist mit der Tiefziehverpackungsmaschine<br />

R 245 synchronisiert und kann<br />

über das Bedienterminal der Ver -<br />

packungsmaschine gesteuert werden. Die<br />

Tiefziehverpackungsmaschine, die frei<br />

konfigurierbar ist, soll hohe Flexibilität<br />

hinsichtlich der zu verarbeitenden Packstoffe<br />

und Packungsformate bieten.<br />

Zu den weiteren Exponaten am Messestand<br />

zählen unterschiedliche Lösungen<br />

für das Verpacken von medizinischen Produkten<br />

in kleinen bis mittleren Chargen.<br />

So ist beispielsweise die kompakte Tiefziehverpackungsmaschine<br />

R 081 zu sehen,<br />

die sich insbesondere für die Kleinserienproduktion<br />

sowie für Unternehmen<br />

eignen soll, die in das automatisierte Verpacken<br />

einsteigen möchten. Für das Verpacken<br />

von medizinischen Sterilgütern in<br />

Trays präsentiert Multivac außerdem den<br />

speziell für die hohen Anforderungen der<br />

Medizingüter- und Pharmaindustrie entwickelten<br />

halbautomatischen Traysealer<br />

T 260.<br />

www.multivac.com<br />

Auf der Messe Medtec Live: Halle 9, Stand 631<br />

02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 93


■ [ MESSE ]<br />

MEDIZIN TRIFFT HIGHTECH<br />

Kongress | Zeitgleich mit der Medtec Live findet auf dem Nürnberger Messegelände<br />

der Medtech Summit statt: Knapp 70 Referenten teilen dann an drei Tagen ihr Know-<br />

How in wissenschaftlichen und marktrelevanten Vorträgen mit dem Fachpublikum.<br />

Der Medtech Summit bietet als Kongress<br />

mit integriertem Partnering<br />

die Gelegenheit, sich über technologische<br />

Neuerungen und funktionierende Innovationsprozesse<br />

zu informieren und intensiv<br />

mit Experten der Medizin<strong>technik</strong> auszutauschen.<br />

Zeitgleich können die Teil -<br />

nehmer auf der im Verbund stattfin -<br />

denden Messe Medtec Live den inter -<br />

nationalen Medizinproduktemarkt zum<br />

Anfassen erleben: Auch 2019 bringt der<br />

Medtech Summit Mediziner, Hersteller,<br />

Zulieferer, Forscher und Dienstleister<br />

der Medizin<strong>technik</strong>branche zusammen.<br />

Das Kongressprogramm vom 21. bis 23.<br />

Mai vertieft Themen wie Robotics,<br />

Digital-Processes, Manufacturing und Regulation.<br />

Das Konferenz-Programm des Summits<br />

2019 verknüpft Medizin und Medizin<strong>technik</strong><br />

mit Technologie- und Innovationsthemen<br />

und ist aufgeteilt in 8 unterschiedliche<br />

Stränge: Die Sessions Med-<br />

X-Smart-Electronics, Med-X-Robotics,<br />

Med-X-Data-Analytics und Med-X-Digital-<br />

Processes zeigen die Auswirkungen der<br />

Digitalisierung. Die übergreifenden<br />

Aspekte wie Künstliche Intelligenz, Machine-learning<br />

und Datensicherheit führen<br />

die Teilnehmer durch das Programm.<br />

Die zum Markt führenden Prozesse bilden<br />

den zweiten Strang des Kongresses.<br />

Med-X-Ideation, Med-X-Regulation, Med-<br />

X-Manufactering und Med-X-Supply-<br />

Chain zeigen Möglichkeiten auf, um neue<br />

Impulse für Produkte zu bekommen und<br />

Herausforderungen im Markt zu überwinden.<br />

Für diese Bereiche gibt es unzählige<br />

Ansätze in der Praxis, jedoch nach wie vor<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Medtech Summit Kongress<br />

Wissensaustausch zwischen Medizinern<br />

und Herstellern<br />

World Cafés und Partnering Event<br />

MDR, Digitalisierung und Wearables<br />

Auch in diesem Jahr sicher wieder ein viel diskutiertes Thema<br />

auf dem Medtech Summit: Roboter in Pflege, Chirurgie und Reha<br />

Verunsicherung und unterschiedliche Erwartungshaltungen<br />

seitens Herstellern,<br />

Zulieferern und Kliniken. In den Vor -<br />

trägen werden Perspektiven aufgezeigt,<br />

Möglichkeiten vorgestellt und der Dialog<br />

zwischen allen Akteuren gefördert.<br />

„Der technologische Vortrags-Strang<br />

beim Kongress zeigt auf, wie zum einen<br />

die Kreuzung von Medizin<strong>technik</strong> und<br />

Hightech-Trends neue Möglichkeiten für<br />

die medizinische Versorgung eröffnet“, erläutert<br />

Prof. Dr. Thomas Armin Schildhauer,<br />

Vorstandsvorsitzender des Veranstalters<br />

Forum Medtech Pharma e.V., das<br />

Programm. „Auf der anderen Seite präsentieren<br />

die Innovations-Sessions, was<br />

auf dem Weg zur tragfähigen Innovation<br />

beachtet werden muss – vom Ideenmanagement<br />

über regulatorische Aspekte bis<br />

hin zu Produktion und Zulieferern.“<br />

In beiden Strängen werden neben Vorträgen<br />

für den intensiven Austausch auch<br />

interaktive Eventformate wie World Cafés<br />

oder ausführliche Diskussionsrunden eingesetzt.<br />

Zudem bietet das integrierte Partnering<br />

vorab vereinbarte Eins-zu-Eins-Gespräche,<br />

und auf der zeitgleich am selben<br />

Ort stattfindenden Fachmesse Medtec<br />

Bild: M.Dörr & M.Frommherz/Fotolia<br />

Live können die entsprechenden Geschäftskontakte<br />

geknüpft werden.<br />

Eines der bestimmenden Themen beim<br />

Kongress ist die Digitale Transformation,<br />

die in ihren verschiedenen Ausprägungen<br />

in mehreren Sessions aufgegriffen wird.<br />

Med-X-Robotics zeigt anhand konkreter<br />

Anwendungen, wie der Einsatz von Robotern<br />

die medizinische Versorgung in Pflege,<br />

Reha und Chirurgie verändert. Die Abläufe<br />

in Krankenhäusern ebenso wie in<br />

der Medizin<strong>technik</strong>-Produktion werden<br />

mehr und mehr digialisiert – Med-X-Digital-Processes<br />

und Med-X-Manufacturing<br />

liefern Beispiele.<br />

Wearables bleiben<br />

Dauerbrenner der Branche<br />

Wearables zur digitalen Aufzeichnung<br />

von Gesundheitsdaten sind unter anderem<br />

Thema bei Med-X-Smart-Electronics.<br />

Die Session zeigt das weite Spektrum der<br />

Einsatzmöglichkeiten: von der Sturzerkennung<br />

(Mojo GmbH) bis zur automatisierten<br />

Insulinsteuerung (Medtronic<br />

GmbH). In Med-X-Data-Analytics werden<br />

unter anderem Prof. Dr. Schunkert vom<br />

Deutschen Herzzentrum München und<br />

94 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Dr. Bauer-Mehren vom Roche Innovation<br />

Center zeigen, wie die Nutzung großer<br />

Mengen von Daten und deren Analyse<br />

beispielsweise mit Hilfe künstlicher Intelligenz<br />

die Diagnose und Therapie von<br />

Krankheiten verändert. Das sensible Thema<br />

wird auch in einer Plenar-Diskussion<br />

kritisch hinterfragt.<br />

Experten-Unterstützung bei<br />

Innovationsprozessen<br />

Damit die Integration innovativer Technologien<br />

zu einem tragfähigen Produkt<br />

gelingt, müssen verschiedene Stufen im<br />

Innovationsprozess durchlaufen werden.<br />

Die Perspektive der beteiligten Akteure –<br />

vom Mediziner über den Forscher bis zum<br />

Hersteller – können Teilnehmer bei<br />

Med-X-Ideation erleben. Ansätze zur<br />

Ideengenerierung werden im World Café<br />

erarbeitet und durch praktische Beispiele<br />

im zweiten Teil der Session ergänzt.<br />

Bei der Entwicklung von Medizinprodukten<br />

ist die Einbeziehung klinischer Expertise<br />

unverzichtbar. „Wenn medizintechnische<br />

Lösungen in einer intensiven<br />

Partnerschaft zwischen Ärzten, Wissenschaftlern<br />

und Industrievertretern entwickelt<br />

werden, dann entstehen praxistaugliche<br />

Ergebnisse“, erklärt Prof. Hubertus<br />

Feußner von der Forschungsgruppe für<br />

minimal-invasive interdisziplinäre therapeutische<br />

Intervention (MITI) der TU<br />

München. So konnten beispielsweise Module<br />

für einen kooperativen Operationssaal<br />

erarbeitet werden, den Feußner in einem<br />

Vortrag vorstellt. Dort sollen durch<br />

intelligente Vernetzung aller Geräte und<br />

Personen OPs optimal simuliert, geplant<br />

und durchgeführt werden können.<br />

Ein besonders drängendes Kongress-<br />

Thema sind für viele Hersteller die Vorgaben<br />

der neuen Medical Device Regulation<br />

(MDR), deren Geltungsbeginn nach Ablauf<br />

der Übergangsfrist in 2020 bevorsteht.<br />

Welche regulatorischen Herausforderungen<br />

bereits in der Entwicklung beachtet<br />

werden müssen, und inwieweit<br />

man sich dabei beispielsweise an den<br />

FDA-Vorgaben orientieren kann, zeigt<br />

Med-X-Regulation. Nationale und internationale<br />

Dienstleister wie Siemens<br />

Healthineers und TÜV SÜD präsentieren<br />

anwendbare Lösungen.<br />

(su) ■<br />

www.medtech-summit.de<br />

Netzwerken beim Partnering Event<br />

Speed-Dating in Nürnberg: Das Medtech<br />

Summit Partnering bietet Teilnehmern<br />

im Rahmen des Technologie-Kongresses<br />

die Chance, vorab gezielt Gespräche zu<br />

vereinbaren und sich intensiv auszu -<br />

tauschen. Detaillierte Profile sollen die<br />

Auswahl optimaler Kontakte und ziel -<br />

gerichteter Gespräche vor Ort in der<br />

Meeting-Area ermöglichen. Über 60 Unternehmen<br />

sind bereits im B2B-Partnering<br />

registriert – darunter namenhafte<br />

Hersteller wie Siemens Healthineers, Sanofi<br />

und Hahn-Schickard sowie Benannte<br />

Stellen wie der TÜV SÜD oder das Fraunhofer<br />

ISC als Forschungsinstitut.<br />

Beim Partnering Event können sich<br />

Kongressteilnehmer , Aussteller und<br />

Messebesucher miteinander verabreden<br />

Weitere Informationen unter:<br />

medtech-summit.de/partnering.html<br />

Bild: Nürnberg Messe<br />

MedtecLIVE<br />

Besuchen Sie uns am Stand 9-612<br />

21. - 23. Mai 2019 in Nürnberg<br />

Cicor ist ihr Technologiepartner in den Bereichen Leiterplatten, gedruckte<br />

Elektronik, Substrate und Electronic Manufacturing Services mit rund<br />

2‘000 Mitarbeitenden an zehn Produktionsstandorten weltweit.<br />

cicor.com<br />

02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 95


■ [ MESSE ]<br />

MEDIZIN-ELEKTRONIK<br />

SICHER VERPACKT<br />

Electronic Packaging | Medizinische Geräte müssen langlebig sein und dauerhaft<br />

zuverlässig funktionieren. Eine entscheidende Rolle hierbei spielen System- und<br />

Gehäuselösungen , die in Sachen Robustheit, Hygiene, EMV-Abschirmung und<br />

Langzeitverfügbarkeit überzeugen.<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Electronic Packaging<br />

Medizin<strong>technik</strong>-Gehäuse<br />

Schutz vor elektrostatischer Entladung<br />

Hohe Hygieneanforderungen<br />

Material und Oberflächenbeschichtung<br />

Bild: Polyrack<br />

Für kleine, tragbare Geräte, beispielsweise<br />

für den Patiententransport, in<br />

der Aufnahme oder bei ambulanter Versorgung,<br />

sind robuste und platzsparende<br />

Gehäuse nötig. Um sie auch in Rettungswagen<br />

oder mobilen Lazaretten befestigen<br />

zu können, müssen sie zudem schockfest<br />

sein. Damit sich das Gehäuse selbst<br />

unter starken Vibrationen und Erschütterungen<br />

nicht löst, ist die Fixierung der<br />

Komponenten mit Schraubensicherungselementen<br />

notwendig. Je nach Einsatzort<br />

kommen hohe Luftfeuchtigkeit, Staub<br />

und weite Temperaturbereiche hinzu.<br />

Hier eignen sich Gehäuse aus Hochleistungs-Thermoplast-Kunststoffen<br />

wie PPS,<br />

LCP, PSU, beispielsweise mit Glasfasern<br />

oder Glaskugeln. Um die Gehäuse witterungsbeständig<br />

zu machen und vor UV-<br />

Strahlung, Wärme und Alterung zu schützen,<br />

können Stabilisatoren hinzugefügt<br />

werden. Flammschutzmittel erschweren<br />

die Entzündbarkeit.<br />

Streng reglementiert sind die Vorgaben<br />

in Sachen Hygiene. Deshalb sollten<br />

Spalten im Design vermieden werden. Für<br />

Die verwendeten<br />

Materialien und Oberflächenbeschichtungen<br />

erfüllen die Hygiene -<br />

anforderungen<br />

an medizintechnische<br />

Gehäuse<br />

hochdruckfeste Gehäuselösungen, die<br />

auch die Reinigung mit aggressiven Flüssigkeiten<br />

überstehen müssen, braucht es<br />

Schutzarten von IP69K und höher. Lassen<br />

sich keine außen liegende Dichtungen<br />

umsetzen, verhindern beispielsweise Labyrinthvordichtungen<br />

das Eindringen von<br />

Flüssigkeiten. Ausschlaggebend sind auch<br />

das richtige Material und die Oberflächenveredelung.<br />

Bewährt haben sich<br />

schmutzabweisende, staubdichte und<br />

korrosionsfeste Edelstahl-Komponenten<br />

sowie spezielle Thermoplast-Lösungen.<br />

Kombiniert mit speziellen Beschichtungen,<br />

beispielsweise aus Silber, stellen sie<br />

antibakterielle Oberflächen sicher.<br />

Beschichtungen zum Schutz vor<br />

elektrostatischer Entladung<br />

Auch die Anforderungen an den ESD-<br />

Schutz, also dem Schutz vor Schäden<br />

durch elektrostatische Entladung, liegen<br />

in der Medizin über denen in anderen<br />

Branchen. Denn Systeme wie Computertomographen<br />

oder Röntgengeräte arbeiten<br />

mit Strahlungen in unterschiedlichen<br />

Formen und Frequenzbereichen. Edelstahl,<br />

lackiertes Stahlblech und Aluminium-Zink-Beschichtung<br />

können nicht nur<br />

einen effektiven Schutz vor feldgebundenen<br />

Störungen sowie ESD garantieren,<br />

sondern erfüllen oftmals auch hohe Anforderungen<br />

an Robustheit und Hygiene.<br />

Sie sind jedoch oft aufwendig in der Herstellung<br />

und damit kostenintensiv.<br />

Deshalb kommen immer häufiger Gehäuselösungen<br />

oder Komponenten aus<br />

Kunststoff, auch im Materialmix mit Metall,<br />

zum Einsatz. Je nach zu fertigenden<br />

Stückzahlen und Designanforderungen<br />

gilt es, hier die idealen Materialien beziehungsweise<br />

Materialkombinationen zu<br />

wählen. Durch Oberflächenbearbeitungen<br />

wie ESD-Antistatikschichten, EMV-<br />

Leitlacke oder leitfähige Acrylbeschichtungen<br />

garantieren diese ebenfalls einen<br />

sicheren Schutz gegen elektromagnetische<br />

Strahlungen.<br />

Der Trend zu immer kleineren, kompakteren<br />

Geräten führt zu immer höherer<br />

Rechnerleistung auf engem Raum. Damit<br />

steigt die Hitzeentwicklung in den Geräten.<br />

Für die Elektronik ist es jedoch entscheidend,<br />

dass ihre maximal zulässige<br />

Betriebstemperatur nicht überschritten<br />

wird; bei der Blutanalyse oder Medikamentenproduktion<br />

können Proben und<br />

Stoffe durch zu hohe Temperaturen zerstört<br />

werden. Aktive Kühllösungen wie<br />

Filterlüfter, Luft-Wärmeaustauscher oder<br />

Flüssigkühlungen sind relativ preisgüns-<br />

96 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


tig, für mobile Systeme aber wegen ihrer<br />

ungenügenden Robustheit und ihres<br />

Platzbedarfes meist ungeeignet. Hinzu<br />

kommt ihre störende Geräuschentwicklung.<br />

Eine gute Alternative sind passive<br />

Kühlungen, beispielsweise durch perforierte<br />

Türen oder das „virtual conductive<br />

cooling“. Dabei sind Elektronik und Gehäuse<br />

getrennt voneinander. Die Innenund<br />

Außenseite des Gehäuses ist mit<br />

Kühlrippen ausgestattet. Die inneren<br />

Kühlrippen nehmen die Abwärme auf und<br />

geben sie über die äußeren an die Umgebungsluft<br />

ab. Der Vorteil: Das funk -<br />

tioniert auch bei geschlossenen Ge -<br />

häusen, wie beispielsweise im VPX-<br />

Konzept RugTEC für<br />

Ruggedized Gehäuse<br />

der Polyrack<br />

Tech-Group, Straubenhardt.<br />

Die Beispiele zeigen:<br />

Viele medizinischen<br />

Geräte stellen<br />

hohe Anforderungen<br />

an die Gehäuselösung,<br />

ein Modell<br />

von der<br />

Stange reicht<br />

meist nicht aus. Hinzu kommen<br />

strenge gesetzliche Vorgaben und langwierige<br />

Zulassungsverfahren. Umso wichtiger<br />

ist es, von Anfang an mit einem Partner<br />

zusammen zu arbeiten, der den Markt<br />

kennt und eine Vielzahl an Materialien<br />

und Technologien in hoher Fertigungstiefe<br />

anbietet. So nutzt der Systemlösungsspezialist<br />

für die Elektronik bei der Kühlung<br />

oder dem ESD-Schutz, wenn möglich,<br />

die Gegebenheiten der Applikation,<br />

so dass keine spezifischen Bauteile hierfür<br />

benötigt werden.<br />

Auch die Fertigungsphase kann bei<br />

medizintechnischen Produkten und Geräten<br />

heikel sein. Da sie relativ lange produziert<br />

werden, sind Änderungen oder Abkündigungen<br />

von Komponenten ebenso<br />

wie lange Lieferzeiten eine Herausforderung.<br />

Deshalb unterstützt Polyrack die<br />

Anwender bei der Wahl langzeitverfügbarer<br />

Bauteile und übernimmt auf Wunsch<br />

die (Teil-)Assemblierung inklusive Software-Integration,<br />

Sourcing und Logistiklösungen.<br />

■<br />

Maximilian Schober<br />

Polyrack Tech-Group, Straubenhardt<br />

www.polyrack.com<br />

Auf der Medtec Live: Halle 9, Stand 416<br />

Bild: Polyrack<br />

Kühlrippen im Gehäuse<br />

beugen der<br />

Hitze entwicklung<br />

im Gerät vor<br />

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02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 97


