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Meinviertel Juli 2019

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www.meinviertel.berlin JUNI – AUGUST <strong>2019</strong><br />

STADTM<br />

AGAZIN<br />

4<br />

Ausflugtipps –<br />

nicht nur für die Ferien<br />

• Spaß & Erlebnis<br />

• Kultur & Lernen<br />

• Kurzurlaub<br />

• Freizeitparks<br />

…<br />

WARUM IN DIE FERNE SCHWEIFEN, …<br />

MUT, GLÜCK UND AUFBEGEHREN<br />

KULTURTIPP: CHARLOTTENBURG<br />

DIE DUNKELSTE STUNDE<br />

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Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

der Sommer ist da, die Straßen füllen sich mit Leben, die Wohnungen sind nicht mehr<br />

Mittelpunkt. Man lebt draußen …<br />

Im letzten Magazin baten wir um eure Mithilfe. Wir sind glücklich darüber, wie viele von<br />

euch uns unterstützen, wie vielen wir wichtig sind! Wir danken euch von ganzem Herzen<br />

für eure Unterstützung, wir freuen uns über jeden einzelnen und hoffen, es werden noch<br />

mehr!? (Seite 56)<br />

Was unternimmt man in den nächsten Monaten? Für alle, die noch Tipps (nicht nur aus<br />

Berlin) brauchen, haben wir uns auf die Suche gemacht. Egal, ob Sport, Kultur oder<br />

Wissenschaft. Es warten viele spannende Plätze auf euch, die entdeckt werden wollen.<br />

(Seite 16)<br />

Jeder kennt sie, die Situation, in der man nicht mehr weiter weiß. Situationen, in denen<br />

man die Sonne nicht mehr sehen kann und fast verschluckt wird von der Dunkelheit.<br />

Ab Seite 32 haben uns 4 Leser/innen ihre Situationen geschildert und zeigen<br />

Lösungswege auf, um damit zu leben.<br />

Mit den Kulturfritzen waren wir für diese Ausgabe rund um das Schloss Charlottenburg<br />

auf Entdeckungsreise; eine Reise die sich wirklich gelohnt hat! (Seite 4)<br />

Mut, Glück und Aufbegehren. Wilfried Bergholz wohnt seit 40 Jahren in Prenzlauer Berg.<br />

Er nimmt uns mit: 30 Jahre zurück in die Zeit des Umbruchs – und lässt euch teilhaben<br />

an diesem Stück deutscher Geschichte. (Seite 40)<br />

Das alles und noch viel mehr in dieser Ausgabe. Wir wünschen euch einen traumhaften<br />

Sommer und hoffentlich bis zum nächsten Mal!<br />

Euer<br />

Markus Beeth<br />

1


Ausflugtips – nicht nur für die Ferien Seite 16<br />

Aufräumen Seite 11 Über Mut, Glück und Aufbegehren <br />

Die dunkelste Stunde Seite 35


Inhalt<br />

Kultur im Kiez entdecken 4<br />

Kulturtipps vom Kulturfritzen 8<br />

Kulturtipps Seite 4<br />

Franziska Hauser<br />

Aufräumen 11<br />

Ausflugtips<br />

nicht nur für die Ferien 16<br />

Dunkle Stunden, helle Stunden 32<br />

Kommentar von Babet Mader<br />

Wo wohnen? 38<br />

Wilfried Bergholz<br />

Über Mut, Glück und Aufbegehren 40<br />

Seite 40<br />

SYMPATHEIA<br />

Probieren ist großartig! 46<br />

Dies & Das 50<br />

Küchenanekdoten<br />

Thank you for traveling 58<br />

Kinderseiten 59<br />

Buchvorstellung 62<br />

Leserbriefe 63<br />

Wo wohnen? Seite 38<br />

Vorschau 64


Mit den Kulturfritzen<br />

Kultur im Kiez entdecken<br />

Folge 3: Rund ums Schloss Charlottenburg<br />

Das Schloss Charlottenburg ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Berlins und zugleich das<br />

Wahrzeichen und historische Aushängeschild des Großbezirks Charlottenburg-Wilmersdorf. Doch<br />

damit nicht genug: Im Umkreis von weniger als einem Kilometer rund um das Schloss finden sich<br />

ein Dutzend weitere interessante Orte, die kulturelle Zeitreisen von der Antike bis in die jüngere<br />

Vergangenheit möglich machen.<br />

Text & Fotos: Marc Lippuner<br />

Vor 320 Jahren ließ die brandenburg-preußische Kurfürstin<br />

Sophie Charlotte in dem acht Kilometer vom<br />

Stadtschloss entfernten Dorf Lietze eine kleine Sommerresidenz<br />

errichten, die als Schloss Lietzenburg<br />

eingeweiht „Charlottes Musenhof“ wurde, der ab 1701,<br />

nach der Krönung ihres Gemahls zum ersten König in<br />

Preußen, eine unwesentliche Erweiterung erfuhr. Seine<br />

heutige Gestalt mit der markanten Kuppel und den langgestreckten<br />

Flügeln erhielt das Schloss erst nach dem<br />

frühen Tod der kunstsinnigen Königin, die 1705 im Alter<br />

von nur 36 Jahren starb. Ihr zu Ehren erhielten das<br />

Schloss und die Ortschaft den Namen Charlottenburg.<br />

Bis zum Dreikaiserjahr 1888 diente das Rokokoschloss<br />

als royale Residenz, von da an war die Anlage öffentlich<br />

zugänglich. 1943 wurde das Gebäude durch einen<br />

alliierten Luftangriff schwer beschädigt. Nicht zuletzt<br />

angesichts der geplanten und schlussendlich vollzogenen<br />

Sprengung des Stadtschlosses im Ostteil der Stadt<br />

entschied man sich Ende der 1940er-Jahre für eine Rekonstruktion<br />

nach historischem Vorbild. Heute bietet<br />

das Schloss Charlottenburg in einer Dauerausstellung<br />

und in originalgetreu ausgestatteten Paradeappartements<br />

facettenreiche Einblicke in die jahrhundertelange<br />

Herrschaft der Hohenzollerndynastie. Der westliche Flügel,<br />

die Große Orangerie, wird als Eventlocation für<br />

private und öffentliche Anlässe vermietet; regelmäßig<br />

finden hier auch Konzerte statt, die Meisterwerke des<br />

Barocks und der Klassik zu Gehör bringen.<br />

Das Gebäudeensemble umgibt ein 55 Hektar großer<br />

Schlossgarten. Der Park kombiniert die strenge Geometrie<br />

barocker Gartenanlagen und die lockeren Arrangements<br />

englischer Landschaftsgärten. Das Parterre<br />

hinter dem Kerngebäude des Schlosses wurde in den<br />

1950er-Jahren allerdings unhistorisch nach barocken<br />

Musterbüchern gestaltet, weil die Wiederherstellung<br />

des Originalzustandes zu pflegeaufwendig erschien.<br />

Die umliegenden Wiesen- und Waldflächen laden zum<br />

Lustwandeln ein und sind seit langer Zeit schon ein beliebtes<br />

Naherholungsgebiet, das für neugierige Flaneure<br />

einige Überraschungen bereithält. So findet man am<br />

Ende einer dunklen, von Tannen besäumten Allee das<br />

Mausoleum, das König Friedrich Wilhelm III. 1810 für<br />

seine jungverstorbene Gemahlin Luise errichten ließ.<br />

Das marmorne Grabmal mit der schlafenden Luise gilt<br />

als künstlerisch bedeutsamstes Objekt des Mausoleums<br />

und zählt zu den zentralen Werken Christian Daniel<br />

4 mein/4


Kultur im Kiez<br />

Rauchs. Der ebenfalls von Rauch geschaffene Sarkophag<br />

für Friedrich Wilhelm III. löst mit dem Faltenwurf des<br />

Lakens, dem gewellten Haar, den biedermeierlichen<br />

sind sogenannte Kenotaphe, also Scheingräber, die keine<br />

sterblichen Überreste enthalten. Die Leichname liegen<br />

in Metallsärgen in der öffentlich nicht zugänglichen<br />

Schloss Charlottenburg<br />

Mausoleum im Schlosspark Charlottenburg<br />

Herrenschuhen und der Detailverliebtheit beim Gestalten<br />

der Uniform eine ähnlich große Faszination<br />

aus. Zudem portraitiert Rauch hier nicht den 1840 im<br />

Alter von 69 Jahren verstorbenen Toten, sondern den<br />

jungen, schneidigen Regenten, der er war, bevor seine<br />

Frau starb. Um so skurriler nimmt sich daneben das<br />

erste deutsche Kaiserpaar aus, für das 1894 zwei von<br />

Erdmann Encke geschaffene Marmorsarkophage aufgestellt<br />

wurden. Schwer vorstellbar ist, dass es sich bei<br />

dem 90-jährigen Wilhelm I. († 1888) und seiner mit<br />

fast 80 Jahren verstorbenen Frau Augusta († 1890) um<br />

den zweiten Sohn und die Schwiegertochter des jungen<br />

Königspaares handelt. Die vier aufgestellten Sarkophage<br />

Gruft des Mausoleums, das – wie auch das Schloss –<br />

in der Hand der Stiftung Preußischer Schlösser und<br />

Gärten liegt.<br />

Dem Schloss gegenüber stehen zwei von Friedrich August<br />

Stüler entworfene, mit ihren Kuppeln architektonisch<br />

Bezug auf das Schloss nehmende Kasernenbauten,<br />

die nahezu 100 Jahre von Militär und Polizei genutzt<br />

wurden und nun schon sechs Jahrzehnte Standorte der<br />

Stiftung Preußischer Kulturbesitz sind. Im geteilten<br />

Berlin waren hier das Ägyptische Museum und die Antikensammlung<br />

zu Hause, die nach der Wiedervereinigung<br />

mit ihren Beständen auf die Museumsinsel zogen.<br />

Im östliche Stülerbau und dem angrenzenden<br />

Stülerbau-Ost<br />

Sammlung Scharf-Gerstenberg<br />

mein/4<br />

5


Kultur im Kiez<br />

Marstall-Gebäude hat seit 2008 die Sammlung Scharf-<br />

Gerstenberg ein Zuhause gefunden. Gezeigt werden<br />

unter dem Titel „Surreale Welten“ die Entwicklungslinien<br />

fantastischer Kunst, die mit Werken von Piranesi und de<br />

Goya beginnen und im Surrealismus von Max Ernst, René<br />

Magritte und Salvador Dalí und mehr noch in der Art<br />

brut von Jean Dubuffet gipfeln. Bereits seit 1996 beherbergt<br />

der westliche Stülerbau das Museum Berggruen,<br />

das mit Wechselausstellungen Werke der klassischen<br />

Bröhan-Museum Abguss-Sammlung Antiker Plastik Keramik-Museum<br />

Moderne aus der Sammlung des Kunsthändlers, Galeristen<br />

und Mäzens Heinz Berggruen zeigt. Zu entdecken<br />

gibt es bekannte und weniger bekannte Werke<br />

von Pablo Picasso, Paul Klee, Henri Matisse, Alberto<br />

Giacometti oder George Braque. Nebenan, im einstigen<br />

Mannschaftsgebäude der Kasernen, findet man seit<br />

35 Jahren das Bröhan-Museum, dessen Existenz ebenfalls<br />

einer privaten Sammelleidenschaft zu verdanken ist.<br />

An seinem 60. Geburtstag übereignete der Unternehmer<br />

Karl H. Bröhan dem Land Berlin seine einzigartige<br />

Sammlung von Jugendstil-Exponaten, Art-Déco-<br />

Objekten und Kunstwerken der Berliner Secessionisten,<br />

die in einer Dauerausstellung präsentiert und durch<br />

thematische Wechselausstellungen mit bildender und angewandter<br />

Kunst sowie mit Design von 1950 bis heute<br />

kontextualisiert und ergänzt werden.<br />

Dem Bröhan-Museum gegenüber, hinter dem östlichen<br />

Stülerbau, befindet sich seit dreißig Jahren die<br />

Abguss-Sammlung Antiker Plastik der Freien Universität<br />

Berlin. Lose sortiert stehen hier in einer großen<br />

Halle – eher platzsparend hineingeschoben als museal<br />

präsentiert – mehr als 2.000 Abgüsse griechischer und<br />

römischer Skulpturen, die einen geballten Überblick über<br />

die Geschichte der antiken Plastik geben. Regelmäßig<br />

inszenieren zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler<br />

ihre Arbeiten in dem Sammelsurium aus gegossenen<br />

Gipskörpern, darüber hinaus ergänzen Vorträge und<br />

Performances das Programm.<br />

Wer sich seine Wohnung mit einem Gipsabguss verschönern<br />

möchte und das nötige Kleingeld hat, sollte<br />

in der nur 800 Meter entfernten Gipsformerei in der<br />

Sophie-Charlotte-Straße 17/18 vorbeischauen. Vor 200<br />

Jahren durch König Friedrich III. als Königlich Preußische<br />

Gipsgussanstalt gegründet, ist sie die älteste Institution<br />

der Staatlichen Museen zu Berlin. 1891 bezog<br />

sie ihre heutigen Räumlichkeiten, in denen man sich<br />

hochwertige Repliken von Skulpturen und Reliefs aus<br />

aller Welt und allen Epochen in Originalgröße oder als<br />

Miniatur anfertigen lassen kann. Der Verkaufsraum ist<br />

werktags geöffnet, in regelmäßigen Abständen finden<br />

Führungen durch die Werkstätten statt.<br />

Wer lieber geformtes Kunsthandwerk statt gegossener<br />

Kunstwerke sehen möchte, dem sei ein Besuch im<br />

Keramik-Museum in der Schustehrusstraße 13 ans<br />

Herz gelegt. Untergebracht im ältesten noch erhaltenen<br />

Haus Charlottenburgs feiert das Museum gerade<br />

die 100. Ausstellung in seiner knapp dreißigjährigen<br />

Geschichte. Zu sehen gibt es vor allem Keramik des<br />

19. und 20. Jahrhunderts, vorrangig werden bekannte<br />

Keramikerinnen und Keramiker in Einzelausstellungen<br />

gewürdigt, darüber hinaus zeigen die Sonderschauen,<br />

dass die künstlerische und kunsthandwerkliche Gestaltung<br />

mit Ton unglaublich vielfältig ist.<br />

Zur Vielfalt der Museen, die sich in unmittelbarer Nähe<br />

des Charlottenburger Schlosses versammelt haben, gehört<br />

seit 2012 auch das Bezirksmuseum, dass in die<br />

versteckt am Schustehruspark liegende Gründerzeitvilla<br />

6 mein/4


Kultur im Kiez<br />

der Bankiersfamilie Oppenheim gezogen ist. Eine Ausstellung<br />

im Foyer dokumentiert die Geschichte der einstigen<br />

„Villa Sorgenfrei“ ebenso wie die ihrer Bewohnerinnen<br />

und Bewohner. Die Dauerausstellung „Westen!“<br />

beleuchtet die Rolle Charlottenburgs und Wilmersdorfs<br />

als zweites Stadtzentrum neben der historischen Mitte<br />

Berlin. Im ersten Stock des Museums hat die historische<br />

Kunstsammlung der bis 1920 selbstständigen Großstadt<br />

Charlottenburg ihren Platz: Hier findet man Werke<br />

mit Charlottenburg in Verbindung bringen, sondern<br />

eher mit den proletarischen Arbeitervierteln Alt-Berlins.<br />

Dabei schossen im Zuge der Industrialisierung auch<br />

in Charlottenburg die Mietskasernen reihenweise aus<br />

dem beackerten Sandboden, sodass der Grafiker, Maler<br />

und Fotograf Heinrich Zille das, was er sein „Milljöh“<br />

nannte, direkt vor der Haustür fand. Seit 1892 lebte<br />

Zille in der Sophie-Charlotte-Straße 88 in einer großzügigen<br />

Altbauwohnung, in der er 37 Jahre später starb.<br />

Cafégarten Villa Oppenheim Susi, die Enkelin von Haus Nummer 4 Café Theater Schalotte<br />

