Meinviertel Juli 2019
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www.meinviertel.berlin JUNI – AUGUST <strong>2019</strong><br />
STADTM<br />
AGAZIN<br />
4<br />
Ausflugtipps –<br />
nicht nur für die Ferien<br />
• Spaß & Erlebnis<br />
• Kultur & Lernen<br />
• Kurzurlaub<br />
• Freizeitparks<br />
…<br />
WARUM IN DIE FERNE SCHWEIFEN, …<br />
MUT, GLÜCK UND AUFBEGEHREN<br />
KULTURTIPP: CHARLOTTENBURG<br />
DIE DUNKELSTE STUNDE<br />
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Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
der Sommer ist da, die Straßen füllen sich mit Leben, die Wohnungen sind nicht mehr<br />
Mittelpunkt. Man lebt draußen …<br />
Im letzten Magazin baten wir um eure Mithilfe. Wir sind glücklich darüber, wie viele von<br />
euch uns unterstützen, wie vielen wir wichtig sind! Wir danken euch von ganzem Herzen<br />
für eure Unterstützung, wir freuen uns über jeden einzelnen und hoffen, es werden noch<br />
mehr!? (Seite 56)<br />
Was unternimmt man in den nächsten Monaten? Für alle, die noch Tipps (nicht nur aus<br />
Berlin) brauchen, haben wir uns auf die Suche gemacht. Egal, ob Sport, Kultur oder<br />
Wissenschaft. Es warten viele spannende Plätze auf euch, die entdeckt werden wollen.<br />
(Seite 16)<br />
Jeder kennt sie, die Situation, in der man nicht mehr weiter weiß. Situationen, in denen<br />
man die Sonne nicht mehr sehen kann und fast verschluckt wird von der Dunkelheit.<br />
Ab Seite 32 haben uns 4 Leser/innen ihre Situationen geschildert und zeigen<br />
Lösungswege auf, um damit zu leben.<br />
Mit den Kulturfritzen waren wir für diese Ausgabe rund um das Schloss Charlottenburg<br />
auf Entdeckungsreise; eine Reise die sich wirklich gelohnt hat! (Seite 4)<br />
Mut, Glück und Aufbegehren. Wilfried Bergholz wohnt seit 40 Jahren in Prenzlauer Berg.<br />
Er nimmt uns mit: 30 Jahre zurück in die Zeit des Umbruchs – und lässt euch teilhaben<br />
an diesem Stück deutscher Geschichte. (Seite 40)<br />
Das alles und noch viel mehr in dieser Ausgabe. Wir wünschen euch einen traumhaften<br />
Sommer und hoffentlich bis zum nächsten Mal!<br />
Euer<br />
Markus Beeth<br />
1
Ausflugtips – nicht nur für die Ferien Seite 16<br />
Aufräumen Seite 11 Über Mut, Glück und Aufbegehren <br />
Die dunkelste Stunde Seite 35
Inhalt<br />
Kultur im Kiez entdecken 4<br />
Kulturtipps vom Kulturfritzen 8<br />
Kulturtipps Seite 4<br />
Franziska Hauser<br />
Aufräumen 11<br />
Ausflugtips<br />
nicht nur für die Ferien 16<br />
Dunkle Stunden, helle Stunden 32<br />
Kommentar von Babet Mader<br />
Wo wohnen? 38<br />
Wilfried Bergholz<br />
Über Mut, Glück und Aufbegehren 40<br />
Seite 40<br />
SYMPATHEIA<br />
Probieren ist großartig! 46<br />
Dies & Das 50<br />
Küchenanekdoten<br />
Thank you for traveling 58<br />
Kinderseiten 59<br />
Buchvorstellung 62<br />
Leserbriefe 63<br />
Wo wohnen? Seite 38<br />
Vorschau 64
Mit den Kulturfritzen<br />
Kultur im Kiez entdecken<br />
Folge 3: Rund ums Schloss Charlottenburg<br />
Das Schloss Charlottenburg ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Berlins und zugleich das<br />
Wahrzeichen und historische Aushängeschild des Großbezirks Charlottenburg-Wilmersdorf. Doch<br />
damit nicht genug: Im Umkreis von weniger als einem Kilometer rund um das Schloss finden sich<br />
ein Dutzend weitere interessante Orte, die kulturelle Zeitreisen von der Antike bis in die jüngere<br />
Vergangenheit möglich machen.<br />
Text & Fotos: Marc Lippuner<br />
Vor 320 Jahren ließ die brandenburg-preußische Kurfürstin<br />
Sophie Charlotte in dem acht Kilometer vom<br />
Stadtschloss entfernten Dorf Lietze eine kleine Sommerresidenz<br />
errichten, die als Schloss Lietzenburg<br />
eingeweiht „Charlottes Musenhof“ wurde, der ab 1701,<br />
nach der Krönung ihres Gemahls zum ersten König in<br />
Preußen, eine unwesentliche Erweiterung erfuhr. Seine<br />
heutige Gestalt mit der markanten Kuppel und den langgestreckten<br />
Flügeln erhielt das Schloss erst nach dem<br />
frühen Tod der kunstsinnigen Königin, die 1705 im Alter<br />
von nur 36 Jahren starb. Ihr zu Ehren erhielten das<br />
Schloss und die Ortschaft den Namen Charlottenburg.<br />
Bis zum Dreikaiserjahr 1888 diente das Rokokoschloss<br />
als royale Residenz, von da an war die Anlage öffentlich<br />
zugänglich. 1943 wurde das Gebäude durch einen<br />
alliierten Luftangriff schwer beschädigt. Nicht zuletzt<br />
angesichts der geplanten und schlussendlich vollzogenen<br />
Sprengung des Stadtschlosses im Ostteil der Stadt<br />
entschied man sich Ende der 1940er-Jahre für eine Rekonstruktion<br />
nach historischem Vorbild. Heute bietet<br />
das Schloss Charlottenburg in einer Dauerausstellung<br />
und in originalgetreu ausgestatteten Paradeappartements<br />
facettenreiche Einblicke in die jahrhundertelange<br />
Herrschaft der Hohenzollerndynastie. Der westliche Flügel,<br />
die Große Orangerie, wird als Eventlocation für<br />
private und öffentliche Anlässe vermietet; regelmäßig<br />
finden hier auch Konzerte statt, die Meisterwerke des<br />
Barocks und der Klassik zu Gehör bringen.<br />
Das Gebäudeensemble umgibt ein 55 Hektar großer<br />
Schlossgarten. Der Park kombiniert die strenge Geometrie<br />
barocker Gartenanlagen und die lockeren Arrangements<br />
englischer Landschaftsgärten. Das Parterre<br />
hinter dem Kerngebäude des Schlosses wurde in den<br />
1950er-Jahren allerdings unhistorisch nach barocken<br />
Musterbüchern gestaltet, weil die Wiederherstellung<br />
des Originalzustandes zu pflegeaufwendig erschien.<br />
Die umliegenden Wiesen- und Waldflächen laden zum<br />
Lustwandeln ein und sind seit langer Zeit schon ein beliebtes<br />
Naherholungsgebiet, das für neugierige Flaneure<br />
einige Überraschungen bereithält. So findet man am<br />
Ende einer dunklen, von Tannen besäumten Allee das<br />
Mausoleum, das König Friedrich Wilhelm III. 1810 für<br />
seine jungverstorbene Gemahlin Luise errichten ließ.<br />
Das marmorne Grabmal mit der schlafenden Luise gilt<br />
als künstlerisch bedeutsamstes Objekt des Mausoleums<br />
und zählt zu den zentralen Werken Christian Daniel<br />
4 mein/4
Kultur im Kiez<br />
Rauchs. Der ebenfalls von Rauch geschaffene Sarkophag<br />
für Friedrich Wilhelm III. löst mit dem Faltenwurf des<br />
Lakens, dem gewellten Haar, den biedermeierlichen<br />
sind sogenannte Kenotaphe, also Scheingräber, die keine<br />
sterblichen Überreste enthalten. Die Leichname liegen<br />
in Metallsärgen in der öffentlich nicht zugänglichen<br />
Schloss Charlottenburg<br />
Mausoleum im Schlosspark Charlottenburg<br />
Herrenschuhen und der Detailverliebtheit beim Gestalten<br />
der Uniform eine ähnlich große Faszination<br />
aus. Zudem portraitiert Rauch hier nicht den 1840 im<br />
Alter von 69 Jahren verstorbenen Toten, sondern den<br />
jungen, schneidigen Regenten, der er war, bevor seine<br />
Frau starb. Um so skurriler nimmt sich daneben das<br />
erste deutsche Kaiserpaar aus, für das 1894 zwei von<br />
Erdmann Encke geschaffene Marmorsarkophage aufgestellt<br />
wurden. Schwer vorstellbar ist, dass es sich bei<br />
dem 90-jährigen Wilhelm I. († 1888) und seiner mit<br />
fast 80 Jahren verstorbenen Frau Augusta († 1890) um<br />
den zweiten Sohn und die Schwiegertochter des jungen<br />
Königspaares handelt. Die vier aufgestellten Sarkophage<br />
Gruft des Mausoleums, das – wie auch das Schloss –<br />
in der Hand der Stiftung Preußischer Schlösser und<br />
Gärten liegt.<br />
Dem Schloss gegenüber stehen zwei von Friedrich August<br />
Stüler entworfene, mit ihren Kuppeln architektonisch<br />
Bezug auf das Schloss nehmende Kasernenbauten,<br />
die nahezu 100 Jahre von Militär und Polizei genutzt<br />
wurden und nun schon sechs Jahrzehnte Standorte der<br />
Stiftung Preußischer Kulturbesitz sind. Im geteilten<br />
Berlin waren hier das Ägyptische Museum und die Antikensammlung<br />
zu Hause, die nach der Wiedervereinigung<br />
mit ihren Beständen auf die Museumsinsel zogen.<br />
Im östliche Stülerbau und dem angrenzenden<br />
Stülerbau-Ost<br />
Sammlung Scharf-Gerstenberg<br />
mein/4<br />
5
Kultur im Kiez<br />
Marstall-Gebäude hat seit 2008 die Sammlung Scharf-<br />
Gerstenberg ein Zuhause gefunden. Gezeigt werden<br />
unter dem Titel „Surreale Welten“ die Entwicklungslinien<br />
fantastischer Kunst, die mit Werken von Piranesi und de<br />
Goya beginnen und im Surrealismus von Max Ernst, René<br />
Magritte und Salvador Dalí und mehr noch in der Art<br />
brut von Jean Dubuffet gipfeln. Bereits seit 1996 beherbergt<br />
der westliche Stülerbau das Museum Berggruen,<br />
das mit Wechselausstellungen Werke der klassischen<br />
Bröhan-Museum Abguss-Sammlung Antiker Plastik Keramik-Museum<br />
Moderne aus der Sammlung des Kunsthändlers, Galeristen<br />
und Mäzens Heinz Berggruen zeigt. Zu entdecken<br />
gibt es bekannte und weniger bekannte Werke<br />
von Pablo Picasso, Paul Klee, Henri Matisse, Alberto<br />
Giacometti oder George Braque. Nebenan, im einstigen<br />
Mannschaftsgebäude der Kasernen, findet man seit<br />
35 Jahren das Bröhan-Museum, dessen Existenz ebenfalls<br />
einer privaten Sammelleidenschaft zu verdanken ist.<br />
An seinem 60. Geburtstag übereignete der Unternehmer<br />
Karl H. Bröhan dem Land Berlin seine einzigartige<br />
Sammlung von Jugendstil-Exponaten, Art-Déco-<br />
Objekten und Kunstwerken der Berliner Secessionisten,<br />
die in einer Dauerausstellung präsentiert und durch<br />
thematische Wechselausstellungen mit bildender und angewandter<br />
Kunst sowie mit Design von 1950 bis heute<br />
kontextualisiert und ergänzt werden.<br />
Dem Bröhan-Museum gegenüber, hinter dem östlichen<br />
Stülerbau, befindet sich seit dreißig Jahren die<br />
Abguss-Sammlung Antiker Plastik der Freien Universität<br />
Berlin. Lose sortiert stehen hier in einer großen<br />
Halle – eher platzsparend hineingeschoben als museal<br />
präsentiert – mehr als 2.000 Abgüsse griechischer und<br />
römischer Skulpturen, die einen geballten Überblick über<br />
die Geschichte der antiken Plastik geben. Regelmäßig<br />
inszenieren zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler<br />
ihre Arbeiten in dem Sammelsurium aus gegossenen<br />
Gipskörpern, darüber hinaus ergänzen Vorträge und<br />
Performances das Programm.<br />
Wer sich seine Wohnung mit einem Gipsabguss verschönern<br />