■ [ MESSE ]<br />

DER LASER MACHT DEN<br />

PERFEKTEN SCHNITT<br />

Lasermikrobearbeitung | Bei der Herstellung minimal-invasiver chirurgischer Instrumente<br />

sind die Anforderungen an Qualität und Präzision besonders hoch. Ein Ultrakurzpulslaser<br />

sorgt für feinste Schnitte im μm-Bereich bei verschiedenen Werkstoffen.<br />

Der Einsatz minimal-invasiver Operationsverfahren<br />

hat in den vergangenen<br />

Jahrzehnten stark zugenommen und<br />

hält aktuell Einzug in die verschiedenen<br />

medizinischen Disziplinen wie Laparoskopie<br />

oder Thorakoskopie. Um diese Eingriffe,<br />

die sich im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Methoden durch eine geringere Belastung<br />

des Organismus der Patienten<br />

auszeichnen, durchführen zu können,<br />

werden spezielle chirurgische Instrumente<br />

benötigt.<br />

Vor allem die geringe Größe der Operationsbestecke<br />

stellt die Hersteller vor<br />

die Herausforderungen, die gewünschten<br />

Abmessungen der Geräte im μm-Bereich<br />

in höchster Qualität zu realisieren. Die Lasermikrobearbeitungsexperten<br />

der Deggendorfer<br />

GFH GmbH haben daher ein<br />

Verfahren entwickelt, um mittels Laserschneiden<br />

so genannte Mikro-Dreischneider<br />

für minimal-invasive medizinische<br />

Eingriffe schnell und wirtschaftlich sinnvoll<br />

herzustellen.<br />

„Unser Ziel ist es, die Eigenschaften<br />

unserer Lasermikrobearbeitungsanlagen<br />

fortwährend zu verbessern und neue Verfahren<br />

für ihren Einsatz auf verschiedensten<br />

Gebieten zu entwickeln“, sagt GFH-<br />

Geschäftsführer Anton Pauli. „Gerade die<br />

Herstellung medizinischer Instrumente<br />

ist wegen der außergewöhnlich hohen<br />

Qualitätsstandards und der unbedingten<br />

Präzision bei der Produktion eine immerwährende<br />

Herausforderung.“ Durch den<br />

Einsatz des Laserschneidens in Verbindung<br />

mit einer hochpräzisen Anlagen<strong>technik</strong><br />

könne man diese Anforderungen<br />

umsetzen und die gewünschten Produkte<br />

fertigen. „Dabei lassen sich Eisen- und<br />

Nichteisen-Metalle ebenso wie nicht-metallische<br />

Stoffe, beispielsweise Keramik<br />

oder Saphir, bis zu einer Stärke von 1 mm<br />

schneiden“, so Pauli.<br />

Flexible Schneidwinkel<br />

ermöglichen feine Geometrien<br />

Auch beim jüngsten Projekt, einem<br />

Mikro-Dreischneider für minimal-invasive<br />

chirurgische Eingriffe, kamen die Vorteile<br />

des Verfahrens zum Tragen: Beim Laserschneiden<br />

lassen sich die Schneidwinkel<br />

mittels der Trepanieroptik flexibel einstellen,<br />

wodurch die Formgebung an der<br />

Schneide schnell und einfach verändert<br />

werden kann. Dadurch werden beispielsweise<br />

rechtwinklige Schnitte im μm-Bereich<br />

möglich, die nicht nachbearbeitet<br />

werden müssen. „Mittels Laser<strong>technik</strong> lassen<br />

sich sehr feine Geometrien realisieren,<br />

ohne dass mechanische Kräfte auf<br />

das Werkstück einwirken. Auf diese Weise<br />

Die Mikro-Dreischneider<br />

werden<br />

auf der Laserbearbeitungsanlage<br />

GL.evo von GFH<br />

produziert<br />

Mittels Laser -<br />

schneiden werden<br />

die Mikro-Dreischneider<br />

für<br />

minimal- invasive<br />

medizinische Eingriffe<br />

hergestellt<br />

wird einerseits Werkzeugverschleiß verhindert<br />

und andererseits die gleich bleibend<br />

hohe Qualität des Produkts sichergestellt“,<br />

so Pauli. Neben einer hohen<br />

Schnittqualität ermöglicht das Mikroschneiden<br />

auch rechtwinklige Schnittkanten.<br />

Außerdem bildet sich kein Grat<br />

am Werkstück, und es entstehen keine<br />

Wärmeeinflusszonen.<br />

Um die hohen Bearbeitungsqualitäten<br />

zu erreichen, bedarf es neben Hightech-<br />

Maschinenkomponenten auch des passenden<br />

Werkzeugs: Zum Einsatz kommen<br />

so genannte Ultrakurzpulslaser. Sie besitzen<br />

die Eigenschaft, Laserpulse im Picound<br />

Femtosekunden-Bereich zu emittieren<br />

und dadurch eine nicht-thermische<br />

Bearbeitung zu ermöglichen.<br />

Bild: GFH<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Minimal-invasive Chirurgie-Instrumente<br />

Laserschneiden und Laserdrehen<br />

Lasermikrobearbeitungsanlage<br />

Flexible 3D-Schneidkonturen<br />

Ultrakurzpulslaser<br />

Bild: GFH<br />

98 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Das Unterbinden der Überhitzung des<br />

Werkstücks hat ein gratfreies sowie hochpräzises<br />

Bearbeitungsergebnis zur Folge.<br />

So bietet die sehr kleine Werkzeuggröße<br />

gegenüber Konkurrenzverfahren den Vorteil,<br />

dass minimale Schnittspalte umgesetzt<br />

und Innenradien in der Größenordnung<br />

des Fokusdurchmessers erzielt werden<br />

können. Die Schnittflächen weisen<br />

dabei eine sehr gute Oberflächenqualität<br />

(bis zu R a < 0,2 μm) auf. Aufgrund ihrer<br />

Materialunempfindlichkeit lassen sich<br />

mit Ultrakurzpulslasern sowohl sprödharte<br />

als auch thermisch sensible Werkstoffe,<br />

wie Glas, Keramik oder Kunststoffe, bearbeiten,<br />

bevor die Produkte in der Medizin<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Kombination aus Schneid-,<br />

Bohr- und Drehprozessen<br />

Neben der Kompetenz im Bereich des<br />

klassischen Laserschneidens, hat GFH in<br />

den letzten Jahren mit dem Laserdrehen<br />

ein eigenes Bearbeitungsverfahren für die<br />

Umsetzung komplizierter Geometrien<br />

Mit dem Laser lassen<br />

sich sehr feine Geometrien<br />

realisieren<br />

(REM-Aufnahme der<br />

Schneide)<br />

Bild: GFH<br />

und Formen entwickelt. Die Vorteile des<br />

kraftfreien Arbeitens ermöglichen die<br />

Umsetzung filigraner Konturen wie sie<br />

beispielsweise bei Messtastern und ähnlichen<br />

Geräten benötigt werden. Durch die<br />

steigenden Anforderungen an das Produkt<br />

kommt immer häufiger eine Kombination<br />

aus Schneid-, Bohr- und Drehprozessen<br />

zum Einsatz. All diese verschiede-<br />

nen Technologien kann das Unternehmen<br />

innerhalb einer Maschine beziehungsweise<br />

einer Aufspannung abbilden. Bei der<br />

Bearbeitung des Dreischneiders wird die<br />

Schneidklinge mittels Laserfeinschneidens<br />

bearbeitet und der Griff mit Hilfe des<br />

Laserdrehprozesses gefertigt.<br />

Durch die innovative Laser<strong>technik</strong> des<br />

Mikroschneidens können darüber hinaus<br />

einzelne Arbeitsschritte wie beispielsweise<br />

Erodieren oder Schleifen vollständig<br />

ersetzt werden. Des Weiteren ist für die<br />

Herstellung des Mikro-Dreischneiders die<br />

Möglichkeit der Bearbeitung flexibler<br />

3D-Schneidkonturen wichtig. In Kombination<br />

ergeben sich daraus bei konstant<br />

hoher Qualität deutliche Vorteile im Hinblick<br />

auf die Produktionsgeschwindigkeit,<br />

die Präzision sowie die exakte Reproduzierbarkeit<br />

der Bearbeitungsergebnisse. ■<br />

Andrea Schütz<br />

Fachjournalistin in München<br />

www.gfh-gmbh.de<br />

Auf der Medtec Live: Halle 9, Stand 618<br />

Ein weiterer zufriedener Kunde.<br />

ASCO kann Ihnen das Miniaturventil<br />

entwickeln, das Sie wollen.<br />

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Das Emerson Logo ist eine Marke und Dienstleistungsmarke von Emerson Electric. Co © 2018 Emerson Electric Co.<br />

02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 99


■ [ MESSE ]<br />

Laser schweißt präzise<br />

und sauber<br />

Laser<strong>technik</strong> | Für das Laserschweißen von Kunst -<br />

stoffen hat Evosys die kompakte EVO 2800 entwickelt.<br />

Die neue Schweißmaschine soll schnellere und wirtschaftlichere<br />

Prozesse ermöglichen.<br />

Der Laser ist heute in vielen Bereichen der Produktion ein<br />

etabliertes Werkzeug. Durch die hohe Präzision, die lokal<br />

gut dosierbare Energieeinbringung und nicht zuletzt die Sauberkeit<br />

hat sich dieses Werkzeug in der Fertigung einen festen Platz<br />

gesichert. Mit der Schweißmaschine EVO 2800 hat die Evosys<br />

Laser GmbH, Erlangen, ein System entwickelt, das mit neuer<br />

Technik zum Laser-Kunststoff-Schweißen ausgestattet ist sowie<br />

schnell, platzsparend und wirtschaftlich in der Produktion eingesetzt<br />

werden kann. Die universelle Laserschweißmaschine soll<br />

sich für das Bearbeiten von kleinen und mittleren Serien eignen.<br />

Sie kann je nach Applikation mit unterschiedlichen Laserquellen<br />

und Optikmodulen ausgestattet werden und bietet dadurch weitreichende<br />

Einsatzmöglichkeiten. Nahezu wartungsfrei und<br />

servicefreundlich, ist die EVO 2800 laut Anwender für den Einsatz<br />

in der 24/7-Produktion prädestiniert.<br />

Für die Bedienung ist das System serienmäßig mit der intuitiven<br />

Prozesssoftware Evolap ausgestattet und kann somit auch eine<br />

Vielzahl unterschiedlicher Bearbeitungsaufgaben umsetzen. Die<br />

neue Anlage ist laut Hersteller für den Einsatz im Automotive-<br />

Bereich sowie in den dafür entwickelten Varianten auch in der<br />

Medizin<strong>technik</strong> und Pharmaindustrie geeignet. Denkbar ist hier<br />

beispielsweise die Herstellung von sterilen Verpackungen,<br />

Mikrofluidikkomponenten sowie Lab-on-a-Chip-Systemen. Dabei<br />

ist die EVO 2800 von Haus aus sowohl für die manuelle Bestückung<br />

durch einen Bediener, als auch für die automatische<br />

Bestückung durch ein Handling- beziehungsweise ein Robotersystem<br />

ausgelegt.<br />

Die EVO 2800 durchläuft das firmeneigene CQC-Prozedere bei<br />

Evosys Laser. Durch das so genannte „Calibrated Quality Concept“<br />

wird laut Anbieter gewährleistet, dass die Schweißprozess-<br />

Technik verschiedener Systeme vergleichbar ist. Um auch während<br />

der Produktion beim Anwender die Qualität sicherzustellen,<br />

ist die Anlage mit verschiedenen Online-Überwachungsmodulen<br />

erhältlich.<br />

Bild: Evosys<br />

www.evosys-laser.de<br />

Auf der Messe Medtec Live: Halle 9, Stand 645<br />

Die EVO 2800 soll für die<br />

schnelle und unkomplizierte<br />

Umsetzung von Laserschweißanwendungen<br />

in<br />

der Produktion sorgen<br />

Additive Fertigung<br />

Gedruckte Elektronik als Dienstleistung<br />

Feinguss<br />

Hohe Oberflächenqualität bei<br />

leichter Bauweise<br />

Bild: Cicor<br />

Die Cicor Gruppe stellt auf der Medtec<br />

Live in Nürnberg als Dienstleistung die<br />

„gedruckte Elektronik“ vor. Das Technologie-Unternehmen<br />

eröffnete kürzlich am<br />

Standort Bronschhofen, Schweiz, nach eigenen<br />

Angaben als erster Anbieter in<br />

Europa ein Applikationslabor für gedruckte<br />

Elektronik. Zudem soll in den<br />

nächsten zwei Jahren weiter in den Ausbau<br />

des Labors investiert werden.<br />

Die steigende Zahl elektronische Geräte<br />

in immer mehr Anwendungsbereichen,<br />

macht, laut Cicor, die Entwicklung und<br />

Industrialisierung von neuen Fertigungstechnologien<br />

nötig. Flexible additive Fertigungsverfahren<br />

spielen eine zentrale<br />

Rolle in der Substratfertigung und der<br />

Verbindungs<strong>technik</strong>. Die von Cicor eingesetzte<br />

Drucktechnologie soll das Drucken<br />

leitfähiger, nicht leitfähiger sowie biokompatibler<br />

Materialien auf vielfältigen<br />

Trägermaterialien und -formen ermöglichen.<br />

Zusätzlich bieten sich Möglichkeiten<br />

von neuen Verbindungstechnologien,<br />

die zu Performance-Verbesserungen und<br />

Kostenoptimierungen in der Medizin<strong>technik</strong>-Branche<br />

führen können, teilt das<br />

Schweizer Unternehmen mit.<br />

www.cicor.com<br />

Auf der Messe Medtec Live: Halle 9, Stand 612<br />

Ob Feingusslösungen für die Krankenhaus-<br />

und OP-Ausstattung oder im<br />

Bereich der Pharma- und Reha<strong>technik</strong>:<br />

Die Feinguss Blank GmbH bietet individuell<br />

angepasste Lösungen im Leichtbau für<br />

die Herausforderungen bei Gehäusen,<br />

Stativen und bei der Prothesenher -<br />

stellung. Großen Wert wird auf Qualität,<br />

Genauigkeit und eine hohe Werkstoff -<br />

vielfalt gelegt. Sein komplexes metall -<br />

formendes Verfahren für Anwendungen<br />

in der Medtech-Branche stellt das Unternehmen<br />

auf der Medtec Live vor. Die<br />

Riedlinger Blank-Gruppe besteht aus der<br />

Feinguss GmbH und Formenbau Blank<br />

GmbH. Sie betreibt Bearbeitungszentren<br />

in ganz Europa.<br />

www.feinguss-blank.de<br />

Auf der Messe Medtec Live:<br />

Halle 10, Stand 520<br />

100 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Laserstrahl prüfen bei der additiven Fertigung<br />

3D-Druck | Der Laserstrahl für das SLM-Verfahren muss<br />

bei der additiven Fertigung zum Beispiel von Medizinprodukten<br />

präzise arbeiten. Wie gut er den Vorgaben<br />

entspricht, lässt sich berührungslos messen.<br />

Ein berührungslos arbeitendes Laserstrahlmessgerät für<br />

die additive Fertigung, das Ophir Beam Watch AM, ist auf<br />

der Messe Medtec Live zu sehen. Präsentiert wird es von MKS<br />

Instruments.<br />

Um Implantate, Gelenke, Knochen- oder Zahn ersatz mittels Selective<br />

Laser Melting zuverlässig und präzise zu fertigen, müssen<br />

kritische Laserparameter regelmäßig geprüft werden. Das Gerät<br />

Beam Watch AM zeichnet sich laut Hersteller dadurch aus, dass<br />

selbst der Fokus shift des Lasers in Echtzeit gemessen werden<br />

kann. Darüber hinaus erfasst es Strahlqualität, Strahlwinkel,<br />

Astigmatismus, Fokusdurchmesser und -lage. Die Messungen<br />

können sowohl tabellarisch als auch in 2D- oder 3D-Ansichten<br />

dargestellt werden und zeigen schnell und realistisch alle Charakteristiken<br />

des Laserstrahls auf der Bearbeitungsebene.<br />

Beam Watch AM ist die jüngste Generation der von Ophir entwickelten<br />

Laserstrahlmessgeräte: Sie alle nutzen allein die Ray-<br />

leigh-Streuung, um den Strahl darzustellen. Der Laserstrahl<br />

selbst wird nicht beeinflusst, so dass keine Gefahr besteht, dass<br />

das Messgerät selbst beschädigt wird. Bis zu 2048 Strahlprofile<br />

können nahezu zeitgleich gemessen werden.<br />

Ophir präsentiert auf der Medtec Live in Nürnberg darüber hinaus<br />

sein Portfolio an Mess<strong>technik</strong> für Laser und LED.<br />

www.ophiropt.de<br />

Auf der Messe Medtec Live: Halle 9, Stand 349<br />

Bild: MKS Instruments<br />

Das Messgerät Beam<br />

Watch AM nutzt die<br />

Rayleigh-Streuung, um<br />

den Laserstrahl darzu -<br />

stellen – wird vom Strahl<br />

selbst also nicht<br />

be einflusst oder<br />

geschädigt<br />

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Von der technologieübergreifenden Entwicklung und dem Produktdesign bis<br />

hin zur Serienfertigung von kundenspezifischen, mechanischen Baugruppen.<br />

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02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 101


Bei der Augen-OP<br />

zählt jeder Mikrometer<br />

Mess<strong>technik</strong> | Bei Operationen mit dem Augenlaser darf kein Fehler passieren:<br />

