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medizin&technik 02.2019

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■ [ TECHNIK ]<br />

Skalierbare künstliche Intelligenz<br />

für Medizingeräte<br />

Hardware für die Künstliche Intelligenz | Medizingeräte mit künstlicher Intelligenz (KI)<br />

oder Augmented Reality (AR) können Ärzte stärker unterstützen. Die zusätzlich<br />

erforderliche Rechenleistung ist mit Hardware wie den AMD Embedded-Prozessorbasierten<br />

Computer-on-Modules auch bei wenig Platz erreichbar.<br />

Der Markt für künstliche Intelligenz in<br />

Diagnose und Bildgebung soll in den<br />

nächsten Jahren stark wachsen – und dabei<br />

wird auch künstliche Intelligenz eine<br />

Rolle spielen. Die Anwendung von KI gestaltet<br />

sich dabei so, dass das eigentliche<br />

Lernen auf zentralen Serverfarmen erfolgt.<br />

Angewendet wird das Erlernte lokal<br />

in den Geräten. Einige KI-Anwendungen<br />

können auf Standardsystemen betrieben<br />

werden wie dem Bildarchivierungs- und<br />

Kommunikationssystem (PACS) oder<br />

auch dem Radiologie-Informationssystem<br />

(RIS). Diese laufen mit rechenstarken Servern<br />

auf den Befundungsworkstations,<br />

und hier lassen sich KI-Anwendungen einfach<br />

integrieren. Im Vergleich zur vorherigen<br />

Nutzung wird nicht signifikant mehr<br />

Rechenleistung benötigt.<br />

IHR STICHWORT<br />

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Künstliche Intelligenz in Medizingeräten<br />

Bildgebende Verfahren als Vorreiter<br />

Geeignete Hardware für die Integration<br />

Geringer Energiebedarf<br />

Einsetzbar unter beengten Verhältnissen<br />

Für KI-Lösungen in medizinischen<br />

Echtzeit-Applikationen eignet sich<br />

das Congatec Evalu ation Carrier<br />

Board. Darin werden AMD Ryzen<br />

Embedded 1000<br />

oder AMD Epyc Embedded 3000<br />

Prozessoren eingesetzt<br />

Bild: Congatec<br />

Rechenleistung im Gerät<br />

lässt sich steigern<br />

Wenn Systementwickler erlernte Algorithmen<br />

auf Medizingeräten ausführen<br />

wollen, denen nur begrenzte Energie und<br />

Rechenleistung zur Verfügung steht, sind<br />

andere Überlegungen erforderlich. Sollen<br />

die Geräte mit Algorithmen des Machine<br />

Learning (ML) und Deep Learning (DL)<br />

ausgestattet werden, wird viel mehr Rechenleistung<br />

als bisher gebraucht.<br />

Ein Weg, um das zu erreichen, sind so<br />

genannte GPGPU-basierte Serverfarmen.<br />

Das Kürzel GPGPU für General Purpose<br />

Computation on Graphics Processing Unit<br />

bezeichnet Grafikprozessoren, die für Berechnungen<br />

eingesetzt werden, die über<br />

ihren ursprünglichen Aufgabenbereich hinausgehen.<br />

Die einem System zusätzlich<br />

zur Verfügung gestellte Rechenleistung<br />

sollte idealerweise auf der gleichen Computing-Architektur<br />

basieren, die auch in<br />

den lernenden Serverfarmen genutzt<br />

wird – so können Software und Algorithmen<br />

effizient wiederverwendet werden.<br />

Da x86-basierte Medizingeräte für die<br />

Diagnostik und Bildgebung eine hohe<br />

GPU-Performance aufweisen, sind sie<br />

ideale Kandidaten für die Integration von<br />

KI-Funktionen: Ihr Ökosystem bietet bereits<br />

Support für heterogene Computersysteme.<br />

Zwei Prozessoren des Herstellers<br />

AMD bringen die Eigenschaften mit, die<br />

für die Integration von KI in Geräten für<br />

die Bildgebung gebraucht werden. Die<br />

Prozessoren Ryzen Embedded V1000 und<br />

Epyc Embedded 3000 kombinieren in einer<br />

APU (Accelerated Processing Unit) eine<br />

leistungsstarke „Zen“-CPU-Architektur<br />

mit einer hohen Leistung auch im Grafik-<br />

bereich. Entwickler, die noch mehr Performance<br />

benötigen, können die verwendeten<br />

Architekturen über diskrete Grafikkarten<br />

mit noch leistungsfähigeren AMD<br />

Epyc Embedded-Prozessoren nutzen. Daran<br />

lassen sich beispielsweise vier voll<br />

ausgestattete PEG-Grafikkarten mit je 16<br />

Lanes anbinden.<br />

Beide Prozessoren ermöglichen eine<br />

heterogene Systemprogrammierung. Damit<br />

können sie nicht nur die KI-Aufgaben<br />

auf den Embedded Computern der Medizingeräte<br />

ausführen, sondern gleichzeitig<br />

als Plattformen für die Deep-Learning-<br />

Prozesse in den Servern des Rechenzentrums<br />

eingesetzt werden – wo ihnen eine<br />

massive GPGPU-gestützte Parallelverarbeitung<br />

zur Verfügung steht.<br />

Wie sich die Rechenleistung in Medizingeräten<br />

ausgewogen verteilen lässt,<br />

hängt vor allem von der Anwendung ab.<br />

Bei kleinen Geräten empfehlen sich COM<br />

Express Typ 6 Computer-on-Modules mit<br />

AMD Ryzen Embedded V1000 Prozesso-<br />

42 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019

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