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THW_02-2019

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Gebäudeeinsturz nach Explosion im Ostallgäu<br />

<strong>THW</strong><br />

Am Sonntagvormittag (19. Mai)<br />

stürzte in Rettenbach am Auerberg<br />

(Landkreis Ostallgäu) ein<br />

Wohngebäude ein. Zum Unglückszeitpunkt<br />

befanden sich<br />

zwei Erwachsene und ein Kind<br />

in dem Objekt. Bis zu 350 Einsatzkräfte<br />

von Rettungsdienst,<br />

Feuerwehr, <strong>THW</strong> und Polizei<br />

waren im Einsatz, um die im<br />

Gebäude vermuteten Personen<br />

zu retten. Eine Frau konnte<br />

schwer verletzt befreit werden.<br />

Ein Mann und ein Kind wurden<br />

leider nur noch tot geborgen.<br />

Die Helferinnen und Helfer des<br />

<strong>THW</strong> unterstützten die Feuerwehreinsatzkräfte<br />

beim Absuchen<br />

des Schadensortes sowie<br />

dem Abtragen der Trümmerteile.<br />

Zur weiteren Durchsuchung<br />

der Trümmer des völlig<br />

zerstörten Hauses wurde das<br />

<strong>THW</strong> Memmingen angefordert,<br />

das mit der Fachgruppe<br />

Ortung einerseits über Spezialisten<br />

für die Suche nach verschütteten,<br />

eingeschlossenen<br />

und vermissten Personen mit<br />

Hilfe technischer Ortungsgeräte<br />

verfügt und andererseits<br />

die Ausstattung einer „schweren<br />

Bergungsgruppe“ vorhält.<br />

Mit einem Kernbohrgerät<br />

schufen sie Öffnungen, um<br />

mit Endoskopkameras Einblick<br />

in Hohlräume zu erhalten, mit<br />

einem akustischen Ortungsgerät<br />

„horchten“ sie nach Zeichen<br />

der vermissten Personen und<br />

auch eine Handyortung wurde<br />

durchgeführt. Auch Suchhunde<br />

des Rettungsdienstes waren im<br />

Einsatz.<br />

Die <strong>THW</strong>-Baufachberater Stephan<br />

Zettler und Alfons Winkler<br />

aus den Ortsverbänden Memmingen<br />

und Kaufbeuren berieten<br />

die Einsatzleitung der Feuerwehr<br />

bei der Abstützung und<br />

Sicherung der Deckentrümmer.<br />

Um die Fortsetzung der Arbeiten<br />

auch bei hereinbrechender<br />

Dunkelheit und während der<br />

ganzen Nacht zu ermöglichen,<br />

leuchtete die Fachgruppe Beleuchtung<br />

des <strong>THW</strong> Kaufbeuren<br />

mit Unterstützung durch das<br />

<strong>THW</strong> Füssen die Einsatzstelle<br />

großflächig aus.<br />

Nach Mitternacht konnte von<br />

den Bergungskräften eine<br />

männliche Person in den Trümmern<br />

des Hauses gefunden<br />

werden. Am Montagmorgen<br />

fanden Einsatzkräfte in den<br />

Trümmerteilen schließlich das<br />

vermisste Mädchen.<br />

Nach einer umfangreichen Erstalarmierung<br />

und weiteren koordinierten<br />

Nachforderungen<br />

durch die Einsatzleitungen der<br />

jeweiligen Hilfsorganisationen<br />

waren eine Vielzahl an Helfern,<br />

Organisationen und Fachstellen<br />

im Einsatz. Zeitweise waren<br />

bis zu 350 Einsatzkräfte verschiedener<br />

Feuerwehren und<br />

Rettungsdienste, der Polizeidienststellen<br />

sowie von Bergwacht,<br />

DLRG und <strong>THW</strong> vor Ort.<br />

Dank einer durchgängig sehr<br />

kooperativen, konstruktiven<br />

und freundschaftlichen Zusammenarbeit,<br />

in der jede Organisation<br />

ihre spezifischen Fähigkeiten<br />

einbrachte, konnte diese<br />

Großschadenslage erfolgreich<br />

bewältigt werden.<br />

Kernbohrgerät - schafft Zugang für Endoskopkameras, hier durch eine<br />

Geschossdecke, um Einblick in evtl. darunter entstandene Hohlräume zu<br />

gewinnen, in denen sich Menschen befinden könnten.<br />

118 <strong>THW</strong>-JOURNAL BY 2/<strong>2019</strong>

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