Für Zuverlässigkeit sorgt der Messverstärker PMX von HBM. Er liefert<br />

konstant genaue Messwerte, damit jeder Schnitt an der exakten Position<br />

und mit der richtigen Tiefe durchgeführt wird.<br />

Mehr als 120 000 Mal pro Jahr wird<br />

die Lasik-Operation am Auge in<br />

Deutschland durchgeführt. Mit Hilfe eines<br />

Excimerlasers lassen sich dabei Kurzund<br />

Weitsichtigkeit sowie Hornhautverkrümmung<br />

und auch Altersweitsichtigkeit<br />

behandeln. Zum Einsatz kommen dabei<br />

Technologien wie der Technolas Teno<br />

317 Excimerlaser und die Victus Femtosecond<br />

Laser Platform der Technolas Perfect<br />

Vision GmbH, München.<br />

Die Behandlung stellt große Herausforderungen<br />

an die Technik: Der Laser schneidet<br />

ein kleines Stück aus der Hornhaut<br />

des Auges – den so genannten Flap. Dieser<br />

wird dann umgeklappt, durch die Öffnung<br />

kann die Hornhaut bearbeitet werden.<br />

Nach der OP wird der Flap wieder<br />

zugeklappt. Der Laser schneidet die 0,5<br />

mm dicke Hornhaut im oberen Fünftel in<br />

einer μm-genauen, vom Arzt festgelegten<br />

Tiefe und folgt mit dem Schnitt ganz präzise<br />

der Krümmung der Hornhaut.<br />

Dafür ist eine verlässlich funktionierende<br />

Sensorik unabdingbar. Die kommt zum<br />

Einsatz, wenn es darum geht, das Lasergerät<br />

mit dem Auge zu verbinden. Dies geschieht<br />

über ein so genanntes Patienten-<br />

Interface, das aus zwei Teilen besteht: einer<br />

Art Kontaktlinse, die an den Laser angesaugt<br />

wird, und einem Aufnahme-Clip,<br />

der an das Auge angesaugt wird.<br />

PMX erfasst Sensor-Signal<br />

Der Druck, mit dem die Hornhaut über<br />

das Patienten-Interface an den Laser gedrückt<br />

wird, wird exakt kontrolliert. Dehnungsmessstreifen<br />

(DMS) im Gerät zeigen<br />

an, ob der Druck konstant erhalten<br />

bleibt. Das Messverstärkersystem PMX<br />

des Darmstädter Messspezialisten Hottinger<br />

Baldwin Mess<strong>technik</strong> (HBM) GmbH<br />

erfasst die Signale der Sensoren, digitalisiert<br />

diese und gibt sie dem Arzt weiter.<br />

Mit der PMX nutzt Technolas Perfect Vi -<br />

sion ein System, das die benötigten Werte<br />

zuverlässig generiert. Besonders wichtig<br />

Schneiden ohne Klinge: Die Mess<strong>technik</strong>,<br />

die im Augenlaser zum Einsatz kommt,<br />

muss besondere Kriterien erfüllen<br />

ist hier die Temperaturstabilität. Das<br />

PMX-System arbeitet mit der störsicheren<br />

HBM-Trägerfrequenztechnologie (TF)<br />

und der automatischen Sensorerkennung<br />

via Teds. Die Abtastrate liegt bei 19,2 kHz<br />

pro Kanal – für 16 Messkanäle und 32 interne<br />

Berechnungskanäle. Dank der hohen<br />

Messbandbreiten lassen sich Signale<br />

extrem schnell verarbeiten. Im Victus<br />

nimmt ein dreifach redundantes DMS-<br />

System die Signale auf und übermittelt<br />

sie an die PMX. Von dort werden diese<br />

über ein Bus-System zur Auswertung an<br />

einen Rechner weitergeleitet – dem „Gehirn“<br />

der Anlage. Gemeinsam mit HBM<br />

entwickelten die Experten von Technolas<br />

ein Sicherheitskonzept, zu dem unter anderem<br />

Redundanzen und Watchdogs zählen,<br />

welche die Funktionsweise der Komponenten<br />

überwachen.<br />

www.hbm.com<br />

Auf der Messe Medtec Live: Halle 9, Stand 717<br />

Bild: Technolas<br />

102 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Plasma reinigt und<br />

sterilisiert<br />

Plasmabehandlung | Auf der Medtec Live legt Relyon<br />

Plasma den Fokus auf die Piezoelectric Direct Discharge<br />

Technologie. Sie eignet sich durch die kompakte<br />

Plasmaerzeugung besonders für die Medizin<strong>technik</strong>.<br />

PEEK Implantat<br />

während der<br />

Behandlung mit<br />

dem Piezobrush PZ2<br />

Bild: Relyon Plasma<br />

Die wichtigste Eigenschaft<br />

von Plasma für die Medizin<strong>technik</strong><br />

ist seine sterilisierende<br />

und desinfizierende<br />

Wirkung. Durch den Einsatz<br />

von kaltem Atmosphärendruckplasma<br />

können medizinische<br />

Geräte und Ausstattungen<br />

ohne den Einsatz von zusätzlichen<br />

Chemikalien sterilisiert<br />

werden. Mit der Piezoelectric<br />

Direct Discharge (PDD)<br />

Technologie der Relyon Plasma<br />

GmbH, Regensburg, lassen<br />

sich so die als besonders kritisch<br />

eingestuften MRSA-Bakterien<br />

ohne den Einsatz von<br />

Antibiotika neutralisieren.<br />

Medizintechnische Werkstoffe,<br />

wie beispielsweise Zirkonia,<br />

Keramiken oder Titan und<br />

Edelstahl, aber auch PEEK,<br />

Teflon, Silikon und hochgefüllte<br />

Polymere können im Benetzungsverhalten<br />

optimiert<br />

werden. Diese Eigenschaft ist<br />

die Grundlage für eine gute<br />

Klebeverbindung oder die Biokompatibilität<br />

und die Akzeptanz<br />

durch das umgebende lebende<br />

Gewebe.<br />

In der Zahnmedizin wird das<br />

Verfahren seit langem genutzt:<br />

Durch die Funktionali-<br />

sierung der Oberflächen mit<br />

Atmosphärendruckplasma<br />

wird die Oberfläche gereinigt,<br />

das Implantat sterilisiert und<br />

so das Infektionsrisiko verringert.<br />

Gleichzeitig wird die<br />

Oberflächenenergie des Implantates<br />

erhöht. Die bessere<br />

Benetzbarkeit fördert die Zellanlagerung<br />

auf der Implantatoberfläche,<br />

der Heilungsprozess<br />

wird beschleunigt.<br />

Vielseitiges Plasma<br />

Eine weitere Eigenschaft von<br />

Plasma ist die keim- und geruchsreduzierende<br />

Wirkung.<br />

Zudem kann die Plasmatechnologie<br />

im medizinischen Bereich<br />

für die dermatologische<br />

Behandlung von Wunden,<br />

Hautkrankheiten oder Infektionen<br />

eingesetzt werden. Das<br />

kalte Plasma bei Atmosphärendruck<br />

wirkt über UV-Strahlen,<br />

reaktive Verbindungen<br />

und elektrische Felder. Das<br />

Zusammenspiel dieser Faktoren<br />

verlangsamt das Wachstum<br />

von Bakterien.<br />

www.relyon-plasma.com<br />

Auf der Messe Medtec Live:<br />

Halle 9, Stand 451<br />

02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 103


■ [ MESSE ]<br />

GENERATION Y UND Z<br />

ALS FACHKRÄFTE AN SICH BINDEN<br />

Future Talents Report | Eine Studie nimmt die Generationen Y und Z unter die Lupe –<br />

und fragt ab, was diese als Praktikanten und Werksstudenten von ihren Arbeitgebern<br />

erwarten. Die Antworten könnten Unternehmen helfen, sie in Zeiten des Fachkräftemangels<br />

an sich zu binden.<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Fachkräfte rekrutieren<br />

Angemessener Umgang<br />

mit Praktikanten<br />

Generation Y und Z<br />

Bindung von Personal<br />

Bild: Viacheslav Iakobchuk/Fotolia<br />

Technikaffin und wissbegierig –<br />

Unternehmen können über die<br />

Praktikumszeit junge Leute für<br />

sich gewinnen<br />

An Literatur über die Generation Y<br />

und Z mangelt es nicht. Technikaffin<br />

und auf eine gute Work-Life-Balance bedacht,<br />

könnte man das Profil der beiden<br />

zusammenfassen. Während ein Großteil<br />

der Generation Y mit den Jahrgängen der<br />

frühen 1980er bis zu den mittleren<br />

1990er Jahren zum Großteil im Berufsleben<br />

angekommen ist, startet die Genera -<br />

tion Z – geboren zwischen 1995 bis heute<br />

– jetzt erst die schulische bis handwerkliche<br />

oder akademische Laufbahn. Und<br />

hier setzt die Studie „Future Talents Report“<br />

der Clevis GmbH aus München an.<br />

Jährlich befragt das Consulting Unternehmen<br />

Praktikanten und Werkstudenten<br />

unter anderem zu den Merkmalen ihres<br />

Praktikums, der Arbeitgeberqualität und<br />

dem Markenimage. In diesem Jahr gaben<br />

7664 Future Talents dazu Antworten.<br />

Warum dieser Blick auf die angehenden<br />

Fachkräfte so wichtig ist? Weil die<br />

späte Generation Y und die frühe Generation<br />

Z sich gerade erst an das Berufsleben<br />

herantasten und erste Erfahrungen in einem<br />

Unternehmen sammeln. Eine Phase,<br />

die nicht nur für sie entscheidend ist, sondern<br />

auch für die Unternehmen. Denn in<br />

Zeiten des Fachkräftemangels können die<br />

Betriebe diese Phase nutzen, aus Praktikanten,<br />

den Future Talents, potenzielle<br />

Mitarbeiter zu rekrutieren. Ein alles andere<br />

als abwegiger Gedanke, denn laut Studie<br />

geben 90 % der Befragten an, dass sie<br />

sich erneut bei ihrem Unternehmen bewerben<br />

würden.<br />

Nur knapp die Hälfte der<br />

Unternehmen nutzt die Chance<br />

Doch die nüchterne Realität folgt auf dem<br />

Fuße: Nur knapp die Hälfte der Unternehmen<br />

nutzen laut Studie diese Chance und<br />

halten auch nach dem Praktikum beruflichen<br />

Kontakt zu den jungen Leuten. Zu<br />

23,7 % der Future Talents bricht der professionelle<br />

Kontakt komplett ab. In der<br />

Medizin<strong>technik</strong> und Life Science Branche<br />

sieht es mit 24,7 % abgebrochener Kontakte<br />

zwar etwas besser aus, gut sei das<br />

noch lange nicht.<br />

Warum dies katastrophale Werte sind,<br />

erklärt Studienleiterin Kristina Bierer:<br />

„Trends wie Künstliche Intelligenz, Blockchain<br />

und Machine Learning – um nur einige<br />

zu nennen – stehen für die nächsten<br />

Auslöser einer grundlegenden Business<br />

Transformationen. Für diesen anstehenden<br />

Wandel besitzen die Future Talents<br />

enorm wichtige Kompetenzen: Sie bringen<br />

Affinität und einen selbstverständlichen<br />

Umgang mit Technologien und neuen<br />

Kommunikationsmöglichkeiten mit.<br />

Unternehmen sind also darauf angewiesen,<br />

diese neugierigen, wissbegierigen<br />

und lernwilligen Mitarbeiter an sich zu<br />

binden.“ Ihre Forderung lautet daher:<br />

„Die Unternehmen müssen ihre Bindungsstrategien<br />

dringend verbessern –<br />

das muss nicht unbedingt mit hohen Kosten<br />

einhergehen.“<br />

Wie das gehen könnte, zeigen die beiden<br />

beteiligten Studienleiterinnen ebenfalls:<br />

Durch Umdenken und Nutzen digitaler<br />

Werkzeuge. Umdenken fordern sie<br />

insbesondere von Führungskräften. An<br />

diese haben die jungen Talente ein verständliches<br />

Anliegen: Sie wollen individuell<br />

gefördert und gefordert werden. Wer<br />

also den Boss herauskehrt und unbeliebte<br />

stupide Arbeit an Praktikanten delegiert,<br />

verliert sie. Ebenso, wer sie ohne individuelles<br />

Feedback spätestens beim Ende<br />

ihrer Zeit im Unternehmen gehen lässt.<br />

Ein Blick auf die Studie zeigt die Realität:<br />

104 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Mehr zum Thema<br />

auf der Medtec Live<br />

Die Studienleiterinnen werden am<br />

23. Mai auf der Nürnberger Messe<br />

Medtec Live im Messe-Forum (Halle<br />

10.0) um 11 Uhr besonders die Future<br />

Talents der Life Science Branche beleuchten<br />

– in einem von vier Vorträgen<br />

zum Thema Nachwuchs. Darüber<br />

hinaus wird es auf der Messe Medtec<br />

Live vom 21. bis 23. Mai eine Vielzahl<br />

von Fachvorträgen geben: von Cyber-<br />

Security über den internationalen<br />

Marktzugang bis hin zum Management<br />

hygienisch relevanter Flächen.<br />

www.medteclive.com/de/events<br />

Nur jedes zweite Future Talent erhält ein<br />

konstruktives Abschlussfeedback – in<br />

Konzernen häufiger als in KMUs. Den jungen<br />

Leuten fehlt damit ein Gefühl der<br />

Wertschätzung – dies ist ihnen in ihrem<br />

zukünftigen Beruf jedoch enorm wichtig.<br />

Das gilt übrigens auch für die Stichprobe<br />

der befragten Life Science Praktikanten:<br />

Als wichtigste Eigenschaft einer Führungskraft<br />

nennen sie Kommunikation,<br />

gefolgt von der Fähigkeit, verschiedene<br />

Sichtweisen einnehmen zu können.<br />

Gerade für KMUs, die nicht mit einer<br />

hohen Vergütung punkten können, zahlt<br />

es sich aus, sich um die Praktikanten zu<br />

kümmern: Lernpotenzial, Umsetzbarkeit<br />

der Studieninhalte und Attraktivität der<br />

Arbeitsaufgaben sind wichtige Kriterien,<br />

sich für einen Betrieb zu entscheiden. Als<br />

ebenfalls ausschlaggebend stellte sich bei<br />

der Befragung der 7664 Future Talents sogar<br />

der erste Schritt heraus: die Eingliederung,<br />

das so genannte Onboarding. Elisa<br />

Pietrasch, stellvertretende Studienleiterin,<br />

erklärt: „Die Einarbeitung muss routiniert<br />

und standardmäßig angeboten werden.<br />

Dazu können Unternehmen einfach<br />

Mittel wie das Mitarbeiterhandbuch, den<br />

Onboarding-Buddy oder die Vorstellung<br />

im Mitarbeiterportal nutzen. Entscheidend<br />

ist, dass sie ab dem ersten Tag die<br />

Werte, Ziele und organisatorische Strategie<br />

des Unternehmens vermitteln und so<br />

eine schnelle Identifizierung mit dem Unternehmen<br />

ermöglichen.“<br />

Von der schnellen Einarbeitung profitiere<br />

aber auch das Unternehmen, denn<br />

die Future Talents könnten so schneller eigenständig<br />

arbeiten. Wie wichtig diese<br />

Maßnahme ist, zeigt die Studie: Von den<br />

Befragten, die sich erneut bei einem Unternehmen<br />

bewerben würden, hatten<br />

75 % ein Onboarding erhalten. Bei denen,<br />

die sich nicht wieder bewerben würden,<br />

hatten nur 25 % ein Onboarding genossen.<br />

Digitale Werkzeuge helfen<br />

kostengünstig und effizient<br />

Den Studienleiterinnen ist klar: Viele, vor<br />

allem kleine Unternehmen haben nicht<br />

die finanziellen Ressourcen, um aufwendige<br />

Onboarding-Programme auf die Beine<br />

zu stellen oder auch die Kommunika -<br />

tion nach dem Praktikumsende zu organisieren.<br />

Für letzteres empfiehlt Kristina<br />

Bierer daher Alumninetzwerke für das eigene<br />

Unternehmen – und hier greifen die<br />

digitalen Werkzeuge: „KMUs haben zwar<br />

häufig weniger Ressourcen, um ein aufwendiges<br />

Alumninetzwerk aufrecht zu<br />

halten. Soziale Netzwerke wie Instagram,<br />

Snapchat und Gruppen in Xing und<br />

Linked in können hier jedoch als effizientes,<br />

kosten- und aufwandschonendes<br />

Alumni-Management für kleine und mittelständische<br />

Unternehmen genutzt werden.“<br />

Diese Art von Netzwerknutzung lasse<br />

sich ebenso für das Recruiting als auch im<br />

Onboarding anwenden: Infos über offene<br />

Stellen, Einladungen zu Firmenevents<br />

und Neuigkeiten aus den Unternehmen<br />

halten die Ehemaligen auf dem Laufenden<br />

und schaffen eine langfristige und<br />

systematische Bindung – ohne großen<br />

Kosteneinsatz.<br />

Kristina Bierer betont, dass Änderungen<br />

hier nicht auf die lange Bank geschoben<br />

werden sollten: „Es geht um die nahe<br />

Zukunft.“ Da hat sie Recht, denn schon<br />

nächstes Jahr wird die Generation Y rund<br />

die Hälfte der Arbeitnehmer ausmachen<br />

und damit die größte arbeitende Personengruppe<br />

sein.<br />

■<br />

Anke Biester<br />

Wissenschaftsjournalistin aus Aichstetten<br />

www.clevis.de<br />

02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 105


■ [ RECHT ]<br />

MDR – was die Branche beschäftigt<br />

Der Countdown bis Mai 2020 läuft | Die MDR ist für die Medtech-Branche eine riesige<br />