möchte und das nötige Kleingeld hat, sollte<br />
in der nur 800 Meter entfernten Gipsformerei in der<br />
Sophie-Charlotte-Straße 17/18 vorbeischauen. Vor 200<br />
Jahren durch König Friedrich III. als Königlich Preußische<br />
Gipsgussanstalt gegründet, ist sie die älteste Institution<br />
der Staatlichen Museen zu Berlin. 1891 bezog<br />
sie ihre heutigen Räumlichkeiten, in denen man sich<br />
hochwertige Repliken von Skulpturen und Reliefs aus<br />
aller Welt und allen Epochen in Originalgröße oder als<br />
Miniatur anfertigen lassen kann. Der Verkaufsraum ist<br />
werktags geöffnet, in regelmäßigen Abständen finden<br />
Führungen durch die Werkstätten statt.<br />
Wer lieber geformtes Kunsthandwerk statt gegossener<br />
Kunstwerke sehen möchte, dem sei ein Besuch im<br />
Keramik-Museum in der Schustehrusstraße 13 ans<br />
Herz gelegt. Untergebracht im ältesten noch erhaltenen<br />
Haus Charlottenburgs feiert das Museum gerade<br />
die 100. Ausstellung in seiner knapp dreißigjährigen<br />
Geschichte. Zu sehen gibt es vor allem Keramik des<br />
19. und 20. Jahrhunderts, vorrangig werden bekannte<br />
Keramikerinnen und Keramiker in Einzelausstellungen<br />
gewürdigt, darüber hinaus zeigen die Sonderschauen,<br />
dass die künstlerische und kunsthandwerkliche Gestaltung<br />
mit Ton unglaublich vielfältig ist.<br />
Zur Vielfalt der Museen, die sich in unmittelbarer Nähe<br />
des Charlottenburger Schlosses versammelt haben, gehört<br />
seit 2012 auch das Bezirksmuseum, dass in die<br />
versteckt am Schustehruspark liegende Gründerzeitvilla<br />
6 mein/4
Kultur im Kiez<br />
der Bankiersfamilie Oppenheim gezogen ist. Eine Ausstellung<br />
im Foyer dokumentiert die Geschichte der einstigen<br />
„Villa Sorgenfrei“ ebenso wie die ihrer Bewohnerinnen<br />
und Bewohner. Die Dauerausstellung „Westen!“<br />
beleuchtet die Rolle Charlottenburgs und Wilmersdorfs<br />
als zweites Stadtzentrum neben der historischen Mitte<br />
Berlin. Im ersten Stock des Museums hat die historische<br />
Kunstsammlung der bis 1920 selbstständigen Großstadt<br />
Charlottenburg ihren Platz: Hier findet man Werke<br />
mit Charlottenburg in Verbindung bringen, sondern<br />
eher mit den proletarischen Arbeitervierteln Alt-Berlins.<br />
Dabei schossen im Zuge der Industrialisierung auch<br />
in Charlottenburg die Mietskasernen reihenweise aus<br />
dem beackerten Sandboden, sodass der Grafiker, Maler<br />
und Fotograf Heinrich Zille das, was er sein „Milljöh“<br />
nannte, direkt vor der Haustür fand. Seit 1892 lebte<br />
Zille in der Sophie-Charlotte-Straße 88 in einer großzügigen<br />
Altbauwohnung, in der er 37 Jahre später starb.<br />
Cafégarten Villa Oppenheim Susi, die Enkelin von Haus Nummer 4 Café Theater Schalotte<br />
berühmter Künstler wie Max Liebermann, Hans Baluschek<br />
oder Walter Leistikow. Darüber hinaus widmen<br />
sich Sonderausstellungen regionalen Themen: Noch bis<br />
16. Juni ist die liebevoll gestaltete, für Kinder und Jugendliche<br />
konzipierte Ausstellung „Susi, die Enkelin von<br />
Haus Nummer 4“ zu sehen, die vom Überleben einer im<br />
Nationalsozialismus als Juden verfolgten Familie erzählt.<br />
Sie beruht auf der gleichnamigen, 2016 erschienenen<br />
Graphic Novel von Brigitta Behr (ars edition, 15,00€)<br />
und bietet einen kindgerechten Zugang zum Thema des<br />
Holocaust.<br />
Kindgerecht ist auch das Programm am Puppentheater<br />
Berlin, das sich vorrangig an Kitagruppen und Grundschulklassen<br />
richtet. Zwanzig Stücke sind im Repertoire<br />
des bis zu 70 Zuschauerinnen und Zuschauer fassenden<br />
Theaters, fast alle werden mit Livemusik begleitet. Live-<br />
Musik und Theater gibt es nur wenige Meter weiter auch<br />
abends zu erleben. Das ehrenamtlich geführte Café<br />
Theater Schalotte bietet seit 1980 ein abwechslungsreiches<br />
Bühnenprogramm mit Chorkonzerten, Tanzaufführungen,<br />
Comedy-Shows oder Nachwuchsunterhaltung.<br />
Rund um das Schloss Charlottenburg gibt es kulturell<br />
also einiges zu entdecken. Da sollte zum Abschluss ein<br />
Mann nicht unerwähnt bleiben, den nur die wenigsten<br />
An der Fassade seines Wohnhauses erinnert nicht nur<br />
eine Bronzetafel an den „Pinselheinrich“, sondern auch<br />
die verwitterte Markise eines seit Jahren leerstehenden<br />
Restaurants.<br />
■<br />
Marc Lippuner<br />
hat Germanistik, Geschichte<br />
sowie Kultur- und Medienmanagement<br />
studiert.<br />
Nach Jahren als Theatermacher<br />
leitet er seit 2017<br />
die WABE im Herzen von<br />
Prenzlauer Berg.<br />
Nebenbei frönt er mit den<br />
von ihm gegründeten Kulturfritzen, einem kleinen<br />
Projektbüro für kulturelle Angelegenheiten, seiner<br />
Berlin-Liebe. Auf Twitter postet er nahezu jeden<br />
Tag einen #Berlinfakt, kürzlich erschien sein Spaziergangsführer<br />
für den Großbezirk Pankow im Elsengold-Verlag.<br />
Für unser Magazin begibt er sich auf kulturelle Entdeckungsreisen<br />
durch die Berliner Kieze, darüberhinaus<br />
gibt es immer eine Handvoll Empfehlungen<br />
für Kultur-Events, die man im kommenden Quartal<br />
seiner Meinung nach nicht verpassen sollte.<br />
mein/4<br />
7
Kulturtipps vom Kulturfritzen<br />
Sensible Portraits der frühen Moderne<br />
Zahlreiche Highlight-Ausstellungen bietet der Berliner<br />
Museumssommer in diesem Jahr. Eine davon ist noch<br />
bis 12. August in der Berlinischen Galerie zu sehen.<br />
"Lotte Laserstein - Von Angesicht zu Angesicht“ präsentiert<br />
58 Werke der von den Nazis verfemten Künstlerin,<br />
allen voran ihre eindrucksvollen Bildnisse „neuer<br />
Frauen“, die im Berlin der 1920er-Jahre entstanden. Darüber<br />
hinaus werden Lasersteins Werke mit Portraits<br />
anderer Künstlerinnen und Künstler, die zur selben Zeit<br />
in Berlin arbeiteten, kontextualisiert – eine wunderbar<br />
aufschlussreiche Ergänzung.<br />
www.berlinischegalerie.de<br />
Lotte Laserstein: Russisches Mädchen mit Puderdose, 1928,<br />
© Städel Museum, VG Bild-Kunst<br />
Zwei Berliner Impressionisten zum Frühstück<br />
Bis 26. August werden in der Villa Liebermann am<br />
Wannsee Berlin-Bilder des Impressionisten Max<br />
Liebermann und seines 14 Jahre jüngeren Kollegen<br />
Lesser Ury gegenübergestellt. Beide Maler waren im<br />
späten Kaiserreich Protagonisten der Berliner Kunstszene,<br />
die die Weltstadt ganz unterschiedlich auf<br />
Leinwand festhielten: Während Liebermann vielfach<br />
das Grüne der Stadt mit ihren Parks und Alleen malte,<br />
setzte Ury die moderne, nächtliche Großstadt mit<br />
ihren technischen Errungenschaften und prägnanten<br />
Bauwerken ins Bild.<br />
Eine Empfehlung ist der Ausstellungsbesuch im Rahmen<br />
des Kulturfrühstücks, das an einigen Sonntagvormittagen<br />
angeboten wird: Hier erwartet die Gäste nach<br />
einem kleinen, französischen Frühstück eine fachkundige<br />
Führung durch die Villa und den Garten. Aber auch<br />
ohne Croissant und Café au lait lohnt ein Besuch des<br />
Hauses, das Liebermann 1909 erwarb und bis zu seinem<br />
Tod 1935 als Sommerresidenz nutzte. Ein Highlight<br />
ist, vor allem in den warmen Monaten, der aufwendig<br />
Lesser Ury, Siegesallee mit Siegessäule im Sommer, ca. 1925 © Galerie<br />
Ludorff, Foto: Achim Kukulies<br />
angelegte und nach historischem Vorbild instand gesetzte<br />
Garten, den man auf zahlreichen Gemälden Liebermanns<br />
wiederfindet.<br />
www.liebermann-villa.de<br />
Vom Leben in der Hauptstadt der DDR<br />
Bis zum dreißigsten Jahrestag des Mauerfalls am<br />
9. November präsentiert die Stiftung Stadtmuseum<br />
im Ephraim-Palais die Ausstellung „Ost-Berlin“, die<br />
sich auf drei Etagen den sozialen und kulturellen<br />
Lebenswelten in der einstigen Hauptstadt der DDR<br />
annähert. Die Sonderschau zeigt anhand von zahlreichen<br />
Fotografien, Videos und Exponaten, dass<br />
der Ostteil der geteilten Stadt auf der einen Seite<br />
8<br />
mein/4
Kulturtipps<br />
das Machtzentrum der DDR und das Schaufenster<br />
des Sozialismus war, auf der anderen Seite aber auch<br />
Freiräume und Nischen jenseits der vorgegebenen politischen<br />
Norm bot. Begleitet wird die Ausstellung<br />
von einem umfangreichen Rahmenprogramm, das in<br />
die Bezirke getragen wird und im Digitalen sogar<br />
zum Mitmachen einlädt.<br />
www.stadtmuseum.de<br />
Bauarbeiter bei Montagearbeiten an der Leuchtschrift auf dem „Haus<br />
der Statistik“, 1969 © Bundesarchiv, Foto: Eva Brüggmann<br />
Kleine Verlage am Großen Wannsee<br />
Zum fünfzehnten Mal sind kleine Verlage aus dem<br />
deutschsprachigen Raum zu Gast im Literarischen<br />
Colloquium am Wannsee. Knapp fünfzig unabhängige<br />
Unternehmen stellen am 22. Juni ab 14 Uhr ihre Bücher<br />
sowie ihre Autorinnen und Autoren in entspannter Atmosphäre<br />
vor und laden zum Stöbern in ihrem aktuellen<br />
Verlagsprogramm ein. Für kulinarische Genüsse ist auch<br />
gesorgt. Und zum krönenden Abschluss der kleinen Büchermesse<br />
dirigiert Malte Schiller die Clarinets of Glory<br />
in den Sonnenuntergang.<br />
www.lcb.de<br />
Sonnenuntergang am Wannsee vom Literarischen Colloquium aus<br />
gesehen © LCB<br />
Berlinbuch-Tipp: Hinter der Plattenbaufassade<br />
In der letzten Dekade vor dem Mauerfall entstand in<br />
Marzahn die größte, von elfgeschossigen Plattenbauten<br />
dominierte Großbausiedlung der DDR. Nach der Wende<br />
verlor das hoffnungsvolle Wohnbauprojekt schnell<br />
an Attraktivität, heute wohnen hier – so das landläufige<br />
Vorurteil – die Langzeitarbeitslosen, die sozial Verwahrlosten,<br />
die Armen. Und viele Nazis. Die Verhaltensforscherin<br />
Christiane Tramitz legt mit „Die Schwestern<br />
von Marzahn“ den Finger in diese offene Wunde, erzählt<br />
vom Leben ganz unten, indem sie hinter die Plattenbaufassaden<br />
blickt, um anhand von Einzelschicksalen<br />
Empathie zu wecken, mit dem hehren Ziel, die Mittelschicht<br />
wachzurütteln und gesellschaftliche Gräben zu<br />
schließen. In zwei exemplarischen Handlungssträngen<br />
entwirft sie die Geschichte des Wendeverlierers Fabian,<br />
dessen Ehe mit Marie nach dem Tod des gemeinsamen<br />
Sohnes zerbricht. Während Marie Trost und Hoffnung<br />
bei zwei katholischen Schwestern findet, die Anfang<br />
der 90er-Jahre aus dem Westen kommend in Marzahn<br />
eine Anlaufstelle für Haltlose und Zweifelnde eröffnet<br />
haben, schöpft Fabian wieder Hoffnung durch die<br />
