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medizin&technik 02.2019

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■ [ MESSE ]<br />

GENERATION Y UND Z<br />

ALS FACHKRÄFTE AN SICH BINDEN<br />

Future Talents Report | Eine Studie nimmt die Generationen Y und Z unter die Lupe –<br />

und fragt ab, was diese als Praktikanten und Werksstudenten von ihren Arbeitgebern<br />

erwarten. Die Antworten könnten Unternehmen helfen, sie in Zeiten des Fachkräftemangels<br />

an sich zu binden.<br />

IHR STICHWORT<br />

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Fachkräfte rekrutieren<br />

Angemessener Umgang<br />

mit Praktikanten<br />

Generation Y und Z<br />

Bindung von Personal<br />

Bild: Viacheslav Iakobchuk/Fotolia<br />

Technikaffin und wissbegierig –<br />

Unternehmen können über die<br />

Praktikumszeit junge Leute für<br />

sich gewinnen<br />

An Literatur über die Generation Y<br />

und Z mangelt es nicht. Technikaffin<br />

und auf eine gute Work-Life-Balance bedacht,<br />

könnte man das Profil der beiden<br />

zusammenfassen. Während ein Großteil<br />

der Generation Y mit den Jahrgängen der<br />

frühen 1980er bis zu den mittleren<br />

1990er Jahren zum Großteil im Berufsleben<br />

angekommen ist, startet die Genera -<br />

tion Z – geboren zwischen 1995 bis heute<br />

– jetzt erst die schulische bis handwerkliche<br />

oder akademische Laufbahn. Und<br />

hier setzt die Studie „Future Talents Report“<br />

der Clevis GmbH aus München an.<br />

Jährlich befragt das Consulting Unternehmen<br />

Praktikanten und Werkstudenten<br />

unter anderem zu den Merkmalen ihres<br />

Praktikums, der Arbeitgeberqualität und<br />

dem Markenimage. In diesem Jahr gaben<br />

7664 Future Talents dazu Antworten.<br />

Warum dieser Blick auf die angehenden<br />

Fachkräfte so wichtig ist? Weil die<br />

späte Generation Y und die frühe Generation<br />

Z sich gerade erst an das Berufsleben<br />

herantasten und erste Erfahrungen in einem<br />

Unternehmen sammeln. Eine Phase,<br />

die nicht nur für sie entscheidend ist, sondern<br />

auch für die Unternehmen. Denn in<br />

Zeiten des Fachkräftemangels können die<br />

Betriebe diese Phase nutzen, aus Praktikanten,<br />

den Future Talents, potenzielle<br />

Mitarbeiter zu rekrutieren. Ein alles andere<br />

als abwegiger Gedanke, denn laut Studie<br />

geben 90 % der Befragten an, dass sie<br />

sich erneut bei ihrem Unternehmen bewerben<br />

würden.<br />

Nur knapp die Hälfte der<br />

Unternehmen nutzt die Chance<br />

Doch die nüchterne Realität folgt auf dem<br />

Fuße: Nur knapp die Hälfte der Unternehmen<br />

nutzen laut Studie diese Chance und<br />

halten auch nach dem Praktikum beruflichen<br />

Kontakt zu den jungen Leuten. Zu<br />

23,7 % der Future Talents bricht der professionelle<br />

Kontakt komplett ab. In der<br />

Medizin<strong>technik</strong> und Life Science Branche<br />

sieht es mit 24,7 % abgebrochener Kontakte<br />

zwar etwas besser aus, gut sei das<br />

noch lange nicht.<br />

Warum dies katastrophale Werte sind,<br />

erklärt Studienleiterin Kristina Bierer:<br />

„Trends wie Künstliche Intelligenz, Blockchain<br />

und Machine Learning – um nur einige<br />

zu nennen – stehen für die nächsten<br />

Auslöser einer grundlegenden Business<br />

Transformationen. Für diesen anstehenden<br />

Wandel besitzen die Future Talents<br />

enorm wichtige Kompetenzen: Sie bringen<br />

Affinität und einen selbstverständlichen<br />

Umgang mit Technologien und neuen<br />

Kommunikationsmöglichkeiten mit.<br />

Unternehmen sind also darauf angewiesen,<br />

diese neugierigen, wissbegierigen<br />

und lernwilligen Mitarbeiter an sich zu<br />

binden.“ Ihre Forderung lautet daher:<br />

„Die Unternehmen müssen ihre Bindungsstrategien<br />

dringend verbessern –<br />

das muss nicht unbedingt mit hohen Kosten<br />

einhergehen.“<br />

Wie das gehen könnte, zeigen die beiden<br />

beteiligten Studienleiterinnen ebenfalls:<br />

Durch Umdenken und Nutzen digitaler<br />

Werkzeuge. Umdenken fordern sie<br />

insbesondere von Führungskräften. An<br />

diese haben die jungen Talente ein verständliches<br />

Anliegen: Sie wollen individuell<br />

gefördert und gefordert werden. Wer<br />

also den Boss herauskehrt und unbeliebte<br />

stupide Arbeit an Praktikanten delegiert,<br />

verliert sie. Ebenso, wer sie ohne individuelles<br />

Feedback spätestens beim Ende<br />

ihrer Zeit im Unternehmen gehen lässt.<br />

Ein Blick auf die Studie zeigt die Realität:<br />

104 medizin&<strong>technik</strong> 02/2019

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