Aufgabe. Ungeklärte Fragen zur praktischen Umsetzung beunruhigen die Akteure –<br />

andere ziehen sich aus dem Markt zurück. Wir haben bei Verantwortlichen in Unternehmen<br />

nachgefragt, welche Aspekte aus ihrer Sicht gerade wichtig sind.<br />

Glücklich schätzen dürfen sich heute<br />

wohl vor allem diejenigen, die ihr<br />

Unternehmen frühzeitig auf die mit der<br />

MDR anstehenden Veränderungen vorbereitet<br />

haben. Doch selbst für diese gibt es<br />

immer noch Unwägbarkeiten. Wann wird<br />

zum Beispiel die Eudamed-Datenbank zur<br />

Verfügung stehen? Welche Benannten<br />

Stellen werden rechtzeitig akkreditiert<br />

sein – und welche haben Kapazitäten, um<br />

die Produktakten auch zu prüfen?<br />

Wir haben uns in der Branche umgehört<br />

und gefragt, wie Geschäftsführer<br />

Bild: Weber Instrumente<br />

Uli Kammerer,<br />

Geschäftsführer<br />

von Weber<br />

Instrumente in<br />

Emmendingen-<br />

Liptingen,<br />

beschäftigt<br />

38 Mitarbeiter<br />

Die MDR bringt mehr Patientensicherheit<br />

und gleiche Spielregeln überall in<br />

Europa – das sehe ich positiv. Aber ob<br />

man die Welt der Medizin<strong>technik</strong> mit so<br />

einem Hau-Ruck-Verfahren auf den Kopf<br />

stellen musste, bezweifle ich. Ähnliche<br />

Veränderungen gab es schon in der Automobilindustrie.<br />

Aber da stand mehr<br />

Zeit zur Verfügung. Jetzt haben wir fast<br />

keine neuen Benannten Stellen, aber bis<br />

Mai 2020 sollen alle Produktakten geprüft<br />

sein. Das wird nicht zu schaffen<br />

sein. Und wer zu spät kommt oder nur<br />

kleine Prüfaufträge mitbringt, wird das<br />

Nachsehen haben.<br />

Da wir uns bei Weber Instrumente mit<br />

dem Thema schon früh auseinandergesetzt<br />

und technisch und organisatorisch<br />

vorbereitet haben, behaupte ich, dass<br />

wir jetzt schon die ab Mai 2020 gültigen<br />

Anforderungen erfüllen. Das ist für viele<br />

und für regulatorische Fragen Ver -<br />

antwortliche die Lage sehen. Deren Statements<br />

finden Sie hier in Kurzform zusammengefasst.<br />

Die Basis für die Statements<br />

waren aber ausführlichere persön liche Interviews.<br />

Wie die Unternehmen im Einzelnen<br />

mit der Herausforderung MDR<br />

umgehen, lesen Sie in voller Länge in unserem<br />

Online- Magazin.<br />

(op) ■<br />

Weitere Informationen:<br />

medizin-und-<strong>technik</strong>.de/medical-deviceregulation<br />

Attraktiv, weil wir heute schon die MDR erfüllen<br />

Kunden attraktiv, und wir wachsen stark.<br />

Allerdings haben wir wohl eine halbe<br />

Million Euro in diese Vorbereitungen investiert.<br />

Wir positionieren uns nicht<br />

mehr als Inverkehrbringer von Medizinprodukten,<br />

sondern fertigen nur im Auftrag<br />

unserer Kunden. Ich bin mir sicher,<br />

dass sich mit der MDR die Struktur der<br />

Branche ändern wird: Die Unternehmen<br />

werden die Zahl ihrer Lieferanten, die sie<br />

alle zwei Jahre auditieren müssen, drastisch<br />

senken. Etliche der 400 Unternehmen<br />

im Raum Tuttlingen wird es daher<br />

bald nicht mehr geben. Und ich rechne<br />

damit, dass sich die Vielfalt der Medizinprodukte<br />

reduziert, da die Hersteller<br />

nicht alle neu zertifizieren lassen werden.<br />

Für Innovationen bleibt auch kaum<br />

Zeit, da sich im Moment die Manpower<br />

auf die MDR konzentriert. Das wird die<br />

Branche bald spüren.<br />

Bild: Hebu Medical<br />

Weniger Produkte,<br />

höhere Preise<br />

Thomas Butsch<br />

ist Geschäftsführer<br />

von Hebu Medical<br />

und stellt<br />

Instrumente und<br />

Geräte für die<br />

HF-Chirurgie her<br />

Dass bis zum Mai 2020 alle Vorgaben<br />

der MDR umgesetzt werden, ist zwar<br />

nicht unmöglich – aber bei diesem<br />

Termin ist keine zeitliche Reserve<br />

mehr drin. Wir bei Hebu Medical<br />

haben schon vor sieben Jahren UDI<br />

eingeführt und überarbeiten seit einem<br />

Jahr die technischen Dokumentationen.<br />

Wer zu spät anfängt, hat<br />

keine Chance mehr. Auch vergebe ich<br />

gerade in großem Maßstab Laboraufträge<br />

– um die Biokompatibilität von<br />

Werkstoffen nachzuweisen, die wir<br />

seit Jahren für Chirurgieinstrumente<br />

nutzen und deren Eignung in Normen<br />

beschrieben ist. Trotz unserer Aktivitäten<br />

gibt es aber noch Unwägbarkeiten:<br />

Die künftige Arbeitsweise der<br />

Benannten Stellen lässt sich nicht<br />

abschätzen, und noch haben wir ja<br />

praktisch keine. Wir werden im Übrigen<br />

unser Portfolio bereinigen und<br />

etwa 15 Prozent der Produkte nicht<br />

neu zertifizieren lassen. Die Zahl unserer<br />

Lieferanten werden wir auf die<br />

Hälfte senken. Da das alle so machen,<br />

rechne ich mit gravierenden Veränderungen:<br />

Es wird weniger Anbieter geben,<br />

weniger Produkte – vor allem für<br />

Nischen wie die Säuglingschirurgie –<br />

und damit einhergehend vermutlich<br />

steigende Preise. Und gerade kleinere<br />

Unternehmen werden versuchen, den<br />

Aufwand für die MDR zu vermeiden<br />

und ihre Produkte nur noch außerhalb<br />

der EU zu verkaufen.<br />

106 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Bild: Erbe Elektromedizin GmbH<br />

Peter Stein ist<br />

Vice President<br />

QA/RA bei Erbe<br />

Elektromedizin<br />

in Tübingen<br />

Bild: Dräger<br />

Inga Kuhls ist bei<br />

Dräger in Lübeck<br />

Projekt leiterin<br />

für Medical<br />

Device Regula -<br />

tions<br />

Bild: Medical Mountains<br />

Julia Steckeler ist<br />

Geschäftsführerin<br />

und Projektleiterin<br />

bei Medical<br />

Mountains in<br />

Tuttlingen<br />

Sieben Mitarbeiter<br />

mehr plus Externe<br />

Bei Erbe haben wir uns genau überlegt,<br />

welcher zusätzliche Aufwand<br />

mit der MDR auf uns zukommt. Allein<br />

die jährlich aufzuarbeitende Post<br />

Market Surveillance ist eine riesige<br />

Herausforderung. Dafür haben wir<br />

ein zusätzliches Team aus sieben Leuten<br />

ins Leben gerufen und die ersten<br />

Stellen schon besetzt. Darüber hinaus<br />

greifen wir vorübergehend auf Externe<br />

zu. Und uns betrifft die Diskussion<br />

um die Rolle der OEM und die erforderlichen<br />

technischen Dokumentationen.<br />

Manche Lieferanten haben<br />

schon signalisiert, dass sie die MDR-<br />

Pflichten nicht übernehmen und uns<br />

nur noch bis Mai 2020 beliefern.<br />

Ehrlich gesagt wundere ich mich, wie<br />

locker manche Hersteller, die mit<br />

ihren Vorbereitungen noch nicht einmal<br />

begonnen haben, die Sache zu<br />

sehen scheinen. Ich gehe davon aus,<br />

dass die MDR genauso heiß gegessen<br />

wird, wie sie gekocht wurde, denn es<br />

gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass<br />

sich noch etwas Wesentliches ändern<br />

wird. Es bleibt nur zu hoffen, dass<br />

endlich die Benannten Stellen akkreditiert<br />

werden, um die große Unsicherheit<br />

im Markt zu beenden.<br />

MDR: Im Rahmen der<br />

Roadmap zu schaffen<br />

Die MDR bringt uns die Angleichung<br />

an internationale Standards und<br />

Transparenz bei der Zulassung in der<br />

EU. Das ist zu begrüßen. Wir arbeiten<br />

bei Dräger mit einer Entwicklungs -<br />

roadmap, die weit in die Zukunft<br />

reicht und in der für die Jahre 2017<br />

bis 2024 auch die Umstellung auf die<br />

MDR mit zusätzlichem personellen<br />

und finanziellen Aufwand vorgesehen<br />

ist. Daher müssen keine Entwicklungsprojekte<br />

unter der MDR leiden.<br />

Sorgen machen wir uns, wenn überhaupt,<br />

über Dinge, die außerhalb<br />

unserer Zuständigkeiten liegen, wie<br />

die Struktur der Eudamed-Datenbank<br />

oder die Akkreditierung von Notified<br />

Bodies. Im Umfeld von Dräger rechne<br />

ich aber nicht mit großen Auswirkungen.<br />

Mit unseren Zulieferern sind wir<br />

schon lange im Gespräch, haben ihnen<br />

Templates und Know-how für die<br />

Umstellung zur Verfügung gestellt –<br />

und ich gehe davon aus, dass sie alle<br />

die Umstellung schaffen werden.<br />

Abgesehen davon hoffe ich auf pragmatische<br />

Lösungen, wie verkürzte<br />

Akten-Reviews, um die Notified<br />

Bodies zu entlasten und so Engpässe<br />

bei der Zulassung zu vermeiden.<br />

MDR als gemeinsames<br />

Ziel sehen<br />

Im Raum Tuttlingen sind viele Unternehmen<br />

aktiv, die unter 20 Mitarbeiter<br />

haben. Für viele davon bedroht die<br />

Umsetzung der MDR die Existenz –<br />

wenn der Dokumentationsaufwand<br />

den Produktwert übersteigt, rechnet<br />

sich der Betrieb einfach nicht mehr.<br />

Gleichzeitig reduzieren zahlreiche<br />

Hersteller die Anzahl ihrer Lieferanten.<br />

Das wird gravierende Folgen<br />

gerade für kleinere Geschäftspartner<br />

haben. Durch gemeinsame Projekte<br />

wollen wir den Aufwand für solche<br />

Unternehmen verringern – durch das<br />

Erstellen von Standards, pragmatischen<br />

Vorlagen und Orientierungshilfen<br />

sowie durch die Durchführung<br />

gemeinschaftlicher klinischer Bewertungen,<br />

wie sie aktuell für die Klasse<br />

Ir durchgeführt werden. Mit Änderungen<br />

am Gesetz rechnet niemand<br />

mehr – eine Hoffnung auf Fristen für<br />

bestimmte Gruppen habe ich noch.<br />

Allerdings würde ich niemandem<br />

raten , sich auf Änderungen zu verlassen,<br />

sondern vielmehr den Mai 2020<br />

als Termin im Blick behalten. Es ist<br />

nicht einfach, aber gerade so möglich,<br />

wenn alle Unternehmen die MDR als<br />

gemeinsames Ziel verfolgen.<br />

Mit uns kommen Sie voran!<br />

<br />

Projektmanagement in der Medizin<strong>technik</strong> mit Fokus Dokumentation – Webcode: KK05924<br />

Klinische Prüfung von Medizinprodukten 2019 – Webcode: KK06920<br />

Medizinprodukte: Die verantwortliche Person für Regulatory Compliance – Webcode: KK06921<br />

Reklamations- und Reparaturmanagement bei Medizinprodukten – Webcode: KK06922<br />

Medizinprodukte-Crashkurs für die Pharmabranche – Webcode: KK06923<br />

Risikobeherrschung bei Medizinprodukten – Webcode: KK06924<br />

Vigilanz für Medizinprodukte – Webcode: KK07920<br />

Die Aufbereitung von Medizinprodukten – Webcode: KK07921<br />

Grenzen der Medizinprodukte-Werbung – Webcode: KK07922<br />

IITs mit Medizinprodukten – Webcode: KK07923<br />

02/2019 medizin&te ch ni k 107<br />

FORUM · Institut für Management GmbH · <br />

www.forum-institut.de


■ [ MANAGEMENT ]<br />

RESILIENZ BETRIFFT<br />

DAS GANZE UNTERNEHMEN<br />

Resilienz – mehr als ein Modethema | Wer ein dickes Fell hat – also resilient ist – , lässt<br />

sich von Krisen nicht so leicht aus dem Konzept bringen. Solche Mitarbeiter sind in der<br />

digitalisierten, globalisierten und auch sonst anspruchsvollen Arbeitswelt gefragt.<br />

Laut Ricarda Gades-Büttrich, Professorin für Arbeits- und Gesundheitspsychologie,<br />

liegt die Verantwortung für das gesunde Arbeiten aber nicht nur beim Individuum.<br />

Ricarda Gades-Büttrich ist Professorin<br />

für Arbeits- und Gesundheitspsychologie<br />

an der Fresenius-Hochschule Hamburg<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Persönliche Resilienz fördern<br />

Arbeitsumfeld gesund gestalten<br />

Herausforderung für Führungskräfte<br />

und Unternehmensleitung<br />

Erwartungen künftiger Mitarbeiter<br />

Bild: Fresenius-Hochschule Hamburg<br />

■ Frau Professor Gades-Büttrich, was<br />

macht das Thema Resilienz so aktuell?<br />

Wir haben in den vergangenen etwa<br />

40 Jahren einen deutlichen Anstieg bei<br />

Krankheitstagen und auch Frühver -<br />

rentungen wegen psychosozialer Erkrankungen<br />

beobachtet. Das liegt mit<br />

Sicherheit daran, dass sich unsere<br />

Arbeitswelt durch Digitalisierung und<br />

Globalisierung verändert hat, alle viel<br />

flexibler sein müssen und mehr Stress<br />

ausgesetzt sind – was sich in mehr<br />

stressbedingten Ausfällen zeigt. Damit<br />

rückt die Frage nach den persönlichen<br />

Ressourcen in den Vordergrund, aber<br />

auch die Frage, wie eine Arbeitswelt gestaltet<br />

sein muss, in der man gesund<br />

arbeiten kann – was direkt zum Thema<br />

Resilienz führt.<br />

■ Was ist mit Resilienz gemeint?<br />

Dieser Begriff aus der Physik beschreibt<br />

die Eigenschaft eines Materials, nach<br />

Druck und Belastung in den ursprünglichen<br />

Zustand zurückzukehren. Dieser<br />

Gedanke wurde übertragen, um die Reaktion<br />

der menschlichen Psyche bei Krisen<br />

zu beschreiben. Resilienz bezeichnet<br />

die Widerstandsfähigkeit von Individuen<br />

angesichts belastender Ereignisse<br />

und Krisen. Resiliente Menschen<br />

können auch unter widrigen Umständen<br />

bestehen, sich anpassen und sich<br />

so entfalten, dass ihr Befinden nach der<br />

Krise wie davor oder besser ist.<br />

■ Inwieweit lässt sich die Resilienz eines<br />

Menschen objektiv messen?<br />

Das ist gar nicht so einfach. Zum einen<br />

kann man nicht von einer gleichbleibenden<br />

Eigenschaft ausgehen, denn Resilienz<br />

verändert sich im Laufe eines Lebens.<br />

Was einen Menschen mit zwanzig<br />

Jahren aus der Bahn wirft, würde ihn<br />

mit vierzig nicht gleichermaßen treffen,<br />

weil er bis dahin dazugelernt hat. Er hat<br />

für sich selbst Handlungsstrategien<br />

entwickelt, um mit Krisen umzugehen.<br />

Die Reaktion auf eine Krise kann beim<br />

Einzelnen auch sehr unterschiedlich<br />

ausfallen, je nachdem, ob sie ihm im<br />

privaten oder beruflichen Umfeld begegnet.<br />

Würde man also mehrere Tests<br />

mit einer Person durchführen, wäre das<br />

Ergebnis nicht immer das Gleiche. Des<br />

Weiteren liegt jedem Test ein Konzept<br />

zu Grunde, das man beim Interpretieren<br />

des Ergebnisses berücksichtigt<br />

muss. Daher wäre ich sehr vorsichtig<br />

Junge Leute schauen auf<br />

ihre Ressourcen und<br />

lassen sich nicht verheizen<br />

mit dem, was in Zeitschriften oder anderen<br />

Medien dazu geboten wird. Menschen,<br />

für die eine Einschätzung der eigenen<br />

Resilienz interessant wird, weil<br />

sie in einer schwierigen Situation sind,<br />

sollten sich lieber an Fachleute wenden.<br />

■ Wie stark und womit kann ein Mensch<br />

seine Resilienz beeinflussen?<br />

Es gibt ein paar Faktoren, die man verallgemeinern<br />

kann: Wer sich auf ein<br />

ausgeprägtes soziales Netz stützen<br />

kann, wird mit einer Krise besser fertig<br />

– Frauen beispielsweise haben meist<br />

ein größeres soziales Netz als Männer.<br />

Eine optimistische Haltung hilft ebenso<br />

wie das Gefühl von Selbstwirksamkeit:<br />

etwas von sich aus, selbst zu schaffen.<br />

An diesen Faktoren kann man selbst arbeiten,<br />

um die eigene Widerstandsfähigkeit<br />

zu steigern – was nicht heißen<br />

soll, dass das schnell geht oder in be-<br />

108 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


stimmten Zeiträumen messbare Erfolge<br />

zu erreichen sind.<br />

■ Welche Erwartungen an ihre Mitarbeiter<br />

verbinden Arbeitgeber beim Thema<br />

Resilienz?<br />

Natürlich sind Unternehmen auf die Arbeitsfähigkeit<br />

ihrer Mitarbeiter angewiesen.<br />

Das führt manchmal dazu, dass<br />

diese bei wachsenden Anforderungen<br />

in Weiterbildungen ihre Resilienz steigern<br />

sollen – was beim Arbeitgeber das<br />

Gefühl hinterlässt, er hätte alles in seiner<br />

Macht stehende getan und könne<br />

die weitere Verantwortung an den Mitarbeiter<br />

delegieren. Das funktioniert so<br />

aber nicht. Wenn im System etwas<br />

nicht stimmt, schützt individuelle Resilienz<br />

nicht vor Problemen.<br />

■ Was wäre aus Ihrer Sicht ein sinnvoller<br />

Umgang mit dem Thema?<br />

Es gibt neben der individuellen Resilienz<br />

auch so genannte Team-Resilienz<br />

oder sogar die organisationelle Resilienz<br />

– dabei geht es darum, wie die<br />

Aufgaben im Unternehmen verteilt und<br />

strukturiert sind. Ist ein Team so aufgestellt,<br />

dass es sogar auf die Herausforderungen<br />

einer Unternehmensfusion<br />

angemessen reagieren kann? Und ist<br />

das gesamte Unternehmen so organisiert,<br />

dass es trotz veränderlicher äußerer<br />

Bedingungen gut funktioniert – also<br />

zum Beispiel selbst dann, wenn sich die<br />

Marktposition gravierend verändert?<br />

Meiner Ansicht nach sind die beiden<br />

übergeordneten Formen der Resilienz<br />

ein wichtiges Thema für Unternehmensleitung<br />

und Führungskräfte, denn<br />

sie müssen menschengerechte Arbeitsbedingungen<br />

schaffen, die Mitarbeiter<br />

eben nicht krank machen. Die gesetzlich<br />

vorgegebene Gefährdungsbeurteilung<br />

für psychische Belastungen ist bei<br />

Unternehmen nicht beliebt. Sie kann<br />

aber zeigen, wo es eventuell Handlungsspielräume<br />

gibt, um Dinge zu verbessern.<br />

■ Was sind die Faktoren, die die Resilienz<br />

einer Organisation beeinflussen?<br />

Die Art der Führung spielt eine wichtige<br />

Rolle. Es geht um Kommunikation, darum,<br />

dass Ressourcen für die anstehenden<br />

Aufgaben bereitgestellt werden,<br />

dass es für jedes Individuum Handlungsspielräume<br />

gibt, Einzelne aber<br />

auch bei Entscheidungen unterstützt<br />

werden. Transparenz ist wichtig, ebenso<br />

die Offenheit für kontinuierliche Verbesserungen.<br />

In der Gesamtheit bezeichnet<br />

man das als Resilience Engineering.<br />

Darüber hinaus geht man heute<br />

davon aus, dass ganzheitliche<br />

Produk tionssysteme Resilienz fördern –<br />

in denen also ein Arbeitsprozess zu Ende<br />

gebracht wird und jeder Mensch das<br />

Produkt, an dem er arbeitet, in der<br />

Wertschöpfungskette einordnen kann.<br />

■ Was zeichnet resiliente Chefs aus?<br />

Ein solcher Chef kümmert sich um seine<br />

individuelle Resilienz, verhält sich<br />

seinen Mitarbeitern gegenüber kommunikativ<br />

und empathisch. Er kennt sie<br />

und ihre Fähigkeiten, kann sich in sie<br />

hineinversetzen und vermitteln, was<br />

gerade das übergeordnete Ziel ist und<br />

was der Einzelne dazu beitragen kann.<br />

Das umzusetzen, sowohl auf der persönlichen<br />

als auch auf der organisatorischen<br />

Ebene, ist genauso schwierig, wie<br />

es klingt. Aber wir werden nicht darum<br />

herumkommen, uns damit auseinanderzusetzen.<br />

Nicht zuletzt deshalb, weil<br />

der demografische Wandel dazu<br />

zwingt: Wir werden immer älter, wir<br />

wollen oder müssen länger arbeiten.<br />

Das funktioniert nur unter Bedingungen,<br />

unter denen wir gesund bleiben.<br />

■ Wie verändert sich die Arbeitswelt in<br />

den nächsten Jahren?<br />

Es sind so viele Veränderungen im<br />

Gang, dass das keiner abschätzen kann.<br />

Bei der digitalen Transformation ist<br />

kein Ende absehbar und wir wissen<br />

noch nicht, wohin uns das führt. Es ist<br />

nicht einmal sicher, ob es weiterhin<br />

standardisierte Unternehmensmodelle<br />

geben wird. Gerade für kleinere Betriebe<br />

könnte ein Fortbestehen angesichts<br />

der Globalisierung vielleicht nur noch<br />

unter dem Dach einer Holding möglich<br />

sein. Und einen Aspekt dürfen wir bei<br />

der Gestaltung der Arbeitswelt nicht<br />

außer Acht lassen: Die junge Genera -<br />

tion widmet ihren persönlichen Ressourcen<br />

viel mehr Aufmerksamkeit und<br />

ist nicht bereit, sich in der Weise verheizen<br />

zu lassen, wie das bisher immer<br />

wieder vorkam. Es wird eine große Aufgabe<br />

für Unternehmen und Führungskräfte,<br />

das auszubalancieren.<br />

Dr. Birgit Oppermann<br />

birgit.oppermann@konradin.de<br />

International exhibition and conference<br />

on the next generation of<br />

manufacturing technologies<br />

Frankfurt am Main, 19. – 22.11.2019<br />

formnext.de<br />

Neue Ideen.<br />

Neue Möglichkeiten.<br />

Neue Märkte.<br />

Es gibt Menschen, die brauchen Sie.<br />

Damit Ideen nicht Ideen bleiben, sondern zu<br />

Produkten werden. Mit Ihrem Know-how. Präsentieren<br />

Sie sich auf der Formnext – der internationalen<br />

Messe und Konferenz für Additive<br />

Manufacturing und die nächste Generation<br />

intelligenter Produktionslösungen.<br />

Where ideas take shape.<br />

Offizieller Messehashtag<br />

#formnext<br />

02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 109


■ [ AUSLANDSMÄRKTE ]<br />

Obstverkäuferinnen<br />

in der Hafenstadt<br />

Cartagena de Indias<br />

an der kolumbianischen<br />

Karibikküste<br />

Bild: Adobe Stock/anamejia18<br />

Die Zeichen stehen auf Grün<br />

Marktchancen | Kolumbien gilt als attraktiver Wachstumsmarkt für Medizin<strong>technik</strong> –<br />