ungewöhnliche Freundschaft zu einem vernachlässigten<br />
Schwesternpaar, das schon monatelang ohne elterliche<br />
Betreuung im selben Haus einige Stockwerke unter ihm<br />
wohnt. Für ihre Recherchen zu diesem Buch hat sich<br />
die Autorin für einige Monate in einem der zahlreichen<br />
Hochhäuser eingemietet, Einsamkeit und Anonymität<br />
auf sich wirken lassen,<br />
Gespräche mit ihren<br />
Nachbarn geführt und<br />
aus all den Eindrücken<br />
und Schicksalen<br />
ihre berührend-bedrückende,<br />
aber nicht<br />
ganz zuversichtslose<br />
Reportage destilliert,<br />
die eher Roman als<br />
Dokumentation ist.<br />
„Die Schwestern von Marzahn“<br />
erschien im Frühjahr <strong>2019</strong><br />
im Ludwig Verlag © Marc<br />
Lippuner<br />
mein/4<br />
9
Schon wieder alle<br />
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10 mein/4
Rubrik<br />
Aufräumen<br />
Das geht nicht mit uns!, dachte ich, als ich Koljas Wohnung zum ersten Mal sah. Ich zog im Flur<br />
die Schuhe aus, bevor ich das Wohnzimmer mit der sauberen Auslegwahre betrat. Es stand darin<br />
eine Anrichte mit geschliffenen Glaskelchen hinter einer Glasschiebetür. Obendrauf Souvenirs,<br />
Minigeschirr mit Prince William und Katie Aufdruck. Die ganze Wohnung machte einen so anständigen<br />
Eindruck. Alles war sauber, geordnet und alle Möbel waren hochgradig praktisch.<br />
Das geht absolut nicht, dachte ich.<br />
Franziska Hauser<br />
Es sah so aus wie es bei niemandem aussah, den ich<br />
kannte bisher. Solche spießigen Wohnungen gehörten<br />
immer nur fremden Menschen. Aber nie Freunden<br />
und nicht mal Verwandten. Wir saßen auf seiner<br />
Couch, vor seinem Couchtisch. „Hast du vielleicht<br />
Schokolade?“, fragte ich und zog die Füße auf das<br />
Polster. Ich bekam einen frischen Tee und einen alten<br />
Weihnachtsmann. Ich verstand mich selbst nicht.<br />
Wieso fühlte ich mich in dieser vollkommen fremden<br />
Welt so seltsam wohl? Dann passierte es, dass er<br />
meine Wohnung betrat. Das geht nicht!, dachte er.<br />
Es war keine Wohnung, die zum Schuhe ausziehen<br />
einlud. Ich nenne es romantisch verrumpelt, aber für<br />
ihn war es das blanke Chaos. Auf Schränken und<br />
Regalen, die vor allem alt und schön, aber gar nicht<br />
praktisch waren und sogar ein bisschen kaputt, türmten<br />
sich unbrauchbare Dinge. An den Wänden hingen<br />
wertvolle Bilder in alten Rahmen neben Plakaten und<br />
Landkarten mit Rissen. Ein Streifen Blumentapete,<br />
eine bemalte Wand, ein alter Teppich, Pfauenfedern<br />
und vertrocknete Blumen überall.<br />
Auch mit zusammen gekniffenen Augen konnte man<br />
sich nicht vorstellen, dass die Wohnung sauber wäre.<br />
Kolja kannte niemanden, der so lebte. Er saß auf dem<br />
Küchenstuhl und machte ein unglückliches Gesicht.<br />
Er hätte darüber hinweg sehen können und es vielleicht<br />
sogar ganz lustig finden, aber es hätte nicht<br />
ausgerechnet meine Wohnung sein dürfen! Keine<br />
Partnervermittlung der Welt hätte einen Pfarrersohn<br />
aus einem spießigen Vorort mit Haus und Vorgarten<br />
und technischem Beruf verkuppelt mit einer Großstadtkünstlerin<br />
aus sittenwidriger Theaterfamilie. Es<br />
mein/4<br />
11
Rubrik<br />
war ja nicht so, dass er mit der Kunst nichts anfangen<br />
konnte. Im Pfarrhaus hatte es Bücher gegeben ohne<br />
Ende. Es war nur äußerst selten, dass die Kunst ihm<br />
gefiel. Er hatte strenge Ansprüche an die Nützlichkeiten<br />
der Dinge, die ihn umgaben.<br />
Wir hatten uns kennengelernt durch die Frau seines<br />
besten Freundes. Sie war Künstlerin und ihr Freund<br />
nicht. Deshalb hatten die ihre Probleme miteinander.<br />
Kolja hatte mit der Frau im Café gesessen und<br />
dann brummte ihr Handy. Meine Ausstellungeröffnung<br />
war genau auf der anderen Straßenseite. Sie sah<br />
aus dem Fenster und sagte, dass sie aber mit ihm da<br />
nicht rüber gehen könne, weil es verhängnisvoll wäre,<br />
ihn mit mir bekannt zu machen. An diesem Verhängnis<br />
wollte sie lieber nicht Schuld sein. Sie meinte das<br />
wirklich ernst, aber Kolja fand das albern und sagte,<br />
dass er erwachsen sei und schließlich selbst entscheiden<br />
könne wen er kennenlernen wolle. Ich wusste von<br />
der Vorahnung nichts und erfuhr davon erst als es<br />
schon zu spät war. Wir waren aufeinander getroffen<br />
aus verschiedenen Welten, wunderten uns, dass wir<br />
trotzdem zusammen zu gehören schienen und dass<br />
wir uns so unendlich viel zu erzählen hatten.<br />
Jetzt kannten wir unsere Wohnungen, die gegensätzlicher<br />
nicht hätten sein können und es überkam<br />
uns eine mittelschwere Verzweiflung bei der<br />
Vorstellung, wie viel Arbeit uns bevorstand, diese<br />
Gegensätze einander anzunähern. Die Frau seines<br />
Freundes befand die Lage für aussichtslos und ich<br />
verdächtigte alle meine vertrauten Freundinnen der<br />
Verständnislosigkeit. „Na, mal sehen was das werden<br />
soll“, war die Haltung, die ich zu spüren glaubte<br />
um mich herum. In Koljas ordentlicher Wohnung<br />
erfüllte mich immer wieder eine so unerklärliche<br />
Zufriedenheit, obwohl es nichts darin gab, das ich<br />
als schön empfunden hätte oder gerne in meiner<br />
eigenen Wohnung hätte haben wollen. Bis auf das<br />
Klavier und den schönen alten Klavierhocker. Er<br />
fühlte sich auch bei mir nicht so ganz unwohl, solange<br />
er nur zu Besuch war in dem Chaos. Die Liebe<br />
schien nicht einzusehen, dass wir nicht zusammen<br />
passten, und wurde immer größer.<br />
Er nahm mich mit ins Kaufhaus und sagte, ich<br />
bräuchte einen neuen Herd. Da hatte er zwar Recht,<br />
aber ich hätte erst angefangen ernsthaft über den<br />
kaputten Herd nachzudenken, wenn die letzte funktionierende<br />
Kochplatte auch kaputt gewesen wäre.<br />
Als er den neuen Herd in meiner Küche angeschlossen<br />
hatte, musste ich lachen. Ich sah plötzlich dieses<br />
Bild vom Urmenschen, der eine neue Höhle bezieht<br />
und als erstes die Feuerstelle in Ordnung bringt. Aus<br />
meinem Lachen wurde Weinen, obwohl ich es bescheuert<br />
fand, darüber zu heulen, dass mir jemand<br />
einen Herd gekauft hat. Ich gehöre zu der dritten<br />
Generation emanzipierter Frauen in meiner Familie<br />
und dass ich so gerne koche, kam mir manchmal vor<br />
12 mein/4
Franziska Hauser: Aufräumen<br />
wie Verrat an der Gleichberechtigung. Der Herd war<br />
also der Anfang. Nachdem er seine Wohnung gekündigt<br />
hatte und bei mir eingezogen war, mussten wir<br />
einsehen, dass wir mit unwesentlichen Widritkeiten<br />
klarzukommen hatten.<br />
Sein Zimmer passte gar nicht zum Rest der Wohnung.<br />
Falls ich mal wieder irgendwann Harz vier brauchen<br />
würde, dachte ich, wäre es kein Problem bei der Prüfbesichtigung<br />
zu behaupten, er sei mein Mitbewohner<br />
und nicht mein Lebensgefährte. Niemand würde auf<br />
die Idee kommen das zu bezweifeln. Niemand würde<br />
aus uns eine Bedarfsgemeinschaft machen wollen.<br />
Unsere verschiedenen Vorstellungen vom Wohnen waren<br />
allerdings sehr wohl eine sichtbare Darstellung<br />
grundverschiedener Wesenszüge.<br />
Dass ich zum Beispiel gerne schwarz fahre, mich<br />
ungerne im Auto anschnalle, manchmal über Zäune<br />
klettere oder im Sommer an nicht ausgewiesenen Badestellen<br />
vor angezogenen Leuten nackt ins Wasser<br />
springe, ist für ihn schwer auszuhalten. Mir dagegen<br />
fällt es schwer, ihm zuliebe Regeln zu befolgen die<br />
ich nicht einsehe. Wenn eine Diskussion über meinen<br />
eigensinnigen Widerstand und sein stures Grundbedürfnis<br />
nach Normalität erstmal ausgebrochen ist,<br />
lässt sie sich nur schwer wieder beenden. Die Diskussionen<br />
nahmen Überhand und waren vom Streiten<br />
nicht mehr zu unterscheiden.<br />
Schließlich landeten wir nach zwei Beziehungsjahren<br />
bei der Paarberatung. Wir fanden, dass unser Problem<br />
fast auf unseren Stirnen geschrieben stand, aber die<br />
Therapeutin wollte trotzdem alles erklärt haben. Er<br />
beschwerte sich, dass meine Aufräumanfälle ihm zu<br />
eruptiv seien und vor allem zu oberflächlich. Ich würde<br />
ständig alles liegen lassen und er fände überhaupt<br />
mein ganzes Aufräumverhalten vollkommen unberechenbar.<br />
Ich beschwerte mich, dass er immer unzufrieden<br />
war über den Zustand der Wohnung, mit dem<br />
ich mich überfordert fühlte. Es war dieser halbaufgeräumte<br />
Zustand, der uns beide wahnsinnig machte.<br />
Es gab einen Endpunkt, der mich in eine resignierte<br />
Ruhe versetzte. Nämlich: wenn es so unordentlich<br />
war, dass es unmöglich noch unordentlicher werden<br />
konnte. Und es gab einen Endpunkt, der für ihn Entspannung<br />
bedeutete: der Moment nach dem Aufräumen,<br />
bevor die Dinge wieder anfingen durcheinander<br />
zu geraten oder zu verstauben. Aber die vielen Zwischenzustände,<br />
die unser Zusammenleben ausmachten,<br />
boten den Stoff für endlose Differenzen.<br />
mein/4<br />
13
Rubrik<br />
Die Therapeutin fing an, Fragen zu stellen, über die<br />
ich noch nie nachgedacht hatte. Ob ich nicht vorher<br />
Bescheid sagen könne, wenn zum Beispiel das Bad<br />
gewischt werden müsste. Dann könnte man die Arbeit<br />
aufteilen oder abgeben. Ich versuchte, mir das<br />
ernsthaft vorzustellen mit dem Bescheid sagen. Ich<br />
hätte wirklich gerne sagen wollen: „ja, ich versuchs“,<br />
aber es ging einfach nicht. Ich fing an zu heulen und<br />
sagte: „Nein! Genau das kann ich eben nicht!“ Die<br />
Therapeutin sah zu ihm. „Aber Sie könnten das doch,<br />
oder?“ Ja, klar konnte er das. Und plötzlich lag das<br />
Missverständnis dick und schwer mitten auf dem<br />
runden Tisch. Es passte alles zusammen und war so<br />
einfach. Ich konnte nicht fassen, dass wir es nicht<br />
selbst herausgefunden hatten.<br />
Er hatte es noch nicht erkannt und redete gerade<br />
davon, dass ich mein Chaos bräuchte und er mich<br />
darin nicht einschränken wolle. „Wie sehen sie denn<br />
das?“, fragte die Therapeutin. Ich sah ihn an: „Weißt<br />
du eigentlich, dass ich beim Mohrrüben schneiden<br />
nicht aufhören kann die Scheibchen zu zählen und<br />
dass ich beim Autofahren immer die Strommasten<br />
zählen muss?“ Er schüttelte verständnislos den Kopf.<br />
Ich erklärte: „Na, ich bauche Ordnung und Struktur.<br />
Das hilft mir. Da fühle ich mich sicher. Es gibt<br />
