medizin&technik 02.2019
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Mehr zum Thema<br />
auf der Medtec Live<br />
Die Studienleiterinnen werden am<br />
23. Mai auf der Nürnberger Messe<br />
Medtec Live im Messe-Forum (Halle<br />
10.0) um 11 Uhr besonders die Future<br />
Talents der Life Science Branche beleuchten<br />
– in einem von vier Vorträgen<br />
zum Thema Nachwuchs. Darüber<br />
hinaus wird es auf der Messe Medtec<br />
Live vom 21. bis 23. Mai eine Vielzahl<br />
von Fachvorträgen geben: von Cyber-<br />
Security über den internationalen<br />
Marktzugang bis hin zum Management<br />
hygienisch relevanter Flächen.<br />
www.medteclive.com/de/events<br />
Nur jedes zweite Future Talent erhält ein<br />
konstruktives Abschlussfeedback – in<br />
Konzernen häufiger als in KMUs. Den jungen<br />
Leuten fehlt damit ein Gefühl der<br />
Wertschätzung – dies ist ihnen in ihrem<br />
zukünftigen Beruf jedoch enorm wichtig.<br />
Das gilt übrigens auch für die Stichprobe<br />
der befragten Life Science Praktikanten:<br />
Als wichtigste Eigenschaft einer Führungskraft<br />
nennen sie Kommunikation,<br />
gefolgt von der Fähigkeit, verschiedene<br />
Sichtweisen einnehmen zu können.<br />
Gerade für KMUs, die nicht mit einer<br />
hohen Vergütung punkten können, zahlt<br />
es sich aus, sich um die Praktikanten zu<br />
kümmern: Lernpotenzial, Umsetzbarkeit<br />
der Studieninhalte und Attraktivität der<br />
Arbeitsaufgaben sind wichtige Kriterien,<br />
sich für einen Betrieb zu entscheiden. Als<br />
ebenfalls ausschlaggebend stellte sich bei<br />
der Befragung der 7664 Future Talents sogar<br />
der erste Schritt heraus: die Eingliederung,<br />
das so genannte Onboarding. Elisa<br />
Pietrasch, stellvertretende Studienleiterin,<br />
erklärt: „Die Einarbeitung muss routiniert<br />
und standardmäßig angeboten werden.<br />
Dazu können Unternehmen einfach<br />
Mittel wie das Mitarbeiterhandbuch, den<br />
Onboarding-Buddy oder die Vorstellung<br />
im Mitarbeiterportal nutzen. Entscheidend<br />
ist, dass sie ab dem ersten Tag die<br />
Werte, Ziele und organisatorische Strategie<br />
des Unternehmens vermitteln und so<br />
eine schnelle Identifizierung mit dem Unternehmen<br />
ermöglichen.“<br />
Von der schnellen Einarbeitung profitiere<br />
aber auch das Unternehmen, denn<br />
die Future Talents könnten so schneller eigenständig<br />
arbeiten. Wie wichtig diese<br />
Maßnahme ist, zeigt die Studie: Von den<br />
Befragten, die sich erneut bei einem Unternehmen<br />
bewerben würden, hatten<br />
75 % ein Onboarding erhalten. Bei denen,<br />
die sich nicht wieder bewerben würden,<br />
hatten nur 25 % ein Onboarding genossen.<br />
Digitale Werkzeuge helfen<br />
kostengünstig und effizient<br />
Den Studienleiterinnen ist klar: Viele, vor<br />
allem kleine Unternehmen haben nicht<br />
die finanziellen Ressourcen, um aufwendige<br />
Onboarding-Programme auf die Beine<br />
zu stellen oder auch die Kommunika -<br />
tion nach dem Praktikumsende zu organisieren.<br />
Für letzteres empfiehlt Kristina<br />
Bierer daher Alumninetzwerke für das eigene<br />
Unternehmen – und hier greifen die<br />
digitalen Werkzeuge: „KMUs haben zwar<br />
häufig weniger Ressourcen, um ein aufwendiges<br />
Alumninetzwerk aufrecht zu<br />
halten. Soziale Netzwerke wie Instagram,<br />
Snapchat und Gruppen in Xing und<br />
Linked in können hier jedoch als effizientes,<br />
kosten- und aufwandschonendes<br />
Alumni-Management für kleine und mittelständische<br />
Unternehmen genutzt werden.“<br />
Diese Art von Netzwerknutzung lasse<br />
sich ebenso für das Recruiting als auch im<br />
Onboarding anwenden: Infos über offene<br />
Stellen, Einladungen zu Firmenevents<br />
und Neuigkeiten aus den Unternehmen<br />
halten die Ehemaligen auf dem Laufenden<br />
und schaffen eine langfristige und<br />
systematische Bindung – ohne großen<br />
Kosteneinsatz.<br />
Kristina Bierer betont, dass Änderungen<br />
hier nicht auf die lange Bank geschoben<br />
werden sollten: „Es geht um die nahe<br />
Zukunft.“ Da hat sie Recht, denn schon<br />
nächstes Jahr wird die Generation Y rund<br />
die Hälfte der Arbeitnehmer ausmachen<br />
und damit die größte arbeitende Personengruppe<br />
sein.<br />
■<br />
Anke Biester<br />
Wissenschaftsjournalistin aus Aichstetten<br />
www.clevis.de<br />
02/2019 medizin&<strong>technik</strong> 105