und die kommt überwiegend aus dem Ausland. Investiert wird im staatlichen wie im<br />

privaten Bereich mit seinen Spitzenkliniken. Ein Freihandelsabkommen mit der EU<br />

erleichtert den Export.<br />

Schutzgelderpressungen,<br />

Entführungen,<br />

Morde: 50 Jahre lang tobte in<br />

Kolumbien der Drogen- und Guerillakrieg.<br />

Nach dem Friedensschluss mit der<br />

Rebellenorganisation FARC Ende 2016<br />

hat sich die Lage erheblich verbessert, die<br />

Gefahren sind aber nicht endgültig gebannt.<br />

Und sie lauern auch unter der Erde.<br />

Kolumbien liegt in einer seismisch aktiven<br />

Zone, doch nicht nur Erdbeben und<br />

Vulkanausbrüche sind eine stete Bedrohung.<br />

„Das Hauptthema, weshalb es extrem<br />

viele Behinderungen gibt, ist der<br />

jahrzehntelang Guerillakrieg“, sagt Ralf<br />

Stuch, Geschäftsführender Direktor und<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Importmarkt<br />

Nachholbedarf<br />

Fachmesse Meditech<br />

Krankenhaus-Neubau<br />

Freihandelsabkommen<br />

Chief Sales & Marketing Officer beim Prothesenspezialisten<br />

Ottobock aus Duderstadt.<br />

Der Boden ist noch immer stark vermint:<br />

„Es gibt im Schnitt im Jahr 300 bis<br />

400 Soldaten oder Polizisten, die auf eine<br />

Landmine getreten sind.“<br />

Ottobock ist seit 15 Jahren vor Ort und<br />

hat enge Verbindungen zum Militär und<br />

zur Polizei aufgebaut. Die Niederlassung<br />

in der Hauptstadt Bogotá beschäftigt heute<br />

80 Mitarbeiter, unter anderem in der<br />

zentralen Service Fabrication. Bei einem<br />

Jahresumsatz von 10 Mio. Euro ist Kolumbien<br />

für das Unternehmen nach Brasilien<br />

die Nummer zwei in Lateinamerika.<br />

„Im orthopädischen Bereich gibt es ein<br />

sehr großes Potenzial“, sagt Stuch, dabei<br />

spiele jedoch immer auch die Finanzierbarkeit<br />

eine Rolle. Im Militär- und Polizeisystem<br />

sei eine höhere Versorgung möglich<br />

als im klassischen Erstattungsbereich.<br />

Und viele Menschen seien noch immer<br />

ungenügend versorgt.<br />

Mit rund 50 Millionen Einwohnern –<br />

darunter bereits eine Million Flüchtlinge<br />

aus dem Nachbarland Venezuela – ist Kolumbien<br />

nach Brasilien und Mexiko das<br />

bevölkerungsreichste Land in Lateinamerika.<br />

Es ist auch der drittgrößte Markt für<br />

Medizin<strong>technik</strong>. 2017 wurden nach Angaben<br />

der International Trade Administration<br />

des US-Handelsministeriums 93 %<br />

des Bedarfs importiert, vor allem aus den<br />

USA (31,8 %) und China. Deutschland<br />

folgte mit einem Anteil von 8,4 % an dritter<br />

Stelle, vor Irland und der Schweiz.<br />

Experten erwarten positive<br />

Marktentwicklung<br />

Nachdem das Marktvolumen für Medizin<strong>technik</strong><br />

zuletzt aufgrund der schwächeren<br />

Wirtschaftslage und der starken Abwertung<br />

des kolumbianischen Peso abgenommen<br />

hatte, wird nun wieder eine positive<br />

Entwicklung erwartet. Laut Schätzungen<br />

des Marktforschungsinstitutes<br />

Business Monitor International (BMI)<br />

wird der Markt von 1,04 Mrd. US-Dollar<br />

im Jahr 2017 bis 2022 auf 1,6 Mrd. US-<br />

Dollar anwachsen.<br />

Auch beim Endoskophersteller Fiegert-<br />

Endotech in Tuttlingen rechnet man mit<br />

einer positiven Entwicklung. Ein Grund<br />

ist für den International Sales Manager<br />

110 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Clemens Engelhardt das erwartete<br />

Wachstum des Bruttoinlandsprodukts. Es<br />

gebe einen großen privaten Gesundheitsmarkt<br />

mit exzellenten Hospitälern und<br />

einem steigenden Interesse an minimal -<br />

invasiven Techniken. Und die öffentliche<br />

Hand müsse ihre Hospitäler modernisieren,<br />

die Ausstattungen seien überaltert.<br />

„Die Gesundheitsausgaben pro Kopf<br />

liegen mit zirka 500 US-Dollar niedriger<br />

als bei den größeren Nachbarstaaten“,<br />

sagt Engelhardt. Dadurch ergebe sich Potenzial<br />

im Nachholbedarf: „Unser Ziel ist<br />

es, neben den chirurgischen Instrumenten<br />

für Arthroskopie und Laparoskopie<br />

erste offizielle deutsche Gemeinschaftsbeteiligung<br />

kam auf Initiative der Verbände<br />

ZVEI und Spectaris zustande.<br />

Wie Engelhardt spricht auch Andreas<br />

Bätzel, Referent für innovative Medizin<strong>technik</strong><br />

beim Zentralverband Elektro<strong>technik</strong>-<br />

und Elektronikindustrie (ZVEI) in<br />

Frankfurt am Main, von einem positiven<br />

Messeverlauf. Die Qualität der überwiegend<br />

einheimischen Besucher sei gut gewesen,<br />

die deutschen Aussteller hätten<br />

sich zufrieden gezeigt. Die Messe eigne<br />

sich zur Marktbeobachtung, Kundenwerbung<br />

und Imagepflege. Es mache Sinn,<br />

auch bei der Meditech 2020 wieder einen<br />

In der Niederlassung in Bogotá beschäftigt<br />

Ottobock 80 Mitarbeiter. Sie fertigen<br />

auch Beinprothesen für die immer<br />

noch zahlreichen Opfer von Landminen<br />

Bild: Ottobock<br />

„Im orthopädischen Bereich<br />

gibt es ein sehr großes Potenzial“,<br />

sagt Ralf Stuch, Geschäftsführender<br />

Direktor und Chief<br />

Sales & Marketing Officer beim<br />

Prothesenspezialisten Ottobock<br />

Bild: Ottobock<br />

das Spektrum zu erweitern und komplette<br />

Systeme im Bereich der Urologie, HNO<br />

oder Gynäkologie zu etablieren.“<br />

Kolumbien ist für die Fiegert-Endotech<br />

Medizin<strong>technik</strong> GmbH nach Brasilien und<br />

Mexiko der drittwichtigste Medizin -<br />

<strong>technik</strong>markt in Lateinamerika. Seit der<br />

Zulassung der Produkte bei der Behörde<br />

Invima (Instituto Nacional de Vigilancia<br />

de Medicamentos y Alimentos) 2015 hat<br />

das mittelständische Unternehmen seine<br />

Marktpräsenz verstärkt und arbeitet mit<br />

einem lokalen Händler zusammen, der<br />

aus dem Servicebereich kommt.<br />

Gemeinsam mit diesem nahm Fiegert-<br />

Endotech im vergangenen Juli an der Meditech<br />

in Bogotá teil. Die größte kolumbianische<br />

Medizin<strong>technik</strong>messe findet<br />

seit 2008 alle zwei Jahre statt. Strategischer<br />

Partner des Veranstalters Coferias<br />

ist seit 2018 die Messe Düsseldorf. Die<br />

Rechnet mit positiver Marktentwicklung:<br />

Clemens Engelhardt,<br />

International Sales Manager bei<br />

Fiegert-Endotech. Der Endoskophersteller<br />

beteiligte sich<br />

2018 an der Fachmesse Meditech<br />

in Bogotá<br />

Bild: Privat<br />

German Pavilion auszurichten. „Man hat<br />

in Kolumbien einen großen Einzelmarkt<br />

sowie im südamerikanischen Kontext derzeit<br />

relativ stabile politische Verhältnisse,<br />

und was dort sowohl im privaten als auch<br />

im staatlichen Gesundheitssektor an Investitionen<br />

passiert, ist durchaus beachtlich“,<br />

sagt Bätzel. Allein in Bogotá sollen<br />

laut Germany Trade and Invest (GTAI) in<br />

den kommenden Jahren fünf neue Krankenhäuser<br />

mit insgesamt 1300 Betten in<br />

öffentlich-privater Partnerschaft gebaut<br />

werden.<br />

Importe aus der EU werden seit 2013<br />

durch ein Freihandelsabkommen begünstigt,<br />

unter anderem entfallen die Einfuhrzölle<br />

auf Medizin<strong>technik</strong>. Clemens Engelhardt<br />

nennt weitere Gründe, die für den<br />

Export in das südamerikanische Land<br />

sprechen – die stabilisierte politische Lage,<br />

in- und ausländische Investitionen,<br />

einfache Produktregistrierungen oder eine<br />

wieder niedrigere Inflationsrate von<br />

rund 3,4 % im Jahr.<br />

Ein Problem bleibt die Zahlungsmoral.<br />

Die kolumbianischen Gesundheitskassen<br />

haben bei den Krankenhäusern hohe<br />

Schulden angehäuft: Sie lagen Mitte 2017<br />

laut GTAI bei umgerechnet 2,7 Mrd. US-<br />

Dollar, 60 % davon waren im Verzug.<br />

„Da braucht man einen relativ langen<br />

Atem“, bestätigt Ralf Stuch. Zahlungsziele<br />

von ein bis zwei Jahren seien fast schon<br />

normal, wenn das Geld aus dem staatlichen<br />

System komme. Ein klassisches Lateinamerika-Thema<br />

sei auch die instabile<br />

Währung. Trotzdem lohne sich der Schritt<br />

nach Kolumbien. Das sei ein solides Investment,<br />

das Land habe sich stark an<br />

amerikanische Standards angelehnt, man<br />

bekomme gute Leute, die Infrastruktur sei<br />

in Ordnung und die allgemeine Lage sei<br />

inzwischen auch ziemlich gut, sagt Stuch:<br />

„Alles auf Grün.“<br />

Bettina Gonser<br />

Freie Journalistin in Stuttgart<br />

Weitere Informationen<br />

Zum Unternehmen Ottobock:<br />

www.ottobock.de<br />

Zum Hersteller Fiegert-Endotech:<br />

www.fiegert-endotech.com<br />

Zum Fachverband ZVEI:<br />

www.zvei.org<br />

Zur Fachmesse Meditech:<br />

www.feriameditech.com<br />

02/2019 medizin&te ch ni k 111


■ [ AUSLANDSMÄRKTE ]<br />

„DIE ZAHLUNGSMORAL IST<br />

EIN WICHTIGES THEMA“<br />

Markteintritt | Kolumbien ist auf dem Weg zur wirtschaftlichen und politischen<br />

Stabilisierung. Medizin<strong>technik</strong>unternehmen, die jetzt in den Markt einsteigen, haben<br />

die Chance mitzuwachsen, sagt Manfred Falke, Inhaber von MF Consulting in<br />

Erlangen – eine gute Strategie und eine solide Voruntersuchung vorausgesetzt.<br />

Manfred Falke, Inhaber von<br />

MF Consulting in Erlangen,<br />

kennt den lateinamerikanischen<br />

Medizin<strong>technik</strong>-Markt<br />

IHR STICHWORT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Marktanalyse<br />

Vernetzung<br />

Zahlungsmoral<br />

Top-Privatkliniken<br />

Freihandelsabkommen<br />

Bild: MF Consulting<br />

■ Herr Falke, Kolumbien gilt als drittgrößter<br />

Medizin<strong>technik</strong>markt in Lateinamerika,<br />

ein Großteil des steigenden Bedarfs<br />

wird importiert. Was sollten europäische<br />

Hersteller von Medizin<strong>technik</strong><br />

beachten, wenn sie ihre Produkte in Kolumbien<br />

auf den Markt bringen wollen?<br />

Eine Markteinführung dauert in der<br />

Regel drei bis fünf Jahre. Man muss sich<br />

sehr genau damit auseinandersetzen,<br />

welche Möglichkeiten es gibt und<br />

welche Risiken man eingeht. Eine<br />

detaillierte Analyse des Marktes, der<br />

Mitbewerber, des privaten und öffent -<br />

lichen Bedarfs sind die ersten notwendigen<br />

Informationen, und sie sollten<br />

von verschieden Quellen kommen. Die<br />

Analyse muss auch eine Spezifizierung<br />

enthalten, die das Produkt oder die<br />

Dienstleistung, die Sie exportieren<br />

möchten, widerspiegelt. Eine gute steuerliche<br />

und rechtliche Beratung ist entscheidend,<br />

um Risiken zu minimieren.<br />

■ Wie gelingt der Markteintritt?<br />

Eine gute Strategie und eine solide Voruntersuchung<br />

sind das A und O. Die Art<br />

der Lösung, die Sie anbieten, ist eine<br />

wichtige Komponente: Ist es eine neue<br />

Technologie oder Applikation? Muss ein<br />

lokaler Meinungsmacher vorgeschaltet<br />

werden, zum Beispiel eine Universität<br />

oder eine renommierte Persönlichkeit<br />

im Fachbereich? Benötige ich eine lokale<br />

Infrastruktur, Montage, Einarbeitung<br />

und Service oder Wartung? Ein entscheidender<br />

Punkt ist auch, ob man<br />

sich einen Partner vor Ort sucht.<br />

■ Wann macht eine Niederlassung Sinn?<br />

Eine eigene Niederlassung hat eine<br />

ganze Reihe von Vorteilen, wenn Sie<br />

langfristig denken. In dem Moment, wo<br />

es aber vielleicht Risiken um die Markteinführung<br />

und Akzeptanz des Pro-<br />

dukts gibt, ist es besser, das Geschäft<br />

über einen Händler zu gestalten. Der<br />

Händler hat in der Regel auch eine bessere<br />

Vernetzung. Wenn Sie rübergehen<br />

und ein Netzwerk aufbauen müssen,<br />

dann dauert es länger.<br />

■ Was sollten insbesondere kleinere<br />

Hersteller beim Markteinstieg berücksichtigen?<br />

In Kolumbien ist der Geldtransfer kein<br />

Thema, dafür ist die Zahlungsmoral eine<br />

wichtige Komponente. Die vertraglichen<br />

Zahlungsziele werden in der Regel<br />

nicht eingehalten, man muss kalkulatorisch<br />

mit Überschreitungen rechnen.<br />

Gerade bei der öffentlichen Hand muss<br />

man da aufpassen.<br />

Der private Markt<br />

in Kolumbien<br />

ist hochinteressant<br />

■ Was ist sonst noch wichtig?<br />

Um ein solides und langfristiges Geschäft<br />

aufzubauen, muss man die Sprache<br />

und auch die Mentalität verstehen.<br />

Jedes Land in Lateinamerika hat seine<br />

besonderen Eigenschaften. In Argentinien<br />

etwa sagt man sehr schnell nein,<br />

aber in Kolumbien wird das Nein umschrieben.<br />

■ Wie beurteilen Sie die Rahmenbedingungen<br />

insgesamt?<br />

Kolumbien ist auf dem Weg zu einer<br />

wirtschaftlichen und politischen Stabilisierung:<br />

Das ist die Chance, wenn<br />

man dort einsteigt und mitwächst. -<br />

Die Rahmenbedingungen sind im Prinzip<br />

nicht schlecht, angefangen von der<br />

Zulassung und vom Import, und der<br />

112 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Markt wächst, vor allem im privaten<br />