berühmter Künstler wie Max Liebermann, Hans Baluschek<br />

oder Walter Leistikow. Darüber hinaus widmen<br />

sich Sonderausstellungen regionalen Themen: Noch bis<br />

16. Juni ist die liebevoll gestaltete, für Kinder und Jugendliche<br />

konzipierte Ausstellung „Susi, die Enkelin von<br />

Haus Nummer 4“ zu sehen, die vom Überleben einer im<br />

Nationalsozialismus als Juden verfolgten Familie erzählt.<br />

Sie beruht auf der gleichnamigen, 2016 erschienenen<br />

Graphic Novel von Brigitta Behr (ars edition, 15,00€)<br />

und bietet einen kindgerechten Zugang zum Thema des<br />

Holocaust.<br />

Kindgerecht ist auch das Programm am Puppentheater<br />

Berlin, das sich vorrangig an Kitagruppen und Grundschulklassen<br />

richtet. Zwanzig Stücke sind im Repertoire<br />

des bis zu 70 Zuschauerinnen und Zuschauer fassenden<br />

Theaters, fast alle werden mit Livemusik begleitet. Live-<br />

Musik und Theater gibt es nur wenige Meter weiter auch<br />

abends zu erleben. Das ehrenamtlich geführte Café<br />

Theater Schalotte bietet seit 1980 ein abwechslungsreiches<br />

Bühnenprogramm mit Chorkonzerten, Tanzaufführungen,<br />

Comedy-Shows oder Nachwuchsunterhaltung.<br />

Rund um das Schloss Charlottenburg gibt es kulturell<br />

also einiges zu entdecken. Da sollte zum Abschluss ein<br />

Mann nicht unerwähnt bleiben, den nur die wenigsten<br />

An der Fassade seines Wohnhauses erinnert nicht nur<br />

eine Bronzetafel an den „Pinselheinrich“, sondern auch<br />

die verwitterte Markise eines seit Jahren leerstehenden<br />

Restaurants.<br />

■<br />

Marc Lippuner<br />

hat Germanistik, Geschichte<br />

sowie Kultur- und Medienmanagement<br />

studiert.<br />

Nach Jahren als Theatermacher<br />

leitet er seit 2017<br />

die WABE im Herzen von<br />

Prenzlauer Berg.<br />

Nebenbei frönt er mit den<br />

von ihm gegründeten Kulturfritzen, einem kleinen<br />

Projektbüro für kulturelle Angelegenheiten, seiner<br />

Berlin-Liebe. Auf Twitter postet er nahezu jeden<br />

Tag einen #Berlinfakt, kürzlich erschien sein Spaziergangsführer<br />

für den Großbezirk Pankow im Elsengold-Verlag.<br />

Für unser Magazin begibt er sich auf kulturelle Entdeckungsreisen<br />

durch die Berliner Kieze, darüberhinaus<br />

gibt es immer eine Handvoll Empfehlungen<br />

für Kultur-Events, die man im kommenden Quartal<br />

seiner Meinung nach nicht verpassen sollte.<br />

mein/4<br />

7


Kulturtipps vom Kulturfritzen<br />

Sensible Portraits der frühen Moderne<br />

Zahlreiche Highlight-Ausstellungen bietet der Berliner<br />

Museumssommer in diesem Jahr. Eine davon ist noch<br />

bis 12. August in der Berlinischen Galerie zu sehen.<br />

"Lotte Laserstein - Von Angesicht zu Angesicht“ präsentiert<br />

58 Werke der von den Nazis verfemten Künstlerin,<br />

allen voran ihre eindrucksvollen Bildnisse „neuer<br />

Frauen“, die im Berlin der 1920er-Jahre entstanden. Darüber<br />

hinaus werden Lasersteins Werke mit Portraits<br />

anderer Künstlerinnen und Künstler, die zur selben Zeit<br />

in Berlin arbeiteten, kontextualisiert – eine wunderbar<br />

aufschlussreiche Ergänzung.<br />

www.berlinischegalerie.de<br />

Lotte Laserstein: Russisches Mädchen mit Puderdose, 1928,<br />

© Städel Museum, VG Bild-Kunst<br />

Zwei Berliner Impressionisten zum Frühstück<br />

Bis 26. August werden in der Villa Liebermann am<br />

Wannsee Berlin-Bilder des Impressionisten Max<br />

Liebermann und seines 14 Jahre jüngeren Kollegen<br />

Lesser Ury gegenübergestellt. Beide Maler waren im<br />

späten Kaiserreich Protagonisten der Berliner Kunstszene,<br />

die die Weltstadt ganz unterschiedlich auf<br />

Leinwand festhielten: Während Liebermann vielfach<br />

das Grüne der Stadt mit ihren Parks und Alleen malte,<br />

setzte Ury die moderne, nächtliche Großstadt mit<br />

ihren technischen Errungenschaften und prägnanten<br />

Bauwerken ins Bild.<br />

Eine Empfehlung ist der Ausstellungsbesuch im Rahmen<br />

des Kulturfrühstücks, das an einigen Sonntagvormittagen<br />

angeboten wird: Hier erwartet die Gäste nach<br />

einem kleinen, französischen Frühstück eine fachkundige<br />

Führung durch die Villa und den Garten. Aber auch<br />

ohne Croissant und Café au lait lohnt ein Besuch des<br />

Hauses, das Liebermann 1909 erwarb und bis zu seinem<br />

Tod 1935 als Sommerresidenz nutzte. Ein Highlight<br />

ist, vor allem in den warmen Monaten, der aufwendig<br />

Lesser Ury, Siegesallee mit Siegessäule im Sommer, ca. 1925 © Galerie<br />

Ludorff, Foto: Achim Kukulies<br />

angelegte und nach historischem Vorbild instand gesetzte<br />

Garten, den man auf zahlreichen Gemälden Liebermanns<br />

wiederfindet.<br />

www.liebermann-villa.de<br />

Vom Leben in der Hauptstadt der DDR<br />

Bis zum dreißigsten Jahrestag des Mauerfalls am<br />

9. November präsentiert die Stiftung Stadtmuseum<br />

im Ephraim-Palais die Ausstellung „Ost-Berlin“, die<br />

sich auf drei Etagen den sozialen und kulturellen<br />

Lebenswelten in der einstigen Hauptstadt der DDR<br />

annähert. Die Sonderschau zeigt anhand von zahlreichen<br />

Fotografien, Videos und Exponaten, dass<br />

der Ostteil der geteilten Stadt auf der einen Seite<br />

8<br />

mein/4


Kulturtipps<br />

das Machtzentrum der DDR und das Schaufenster<br />

des Sozialismus war, auf der anderen Seite aber auch<br />

Freiräume und Nischen jenseits der vorgegebenen politischen<br />

Norm bot. Begleitet wird die Ausstellung<br />

von einem umfangreichen Rahmenprogramm, das in<br />

die Bezirke getragen wird und im Digitalen sogar<br />

zum Mitmachen einlädt.<br />

www.stadtmuseum.de<br />

Bauarbeiter bei Montagearbeiten an der Leuchtschrift auf dem „Haus<br />

der Statistik“, 1969 © Bundesarchiv, Foto: Eva Brüggmann<br />

Kleine Verlage am Großen Wannsee<br />

Zum fünfzehnten Mal sind kleine Verlage aus dem<br />

deutschsprachigen Raum zu Gast im Literarischen<br />

Colloquium am Wannsee. Knapp fünfzig unabhängige<br />

Unternehmen stellen am 22. Juni ab 14 Uhr ihre Bücher<br />

sowie ihre Autorinnen und Autoren in entspannter Atmosphäre<br />

vor und laden zum Stöbern in ihrem aktuellen<br />

Verlagsprogramm ein. Für kulinarische Genüsse ist auch<br />

gesorgt. Und zum krönenden Abschluss der kleinen Büchermesse<br />

dirigiert Malte Schiller die Clarinets of Glory<br />

in den Sonnenuntergang.<br />

www.lcb.de<br />

Sonnenuntergang am Wannsee vom Literarischen Colloquium aus<br />

gesehen © LCB<br />

Berlinbuch-Tipp: Hinter der Plattenbaufassade<br />

In der letzten Dekade vor dem Mauerfall entstand in<br />

Marzahn die größte, von elfgeschossigen Plattenbauten<br />

dominierte Großbausiedlung der DDR. Nach der Wende<br />

verlor das hoffnungsvolle Wohnbauprojekt schnell<br />

an Attraktivität, heute wohnen hier – so das landläufige<br />

Vorurteil – die Langzeitarbeitslosen, die sozial Verwahrlosten,<br />

die Armen. Und viele Nazis. Die Verhaltensforscherin<br />

Christiane Tramitz legt mit „Die Schwestern<br />

von Marzahn“ den Finger in diese offene Wunde, erzählt<br />

vom Leben ganz unten, indem sie hinter die Plattenbaufassaden<br />

blickt, um anhand von Einzelschicksalen<br />

Empathie zu wecken, mit dem hehren Ziel, die Mittelschicht<br />

wachzurütteln und gesellschaftliche Gräben zu<br />

schließen. In zwei exemplarischen Handlungssträngen<br />

entwirft sie die Geschichte des Wendeverlierers Fabian,<br />

dessen Ehe mit Marie nach dem Tod des gemeinsamen<br />

Sohnes zerbricht. Während Marie Trost und Hoffnung<br />

bei zwei katholischen Schwestern findet, die Anfang<br />

der 90er-Jahre aus dem Westen kommend in Marzahn<br />

eine Anlaufstelle für Haltlose und Zweifelnde eröffnet<br />

haben, schöpft Fabian wieder Hoffnung durch die<br />

ungewöhnliche Freundschaft zu einem vernachlässigten<br />

Schwesternpaar, das schon monatelang ohne elterliche<br />

Betreuung im selben Haus einige Stockwerke unter ihm<br />

wohnt. Für ihre Recherchen zu diesem Buch hat sich<br />

die Autorin für einige Monate in einem der zahlreichen<br />

Hochhäuser eingemietet, Einsamkeit und Anonymität<br />

auf sich wirken lassen,<br />

Gespräche mit ihren<br />

Nachbarn geführt und<br />

aus all den Eindrücken<br />

und Schicksalen<br />

ihre berührend-bedrückende,<br />

aber nicht<br />

ganz zuversichtslose<br />

Reportage destilliert,<br />

die eher Roman als<br />

Dokumentation ist.<br />

„Die Schwestern von Marzahn“<br />

erschien im Frühjahr <strong>2019</strong><br />

im Ludwig Verlag © Marc<br />

Lippuner<br />

mein/4<br />

9


Schon wieder alle<br />

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10 mein/4


Rubrik<br />

Aufräumen<br />

Das geht nicht mit uns!, dachte ich, als ich Koljas Wohnung zum ersten Mal sah. Ich zog im Flur<br />

die Schuhe aus, bevor ich das Wohnzimmer mit der sauberen Auslegwahre betrat. Es stand darin<br />

eine Anrichte mit geschliffenen Glaskelchen hinter einer Glasschiebetür. Obendrauf Souvenirs,<br />

Minigeschirr mit Prince William und Katie Aufdruck. Die ganze Wohnung machte einen so anständigen<br />

Eindruck. Alles war sauber, geordnet und alle Möbel waren hochgradig praktisch.<br />

