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medizin&technik 02.2019

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Bild: Erbe Elektromedizin GmbH<br />

Peter Stein ist<br />

Vice President<br />

QA/RA bei Erbe<br />

Elektromedizin<br />

in Tübingen<br />

Bild: Dräger<br />

Inga Kuhls ist bei<br />

Dräger in Lübeck<br />

Projekt leiterin<br />

für Medical<br />

Device Regula -<br />

tions<br />

Bild: Medical Mountains<br />

Julia Steckeler ist<br />

Geschäftsführerin<br />

und Projektleiterin<br />

bei Medical<br />

Mountains in<br />

Tuttlingen<br />

Sieben Mitarbeiter<br />

mehr plus Externe<br />

Bei Erbe haben wir uns genau überlegt,<br />

welcher zusätzliche Aufwand<br />

mit der MDR auf uns zukommt. Allein<br />

die jährlich aufzuarbeitende Post<br />

Market Surveillance ist eine riesige<br />

Herausforderung. Dafür haben wir<br />

ein zusätzliches Team aus sieben Leuten<br />

ins Leben gerufen und die ersten<br />

Stellen schon besetzt. Darüber hinaus<br />

greifen wir vorübergehend auf Externe<br />

zu. Und uns betrifft die Diskussion<br />

um die Rolle der OEM und die erforderlichen<br />

technischen Dokumentationen.<br />

Manche Lieferanten haben<br />

schon signalisiert, dass sie die MDR-<br />

Pflichten nicht übernehmen und uns<br />

nur noch bis Mai 2020 beliefern.<br />

Ehrlich gesagt wundere ich mich, wie<br />

locker manche Hersteller, die mit<br />

ihren Vorbereitungen noch nicht einmal<br />

begonnen haben, die Sache zu<br />

sehen scheinen. Ich gehe davon aus,<br />

dass die MDR genauso heiß gegessen<br />

wird, wie sie gekocht wurde, denn es<br />

gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass<br />

sich noch etwas Wesentliches ändern<br />

wird. Es bleibt nur zu hoffen, dass<br />

endlich die Benannten Stellen akkreditiert<br />

werden, um die große Unsicherheit<br />

im Markt zu beenden.<br />

MDR: Im Rahmen der<br />

Roadmap zu schaffen<br />

Die MDR bringt uns die Angleichung<br />

an internationale Standards und<br />

Transparenz bei der Zulassung in der<br />

EU. Das ist zu begrüßen. Wir arbeiten<br />

bei Dräger mit einer Entwicklungs -<br />

roadmap, die weit in die Zukunft<br />

reicht und in der für die Jahre 2017<br />

bis 2024 auch die Umstellung auf die<br />

MDR mit zusätzlichem personellen<br />

und finanziellen Aufwand vorgesehen<br />

ist. Daher müssen keine Entwicklungsprojekte<br />

unter der MDR leiden.<br />

Sorgen machen wir uns, wenn überhaupt,<br />

über Dinge, die außerhalb<br />

unserer Zuständigkeiten liegen, wie<br />

die Struktur der Eudamed-Datenbank<br />

oder die Akkreditierung von Notified<br />

Bodies. Im Umfeld von Dräger rechne<br />

ich aber nicht mit großen Auswirkungen.<br />

Mit unseren Zulieferern sind wir<br />

schon lange im Gespräch, haben ihnen<br />

Templates und Know-how für die<br />

Umstellung zur Verfügung gestellt –<br />

und ich gehe davon aus, dass sie alle<br />

die Umstellung schaffen werden.<br />

Abgesehen davon hoffe ich auf pragmatische<br />

Lösungen, wie verkürzte<br />

Akten-Reviews, um die Notified<br />

Bodies zu entlasten und so Engpässe<br />

bei der Zulassung zu vermeiden.<br />

MDR als gemeinsames<br />

Ziel sehen<br />

Im Raum Tuttlingen sind viele Unternehmen<br />

aktiv, die unter 20 Mitarbeiter<br />

haben. Für viele davon bedroht die<br />

Umsetzung der MDR die Existenz –<br />

wenn der Dokumentationsaufwand<br />

den Produktwert übersteigt, rechnet<br />

sich der Betrieb einfach nicht mehr.<br />

Gleichzeitig reduzieren zahlreiche<br />

Hersteller die Anzahl ihrer Lieferanten.<br />

Das wird gravierende Folgen<br />

gerade für kleinere Geschäftspartner<br />

haben. Durch gemeinsame Projekte<br />

wollen wir den Aufwand für solche<br />

Unternehmen verringern – durch das<br />

Erstellen von Standards, pragmatischen<br />

Vorlagen und Orientierungshilfen<br />

sowie durch die Durchführung<br />

gemeinschaftlicher klinischer Bewertungen,<br />

wie sie aktuell für die Klasse<br />

Ir durchgeführt werden. Mit Änderungen<br />

am Gesetz rechnet niemand<br />

mehr – eine Hoffnung auf Fristen für<br />

bestimmte Gruppen habe ich noch.<br />

Allerdings würde ich niemandem<br />

raten , sich auf Änderungen zu verlassen,<br />

sondern vielmehr den Mai 2020<br />

als Termin im Blick behalten. Es ist<br />

nicht einfach, aber gerade so möglich,<br />

wenn alle Unternehmen die MDR als<br />

gemeinsames Ziel verfolgen.<br />

Mit uns kommen Sie voran!<br />

<br />

Projektmanagement in der Medizin<strong>technik</strong> mit Fokus Dokumentation – Webcode: KK05924<br />

Klinische Prüfung von Medizinprodukten 2019 – Webcode: KK06920<br />

Medizinprodukte: Die verantwortliche Person für Regulatory Compliance – Webcode: KK06921<br />

Reklamations- und Reparaturmanagement bei Medizinprodukten – Webcode: KK06922<br />

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Risikobeherrschung bei Medizinprodukten – Webcode: KK06924<br />

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Die Aufbereitung von Medizinprodukten – Webcode: KK07921<br />

Grenzen der Medizinprodukte-Werbung – Webcode: KK07922<br />

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02/2019 medizin&te ch ni k 107<br />

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