keine Ordnung in mir drin. Deshalb fühle ich mich<br />
so verdammt wohl bei dir. Weil du soviel Ordnung<br />
in dir hast.“ Er sagte „Hmm“ und dann erklärte<br />
es sich fast von selbst, dass andersherum auch ein<br />
Schuh draus wurde. Er hatte in mir etwas gefunden,<br />
das seinem Pragmatismus entgegenwirkte. Er wollte<br />
freier werden in seiner Seele, die kreativer war als er<br />
es ihr erlaubt hatte bisher.<br />
Es wurde uns klar, warum wir uns gefunden hatten.<br />
Ich brauchte etwas von seiner Struktur und er von<br />
meiner Leichtlebigkeit. „Seit wir zusammen sind,<br />
kann ich Musik machen ohne ein schlechtes Gewissen<br />
zu haben, dass ich damit kein Geld verdiene“,<br />
sagte er. Und ich sagte, dass ich viel besser arbeiten<br />
kann, seit es ordentlicher ist um mich herum. Am<br />
Abend saßen wir zuhause in der Küche. Wir hatten<br />
alles Brauchbare aus dem Kühlschrank geholt und<br />
auf dem Tisch ausgebreitet. Als ich anfing den Kühlschrank<br />
wieder einzuräumen sagte er: „Hör mal auf,<br />
Ordnung zu machen. Ich bin noch nicht fertig damit,<br />
Unordnung zu machen!“<br />
■<br />
14 mein/4
Rubrik<br />
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nicht nur für die Ferien<br />
Was unternimmt man in den nächsten Monaten? Wir waren<br />
in den letzten Wochen für euch unterwegs in Berlin und<br />
Brandenburg. Egal, ob Sport, Kultur oder Wissenschaft.<br />
Es warten viele spannende Plätze, um von euch entdeckt zu<br />
werden – als Tagestour, Ausflug oder auch als Kurzurlaub.<br />
Museumspark Rüdersdorf<br />
Wir bieten an …<br />
eine Parklandschaft mit einzigartigen<br />
Industriedenkmälern und eine atemberaubende<br />
Sicht in den aktiven Kalksteinabbau;<br />
Erkundung des Parks anhand einer<br />
historischen Führung, Teilnahme an einer<br />
Fossiliensuche oder einer Landrover-Tour<br />
direkt durch den Tagebau.<br />
Adresse<br />
Heinitzstraße 9, 15562 Rüdersdorf bei Berlin<br />
Telefon 033638 799797<br />
Öffnungszeiten:<br />
April – Okt.: Mo – So 10.00 – 18.00 Uhr<br />
Nov. – März: Di – So 10.30 – 16.00 Uhr<br />
www.museumspark.de<br />
Am Kanal<br />
Unser Haus befindet sich im Erholungsort<br />
Müllrose in direkter Lage zum Oder-Spree-<br />
Kanal mit kostenlosen Parkmöglichkeiten.<br />
Zum Verweilen und Genießen laden unser<br />
Biergarten und Gastraum ein.<br />
Ob zu Fuß oder per Rad, für Erholung<br />
Suchende und Naturliebhaber bieten die<br />
Wälder und Seen im Schlaubetal vielseitige<br />
Möglichkeiten zum Entspannen.<br />
Adresse<br />
Frankfurter Straße 70, 15299 Müllrose<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo. – So. von 11 – 22 Uhr<br />
www.amkanal.de<br />
16 mein/4
Wohlfühloase am See<br />
Es zählt zu Recht zu den schönsten in Brandenburg.<br />
Das 4* Hotel Döllnsee-Schorfheide punktet<br />
in jeder Kategorie und liegt nur eine Stunde<br />
von Berlin entfernt, idyllisch eingebettet im Biosphärenreservat<br />
Schorfheide.<br />
Hier erwacht der Gast mit Vogelgezwitscher aus<br />
den angrenzenden Wäldern und wird vom Rauschen<br />
der Baumwipfel sanft in den Schlaf getragen.<br />
In diesem Kleinod fällt jeglicher Großstadtstress<br />
ab, was die Gäste sehr zu schätzen wissen.<br />
Das Haus legt nicht nur großen Wert auf Spitzenleistungen<br />
und Regionalität, sondern auch auf<br />
Nachhaltigkeit. Eine energetische Sanierung ermöglicht<br />
es, eigenen Strom und warmes Wasser<br />
zu erzeugen, um z. B. ein schönes Bad in den<br />
geschmackvoll ausgestatteten Suiten und<br />
Comfort-Zimmern zu nehmen.<br />
Für den perfekten Tagesausklang sorgen dann<br />
noch zusätzlich ein Glas Rotwein in der Hotelbar,<br />
ein Sprung in den Swimmingpool oder eine Verwöhnmassage<br />
für Körper, Geist und Seele.<br />
Hotel Döllnsee GmbH & Co KG<br />
Döllnkrug 2, 17268 Templin, OT Groß Dölln<br />
Telefon 039882/63-0, Fax: 039882/63-402<br />
E-Mail info@doellnsee.de<br />
www.doellnsee.de<br />
Meteorologischer<br />
Großdrachen um 1906<br />
Quelle: Archiv Richard-<br />
Aßmann-Observatorium<br />
Wettermuseum e. V.<br />
100 Jahre Weltrekord<br />
Auf 9750 m, fast so hoch wie Flugzeuge heute<br />
fliegen, stieg im Jahr 1919 ein meteorologischer<br />
Drachen, gestartet in Lindenberg bei Beeskow.<br />
Das damalige Aeronautische Observatorium<br />
existiert heute als Forschungseinrichtung des DWD<br />
weiter. Seit dem Jahr 2006 können Besucher, ob<br />
als Gruppe mit Führung oder allein, die Geschichte<br />
des Standortes und der Meteorologie insgesamt<br />
im Wettermuseum erkunden. Nur Zeit sollte man<br />
mitbringen, denn Wetterforschung ist vielfältig.<br />
Am 3. August wird der Weltrekord in Lindenberg<br />
gefeiert, Gäste sind herzlich willkommen.<br />
Die Dauerausstellung »Vom Wetter zum Klima«<br />
zeigt auf ca. 160 m 2 wesentliche Entwicklungen und<br />
Ereignisse aus rund 100 Jahren – und spannende<br />
Messverfahren, die Sie noch nicht kennen.<br />
mein/4<br />
Adresse<br />
Herzberger Straße 21 | 15848 Tauche, OT Lindenberg<br />
Telefon 033677 62521<br />
Mail: verein@wettermuseum.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
April – Okt.: So – Do 10 – 16 Uhr<br />
Nov. – März: Mo – Do 10 – 16 Uhr<br />
Wir haben an allen Feiertagen geschlossen.<br />
Führungen:<br />
mit Voranmeldung (auch außerhalb der<br />
Öffnungszeiten auf Anfrage möglich).<br />
ohne Anmeldung jeden Mittwoch 14 Uhr<br />
Klimaführung: Themenführung und Präsentation<br />
rund ums Klima (während der Ferien unregelmäßig,<br />
keine Veranstaltung am 07.08.<strong>2019</strong>).<br />
www.wettermuseum.de<br />
www.facebook.com/wettermuseum<br />
17
© Thomas Jahnke Photography<br />
© rachwal/shotshop.com<br />
Ein Ausflug ins Grüne<br />
Ab auf´s Rad und raus aus der Stadt – mit der<br />
S5 nach Strausberg.<br />
Vom Bahnhof radeln wir durch schattige Wälder<br />
zum Straussee, der uns mit zahlreichen Badestellen<br />
empfängt. Weiter geht´s in die Altstadt,<br />
ein Eis wäre jetzt genau das Richtige!<br />
Weiter nördlich entdecken wir ein Schild<br />
„Selbstpflücke“, klingt verlockend! Wir landen<br />
in Wesendahl mit seinen Feldern, Pferden und<br />
Obstplantagen. Hier ist die Welt noch in<br />
Ordnung. Mit einem Lächeln und feldfrischen<br />
Erdbeeren kehren wir Heim.<br />
Touristinformation Strausberg<br />
August-Bebel-Straße 1<br />
15344 Strausberg<br />
Telefon 03341 31 10 66<br />
E-Mail touristinfo@stadt-strausberg.de<br />
Öffnungszeiten (Mai bis September):<br />
Mo. – Fr. 9 – 17 Uhr<br />
Sa. & So. 10 – 16 Uhr<br />
www.www.strausberg.de<br />
www.facebook.com/<br />
ouristinformationStrausberg<br />
T<br />
Kulturfabrik Fuerstenwalde<br />
„DIE SEILSCHAFT“<br />
Gundermanns Lieder | Open Air<br />
30.08.<strong>2019</strong>, 19 Uhr<br />
IGOR SINGT – BENEDIKT EICHHORN<br />
MUSS BEGLEITEN<br />
Das neue Musikkabarett beiden Kleinkunst-<br />
Grandseigneurs mit der unverwechselbaren<br />
Mischung aus Provokation und Lust an Neuem<br />
07.09.<strong>2019</strong>, 19 Uhr<br />
Adresse<br />
Kulturfabrik Fürstenwalde gGmbH<br />
Domplatz 7 | 15517 Fürstenwalde/Spree<br />
Telefon 03361 – 22 88<br />
www.kulturfabrik-fuerstenwalde.de<br />
18 mein/4
Sommerrodelbahn Scharmützelbob<br />
Ihr sucht die ultimative Herausforderung?<br />
Dann seid ihr beim „Scharmützel-Bob“, der<br />
Ganzjahresrodelbahn mit angeschlossenem<br />
Bistro und einem Indoorbereich der besonderen<br />
Art, richtig!<br />
Für Spaß sorgt hier die Duellarena, eine Spiel-,<br />
Spaß- und Geschicklichkeitshalle, mit Bullriding,<br />
Baumstammspringen, dem Kletter Parcour,<br />
Sisyfox u.v.m.<br />
Für 5 Euro pro Person gibt es das Tagesticket.<br />
Selbstverständlich versorgen wir unsere Gäste<br />
auch mit Eis, Speisen und Getränken. Geöffnet<br />
haben wir fast täglich.<br />
Das Rodelteam freut sich auf euren Besuch.<br />
Nähere Informationen unter:<br />
www.scharmuetzelbob.de<br />
Scharmützel-Bob-GmbH<br />
Am Fuchsbau 7, 15526 Bad Saarow<br />
Telefon 03341 31 10 66<br />
E-Mail touristinfo@stadt-strausberg.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
täglich in der Saison von 10 – 18 Uhr<br />
www.scharmuetzelbob.de<br />
Kreuzfahrten und Expeditionsreisen<br />
mit Hapag-Lloyd Cruises<br />
Lassen Sie sich von unserem vielfältigen Kreuzfahrt-Angebot<br />
inspirieren. Ob Sie sich das elegante Flair von MS EUROPA<br />
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Mo – Fr: 13 – 20 Uhr<br />
Sa: 10 – 21 Uhr<br />
So: 10 – 19 Uhr<br />
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Sa & So: 11 – 19 Uhr<br />
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Jambo Straußenfarm<br />
Die ca. 4 Hektar große Jambo<br />
Straußenfarm ist eine der schönsten<br />
und beliebtesten Besucher-Farmen<br />
Deutschlands, seit 2016 mitten im<br />
Herzen des Spreewald.<br />
Durch die großzügig angelegten<br />
Gehege und das gemütliche<br />
Ambiente im Besucherbereich<br />
vereinen sich Landwirtschaft,<br />
Tourismus und Gastronomie zu<br />
einem wundervollen Erlebnis.<br />
Unweit von uns finden Sie auch das Museumsdorf Glashütte, den Wildpark<br />
Johannismühle, das Tropical Islands und vieles mehr.<br />
Jambo Straußenfarm<br />
Kreblitzer Str. 3, 15926 Luckau OT Rüdingsdorf<br />
www.jambo-strauss.de<br />
20 mein/4
Schiffshebewerk-<br />
Niederfinow<br />
Europas größter Schiff-Fahrstuhl –<br />
in der Finowkanal-Region.<br />
Das beeindruckende technische<br />
Bauwerk und Denkmal am<br />
Rand vom Biosphärenreservat<br />
Schorfheide-Chorin.<br />
Dieses Bauwerk ist ein technisches<br />
Denkmal und stellt eine<br />
besondere touristische Attraktion<br />
dar. Jährlich kommen mehr als<br />
250 000 Besucher und besichtigen<br />
diese ungewöhnliche Konstruktion, die täglich ihre Funktionstüchtigkeit beweist.<br />
Das Schiffshebewerk überwindet einen Höhenunterschied von 36 m im Zuge des<br />
Oder-Havel-Kanals.<br />
Schiffshebewerk Niederfinow<br />
Hebewerkstraße 52, 16248 Niederfinow<br />
www.schiffshebewerk-niederfinow.info<br />
Biergartenzeit direkt am Alexanderplatz<br />
Besucht unseren gmiatlichen Biergarten!<br />
Mit Sommerbier, bayerischen<br />
Schmankerln und guter Stimmung!<br />
Karl-Liebknecht-Str. 30<br />
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• 500 Plätze • Frisches Hofbräu Bier • und zünftige Schmankerl „Open Air“ genießen<br />
mein/4<br />
Den Sommer genießen im Herzen Berlins !
