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Stadtmagazin-Bremen-Dezember_2018_WEB

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KOLUMNE<br />

LOKALES<br />

BABY-BOOMER-BÖHLING<br />

„Von Seewölfen, Schatzinseln<br />

und zwei Jahren Ferien“<br />

8<br />

In dieser Ausgabe möchte ich mich aus gegebenem Anlass<br />

an eine Zeit erinnern, die vielen von uns ganz bestimmt bis<br />

heute ein wohliges Gefühl in die Magengegend zaubert. In jeder<br />

Kindheit gibt und gab es im letzten Monat des Jahres viele<br />

Gründe, sich auf das Fest der Feste zu freuen. Familientreffen,<br />

leckeres Essen, Selbstgebackenes, der Tannenbaum und nicht<br />

zuletzt die Geschenke darunter sind nur einige gedankliche<br />

Leuchttürme im <strong>Dezember</strong> … In den Kindheitsjahren der Babyboomer<br />

gab es allerdings noch einen Grund mehr zur Freude.<br />

Einen, der heute verschwunden und vielleicht auch etwas in<br />

Vergessenheit geraten ist. Gemeint sind die Tage zwischen Heiligabend<br />

und Silvester, die nicht nur bei uns zu Hause gerne als<br />

die Zeit „zwischen den Jahren“ bezeichnet wird.<br />

In diesen Tagen mussten wir uns nicht damit herumschlagen,<br />

Geschenke umzutauschen oder stolz dem Freundeskreis zu<br />

präsentieren. Wir freuten uns nicht nur auf den Jahreswechsel<br />

und den Neujahrsmorgen mit Skispringen und Ohnsorg-Theater.<br />

Nein, da gab es in der Woche zwischen Bescherung und<br />

Feuerwerk noch etwas, dem wir mit großer Spannung entgegenfieberten.<br />

In den frühen 60er Jahren entstand nämlich die<br />

Idee, Klassiker der Weltliteratur kindgerecht zu verfilmen, und<br />

in genau diesem Zeitraum zu versenden. Richtig – die Weihnachtsvierteiler.<br />

„Fünfzehn Mann auf des toten Mannes Kiste“,<br />

klang es von der Schatzinsel. Tom und Huck entkamen gerade<br />

noch einmal dem bösen Indianer-Joe. Der Bremer Schauspieler<br />

Helmut Lange gab den Lederstrumpf und Raimund Harmstorf<br />

entpuppte sich als praktische Küchenhilfe und zerquetschte vor<br />

unseren großen, staunenden Augen eine Kartoffel! Dass sie gekocht<br />

war, habe ich erst viel später erfahren …<br />

Besonders hat mich im Alter von zehn Jahren der Jules-Verne-<br />

Klassiker „Zwei Jahre Ferien“ beeindruckt. Als ich mehr als zwei<br />

Jahrzehnte später die Originalmusik für ihn aufspürte, bekam<br />

mein Freund Erik tatsächlich Tränen in den Augen. Für die,<br />

denen die soeben aufgezählten Filme vielleicht nichts mehr<br />

sagen, seien aus Chronistenpflicht Namen wie „Timm Thaler“,<br />

„Silas“, „Anna“ oder „Patrick Pacard“ hinzugefügt. Alles klar? Ja,<br />

sie waren etwas ganz Besonderes, die großen Weihnachtsserien<br />

und sie sind ohne Zweifel<br />

ein schöner und elementarer<br />

Teil nicht nur meiner Kindheit.<br />

Zum Trost für die heutigen<br />

Eltern sei gesagt, dass<br />

man das Ritual der Weihnachtsserie<br />

heute zwar nicht<br />

mehr mit Spannung erwarten,<br />

aber dennoch in Form<br />

von DVDs auf den Gabentisch<br />

legen kann.<br />

Ich bin mir allerdings sicher,<br />

dass Mama und Papa<br />

Dirk Böhling, Jahrgang 1964, ist<br />

