Leben »My focus is to forget the pain of life. Forget the pain, mock the pain, reduce it. And laugh.« 14 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> 03/<strong>2019</strong> . ERFOLG magazin
Leben Bis zum Anschlag lustig Jim Carrey und sein turbulenter Weg zwischen Verzweifeln und <strong>Erfolg</strong>sgipfeln Bild: Depositphotos/PopularImages Wer erinnert sich nicht an den gelben Anzug und das grüne Gesicht mit dem strahlend weißen Lächeln? Wenn Sie jetzt an Jim Carreys Verkörperung der grünen Maske im gleichnamigen Film denken, liegen Sie absolut richtig. Dies war gleichzeitig eine der Paraderollen des herausragenden Schauspielers aus Toronto, Kanada. Der Klamauk passt perfekt zu ihm, wie er dies in folgenden Filmen eindrucksvoll zur Schau stellte: "Ace Ventura", "Dumm und Dümmer", "Der Dummschwätzer", "Ich, beide und sie" oder "Bruce Allmächtig". Dennoch gelang es ihm, wie erst wenigen zuvor, auch ernste Rollen glaubhaft zu spielen. Filme wie „Die Truman Show“ oder „Der Mondmann“ sicherten ihm einen Platz im Hollywood-Olymp. In den letzten Jahren wurde es aber zusehend ruhiger um Carrey, was das Filmbusiness betrifft. In den 90er-Jahren zählte Carrey zum exklusiven 20-Millionen-Dollar-Kreis, in welchem Schauspieler für jeden Film genau diese Summe aufrufen konnten. Mehr ging damals nicht. Dies brachte ihm fünf Nominierungen für den Golden Globe Award ein und zwei Gewinne dieses Titels. Sieben Mal konnte er den MTV Movie Award einstreichen. Auf der anderen Seite des <strong>Erfolg</strong>sspektrums stehen zwei Nominierungen für die Goldene Himbeere zu Buche. Gerade diese beiden Extreme machen Jim Carrey so interessant, wie wir noch sehen werden. Holpriger Start James Eugene Carrey ist ein perfektes Beispiel dafür, dass die Umstände nicht entscheidend sind für den persönlichen <strong>Erfolg</strong>. Er selbst ist in sehr armen Verhältnissen aufgewachsen. Er musste sogar seine Schulausbildung aus finanziellen Gründen abbrechen. Dies hinderte ihn jedoch keinesfalls daran, seiner Leidenschaft – dem Humor – zu folgen. Bereits als 15-Jähriger agierte er als Stand-Up-Comedian in verschiedenen Clubs in Toronto. Obwohl der Klassenclown nicht immer etwas zu lachen hatte, begann spätestens in den neunziger Jahren sein endgültiger Durchbruch auf der Kinoleinwand. Doch trotz des kometenhaften Aufstieges begleitete ihn stets ein dunkler Schatten, egal wie sehr er auch im Rampenlicht stand. Seit seiner Jugend kämpft er mit schweren Depressionen, die er so beschreibt: "Manchmal komme ich von der Straße ab, nehme die Abfahrt in eine schlechte Gegend und bleibe dort für eine gewisse Zeit – normalerweise aber nicht für lange." Die traurigen Seiten Er zog sich in den letzten Jahren vermehrt zurück, um sein Leben zu reflektieren oder seine Beziehungen auszukosten. In verschiedenen Youtube-Videos, die millionenfach geklickt werden, philosophiert er über den Sinn des Lebens und über verschiedene <strong>Erfolg</strong>sfaktoren. Auch das Thema „Liebe“ kommt bei ihm nicht zu kurz. Seine letzte On- und Off-Beziehung mit »Ich denke, jeder sollte reich und berühmt werden und alles tun, von dem er je geträumt hat; dann können sie sehen, dass das nicht die Antwort ist.« Cathriona White endete in einem Suizid. Damit nicht genug, verklagte ihn die Mutter der toten White, da sie Carrey eine Mitschuld am Tod ihrer Tochter zuschrieb. Erst kürzlich wurde die Klage abgewiesen. Mit diesem Hintergrundwissen, erlangt folgendes Zitat von ihm noch mehr Tiefe: „I think everybody should get rich and famous and do everything they ever dreamed of so they can see that it´s not the answer.“ Auch die Beziehungen davor schienen wegen seinen Depressionen in die Brüche gegangen zu sein. Doch vielleicht ist es genau diese Polarität, dieses Paradoxon zwischen Klamauk und Trauer, welche Carrey zum größten Comedian des Erdballs machte. Humor ist sexy Schon im Duden findet man folgende Definition von Humor: „Humor ist die Begabung eines Menschen, der Unzulänglichkeit der Welt und der Menschen, den alltäglichen Schwierigkeiten und Missgeschicken mit heiterer Gelassenheit zu begegnen.“ Es scheint uns ein Gefühl von Freiheit zu vermitteln, wenn wir über die Realität lachen können. Humor scheint außerdem beide Geschlechter füreinander attraktiver zu machen. Etliche Studien bestätigen dies: Wer das Gegenüber zum Lachen bringt, hat gute Karten, nie alleine zu sein. Frauen bevorzugen humorvolle Männer, so der Psychologe Geoffrey Mil- ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> 03/<strong>2019</strong> . www.erfolg-magazin.de 15