Sektor. Zum einen steigt langsam die<br />

Kaufkraft, und weil viele Leistungen<br />

im Gesundheitswesen von der öffentlichen<br />

Hand nicht so gut abgedeckt werden,<br />

wandern immer mehr Kolumbianer<br />

in den privaten Bereich ab. Es gibt<br />

auch große Unternehmen, die ihren<br />

Mitarbeitern eine private Kranken -<br />

versicherung als soziale Leistung an -<br />

bieten.<br />

■ Wie gut ist das private Angebot?<br />

Die private Gesundheitsinfrastruktur<br />

Kolumbiens ist neben der in Chile die<br />

beste in ganz Lateinamerika und der<br />

private Markt ist hochinteressant. Die<br />

Zeitschrift „América Economía“ veröffentlicht<br />

jedes Jahr ein Ranking der besten<br />

Krankenhäuser in Lateinamerika: 23<br />

der 58 Top-Kliniken befinden sich aktuell<br />

in Kolumbien. Sie sind technisch<br />

sehr gut ausgestattet und haben gut<br />

ausgebildetes Personal. Es gibt sogar<br />

Gesundheitstourismus zwischen den<br />

USA und Kolumbien.<br />

■ Und wie steht es um die staatliche<br />

Gesundheitsversorgung?<br />

In den Großstädten ist die öffentliche<br />

Gesundheitsversorgung nahezu be -<br />

friedigend. Aber Kolumbien hat zirka<br />

1600 Kilometer Pazifikküste und 1400<br />

Kilometer Atlantikküste und zusätzlich<br />

große Grenzgebiete mit Peru, Brasilien,<br />

Ecuador und Venezuela – das sind<br />

Riesenentfernungen, und es ist extrem<br />

schwierig, eine ausreichende medizinische<br />

Versorgung sicherzustellen. Die<br />

Investitionen sind sehr gering und es<br />

fehlt an Infrastruktur und Per sonal.<br />

Junge Ärzte und Kranken schwestern<br />

arbeiten lieber in den Großstädten.<br />

■ Wie hoch sind die Einfuhr- und Zulassungshürden?<br />

Die Zulassungsprozeduren sind nicht<br />

besonders aufwendig. Es gibt ein Handelsabkommen<br />

mit der EU, damit sind<br />

alle Zölle für Medizinprodukte weggefallen.<br />

Sie müssen ein Produkt ganz<br />

normal anmelden, es gibt aber keine<br />

großen Barrieren und es existiert kein<br />

Protektionismus wie etwa in Brasilien<br />

oder teilweise in Mexiko. Die Zulassung<br />

dauert in der Regel zwei bis drei Monate,<br />

vor allem, wenn bereits FDA-Zulassunf<br />

und CE-Kennzeichnung vorliegen.<br />

■ Wie wird sich der kolumbianische<br />

Markt für Medizinprodukte aus Ihrer<br />

Sicht weiterentwickeln?<br />

Die Investitionen im Gesundheitswesen<br />

haben eine hohe Priorität, aber die<br />

wirtschaftlichen Barrieren lassen sich<br />

nicht ohne weiteres beseitigen. Dies<br />

führt zu einem gemäßigten kontinuierlichen<br />

Wachstum. Wo das Investment<br />

sehr hoch ist, zum Beispiel in der Computertomographie,<br />

kauft die Regierung<br />

auch Leistungen auf dem stärker wachsenden<br />

privaten Markt. Solche Tendenzen<br />

gibt es mehr und mehr, weil der<br />

Nachholbedarf so groß ist, dass das<br />

Geld einfach nicht reicht.<br />

■ Jahrzehntelang hat in Kolumbien der<br />

Guerillakrieg getobt. Wie steht es heute<br />

um die Sicherheit im Land?<br />

Die Phase, wo man aus Sicherheitsgründen<br />

aus der Hauptstadt Bogotá<br />

nur ausfliegen konnte, ist Gott sei Dank<br />

vorbei. Vor fünf Jahren hat das Militär<br />

an Brückenwochenenden noch Fahrzeugkolonnen<br />

organisiert, die sind<br />

dann unter Militärschutz an den Strand<br />

gefahren. Auch wenn sich die Lage mit<br />

den Entführungen und so weiter etwas<br />

beruhigt hat, ist die Situation schon<br />

noch problematisch, auch der Kokaanbau<br />

hat wieder zugenommen. Am besten<br />

ist es, sich vor Ort von einem Einheimischen<br />

beraten zu lassen. Aber ich<br />

würde zu jeder Zeit nach Kolumbien<br />

fliegen und dort Geschäfte machen.<br />

Bettina Gonser<br />

Freie Journalistin in Stuttgart<br />

Weitere Informationen<br />

Manfred Falke ist in Argentinien aufgewachsen.<br />

Viele Jahre lang war er<br />

bei Siemens Medizin<strong>technik</strong> in leitender<br />

Funktion im Bereich Fertigung,<br />

Marketing und Vertrieb tätig,<br />

unter anderem in Brasilien und Mexiko.<br />

Zuletzt arbeitete er im Stammhaus<br />

in Erlangen als Lateinamerika-<br />

Referent für den Bereich Medizin<strong>technik</strong>.<br />

2012 gründete Falke in Erlangen<br />

die Beratungsfirma MF Consulting,<br />

die sich auf den lateinamerikanischen<br />

Medizin<strong>technik</strong>-Markt<br />

spezialisiert hat.<br />

www.mf-consulting.biz<br />

Internationale Fachmesse<br />

für Qualitätssicherung<br />

D 07.– 10. 05. 2019<br />

a STUTTGART<br />

Qualität macht<br />

den Unterschied.<br />

Als Weltleitmesse für Qualitätssicherung<br />

führt die 33. Control die internationalen<br />

Marktführer und innovativen Anbieter aller<br />

QS-relevanten Technologien, Produkte,<br />

Subsysteme sowie Komplettlösungen in<br />

Hard- und Software mit den Anwendern<br />

aus aller Welt zusammen.<br />

1 Mess<strong>technik</strong><br />

1 Werkstoffprüfung<br />

1 Analysegeräte<br />

1 Optoelektronik<br />

1 QS-Systeme / Service<br />

www.control-messe.de<br />

B äg<br />

Veranstalter: P. E. SCHALL GmbH & Co. KG<br />

02/2019 medizin&te ch ni k 113<br />

f +49 (0) 7025 9206-0<br />

m control@schall-messen.de


Termine<br />

Mai<br />

QM-Systeme für<br />

Medizinproduktehersteller<br />

ISO 13485:2016 – verbindliche<br />

Grundlage für QM-Systeme<br />

07.05.2019, Ostfildern<br />

Technische Akademie Esslingen<br />

www.tae.de/34481.00.007<br />

Wümek - Interdisziplinärer<br />

Kongress für Technik und<br />

Hygiene im Krankenhaus<br />

Fachtagung mit Industrieausstellung<br />

für Führungskräfte aus Gesundheits -<br />

und Energiewirtschaft<br />

08.-09. 05.2019, Würzburg<br />

Euritim<br />

https://euritim.de/wuemek-kongress<br />

eHealth – Die Zukunft im<br />

Gesundheitswesen<br />

Tagung für E-Health, Telemedizin,<br />

Telematik<br />

15.05.2019, Ostfildern<br />

Technische Akademie Esslingen<br />

www.tae.de/35365<br />

VDE Medical Software<br />

Trends und regulatorische Fragen<br />

im Bereich der medizinischen<br />

Software<br />

15.05.2019, Frankfurt/M.<br />

VDE<br />

https://meso.vde.com/event-2019<br />

Bosch Pharmatag 2019<br />

Die ganze Welt der Abfüll<strong>technik</strong> für<br />

internationale Pharmaspezialisten<br />

21.-22.05.2019, Crailsheim<br />

Bosch Packaging Technology<br />

www.boschpackaging.com/crday<br />

Bild: VDE<br />

Juni<br />

15. Kommunikations -<br />

Konferenz<br />

Medizintechnologien<br />

Kreative Kräfte nutzen – Awarenessund<br />

Produkt-Kampagnen in<br />

Zusammenarbeit mit Agenturen<br />

03.06.2019, Köln<br />

BVMed<br />

www.bvmed.de<br />

Wirtschaftsakteure nach<br />

MDR<br />

Pflichten der Hersteller, Händler,<br />

Bevollmächtigten und Importeure<br />

04.06.2019, Hamburg<br />

Prosystem<br />

www.prosystem-ag.com<br />

2. Start-up Pitch Day<br />

MedTech Radar Live 2019<br />

Junge Medtech-Gründer treffen auf<br />

Vertreter der Medizin<strong>technik</strong>-<br />

Industrie und potenzielle Geldgeber<br />

05.06.2019, Berlin<br />

BVMed<br />

www.bvmed.de<br />

Design Thinking –<br />

Projektmanagement<br />

in der Medizin<strong>technik</strong><br />

Die sechs Schritte des Design<br />

Thinking Prozesses an einem<br />

konkreten Medizinprodukt<br />

06.06.2019, Tuttlingen<br />

Medical Mountains<br />

www.medicalmountains.de<br />

Bild: BVMed<br />

Juli<br />

Modellierung und<br />

Simulation in der<br />

Medizin<strong>technik</strong><br />

Einblick in die numerische<br />

Simulation in der Medizin<strong>technik</strong><br />

und in den Lebenswissenschaften<br />

03.07.-05.07.2019, Ostfildern<br />

Technische Akademie Esslingen<br />

www.tae.de/go/353171<br />

Inverkehrbringen von<br />

Medizinprodukten<br />

Blick auf Regularien und wichtige<br />

Aspekte beim Inverkehrbringen von<br />

Medizinprodukten<br />

09.07.2019, Tuttlingen<br />

Medical Mountains<br />

www.medicalmountains.de<br />

Gesetzliche Vorgaben für<br />

Medizinprodukte in der EU<br />

– Die neue MDR und das<br />

Medizinproduktegesetz<br />

So bereiten sich Hersteller aller<br />

Klassen von Medizinprodukten auf<br />

die neuen Anforderungen vor<br />

23.07.2019, Erlangen<br />

Spectaris/Senetics<br />

http://senetics.de/veranstaltungen<br />

Weitere Termine<br />

In unserem Online-Magazin<br />

finden Sie noch viele weitere<br />

interessante Termine:<br />

www.medizin-und-<strong>technik</strong>.de/<br />

termine-und-veranstaltungen<br />

Bild: Spectaris<br />

114 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


[ INNOVATIONEN ] ■<br />

Auf miniaturisierte<br />

Produkte ausgelegt<br />

Werkstoff | Das Polycarbonat Makrolon Rx2235<br />

unterstützt die medizinische Miniaturisierung. Der<br />

Werkstoff ermöglicht sehr dünnwandige Produkte.<br />

Der Fließspiraltest zeigt den verlängerten Fließweg, der mit<br />

dem Polycarbonat Makrolon Rx2235 möglich ist<br />

Der wachsende Miniaturisierungstrend im Gesundheitswesen<br />

wirkt sich nicht zuletzt auf das Produktdesign in diesem<br />

Segment aus. Die Folge sind immer kleinere Medizinprodukte<br />

mit einem nahtlosen, unauffälligen und leichtgewichtigen Design.<br />

Hierfür werden Werkstoffe mit guten Fließeigenschaften<br />

benötigt, die für dünnwandige Anwendungen geeignet sind. Genau<br />

zu diesem Zweck hat der Anbieter das Polycarbonat Makrolon<br />

Rx2235 entwickelt. Das medizinische Produkt eignet sich<br />

wegen seiner guten Fließfähigkeit zur Verabreichung von Medikamenten<br />

oder zum Einsatz in der Chirurgie, etwa für Produkte,<br />

die am Körper getragen werden, Pen-Spritzen und Infusionssets.<br />

Makrolon Rx2235 ist biokompatibel gemäß den Prüfkriterien<br />

der ISO 10993-1 und lässt sich mit Gammastrahlen oder Ethylenoxid<br />

sterilisieren. Es ergänzt das bereits existierende Polycarbonat<br />

Makrolon 2258, das sich für die EtO- und Dampfsterilisa -<br />

tion eignet und eine niedrige Viskosität sowie gute Entformbarkeit<br />

bietet.<br />

Covestro, Leverkusen<br />

Tel. (0214) 6009-2000<br />

Bild: Covestro<br />

Tropfen für<br />

Tropfen höchste<br />

Präzision<br />

Die zuverlässige und exakte Steuerung, Regelung<br />

und Dosierung von Fluiden und Gasen in<br />

der Medizin<strong>technik</strong> ist lebensnotwendig. Wir<br />

entwickeln und fertigen hierfür passgenaue<br />

Systeme und Komponenten – auch für spezi-<br />

<br />

Erleben Sie selbst, wie Ihnen das tiefe<br />

<br />

Bürkert-Experten in unseren Systemhäusern<br />

<br />

We make ideas flow.<br />

www.buerkert.de<br />

02/2019 medizin&te ch ni k 115


■ [ INNOVATIONEN ]<br />

NFC-Sensormodule<br />

Gerade mal 6 mm Durchmesser<br />

Bediengeräte<br />

Erfüllen verschärfte EMV-Anforderungen<br />

Bild: Dyconex<br />

Die miniaturisierten und hermetisch<br />

verkapselten Sensormodule<br />

werden mit einer<br />

neuen Methode hergestellt.<br />

Das Basismaterial der intelligenten<br />

Module mit einem<br />

Durchmesser von 6 mm besteht<br />

aus fle xiblen Liquid<br />

Crystal Polymer (LCP)-Folien,<br />

einem ther moplastischen<br />

dielektrischen Material mit<br />

äußerst niedriger Feuchtigkeitsaufnahme<br />

(< 0.04 %),<br />

hoher chemischer Stabilität<br />

und geringer thermischer<br />

Ausdehnung. LCP eignet sich<br />

sowohl als Substratmaterial<br />

als auch für die Verkapselung.<br />

Die Verarbeitung von LCP-<br />

Substraten entspricht der von<br />

anderen Substratmaterialien.<br />

Die Auflösung von Lines,<br />

Spaces und Vias ist vergleichbar,<br />

der Aufbau von Mehr -<br />

lagensystemen möglich, und<br />

eine der Metallschichten kann<br />

zur Ausbildung einer Near-<br />

Field-Communication(NFC)-<br />

Spule verwendet werden.<br />

Dyconex, Basserdorf/Schweiz<br />

Tel. +41 (43) 266 1100<br />

Bild: Gett<br />

Die Bedienlösungen des Anbieters<br />

erfüllen die verschärften<br />

EMV-Anforderungen der<br />

Produktnorm EN 60601-1-2 in<br />

der vierten Edition, die seit Januar<br />

2019 gilt. Obwohl Tastaturen<br />

und Computermäuse<br />

keine Medizingeräte oder -systeme<br />

nach Definition des Medizinproduktegesetzes<br />

sind,<br />

hat der Anbieter einige seiner<br />

Produkte nach den neuen vorgeschriebenen<br />

EMV-Prüfspezifikationen<br />

getestet. Dazu gehören<br />

die Glastastaturen der<br />

Typen CK4 und CK4W, die Silikontastaturen<br />

der Typen Induproof<br />

Smart Classic und Smart<br />

Pro sowie die Silikon-PC-Maus<br />

Indumouse Pro. Die bedingungslose<br />

Sicherheit gilt sowohl<br />

für die elektromagnetischen<br />

Eigenschaften als auch<br />

für den hohen Hygieneschutzgrad<br />

der Produkte, der durch<br />

die Bedienoberflächen aus<br />

Glas und Silikon sowie die damit<br />

verbundene Reinigungsund<br />

Desinfektionsfähigkeit erzielt<br />

werden kann.<br />

Gett Geräte<strong>technik</strong>, Treuen<br />

Tel. (037468) 660-0<br />

Shaping the world since 1919.<br />

Unsere Leidenschaft für Technologie und das Streben nach Innovation lassen<br />

seit 100 Jahren führende Schleiflösungen für Kunden in aller Welt entstehen.<br />