Das geht absolut nicht, dachte ich.<br />

Franziska Hauser<br />

Es sah so aus wie es bei niemandem aussah, den ich<br />

kannte bisher. Solche spießigen Wohnungen gehörten<br />

immer nur fremden Menschen. Aber nie Freunden<br />

und nicht mal Verwandten. Wir saßen auf seiner<br />

Couch, vor seinem Couchtisch. „Hast du vielleicht<br />

Schokolade?“, fragte ich und zog die Füße auf das<br />

Polster. Ich bekam einen frischen Tee und einen alten<br />

Weihnachtsmann. Ich verstand mich selbst nicht.<br />

Wieso fühlte ich mich in dieser vollkommen fremden<br />

Welt so seltsam wohl? Dann passierte es, dass er<br />

meine Wohnung betrat. Das geht nicht!, dachte er.<br />

Es war keine Wohnung, die zum Schuhe ausziehen<br />

einlud. Ich nenne es romantisch verrumpelt, aber für<br />

ihn war es das blanke Chaos. Auf Schränken und<br />

Regalen, die vor allem alt und schön, aber gar nicht<br />

praktisch waren und sogar ein bisschen kaputt, türmten<br />

sich unbrauchbare Dinge. An den Wänden hingen<br />

wertvolle Bilder in alten Rahmen neben Plakaten und<br />

Landkarten mit Rissen. Ein Streifen Blumentapete,<br />

eine bemalte Wand, ein alter Teppich, Pfauenfedern<br />

und vertrocknete Blumen überall.<br />

Auch mit zusammen gekniffenen Augen konnte man<br />

sich nicht vorstellen, dass die Wohnung sauber wäre.<br />

Kolja kannte niemanden, der so lebte. Er saß auf dem<br />

Küchenstuhl und machte ein unglückliches Gesicht.<br />

Er hätte darüber hinweg sehen können und es vielleicht<br />

sogar ganz lustig finden, aber es hätte nicht<br />

ausgerechnet meine Wohnung sein dürfen! Keine<br />

Partnervermittlung der Welt hätte einen Pfarrersohn<br />

aus einem spießigen Vorort mit Haus und Vorgarten<br />

und technischem Beruf verkuppelt mit einer Großstadtkünstlerin<br />

aus sittenwidriger Theaterfamilie. Es<br />

mein/4<br />

11


Rubrik<br />

war ja nicht so, dass er mit der Kunst nichts anfangen<br />

konnte. Im Pfarrhaus hatte es Bücher gegeben ohne<br />

Ende. Es war nur äußerst selten, dass die Kunst ihm<br />

gefiel. Er hatte strenge Ansprüche an die Nützlichkeiten<br />

der Dinge, die ihn umgaben.<br />

Wir hatten uns kennengelernt durch die Frau seines<br />

besten Freundes. Sie war Künstlerin und ihr Freund<br />

nicht. Deshalb hatten die ihre Probleme miteinander.<br />

Kolja hatte mit der Frau im Café gesessen und<br />

dann brummte ihr Handy. Meine Ausstellungeröffnung<br />

war genau auf der anderen Straßenseite. Sie sah<br />

aus dem Fenster und sagte, dass sie aber mit ihm da<br />

nicht rüber gehen könne, weil es verhängnisvoll wäre,<br />

ihn mit mir bekannt zu machen. An diesem Verhängnis<br />

wollte sie lieber nicht Schuld sein. Sie meinte das<br />

wirklich ernst, aber Kolja fand das albern und sagte,<br />

dass er erwachsen sei und schließlich selbst entscheiden<br />

könne wen er kennenlernen wolle. Ich wusste von<br />

der Vorahnung nichts und erfuhr davon erst als es<br />

schon zu spät war. Wir waren aufeinander getroffen<br />

aus verschiedenen Welten, wunderten uns, dass wir<br />

trotzdem zusammen zu gehören schienen und dass<br />

wir uns so unendlich viel zu erzählen hatten.<br />

Jetzt kannten wir unsere Wohnungen, die gegensätzlicher<br />

nicht hätten sein können und es überkam<br />

uns eine mittelschwere Verzweiflung bei der<br />

Vorstellung, wie viel Arbeit uns bevorstand, diese<br />

Gegensätze einander anzunähern. Die Frau seines<br />

Freundes befand die Lage für aussichtslos und ich<br />

verdächtigte alle meine vertrauten Freundinnen der<br />

Verständnislosigkeit. „Na, mal sehen was das werden<br />

soll“, war die Haltung, die ich zu spüren glaubte<br />

um mich herum. In Koljas ordentlicher Wohnung<br />

erfüllte mich immer wieder eine so unerklärliche<br />

Zufriedenheit, obwohl es nichts darin gab, das ich<br />

als schön empfunden hätte oder gerne in meiner<br />

eigenen Wohnung hätte haben wollen. Bis auf das<br />

Klavier und den schönen alten Klavierhocker. Er<br />

fühlte sich auch bei mir nicht so ganz unwohl, solange<br />

er nur zu Besuch war in dem Chaos. Die Liebe<br />

schien nicht einzusehen, dass wir nicht zusammen<br />

passten, und wurde immer größer.<br />

Er nahm mich mit ins Kaufhaus und sagte, ich<br />

bräuchte einen neuen Herd. Da hatte er zwar Recht,<br />

aber ich hätte erst angefangen ernsthaft über den<br />

kaputten Herd nachzudenken, wenn die letzte funktionierende<br />

Kochplatte auch kaputt gewesen wäre.<br />

Als er den neuen Herd in meiner Küche angeschlossen<br />

hatte, musste ich lachen. Ich sah plötzlich dieses<br />

Bild vom Urmenschen, der eine neue Höhle bezieht<br />

und als erstes die Feuerstelle in Ordnung bringt. Aus<br />

meinem Lachen wurde Weinen, obwohl ich es bescheuert<br />

fand, darüber zu heulen, dass mir jemand<br />

einen Herd gekauft hat. Ich gehöre zu der dritten<br />

Generation emanzipierter Frauen in meiner Familie<br />

und dass ich so gerne koche, kam mir manchmal vor<br />

12 mein/4


Franziska Hauser: Aufräumen<br />

wie Verrat an der Gleichberechtigung. Der Herd war<br />

also der Anfang. Nachdem er seine Wohnung gekündigt<br />

hatte und bei mir eingezogen war, mussten wir<br />

einsehen, dass wir mit unwesentlichen Widritkeiten<br />

klarzukommen hatten.<br />

Sein Zimmer passte gar nicht zum Rest der Wohnung.<br />

Falls ich mal wieder irgendwann Harz vier brauchen<br />

würde, dachte ich, wäre es kein Problem bei der Prüfbesichtigung<br />

zu behaupten, er sei mein Mitbewohner<br />

und nicht mein Lebensgefährte. Niemand würde auf<br />

die Idee kommen das zu bezweifeln. Niemand würde<br />

aus uns eine Bedarfsgemeinschaft machen wollen.<br />

Unsere verschiedenen Vorstellungen vom Wohnen waren<br />

allerdings sehr wohl eine sichtbare Darstellung<br />

grundverschiedener Wesenszüge.<br />

Dass ich zum Beispiel gerne schwarz fahre, mich<br />

ungerne im Auto anschnalle, manchmal über Zäune<br />

klettere oder im Sommer an nicht ausgewiesenen Badestellen<br />

vor angezogenen Leuten nackt ins Wasser<br />

springe, ist für ihn schwer auszuhalten. Mir dagegen<br />

fällt es schwer, ihm zuliebe Regeln zu befolgen die<br />

ich nicht einsehe. Wenn eine Diskussion über meinen<br />

eigensinnigen Widerstand und sein stures Grundbedürfnis<br />

nach Normalität erstmal ausgebrochen ist,<br />

lässt sie sich nur schwer wieder beenden. Die Diskussionen<br />

nahmen Überhand und waren vom Streiten<br />

nicht mehr zu unterscheiden.<br />

Schließlich landeten wir nach zwei Beziehungsjahren<br />

bei der Paarberatung. Wir fanden, dass unser Problem<br />

fast auf unseren Stirnen geschrieben stand, aber die<br />

Therapeutin wollte trotzdem alles erklärt haben. Er<br />

beschwerte sich, dass meine Aufräumanfälle ihm zu<br />

eruptiv seien und vor allem zu oberflächlich. Ich würde<br />

ständig alles liegen lassen und er fände überhaupt<br />

mein ganzes Aufräumverhalten vollkommen unberechenbar.<br />

Ich beschwerte mich, dass er immer unzufrieden<br />

war über den Zustand der Wohnung, mit dem<br />

ich mich überfordert fühlte. Es war dieser halbaufgeräumte<br />

Zustand, der uns beide wahnsinnig machte.<br />

Es gab einen Endpunkt, der mich in eine resignierte<br />

Ruhe versetzte. Nämlich: wenn es so unordentlich<br />

war, dass es unmöglich noch unordentlicher werden<br />

konnte. Und es gab einen Endpunkt, der für ihn Entspannung<br />

bedeutete: der Moment nach dem Aufräumen,<br />

bevor die Dinge wieder anfingen durcheinander<br />

zu geraten oder zu verstauben. Aber die vielen Zwischenzustände,<br />

die unser Zusammenleben ausmachten,<br />

boten den Stoff für endlose Differenzen.<br />

mein/4<br />

13


Rubrik<br />

Die Therapeutin fing an, Fragen zu stellen, über die<br />

ich noch nie nachgedacht hatte. Ob ich nicht vorher<br />

Bescheid sagen könne, wenn zum Beispiel das Bad<br />

gewischt werden müsste. Dann könnte man die Arbeit<br />

aufteilen oder abgeben. Ich versuchte, mir das<br />

ernsthaft vorzustellen mit dem Bescheid sagen. Ich<br />

hätte wirklich gerne sagen wollen: „ja, ich versuchs“,<br />

aber es ging einfach nicht. Ich fing an zu heulen und<br />

sagte: „Nein! Genau das kann ich eben nicht!“ Die<br />

Therapeutin sah zu ihm. „Aber Sie könnten das doch,<br />

oder?“ Ja, klar konnte er das. Und plötzlich lag das<br />

Missverständnis dick und schwer mitten auf dem<br />

runden Tisch. Es passte alles zusammen und war so<br />

einfach. Ich konnte nicht fassen, dass wir es nicht<br />

selbst herausgefunden hatten.<br />

Er hatte es noch nicht erkannt und redete gerade<br />

davon, dass ich mein Chaos bräuchte und er mich<br />

darin nicht einschränken wolle. „Wie sehen sie denn<br />

das?“, fragte die Therapeutin. Ich sah ihn an: „Weißt<br />

du eigentlich, dass ich beim Mohrrüben schneiden<br />

nicht aufhören kann die Scheibchen zu zählen und<br />

dass ich beim Autofahren immer die Strommasten<br />

zählen muss?“ Er schüttelte verständnislos den Kopf.<br />

Ich erklärte: „Na, ich bauche Ordnung und Struktur.<br />

Das hilft mir. Da fühle ich mich sicher. Es gibt<br />

keine Ordnung in mir drin. Deshalb fühle ich mich<br />

so verdammt wohl bei dir. Weil du soviel Ordnung<br />

in dir hast.“ Er sagte „Hmm“ und dann erklärte<br />

es sich fast von selbst, dass andersherum auch ein<br />

Schuh draus wurde. Er hatte in mir etwas gefunden,<br />

das seinem Pragmatismus entgegenwirkte. Er wollte<br />

freier werden in seiner Seele, die kreativer war als er<br />

es ihr erlaubt hatte bisher.<br />

Es wurde uns klar, warum wir uns gefunden hatten.<br />

Ich brauchte etwas von seiner Struktur und er von<br />

meiner Leichtlebigkeit. „Seit wir zusammen sind,<br />

kann ich Musik machen ohne ein schlechtes Gewissen<br />

zu haben, dass ich damit kein Geld verdiene“,<br />

sagte er. Und ich sagte, dass ich viel besser arbeiten<br />

kann, seit es ordentlicher ist um mich herum. Am<br />

Abend saßen wir zuhause in der Küche. Wir hatten<br />

alles Brauchbare aus dem Kühlschrank geholt und<br />

auf dem Tisch ausgebreitet. Als ich anfing den Kühlschrank<br />

wieder einzuräumen sagte er: „Hör mal auf,<br />

Ordnung zu machen. Ich bin noch nicht fertig damit,<br />

Unordnung zu machen!“<br />

■<br />

14 mein/4


Rubrik<br />

DER SOMMER NAHT –<br />

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Ausflugtips …<br />

nicht nur für die Ferien<br />

Was unternimmt man in den nächsten Monaten? Wir waren<br />

in den letzten Wochen für euch unterwegs in Berlin und<br />

Brandenburg. Egal, ob Sport, Kultur oder Wissenschaft.<br />

Es warten viele spannende Plätze, um von euch entdeckt zu<br />

werden – als Tagestour, Ausflug oder auch als Kurzurlaub.<br />

Museumspark Rüdersdorf<br />

Wir bieten an …<br />

eine Parklandschaft mit einzigartigen<br />

Industriedenkmälern und eine atemberaubende<br />

Sicht in den aktiven Kalksteinabbau;<br />

Erkundung des Parks anhand einer<br />

historischen Führung, Teilnahme an einer<br />

Fossiliensuche oder einer Landrover-Tour<br />

direkt durch den Tagebau.<br />

Adresse<br />

Heinitzstraße 9, 15562 Rüdersdorf bei Berlin<br />

Telefon 033638 799797<br />

Öffnungszeiten:<br />

April – Okt.: Mo – So 10.00 – 18.00 Uhr<br />

Nov. – März: Di – So 10.30 – 16.00 Uhr<br />

www.museumspark.de<br />

Am Kanal<br />

Unser Haus befindet sich im Erholungsort<br />

Müllrose in direkter Lage zum Oder-Spree-<br />

Kanal mit kostenlosen Parkmöglichkeiten.<br />

Zum Verweilen und Genießen laden unser<br />

Biergarten und Gastraum ein.<br />

Ob zu Fuß oder per Rad, für Erholung<br />

Suchende und Naturliebhaber bieten die<br />

Wälder und Seen im Schlaubetal vielseitige<br />

Möglichkeiten zum Entspannen.<br />

Adresse<br />

Frankfurter Straße 70, 15299 Müllrose<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. – So. von 11 – 22 Uhr<br />

www.amkanal.de<br />

16 mein/4


Wohlfühloase am See<br />

Es zählt zu Recht zu den schönsten in Brandenburg.<br />

Das 4* Hotel Döllnsee-Schorfheide punktet<br />

in jeder Kategorie und liegt nur eine Stunde<br />

von Berlin entfernt, idyllisch eingebettet im Biosphärenreservat<br />

Schorfheide.<br />

Hier erwacht der Gast mit Vogelgezwitscher aus<br />

den angrenzenden Wäldern und wird vom Rauschen<br />

der Baumwipfel sanft in den Schlaf getragen.<br />

In diesem Kleinod fällt jeglicher Großstadtstress<br />

ab, was die Gäste sehr zu schätzen wissen.<br />

Das Haus legt nicht nur großen Wert auf Spitzenleistungen<br />

und Regionalität, sondern auch auf<br />

Nachhaltigkeit. Eine energetische Sanierung ermöglicht<br />

es, eigenen Strom und warmes Wasser<br />

zu erzeugen, um z. B. ein schönes Bad in den<br />

geschmackvoll ausgestatteten Suiten und<br />

Comfort-Zimmern zu nehmen.<br />

Für den perfekten Tagesausklang sorgen dann<br />

noch zusätzlich ein Glas Rotwein in der Hotelbar,<br />

ein Sprung in den Swimmingpool oder eine Verwöhnmassage<br />

für Körper, Geist und Seele.<br />

Hotel Döllnsee GmbH & Co KG<br />

Döllnkrug 2, 17268 Templin, OT Groß Dölln<br />

Telefon 039882/63-0, Fax: 039882/63-402<br />

E-Mail info@doellnsee.de<br />

www.doellnsee.de<br />

Meteorologischer<br />

Großdrachen um 1906<br />

Quelle: Archiv Richard-<br />

Aßmann-Observatorium<br />

Wettermuseum e. V.<br />

100 Jahre Weltrekord<br />

Auf 9750 m, fast so hoch wie Flugzeuge heute<br />

fliegen, stieg im Jahr 1919 ein meteorologischer<br />

Drachen, gestartet in Lindenberg bei Beeskow.<br />

Das damalige Aeronautische Observatorium<br />

existiert heute als Forschungseinrichtung des DWD<br />

weiter. Seit dem Jahr 2006 können Besucher, ob<br />

als Gruppe mit Führung oder allein, die Geschichte<br />

des Standortes und der Meteorologie insgesamt<br />

im Wettermuseum erkunden. Nur Zeit sollte man<br />

mitbringen, denn Wetterforschung ist vielfältig.<br />

Am 3. August wird der Weltrekord in Lindenberg<br />

gefeiert, Gäste sind herzlich willkommen.<br />

Die Dauerausstellung »Vom Wetter zum Klima«<br />

zeigt auf ca. 160 m 2 wesentliche Entwicklungen und<br />

Ereignisse aus rund 100 Jahren – und spannende<br />

Messverfahren, die Sie noch nicht kennen.<br />

mein/4<br />

Adresse<br />

Herzberger Straße 21 | 15848 Tauche, OT Lindenberg<br />

Telefon 033677 62521<br />

Mail: verein@wettermuseum.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

April – Okt.: So – Do 10 – 16 Uhr<br />

Nov. – März: Mo – Do 10 – 16 Uhr<br />

Wir haben an allen Feiertagen geschlossen.<br />

Führungen:<br />

mit Voranmeldung (auch außerhalb der<br />

Öffnungszeiten auf Anfrage möglich).<br />

ohne Anmeldung jeden Mittwoch 14 Uhr<br />

Klimaführung: Themenführung und Präsentation<br />

rund ums Klima (während der Ferien unregelmäßig,<br />

keine Veranstaltung am 07.08.<strong>2019</strong>).<br />

www.wettermuseum.de<br />

www.facebook.com/wettermuseum<br />

17


© Thomas Jahnke Photography<br />

© rachwal/shotshop.com<br />

Ein Ausflug ins Grüne<br />

Ab auf´s Rad und raus aus der Stadt – mit der<br />

S5 nach Strausberg.<br />

Vom Bahnhof radeln wir durch schattige Wälder<br />

zum Straussee, der uns mit zahlreichen Badestellen<br />

empfängt. Weiter geht´s in die Altstadt,<br />

ein Eis wäre jetzt genau das Richtige!<br />

Weiter nördlich entdecken wir ein Schild<br />

„Selbstpflücke“, klingt verlockend! Wir landen<br />

in Wesendahl mit seinen Feldern, Pferden und<br />

Obstplantagen. Hier ist die Welt noch in<br />

Ordnung. Mit einem Lächeln und feldfrischen<br />

Erdbeeren kehren wir Heim.<br />

Touristinformation Strausberg<br />

August-Bebel-Straße 1<br />

15344 Strausberg<br />

Telefon 03341 31 10 66<br />

E-Mail touristinfo@stadt-strausberg.de<br />

Öffnungszeiten (Mai bis September):<br />

Mo. – Fr. 9 – 17 Uhr<br />

Sa. & So. 10 – 16 Uhr<br />

www.www.strausberg.de<br />

www.facebook.com/<br />

ouristinformationStrausberg<br />

T<br />

Kulturfabrik Fuerstenwalde<br />

„DIE SEILSCHAFT“<br />

Gundermanns Lieder | Open Air<br />

30.08.<strong>2019</strong>, 19 Uhr<br />

IGOR SINGT – BENEDIKT EICHHORN<br />

MUSS BEGLEITEN<br />

Das neue Musikkabarett beiden Kleinkunst-<br />

Grandseigneurs mit der unverwechselbaren<br />

Mischung aus Provokation und Lust an Neuem<br />

07.09.<strong>2019</strong>, 19 Uhr<br />

Adresse<br />

Kulturfabrik Fürstenwalde gGmbH<br />

Domplatz 7 | 15517 Fürstenwalde/Spree<br />

Telefon 03361 – 22 88<br />

www.kulturfabrik-fuerstenwalde.de<br />

18 mein/4


Sommerrodelbahn Scharmützelbob<br />

Ihr sucht die ultimative Herausforderung?<br />

Dann seid ihr beim „Scharmützel-Bob“, der<br />

Ganzjahresrodelbahn mit angeschlossenem<br />

Bistro und einem Indoorbereich der besonderen<br />

Art, richtig!<br />

Für Spaß sorgt hier die Duellarena, eine Spiel-,<br />

Spaß- und Geschicklichkeitshalle, mit Bullriding,<br />

Baumstammspringen, dem Kletter Parcour,<br />

Sisyfox u.v.m.<br />

Für 5 Euro pro Person gibt es das Tagesticket.<br />

Selbstverständlich versorgen wir unsere Gäste<br />

auch mit Eis, Speisen und Getränken. Geöffnet<br />

haben wir fast täglich.<br />

Das Rodelteam freut sich auf euren Besuch.<br />

Nähere Informationen unter:<br />

www.scharmuetzelbob.de<br />

Scharmützel-Bob-GmbH<br />

Am Fuchsbau 7, 15526 Bad Saarow<br />

Telefon 03341 31 10 66<br />

E-Mail touristinfo@stadt-strausberg.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

täglich in der Saison von 10 – 18 Uhr<br />

www.scharmuetzelbob.de<br />

Kreuzfahrten und Expeditionsreisen<br />

mit Hapag-Lloyd Cruises<br />

Lassen Sie sich von unserem vielfältigen Kreuzfahrt-Angebot<br />

inspirieren. Ob Sie sich das elegante Flair von MS EUROPA<br />

gönnen, mit MS EUROPA 2 die große Freiheit genießen, ein<br />

echtes Abenteuer mit einem unserer Expeditionsschiffe<br />

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planen oder mit unserem Privajet ALBERT BALLIN die Wunder<br />

dieser Welt aus der Luft erleben. Sie haben es sich verdient !<br />

Wir beraten sie gern.<br />

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Ihre Reiseträume!<br />

ICH WAR FÜR SIE AN BORD.<br />

Ihr Peter Ruh<br />

Inhaber<br />

NTUI Reisecenter, Reisebüro am Kollwitzplatz<br />

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Knaackstraße 45, 10435 Berlin<br />

+49 30 - 4 00 56 68 70<br />

i berlin30@tui-reisecenter.de<br />

www.tui-reisecenter.de<br />

www.facebook.com/trckollwitzplatzberlin<br />

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Gerne sind wir zu folgenden Bürozeiten für Sie da:<br />

Montag – Freitag von 11 – 21 Uhr<br />

Samstag<br />

von 10 – 16 Uhr<br />

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SPRUNG.RAUM<br />

SPRUNG.RAUM Berlin ist der Trampolinpark<br />

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die ganze Familie!<br />

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Verbringt eine abwechslungsreiche Woche<br />

von montags bis freitags mit vielen Aktivitäten<br />

für drinnen und draußen.<br />

Adresse<br />

Malteserstraße 139 – 142 | 12277 Berlin<br />

Öffnungszeiten: <br />

Mo – Fr: 13 – 20 Uhr<br />

Sa: 10 – 21 Uhr<br />

So: 10 – 19 Uhr<br />

Sommerferien<br />

Mo – Fr: 11 – 18 Uhr<br />

Sa & So: 11 – 19 Uhr<br />

www.sprungraum.de/berlin<br />

Jambo Straußenfarm<br />

Die ca. 4 Hektar große Jambo<br />

Straußenfarm ist eine der schönsten<br />

und beliebtesten Besucher-Farmen<br />

Deutschlands, seit 2016 mitten im<br />

Herzen des Spreewald.<br />

Durch die großzügig angelegten<br />

Gehege und das gemütliche<br />

Ambiente im Besucherbereich<br />

vereinen sich Landwirtschaft,<br />

Tourismus und Gastronomie zu<br />

einem wundervollen Erlebnis.<br />

Unweit von uns finden Sie auch das Museumsdorf Glashütte, den Wildpark<br />

Johannismühle, das Tropical Islands und vieles mehr.<br />

Jambo Straußenfarm<br />

Kreblitzer Str. 3, 15926 Luckau OT Rüdingsdorf<br />

www.jambo-strauss.de<br />

20 mein/4


Schiffshebewerk-<br />

Niederfinow<br />

Europas größter Schiff-Fahrstuhl –<br />

in der Finowkanal-Region.<br />

Das beeindruckende technische<br />

Bauwerk und Denkmal am<br />

Rand vom Biosphärenreservat<br />

Schorfheide-Chorin.<br />

Dieses Bauwerk ist ein technisches<br />

Denkmal und stellt eine<br />

besondere touristische Attraktion<br />

dar. Jährlich kommen mehr als<br />

250 000 Besucher und besichtigen<br />

diese ungewöhnliche Konstruktion, die täglich ihre Funktionstüchtigkeit beweist.<br />

Das Schiffshebewerk überwindet einen Höhenunterschied von 36 m im Zuge des<br />

Oder-Havel-Kanals.<br />

Schiffshebewerk Niederfinow<br />

Hebewerkstraße 52, 16248 Niederfinow<br />

www.schiffshebewerk-niederfinow.info<br />

Biergartenzeit direkt am Alexanderplatz<br />

Besucht unseren gmiatlichen Biergarten!<br />

Mit Sommerbier, bayerischen<br />

Schmankerln und guter Stimmung!<br />

Karl-Liebknecht-Str. 30<br />

10178 Berlin<br />

030 - 67 96 65 52 0<br />

reservierung@berlin-hofbraeu.de<br />

www.hofbraeu-wirtshaus.de<br />

• 500 Plätze • Frisches Hofbräu Bier • und zünftige Schmankerl „Open Air“ genießen<br />

mein/4<br />

Den Sommer genießen im Herzen Berlins !


Germanische Siedlung<br />

In Klein Köris, Landkreis Dahme-Spreewald<br />

im Land Brandenburg, wurde 1976 bei<br />

Erdarbeiten eine germanische Siedlung<br />

entdeckt und bis 1995 großflächig untersucht.<br />

Bei Beteiligten der Untersuchungen und<br />

Einwohnern von Klein Köris entstand die Idee,<br />

die hier gewonnenen Erkenntnisse vor Ort<br />

zugänglich zu machen.<br />

In einer archäologischen Freilichtschau<br />

wollen wir die Gebäude, Brunnen und andere<br />

Einrichtungen an originalen Standorten wieder<br />

aufbauen, um einen Zeitausschnitt aus der Dorfentwicklung festzuhalten. Wir hoffen,<br />

auf diese Weise Geschichte lebendig und archäologische Ausgrabungsergebnisse für<br />

jeden erlebbar zu machen.<br />

Freilichtmuseum Germanische Siedlung Klein Köris e.V.<br />

Buschweg 2, 15746 Groß Köris, Ortsteil Klein Köris<br />

www.germanische-siedlung-klein-koeris.de<br />

Was darf es sein?<br />

Ein Ganzes – Was Halbes – Ein Viertel?<br />

Eine ganze Seite Eine halbe Seite Eine viertel Seite<br />

Für die Herbst-Ausgabe …<br />

jetzt noch schnell einen Platz reservieren.<br />

Der Abgabeschluss für Ihre Announce in der Herbst-Ausgabe ist<br />

der 10. August <strong>2019</strong> per eMail an: redaktion@meinviertel.berlin<br />

Preise auf Anfrage.<br />

22 mein/4


Luftfahrtmuseum<br />

Finowfurt<br />

Wir bieten Ihnen an einem Originalstandort<br />

eines ehemaligen sowjetischen<br />

Militärflugplatzes mit deutschen Wurzeln<br />

eine erlebnisreiche Begegnung mit der<br />

Luftfahrtgeschichte Brandenburgs …<br />

Die Geschichte des Museumsgeländes<br />

begann mit dem Aufbau eines Flugplatzes,<br />

erst der deutschen und dann der<br />

sowjetischen Luftwaffe. In den Wirren<br />

der politischen Wende erfolgte die<br />

Gründung des Luftfahrtmuseums Finowfurt. Diese kann detailliert in unserer neuen<br />

Museumsbroschüre nachgelesen werden.<br />

Luftfahrtmuseum Finowfurt<br />

Museumsstraße 1, 16244 Schorfheide<br />

www.luftfahrtmuseum-finowfurt.de<br />

Kindereisenbahnpark<br />

Wir spielen auf 16.800 m² Fläche mit einer<br />

Eisenbahn, auf der ihr mitfahren könnt!<br />

Die große Runde ist 1300 m lang und man<br />

ist fast 13 Minuten unterwegs und die kleine<br />

Runde ist 600 m lang. Fahrzeit rund 6 Minuten.<br />

Spielplatz<br />

Auf dem Spielplatz stehen dir eine Zweifeldschaukel,<br />

eine Wippe und eine Rutsche zur<br />

Verfügung. Gerne schaukeln auch die Mami´s<br />

und Papi´s.<br />

Verkehrsübungsplatz<br />

Auf dem Verkehrsübungsplatz mit echter kleiner Ampel könnt ihr mit Tretaustos üben.<br />

Natürlich auch mit größeren Tretautos als den hier abgebildeten.<br />

Planschbecken<br />

An heissen Tagen fluten wir unser Planschbecken mit kühlem Nass …<br />

Eisenbahnpark Wendisch Rietz e.V.<br />

Beeskower Chaussee 7d, 15864 Wendisch Rietz<br />

www.eisenbahn-park.de<br />

mein/4<br />

23


Internationales<br />

Fledermausmuseum<br />

<strong>Juli</strong>anenhof<br />

In <strong>Juli</strong>anenhof bei Reichenberg im Naturpark<br />

Märkische Schweiz hat der NABU den<br />

Fledermäusen – den nachts „fliegenden<br />

Mäusen“ – mietfrei ein Haus hergerichtet.<br />

Es ist ein in der Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

in märkisch landschaftstypischer Feldstein-<br />

Ziegel-Bauweise errichtetes Stallgebäude<br />

eines ehemaligen Gutshofs.<br />

Das Projekt des Internationalen<br />

Fledermausmuseums ist eine Initiative zur Umsetzung des Artenschutzprogramms<br />