Germanische Siedlung<br />
In Klein Köris, Landkreis Dahme-Spreewald<br />
im Land Brandenburg, wurde 1976 bei<br />
Erdarbeiten eine germanische Siedlung<br />
entdeckt und bis 1995 großflächig untersucht.<br />
Bei Beteiligten der Untersuchungen und<br />
Einwohnern von Klein Köris entstand die Idee,<br />
die hier gewonnenen Erkenntnisse vor Ort<br />
zugänglich zu machen.<br />
In einer archäologischen Freilichtschau<br />
wollen wir die Gebäude, Brunnen und andere<br />
Einrichtungen an originalen Standorten wieder<br />
aufbauen, um einen Zeitausschnitt aus der Dorfentwicklung festzuhalten. Wir hoffen,<br />
auf diese Weise Geschichte lebendig und archäologische Ausgrabungsergebnisse für<br />
jeden erlebbar zu machen.<br />
Freilichtmuseum Germanische Siedlung Klein Köris e.V.<br />
Buschweg 2, 15746 Groß Köris, Ortsteil Klein Köris<br />
www.germanische-siedlung-klein-koeris.de<br />
Was darf es sein?<br />
Ein Ganzes – Was Halbes – Ein Viertel?<br />
Eine ganze Seite Eine halbe Seite Eine viertel Seite<br />
Für die Herbst-Ausgabe …<br />
jetzt noch schnell einen Platz reservieren.<br />
Der Abgabeschluss für Ihre Announce in der Herbst-Ausgabe ist<br />
der 10. August <strong>2019</strong> per eMail an: redaktion@meinviertel.berlin<br />
Preise auf Anfrage.<br />
22 mein/4
Luftfahrtmuseum<br />
Finowfurt<br />
Wir bieten Ihnen an einem Originalstandort<br />
eines ehemaligen sowjetischen<br />
Militärflugplatzes mit deutschen Wurzeln<br />
eine erlebnisreiche Begegnung mit der<br />
Luftfahrtgeschichte Brandenburgs …<br />
Die Geschichte des Museumsgeländes<br />
begann mit dem Aufbau eines Flugplatzes,<br />
erst der deutschen und dann der<br />
sowjetischen Luftwaffe. In den Wirren<br />
der politischen Wende erfolgte die<br />
Gründung des Luftfahrtmuseums Finowfurt. Diese kann detailliert in unserer neuen<br />
Museumsbroschüre nachgelesen werden.<br />
Luftfahrtmuseum Finowfurt<br />
Museumsstraße 1, 16244 Schorfheide<br />
www.luftfahrtmuseum-finowfurt.de<br />
Kindereisenbahnpark<br />
Wir spielen auf 16.800 m² Fläche mit einer<br />
Eisenbahn, auf der ihr mitfahren könnt!<br />
Die große Runde ist 1300 m lang und man<br />
ist fast 13 Minuten unterwegs und die kleine<br />
Runde ist 600 m lang. Fahrzeit rund 6 Minuten.<br />
Spielplatz<br />
Auf dem Spielplatz stehen dir eine Zweifeldschaukel,<br />
eine Wippe und eine Rutsche zur<br />
Verfügung. Gerne schaukeln auch die Mami´s<br />
und Papi´s.<br />
Verkehrsübungsplatz<br />
Auf dem Verkehrsübungsplatz mit echter kleiner Ampel könnt ihr mit Tretaustos üben.<br />
Natürlich auch mit größeren Tretautos als den hier abgebildeten.<br />
Planschbecken<br />
An heissen Tagen fluten wir unser Planschbecken mit kühlem Nass …<br />
Eisenbahnpark Wendisch Rietz e.V.<br />
Beeskower Chaussee 7d, 15864 Wendisch Rietz<br />
www.eisenbahn-park.de<br />
mein/4<br />
23
Internationales<br />
Fledermausmuseum<br />
<strong>Juli</strong>anenhof<br />
In <strong>Juli</strong>anenhof bei Reichenberg im Naturpark<br />
Märkische Schweiz hat der NABU den<br />
Fledermäusen – den nachts „fliegenden<br />
Mäusen“ – mietfrei ein Haus hergerichtet.<br />
Es ist ein in der Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
in märkisch landschaftstypischer Feldstein-<br />
Ziegel-Bauweise errichtetes Stallgebäude<br />
eines ehemaligen Gutshofs.<br />
Das Projekt des Internationalen<br />
Fledermausmuseums ist eine Initiative zur Umsetzung des Artenschutzprogramms<br />
„Fledermäuse im Naturpark Märkische Schweiz“.<br />
NABU Regionalverband Strausberg- Märkische Schweiz e.V.<br />
Internationales Fledermausmuseum<br />
<strong>Juli</strong>anenhof 15 B, 15377 Märkische Höhe<br />
www.fledermausmuseum-julianenhof.de<br />
GeoPark Eiszeitland<br />
Auf drei Etagen Ausstellungsfläche können<br />
Sie im Besucher- und Informationszentrum des<br />
Nationalen GeoParks Eiszeitland am Oderrand<br />
am Rande des UNESCO-Weltnaturerbes<br />
Buchenwald Grumsin die Entstehung der<br />
Landschaft und die der sie umgebenden Natur<br />
erleben.<br />
Mit Modellen, interaktiver Technik und<br />
anschaulichen Erklärungen bietet die<br />
Ausstellung die Möglichkeit, Eiszeit zu erfahren.<br />
Den Auftakt für die Reise in die<br />
Vergangenheit, als Brandenburg noch unter dickem Inlandeis lag, bildet der Nachbau<br />
eines Gletschertunnels mit den Geräuschen von knackendem Eis, aufgenommen in<br />
einem noch heute aktiven Gletscher. Vorbei am Mammutbackenzahn, welchen das<br />
Binnenschifffahrtsmuseum Oderberg als Dauerleihgabe zur Verfügung stellte, finden<br />
Sie wissenschaftlichen Erklärungen, zu den Gesteinen und zur Landschaftsgestaltung.<br />
Adresse<br />
Zur Mühle 51, 16247 Ziethen OT Groß-Ziethen<br />
www.geopark-eiszeitland.de<br />
24 mein/4
Fahrgastschifffahrt<br />
Treidelkahn<br />
Wir bieten Ihnen auf einer der ältesten und<br />
romanischsten Binnenwasserstraßen Brandenburgs<br />
eine Kahnfahrt der besonderen Art.<br />
Hier finden Sie eine Naturkulisse vor, mit der<br />
Sie vom Alltag abschalten können.<br />
In einer unverbrauchten Natur schippern wir<br />
ca. 90 Minuten mit einer über 40 Jahre alten<br />
Hechtschute vom Mühlenterich in Groß Lindow<br />
bis zur Schleuse Weißenspring und zurück.<br />
Unser Treidelkahn ist speziell geeignet für<br />
Fahrten in flachen Gewässern und ermöglicht Ihnen damit, entspannt bei Kaffee und<br />
Kuchen oder bei einem Glas Wein eine herrliche Landschaft zu genießen und seltene<br />
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mein/4<br />
25
26 mein/4
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Ernährung und nachhaltiges Handeln zum<br />
Schutz von Natur und Umwelt nahe gebracht<br />
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27
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Rubrik<br />
Die dunkelste Stunde<br />
Erfahrungsberichte – über das Leben mit einer Depression.<br />
Jeder kennt sie, die Situationen, in der man nicht mehr weiter weiß. Situationen, in denen man die Sonne<br />
nicht mehr sehen kann und fast verschluckt wird von der Dunkelheit. Vier Leserinnen schildern euch ihre<br />
Situationen und zeigen Lösungswege. Gebt nicht auf, ihr seid nicht allein!<br />
Ein Literaturwettbewerb mit Folgen<br />
Die Deutsche Stiftung Eierstockkrebs hatte vor einem Jahr zu einem Literatur-Wettbewerb aufgerufen.<br />
Authentische Texte zu allen Bereichen des Lebens, die direkt oder indirekt das Thema<br />
Eierstockkrebs, Leben oder Lebensfreude berühren, waren gefragt. Egal aus welcher Perspektive:<br />
Ob Betroffene/Patientin, Angehörige, Freunde, Therapeuten oder einfach Beobachter. Der Aufruf<br />
war offen und richtete sich an literarisch Versierte genau wie an jeden, der sich für die Thematik<br />
interessiert. Es ging um die Gefühle und Gedanken, die der Text erweckt und dessen Potential,<br />
Dialoge mit sich selbst und anderen Menschen zu provozieren.<br />
Der dunkelste Tag<br />
Zu dem Zeitpunkt als der Literaturwettbewerb ausgerufen<br />
wurde, war ich in einer sehr schwierigen Verfassung.<br />
Hinter mir lag eine Serie von Todesfällen in der<br />
Familie und im Freundeskreis - gipfelnd im Herztod<br />
des Vaters meiner Kinder. Eine Krise, die ich noch<br />
kaum überwunden hatte.<br />
Nun war ich als Mitglied der Jury mit all den Texten<br />
konfrontiert, die Frauen mit Eierstockkrebs einsendeten.<br />
Zunächst fiel es mir sehr schwer, professionell<br />
damit umzugehen. Ich war sehr empfänglich für den<br />
Schock der Diagnose und die Ohnmacht, die diese<br />
abrupte Lebensänderung oft auslöst. Nicht selten<br />
musste ich weinen, wenn ein gut geschriebener Text<br />
mich berührte, mir das Schicksal einer Frau zu Her-<br />
Info:<br />
www.berliner-krisendienst.de<br />
www.awo.org/beratung-finden<br />
www.ot-berlin.de<br />
32 mein/4
Die dunkelste Stunde<br />
zen ging. Wunderbare Texte waren oft auch in unseren<br />
Schreibseminaren an der Charité zu hören, wo<br />
wir auf Initiative von Professor Sehouli seit 2017 regelmäßig<br />
Patientinnen mit Krebserkrankung Schreibseminare<br />
gaben, damit sie aus der Erstarrung heraus<br />
und wieder hin zu neuer Lebenskraft finden konnten.<br />
Jeder Mensch kann schreiben und jeder Text hat<br />
seine Berechtigung – manchmal bleibt es bei einem<br />
hilfreichen Erlebnisbericht und manchmal entsteht<br />
dabei auch Literatur. Die Vorgabe war: Alles darf,<br />
alles kann sein. Insofern ging es auch nicht um die<br />
Bewertung nach starren Kriterien eines Feuilletons,<br />
sondern eher um den Mut, sich schreibend zu zeigen<br />
und den Weg aus einer Krise hin zur Lebensfreude<br />
nachvollziehbar zu machen.<br />
In den Dialog gehen – erst mit sich, dann mit<br />
den anderen<br />
Professor Dr. Jalid Sehouli, Arzt, Wissenschaftler<br />
mit dem Schwerpunkt Eierstockkrebs und selbst<br />
auch Schriftsteller, initiierte diese Aktion und sagt:<br />
„Schreiben bedeutet, in Dialog zu gehen, ganz bewusst<br />
– und zwar mit sich selbst und es ist die großartige<br />
Möglichkeit, mit anderen Menschen ins Gespräch<br />
zu kommen“.<br />
Der „Dialog mit anderen“ ist nicht nur über das eigene<br />
Schreiben und Vorlesen möglich, sondern kann<br />
auch funktionieren, wenn man sich schreibend mit<br />
literarischen Texten auseinandersetzt, die von Menschen<br />
mit ähnlichen Problemen, Lebensthemen und<br />
Philosophien verfasst wurden.<br />
Die Texte können eine sogenannte bibliotherapeutische<br />
Wirkung erhalten. Über einen „eigenen“ oder<br />
„fremden“ Text kann den eigenen Gefühlen ein Sprachraum<br />
eröffnet werden. Eine derart erweiternde Selbstwahrnehmung<br />
kann Patientinnen und Betroffenen bei<br />
der wichtigen Klärung von existentiellen Lebensfragen<br />
unterstützen und sie aus der Erstarrung nach der Diagnose<br />
Krebs führen. So hatte ich es immer propagiert.<br />
Aber würde das Schreiben auch mir selbst helfen?<br />
Kummer und Katharsis<br />
Zuerst konnte ich nicht schreiben. Mir half aber in<br />
meiner Trauer, lesend den vehementen Kummer anderer<br />
Menschen kennenzulernen. Ich fühlte mit, ich<br />
verlor mich in den Texten. Wenn ich schlucken musste<br />
bei der Schilderung einer Frau, die kleine Kinder<br />
zurücklassen wird, wenn sie viel zu früh gehen muss,<br />
dann liefen mir die Tränen über die Wangen und<br />
mein emotionales Karussell fand keinen Halt. Aber<br />
es war auch wie eine Katharsis. Es war gut, über das<br />
Mitfühlen bei anderen Schicksalen die eigene Erstarrung<br />
loszulassen, sich das Weinen zu erlauben, das<br />
ich mir im Kontakt zu meinen Kindern verboten hatte<br />
- eine(r) musste stark sein und alles Organisatorische<br />
bewältigen. Und das war in diesem Moment ich.<br />
Aber bei den Frauen, da konnte ich stellvertretend<br />
meinen ganzen Schmerz hinaus lassen und irgendwann<br />
wieder selbst ins Schreiben finden und meine<br />
eigenen schreibtherapeutischen Ratschläge zu Trauer<br />
und Trost befolgen. Es dauerte eine Weile. Über<br />
die Zeit nahm ich dann auch wahr, dass hier nicht<br />
nur vom Schicksal gebeutelte Frauen schrieben, sondern<br />
Frauen, die sich in ihre Lebensfreude zurück<br />
gekämpft hatten. Die jetzt jeden Tag intensiv lebten,<br />
so gut es eben ging. Die Humor zeigten und vor allem<br />
auch, dass sie mehr waren als nur eine vom Krebs<br />
gezeichnete Patientin.<br />
Bibliotherapeutische Hilfe –<br />
authentische Heldinnen<br />
Und so nahm ich mir an all diesen Heldinnen des<br />