116 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Industriekamera<br />

4000 px x 3000 px bei 1,85 μm Pixelgröße<br />

Bild: IDS<br />

Für ein Plus an Auflösung, Geschwindigkeit<br />

und Empfindlichkeit<br />

hat der Anbieter den<br />

hochauflösenden 12 MP Rolling-Shutter-Sensor<br />

IMX226 in<br />

die uEye CP-Kamerafamilie integriert.<br />

Dank BSI-Technologie<br />

der Sony Starvis-Serie eignet<br />

sich der Sensor besonders<br />

für Anwendungen bei schwachen<br />

Lichtverhältnissen. Seine<br />

rauscharmen Bilder prädestinieren<br />

ihn für den Einsatz in<br />

Bereichen wie Mikroskopie,<br />

Medizin und Logistik. Durch<br />

die Sensorgröße von 1/1.7“<br />

stehen für die 29 mm x 29 mm<br />

x 29 mm großen Kameras viele<br />

kostengünstige Objektive<br />

zur Auswahl. Der Sensor wird<br />

darüber hinaus wahlweise als<br />

Farb- oder Monochromversion<br />

verfügbar sein. Die mitgelieferte<br />

Software erkennt automatisch<br />

die Modelle im System,<br />

so dass sie sofort einsatzbereit<br />

sind. Die Kameras mit<br />

GigE- oder USB3-Schnittstelle<br />

sind ab Mai 2019 verfügbar.<br />

IDS Imaging Development<br />

System, Obersulm<br />

Tel. (07134) 96196-0<br />

Prüfdatenmanagement<br />

Cloudlösung dokumentiert elektrische<br />

Sicherheit<br />

Die GMC-Instruments-Cloud ist<br />

eine Plattform für das sichere,<br />

gerichtsfeste Prüfdatenmanagement.<br />

Sie bietet ein Applikations-<br />

und Servicepaket aufeinander<br />

abgestimmter Programme<br />

und Dienste, die das strukturierte<br />

Erfassen, Verwalten<br />

und Dokumentieren sämtlicher<br />

Prüf- und Messwerte zur normkonformen<br />

Bestimmung der<br />

elektrischen Sicherheit erleichtert.<br />

Mit drei Modulen deckt<br />

die Cloud-Collection die aktuellen<br />

Anforderungen an eine<br />

zukunftssichere und ausbaufähige<br />

Prüforganisation ab. Messund<br />

Prüfdaten verschiedener<br />

Geräte können zu einer Prüfung<br />

zusammengefasst, mobil<br />

abgerufen und den Kunden mit<br />

abgestuften Zugriffsrechten<br />

zugänglich gemacht werden.<br />

Die Cloud-Anbindung erspart<br />

Investitionen in IT-Infrastruktur<br />

und Speicherkapazitäten,<br />

gewährleistet maximale Datenverfügbarkeit<br />

und sichert die<br />

Kommunikation durch SSL-verschlüsselten<br />

Datentransfer.<br />

Kernstück ist die Cloud-Variante<br />

der Prüfsoftware Izytroniq<br />

zum leichten Mehrfachzugriff<br />

berechtigter Mitarbeiter auf alle<br />

prüfrelevanten Daten, Anlagenstrukturen<br />

und Dokumentationen.<br />

Darüber hinaus steht<br />

mit Elexoniq eine App zum<br />

schnellen Inventarisieren von<br />

Kunden, Standorten und Objekten<br />

mittels Smartphone,<br />

Tablet oder Notebook bereit.<br />

Das dritte Modul Vizioniq ist<br />

ein webbasiertes Kunden -<br />

portal, das Auftraggebern<br />

Messergebnisse, Prüfprotokolle,<br />

Dokumentationen und Anhänge<br />

zugänglich macht.<br />

GMC-I Mess<strong>technik</strong>, Nürnberg<br />

Tel. (0911) 8602-0<br />

WENN ES DOCH<br />

AUF DIE GRÖSSE<br />

ANKOMMT<br />

PRÄZISION IN SILIKON<br />

Freudenberg Medical ist Ihr Entwicklungspartner für innovative<br />

Präzisionskomponenten aus Silikon und Thermoplast. Mit<br />

unserer einzigartigen Technologie- und Prozesskompetenz<br />

und einem klaren Fokus auf Medizin<strong>technik</strong> und Implantate<br />

ebnen wir den Weg für Ihre Innovationen. Entdecken Sie mit<br />

Freudenberg Medical Präzisionstechnologien wie klein klein<br />

sein kann.<br />

www.freudenbergmedical.de<br />

<br />

02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 117


■ [ INNOVATIONEN ]<br />

Hochspannungs-Steckverbinder<br />

Einsätze vermeiden Hot-Plugging<br />

Die neuen, hochspannungstauglichen<br />

Einsätze für den Odu-Medi-Snap ermöglichen<br />

neben der zuverlässigen Übertragung<br />

von bis zu 1000 V (AC) / 16 A gemäß<br />

IEC 60664-1 auch die Vermeidung<br />

von Hot-Plugging dank spezifischem Pin-<br />

Layout-Design und nacheilenden Kontakten<br />

auf kleinstem Bauraum von circa<br />

20 mm. Dank nacheilender Signalkontakte<br />

kann der vollständige Steckzustand<br />

charakterisiert und eine sekundäre Abschaltung<br />

installiert werden. Somit ist das<br />

Stecken oder Ziehen dieser Hochspannungs-Steckverbinder<br />

unter Last ausgeschlossen.<br />

Das gewährleistet die langfristige<br />

Funktions- und Betriebssicherheit.<br />

Bild: Odu<br />

Odu, Mühldorf a. Inn<br />

Tel. (08631) 6156-0<br />

Firmenscout (Redaktion/Anzeige)<br />

ACIG ......................................... 8<br />

Adelhelm ....................... 70, 87<br />

AE – Deutsche Gesellschaft<br />

für Endoprothetik .............. 19<br />

Aerotech ...............................51<br />

Apra-plast ............................ 75<br />

Arburg ................................... 84<br />

Arcam ................................... 57<br />

AS Beratungen .................... 39<br />

ASCO Numatics ..................99<br />

Bayern Innovativ<br />

Ges. f. Innovation ...............67<br />

Beutter ................................. 90<br />

Biotronik .............................. 10<br />

Bissinger<br />

Medizin<strong>technik</strong> ............ 78, 79<br />

BMWi .................................... 11<br />

Bohnert ..............................119<br />

Bosch Packaging .............. 114<br />

Bühler Motor ......................17<br />

Bürkert ...............................115<br />

BVMed ......................... 11, 114<br />

BVMF ..................................... 38<br />

CCI .......................................... 66<br />

Chr. Mayr ..............................29<br />

Cicor .............................95, 100<br />

Claho ..................................... 39<br />

Clevis .................................. 104<br />

Code Craft ............................ 56<br />

Coferias .............................. 110<br />

Congatec .............................. 42<br />

Contexo ................................ 10<br />

Covestro ............................. 115<br />

Defortec ............................... 10<br />

Desy ....................................... 61<br />

Deutsche Apotheker- und<br />

Ärztebank ............................13<br />

Deutsches Herzzentrum<br />

München .............................. 94<br />

Deutsches Zentrum für<br />

Herz-Kreislauf-Forschung<br />

(DZHK) .................................. 18<br />

Diener electronic ............... 82<br />

DMB Apparatebau ......19, 49<br />

Dr. Fritz Faulhaber ................3<br />

Dräger ................................ 107<br />

Dun & Bradstreet Israel ... 58<br />

Dunkermotoren ................. 52<br />

Dyconex ............................. 116<br />

EIT Health ............................ 90<br />

Elmet ....................... 32, 33, 35<br />

ElringKlinger .......................... 5<br />

EPflex Feinwerk<strong>technik</strong> ....88<br />

Erbe Elektromedizin ....... 107<br />

ETH Zürich .............................. 6<br />

Euritim ............................... 114<br />

EVENTECH ............................15<br />

Evonik Industries ...........9, 84<br />

Evosys ................................. 100<br />

EWIKON<br />

Heißkanalsysteme ............33<br />

Fachvereinigung<br />

Krankenhaus<strong>technik</strong> ......... 30<br />

Faulhaber ............................. 54<br />

FDA ........................................ 12<br />

Feinguss Blank ........ 100, 121<br />

Fiegert-Endotech ............. 110<br />

First Sensor ..........................57<br />

Fischer Connectors ............61<br />

Forum Institut für Management<br />

...................................107<br />

Forum Medtech<br />

Pharma ................... 10, 90, 94<br />

Framos .................................. 44<br />

Frank plastic ........................91<br />

Fraunhofer ILT ..................... 20<br />

Fraunhofer IBMT ................ 18<br />

Fraunhofer IFAM ................ 57<br />

Fraunhofer IMM ................. 57<br />

Fraunhofer IPM ................... 12<br />

Fresenius Medical Care .... 58<br />

Freudenberg Medical .....117<br />

Gerresheimer ...................... 10<br />

Gett Geräte<strong>technik</strong> ......... 116<br />

Gindumac ............................ 39<br />

Given Imaging .................... 58<br />

GMC-I Mess<strong>technik</strong> ........ 117<br />

GSC Schwörer .....................61<br />

GTAI ..................................... 110<br />

Günther<br />

Heisskanal<strong>technik</strong> ...... 34, 39<br />

HBM .................................... 102<br />

Hebu Medical ................... 106<br />

Hexagon Metrology ..........63<br />

Hochschule Fulda .............. 16<br />

HTWK Leipzig ...................... 56<br />

Hottinger Baldwin<br />

Mess<strong>technik</strong> (HBM) ........ 102<br />

IATI ......................................... 58<br />

Iconpro ................................. 40<br />

IDS Imaging ...................... 117<br />

Igus ................................. 46, 50<br />

IMTEK .................................... 20<br />

Inartis Foundation ............... 8<br />

Initiative Hochform ........... 66<br />

Invibio<br />

Biomaterial Solutions ....... 12<br />

Invima ................................ 110<br />

iqs Software ........................79<br />

ISTMA .................................... 38<br />

IVAM ...................................... 20<br />

Klinikum Braunschweig ... 12<br />

Konmed ................................ 70<br />

Kratzer ................................105<br />

KSP CNC Technik ..........69, 75<br />

Kunststoff-Zentrum<br />

Leipzig ................................... 20<br />

Landesmesse Stuttgart<br />

...............11, 38, 66, 68 72-73<br />

LEE .......................................123<br />

Leibniz INP ........................... 18<br />

Leister ................................... 93<br />

Linak ...................................... 51<br />

LK-Mechanik und<br />

Blechverarbeitung ...........121<br />

Loew-Präzisionsteile ......... 90<br />

LPKF .......................................59<br />

LPW Reinigungssysteme .. 78<br />

LTG ....................................... 120<br />

Marktspiegel<br />

Werkzeugbau ...................... 39<br />

Masterflex ...........................86<br />

Matrix International ....... 121<br />

Maxon Motor ............ 48, 124<br />

Max-Planck-Institut<br />

für Psychiatrie (MPI)..........<br />

19<br />

MBA ....................................... 75<br />

MEC-ABC .............................. 28<br />

Medical<br />

Mountains ............... 107, 114<br />

Medical Valley EMN .... 10, 90<br />

Medizinischer Dienst der<br />

Krankenversicherung<br />

(MDK)....................................<br />

11<br />

Medizinischer Dienst des<br />

Spitzenverbandes Bund der<br />

Krankenkassen (MDS).......<br />

11<br />

Medtech Oneworld ........... 62<br />

Medtronic ..................... 58, 94<br />

Meko ..................................... 88<br />

Mesago<br />

Messe Frankfurt ..............109<br />

Messe Erfurt .....................102<br />

Messe München .................47<br />

MF Consulting .................. 112<br />

Micronarc ............................. 66<br />

Mojo ...................................... 94<br />

MPDV Mikrolab ........... 74, 85<br />

MRC Systems ...................... 56<br />

MS Techniques .................... 70<br />

Multivac ............................... 93<br />

Münchener Medizin<br />

Mechanik ............................. 10<br />

N&H Technology .......41, 119<br />

Neo New Oncology ........... 12<br />

Neumüller Electronic ..... 120<br />

NMI ........................................ 10<br />

Novartis ................................ 58<br />

Nürnberg Messe .......... 90, 92<br />

Nvision Biomedical ........... 12<br />

Odu ..................................... 110<br />

OFFIS ..................................... 56<br />

OFS ........................................71<br />

Okuma ............................... 121<br />

ON Semiconductor ............ 44<br />

Ophir ......................... 101, 120<br />

Ottobock ..................... 46, 110<br />

Oxaion .................................. 88<br />

Panacol-Elosol .................. 122<br />

Pfeiffer Vacuum ........25, 119<br />

phg Peter Hengstler ..........76<br />

POLYRACK ................... 96, 101<br />

Prosystem .......................... 114<br />

Püschel Automation ............2<br />

Qosina ..................................83<br />

RCT Reichelt<br />

Chemie<strong>technik</strong>. .........43, 119<br />

Realists Training ................. 56<br />

Relyon Plasma .................. 103<br />

RENA Technologies .........103<br />

rose plastic medical<br />

packaging ......................80-81<br />

Samaplast ............................ 84<br />

P.E. Schall ...........................113<br />

Schölly Fiberoptic ............... 20<br />

Schweizer ..........................119<br />

Senetics ......................... 8, 114<br />

SI Scientific Instruments .. 51<br />

Siemens Industry ............ 120<br />

Siemens<br />

Healthineers .......... 12, 90, 94<br />

simcon kunststofftechn.<br />

Software ...............................93<br />

Spectaris ........................ 8, 114<br />

SPT Roth ...............................97<br />

STARLIM Spritzguss ...........53<br />

Straub Medical ................... 54<br />

Stüken ................................... 20<br />

Swiss Medtech ................... 66<br />

SY & SE .................................... 8<br />

TAE Esslingen .................... 114<br />

Technolas Perfect<br />

Vision .................................. 102<br />

Technology Mountains ..... 66<br />

TFC Niederlassung<br />

Bochum ................................23<br />

Transluminal ....................... 70<br />

TU Darmstadt ..................... 56<br />

TU München ................. 62, 94<br />

TU Wien ................................ 50<br />

TÜV SÜD ............................... 94<br />

Tyrolit-Schleifmittelwerke<br />

Swarovski ..........................116<br />

UAM ...................................... 61<br />

UBM ............................... 90, 92<br />

Universität Bristol .............. 19<br />

Universität des<br />

Saarlandes ........................... 56<br />

Universitätsmedizin<br />

Greifswald ........................... 18<br />

Universitätsmedizin<br />

Rostock ................................. 18<br />

Universitätsspital Basel ... 18<br />

VCLS Neighborhood .......... 90<br />

VDE ..................................... 114<br />

VDI ......................................... 90<br />

VDMA ............................. 38, 66<br />

VDW ...................................... 38<br />

VDWF ...................... 36, 38, 39<br />

Vectorious Medical ............ 58<br />

velixX GmbH system<br />

development .......................82<br />

Victrex .................................. 12<br />

Vieweg ..................................97<br />

Vocationeers ....................... 56<br />

Weber<br />

Instrumente ........55, 77, 106<br />

Werkzeugbau Ruhla ..........37<br />

Xerion ................................... 57<br />

ZIM ........................................ 11<br />

Zorn Maschinenbau .......... 20<br />

ZVEI ..................................... 110<br />

ZwickRoell ..................43, 122<br />

118 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


medizin&<strong>technik</strong> präsentiert Ihnen Partner für die Medizin<strong>technik</strong>.<br />

Antriebs<strong>technik</strong> Automatisierung Bildverarbeitung<br />

Design Elektrische Bauteile<br />

Entwicklung und Komponenten Fertigung<br />

IT für die Medizin<strong>technik</strong> Kunststoff <strong>technik</strong><br />

Laser <strong>technik</strong> Mikrosystem<strong>technik</strong>/Nanotechnologie<br />

Montage/Hand habung Oberflächen <strong>technik</strong><br />

Qualitäts sicherung Reinraum <strong>technik</strong> Schläuche<br />

Sensorik Sterilisation Verbindungs<strong>technik</strong><br />

Verpackungs <strong>technik</strong> Werk stoffe<br />

Werkzeug-/Formen bau Werkzeug maschinen<br />

Hier finden Sie leistungsstarke Lieferanten, Dienstleister und<br />

kompetente lösungsorientierte Partner für Medizin<strong>technik</strong>!<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zum Angebots- und<br />

Leistungsspektrum finden Sie im Firmenverzeichnis auf medizinund-<strong>technik</strong>.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-<br />

Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.medizin-und-<strong>technik</strong>.de/firmenverzeichnis<br />

FEDERN<br />

FEDERN<br />

KOMPONENTEN & SYSTEME<br />

Bohnert GmbH<br />

www.bohnert-federn.de<br />

Für zahlreiche Großkonzerne ist die Bohnert GmbH<br />

erste Wahl, wenn es um die Fertigung von technische<br />

Federn und Stanzbiegeteile in Mittel- und Großserien<br />

geht. Das Unternehmen wurde vor 40 Jahren in Hardt<br />

gegründet, ist Mitglied der weltweit agierenden<br />

Firmengruppe KERN-LIEBERS und beschäftigt mittlerweile<br />

über 115 Mitarbeiter.<br />

Das Produktportfolio der Bohnert GmbH umfasst:<br />

– Druckfedern – Drahtbiegeteile<br />

– Schenkelfedern – Induktionsspulen<br />

– Zugfedern – Kontaktfedern<br />

– Rollfedern – Baugruppen<br />

– Stanzbiegeteile<br />

Schweizer GmbH & Co. KG<br />

www.schweizer-federn.de<br />

Die Schweizer GmbH & Co. KG aus Reutlingen bietet<br />

bereits seit 1986 technische Federn in allen Variationen.<br />

Am Rande der schwäbischen Alb fertigen ca. 105 Mitarbeiter<br />

hochwertige Drahtfedern und Stanzbiegeteile<br />

aus allen gängigen Federmaterialien in Klein- und Großserien.<br />

Das umfangreiche Produktportfolio der Schweizer<br />

GmbH & Co. KG umfasst:<br />

• Druck-, Zug- und Schenkelfedern<br />

• Draht- und Stanzbiegeteile<br />

• Mikrofedern und Laserschneidteile<br />

N&H Technology GmbH<br />

www.nh-technology.de<br />

Wir realisieren Ihr Produkt!<br />

Fertigung kundenspezifischer Eingabesysteme &<br />

Komponenten mit umfassenden Komplettservice:<br />

Konstruktion, Serienproduktion, Logistik.<br />

Auszug aus unserem Produktspektrum:<br />

• Formteile aus Kunststoff, Metall, Gummi<br />

• Silikonschaltmatten, Folientastaturen<br />

• Steckverbinder, Kabelkonfektionierung<br />

• Federkontakte, magnetische Stecker<br />

• Drucktaster, Signalgeber, PCB, etc.<br />

KOMPONENTEN + SYSTEME<br />

VAKUUMTECHNIK + VAKUUMPUMPEN<br />

Fakten zu Unternehmen, Details zum<br />

Angebots- und Leistungsspektrum<br />

finden Sie im Firmenverzeichnis auf<br />

medizin-und-<strong>technik</strong>.de<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur<br />

Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.medizin-und-<strong>technik</strong>.de/firmenverzeichnis<br />

RCT® Reichelt Chemie<strong>technik</strong> GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemie<strong>technik</strong> steht für das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemie<strong>technik</strong> umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauch<strong>technik</strong>,<br />

Verbindungselemente, Durchfluss<strong>technik</strong>,<br />

Labor <strong>technik</strong>, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebs<strong>technik</strong> stammen.<br />

Reichelt Chemie<strong>technik</strong> GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