„Fledermäuse im Naturpark Märkische Schweiz“.<br />

NABU Regionalverband Strausberg- Märkische Schweiz e.V.<br />

Internationales Fledermausmuseum<br />

<strong>Juli</strong>anenhof 15 B, 15377 Märkische Höhe<br />

www.fledermausmuseum-julianenhof.de<br />

GeoPark Eiszeitland<br />

Auf drei Etagen Ausstellungsfläche können<br />

Sie im Besucher- und Informationszentrum des<br />

Nationalen GeoParks Eiszeitland am Oderrand<br />

am Rande des UNESCO-Weltnaturerbes<br />

Buchenwald Grumsin die Entstehung der<br />

Landschaft und die der sie umgebenden Natur<br />

erleben.<br />

Mit Modellen, interaktiver Technik und<br />

anschaulichen Erklärungen bietet die<br />

Ausstellung die Möglichkeit, Eiszeit zu erfahren.<br />

Den Auftakt für die Reise in die<br />

Vergangenheit, als Brandenburg noch unter dickem Inlandeis lag, bildet der Nachbau<br />

eines Gletschertunnels mit den Geräuschen von knackendem Eis, aufgenommen in<br />

einem noch heute aktiven Gletscher. Vorbei am Mammutbackenzahn, welchen das<br />

Binnenschifffahrtsmuseum Oderberg als Dauerleihgabe zur Verfügung stellte, finden<br />

Sie wissenschaftlichen Erklärungen, zu den Gesteinen und zur Landschaftsgestaltung.<br />

Adresse<br />

Zur Mühle 51, 16247 Ziethen OT Groß-Ziethen<br />

www.geopark-eiszeitland.de<br />

24 mein/4


Fahrgastschifffahrt<br />

Treidelkahn<br />

Wir bieten Ihnen auf einer der ältesten und<br />

romanischsten Binnenwasserstraßen Brandenburgs<br />

eine Kahnfahrt der besonderen Art.<br />

Hier finden Sie eine Naturkulisse vor, mit der<br />

Sie vom Alltag abschalten können.<br />

In einer unverbrauchten Natur schippern wir<br />

ca. 90 Minuten mit einer über 40 Jahre alten<br />

Hechtschute vom Mühlenterich in Groß Lindow<br />

bis zur Schleuse Weißenspring und zurück.<br />

Unser Treidelkahn ist speziell geeignet für<br />

Fahrten in flachen Gewässern und ermöglicht Ihnen damit, entspannt bei Kaffee und<br />

Kuchen oder bei einem Glas Wein eine herrliche Landschaft zu genießen und seltene<br />

Vögel zu beobachten. Gern organisieren wir auch Hochzeitsfahrten, Trauungen an Bord<br />

oder Taufen mit Gottesdienst.<br />

Fahrgastschifffahrt Treidelkahn<br />

Am Mühlenteich, 15295 Groß Lindow<br />

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Ferropolis<br />

Im Freilichtmuseum Ferropolis begeben<br />

Sie sich auf eine Reise in die Vergangenheit<br />

und in die Zukunft. Ferropolis, die Stadt aus<br />

Eisen, war Energie und Technik. Dieser graue<br />

Arbeitsalltag atmet heute bunteste Kultur.<br />

Ferropolis macht nachdenklich, ist aber auch<br />

Entspannung in der Natur.<br />

Die „Stadt“ berührt den Geist und erzeugt<br />

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jeder mit seiner eigenen Geschichte, auf<br />

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Tagebaus bedeckt.<br />

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die ganz bewusst mit ihrer Vergangenheit spielt.<br />

FERROPOLIS – Stadt aus Eisen<br />

Ferropolisstraße 1, 06773 Gräfenhainichen<br />

www.ferropolis.de<br />

mein/4<br />

25


26 mein/4


Grüne Wabe<br />

Die Grüne Wabe ist ein als Parkzentrum<br />

geplantes Gebäude im Kleinen-Spreewald-<br />

Park. Es soll mit einem großen Veranstaltungsraum<br />

und einer Umweltküche für<br />

diverse Veranstaltungen und Aktivitäten<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Hauptzweck ist die Umweltbildung<br />

für Kinder und Jugendliche, denen in<br />

unterschietlichen Aktionen Belange des<br />

Natur- und Artenschutzes, der gesunden<br />

Ernährung und nachhaltiges Handeln zum<br />

Schutz von Natur und Umwelt nahe gebracht<br />

werden sollen.<br />

Naturschutzaktiv Schöneiche e.V.<br />

Berliner Straße 2, 15566 Schöneiche<br />

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mein/4<br />

27


Dein Leben<br />

verbessern?<br />

Kannst du<br />

im Schlaf!<br />

Wie fühlst du dich heute? Gut?<br />

Dann hat dein Schlafzimmer<br />

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Barauszahlung ist nicht möglich. Die Aktion gilt nicht für Lieferungen aus<br />

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Rubrik<br />

Die dunkelste Stunde<br />

Erfahrungsberichte – über das Leben mit einer Depression.<br />

Jeder kennt sie, die Situationen, in der man nicht mehr weiter weiß. Situationen, in denen man die Sonne<br />

nicht mehr sehen kann und fast verschluckt wird von der Dunkelheit. Vier Leserinnen schildern euch ihre<br />

Situationen und zeigen Lösungswege. Gebt nicht auf, ihr seid nicht allein!<br />

Ein Literaturwettbewerb mit Folgen<br />

Die Deutsche Stiftung Eierstockkrebs hatte vor einem Jahr zu einem Literatur-Wettbewerb aufgerufen.<br />

Authentische Texte zu allen Bereichen des Lebens, die direkt oder indirekt das Thema<br />

Eierstockkrebs, Leben oder Lebensfreude berühren, waren gefragt. Egal aus welcher Perspektive:<br />

Ob Betroffene/Patientin, Angehörige, Freunde, Therapeuten oder einfach Beobachter. Der Aufruf<br />

war offen und richtete sich an literarisch Versierte genau wie an jeden, der sich für die Thematik<br />

interessiert. Es ging um die Gefühle und Gedanken, die der Text erweckt und dessen Potential,<br />

Dialoge mit sich selbst und anderen Menschen zu provozieren.<br />

Der dunkelste Tag<br />

Zu dem Zeitpunkt als der Literaturwettbewerb ausgerufen<br />

wurde, war ich in einer sehr schwierigen Verfassung.<br />

Hinter mir lag eine Serie von Todesfällen in der<br />

Familie und im Freundeskreis - gipfelnd im Herztod<br />

des Vaters meiner Kinder. Eine Krise, die ich noch<br />

kaum überwunden hatte.<br />

Nun war ich als Mitglied der Jury mit all den Texten<br />

konfrontiert, die Frauen mit Eierstockkrebs einsendeten.<br />

Zunächst fiel es mir sehr schwer, professionell<br />

damit umzugehen. Ich war sehr empfänglich für den<br />

Schock der Diagnose und die Ohnmacht, die diese<br />

abrupte Lebensänderung oft auslöst. Nicht selten<br />

musste ich weinen, wenn ein gut geschriebener Text<br />

mich berührte, mir das Schicksal einer Frau zu Her-<br />

Info:<br />

www.berliner-krisendienst.de<br />

www.awo.org/beratung-finden<br />

www.ot-berlin.de<br />

32 mein/4


Die dunkelste Stunde<br />

zen ging. Wunderbare Texte waren oft auch in unseren<br />

Schreibseminaren an der Charité zu hören, wo<br />

wir auf Initiative von Professor Sehouli seit 2017 regelmäßig<br />

Patientinnen mit Krebserkrankung Schreibseminare<br />

gaben, damit sie aus der Erstarrung heraus<br />

und wieder hin zu neuer Lebenskraft finden konnten.<br />

Jeder Mensch kann schreiben und jeder Text hat<br />

seine Berechtigung – manchmal bleibt es bei einem<br />

hilfreichen Erlebnisbericht und manchmal entsteht<br />

dabei auch Literatur. Die Vorgabe war: Alles darf,<br />

alles kann sein. Insofern ging es auch nicht um die<br />

Bewertung nach starren Kriterien eines Feuilletons,<br />

sondern eher um den Mut, sich schreibend zu zeigen<br />

und den Weg aus einer Krise hin zur Lebensfreude<br />

nachvollziehbar zu machen.<br />

In den Dialog gehen – erst mit sich, dann mit<br />

den anderen<br />

Professor Dr. Jalid Sehouli, Arzt, Wissenschaftler<br />

mit dem Schwerpunkt Eierstockkrebs und selbst<br />

auch Schriftsteller, initiierte diese Aktion und sagt:<br />

„Schreiben bedeutet, in Dialog zu gehen, ganz bewusst<br />

– und zwar mit sich selbst und es ist die großartige<br />

Möglichkeit, mit anderen Menschen ins Gespräch<br />

zu kommen“.<br />

Der „Dialog mit anderen“ ist nicht nur über das eigene<br />

Schreiben und Vorlesen möglich, sondern kann<br />

auch funktionieren, wenn man sich schreibend mit<br />

literarischen Texten auseinandersetzt, die von Menschen<br />

mit ähnlichen Problemen, Lebensthemen und<br />

Philosophien verfasst wurden.<br />

Die Texte können eine sogenannte bibliotherapeutische<br />

Wirkung erhalten. Über einen „eigenen“ oder<br />

„fremden“ Text kann den eigenen Gefühlen ein Sprachraum<br />

eröffnet werden. Eine derart erweiternde Selbstwahrnehmung<br />

kann Patientinnen und Betroffenen bei<br />

der wichtigen Klärung von existentiellen Lebensfragen<br />

unterstützen und sie aus der Erstarrung nach der Diagnose<br />

Krebs führen. So hatte ich es immer propagiert.<br />

Aber würde das Schreiben auch mir selbst helfen?<br />

Kummer und Katharsis<br />

Zuerst konnte ich nicht schreiben. Mir half aber in<br />

meiner Trauer, lesend den vehementen Kummer anderer<br />

Menschen kennenzulernen. Ich fühlte mit, ich<br />

verlor mich in den Texten. Wenn ich schlucken musste<br />

bei der Schilderung einer Frau, die kleine Kinder<br />

zurücklassen wird, wenn sie viel zu früh gehen muss,<br />

dann liefen mir die Tränen über die Wangen und<br />

mein emotionales Karussell fand keinen Halt. Aber<br />

es war auch wie eine Katharsis. Es war gut, über das<br />

Mitfühlen bei anderen Schicksalen die eigene Erstarrung<br />

loszulassen, sich das Weinen zu erlauben, das<br />

ich mir im Kontakt zu meinen Kindern verboten hatte<br />

- eine(r) musste stark sein und alles Organisatorische<br />

bewältigen. Und das war in diesem Moment ich.<br />

Aber bei den Frauen, da konnte ich stellvertretend<br />

meinen ganzen Schmerz hinaus lassen und irgendwann<br />

wieder selbst ins Schreiben finden und meine<br />

eigenen schreibtherapeutischen Ratschläge zu Trauer<br />

und Trost befolgen. Es dauerte eine Weile. Über<br />

die Zeit nahm ich dann auch wahr, dass hier nicht<br />

nur vom Schicksal gebeutelte Frauen schrieben, sondern<br />

Frauen, die sich in ihre Lebensfreude zurück<br />

gekämpft hatten. Die jetzt jeden Tag intensiv lebten,<br />

so gut es eben ging. Die Humor zeigten und vor allem<br />

auch, dass sie mehr waren als nur eine vom Krebs<br />

gezeichnete Patientin.<br />

Bibliotherapeutische Hilfe –<br />

authentische Heldinnen<br />

Und so nahm ich mir an all diesen Heldinnen des<br />

Alltags, die ich zumeist nur aus ihren Texten kannte,<br />

ein Beispiel. Diese bibliotherapeutische Erfahrung<br />

hat mir sehr geholfen. Die Erfahrung mit an Krebs<br />

erkrankten Frauen aus unseren Schreibseminaren und<br />

in individueller Praxis ist in unser Buch „Mit Schreiben<br />

zu neuer Lebenskraft“ eingeflossen. Ich glaube,<br />

die dort angesprochenen Themen – Emotionen, Ressourcen,<br />

Das Wesentliche leben – spielen bei vielen<br />

Krankheiten eine Rolle. Die Methoden und Techniken<br />

des Gesundheitsfördernden Kreativen Schreibens<br />

lassen sich auf viele Krankheiten übertragen. Denn<br />

beim Langzeitüberleben geht es vor allem darum: Die<br />

Kunst, unbeirrbar jeden neuen Tag als Chance zu sehen,<br />

zu wissen, aus welcher Quelle sich die eigene<br />

Lebenskraft speist und dem Leben dort Raum geben,<br />

wo es schon lange hin will. Dabei spielt das Ausleben<br />

eigener Kreativität eine große Rolle und dazu kann<br />

das Schreiben gehören. <br />

■<br />

mein/4<br />

33


Mit Schreiben zu neuer Lebenskraft<br />

Schreiben, um das Leben zurück zu bekommen!<br />

Das ist die Maxime für eine Gruppe Menschen, die<br />

ihre Depressionen, Krebserkrankungen oder den Tod<br />

naher Angehöriger verkraften müssen.<br />

Die Diagnose einer Krebserkrankung oder der tiefe<br />

Fall in die Depression sowie weitere schwere Schicksalsschläge,<br />

die das Leben eines Menschen hart treffen,<br />

befällt sie oft völlig unvorbereitet und unerwartet. Es<br />

entsteht ein Gefühl der Ohnmacht, die es zu überwinden<br />

gilt, um sich der Erkrankung, dem Verlust usw.<br />

konstruktiv stellen zu können.<br />

diesen Weg erforscht, studiert und entwickelt. Schreiben<br />

hilft, psychische und physische Krankheiten zu<br />

überwinden und Leiden zu lindern. Die therapeutische<br />

Wirkung des Schreibens ist mittlerweile gut erforscht<br />

und durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt.<br />

Gemeinsam mit ihrer Kollegin Jutta Michaud und dem<br />

Direktor der Klinik für Gynäkologie an der Berliner<br />

Charitee, Prof. Dr. Jalid Sehouli hat sie ein Übungsbuch<br />

speziell für Frauen mit Krebserkrankung und ihre<br />

Angehörigen entwickelt.<br />

■<br />

Hilfe durch<br />

Kreatives Schreiben<br />

Kreatives Schreiben kann hier entscheidende positive<br />

Impulse setzen. Es kann dabei helfen, sich zu vergegenwärtigen,<br />

was im Augenblick noch trägt, Kraftquellen<br />

aufzuspüren und langsam wieder positive Gefühle zu<br />

entwickeln. Die Schreib-und Kreativitätstherapeutin<br />

Susanne Diehm hat für sich und andere Menschen<br />

Susanne Diehm und<br />

Jutta Michaud präsentieren<br />

mit Prof. Dr.<br />

Jalid Sehouli viele<br />

Schreibübungen, die<br />

Frauen dabei helfen,<br />

eine Krebsdiagnose<br />

konstruktiv zu verarbeiten,<br />

neue innere<br />

Stabilität zu gewinnen<br />

und wertvolle Schritte<br />

auf dem Weg zur Genesung einzuschlagen.<br />

Angehörige finden eigene Schreibimpulse, wie<br />

sie ihre kranken Familienmitglieder bestmöglich<br />

unterstützen können.<br />

Kösel-Verlag, München, 18 €<br />

34 mein/4


Rubrik<br />

Dunkle Stunden, helle Stunden<br />

„Ich bekenne, ich habe gelebt“, heißt ein Buch von Pablo Neruda; meine große Schwester las es<br />

und sprach viel davon. Sie war damals 16 und ich 7Jahre alt.<br />

Sie ist mittlerweile verstorben und ich lebe noch. Der<br />

Titel begleitet mich durch mein Leben. An besagtem<br />

13. Juni, als ich den „hochgradigen Verdacht der Diagnose<br />

Eierstockkrebs“ bekam, schoss er mir wie ein<br />

Komet durch das Gehirn, – dazu der Gedanke: „Wird<br />

dies mein letzter Sommer sein?“.<br />

Ich löste mich auf, zerfloss, von diesem gedachten Satz<br />

getroffen, in Schwäche. Der Entschluss „mich niemals<br />

den Mühlen der Medizin, der hündischen Hoffnung<br />

auf gnädiges Weiterleben hingeben, … wenn der sichere<br />

Tod durch dieses Wort K… vorprogrammiert ist.“ Ich<br />

wollte keine Operation, keinen Krankenhausaufenthalt<br />

und vor allen Dingen nicht, meine jährliche Reise, während<br />

meines freien Monats, aufgeben „Heimat, Meer<br />

und Schreiben“. Ein Auszeit, die ich mir jedes Jahr im<br />

<strong>Juli</strong>/August gönne.<br />

Doch ich fügte mich, ließ mich operieren. Der Sommer<br />

kam und ging und für mich war er gnädig und dauerte<br />

bis in den November an. Ich lebte weiter, explorierte<br />

neue Erfahrungen in Form von adjuvanten Chemotherapien,<br />

wie es so hübsch heißt, die ich schreibend<br />

verarbeitete und lernte beim Begießen unseres Hausdachgartens<br />

jede Blume kennen und lieben.<br />

Ich lebe von Schritt zu Schritt, davor erstarrte ich in<br />

Angst. Mein ganzes Leben lang wartete ich auf Katastrophen.<br />

Wie viele dunkle Momente, Tragödien,<br />

Dramen erlebte ich? Trennungen, die mich in Selbstmordgelüste<br />

trieben. Todesfälle, bis ich meine gesamte<br />

Familie in ihren Urnen im Familiengrab verabschiedete.<br />

Schicksal mit dem Namen einer Krankheit. Ich, die<br />

Krankenhausphobikerin, habe mir den Bauch vom<br />

Brustbein zum Schambein aufschneiden lassen und<br />

sehe meinen zerbeulten Bauch und eine schlangenhaft<br />

windende Narbe, die heilt. Es gibt plötzlich in diesem<br />

meinem geliebten Körpertempel taube Stellen, durchtrennte<br />

Nerven.<br />

Ich lebe, habe überlebt, lebe<br />

weiter, wenn auch versehrt.<br />

Meine Arbeitgeberin hat sich<br />

meiner empathiefrei entledigt,<br />

für eine singende und tanzende<br />

Hauptrolle bin ich nicht<br />

belastbar genug. Ich bin<br />

auf Null. „Je repars a zero“,<br />

singt Edith Piaff. Manchmal<br />

stolpere ich über meine<br />

tauben Füße und spüre die Dornen<br />

nicht, in die ich trete. Dann übe ich wieder<br />

barfuss das Tanzen und grüße die Spatzen und<br />

Schmetterlinge.<br />

Geschenke gibt es, ja. Die Jahre zuvor hatten graue<br />

Herren mich getrieben, beraubt, nun blühen meine befreiten<br />

Zeitblumen wieder. Sie sind schön, üppig, bunt.<br />

Wie lange sie noch blühen, weiß ich nicht.<br />

Ich schreibe, ich schreibe über sie.<br />

■<br />

mein/4<br />

35


„Versuche so gut es<br />

geht aktiv zu bleiben“<br />

Liebes Redaktionsteam von mein/4,<br />

das Thema Depressionen und Aufklärung dazu liegt mir sehr am Herzen. Daher freue ich mich, dass<br />