Alltags, die ich zumeist nur aus ihren Texten kannte,<br />
ein Beispiel. Diese bibliotherapeutische Erfahrung<br />
hat mir sehr geholfen. Die Erfahrung mit an Krebs<br />
erkrankten Frauen aus unseren Schreibseminaren und<br />
in individueller Praxis ist in unser Buch „Mit Schreiben<br />
zu neuer Lebenskraft“ eingeflossen. Ich glaube,<br />
die dort angesprochenen Themen – Emotionen, Ressourcen,<br />
Das Wesentliche leben – spielen bei vielen<br />
Krankheiten eine Rolle. Die Methoden und Techniken<br />
des Gesundheitsfördernden Kreativen Schreibens<br />
lassen sich auf viele Krankheiten übertragen. Denn<br />
beim Langzeitüberleben geht es vor allem darum: Die<br />
Kunst, unbeirrbar jeden neuen Tag als Chance zu sehen,<br />
zu wissen, aus welcher Quelle sich die eigene<br />
Lebenskraft speist und dem Leben dort Raum geben,<br />
wo es schon lange hin will. Dabei spielt das Ausleben<br />
eigener Kreativität eine große Rolle und dazu kann<br />
das Schreiben gehören. <br />
■<br />
mein/4<br />
33
Mit Schreiben zu neuer Lebenskraft<br />
Schreiben, um das Leben zurück zu bekommen!<br />
Das ist die Maxime für eine Gruppe Menschen, die<br />
ihre Depressionen, Krebserkrankungen oder den Tod<br />
naher Angehöriger verkraften müssen.<br />
Die Diagnose einer Krebserkrankung oder der tiefe<br />
Fall in die Depression sowie weitere schwere Schicksalsschläge,<br />
die das Leben eines Menschen hart treffen,<br />
befällt sie oft völlig unvorbereitet und unerwartet. Es<br />
entsteht ein Gefühl der Ohnmacht, die es zu überwinden<br />
gilt, um sich der Erkrankung, dem Verlust usw.<br />
konstruktiv stellen zu können.<br />
diesen Weg erforscht, studiert und entwickelt. Schreiben<br />
hilft, psychische und physische Krankheiten zu<br />
überwinden und Leiden zu lindern. Die therapeutische<br />
Wirkung des Schreibens ist mittlerweile gut erforscht<br />
und durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt.<br />
Gemeinsam mit ihrer Kollegin Jutta Michaud und dem<br />
Direktor der Klinik für Gynäkologie an der Berliner<br />
Charitee, Prof. Dr. Jalid Sehouli hat sie ein Übungsbuch<br />
speziell für Frauen mit Krebserkrankung und ihre<br />
Angehörigen entwickelt.<br />
■<br />
Hilfe durch<br />
Kreatives Schreiben<br />
Kreatives Schreiben kann hier entscheidende positive<br />
Impulse setzen. Es kann dabei helfen, sich zu vergegenwärtigen,<br />
was im Augenblick noch trägt, Kraftquellen<br />
aufzuspüren und langsam wieder positive Gefühle zu<br />
entwickeln. Die Schreib-und Kreativitätstherapeutin<br />
Susanne Diehm hat für sich und andere Menschen<br />
Susanne Diehm und<br />
Jutta Michaud präsentieren<br />
mit Prof. Dr.<br />
Jalid Sehouli viele<br />
Schreibübungen, die<br />
Frauen dabei helfen,<br />
eine Krebsdiagnose<br />
konstruktiv zu verarbeiten,<br />
neue innere<br />
Stabilität zu gewinnen<br />
und wertvolle Schritte<br />
auf dem Weg zur Genesung einzuschlagen.<br />
Angehörige finden eigene Schreibimpulse, wie<br />
sie ihre kranken Familienmitglieder bestmöglich<br />
unterstützen können.<br />
Kösel-Verlag, München, 18 €<br />
34 mein/4
Rubrik<br />
Dunkle Stunden, helle Stunden<br />
„Ich bekenne, ich habe gelebt“, heißt ein Buch von Pablo Neruda; meine große Schwester las es<br />
und sprach viel davon. Sie war damals 16 und ich 7Jahre alt.<br />
Sie ist mittlerweile verstorben und ich lebe noch. Der<br />
Titel begleitet mich durch mein Leben. An besagtem<br />
13. Juni, als ich den „hochgradigen Verdacht der Diagnose<br />
Eierstockkrebs“ bekam, schoss er mir wie ein<br />
Komet durch das Gehirn, – dazu der Gedanke: „Wird<br />
dies mein letzter Sommer sein?“.<br />
Ich löste mich auf, zerfloss, von diesem gedachten Satz<br />
getroffen, in Schwäche. Der Entschluss „mich niemals<br />
den Mühlen der Medizin, der hündischen Hoffnung<br />
auf gnädiges Weiterleben hingeben, … wenn der sichere<br />
Tod durch dieses Wort K… vorprogrammiert ist.“ Ich<br />
wollte keine Operation, keinen Krankenhausaufenthalt<br />
und vor allen Dingen nicht, meine jährliche Reise, während<br />
meines freien Monats, aufgeben „Heimat, Meer<br />
und Schreiben“. Ein Auszeit, die ich mir jedes Jahr im<br />
<strong>Juli</strong>/August gönne.<br />
Doch ich fügte mich, ließ mich operieren. Der Sommer<br />
kam und ging und für mich war er gnädig und dauerte<br />
bis in den November an. Ich lebte weiter, explorierte<br />
neue Erfahrungen in Form von adjuvanten Chemotherapien,<br />
wie es so hübsch heißt, die ich schreibend<br />
verarbeitete und lernte beim Begießen unseres Hausdachgartens<br />
jede Blume kennen und lieben.<br />
Ich lebe von Schritt zu Schritt, davor erstarrte ich in<br />
Angst. Mein ganzes Leben lang wartete ich auf Katastrophen.<br />
Wie viele dunkle Momente, Tragödien,<br />
Dramen erlebte ich? Trennungen, die mich in Selbstmordgelüste<br />
trieben. Todesfälle, bis ich meine gesamte<br />
Familie in ihren Urnen im Familiengrab verabschiedete.<br />
Schicksal mit dem Namen einer Krankheit. Ich, die<br />
Krankenhausphobikerin, habe mir den Bauch vom<br />
Brustbein zum Schambein aufschneiden lassen und<br />
sehe meinen zerbeulten Bauch und eine schlangenhaft<br />
windende Narbe, die heilt. Es gibt plötzlich in diesem<br />
meinem geliebten Körpertempel taube Stellen, durchtrennte<br />
Nerven.<br />
Ich lebe, habe überlebt, lebe<br />
weiter, wenn auch versehrt.<br />
Meine Arbeitgeberin hat sich<br />
meiner empathiefrei entledigt,<br />
für eine singende und tanzende<br />
Hauptrolle bin ich nicht<br />
belastbar genug. Ich bin<br />
auf Null. „Je repars a zero“,<br />
singt Edith Piaff. Manchmal<br />
stolpere ich über meine<br />
tauben Füße und spüre die Dornen<br />
nicht, in die ich trete. Dann übe ich wieder<br />
barfuss das Tanzen und grüße die Spatzen und<br />
Schmetterlinge.<br />
Geschenke gibt es, ja. Die Jahre zuvor hatten graue<br />
Herren mich getrieben, beraubt, nun blühen meine befreiten<br />
Zeitblumen wieder. Sie sind schön, üppig, bunt.<br />
Wie lange sie noch blühen, weiß ich nicht.<br />
Ich schreibe, ich schreibe über sie.<br />
■<br />
mein/4<br />
35
„Versuche so gut es<br />
geht aktiv zu bleiben“<br />
Liebes Redaktionsteam von mein/4,<br />
das Thema Depressionen und Aufklärung dazu liegt mir sehr am Herzen. Daher freue ich mich, dass<br />
Ihr Euch dieser Erkrankung widmet und schreibe Euch über meine Erfahrungen.<br />
Mit meinen inzwischen 50 Jahren kenne ich Depressionen<br />
seit meinen 14. Lebensjahr. Die Krankheit ist<br />
chronisch und sucht mich in jetzt regelmäßigen Abständen<br />
heim. In meiner Jugend waren die Abstände<br />
zwischen den Episoden noch größer und konnten mehrere<br />
Jahre betragen. Inzwischen habe ich eigentlich jedes<br />
Jahr damit zu tun. Soweit zum Hintergrund.<br />
Erstmal zu den Dingen, die ich selbst tun kann, wenn<br />
ich wieder mal nur schwarz sehe und nicht in den Spiegel<br />
schauen mag:<br />
Da ist die Bewegung, ganz gleich welcher Art. Wenn<br />
nichts mehr geht, eben ein kurzer Spaziergang. Es ist<br />
wichtig, dass ich die Wohnung zumindest einmal am<br />
Tag verlasse. Wer es nicht schafft aufzustehen, dem ist<br />
damit nicht geholfen, aber dann schafft man es meiner<br />
Erfahrung nach eh nur mit Hilfe anderer.<br />
Gibt es Dinge, die noch Freude machen und von den<br />
trüben Gedanken ablenken? Dann unbedingt machen!<br />
Auch wenn man den halben Tag vor Netflix hängt -<br />
Hauptsache ich habe zumindest zeitweise ein besseres<br />
Gefühl. Hilft vielleicht Musik, Meditation (bei<br />
Depressionen sehr empfohlen, vor allem vorbeugend)<br />
oder Singen?<br />
Insgesamt ist mein Motto: Versuche so gut es geht aktiv<br />
zu bleiben. Wobei aktiv hier nicht große Anstrengungen<br />
meint, sondern das, was man sich zutraut und<br />
was etwas Spaß machen könnte. Schon das Einkaufen<br />
kann eine riesige Aufgabe sein und ich gestehe mir zu,<br />
dass mich ein Freund begleitet, selbst wenn ich mir<br />
dabei blöd vorkomme.<br />
Geholfen haben mir meine Freunde. Ich habe sie immer<br />
eingeweiht und da ich die meisten schon sehr<br />
lange kenne, war es nicht notwendig etwas zu erklären.<br />
Es war einfach mal wieder soweit. Die Tatsache,<br />
dass mich meine Freunde treffen wollen, obwohl ich<br />
mich selbst nicht ertrage, hilft mir das eigene Gefühl<br />
etwas zu relativieren. Gespräche mit wirklich vertrauten<br />
Menschen sind mir wichtig und es ist immer gut,<br />
wenn jemand da ist, der mich daran erinnert, dass<br />
es auch wieder besser wird. Obwohl ich diese Erfahrung<br />
ja immer wieder gemacht habe, ist das in der<br />
Depression nicht vorstellbar. Gut ist auch, wenn ich<br />
jemandem helfen kann. Dann fühle ich mich nicht<br />
ganz so schlecht und nutzlos.<br />
Medikamente gehören zu meinem Leben. Ich werde<br />
sie immer nehmen müssen. Ich würde sie auch empfehlen.<br />
Sie verändern nicht das Wesen eines Menschen<br />
wie viele befürchten, sondern bringen die Botenstoffe<br />
im Hirn wieder ins Gleichgewicht.<br />
Psychotherapie ist auf jeden Fall hilfreich. Sie soll<br />
ebenso viel bewirken wie Medikamente. Vertrauen<br />
und Wellenlänge müssen stimmen. Der Haken ist<br />
hier natürlich, dass es zu wenig Therapieplätze gibt.<br />
Für mich sind die Gespräche mit meiner Therapeutin<br />
Gold wert, ob ich gerade in einer Krise stecke oder<br />
nicht.<br />
Und wenn es gar nicht anders geht, gibt es das Krankenhaus.<br />
Das ist wirklich die Option für den Worst<br />
Case. Ein Aufenthalt in der Psychiatrie belastet<br />
aufgrund der noch Kränkeren, auf die man treffen<br />
kann. Wenn es aber zuhause nicht mehr geht, man<br />
keine Tagesstruktur mehr hat und dann noch Selbstmordgedanken<br />
an Macht gewinnen, sollte man die<br />
Notbremse ziehen. Es gibt auch die Variante der<br />
psychiatrischen Tagesklinik. Dort verbringt man die<br />
Zeit eines Arbeitstages, schläft Zuhause und kann<br />
unterschiedliche Angebote nutzen. Ärztliche und<br />
psychotherapeutische Betreuung gehören dazu. Aber<br />
auch Sport, Ergotherapie und viele Gruppenangebote<br />
ermöglichen den Erfahrungsaustausch und vermitteln<br />
hilfreiche Informationen zur Erkrankung.<br />
Viele Grüße, B.<br />
■<br />
36 mein/4
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Rubrik<br />
Das unabhängige<br />
Stadtmagazin<br />
aus Berlin<br />
jetzt mit vielen Tipps und Portraits<br />
unter mein/4 TV auf<br />
mein/4<br />
37
Rubrik<br />
Wo wohnen?<br />
Meine erste Wohnung werde ich nicht vergessen. Sie kam mit roter Auslegware im Zimmer und<br />
eigelbem Linoleum in der Küche. Die Wände strich ich damals bordeauxrot.<br />
Ein Kommentar von Babet Mader<br />
38 mein/4
Wo wohnen?<br />
Das war in Köpenick vor 22 Jahren. Danach folgten<br />
Wohnungen in Kreuzberg, Neukölln, Friedrichshain,<br />
Prenzlauer Berg. Man sagte mir oft, es sei wohl mein<br />
Hobby, das Umziehen. Ich sagte, dass ist eher ein Hobby<br />
unter Berlinern. Ich erinnere mich, wie ich mit einem<br />
Bollerwagen von der Grünberger in die Boxhagener zog,<br />
oder mit nur zwei Müllsäcken voller Klamotten und einer<br />
Matratze in die Gleimstraße fuhr. Wohnungen zu<br />
bekommen war nie ein Problem. Lediglich das Ummelden<br />
war anstrengend.<br />
Seit drei Jahren lebe ich nun in Pankow. Es ist gemütlich<br />
hier und das ist auch gut so, denn wenn es auf dem<br />
Wohnungsmarkt so bleibt, muss ich, ob ich will oder<br />
nicht, hier wohnen bleiben. Eigentlich sind wir eine<br />