Schauspieler, Regisseur, Moderator<br />

und Autor. Im STADTMAGAZIN<br />

wirft er einen Blick auf seine Generation<br />

– und auf <strong>Bremen</strong>.<br />

mehr Zeit damit verbringen<br />

würden, als ihre Nachkommen.<br />

Also vielleicht eher ein<br />

Geschenk für die Großen als<br />

für die Kleinen – die gucken<br />

sowieso viel lieber Netflix!<br />

Foto: Juwelier Wempe<br />

Ein Engel für <strong>Bremen</strong><br />

Ein neuer Schutzengel und Glücksbringer für die Hansestadt.<br />

Entworfen wurde er zugunsten der „Bremer Engel“ – das sind<br />

speziell ausgebildete Kinderkrankenschwestern, die schwerstund<br />

chronisch kranke Kinder in der Nordwestregion nach Krankenhausaufenthalten<br />

zu Hause weiter versorgen. Ihr Maskottchen<br />

diente als Vorlage und wurde jetzt exklusiv von Juwelier<br />

Wempe in Edelmetall angefertigt. Erhältlich ist der neue „Bremer<br />

Engel“ in Miniaturformat in zwei Varianten: als Glücksbringer für<br />

das Portemonnaie oder zum Tragen an einem Armband und an<br />

der Kette. Ersterer kostet ohne Karabiner und Öse 20 Euro, der<br />

Anhänger für das Armband 30 Euro und die Version für die Kette<br />

25 Euro. Der Gewinn kommt jeweils den „Bremer Engeln“ zugute.<br />

10 Euro beziehungsweise 15 Euro aus dem Verkauf der 925er<br />

Silber-Produkte gehen an das Projekt der mobilen Brückenpflege.<br />

Zu kaufen gibt es die besonderen Schmuckstücke bei Juwelier<br />

Wempe <strong>Bremen</strong>, Sögestraße 47, 28195 <strong>Bremen</strong>. Das Juweliergeschäft<br />

engagiert sich schon seit vielen Jahren für die „Bremer<br />

Engel“. Weitere Informationen unter: www.wempe.de. (SM)<br />

Weihnachtsausstellung<br />

Kunsthandwerk aus <strong>Bremen</strong> und dem Umland<br />

Die Ausstellung Bremer Kunsthandwerker in der Unteren Rathaushalle<br />

ist inzwischen zu einer liebgewonnenen Tradition in<br />

der Adventszeit geworden. 26 Kunsthandwerker aus <strong>Bremen</strong>, dem<br />

nahen Umland und sogar aus dem Ausland präsentieren und verkaufen<br />

bereits zum 49. Mal ihre selbst hergestellten Arbeiten aus<br />

Glas, Holz, Keramik, Metall, Papier, Textil, außerdem Grafiken, Malerei<br />

und Schmuck. So gibt es zum Beispiel Gefäße aus Keramik und<br />

Porzellan, Seidenschals, Gestricktes und gewebte Decken, Bronzeleuchter,<br />

Kästen und Notizbücher aus Papier, Vogelhotels und Hocker<br />

aus Holz, Hüte, Schmuck aus Gold und Silber, gedrechselte<br />

Schalen aus alter Eiche, sandgestrahlte und gravierte Gläser, Stövchen<br />

sowie Uhren aus Metall und vieles mehr. Wie in jedem Jahr<br />

haben die regelmäßig ausstellenden Kunsthandwerker Gäste eingeladen.<br />

Dieses Mal werden Kreative aus <strong>Bremen</strong> und umzu sowie<br />

Frankreich erwartet. Sie zeigen Arbeiten aus Papier, Glasgravuren,<br />

Zeichnungen, Hüte, Möbel, Kunstgrafik, Fischledergürtel, Kleider,<br />

Ledertaschen, Schmuck und Keramik. Der Eintritt ist frei. (SM)<br />

Mittwoch bis Sonntag, 12. bis 23. <strong>Dezember</strong>, Untere Rathaushalle,<br />

täglich 11 bis 19 Uhr

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