Ihr Euch dieser Erkrankung widmet und schreibe Euch über meine Erfahrungen.<br />

Mit meinen inzwischen 50 Jahren kenne ich Depressionen<br />

seit meinen 14. Lebensjahr. Die Krankheit ist<br />

chronisch und sucht mich in jetzt regelmäßigen Abständen<br />

heim. In meiner Jugend waren die Abstände<br />

zwischen den Episoden noch größer und konnten mehrere<br />

Jahre betragen. Inzwischen habe ich eigentlich jedes<br />

Jahr damit zu tun. Soweit zum Hintergrund.<br />

Erstmal zu den Dingen, die ich selbst tun kann, wenn<br />

ich wieder mal nur schwarz sehe und nicht in den Spiegel<br />

schauen mag:<br />

Da ist die Bewegung, ganz gleich welcher Art. Wenn<br />

nichts mehr geht, eben ein kurzer Spaziergang. Es ist<br />

wichtig, dass ich die Wohnung zumindest einmal am<br />

Tag verlasse. Wer es nicht schafft aufzustehen, dem ist<br />

damit nicht geholfen, aber dann schafft man es meiner<br />

Erfahrung nach eh nur mit Hilfe anderer.<br />

Gibt es Dinge, die noch Freude machen und von den<br />

trüben Gedanken ablenken? Dann unbedingt machen!<br />

Auch wenn man den halben Tag vor Netflix hängt -<br />

Hauptsache ich habe zumindest zeitweise ein besseres<br />

Gefühl. Hilft vielleicht Musik, Meditation (bei<br />

Depressionen sehr empfohlen, vor allem vorbeugend)<br />

oder Singen?<br />

Insgesamt ist mein Motto: Versuche so gut es geht aktiv<br />

zu bleiben. Wobei aktiv hier nicht große Anstrengungen<br />

meint, sondern das, was man sich zutraut und<br />

was etwas Spaß machen könnte. Schon das Einkaufen<br />

kann eine riesige Aufgabe sein und ich gestehe mir zu,<br />

dass mich ein Freund begleitet, selbst wenn ich mir<br />

dabei blöd vorkomme.<br />

Geholfen haben mir meine Freunde. Ich habe sie immer<br />

eingeweiht und da ich die meisten schon sehr<br />

lange kenne, war es nicht notwendig etwas zu erklären.<br />

Es war einfach mal wieder soweit. Die Tatsache,<br />

dass mich meine Freunde treffen wollen, obwohl ich<br />

mich selbst nicht ertrage, hilft mir das eigene Gefühl<br />

etwas zu relativieren. Gespräche mit wirklich vertrauten<br />

Menschen sind mir wichtig und es ist immer gut,<br />

wenn jemand da ist, der mich daran erinnert, dass<br />

es auch wieder besser wird. Obwohl ich diese Erfahrung<br />

ja immer wieder gemacht habe, ist das in der<br />

Depression nicht vorstellbar. Gut ist auch, wenn ich<br />

jemandem helfen kann. Dann fühle ich mich nicht<br />

ganz so schlecht und nutzlos.<br />

Medikamente gehören zu meinem Leben. Ich werde<br />

sie immer nehmen müssen. Ich würde sie auch empfehlen.<br />

Sie verändern nicht das Wesen eines Menschen<br />

wie viele befürchten, sondern bringen die Botenstoffe<br />

im Hirn wieder ins Gleichgewicht.<br />

Psychotherapie ist auf jeden Fall hilfreich. Sie soll<br />

ebenso viel bewirken wie Medikamente. Vertrauen<br />

und Wellenlänge müssen stimmen. Der Haken ist<br />

hier natürlich, dass es zu wenig Therapieplätze gibt.<br />

Für mich sind die Gespräche mit meiner Therapeutin<br />

Gold wert, ob ich gerade in einer Krise stecke oder<br />

nicht.<br />

Und wenn es gar nicht anders geht, gibt es das Krankenhaus.<br />

Das ist wirklich die Option für den Worst<br />

Case. Ein Aufenthalt in der Psychiatrie belastet<br />

aufgrund der noch Kränkeren, auf die man treffen<br />

kann. Wenn es aber zuhause nicht mehr geht, man<br />

keine Tagesstruktur mehr hat und dann noch Selbstmordgedanken<br />

an Macht gewinnen, sollte man die<br />

Notbremse ziehen. Es gibt auch die Variante der<br />

psychiatrischen Tagesklinik. Dort verbringt man die<br />

Zeit eines Arbeitstages, schläft Zuhause und kann<br />

unterschiedliche Angebote nutzen. Ärztliche und<br />

psychotherapeutische Betreuung gehören dazu. Aber<br />

auch Sport, Ergotherapie und viele Gruppenangebote<br />

ermöglichen den Erfahrungsaustausch und vermitteln<br />

hilfreiche Informationen zur Erkrankung.<br />

Viele Grüße, B.<br />

■<br />

36 mein/4


Designed by Freepik<br />

Rubrik<br />

Das unabhängige<br />

Stadtmagazin<br />

aus Berlin<br />

jetzt mit vielen Tipps und Portraits<br />

unter mein/4 TV auf<br />

mein/4<br />

37


Rubrik<br />

Wo wohnen?<br />

Meine erste Wohnung werde ich nicht vergessen. Sie kam mit roter Auslegware im Zimmer und<br />

eigelbem Linoleum in der Küche. Die Wände strich ich damals bordeauxrot.<br />

Ein Kommentar von Babet Mader<br />

38 mein/4


Wo wohnen?<br />

Das war in Köpenick vor 22 Jahren. Danach folgten<br />

Wohnungen in Kreuzberg, Neukölln, Friedrichshain,<br />

Prenzlauer Berg. Man sagte mir oft, es sei wohl mein<br />

Hobby, das Umziehen. Ich sagte, dass ist eher ein Hobby<br />

unter Berlinern. Ich erinnere mich, wie ich mit einem<br />

Bollerwagen von der Grünberger in die Boxhagener zog,<br />

oder mit nur zwei Müllsäcken voller Klamotten und einer<br />

Matratze in die Gleimstraße fuhr. Wohnungen zu<br />

bekommen war nie ein Problem. Lediglich das Ummelden<br />

war anstrengend.<br />

Seit drei Jahren lebe ich nun in Pankow. Es ist gemütlich<br />

hier und das ist auch gut so, denn wenn es auf dem<br />

Wohnungsmarkt so bleibt, muss ich, ob ich will oder<br />

nicht, hier wohnen bleiben. Eigentlich sind wir eine<br />

Patchworkfamilie: Er mit Sohn, ich mit Tochter. Er in<br />

Mitte (2-Zimmer-Wohnung), ich in Pankow (2-Zimmer-Wohnung).<br />

Klar würden wir gern zusammenziehen.<br />

Aber das ist leider nicht möglich, denn es gibt<br />

keine Wohnungen, die wir uns leisten können. Obwohl<br />

wir beide berufstätig sind, sind allein schon die Kaltmieten<br />

in Kreuzberg (ab 2.100 Euro bis 6.500 Euro<br />

im Monat), Mitte (ab 2.300 bis oben offen) oder auch<br />

Treptow (ab 1.800 bis 2.900 Euro) unerschwinglich.<br />

Wir schaffen es nicht mit unseren 40-Stunden-Jobs für<br />

eine vierköpfige Familie eine Wohnung zu finden, die<br />

wir uns leisten können. Und damit sind wir nicht allein.<br />

Meine Freundin wohnt zu fünft in einer dreieinhalb<br />

Zimmerwohnung im Wedding, weil es nichts gibt, wo<br />

sie hinziehen könnten. Da ist rein gar nichts im Budget,<br />

trotz zweifach gutem Einkommen. Im Sommer wird<br />

bei ihnen umgebaut, sodass die Wohnung danach für<br />

5 Personen kompatibel ist. Wenn wir Kaffee trinken<br />

da. Gelte ich deshalb als unflexibel? Nein! Ich finde, es<br />

sollte möglich sein, seinen Lebensmittelpunkt zu erhalten.<br />

Ich möchte nicht verdrängt werden! Aber was kann<br />

ich tun?<br />

Demonstrieren bringt nichts. Ich tue das zwar, aber nur<br />

damit das Gefühl meiner Machtlosigkeit nicht überhand<br />

gewinnt. Der Politik ist es relativ egal, ob ich da auf der<br />

Straße stehe. Hauptsache Geld kommt in die Kassen.<br />

Und wie war das noch gleich mit der Mietpreisbremse?<br />

Einfach lächerlich! Und soziale Erhaltungsgebiete?<br />

Wieso gibt es dort gefühlt so wenig Platz oder wie stand<br />

es im Jahresbericht 2017: „Die Zahl der Einwohner hat<br />

in allen sozialen Erhaltungsgebieten prozentual stärker<br />

zugenommen als die Zahl der Wohnungen.“<br />

Gegenüber meinem Büro gibt es ein Mehrfamilienhaus,<br />

das nun ein Einfamilienhaus ist. Man munkelt,<br />

es habe ein jemand aus London gekauft, damit er ein<br />

paar Wochenenden hier in Berlin abhängen kann. Ich<br />

habe noch nie jemanden rein- oder rausgehen sehen.<br />

Meine Freundin erzählt mir, dass das Kaufen von Bauland<br />

und alten Häusern in Berlin die Gewinnspanne in<br />

kürzester Zeit in die Höhe schnellen lässt. Man muss<br />

nicht einmal was machen. Einfach nur: shop and drop.<br />

Klar, das Angebote bestimmt die Nachfrage und die<br />

Nachfrage ist groß!<br />

Was passiert mit einer Stadt, die ihre eigenen Bewohner<br />

verdrängt? Wo bleibt die Diversität? Wo die Kinder?<br />

Wo die Kitas? Wo die Familien? Wo sollen die Singles<br />

hin? Die verrückten Studenten WGs? Wo die Clubs<br />

und die kleinen Läden, wo die Neustarter, die Probierer,<br />

die Kleinkünstler und vor allem: die Menschen mit<br />

weniger Einkommen?<br />

Alternative Umland?<br />

und darüber sprechen, bleibt Unmut nicht aus. Für<br />

wen sind diese Wohnungen? Wer soll in ihnen leben<br />

und was macht das mit der Stadt?<br />

Klar gibt es Wohnraum. Im Umland zum Beispiel oder<br />

im stetig wachsenden Speckgürtel, aber mein soziales<br />

Umfeld und das meiner Tochter ist in Pankow, Prenzlauer<br />

Berg und Mitte gelegen. Hier geht sie zur Schule,<br />

hier sind ihre Freunde, hier arbeite ich und hier ist auch<br />

mein kleines Schreibbüro. Wir leben nun mal hier, nicht<br />

Die Erhaltungsgebiete können unmöglich alles auffangen!<br />

Ich renne meinem Vermieter seit zwei Jahren<br />

wegen neuer Fenster hinterher. Meine sind am verschimmeln.<br />

Als ich mit einem Nachbarn darüber ins<br />

Gespräch komme, lacht er: „Das mache ich auch. Neulich<br />

hatte ich ein Schreiben im Kasten, in dem mir geraten<br />

wurde, mir einfach eine neue Wohnung zu suchen,<br />

wenn ich mit meiner jetzigen nicht zufrieden sei.“<br />

Sowas kann man als Vermieter eben nun machen. ■<br />

mein/4<br />

39


Rubrik<br />

Feier zum 25. Jahrestag der Erhebung vor<br />

der Gethsemanekirche am 7.10.2014<br />

Foto: Wilfried Bergholz<br />

Über Mut, Glück<br />

und Aufbegehren<br />

Wilfried Bergholz (65) wohnt seit 40 Jahren in Prenzlauer Berg und hat über den Aufstand in Ostberlin<br />

1989 ein Buch geschrieben: „Die letzte Fahrt mit dem Fahrrad – 19 Gespräche mit Matteo<br />

über Mut, Glück und Aufbegehren in der DDR“. Matteo (15) ist der jüngste von seinen vier Söhnen.<br />

Zum 30. Jubiläum der „Friedlichen Revolution“ hier ein kurzer Ausschnitt aus seinem Buch:<br />