Patchworkfamilie: Er mit Sohn, ich mit Tochter. Er in<br />
Mitte (2-Zimmer-Wohnung), ich in Pankow (2-Zimmer-Wohnung).<br />
Klar würden wir gern zusammenziehen.<br />
Aber das ist leider nicht möglich, denn es gibt<br />
keine Wohnungen, die wir uns leisten können. Obwohl<br />
wir beide berufstätig sind, sind allein schon die Kaltmieten<br />
in Kreuzberg (ab 2.100 Euro bis 6.500 Euro<br />
im Monat), Mitte (ab 2.300 bis oben offen) oder auch<br />
Treptow (ab 1.800 bis 2.900 Euro) unerschwinglich.<br />
Wir schaffen es nicht mit unseren 40-Stunden-Jobs für<br />
eine vierköpfige Familie eine Wohnung zu finden, die<br />
wir uns leisten können. Und damit sind wir nicht allein.<br />
Meine Freundin wohnt zu fünft in einer dreieinhalb<br />
Zimmerwohnung im Wedding, weil es nichts gibt, wo<br />
sie hinziehen könnten. Da ist rein gar nichts im Budget,<br />
trotz zweifach gutem Einkommen. Im Sommer wird<br />
bei ihnen umgebaut, sodass die Wohnung danach für<br />
5 Personen kompatibel ist. Wenn wir Kaffee trinken<br />
da. Gelte ich deshalb als unflexibel? Nein! Ich finde, es<br />
sollte möglich sein, seinen Lebensmittelpunkt zu erhalten.<br />
Ich möchte nicht verdrängt werden! Aber was kann<br />
ich tun?<br />
Demonstrieren bringt nichts. Ich tue das zwar, aber nur<br />
damit das Gefühl meiner Machtlosigkeit nicht überhand<br />
gewinnt. Der Politik ist es relativ egal, ob ich da auf der<br />
Straße stehe. Hauptsache Geld kommt in die Kassen.<br />
Und wie war das noch gleich mit der Mietpreisbremse?<br />
Einfach lächerlich! Und soziale Erhaltungsgebiete?<br />
Wieso gibt es dort gefühlt so wenig Platz oder wie stand<br />
es im Jahresbericht 2017: „Die Zahl der Einwohner hat<br />
in allen sozialen Erhaltungsgebieten prozentual stärker<br />
zugenommen als die Zahl der Wohnungen.“<br />
Gegenüber meinem Büro gibt es ein Mehrfamilienhaus,<br />
das nun ein Einfamilienhaus ist. Man munkelt,<br />
es habe ein jemand aus London gekauft, damit er ein<br />
paar Wochenenden hier in Berlin abhängen kann. Ich<br />
habe noch nie jemanden rein- oder rausgehen sehen.<br />
Meine Freundin erzählt mir, dass das Kaufen von Bauland<br />
und alten Häusern in Berlin die Gewinnspanne in<br />
kürzester Zeit in die Höhe schnellen lässt. Man muss<br />
nicht einmal was machen. Einfach nur: shop and drop.<br />
Klar, das Angebote bestimmt die Nachfrage und die<br />
Nachfrage ist groß!<br />
Was passiert mit einer Stadt, die ihre eigenen Bewohner<br />
verdrängt? Wo bleibt die Diversität? Wo die Kinder?<br />
Wo die Kitas? Wo die Familien? Wo sollen die Singles<br />
hin? Die verrückten Studenten WGs? Wo die Clubs<br />
und die kleinen Läden, wo die Neustarter, die Probierer,<br />
die Kleinkünstler und vor allem: die Menschen mit<br />
weniger Einkommen?<br />
Alternative Umland?<br />
und darüber sprechen, bleibt Unmut nicht aus. Für<br />
wen sind diese Wohnungen? Wer soll in ihnen leben<br />
und was macht das mit der Stadt?<br />
Klar gibt es Wohnraum. Im Umland zum Beispiel oder<br />
im stetig wachsenden Speckgürtel, aber mein soziales<br />
Umfeld und das meiner Tochter ist in Pankow, Prenzlauer<br />
Berg und Mitte gelegen. Hier geht sie zur Schule,<br />
hier sind ihre Freunde, hier arbeite ich und hier ist auch<br />
mein kleines Schreibbüro. Wir leben nun mal hier, nicht<br />
Die Erhaltungsgebiete können unmöglich alles auffangen!<br />
Ich renne meinem Vermieter seit zwei Jahren<br />
wegen neuer Fenster hinterher. Meine sind am verschimmeln.<br />
Als ich mit einem Nachbarn darüber ins<br />
Gespräch komme, lacht er: „Das mache ich auch. Neulich<br />
hatte ich ein Schreiben im Kasten, in dem mir geraten<br />
wurde, mir einfach eine neue Wohnung zu suchen,<br />
wenn ich mit meiner jetzigen nicht zufrieden sei.“<br />
Sowas kann man als Vermieter eben nun machen. ■<br />
mein/4<br />
39
Rubrik<br />
Feier zum 25. Jahrestag der Erhebung vor<br />
der Gethsemanekirche am 7.10.2014<br />
Foto: Wilfried Bergholz<br />
Über Mut, Glück<br />
und Aufbegehren<br />
Wilfried Bergholz (65) wohnt seit 40 Jahren in Prenzlauer Berg und hat über den Aufstand in Ostberlin<br />
1989 ein Buch geschrieben: „Die letzte Fahrt mit dem Fahrrad – 19 Gespräche mit Matteo<br />
über Mut, Glück und Aufbegehren in der DDR“. Matteo (15) ist der jüngste von seinen vier Söhnen.<br />
Zum 30. Jubiläum der „Friedlichen Revolution“ hier ein kurzer Ausschnitt aus seinem Buch:<br />
Wilfried Bergholz<br />
Wirklich brisant wurde die Lage in Berlin erst, als<br />
am 7. Oktober Hunderte, später Tausende friedlich<br />
zum Palast der Republik zogen, um Gorbatschow zu<br />
sehen, ihn zu beeindrucken und dem „staatlichen<br />
Fest“ ein anderes Gesicht zu geben. Es wurde der<br />
40. Jahrestag der DDR gefeiert. Ich ließ mich über<br />
die Rathausstraße bis zur Spree mitziehen. Irgendwie<br />
gab es bei mir die Illusion, Gorbatschow könnte<br />
sich auf dem Balkon zeigen, aber die Damen und<br />
Herren wiegten sich drinnen im Walzer. Später sollen<br />
sie total besoffen durch den Palast gekrochen sein.<br />
Gegen 23 Uhr setzte ich mich am Spittelmarkt in die<br />
U-Bahn und fuhr nach Hause. Kurz darauf wurde es<br />
unten in der Schönhauser Allee laut. Ich machte das<br />
Fenster auf und schaute auf die Straße. Die Polizei<br />
hatte die Demonstranten zuerst bis zur Mollstraße<br />
zurückgedrängt und scheuchte die aufgebrachten<br />
Groß-Demo des Volkes am 4.11.1989, hier vor dem<br />
Palast der Republik, auf dem Plakat: Demokratie<br />
jetzt / Foto: Wilfried Bergholz<br />
40 mein/4
Mut, Glück und Aufbegehren<br />
Wilfried Bergholz 1988 an seinem Schreibtisch auf<br />
dem Dach der Schönhauser, luftig und mit freiem<br />
Blick über die Stadt / Foto: Norbert Bischoff<br />
Derselbe Ort 30 Jahre später und dieselbe<br />
Ausstattung: Stuhl, Tisch, Jacke, Schreibmaschine<br />
und Tasse / Foto: Dietmar Schenkendorf<br />
Menschen dann nach Prenzlauer Berg hinauf. Dabei<br />
kamen auch seltsame Fahrzeuge zum Einsatz, die ich<br />
vorher noch nie gesehen hatte. Mannschaftswagen<br />
vom Typ W50, an denen vorne so etwas wie Schiebeschilder<br />
montiert waren und die fuhren zu zweit nebeneinander<br />
die Straße hoch. An der Ecke Stargarder<br />
Straße fluteten die Menschen in Richtung Gethsemanekirche.<br />
Ich schloss das Fenster und stürzte die<br />
Treppe herunter. Die Polizei hatte mehrere Sperrketten<br />
gebildet. Die wurden, soweit ich das sehen<br />
konnte, überwiegend aus jungen Rekruten gebildet.<br />
Sie hatten sich untergehakt und mir schien, als hätten<br />
sie Angst. Das waren alles junge Burschen so um<br />
die 18 Jahre alt, zum Wehrdienst bei der Volkspolizei<br />
eingezogen. Ich stand vor meiner Haustür und<br />
konnte mich nicht bewegen, alles voller Menschen.<br />
Inzwischen war die Stargarder abgeriegelt und die<br />
Leute strömten weiter in Richtung S-Bahnhof. Ich<br />
sah, wie einzelne Passanten herausgegriffen und auf<br />
die Pritsche von LKWs gestoßen wurden. Seltsamerweise<br />
kann ich mich nicht erinnern, ob Parolen gerufen<br />
wurden. Ich fühlte mich wie in einem tosenden<br />
Meer, darin einige vereinzelte Schreie von Frauen.<br />
Ich versuchte zur Kirche durchzukommen. Dazu<br />
holte ich meinen Personalausweis raus, den musste<br />
man in der DDR immer dabei haben, und sagte den<br />
jungen Polizisten, dass ich hier wohne und jetzt zur<br />
Nachtschicht müsse. Sie ließen mich passieren. Auch<br />
die Stargarder war voller Menschen, eine weitere Absperrung<br />
war gleich hinter der Kreuzung, etwa da, wo<br />
früher der Bäcker war, heute ist da ein Schuhgeschäft.<br />
Auch diese Kette konnte ich passieren als „Schichtarbeiter“<br />
und sah, dass alle Seitenstraßen zur Kirche<br />
abgesperrt waren. Da hörte ich plötzlich den Chor:<br />
„Auf die Straße!“ Und ich sah, wie aus einem Fenster<br />
ein Eimer Wasser auf eine Polizeikette geschüttet<br />
wurde, daraufhin stürmten einige Polizisten in das<br />
betreffende Haus in der Stargarder Straße 3A. Aus<br />
einem Fenster im Parterre der Nr. 5 reichte eine Frau<br />
Demonstranten geschmierte Schmalzstullen heraus.<br />
Ich schob mich weiter vor und gelangte in die Kirche.<br />
Alles voller Menschen, dazwischen Fernsehteams,<br />
Verletzte wurden versorgt, es gab Tee und Stullen.<br />
Als ich wieder auf die Straße trat, sah ich Klaus Laabs,<br />
er wurde in dieser Nacht verhaftet.<br />
Eingekesselte Demonstranten am 7. Oktober 1989<br />
vor dem S-Bahnhof Schönhauser Allee / Foto: Merit<br />
Schambach<br />
Was in Leipzig die Nikolaikirche war, wurde in Berlin<br />
die Gethsemanekirche. Zwar hatte es schon vorher<br />
die Bluesmessen in der Erlöserkirche in Friedrichshain<br />
gegeben, die ich ein paar Mal besucht hatte,<br />
aber „meine“ Kirche war hier um die Ecke und<br />
mein/4<br />
41
Rubrik<br />
Pfarrer Werner Widrat hielt am 7. Oktober<br />
die Tore weit geöffnet. Wie mir Werner<br />
Widrat erzählte, gab es massiven Druck<br />
von der Abteilung Inneres des Stadtbezirks:<br />
„Halten Sie sich da raus, schließen<br />
Sie die Kirche! Der Herr Wiesecke hat<br />
mich richtig angeschrien und wollte mir<br />
dann die Aufgaben der Kirchen erklären.<br />
Ich habe dann so argumentiert: Kirche<br />
und Glaube umfasst das ganze Leben<br />
des Menschen. Wenn Leute zur Kirche<br />
halten und zur Kirche gehen, schließt das<br />
alles ein, was das Umfeld betrifft und die<br />
Gesellschaft.“ Und er fügte hinzu: „Was<br />
sollte ich tun, die Menschen einfach aussperren?“<br />
Für mich war dort das Zentrum der Revolution<br />
in Berlin. Ich gehörte keiner politischen<br />
Gruppe an und war zunächst nur<br />
Zuschauer. Aber als ich in der Kirche war,<br />
traf ich ein paar bekannte Gesichter und<br />
konnte über meine Erlebnisse in Leipzig<br />
berichten: „Wir dürfen die Leipziger nicht<br />
alleinlassen.“ Ich fühlte mich sehr verbunden<br />
mit den vielen Menschen, die die<br />
Kirche bis auf den letzten Platz füllten.<br />
Einige Zeitzeugen sprechen von dreitausend<br />
Menschen. In dieser Nacht zum 8.<br />
Oktober, als ich gerade auf dem Heimweg<br />
war, wurde ich unversehens zum Kurier.<br />
In dem Geschiebe und Gedränge vor der<br />
Gethsemanekirche am 8. Oktober 1989<br />
Mahnwache für die Inhaftierten<br />
Foto: Rolf Zöllner<br />
42 mein/4
Mut, Glück und Aufbegehren<br />
Kirche gab mir einer, der gerade von zwei Polizisten<br />
abgeführt wurde, einen Briefumschlag: „Bring das<br />
zur Kirche, kommt von der UB.“ (Umweltbibliothek<br />
an der Zionskirche). Ich steckte den Brief ein und gab<br />
ihn Pfarrer Widrat, der las den Zettel hastig durch:<br />
Namen von Verhafteten. Die Kirche war natürlich<br />
auch voller Journalisten, es gibt ein Foto, das zeigt<br />
Widrat, umgeben von drei Kamerateams, vor denen<br />
er scheinbar die Flucht ergreift: „Das hat unheimlich<br />
viel Zeit gekostet, außerdem hatte ich keine Lust,<br />
immer so viel zu reden.“ Als ich ihm den Brief gab,<br />
stand neben uns Michael Schmitz, Korrespondent<br />
des ZDF in der DDR, ich kannte ihn nur aus dem<br />
Fernsehen. Widrat gab mir den Zettel zurück und<br />
deutete mit einer kurzen Kopfbewegung auf Schmitz.<br />
Der drehte sich um und wir stiegen langsam auf die<br />
Empore, ich setze mich neben ihn. Dann schob ich<br />
ihm vorsichtig den Zettel in eine Tasche seines weiten<br />
Mantels.<br />
In den Tagen nach dem 7. Oktober 1989 haben sich<br />
meine Treffen mit Schmitz in der Kirche wiederholt<br />