Pfeiffer Vacuum GmbH<br />

www.pfeiffer-vacuum.com<br />

Pfeiffer Vacuum steht weltweit für innovative und<br />

individuelle Vakuumlösungen, für technologische<br />

Perfektion, kompetente Beratung, zuverlässigen<br />

Service und ist der einzige Anbieter von Vakuum<strong>technik</strong><br />

mit einem kompletten Produktportfolio:<br />

Ein komplettes Programm an hybrid- und magnetgelagerten<br />

Turbopumpen, Vorvakuumpumpen, Lecksuchern,<br />

Mess- und Analysegeräten, Bauteilen sowie<br />

Vakuumkammern und -systemen. Produkte und<br />

Lösungen von Pfeiffer Vacuum finden Anwendung in<br />

den Märkten Analytik, Industrie, Forschung & Entwicklung,<br />

Beschichtung und Halbleiter.<br />

02/2019 medizin&te ch ni k 119


■ [ INNOVATIONEN ]<br />

Stromversorgung<br />

Variable Ausgangsspannung bis 60 VDC<br />

Querstromventilatoren<br />

Halten Temperaturen von -180 °C<br />

bis +800 °C stand<br />

Bild: Neumüller Elektronik<br />

Die MEG-2K1A-Serie ist eine<br />

konfigurierbare Stromversorgung<br />

für Medizin- und Industrieanwendungen.<br />

Sie bietet<br />

eine Gesamtleistung von 2,1<br />

kW, die bis zu sechs Module<br />

und bis zwölf isolierte Ausgänge<br />

unterstützen kann. Das<br />

kleinere 1,2-kW-Gerät unterstützt<br />

bis zu vier Module und<br />

bis zu acht Ausgangsspannungen.<br />

Die Ausgangsspannung<br />

ist variabel von 2 VDC bis<br />

60 VDC. Der Ausgangsstrom<br />

beträgt maximal bis zu 45 A.<br />

Die Single- oder Dual-Ausgänge<br />

können mit dem Singleoder<br />

Triple-Slot-Ausgangsmodul<br />

kombiniert werden. Die<br />

Serie bietet eine universelle<br />

Eingangsspannung von 90 bis<br />

264 VAC, einen Wirkungsgrad<br />

von bis zu 93 % und einen Betriebstemperaturbereich<br />

von<br />

-20 bis +70 °C – bei voller<br />

Leistung bis +50 °C. Mit einer<br />

MTBF von mehr als 500000 h<br />

sichert die MEG-Serie Qualität<br />

und Zuverlässigkeit.<br />

Neumüller Elektronik,<br />

Weisendorf<br />

Tel. (09135) 73666-0<br />

Bild: LTG<br />

Die Querstromventilatoren ermöglichen<br />

eine langgestreckte<br />

und gleichmäßige Beaufschlagung<br />

der Arbeitsfläche über<br />

die gesamte Gerätebreite. Sie<br />

laufen leise und verschleißarm,<br />

selbst bei dreistelligen Minusgraden<br />

oder Extremtemperaturen<br />

bis zu 800 °C, da sie<br />

über leicht zu wartende, außenliegende<br />

Lager und Antriebe<br />

verfügen. Bei Durchlauf-<br />

und Bandprozessen bietet dies<br />

zudem den Vorteil, dass sich<br />

die Querstromventilatoren<br />

platzsparend in das Anlagendesign<br />

einfügen. Erhältlich<br />

sind Querstromventilatoren<br />

mit rechts- oder linksseitigen<br />

Antrieben, mit rechtwinkliger<br />

oder 180-Grad-Luftumlenkung<br />

sowie mit Luftvolumenströmen<br />

von 1600 m3/h beim kleinsten<br />

bis zu 300000 m3/h beim<br />

größten Modell. Die Baulänge<br />

der Ventilatoren kann bis zu<br />

4500 mm betragen und lässt<br />

sich dem Einsatzfall entsprechend<br />

anpassen.<br />

LTG, Stuttgart<br />

Tel. (0711) 8201-0<br />

Additive Fertigung/Simulation<br />

Verzug während 3D-Druck ermitteln<br />

und kompensieren<br />

PIN-Photodioden<br />

Gepulste Laser und VCSELs schnell messen<br />

Bild: Siemens PLM Software<br />

Mit der Prozesssimulation des<br />

additiven Fertigungsprozesses<br />

kann der Verzug während des<br />

3D-Druckprozesses in Metall<br />

anhand eines digitalen Zwillings<br />

ermittelt werden. Dann<br />

kann eine kompensierte Geometrie<br />

erstellt werden, um<br />

Verformungen, die sich im<br />

Druck ergeben, auszugleichen.<br />

Diese Simulation ist von<br />

entscheidender Bedeutung für<br />

die Realisierung des Prinzips<br />

„print first time right“ und<br />

notwendig, um die erforder -<br />

liche Leistungsfähigkeit für<br />

einen vollständig industrialisierten<br />

additiven<br />

Fertigungsprozess<br />

zu erreichen. Die Sim-<br />

center-3D-Additive-<br />

Manufacturing-<br />

Lösung für die<br />

Simulation von<br />

Pro zessen in der<br />

additiven Fertigung<br />

ist vollständig in die<br />

NX-Software integriert und ermöglicht<br />

einen optimierten<br />

Simulationsablauf ohne zusätzliche<br />

Datenschnittstellen.<br />

Der Anwender profitiert von<br />

einem geführten Workflow,<br />

der den Verzug, Kollisionen<br />

mit der Beschichtungseinheit,<br />

lokale Überhitzung und weitere<br />

Rückmeldungen zum<br />

Druckprozess ermöglicht.<br />

Siemens Industry Software,<br />

Köln<br />

Tel. (0221) 20802-0<br />

Die schnellen, vorgespannten<br />

PIN-Photodioden eignen sich<br />

zum Prüfen und Messen gepulster<br />

Laser und VCSELs. Die<br />

Detektoren nutzen den photovoltaischen<br />

Effekt, um schnelle<br />

optische Pulse in elektrische<br />

Signale zu wandeln. Sie sind<br />

in einer Vielzahl unterschied -<br />

licher Konfigurationen erhältlich<br />

und decken das Wellenlängenspektrum<br />

von<br />

190 bis 1700 nm ab.<br />

Die Anstiegs- und<br />

Abfallzeiten bewegen<br />

sich in einem Bereich<br />

um 25 ps. Je<br />

nach Modell wird die<br />

Vorspannung von einer<br />

integrierten Batterie<br />

und/oder einem<br />

externen Netzteil<br />

geliefert. Ophir-<br />

Fast-Photo-Dioden<br />

lassen sich einfach<br />

bedienen und<br />

müssen<br />

nicht kalibriert werden. Die<br />

Detektoren werden über ihre<br />

BNC-Ausgangsbuchse und ein<br />

Koaxialkabel mit dem 50-<br />

Ohm-Eingang eines Oszilloskops<br />

oder Spektrumanalysators<br />

verbunden. Die Photo -<br />

dioden wurden ursprünglich<br />

entwickelt, um den Betrieb<br />

von gepulsten Lasern in der<br />

Forschung und Entwicklung<br />

zu untersuchen. Aus<br />

diesem Grund lassen<br />

sie sich gut in<br />

VCSELs zur Gestenerkennung<br />

oder der<br />

Fernmessung einsetzen,<br />

aber auch<br />

für medizinische<br />

Geräte.<br />

Ophir Spirikon<br />

Europe (MKS Instruments),<br />

Darmstadt<br />

Tel. (06151) 708-0<br />

120 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


Servomotorbremsen<br />

Besser abgestimmt auf<br />

gängige Motorgrößen<br />

5-Achs-Bearbeitungszentrum<br />

Spindel des Einstiegsmodells leistet<br />

bis zu 15 000 min -1<br />

Das Angebot an Servomotorbremsen<br />

(SMB) in genormten<br />

Baugrößen umfasst jetzt eine<br />

größere Vielfalt für gängige<br />

Motorbaugrößen sowie höhere<br />

Leistung am oberen Ende des<br />

Sortiments. Die SMB090<br />

(5 Nm) etwa ist eine Bremse<br />

für die wettbewerbsintensivste<br />

Motorbaugröße, bei der Baugröße<br />

und Drehmoment die<br />

Kundenanforderungen exakt<br />

erfüllen müssen. Die SMB155<br />

bietet mit 32 Nm eine Lösung<br />

für größere Servomotoranwendungen,<br />

bei denen ein hohes<br />

Drehmoment und eine robuste<br />

Konstruktion erforderlich<br />

sind. Die Baureihe gibt<br />

Kunden durch Standardisierung<br />

eine schnelle Lösung an<br />

Bild: Matrix International<br />

die Hand, die den eigenen Engineering-Aufwand<br />

reduziert<br />

und die Produktentwicklung<br />

rationalisiert. Ein neu entwickeltes<br />

Reibmaterial garantiert<br />

ein stabiles statisches und dynamisches<br />

Moment bis 120 °C<br />

sowie eine hohe Standzeit.<br />

Matrix International,<br />

St. Barthelemy d’Anjou,<br />

Frankreich<br />

Tel. +33 6 83 99 84 08<br />

Das 5-Achs-Bearbeitungszentrum<br />

Genos M460V-5AX kann<br />

Werkstücke mit 600 mm<br />

Durchmesser, 400 mm Höhe<br />

und 300 kg Gewicht bearbeiten.<br />

Das Werkzeugmagazin<br />

mit einer Kapazität von 48<br />

macht die neue Generation des<br />

Bearbeitungszentrums zum<br />

vielseitigen Modell. Ausgestattet<br />

mit einer Spindel, die bis zu<br />

15000 min -1 erreicht, eignet<br />

sich die Maschine für unterschiedlichste<br />

Bearbeitungen.<br />

Mit einer maximalen Leistung<br />

von 22 kW und maximal 199<br />

Nm Drehmoment verarbeitet<br />

die Spindel auch anspruchsvolle<br />

Werkstoffe mit Leichtigkeit.<br />

Die fünf Spindellager sind<br />

dank Ölnebelschmierung wartungsfrei.<br />

Die Kühlschmiermittelversorgung<br />

durch die Spindel<br />

bietet eine zusätzliche<br />

Kühlmöglichkeit zu den Kühlschmierstoffdüsen.<br />

Die Maschine<br />

erreicht eine Positionierungsgenauigkeit<br />

von 2 μm in<br />

X, Y und Z. Ihr Doppelständer-<br />

Maschinenbett wiegt 8300 kg.<br />

Okuma Europe, Krefeld<br />

Tel. (02151) 374-0<br />

Bild: Okuma Europe<br />

Bild: MKS Instruments<br />

Instrumentenboxen und Sterilisierungsbehälter<br />

Höchste Reinheit<br />

Zur täglichen Nutzung<br />

Edelstahl<br />

Elektropolierte Oberflächen<br />

Perfekte Zugänglichkeit<br />

Gratfreiheit<br />

Keine Verletzungsgefahr<br />

Gute Sterilisierbarkeit<br />

Perfektioniert Arbeitsabläufe<br />

Besonders langlebig<br />

Einfache Bestückung<br />

Variable Griffe<br />

+49 (0) 641 / 96242-0 • www.lk-mechanik.de<br />

02/2019 medizin&te ch ni k 121


ISSN 1863–7604<br />

■ [ INNOVATIONEN ]<br />

Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />

Verlag:<br />

Konradin-Verlag<br />

Robert Kohlhammer GmbH<br />

Anschrift: Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen,<br />

Germany<br />

Geschäftsführer: Peter Dilger<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteurin:<br />

Redaktion:<br />

Ständige freie<br />

Mitarbeit:<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Layout:<br />

ANZEIGEN<br />

Gesamtanzeigenleiter:<br />

Dr. Birgit Oppermann (op),<br />

Phone +49 711 7594–459<br />

Susanne Schwab (su),<br />

Phone +49 711 7594–444<br />

Bettina Gonser (bg),<br />

Sabine Koll (sk)<br />

Daniela Engel,<br />

Phone +49 711 7594–452,<br />

Fax +49 711 7594–1452<br />

E-Mail: daniela.engel@konradin.de<br />

Vera Müller,<br />

Phone +49 711 7594–422<br />

Joachim Linckh,<br />

Phone +49 711 7594–565,<br />

Fax +49 711 7594–1565<br />

Auftragsmanagement: Matthias Rath,<br />

Phone +49 711 7594–323,<br />

Fax +49 711 7594–1323<br />

Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13 vom 1.10.2018<br />

ABONNEMENTS<br />

Leserservice:<br />

Ute Krämer,<br />

Phone +49 711 7594–5850,<br />

Fax +49 711 7594–15850<br />

E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />

Erscheinungsweise: 6 x jährlich<br />

Bezugspreis:<br />

Inland jährlich 70,20 € inkl. Versandkosten und MwSt;<br />

Ausland: 76,20 € inkl. Versandkosten. Einzelpreis 11,50 €<br />

(inkl. MwSt zzgl. Versand).<br />

Für Schüler, Studenten und Auszubildende gegen Nachweis:<br />

Inland 39,00 € inkl. Versand u. MwSt., Ausland 45,00 € inkl. Versand.<br />

Bestellungen erbitten wir an den Verlag.<br />

Sofern die Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich<br />

bestellt war, läuft das Abonnement bis auf Widerruf.<br />

Bezugszeit:<br />

Das Abonnement kann erstmals vier Wochen zum Ende des<br />

ersten Bezugsjahres gekündigt werden. Nach Ablauf des ersten<br />

Jahres gilt eine Kündigungsfrist von jeweils vier Wochen zum<br />

Quartalsende. Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen<br />

oder höherer Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />

AUSLANDSVERTRETUNGEN<br />

Belgien, Frankreich, Italien,<br />

Luxemburg, Switzerland: Großbritannien/Irland:<br />

IFF media ag<br />

Jens Smith Partnership<br />

Frank Stoll<br />

The Court, Long Sutton<br />

Technoparkstrasse 3<br />

GB-Hook, Hampshire RG 29 1TA<br />

CH-8406 Winterthur Phone 01256 862589<br />

Tel: +41 52 633 08 88 Fax 01256 862182<br />

Fax: +41 52 633 08 99 E-Mail: media@jens.demon.co.uk<br />

e-mail: f.stoll@iff-media.ch<br />

Japan:<br />

USA:<br />

Mediahouse Inc.<br />

D.A. Fox Advertising Sales<br />

Kudankita 2-Chome Building Inc. Detlef Fox<br />

2–3–6, Kudankita 5 Penn Plaza, 19th Floor<br />

Chiyoda-ku, Tokyo 102 New York, NY 10001<br />

Phone 03 3234–2161 Phone +1 212 8963881<br />

Fax 03 3234–1140 Fax +1 212 6293988<br />

E-Mail: detleffox@comcast.net<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors, nicht<br />

unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr. Alle in medizin&<strong>technik</strong> erscheinenden<br />

Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch<br />

Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher Art,<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck: Konradin Druck, Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2019 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

Elektronik-Klebstoff<br />

Härten mit UV und Feuchte statt Hitze<br />

Qualitätssicherung<br />

Probenhalter erleichtert Gleitkraftversuche an Kathetern<br />

Die Gleitkraft urologischer Katheter ist<br />

ein wichtiger Anhaltspunkt für die Entwicklung<br />

und Qualitätssicherung. Zur<br />

Messung der Gleitkraft beim statischen<br />

Ausziehversuch hat der Anbieter einen<br />

speziellen Probenhalter entwickelt: In<br />

Bild: Zwick Roell<br />

Speziell für Elektronikanwendungen hat<br />

der Hersteller eine Produktfamilie von<br />

Klebstoffen mit niedrigem Halogengehalt<br />

entwickelt, die mittels UV-Licht und<br />

Feuchte aushärten und somit für temperatursensible<br />

Komponenten geeignet sind.<br />

Vitralit UD 8050 ist ein einkomponentiger<br />

Klebstoff auf Acrylatbasis, der in erster<br />

Linie als Verkapselung zum Schutz von<br />

Elektronikkomponenten auf einer Leiterplatte<br />

(PCB) entwickelt wurde. Er kann<br />

mit UV- oder sichtbarem Licht ausgehärtet<br />

werden und dank der Feuchte -<br />

nachhärtung härtet er auch zuverlässig in<br />

Bereichen nach, die nicht mit UV-Strahlung<br />

erreicht werden können, etwa in<br />

Schattenzonen oder in tieferen Schichten.<br />

Für spezifische Anforderungen gibt es<br />

spezielle Klebstoffvarianten: So besitzt<br />

Vitralit UD 8050 MV F aufgrund seiner<br />

strukturviskosen Eigenschaften ein verbessertes<br />

Fließverhalten und ermöglicht<br />

die gezielte Dosierung auf einzelne Komponenten.<br />

Sein niedriger Halogengehalt<br />

verhindert Korrosion auf elektronischen<br />

Komponenten. Zur besseren Prozesskontrolle<br />

ist er fluoreszenzmarkiert. Für den<br />

Auftrag im Jetting-Verfahren eignet sich<br />

die niedrigviskose Variante Vitralit UD<br />

8050 LV. Standardmäßig ist der Klebstoff<br />

transparent und farblos, als Abdeckmasse<br />

jedoch auch in blau und fluoreszierend<br />

erhältlich. Andere Farben sind auf Anfrage<br />

möglich.<br />

Panacol-Elosol, Steinbach/Taunus<br />

Tel. (06171) 6202-0<br />

Verbindung mit einer Prüfmaschine der<br />

Zwicki-Line-Baureihe gestattet er besonders<br />

realitätsnahe Versuche in flüssigen<br />

Medien. Dabei eignet sich der rostfrei ausgeführte<br />

Probenhalter auch zum Einsatz<br />

in Kombination mit einem Temperierbad.<br />

Trotz des erhöhten Aufwandes, den eine<br />

Prüfung im Wasserbad mit sich bringt,<br />

lässt sich der Prüfaufbau leicht einrichten<br />

und bedienen. Gewichte mit 0,5 bis 5 N<br />

dienen zur manuellen Einstellung der<br />

Klemmkraft. So können an den Spann -<br />

backen durch Hebelwirkung bis zu 10 N<br />

Klemmkraft aufgebracht werden. Für<br />

exakte und wiederholbare Prüfergebnisse<br />

sorgen einerseits die Zentrierhilfe zur<br />

Ausrichtung der Proben auf die Prüfachse,<br />

andererseits der enthaltene Adapter<br />

für die Kalibrierung der Gewichte. Die eigentliche<br />

Prüfung und Auswertung des<br />

Versuchs erfolgt vollautomatisch durch<br />

die Prüfsoftware Testxpert III.<br />

Zwick Roell, Ulm<br />

Tel. (07305) 10-0<br />

Bild: Panacol- Elosol<br />

122 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019


MEILEN<br />

STEINE<br />

1918<br />

Kutsche als Geschenk<br />

Die Kutsche war ein Leichen -<br />

wagen – bis der Besitzer sie<br />

dem Roten Kreuz schenkte<br />

Auf schnellstem Weg ins Krankenhaus<br />

Die Sanitätskutsche zogen zwei Pferde<br />

– sie wurden bei der Feuerwehr ausgeliehen,<br />

weil kein Geld für eigene Tiere<br />

vorhanden war. Ein Sanitäter nahm<br />

auf dem Kutschbock Platz und lenkte<br />

das Gefährt auf mitunter holprigen<br />

Wegen und teils stundenlangen Fahrten<br />

Richtung Krankenhaus. In der Kutsche<br />

gab es eine Liege für den Kranken,<br />

einen Verbandkasten sowie Schienen,<br />

um bei gebrochenen Gliedmaßen erste<br />

Hilfe leisten zu können – und eine<br />

Urinflasche für dringende Bedürfnisse.<br />

Diese Variante des Transports konnten<br />

sich aber nur Vermögende leisten. Die<br />

Alternative für Arme und kürzere Wege:<br />

Eine Räderbahre, auch Handmarie<br />

genannt, die von zwei Männern bewegt<br />

wurde, oder ein Konstrukt mit<br />

zwei Fahrrädern und Trage in der Mitte.<br />

1918 waren in Nürnberg vier Kutschen<br />

im Dienst, seit 1908 auch ein<br />

motorgetriebenes Fahrzeug. Eingesetzt<br />

wurden die Kutschen aber auch<br />

noch nach 1945, als das Benzin knapp<br />

war. Zu sehen sind die Gefährte im<br />

Rotkreuz-Museum in Nürnberg:<br />

www.rotkreuz-museum-nuernberg.de<br />

Bild: Rotkreuz-Museum Nürnberg<br />

GEWINDE<br />

LOS<br />

LEE Miniatur-<br />

Ventile, -Siebe und -Blenden<br />

Sicherer Sitz bis<br />

400 bar Systemdruck<br />

Zum Schluss<br />

Früher war alles ... – wie eigentlich? | Haben Sie sich schon mal auf<br />

einem Mittelaltermarkt unter seltsam gekleidete Besucher gemischt?<br />

Oder schlüpfen Sie beim Live Action Role Play gelegentlich<br />

in die Rolle eines Wikingers in Haithabu? Dann interessieren Sie<br />

sich bestimmt für KI! Denn das ist nicht nur ein Zukunftsthema,<br />

sondern auch eines der Vergangenheit. Wenn künstliche Intelligenz<br />

mit ausreichend Informationen aus der Geschichte gefüttert wird,<br />

könnte sie daraus ein Bild der früheren Zeiten zusammensetzen.<br />

Wie sah meine Straße vor 500 Jahren aus? Welche Namen und<br />

Gesichter spielten zu der Zeit eine Rolle? Was hätten die<br />

Menschen in einem Social Network gepostet? So ein<br />

Programm wollen rund 200 Partner aus ganz Europa<br />

im Projekt „Time Machine“ erstellen. Laut Koordinator<br />

soll das „eines der fortschrittlichsten KI-Systeme“<br />

werden, das je entworfen wurde. Ob es in 50 Jahren<br />

aus heutigen Daten berechnen kann, was man zum<br />

Beispiel beim Brexit hätte anders machen sollen?<br />

Susanne Schwab<br />

Redakteurin<br />

medizin&<strong>technik</strong><br />

LEE Hydraulische<br />

Miniaturkomponenten GmbH<br />

Am Limespark 2 · D- 65843 Sulzbach<br />

+49 (0) 6196 /7 73 69 - 0<br />

info@lee.de<br />

www.lee.de<br />

02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 123<br />

THE LEE COMPANY 70 YEARS SINCE 1948


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124 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019

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