Wilfried Bergholz<br />

Wirklich brisant wurde die Lage in Berlin erst, als<br />

am 7. Oktober Hunderte, später Tausende friedlich<br />

zum Palast der Republik zogen, um Gorbatschow zu<br />

sehen, ihn zu beeindrucken und dem „staatlichen<br />

Fest“ ein anderes Gesicht zu geben. Es wurde der<br />

40. Jahrestag der DDR gefeiert. Ich ließ mich über<br />

die Rathausstraße bis zur Spree mitziehen. Irgendwie<br />

gab es bei mir die Illusion, Gorbatschow könnte<br />

sich auf dem Balkon zeigen, aber die Damen und<br />

Herren wiegten sich drinnen im Walzer. Später sollen<br />

sie total besoffen durch den Palast gekrochen sein.<br />

Gegen 23 Uhr setzte ich mich am Spittelmarkt in die<br />

U-Bahn und fuhr nach Hause. Kurz darauf wurde es<br />

unten in der Schönhauser Allee laut. Ich machte das<br />

Fenster auf und schaute auf die Straße. Die Polizei<br />

hatte die Demonstranten zuerst bis zur Mollstraße<br />

zurückgedrängt und scheuchte die aufgebrachten<br />

Groß-Demo des Volkes am 4.11.1989, hier vor dem<br />

Palast der Republik, auf dem Plakat: Demokratie<br />

jetzt / Foto: Wilfried Bergholz<br />

40 mein/4


Mut, Glück und Aufbegehren<br />

Wilfried Bergholz 1988 an seinem Schreibtisch auf<br />

dem Dach der Schönhauser, luftig und mit freiem<br />

Blick über die Stadt / Foto: Norbert Bischoff<br />

Derselbe Ort 30 Jahre später und dieselbe<br />

Ausstattung: Stuhl, Tisch, Jacke, Schreibmaschine<br />

und Tasse / Foto: Dietmar Schenkendorf<br />

Menschen dann nach Prenzlauer Berg hinauf. Dabei<br />

kamen auch seltsame Fahrzeuge zum Einsatz, die ich<br />

vorher noch nie gesehen hatte. Mannschaftswagen<br />

vom Typ W50, an denen vorne so etwas wie Schiebeschilder<br />

montiert waren und die fuhren zu zweit nebeneinander<br />

die Straße hoch. An der Ecke Stargarder<br />

Straße fluteten die Menschen in Richtung Gethsemanekirche.<br />

Ich schloss das Fenster und stürzte die<br />

Treppe herunter. Die Polizei hatte mehrere Sperrketten<br />

gebildet. Die wurden, soweit ich das sehen<br />

konnte, überwiegend aus jungen Rekruten gebildet.<br />

Sie hatten sich untergehakt und mir schien, als hätten<br />

sie Angst. Das waren alles junge Burschen so um<br />

die 18 Jahre alt, zum Wehrdienst bei der Volkspolizei<br />

eingezogen. Ich stand vor meiner Haustür und<br />

konnte mich nicht bewegen, alles voller Menschen.<br />

Inzwischen war die Stargarder abgeriegelt und die<br />

Leute strömten weiter in Richtung S-Bahnhof. Ich<br />

sah, wie einzelne Passanten herausgegriffen und auf<br />

die Pritsche von LKWs gestoßen wurden. Seltsamerweise<br />

kann ich mich nicht erinnern, ob Parolen gerufen<br />

wurden. Ich fühlte mich wie in einem tosenden<br />

Meer, darin einige vereinzelte Schreie von Frauen.<br />

Ich versuchte zur Kirche durchzukommen. Dazu<br />

holte ich meinen Personalausweis raus, den musste<br />

man in der DDR immer dabei haben, und sagte den<br />

jungen Polizisten, dass ich hier wohne und jetzt zur<br />

Nachtschicht müsse. Sie ließen mich passieren. Auch<br />

die Stargarder war voller Menschen, eine weitere Absperrung<br />

war gleich hinter der Kreuzung, etwa da, wo<br />

früher der Bäcker war, heute ist da ein Schuhgeschäft.<br />

Auch diese Kette konnte ich passieren als „Schichtarbeiter“<br />

und sah, dass alle Seitenstraßen zur Kirche<br />

abgesperrt waren. Da hörte ich plötzlich den Chor:<br />

„Auf die Straße!“ Und ich sah, wie aus einem Fenster<br />

ein Eimer Wasser auf eine Polizeikette geschüttet<br />

wurde, daraufhin stürmten einige Polizisten in das<br />

betreffende Haus in der Stargarder Straße 3A. Aus<br />

einem Fenster im Parterre der Nr. 5 reichte eine Frau<br />

Demonstranten geschmierte Schmalzstullen heraus.<br />

Ich schob mich weiter vor und gelangte in die Kirche.<br />

Alles voller Menschen, dazwischen Fernsehteams,<br />

Verletzte wurden versorgt, es gab Tee und Stullen.<br />

Als ich wieder auf die Straße trat, sah ich Klaus Laabs,<br />

er wurde in dieser Nacht verhaftet.<br />

Eingekesselte Demonstranten am 7. Oktober 1989<br />

vor dem S-Bahnhof Schönhauser Allee / Foto: Merit<br />

Schambach<br />

Was in Leipzig die Nikolaikirche war, wurde in Berlin<br />

die Gethsemanekirche. Zwar hatte es schon vorher<br />

die Bluesmessen in der Erlöserkirche in Friedrichshain<br />

gegeben, die ich ein paar Mal besucht hatte,<br />

aber „meine“ Kirche war hier um die Ecke und<br />

mein/4<br />

41


Rubrik<br />

Pfarrer Werner Widrat hielt am 7. Oktober<br />

die Tore weit geöffnet. Wie mir Werner<br />

Widrat erzählte, gab es massiven Druck<br />

von der Abteilung Inneres des Stadtbezirks:<br />

„Halten Sie sich da raus, schließen<br />

Sie die Kirche! Der Herr Wiesecke hat<br />

mich richtig angeschrien und wollte mir<br />

dann die Aufgaben der Kirchen erklären.<br />

Ich habe dann so argumentiert: Kirche<br />

und Glaube umfasst das ganze Leben<br />

des Menschen. Wenn Leute zur Kirche<br />

halten und zur Kirche gehen, schließt das<br />

alles ein, was das Umfeld betrifft und die<br />

Gesellschaft.“ Und er fügte hinzu: „Was<br />

sollte ich tun, die Menschen einfach aussperren?“<br />

Für mich war dort das Zentrum der Revolution<br />

in Berlin. Ich gehörte keiner politischen<br />

Gruppe an und war zunächst nur<br />

Zuschauer. Aber als ich in der Kirche war,<br />

traf ich ein paar bekannte Gesichter und<br />

konnte über meine Erlebnisse in Leipzig<br />

berichten: „Wir dürfen die Leipziger nicht<br />

alleinlassen.“ Ich fühlte mich sehr verbunden<br />

mit den vielen Menschen, die die<br />

Kirche bis auf den letzten Platz füllten.<br />

Einige Zeitzeugen sprechen von dreitausend<br />

Menschen. In dieser Nacht zum 8.<br />

Oktober, als ich gerade auf dem Heimweg<br />

war, wurde ich unversehens zum Kurier.<br />

In dem Geschiebe und Gedränge vor der<br />

Gethsemanekirche am 8. Oktober 1989<br />

Mahnwache für die Inhaftierten<br />

Foto: Rolf Zöllner<br />

42 mein/4


Mut, Glück und Aufbegehren<br />

Kirche gab mir einer, der gerade von zwei Polizisten<br />

abgeführt wurde, einen Briefumschlag: „Bring das<br />

zur Kirche, kommt von der UB.“ (Umweltbibliothek<br />

an der Zionskirche). Ich steckte den Brief ein und gab<br />

ihn Pfarrer Widrat, der las den Zettel hastig durch:<br />

Namen von Verhafteten. Die Kirche war natürlich<br />

auch voller Journalisten, es gibt ein Foto, das zeigt<br />

Widrat, umgeben von drei Kamerateams, vor denen<br />

er scheinbar die Flucht ergreift: „Das hat unheimlich<br />

viel Zeit gekostet, außerdem hatte ich keine Lust,<br />

immer so viel zu reden.“ Als ich ihm den Brief gab,<br />

stand neben uns Michael Schmitz, Korrespondent<br />

des ZDF in der DDR, ich kannte ihn nur aus dem<br />

Fernsehen. Widrat gab mir den Zettel zurück und<br />

deutete mit einer kurzen Kopfbewegung auf Schmitz.<br />

Der drehte sich um und wir stiegen langsam auf die<br />

Empore, ich setze mich neben ihn. Dann schob ich<br />

ihm vorsichtig den Zettel in eine Tasche seines weiten<br />

Mantels.<br />

In den Tagen nach dem 7. Oktober 1989 haben sich<br />

meine Treffen mit Schmitz in der Kirche wiederholt<br />

und Listen bekam ich auch vom Kontakt-Telefon, das<br />

die Gemeinde in ihrem Büro eingerichtet hatte. Und<br />

ich hörte oft den Satz: „Wer im Westen namentlich<br />

bekannt ist, kann nicht einfach verschwinden.“ Wohin<br />

fuhren die LKW mit den Verhafteten? Heute gibt es<br />

viele Berichte von Beteiligten. Damals gab es nur<br />

Gerüchte, von KZ war die Rede, von geheimen Listen<br />

für Verhaftungen. Merit Schambach erzählte mir,<br />

dass sie zuerst versucht hatte, in der Kopenhagener<br />

Straße von einem Dach aus Fotos zu machen. Als sie<br />

im Treppenhaus fast oben war, hörte sie über sich<br />

verdächtige Stimmen und wollte wieder runtergehen,<br />

aber auch von unten schienen Leute zu kommen. Ihr<br />

Glück war, dass sie kurzerhand von einer Mieterin<br />

in die Wohnung gezogen wurde. Durchatmen, lauschen<br />

an der Tür, im Treppenhaus. Alles still, zurück<br />

auf die Straße. Wie auf einem ihrer Fotos zu sehen<br />

ist, wurden die meist jungen Leute vom S-Bahnhof<br />

Schönhauser Allee in Richtung Wichertstraße abgedrängt,<br />

dort standen Lastkraftwagen W50 bereit, um<br />

die Jugendlichen fortzuschaffen. Hunderte. Zuerst<br />

habe sie überlegt, ob sie sich auch abtransportieren<br />

lasse solle, sagte mir Merit, um den Fortgang<br />

der Ereignisse zu dokumentieren, aber dann ließ sie<br />

davon ab: „Ich hatte zu große Angst. Man wusste<br />

doch nicht, was mit uns geschehen würde, vielleicht<br />

werden wir erschossen?“ – und sie machte trotzdem<br />

ihre kostbaren Fotos.<br />

Damit war die Revolution auch in Berlin angekommen.<br />

In der Nacht vom 7. auf den 8. Oktober hatte<br />

ich den Eindruck, sie hätte schon gesiegt. Aber<br />

Honecker war noch da und nannte es nur Krawalle,<br />

die gegen die verfassungsmäßigen Grundlagen seines<br />

sozialistischen Staates gerichtet wären. Und Mielke<br />

war auch noch da und brachte seine Truppen in<br />

Stellung, alle Mitarbeiter der Staatssicherheit sollten<br />

ständig ihre Dienstpistole am Mann tragen. In diesen<br />

Gethsemanekirche am 10. Oktober 1989,<br />

Diskussionsabend des Neuen Forum mit dem<br />

Rederecht für alle / Foto: Völker Döring<br />

spannenden Tagen blieb es um die Gethsemanekirche<br />

ruhig, aber in ihr summte es wie in einem<br />

Bienenkorb. Nie vergessen werde ich, dass am Abend<br />

in fast allen Fenstern in den Straßen der Gegend Kerzen<br />

brannten. Sie sollten sagen: „Wir trauen uns nicht<br />

auf die Straße, aber wir sind im Gedanken bei euch.“<br />

Gethsemanekirche, Neues Forum (von links: Rolf<br />

Henrich, Jens Reich, Bärbel Bohley, Reinhard Schult)<br />

am 10. November 1989. Bärbel Bohley: „Jetzt war<br />

alles umsonst.“ / Foto: Volker Döring<br />

mein/4<br />

43


Norbert Bischoff gehörte 1989 zu den bekanntesten<br />

Liedermachern in Prenzlauer Berg, ein mutiger<br />

Sänger / Foto: Wilfried Bergholz<br />

In der Schönhauser Allee 50 HH gab es von<br />

September 1986 bis Juni 1988 die illegale Galerie<br />

von Jörg Deloch, auch ein Ort für Lesungen<br />

Repro: Wilfried Bergholz<br />

Im Grunde aber fieberten wir in der Kirche nur dem<br />

9. Oktober in Leipzig entgegen, wieder ein Montag,<br />

wieder eine Demonstration. Ich war nicht dabei und<br />

es wäre wohl auch unmöglich gewesen, die Stadt sicher<br />

zu erreichen. Diesen spannenden Abend erlebte<br />

ich in unserer Kirche. Es gab keine genauen Informationen,<br />

nur Schlaglichter wurden weitergegeben:<br />

70.000 Menschen, viel Polizei, auch Armee, Lazarette<br />

sollen eingerichtet worden sein, auch KZs. Unsere<br />

Kirche war wieder umstellt. Wie würde diese Nacht<br />

enden? Ich hielt es nicht mehr aus, schob mich durch<br />

die Absperrungen, hastig vier Treppen hoch und den<br />

Fernseher an. Was passiert in Leipzig? Was wird mit<br />

uns passieren? Nun, das Ende ist bekannt. Es gab<br />

kein Massaker. Als die Stimme von Kurt Masur (Kapellmeister<br />

des Gewandhauses) über alle Lautsprecher<br />

auf den Straßen zu hören war, wich der Druck<br />

von den Menschen: „Keine Gewalt“. Ein Appell an die<br />

Bürger, aber vor allen an die Polizei. Dieser berühmte<br />

„Aufruf der Sechs“ ist als Originalaufnahme noch im<br />

Internet erhalten. Am 27. Dezember 1989 wurde Kurt<br />

Masur Ehrenbürger seiner Stadt Leipzig.<br />

Am 10. Oktober 1989 konnte ich aufatmen. Wir<br />

hatten die Staatsmacht in die Defensive gedrängt,<br />

Zehntausende in Leipzig, Dresden, Plauen, Neuruppin,<br />

Rostock, Arnstadt, Gera, Frankfurt/Oder, Karl-<br />

Marx-Stadt (heute Chemnitz), Erfurt ... Sie hatten<br />

sich als Volk erhoben und sich gegen die gewandt, die<br />

über Jahre im Namen des Volkes sprechen wollten.<br />

„Die deutsche Geschichte ist nicht reich an Revolutionen“,<br />

wie es Wolfgang Kohlhasse beschrieb.<br />

Es begann für mich die schönste Zeit meines Lebens.<br />

Jetzt konnten endlich die Konzepte wieder hervorgeholt<br />

werden für den demokratischen Umbau unserer<br />

DDR, alles schien möglich ...<br />

Ich wünschte mir heute „Stolpersteine“ auch für die<br />

mutige Jugend der DDR, einen Ehrentag im Kalender<br />

und in den Schulen, vielleicht auch ein Denkmal<br />

in der Stargarder Straße Ecke Schönhauser. Damit<br />

niemand in Prenzlauer Berg diese Tage der Entscheidung<br />

vergisst.<br />

■<br />

Wilfried Bergholz<br />

(* 1953) wurde nach Abitur<br />

und Armeedienst mit 21 Jahren<br />

Redakteur im Jugendradio<br />

DT64.<br />

Nach seine Entlassung 1982<br />

war er freier Journalist in<br />

Ostberlin, u.a. für die Kulturzeitschrift<br />

„Sonntag“.<br />

Im Jahr 1987 veröffentlichte<br />

er sein erstes Buch „Umsturz<br />

im Kopf“ im Eigenverlag.<br />

Sein Hauptwerk ist die ausgezeichnete<br />

Autobiografie „Die letzte Fahrt mit dem<br />

Fahrrad „ 19 Gespräche mit Matteo über Mut, Glück<br />

und Aufbegehren in der DDR« (Verlag tredition, Hamburg<br />

2016). Der objektive und politisch fundierte<br />

Bericht eines Zeitzeugen wurde wiederholt als fakultative<br />

Literatur für die Sekundarstufe II empfohlen.<br />

44 mein/4


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45


Probieren ist großartig!<br />

Text: Babet Mader<br />

„Ich habe ja nach meinem Architekturstudium einen<br />

Kopfsprung ins Theater gemacht und bin als Ausstattungsassistentin<br />

an das Centraltheater & Skala<br />

Leipzig gegangen. Ich arbeitete dort dann auch relativ<br />

schnell als Bühnenbildnerin. Dafür hatte ich alle<br />

Voraussetzungen. Ich kannte die Zeichen-Programme<br />

schon aus meinem Studium und ich hatte gute Ideen.<br />

Das tolle am Theater ist die zeitnahe Umsetzung. In<br />

meinem Architekturstudium entwickelte ich einige<br />

abgefahrene Gebäude, aber ob da jemals etwas von<br />

umgesetzt worden wäre? In der Architektur dauert<br />

alles sehr lang - der ganze Planungsprozess, die Abläufe,<br />

das zieht sich.<br />

Ganz anders ist das im Theater. Viel klarer und<br />

schneller. Ich zeichne und schon wird es gebaut. Jedes<br />

Theater hat Werkstätten und wenn ich etwas<br />

plane und zeichne, dann wird es mit deren Hilfe<br />

umgesetzt. Das hat mich am Anfang total fasziniert,<br />

dieses MACHEN. Dann sitzt man im großen Kreis<br />

mit zehn Gewerken und fragt sich gemeinsam: Wie<br />

soll es denn nun ganz konkret werden. Und dann<br />

wird es konkret. Ich finde es immer wieder einen<br />

wahnsinnig euphorischen Moment, wenn man nach<br />

relativ kurzer Zeit in seinem entworfenen Bühnenbild<br />

steht und alles aufgeht so wie man es sich erdacht<br />

hatte.<br />

Ein ähnlich erfüllendes Gefühl habe ich, wenn ich<br />

einer guten Probe beiwohne. Manchmal saßen wir<br />

wochenlang am Tisch und sprachen über alle möglichen<br />

Themen. Das war immer wie ein Einschwören.<br />

Das Ensemble steigt über diese Proben in den Stoff<br />

ein und wird darüber eins und verbindet sich geistig,<br />

um zusammen etwas Neues zu erschaffen. Das ist<br />

schon toll, wenn ich so etwas miterleben kann. Danach<br />

denke ich oft: Mensch, das war mein Arbeitstag.<br />

Das ist doch Wahnsinn! Und wie die Schauspieler<br />

während der Proben Dinge probieren. Ich meine, das<br />

Wort PROBIEREN, das ist doch ein schönes Wort für<br />

einen schönen Prozess. Dieser Vorgang des, ja, des<br />

Machens, das ist für mich eine Bereicherung.<br />

46 mein/4


Probieren ist großartig!<br />

Ich meine, dass ist so ein Luxus, dass man auf der<br />

Arbeit die Zeit hat zu probieren, um so auf etwas<br />

Neues zu kommen.<br />

Ich muss aber auch sagen, dass man während so einem<br />

intensiven Probenprozess mit einem Ensemble<br />

allein schon durch die Probenzeiten am Theater<br />

ziemlich isoliert von der Außenwelt lebt. Es fühlt<br />

sich an, als befinde man sich in einer Blase. Man ist<br />

in der Zeit nur früh am Morgen und ein paar Stündchen<br />

am Nachmittag für seine Freunde oder die Familie<br />

erreichbar und schafft es kaum, Alltagsdinge<br />

zu erledigen.<br />

Klar relativiert sich das nach einer Produktion wieder.<br />

Wenn die Blase geplatzt ist. Wenn man nach der Premiere<br />

aufwacht und wieder merkt, dass sich die Welt<br />

nicht ums Theater dreht<br />

sondern umgekehrt:<br />

das Theater „nur“<br />

um die Welt.<br />

Die Blase am<br />

Premierenabend<br />

platzen<br />

zu lassen ist<br />

immer wieder<br />

ein aufregendes<br />

Ereig n i s<br />

für alle Beteiligten.<br />

Wie reagiert<br />

die Außenwelt auf<br />

das, was entstanden<br />

ist?<br />

Ich habe mit den Jahren gelernt,<br />

dass dieses enge, intensive<br />

Arbeiten wichtig ist, genau<br />

wie eben auch der nötige Abstand<br />

dazu. Oft geht man ja zum Beispiel<br />

nach den Proben noch gemeinsam etwas<br />

trinken. Das mache ich eher selten. Ich<br />

ziehe mir dann meistens noch bis spät in die<br />

Nacht internationale Nachrichtensendungen rein,<br />

um die Außenwelt in der Arbeit nicht zu verlieren.<br />

Ich glaube, zum Spielen brauchen die Spieler vor allem<br />

eine sichere Umgebung, die ich ihnen, zusammen<br />

mit dem künstlerischen Team, verschaffen kann - ein<br />

ästhetisches Gerüst oder eine gemeinsame Sehnsucht.<br />

Dafür brauche ich eine gewisse Distanz.<br />

In der freien Szene ist das natürlich fließender wie<br />

bei meiner letzten Performance „SYMPATHEIA“, die<br />

ich zusammen mit Christoph Wirth entwickelt habe.<br />

Da wollen und wollten wir uns als künstlerische Leitung<br />

nicht distanzieren. Denn hier arbeiten wir mit<br />

Performern, die selbst eine prägende Handschrift haben,<br />

was für uns sehr inspirierend ist. Jeder der einzelnen<br />

Performer ist ja generell als Solist unterwegs<br />

und nicht in einem Theater angestellt. Das sind ganz<br />

andere Grundvoraussetzungen der Zusammenarbeit.<br />

Christoph und ich haben uns in unserer vierjährigen<br />

Zusammenarbeit innerhalb von „OBJECTIVE SPEC-<br />

