100 Jahre DEHOGA Ganderkesee-Hude
100 Jahre DEHOGA Ortsverband Ganderkesee-Hude
100 Jahre DEHOGA Ortsverband Ganderkesee-Hude
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Zur Eiche / Dobranz<br />
An der „Chaussee Delmenhorst-Wildeshausen“<br />
ist seit 1989 das Zuhause von Familie Dobranz.<br />
Zur Eiche<br />
Klaus Dobranz<br />
Wildeshauser Landstraße 25<br />
27777 <strong>Ganderkesee</strong><br />
fon 0 42 22 / 23 39<br />
fax 0 42 22 / 64 29<br />
web www.zureiche.de<br />
email zureiche@t-online.de<br />
ff Zeitungsannoncen verraten<br />
viel über den Zeitgeist der<br />
jeweiligen Epoche, in der sie erschienen<br />
sind. Sie sind wie ein<br />
gedrucktes Schlüsselloch, durch<br />
das man einen Blick in die Vergangenheit<br />
werfen kann.<br />
Im Fall der späteren Gastwirtschaft<br />
Zur Eiche in Schlutter ist<br />
das nicht anders. Eine sehr alte<br />
Werbung stammt noch aus der<br />
Zeit, bevor der Wirteverein von<br />
<strong>Ganderkesee</strong> gegründet war.<br />
In einer 1908 erschienenen<br />
Anzeige hieß es über die damalige<br />
Gastwirtschaft „Bruns“ in<br />
alten Lettern kurz und knapp:<br />
„Bruns Gasthof, Schlutter, an der<br />
Chaussee Delmenhorst-Wildeshausen<br />
– Garten, Kegelbahn,<br />
Ausspann“.<br />
Die Bedeutung der Begriffe<br />
lag damals noch anders und ist<br />
aus heutiger Sicht besonders<br />
interessant. Mit dem Wort „Ausspann“<br />
war nicht die Erholung,<br />
also das „Ausspannen“ gemeint.<br />
Im Jahr 1908 wurde damit angedeutet,<br />
dass hier Pferde untergebracht,<br />
also „ausgespannt“<br />
werden konnten.<br />
Die Erholung war im Jahr<br />
1908 also noch nicht so wichtig<br />
wie das Unterbringen der Pferde.<br />
Das könnte man aus der Formulierung<br />
zumindest schlussfolgern.<br />
Auch die „Chaussee<br />
Delmenhorst-Wildeshausen“ ist<br />
heute unter anderem Namen<br />
bekannt und firmiert unter „Wildeshauser<br />
Landstraße“, auch als<br />
Bundesstraße 213 bekannt.<br />
Nicht nur Zeitungsanzeigen<br />
verraten viel über vergangene<br />
Zeiten. Bei Fotografien liegt der<br />
Fall nicht anders – zusammen<br />
mit Berichten und Geschäftsbüchern<br />
bilden sie das Konglomerat<br />
an alten Aufzeichnungen,<br />
die der Nachwelt einen Blick in<br />
die Vergangenheit erst erlauben<br />
und damit von unschätzbarer<br />
Bedeutung sind.<br />
Die Gaststätte Zur Eiche ist<br />
dafür wieder ein besonders gutes<br />
Beispiel. Auf einer Schwarz-<br />
Weiß-Aufnahme ist das alte<br />
Gasthaus zu sehen. Man sieht<br />
von Westen über die Wildeshauser<br />
Straße hinweg. Sechs junge<br />
Lindenbäume sind vor dem Gebäude<br />
zu erkennen, sie sollen<br />
später dem Haus als Windschutz<br />
dienen. Die Äste verraten, dass<br />
es Herbst oder Winter sein muss.<br />
Vor den jungen Linden stehen<br />
am Straßenrand drei Pferde,<br />
eines davon als Gespann mit<br />
einer Kutsche. Auf der Kutsche<br />
sitzt eine Frau. Es könnte aber<br />
auch ein Mann mit einem großen<br />
Hut sein – das ist nicht genau<br />
zu erkennen.<br />
Was auf dem alten Bild aber<br />
gut zu erkennen ist: Am rechten<br />
Bildrand gibt es noch keine Kegelbahn.<br />
Somit muss das Foto<br />
vor 1908 entstanden sein. Genauso<br />
wie ein anderes Bild aus<br />
der Zeit vor 1908. Es zeigt den<br />
an der Südseite gelegenen Garten.<br />
Mehrere Männer sitzen auf<br />
Gartenstühlen. Auf dem Tisch<br />
stehen „Kühle Blonde“.<br />
Der prächtige, parkähnliche<br />
Garten war über Jahrzehnte<br />
hinweg ein beliebtes Ausflugsziel.<br />
Bis in die 1960er-<strong>Jahre</strong> war<br />
hier eine Steingartenanlage und<br />
damit ein Naturdenkmal seltener<br />
Prägung, das eine Fülle von<br />
Pflanzen beherbergte.<br />
16