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THW_02-2019

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<strong>THW</strong><br />

Die <strong>THW</strong>-Jugend<br />

trauert um<br />

Stephanie<br />

Lindemann<br />

Nach langer und schwerer<br />

Krankheit ist unsere Freundin,<br />

Kollegin, Kameradin<br />

und Mitstreiterin<br />

Stephanie Lindemann am<br />

2. Mai <strong>2019</strong> im Alter von<br />

37 Jahren verstorben.<br />

Stephanie war seit 2008 für<br />

die <strong>THW</strong>-Jugend e.V. tätig<br />

und hat kurz nach ihrem<br />

Start die Geschäftsführung<br />

der Bundesgeschäftsstelle<br />

in Bonn übernommen.<br />

Als erfahrene Persönlichkeit<br />

hat sie die Geschicke<br />

der <strong>THW</strong>-Jugend sowohl innerhalb<br />

des Verbandes als<br />

auch nach außen maßgeblich<br />

mitgestaltet. Mit ihr verlieren<br />

wir eine begeisterte<br />

Kämpferin für die Jugendarbeit<br />

im <strong>THW</strong>.<br />

Wir sind dankbar für die<br />

Zeit, die wir mit ihr verbringen<br />

durften und werden ihren<br />

Humor und ihre Stärke<br />

vermissen. Wir sind ihr unendlich<br />

dankbar.<br />

Unser tiefes Mitgefühl gilt<br />

ihrer trauernden Familie.<br />

Ingo Henke,<br />

Bundesjugendleiter<br />

Michael Becker,<br />

Bundesjugendleiter a.D.<br />

Ein Leben im Dienst der Gemeinschaft<br />

Stephanie Lindemann, 9. Juni 1981 - 2. Mai <strong>2019</strong><br />

Stephanie, fröhlich lachend, den<br />

Schalk in den Augen, mit ausgestreckten<br />

Armen auf einem<br />

fliegenden Teppich aus „Faktensetzern“<br />

balancierend – dieses<br />

Bild von ihr haben fast alle Mitglieder<br />

der <strong>THW</strong>-Jugend schon<br />

einmal gesehen. Aber Moment<br />

mal: ein fliegender Teppich? Das<br />

muss doch ein Photoshop-Trick<br />

sein, oder?<br />

Oh nein. Der Teppich, den Stephanie<br />

mit viel Klebeband und<br />

Geduld gebastelt hat, hängt als<br />

Beweisstück in den Räumen<br />

der Bundesgeschäftsstelle der<br />

<strong>THW</strong>-Jugend unter der Decke.<br />

Die Faktensetzer sind Getränkeuntersetzer,<br />

die auf der einen<br />

Seite ein Vorurteil und auf der<br />

anderen Seite entkräftende<br />

Fakten aufgedruckt haben.<br />

Sie wurden entwickelt, um sie<br />

einfallsreich in der Jugendarbeit<br />

einzusetzen. Stephanies<br />

Vorschlag: Bastelt doch einen<br />

fliegenden Teppich daraus!<br />

Alle lachten, niemand glaubte,<br />

dass das ginge. Sie wettete,<br />

dass doch – und behielt, wie<br />

so oft, recht. Übrigens hat sie<br />

immer beteuert, das Bild nicht<br />

im Nachhinein bearbeitet zu<br />

haben. Wie es entstanden ist,<br />

blieb ihr Geheimnis. Uns bleibt<br />

ein Bild, das exemplarisch für sie<br />

steht: Sie machte das Unmögliche<br />

möglich, mit Kreativität<br />

und unkonventionellen Ideen,<br />

mit Beharrlichkeit, Geduld,<br />

einem Augenzwinkern und lautem<br />

Lachen.<br />

Denkerin und Macherin<br />

Als Stephanie 2008 zur<br />

<strong>THW</strong>-Jugend kam, war sie bereits<br />

erfahrene Expertin der<br />

Jugendverbandsarbeit. Als<br />

Rettungssanitäterin und Jugendgruppenleiterin<br />

bei den<br />

Johannitern war sie seit 1997<br />

in einem helfenden Jugendverband<br />

ehrenamtlich tätig.<br />

Was Stephanie besonders auszeichnete,<br />

war die Verknüpfung<br />

von konkreten Aspekten<br />

der Verbandsarbeit vor Ort mit<br />

der strukturellen, strategischen<br />

und politischen Lenkung dieses<br />

Engagements. Und so führte ihr<br />

Einsatz sie bei den Johannitern<br />

schnell in weitere Positionen bis<br />

an die Spitze der Landesjugend<br />

Nord. Den Johannitern blieb sie<br />

bis zum Ende ihres Lebens treu.<br />

2014 nahm sie erstmals bei den<br />

Johanniter-Weihnachtstruckern<br />

teil und leitete mit Kollegen ab<br />

2015 einen der jährlichen Hilfskonvois<br />

in den Norden Rumäniens<br />

– selbst 2018 noch, als<br />

sie von ihrer Krankheit schon<br />

schwer beeinträchtigt war. Das<br />

dortige Partnerprojekt der Johanniter,<br />

Tasuleasa Social, entwickelte<br />

sich rasch zu einer ihrer<br />

Herzensangelegenheiten.<br />

Voller Einsatz für die Jugend<br />

Wie ein roter Faden zog sich die<br />

Beschäftigung mit den Belangen<br />

von Kindern und Jugendlichen<br />

durch Stephanies Leben.<br />

In ihrem Studium der Psychologie,<br />

Pädagogik und politischen<br />

Wissenschaften standen Kinder-<br />

und Jugendbildung, Partizipation,<br />

Kinderrechte und<br />

deren Schutz immer im Vordergrund.<br />

Auch in ihrer Arbeit als Bundesgeschäftsführerin<br />

der <strong>THW</strong>-Jugend<br />

war das zu spüren: Sie<br />

ging den Dingen auf den Grund<br />

und begründete sie konsequent<br />

in der Theorie, ohne jemals ihre<br />

praktische Anwendung aus den<br />

8 <strong>THW</strong>-JOURNAL BY 2/<strong>2019</strong>

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