TACLE“ damit beschäftigt, die Gesamtkonstruktion<br />

„Theater“ zu zersetzen, in einzelne Teile zu zerlegen<br />

und dann, wie mit einem Objektiv, an einzelne Ausschnitte<br />

heranzuzoomen, um diese auf der Bühne<br />

wieder auszudehnen und sie überzuinszenieren.<br />

So entstand im Endeffekt unsere erste Performance<br />

„CLAP.“ Da gab es dann kein Stück. Wir haben bewusst<br />

gesagt, dass wir das auslassen und dann schauen,<br />

was übrig bleibt, um<br />

genau damit zu arbeiten.<br />

In dem Fall<br />

m i t A p p l au s .<br />

Unsere Kernfragen<br />

dabei<br />

waren: Was<br />

i st Applaus<br />

für eine Geste,<br />

wie setzen<br />

wir sie ein und<br />

vor allem: Welche<br />

performative<br />

Kraft liegt im Applaus<br />

selbst.<br />

Bei „SYMPATHEIA“,<br />

das im Dezember im<br />

Ballhaus Ost Premiere hatte,<br />

ging es dann vornehmlich<br />

um Emotionen und Affekte<br />

und die Kernfrage: Wovon lassen<br />

wir uns berühren und anstecken. Die<br />

Resonanzen für beide Performances<br />

waren super. „CLAP.“ tourte international<br />

und war zuletzt mit dem Auszug „CLAPPING<br />

SCULPTURES“ im Martin-Gropius Bau zu sehen.<br />

Für „SYMPATHEIA“ gab es auch schon ein paar<br />

Folgeanfragen. Das ist gut.<br />

SYMPATHEIA<br />

Teilweise kommt man gar nicht ins Produzieren, weil<br />

man nur damit beschäftigt ist, Anträge zu schreiben.<br />

Man ist also immer dabei, Stücke zu entwerfen und<br />

dafür Konzepte zu formulieren. Und wenn die Förderungen<br />

abgelehnt werden, dann macht man alles<br />

nochmal von vorne, oder was ganz Neues. Zeitweilig<br />

dachten wir: Wir kommen aus dieser Antragsschleife<br />

nie wieder raus. Wann können wir endlich Kunst MA-<br />

CHEN und nicht nur darüber schreiben. Dann hat-<br />

mein/4<br />

47


Rubrik<br />

QUARTIER BIER AUS DEM BERLINER NORDEN<br />

Vor drei Jahren zog es mich nach Buch ins Ludwig<br />

Hoffmann Quartier (LHQ). Damals entwickelte ich die Idee<br />

zum Bierbrauen. Ich begann zu experimentieren. Das klappte<br />

so gut, dass ich mir eine 50-Liter-Brauanlage anschaffte.<br />

Inzwischen ist aus meinem Hobby mehr geworden. Ich braue<br />

nun bereits mit einer 100-Liter Brauanlage. Aber dabei soll es<br />

nicht bleiben. Im Haus 1 an der Wiltbergstraße gibt es aktuell<br />

von Donnerstag bis Samstag jeweils ab 17 Uhr einen Bierverkauf.<br />

Vier verschiedene Biersorten sind bereits entstanden. Dabei handelt<br />

es sich um ein Red Lager, ein Pale Ale, das Quartier Pilsener<br />

und saisonal das Sommer-Pils oder Winter-Pils. Die schmackhaften<br />

Biersorten sind als Flaschenbier (0,33 l) oder vom Fass (30 und<br />

50 l) erhältlich. Testen Sie unser schmackhaftes Bier und<br />

kontaktieren Sie uns:<br />

eam-Events and more UG (haftungsbeschränkt)<br />

Quartier Bier, Wiltbergstraße 50, Haus 1, 13125 Berlin<br />

Mobil: 0176 23 80 10 71, info@quartier-bier.com<br />

www.quartier-bier.com<br />

QUARTIER PALE ALE<br />

Im Antrunk mit dezenter bitter-fruchtiger Note,<br />

sehr kompakter Malzkörper,<br />

leichte Kaffeenote, frisch, fruchtig<br />

Alk.: 5,5%<br />

Stammwürze: 13,5%<br />

Flasche 0,33l<br />

QUARTIER SOMMER PILSENER<br />

Limitiert (jedes Jahr neu)<br />

Im Antrunk leicht blumiges Aroma,<br />

der Hopfen kommt erst verzögert<br />

durstlöschend, jung, sehr hopfig<br />

Alk.: 3,00%<br />

Stammwürze: 8,1%<br />

Flasche 0,33l<br />

QUARTIER RED LAGER<br />

Im Antrunk lieblich und karamellig,<br />

sehr schöner Malzkörper, wenig gehopft,<br />

lieblich, süffig<br />

Alk.: 5,2%<br />

Stammwürze: 13,2%<br />

Flasche 0,33l<br />

QUARTIER PILSENER<br />

Im Antrunk blumiges Aroma,<br />

leichte Hopfennote<br />

jung, blumig, leicht gehopft<br />

Alk. 4,8%<br />

Stammwürze: 11.9%<br />

Flasche: 0,33l


Probieren ist großartig!<br />

ten wir wieder Glück: „CLAP“ und „SYMPATHEIA“<br />

wurden gefördert..<br />

Wenn wir „SYMPATHEIA“ wiederaufnehmen könnten,<br />

wäre das ein super Zeitpunkt, noch einmal daran weiterzuarbeiten.<br />

Jetzt habe ich den Abstand, um Dinge<br />

zu verbessern, vielleicht nochmal tiefer einzusteigen in<br />

Szenen, wo in der ersten Probenrunde die Zeit gefehlt<br />

hat, wegen Geldmangel.<br />

Man muss sich das so vorstellen: Wenn wir gefördert<br />

werden und uns für einen Aufführungsort wie das Ballhaus<br />

Ost entscheiden, was ich persönlich sehr schätze,<br />

dann bezahle ich dort für meine Proben. Das heißt, ein<br />

Teil der Fördergelder fließt ins Ballhaus. Das Gleiche<br />

gilt für die Einnahmen an den Aufführungsabenden.<br />

Wenn ich also keine Zeit für Proben mehr habe, dann<br />

liegt das oft am Geldmangel. Ich bin froh, dass es Häuser<br />

wie das Ballhaus Ost noch gibt, die es der freien<br />

Szene ermöglichen, gesehen zu werden. Ich kann mir<br />

vorstellen, wie hart es ist, sich über Wasser zu halten<br />

und ich respektiere deren Arbeit sehr. Wie schwierig<br />

es sein muss, eine künstlerische Linie in ein Haus zu<br />

bekommen, wenn man vorrangig schauen muss, welche<br />

Produktionen gefördert wurden und eben nur aus den<br />

geförderten Stücken eine Auswahl treffen kann. Denn<br />

leider sehen die Subventionen bei den freien Häusern<br />

noch nicht vor, dass diese auch selbst Künstler und<br />

Künstlergruppen aufbauen oder Produktionen mitfinanzieren.<br />

Die Fördermittel der freien Theater reichen<br />

gerade aus, um sich zu erhalten. Aber ich hoffe, dass<br />

da noch einiges passieren wird.<br />

Ich selbst habe noch viele Ideen in der Warteschleife,<br />

die unbedingt gesehen werden sollen.<br />

Manchmal, denke ich an die Zeit am Centraltheater<br />

Leipzig unter Sebastian Hartmann zurück. Da hatte<br />

Die gebürtige<br />

Berlinerin<br />

Carla Clementine Pohl<br />

lebt und arbeitet<br />

als Bühnen- und<br />

Kostümbildnerin,<br />

Stylistin und freie<br />

Künstlerin in ihrer<br />

Heimatstadt.<br />

Gemeinsam mit der<br />

Fotografin Katja<br />

Strempel hat sie<br />

außerdem „Aktion<br />

Auktion“ entwickelt:<br />

Eine Kunstauktion mit<br />

Event und Performance-<br />

Charakter, die im Mai<br />

beim Gallery Weekend<br />

für Aufsehen sorgte.<br />

In der langjährigen Zusammenarbeit mit Christoph<br />

Wirth im Kunstkollektiv OBJECTIVE SPECTACLE<br />

entstanden die Performances „CLAP.“, „SYMPATHEIA“,<br />

sowie zwei musikalische Bearbeitungen von Brechts<br />

Fatzer-Fragment.<br />

Pohl wünscht sich Sebastian Hartmann als<br />

Intendanten der Volksbühne.<br />

www.clemetine-pohl.de<br />

ich wirklich Glück, denn ich konnte viel lernen. In der<br />

freien Szene fühlt es sich für mich allerdings uneingeschränkter<br />

an.<br />

Sebastian Hartmann ist mir persönlich wichtig. Ich<br />

finde seine Arbeiten nach wie vor sehr gut und freue<br />

mich auf sein Stück beim Theatertreffen im Sommer.<br />

Er hat auch diese beeindruckende Inszenierung „Hunger.<br />

Peer Gynt“ am Deutschen Theater gemacht. Hast<br />

Du das schon gesehen? Solltest Du echt machen. ■<br />

Foto: Katja Strempel


Dies & Das<br />

Sportliches für 6- bis 15-Jährige in den<br />

Sommerferien in Pankow<br />

Noch Plätze frei bei<br />

Feriencamps von Pfeffersport e.V.<br />

vom 24.06. bis 02.08.<strong>2019</strong><br />

Alle 6- bis 15-Jährigen, die Spaß an Bewegung<br />

haben, lädt der inklusive Sportverein Pfeffersport<br />

e.V. in den Sommerferien zu seinen Feriencamps in<br />

Prenzlauer Berg ein.<br />

Ob als Neueinsteiger/in oder schon Trainierte/r:<br />

Von Basket-, Hand- und Fußball über Parkour bis<br />

Akrobatik und Tanz ist für jeden etwas dabei!<br />

Wer kein Interesse an einer spezifischen Sportart hat, ist in unserem SportSpielSpaß-Camp mit vielen<br />

Ball- und Bewegungsspielen eine ganze Woche in Bewegung. Freie Plätze gibt es noch in allen Camps<br />

und in jeder Ferienwoche.<br />

Infos und Anmeldung unter www.pfeffersport.de/feriencamps oder Mail an<br />

feriencamp@pfeffersport.de<br />

Die erzielten Überschüsse der Camps kommen der Integrations- und Inklusionsarbeit von<br />

Pfeffersport zugute.<br />

19 Jahre am Kollwitzplatz<br />

Seit 19 Jahren betreibt Andreas Langholz sein<br />

Geschäft Colecomp am Kollwitzplatz und ist damit<br />

der feste Fels in der Brandung dieses ständig in der<br />

Veränderung befindlichen Kiezes.<br />

Tradition ist auch, den Geburtstag alljährlich mit<br />

Freunden, Kunden, Nachbarn zu feiern. Dieses Jahr<br />

wurde es einmal mehr ein rauschendes Fest.<br />

Bis zum frühen Morgen wurde auf den Bürgersteigen<br />

getanzt, gelacht und ausgelassen gefeiert. Livemusik<br />

hob die Laune.<br />

Vielen Dank an „Das schöne Quartett“, an „Ruperts<br />

Kitchen Orchestra“ und natürlich an dich Andreas,<br />

danke für dieses tolle Fest!<br />

50 mein/4


Dies & Das<br />

Tag der Nachbarn<br />

Ein Tag für mehr Gemeinschaft<br />

in deinem Viertel<br />

Am Tag der Nachbarn, am 24. Mai <strong>2019</strong>,<br />

wurden wieder Tausende kleine und<br />

große Nachbarschaftsfeste in ganz<br />

Deutschland gefeiert.<br />

Für mehr Gemeinschaft, weniger<br />

Anonymität und eine Nachbarschaft,<br />

in der wir uns zu Hause fühlen.<br />

Diese Idee haben wir gerne mitgetragen<br />

und haben uns sehr über die Einladung<br />

von Myers Hotel gefreut. In der Metzer<br />

Straße gab es Nahrung für alle Sinne<br />

und natürlich auch jede Menge Zeit<br />

und Muße, miteinander ins Gespräch zu<br />

kommen.<br />

Wir hatten jede Menge Spaß und freuen<br />

uns schon auf das nächste Jahr.<br />

Wir hoffen, man sieht sich dann!<br />

mein/4<br />

51


Rubrik<br />

Preis-Werte<br />

Geschenke von<br />

Colecomp!<br />

colecomp<br />

Was kochst du heute?<br />

Und womit kochst du?<br />

Colecomp – seit mehr als 18 Jahren ein Laden für<br />

Menschen, die gern kochen und genießen.<br />

Mit einem Sortiment, das sich an Funktionalität<br />

und Qualität orientiert und nicht flüchtigen<br />

Trends folgt.<br />

Unser Angebot umfasst mehr als 6.000 Produkte:<br />

Kochwerkzeuge, Kochgeschirr, Glas, Porzellan,<br />

ausgewählten Lebensmitteln und Textilien.<br />

Alle Dinge, die Du wirklich zum Kochen<br />

brauchst, findest Du bei uns. Versprochen!<br />

» Coledampfs Culturcentrum«<br />

Küchenartikel<br />

Wörther Strasse 39<br />

10435 Berlin<br />

Tel.: 030 - 4373 52 25<br />

Mail: info@colecomp.de<br />

www.colecomp.de<br />

Öffnungszeiten<br />

Montag bis Freitag 11 – 19 Uhr<br />

Samstag<br />

10 – 18 Uhr<br />

52 mein/4


Dies & Das<br />

Auf der Suche nach dem richtigen Auto für die Stadt<br />

Ein Auto in Berlin? Keine gute Idee.<br />

Parkplätze gibt es nur spärlich und zu unterschiedlich sind die Verwendungszwecke. Mal müssen<br />

damit 3000 Magazine verteilt werden, mal die Fußballmannschaft gefahren werden und Urlaubsfahrten<br />

haben wieder ganz andere Ansprüche. So blieb uns bis jetzt nur der Weg zum Autovermieter,<br />

um das jeweils nötige Auto zu leihen.<br />

Den Rest der Wege erledigt man mit dem Fahrrad. Ja, wenn es da nicht durch Zufall ein Gespräch<br />

gegeben hätte mit der Familie Kretschmar. Familie Kretschmar hat versucht, die „eierlegende<br />

Wollmilchsau zu konstruieren. Auf Basis eines VW-Transporters baute man einen minimalistischen<br />

„Bulli“ mit bis zu 8 Sitzplätzen, 5 Schlafplätzen, jeder Menge Platz für den Transport von Magazinen,<br />

einer kleinen Küche usw. Das Ganze auf einer Länge von weniger als 5 Metern. „Probiert ihn mal aus,<br />

erzählt wie ihr es fandet“.<br />

So etwas lassen wir uns natürlich nicht zweimal sagen und testen diesen Bulli mit dem schönen Namen<br />

Wavecamper für ein Vierteljahr in Berlin. Wir halten euch auf dem Laufenden. Wenn ihr mehr über<br />

unsere Erlebnisse wissen wollt, schaut euch die ersten Reiseberichte auf YouTube an.<br />

Youtube: mein/4 onTourwww.wavecamper.de<br />

Relaunch Holiday Inn Hotel<br />

Das Holiday Inn in der Prenzlauer Allee wurde in den<br />

vergangenen Monaten renoviert und zeigt noch mehr seine<br />

Verbundenheit zu unserer schönen Stadt Berlin und vor allem<br />

Prenzlauer Berg. Auch die Ausrichtung auf Familien wurde noch<br />

verstärkt. Die neu konzipierten Familienzimmer laden zum Reisen<br />

mit der ganzen Familie ein. Kinder übernachten und essen<br />

übrigens kostenfrei.<br />

Bei der großen<br />

Eröffnungsfeier konnte man<br />

schon einmal einen Blick in die<br />

123 neu gestalteten Zimmer<br />

werfen. Wir dürfen sagen: Es<br />

hat sich gelohnt!<br />

René Hager, Rona Tietje, Sascha Hilliger<br />

Gefreut hat uns vor allem die Ausstattung der Zimmer mit<br />

unseren schönen mein/4-Magazinen und Stadtteilführern.<br />

Wir fühlen uns geehrt.<br />

mein/4<br />

53


Dies & Das<br />

www.wemod.de<br />

Zeit zum Renovieren<br />

DAS KÖNNEN WIR<br />

DAS SIND WIR<br />

DAFÜR STEHEN WIR<br />

• schlüsselfertige Modernisierungen<br />

für Wohnungen<br />

und Gewerbeeinheiten<br />

• komplette Planung, Koordinierung,<br />

Ausführung und<br />

Überwachung aus einer Hand<br />

• zuverlässiges Team aus<br />

ausgebildeten Facharbeitern,<br />

Meistern und Ingenieuren<br />

• Berliner Netzwerk aus<br />

Architekten, Bausachverständigen<br />

und Lieferanten<br />

• wirtschaftliche und<br />

nachhaltige Lösungen<br />

• Gültige Normen, anerkannte<br />

Techniken und individuelle<br />

Gestaltungsvorgaben<br />

WEMOD – Wohneinheitenmodernisierungs GmbH<br />

Degnerstraße 9 · 13053 Berlin<br />

030 / 923 78 65-0<br />

info@wemod.de<br />

54 mein/4


Dies & Das<br />

Kirschblütenfest<br />

In diesem Jahr gab es wieder ein Kirschblütenfest im<br />

Bötzowkiez. Mit viel privatem Engagement der Anwohner<br />

und Ludger Lemper (Kulturmakthallen) wurde ein tolles Fest<br />

nicht nur für die Anwohner auf die Beine gestellt.<br />

Neben Kinderflohmarkt,<br />

Livemusik<br />

und Picknickplätzen<br />

waren auch wir<br />

vor Ort, um uns<br />

Redaktionstipps<br />

vor Ort zu holen.<br />

Viele nutzten die<br />

Möglichkeit, um Ihre<br />

Vorschläge an unseren<br />

„Redaktionsbulli“ zu<br />

kleben. Tausend Dank<br />

dafür.<br />

Es hat uns sehr viel Spaß gemacht.<br />

Auf dem Alexanderplatz gegen Hütchenspieler<br />

Was uns ja wirklich nervt, ist die große Anzahl von Hütchenspielern<br />

in Berlin. Egal, ob Ku‘damm oder Museumsinsel,<br />

immer wieder trifft man auf sie. Fast ungläubig sieht man zu,<br />

wie immer wieder Menschen den Betrug nicht begreifen und<br />

das Ganze für ein Glücksspiel halten.<br />

Nein, das ist es eben nicht. Es ist reiner Betrug. Wir freuen<br />

uns, zusammen mit Maik M. Paulsen, der Falschspieler,<br />

ein wenig Aufklärung leisten zu können. Zusammen mit<br />

ihm zeigten wir auf dem Alexanderplatz die Tricks der<br />

Hütchenspieler.<br />

Dank an Maik M. Paulsen für seinen Einsatz.<br />

Ihr konntet nicht dabei sein?<br />

Dann schaut euch hier die Tricks<br />

noch einmal an:<br />

www.youtu.be/iISjBA99ehE<br />

mein/4<br />

55


Ein großes Dankeschön an<br />

unsere neuen Abonennten<br />

… wir machen weiter!<br />

Fynn Schmidt<br />

Anton Albers<br />

Felix Harms<br />

Alexander Kramer<br />

Matilda Macke<br />

Carl Oltmanns<br />

Oscar Kruse<br />

Mathis Becker<br />

Anna Cordes<br />

Sara Janßen<br />

Marah Frerichs<br />

Sophie Deters<br />

Liah Menke<br />

Matteo Schütte<br />

Johanna Meiners<br />

Maximilian Siemer<br />

Hannah Meyer<br />

Finn Müller<br />

Mila Eilers<br />

Marianne Siegbold<br />

Louisa Gerdes<br />

Leah Janssen<br />

Mathilda Schröder<br />

Luis Bruns<br />

Paula Ostendorf<br />

Elisa Böckmann<br />

Jonah Rogge<br />

Emily Ahlers<br />

Jacob Behrens<br />

Maja Kuhlmann<br />

Elina Koopmann<br />

Jonathan Olberding<br />

Lennart von Seggern<br />

Tilda Martens<br />

Lilly Kröger<br />

Neele Wichmann<br />

Mads Hinrichs<br />

Melina Wessels<br />

Friedrichshain-Kreuzberg<br />

Friedrichshain-Kreuzberg<br />

Friedrichshain-Kreuzberg<br />

Friedrichshain-Kreuzberg<br />

Friedrichshain-Kreuzberg<br />

Friedrichshain-Kreuzberg<br />

Friedrichshain-Kreuzberg<br />

Friedrichshain-Kreuzberg<br />

Tempelhof-Schöneberg<br />

Tempelhof-Schöneberg<br />

Tempelhof-Schöneberg<br />

Steglitz-Zehlendorf<br />

Steglitz-Zehlendorf<br />

Steglitz-Zehlendorf<br />

Steglitz-Zehlendorf<br />

Steglitz-Zehlendorf<br />

Pankow<br />

Pankow<br />

Pankow<br />

Pankow<br />

Pankow<br />

Pankow<br />

Pankow<br />

Pankow<br />

Pankow<br />

Pankow<br />

Pankow<br />

Charlottenburg-<br />

Wilmersdorf<br />

Charlottenburg-<br />

Wilmersdorf<br />

Neukölln<br />

Neukölln<br />

Neukölln<br />

Treptow-Köpenick<br />

Treptow-Köpenick<br />

Treptow-Köpenick<br />

Treptow-Köpenick<br />

Treptow-Köpenick<br />

Lichtenberg<br />

Lena Lüschen<br />

Thomas Stöver<br />

Michael Willenborg<br />

Veranstaltungsinfos? Newsletter abonnieren!<br />

Clara Fortmann<br />

David Büsing<br />

Luka Peters<br />

Hannes Borchers<br />

Heidrun Mangold<br />

Peter Zumbrick<br />

Carsten Meyer<br />

Ann-Marie Hilbert<br />

Thorsten Menning<br />

Klaus Dombrowski<br />

Ralph Stegener<br />

WERKETAGE | Kunst- & Kulturverein<br />

Raum für Ateliers und Events<br />

… Lesungen<br />

• DEO (des Esels Ohr)<br />

an jedem 23. eines Monats<br />

mit Hauser, Fuchs & Wahn<br />

… Konzerte<br />

• Streichelzoo & Lieblingstiere<br />

mit Johanna Zeul & Gästen<br />

… und<br />

• Ausstellungen<br />

• Filmabende<br />

• Hoffest<br />

Lichtenberg<br />

Reinickendorf<br />

Mitte<br />

Mitte<br />

Mitte<br />

Mitte<br />

Mitte<br />

Mitte<br />

Mitte<br />

Mitte<br />

Mitte<br />

Mitte<br />

Mitte<br />

Mitte<br />

Vielen Dank für Eure Unterstützung!<br />

Saarbrücker Straße 24 – Prenzlauer Berg – U2 Senefelder Platz


Wir elektrifizieren<br />

Ihren Parkplatz<br />

E-Auto Ladestationen für:<br />

• Unternehmen<br />

• Immobilien<br />

• Privat<br />

• Hotel & Handel<br />

• Parkhaus<br />

mein/4<br />

57


Küchenanekdoten<br />

Thank you for traveling with Deutsche Bahn<br />

Vor fast 20 Jahren kam Rüdiger zu mir in den Laden. Er betrieb eine Agentur für Produktentwicklung<br />

