Dieter Broers 5G Magazin Weitsicht
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Unsere Handys arbeiten mit Frequenzen im Bereich von Mega- und Gigahertz-Wellen (800<br />
MHz bis 2,6 GHz) und liegen somit in einem biologisch kritischen Bereich. Die neue<br />
Generation von mobilen Kommunikationsanlagen <strong>5G</strong> wird in der ersten Ausbaustufe mit 3,5<br />
und 3,7 GHz senden und damit die Frequenzen noch weiter erhöhen. Doch was könnte das für<br />
uns bedeuten?<br />
Das Zeitalter der digitalen Handys begann im Jahr 1992. Es ist unverkennbar, dass sich unsere<br />
Welt seitdem in vielerlei Hinsicht verändert hat. Ein Handy im Gebrauch zu haben, mag<br />
sicherlich einige Vorteile haben. Von den angeblichen Vorzügen der Bequemlichkeit einmal<br />
abgesehen, kann man sich allein aus beruflichen Gründen kaum noch erlauben, ohne ein<br />
Funktelefon zu leben. Schon allein die phantastische Erreichbarkeit ist ein schlagendes<br />
Argument. Die meisten Menschen können sich kaum noch eine funktionierende Welt ohne<br />
Mobiltelefone vorstellen. Doch der Preis den wir für diese Technologie zahlen dürfte den<br />
wenigsten Menschen bewusst sein.<br />
Warum ich nun immer noch kein Handy benutze, liegt an der Fülle der Informationen über<br />
die Wirkungen elektromagnetischer Felder auf Lebewesen, die ich in meiner fast<br />
vierzigjährigen Forschung zusammengetragen habe. Lange bevor es die ersten digitalen<br />
Handys gab, arbeitete ich bereits in einem interdisziplinären Team mit Experten auf<br />
unterschiedlichen Fachbereichen. Das so erworbene Wissen über die vielfältigen biologischen<br />
Wirkungen von hochfrequenten elektromagnetischen Feldern prägte meinen Umgang mit<br />
bestimmten Frequenzen nachhaltig.<br />
In diesem speziellen Forschungsbereich war ich u.a. für die Gesellschaft für<br />
Strahlenforschung 6 (GSF 7 ) in Neuherberg tätig, um biologische Grenzwerte von<br />
elektromagnetischen Feldern zu ermitteln. Schon 1987, also zwei Jahre vor der Auflösung der<br />
DDR und der Sowjetunion, waren im Vergleich zu den internationalen Grenzwerten für eine<br />
elektromagnetische Verträglichkeit bei höheren Frequenzen die in der DDR und in der USSR<br />
gesetzlich festgelegten Grenzwerte auffällig niedriger. Wie die untere Tabelle zeigt, lagen die<br />
Grenzwerte der übrigen Nationen wesentlich höher.<br />
6 Gesellschafter sind nach dem Gesellschaftsvertrag vom 13. Februar 1978 zu 90 % die Bundesrepublik<br />
Deutschland (vertreten durch den Bundesminister für Bildung und Forschung) und zu 10 % der Freistaat Bayern.<br />
7 https://de.wikipedia.org/wiki/Helmholtz_Zentrum_München<br />
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