und erhielt den Auftrag, für die Mitropa eine Menage zu entwickeln, die Salz- und Pfefferstreuer<br />

und die Speisekarten beherbergen sollte.<br />

Wir schlugen vor, entwarfen, bauten Prototypen, lernten<br />

Sicherheits- und Hygieneabteilungen kennen. Das<br />

alles war äußerst dringend.<br />

Rüdiger ist eigentlich studierter Theologe, ein begabter<br />

Singer-Songwriter ist er auch, nur das mit der Produktentwicklung<br />

hat er an den Nagel gehängt. Verständlich,<br />

wenn man sieht, dass im Speisewagen die Streuer immer<br />

noch lose rumstehen.<br />

Das Gute daran: heute stellt Rüdiger zusammen mit<br />

seiner Frau Miriam sehr leckere Feinkostprodukte her.<br />

Damit könnte die Geschichte eigentlich schon aus sein,<br />

wäre ich nicht kürzlich mit dem Unternehmen Zukunft<br />

von Bonn zurück nach Berlin gereist. Der Rhein stünde<br />

in Flammen, ließ mich mein Freund Gerd wissen,<br />

das möge ich mir bitte nicht entgehen lassen! Und<br />

wenn ich schon mal da sei, könne ich auch gern in seinem<br />

Küchenladen mitarbeiten, die Stadt sei voll und<br />

ich wisse ja, wie es geht.<br />

Mein Zug ging um 18:02 (das tat er tatsächlich!). Ich<br />

hatte mich in Abschnitt D postiert, denn dort sollte<br />

der Speisewagen halten (so geschah es auch!). Mir war<br />

nach dem rheinischen Sondereinsatz nach einem isotonischen<br />

Getränk mit Spurenelementen, Vitaminen<br />

und Mineralien (es war sogar vorrätig). Doch dann traf<br />

mich der Schlag: Lag da doch auf meinem Tisch seitlich<br />

unter dem<br />

Fenster<br />

ein kleines Schieferplättchen, vielleicht 14x5cm groß,<br />

mit zwei zärtlich eingefrästen Vertiefungen, und in<br />

denen standen Salz- und Pfefferstreuer. Tränen schossen<br />

mir in die Augen! Nicht nur, weil offensichtlich<br />

Hygiene- und Sicherheitsbeauftragte weit über ihren<br />

Schatten gesprungen sind, sondern hauptsächlich, weil<br />

mir klar wurde, dass eine Ära zu Ende gegangen ist.<br />

Ende der 90er Jahre habe ich die ersten Schieferplatten<br />

eingekauft – im Dachdeckerbedarf. Sie kamen aus der<br />

Eifel. Drei Größen gab es und ein Raunen ging durch<br />

die Berliner Gastronomie. Die wunderbaren Käse von<br />

Fritz Lloyd Blomeyer waren jahrelang ohne Schiefer<br />

drunter nicht denkbar!<br />

Das ist jetzt leider vorbei, Schiefer verlässt unser Sortiment.<br />

Ich habe nämlich Angst, dass die Bahn mich<br />

in Sachen Schieferoptimierung anfragt.<br />

Und was wird nun aus Blomeyers Käse? Keine Angst -<br />

wir haben uns in weiser Voraussicht Zugang zu neuen<br />

Käseunterlagen verschafft:<br />

Fluss-Steine, gesägt und poliert.<br />

Und falls jemand immer noch Schiefer möchte: die<br />

Bahn arbeitet an einer Direktverbindung in die Eifel …<br />

Sündikat - Bonn<br />

Empfehlung des Autors:<br />

Beste Feinkost aus Berlin<br />

Bester Küchenladen in Bonn<br />

Kebe-Living<br />

Sündikat<br />

Lorenzstraße 58 Friedrichstraße 53<br />

12209 Berlin 53111 Bonn<br />

030-38101390 0228-94737170<br />

www.kebe.de<br />

www.suendikat.eu<br />

58<br />

mein/4


Kinder- & Jugendmuseum<br />

19<br />

Labyrinth Kindermuseum<br />

Um das interaktive Lernen<br />

dreht sich alles im Labyrinth<br />

Kindermuseum.<br />

In einer historischen Montagehalle<br />

könnt ihr spielerisch die Welt kennenlernen.<br />

www.labyrinth-kindermuseum.de<br />

WasserMuseum und<br />

Wasserwerkstatt<br />

Ein cooler Lern- und Spielort für<br />

Euch ist das WasserMuseum mit<br />

Wasserwerkstatt.<br />

www.wassermuseum-berlin.de<br />

Computerspielemuseum<br />

Computerspiele-Geschichte von<br />

den ersten Konsolen bis hin zu<br />

modernen 3D-Welten zeigt Euch<br />

das Computerspielemuseum im<br />

Friedrichshain.<br />

www.computerspielemuseum.de<br />

asisi Panorama DIE MAUER<br />

Wie hat ein Herbsttag im Berlin<br />

der 1980er Jahre ausgesehen? Das<br />

15 x 60 Meter große Rundbild<br />

von asisi schickt Euch auf eine<br />

Zeitreise.<br />

www.die-mauer.de<br />

19<br />

4 14 8 1 58 6 5 26 2<br />

2 62 6 5 45 4<br />

7 7 4 2 64 2 6 3 3<br />

1 7 1 7 4 2 4 2<br />

5 5 7 7<br />

6 4 6 4 3 1 3 1<br />

3 3 7 5 17 5 1 6 6<br />

6 56 5 2 12 1<br />

1 91 2 9 32 7 3 87 8<br />

Museum der unerhörten Dinge<br />

Im Museum der Unerhörten Dinge<br />

verschwimmt Fiktion mit Realität. Auf<br />

gerade mal 20 Quadratmetern begegnen<br />

Euch allerhand kuriose Objekte.<br />

www.museumderunerhoertendinge.de<br />

Deutsche Technikmuseum<br />

Ausstellung über Technik und<br />

Fortschritt – das Deutsche<br />

Technikmuseum in Kreuzberg.<br />

www.sdtb.de<br />

Berliner Naturkundemuseum<br />

Das Museum für Naturkunde in Berlin<br />

präsentiert Euch einen spannenden<br />

Einblick in das Wirken der Natur.<br />

www.naturkundemuseum-berlin.de<br />

Deutschen Spionagemuseum<br />

Agenten und ihre Geschichten:<br />

Das Deutsche Spionagemuseum<br />

enthüllt Euch die mysteriöse Welt der<br />

Geheimdienste.<br />

www.deutsches-spionagemuseum.de<br />

20<br />

20<br />

3 23 7 82 7 68 6<br />

2 2 5 45 4 3 3<br />

4 94 79 7<br />

6 8 6 8 5 5 4 7 4 7<br />

7 37 6 3 26 8 2 18 1<br />

4 2 4 2 8 8 9 6 9 6<br />

2 12 61 6<br />

3 3 9 59 5 8 8<br />

5 45 3 64 3 26 2<br />

21<br />

Die Auflösung auf S. 64<br />

21<br />

22 22<br />

2 4 2 94 7 9 7<br />

9 9 4 4<br />

mein/4 59


2<br />

4<br />

6<br />

3<br />

5<br />

8<br />

1<br />

7<br />

Wer feiert hier seinen Geburtstag?<br />

Happy Birthday


Auf dem Holzweg<br />

Neue Ausstellung im MACHmit! Museum<br />

Ab 28. Mai wird im MACHmit! Museum die neue Ausstellung gezeigt.<br />

Interaktiv lädt sie dazu ein, sich dem Thema Holz und dem Wald, der mit all seinen Bewohnern –<br />

Pflanzen, Tieren und Pilzen – ein faszinierender lebendiger Organismus ist, zu widmen.<br />

Aus welchen Holz bist du geschnitzt?<br />

Jahresringe am Holzstapel zählen, Zirbenkiefernduft<br />

schnuppern und Schnee im Museum<br />

erleben. Die Waldapotheke erkunden, das Gold der<br />

Bäume finden, im Wald baden und ein<br />

riesiges Holzkunstobjekt entdecken.<br />

Wer erntet Holz, wen treffen wir im Wald und wo überall<br />

begegnen uns Produkte aus Holz?<br />

»Knallen muss es tüchtig und lustig will ich‘s haben,<br />

sonst mach ich nicht mit.« (Karlsson vom Dach)<br />

Nach dem Motto des Kooperationspartners Abenteuerlicher<br />

Bauspielplatz Kolle 37<br />

»Bauen statt Hauen« kann an einer Holzhütte gezimmert,<br />

können unterschiedliche Holzarten<br />

kennengelernt und im Tischlerschuppen bearbeitet<br />

werden.<br />

Auch Informationen zu Klimawandel und<br />

Schülerdemos fehlen nicht.<br />

Blätterpresse, Holzdruck, Birkenlederkörbchen –<br />

Passend zum Ausstellungsthema gibt es an den<br />

Werktischen viele neue Kreativ-Angebote<br />

Die Ausstellung wird bis 7. Juni 2020 auf den Holzweg einladen.<br />

Öffnungszeiten für Familien<br />

Dienstag bis Sonntag 10 – 18 Uhr<br />

Führungen für Gruppen aus Kita, Grundschule und Hort<br />

Dienstag bis Freitag ab 8.45 Uhr<br />

(nach tel. Voranmeldung 030-74778 200 Mo – Fr 9 – 16 Uhr)<br />

MACHmit! Museum für Kinder<br />

Senefelderstr. 5<br />

10437 Berlin<br />

030 – 74778 200<br />

info@machmitmuseum.de<br />

www.machmitmuseum.de<br />

mein/4<br />

61


mein/4<br />

Buchvorstellung<br />

Helena Melikov | Ani Menua<br />

LOST AND FOUND<br />

Herausgegeben, gestaltet<br />

und geschrieben<br />

wurde es von<br />

zwei in Berlin lebenden<br />

jungen Künstlerinnen.<br />

Helena Melikov<br />

ist Fotografin und<br />

Grafikdesignerin.<br />

Ani Menua ist Philosophin<br />

und Schriftstellerin.<br />

Lost and<br />

Found war ursprünglich<br />

eine Online<br />

Community, die Helena Melikov im Jahre 2017<br />

gegründet hatte, um dort alte Fotografien zu sammeln<br />

und von Autoren durch ihre Texte zum neuen<br />

Leben zu erwecken. Daraus entstand die Idee zu<br />

dem Buch. Die Intention der Künstlerinnen war es,<br />

dieser Idee nicht nur eine mit Händen erfassbare<br />

Form zu geben, sondern auch das Handwerk des<br />

Buchdruckes zu zelebrieren.<br />

Mit dem Buch selbst schlagen Helena Melikov<br />

und Ani Menua eine Brücke zwischen der Vergangenheit<br />

und der Gegenwart. Die auf Flohmärkten<br />

gesammelten und sorgfältig zusammengestellten<br />

Fotografien zeugen vom Alltag von vor ca. 70-80<br />

Jahren. Die Stimmung auf den Bildern ist gefangen<br />

zwischen zwei Weltkriegen, die die Welt nachhaltig<br />

erschütterten. Und doch drohen diese Erinnerungen<br />

verloren zu gehen. Die Geschichte ist ein immer<br />

wiederkehrender Zyklus von Ereignissen und auch<br />

der Mensch bleibt unverändert in seinen Grundeigenschaften,<br />

die für schreckliche Ereignisse in der<br />

Menschheitsgeschichte verantwortlich sind. Durch<br />

die Texte taucht der Leser in den ganz normalen Alltag<br />

und in die Welt der auf den Fotos erscheinenden<br />

Motiven und Menschen ein.<br />

Das Buch „LOST AND FOUND“ konfrontiert die<br />

Vergangenheit mit der Gegenwart, so dass das Gestern<br />

zu Jetzt und das Jetzt hingegen zu Gestern wird. ■<br />

Frank Bösch<br />

ZEITENWENDE<br />

1979<br />

Als die Welt von<br />

heute begann<br />

Im Jahr 1979 häuften sich weltweit Krisen,<br />

euphorische Aufbrüche und Revolutionen.<br />

Die iranische Revolution, Thatchers<br />

Neoliberalismus oder die Öffnung Chinas<br />

veränderten ebenso die Welt wie die Aufnahme der<br />

BoatPeople, der AKW-Unfall von Harrisburg oder<br />

der sowjetische Einmarsch in Afghanistan.<br />

Frank Bösch nimmt uns mit auf eine faszinierende<br />

Zeitreise zu den Quellen unserer Gegenwart.<br />

1979 gilt als „das Schlüsseldatum des 20. Jahrhunderts“<br />

(Peter Sloterdijk) und wird als der „Beginn<br />

der multipolaren Welt von heute“ (Claus Leggewie)<br />

bezeichnet. <br />

■<br />

Lioba Werrelmann<br />

HINTERHAUS<br />

Journalistin Carolin<br />

stolpert wider Willen<br />

in einen Kriminalfall,<br />

der sie tief in die Vergangenheit<br />

Ost-Berlins<br />

führt. In einem Hinterhaus<br />

in Prenzlauer<br />

Berg findet sie die Leiche<br />

eines seit Langem<br />

vermissten Jungen.<br />

Doch kaum jemand scheint sich an ihn erinnern<br />

zu wollen. Die Hausbewohner schweigen und die<br />

Polizei ermittelt nur halbherzig.<br />

Eigentlich hat Carolin andere Sorgen. Ihr Freund<br />

ist weg, sie hat keine Wohnung mehr und keinen<br />

Job. Aber ehe sie sich´s versieht, ist sie dem Mörder<br />

zu nahe gekommen. So wird das Hinterhaus auch<br />

für Carolin zur tödlichen Falle ... <br />

■<br />

62 mein/4


mein/4<br />

Leserbriefe<br />

Bitte sendet uns<br />

eure Leserbriefe an:<br />

leserbriefe@meinviertel.berlin<br />

oder per Post:<br />

Mein/4<br />

Schönhauser Allee 52<br />

10437 Berlin<br />

Bitte schickt uns Eure Meinungen und Wünsche<br />

Thema Skip Pahler:<br />

Liebe Redaktion,<br />

vielen Dank für den schönen Artikel über Skip<br />

Pahler. Es hat mich sehr gefreut, mal wieder<br />

von ihm zu lesen. Ich wohne in Weißensee und<br />

bin immer sehr traurig, wenn ich sehe, wie sein<br />

Wandbild „Der Kirschdieb“ an der Berliner Allee<br />

durch Anbauten verschwindet und nun für immer<br />

verloren ist.<br />

Liebe Grüße, Elvira K.<br />

Thema Kulturfritzen:<br />

Hallo mein/4,<br />

sehr gerne werde ich meinen Beitrag leisten,<br />

um eure schöne Arbeit zu unterstützen.<br />

Auf die nächsten 100 Ausgaben!<br />

Kathrin E.<br />

Liebe Redaktion,<br />

nicht aufgeben!<br />

Gutes braucht manchmal seine Zeit …<br />

Unsere Unterstützung habt ihr!<br />

Yvonne aus Lichtenberg<br />

Liebe mein/4- Redaktion,<br />

danke für diese schöne neue Serie. Ein Grund<br />

mehr, meine Stadt zu entdecken und vor allem<br />

nicht immer nur auf seine direkte Umgebung<br />

fixiert zu sein. Ich hebe alle Hefte auf und habe<br />

fest vor, alle Tipps zu erkunden.<br />

Liebe Grüße,<br />

Karsten J.<br />

Hallo mein/4,<br />

wir wünschen euch Kraft und Durchhaltevermögen.<br />

Gerne tragen wir einen Teil dazu<br />

bei, euch zu unterstützen.<br />

DURCHHALTEN !<br />

Sandra S. + Familie<br />

Thema Unterstützer:<br />

Liebes Team von mein/4,<br />

danke das es euch gibt … wir unterstützen euch<br />

sehr gerne.<br />

Thomas und Bärbel K.<br />

Du möchtest diese Ausgabe<br />

online lesen? Dann gehe auf<br />

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mein/4<br />

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mein/4<br />

Vorschau<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredaktion Markus Beeth<br />

Herausgeberin / Geschäftsführerin<br />

Beate Beeth<br />

mein/4 UG<br />

Schönhauser Allee 52, 10437 Berlin<br />

Redaktionelle Mitarbeit<br />

Beate Beeth, Markus Beeth, Dr. Carola Dorner,<br />

Carola Ehrlich-Cypra, Franziska Hauser,<br />

Ruth Herzberg, Stefanie Kayser, Vera Rüttimann,<br />

Henry Steinhau, Marc Lippuner, Lutz Müller-Bohlen<br />

Die besten Tipps für den Herbst<br />

Von Kurzausflügen bis zum Kurzurlaub.<br />

Von Sport bis Wellness.<br />

Verlag & Redaktion | mein/4<br />

mein/4 UG<br />

Schönhauser Allee 52, 10437 Berlin<br />

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Tel.: 030 818 914 60<br />

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Mediadaten<br />

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Anzeigengestaltung<br />

fgl-werketage<br />

Rüdiger Serinek<br />

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Satz, Layout & Design<br />

Rüdiger Serinek<br />

fgl-werketage.de<br />

Der Falschspieler<br />

Maik M. Paulsen und die Lust am Betrug – oder<br />

warum du deinen Augen nicht trauen solltest.<br />

Druck<br />

printTailor<br />

Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG<br />

Frankfurter Straße 168<br />

D-34121 Kassel<br />

Online<br />

grafik@meinviertel.berlin<br />

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© Titelfoto<br />

M. Beeth<br />

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche<br />

Genehmigung des Verlags vervielfältigt oder verbreitet werden.<br />

Unter dieses Verbot fällt insbesondere die gewerbliche Vervielfältigung<br />

per Kopie, die Aufnahme über elektronische Datenträger und<br />

die Vervielfältigung auf elektronischen Datenträgern. Für unverlangt<br />

eingeschickte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernehmen wir<br />

keine Gewähr.<br />

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Zukunft mitgestalten.<br />

Der Audi e-tron<br />

www.audi.de

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