und Listen bekam ich auch vom Kontakt-Telefon, das<br />
die Gemeinde in ihrem Büro eingerichtet hatte. Und<br />
ich hörte oft den Satz: „Wer im Westen namentlich<br />
bekannt ist, kann nicht einfach verschwinden.“ Wohin<br />
fuhren die LKW mit den Verhafteten? Heute gibt es<br />
viele Berichte von Beteiligten. Damals gab es nur<br />
Gerüchte, von KZ war die Rede, von geheimen Listen<br />
für Verhaftungen. Merit Schambach erzählte mir,<br />
dass sie zuerst versucht hatte, in der Kopenhagener<br />
Straße von einem Dach aus Fotos zu machen. Als sie<br />
im Treppenhaus fast oben war, hörte sie über sich<br />
verdächtige Stimmen und wollte wieder runtergehen,<br />
aber auch von unten schienen Leute zu kommen. Ihr<br />
Glück war, dass sie kurzerhand von einer Mieterin<br />
in die Wohnung gezogen wurde. Durchatmen, lauschen<br />
an der Tür, im Treppenhaus. Alles still, zurück<br />
auf die Straße. Wie auf einem ihrer Fotos zu sehen<br />
ist, wurden die meist jungen Leute vom S-Bahnhof<br />
Schönhauser Allee in Richtung Wichertstraße abgedrängt,<br />
dort standen Lastkraftwagen W50 bereit, um<br />
die Jugendlichen fortzuschaffen. Hunderte. Zuerst<br />
habe sie überlegt, ob sie sich auch abtransportieren<br />
lasse solle, sagte mir Merit, um den Fortgang<br />
der Ereignisse zu dokumentieren, aber dann ließ sie<br />
davon ab: „Ich hatte zu große Angst. Man wusste<br />
doch nicht, was mit uns geschehen würde, vielleicht<br />
werden wir erschossen?“ – und sie machte trotzdem<br />
ihre kostbaren Fotos.<br />
Damit war die Revolution auch in Berlin angekommen.<br />
In der Nacht vom 7. auf den 8. Oktober hatte<br />
ich den Eindruck, sie hätte schon gesiegt. Aber<br />
Honecker war noch da und nannte es nur Krawalle,<br />
die gegen die verfassungsmäßigen Grundlagen seines<br />
sozialistischen Staates gerichtet wären. Und Mielke<br />
war auch noch da und brachte seine Truppen in<br />
Stellung, alle Mitarbeiter der Staatssicherheit sollten<br />
ständig ihre Dienstpistole am Mann tragen. In diesen<br />
Gethsemanekirche am 10. Oktober 1989,<br />
Diskussionsabend des Neuen Forum mit dem<br />
Rederecht für alle / Foto: Völker Döring<br />
spannenden Tagen blieb es um die Gethsemanekirche<br />
ruhig, aber in ihr summte es wie in einem<br />
Bienenkorb. Nie vergessen werde ich, dass am Abend<br />
in fast allen Fenstern in den Straßen der Gegend Kerzen<br />
brannten. Sie sollten sagen: „Wir trauen uns nicht<br />
auf die Straße, aber wir sind im Gedanken bei euch.“<br />
Gethsemanekirche, Neues Forum (von links: Rolf<br />
Henrich, Jens Reich, Bärbel Bohley, Reinhard Schult)<br />
am 10. November 1989. Bärbel Bohley: „Jetzt war<br />
alles umsonst.“ / Foto: Volker Döring<br />
mein/4<br />
43
Norbert Bischoff gehörte 1989 zu den bekanntesten<br />
Liedermachern in Prenzlauer Berg, ein mutiger<br />
Sänger / Foto: Wilfried Bergholz<br />
In der Schönhauser Allee 50 HH gab es von<br />
September 1986 bis Juni 1988 die illegale Galerie<br />
von Jörg Deloch, auch ein Ort für Lesungen<br />
Repro: Wilfried Bergholz<br />
Im Grunde aber fieberten wir in der Kirche nur dem<br />
9. Oktober in Leipzig entgegen, wieder ein Montag,<br />
wieder eine Demonstration. Ich war nicht dabei und<br />
es wäre wohl auch unmöglich gewesen, die Stadt sicher<br />
zu erreichen. Diesen spannenden Abend erlebte<br />
ich in unserer Kirche. Es gab keine genauen Informationen,<br />
nur Schlaglichter wurden weitergegeben:<br />
70.000 Menschen, viel Polizei, auch Armee, Lazarette<br />
sollen eingerichtet worden sein, auch KZs. Unsere<br />
Kirche war wieder umstellt. Wie würde diese Nacht<br />
enden? Ich hielt es nicht mehr aus, schob mich durch<br />
die Absperrungen, hastig vier Treppen hoch und den<br />
Fernseher an. Was passiert in Leipzig? Was wird mit<br />
uns passieren? Nun, das Ende ist bekannt. Es gab<br />
kein Massaker. Als die Stimme von Kurt Masur (Kapellmeister<br />
des Gewandhauses) über alle Lautsprecher<br />
auf den Straßen zu hören war, wich der Druck<br />
von den Menschen: „Keine Gewalt“. Ein Appell an die<br />
Bürger, aber vor allen an die Polizei. Dieser berühmte<br />
„Aufruf der Sechs“ ist als Originalaufnahme noch im<br />
Internet erhalten. Am 27. Dezember 1989 wurde Kurt<br />
Masur Ehrenbürger seiner Stadt Leipzig.<br />
Am 10. Oktober 1989 konnte ich aufatmen. Wir<br />
hatten die Staatsmacht in die Defensive gedrängt,<br />
Zehntausende in Leipzig, Dresden, Plauen, Neuruppin,<br />
Rostock, Arnstadt, Gera, Frankfurt/Oder, Karl-<br />
Marx-Stadt (heute Chemnitz), Erfurt ... Sie hatten<br />
sich als Volk erhoben und sich gegen die gewandt, die<br />
über Jahre im Namen des Volkes sprechen wollten.<br />
„Die deutsche Geschichte ist nicht reich an Revolutionen“,<br />
wie es Wolfgang Kohlhasse beschrieb.<br />
Es begann für mich die schönste Zeit meines Lebens.<br />
Jetzt konnten endlich die Konzepte wieder hervorgeholt<br />
werden für den demokratischen Umbau unserer<br />
DDR, alles schien möglich ...<br />
Ich wünschte mir heute „Stolpersteine“ auch für die<br />
mutige Jugend der DDR, einen Ehrentag im Kalender<br />
und in den Schulen, vielleicht auch ein Denkmal<br />
in der Stargarder Straße Ecke Schönhauser. Damit<br />
niemand in Prenzlauer Berg diese Tage der Entscheidung<br />
vergisst.<br />
■<br />
Wilfried Bergholz<br />
(* 1953) wurde nach Abitur<br />
und Armeedienst mit 21 Jahren<br />
Redakteur im Jugendradio<br />
DT64.<br />
Nach seine Entlassung 1982<br />
war er freier Journalist in<br />
Ostberlin, u.a. für die Kulturzeitschrift<br />
„Sonntag“.<br />
Im Jahr 1987 veröffentlichte<br />
er sein erstes Buch „Umsturz<br />
im Kopf“ im Eigenverlag.<br />
Sein Hauptwerk ist die ausgezeichnete<br />
Autobiografie „Die letzte Fahrt mit dem<br />
Fahrrad „ 19 Gespräche mit Matteo über Mut, Glück<br />
und Aufbegehren in der DDR« (Verlag tredition, Hamburg<br />
2016). Der objektive und politisch fundierte<br />
Bericht eines Zeitzeugen wurde wiederholt als fakultative<br />
Literatur für die Sekundarstufe II empfohlen.<br />
44 mein/4
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45
Probieren ist großartig!<br />
Text: Babet Mader<br />
„Ich habe ja nach meinem Architekturstudium einen<br />
Kopfsprung ins Theater gemacht und bin als Ausstattungsassistentin<br />
an das Centraltheater & Skala<br />
Leipzig gegangen. Ich arbeitete dort dann auch relativ<br />
schnell als Bühnenbildnerin. Dafür hatte ich alle<br />
Voraussetzungen. Ich kannte die Zeichen-Programme<br />
schon aus meinem Studium und ich hatte gute Ideen.<br />
Das tolle am Theater ist die zeitnahe Umsetzung. In<br />
meinem Architekturstudium entwickelte ich einige<br />
abgefahrene Gebäude, aber ob da jemals etwas von<br />
umgesetzt worden wäre? In der Architektur dauert<br />
alles sehr lang - der ganze Planungsprozess, die Abläufe,<br />
das zieht sich.<br />
Ganz anders ist das im Theater. Viel klarer und<br />
schneller. Ich zeichne und schon wird es gebaut. Jedes<br />
Theater hat Werkstätten und wenn ich etwas<br />
plane und zeichne, dann wird es mit deren Hilfe<br />
umgesetzt. Das hat mich am Anfang total fasziniert,<br />
dieses MACHEN. Dann sitzt man im großen Kreis<br />
mit zehn Gewerken und fragt sich gemeinsam: Wie<br />
soll es denn nun ganz konkret werden. Und dann<br />
wird es konkret. Ich finde es immer wieder einen<br />
wahnsinnig euphorischen Moment, wenn man nach<br />
relativ kurzer Zeit in seinem entworfenen Bühnenbild<br />
steht und alles aufgeht so wie man es sich erdacht<br />
hatte.<br />
Ein ähnlich erfüllendes Gefühl habe ich, wenn ich<br />
einer guten Probe beiwohne. Manchmal saßen wir<br />
wochenlang am Tisch und sprachen über alle möglichen<br />
Themen. Das war immer wie ein Einschwören.<br />
Das Ensemble steigt über diese Proben in den Stoff<br />
ein und wird darüber eins und verbindet sich geistig,<br />
um zusammen etwas Neues zu erschaffen. Das ist<br />
schon toll, wenn ich so etwas miterleben kann. Danach<br />
denke ich oft: Mensch, das war mein Arbeitstag.<br />
Das ist doch Wahnsinn! Und wie die Schauspieler<br />
während der Proben Dinge probieren. Ich meine, das<br />
Wort PROBIEREN, das ist doch ein schönes Wort für<br />
einen schönen Prozess. Dieser Vorgang des, ja, des<br />
Machens, das ist für mich eine Bereicherung.<br />
46 mein/4
Probieren ist großartig!<br />
Ich meine, dass ist so ein Luxus, dass man auf der<br />
Arbeit die Zeit hat zu probieren, um so auf etwas<br />
Neues zu kommen.<br />
Ich muss aber auch sagen, dass man während so einem<br />
intensiven Probenprozess mit einem Ensemble<br />
allein schon durch die Probenzeiten am Theater<br />
ziemlich isoliert von der Außenwelt lebt. Es fühlt<br />
sich an, als befinde man sich in einer Blase. Man ist<br />
in der Zeit nur früh am Morgen und ein paar Stündchen<br />
am Nachmittag für seine Freunde oder die Familie<br />
erreichbar und schafft es kaum, Alltagsdinge<br />
zu erledigen.<br />
Klar relativiert sich das nach einer Produktion wieder.<br />
Wenn die Blase geplatzt ist. Wenn man nach der Premiere<br />
aufwacht und wieder merkt, dass sich die Welt<br />
nicht ums Theater dreht<br />
sondern umgekehrt:<br />
das Theater „nur“<br />
um die Welt.<br />
Die Blase am<br />
Premierenabend<br />
platzen<br />
zu lassen ist<br />
immer wieder<br />
ein aufregendes<br />
Ereig n i s<br />
für alle Beteiligten.<br />
Wie reagiert<br />
die Außenwelt auf<br />
das, was entstanden<br />
ist?<br />
Ich habe mit den Jahren gelernt,<br />
dass dieses enge, intensive<br />
Arbeiten wichtig ist, genau<br />
wie eben auch der nötige Abstand<br />
dazu. Oft geht man ja zum Beispiel<br />
nach den Proben noch gemeinsam etwas<br />
trinken. Das mache ich eher selten. Ich<br />
ziehe mir dann meistens noch bis spät in die<br />
Nacht internationale Nachrichtensendungen rein,<br />
um die Außenwelt in der Arbeit nicht zu verlieren.<br />
Ich glaube, zum Spielen brauchen die Spieler vor allem<br />
eine sichere Umgebung, die ich ihnen, zusammen<br />
mit dem künstlerischen Team, verschaffen kann - ein<br />
ästhetisches Gerüst oder eine gemeinsame Sehnsucht.<br />
Dafür brauche ich eine gewisse Distanz.<br />
In der freien Szene ist das natürlich fließender wie<br />
bei meiner letzten Performance „SYMPATHEIA“, die<br />
ich zusammen mit Christoph Wirth entwickelt habe.<br />
Da wollen und wollten wir uns als künstlerische Leitung<br />
nicht distanzieren. Denn hier arbeiten wir mit<br />
Performern, die selbst eine prägende Handschrift haben,<br />
was für uns sehr inspirierend ist. Jeder der einzelnen<br />
Performer ist ja generell als Solist unterwegs<br />
und nicht in einem Theater angestellt. Das sind ganz<br />
andere Grundvoraussetzungen der Zusammenarbeit.<br />
Christoph und ich haben uns in unserer vierjährigen<br />
Zusammenarbeit innerhalb von „OBJECTIVE SPEC-<br />
TACLE“ damit beschäftigt, die Gesamtkonstruktion<br />
„Theater“ zu zersetzen, in einzelne Teile zu zerlegen<br />
und dann, wie mit einem Objektiv, an einzelne Ausschnitte<br />
heranzuzoomen, um diese auf der Bühne<br />
wieder auszudehnen und sie überzuinszenieren.<br />
So entstand im Endeffekt unsere erste Performance<br />
„CLAP.“ Da gab es dann kein Stück. Wir haben bewusst<br />
gesagt, dass wir das auslassen und dann schauen,<br />
was übrig bleibt, um<br />
genau damit zu arbeiten.<br />
In dem Fall<br />
m i t A p p l au s .<br />
Unsere Kernfragen<br />
dabei<br />
waren: Was<br />
i st Applaus<br />
für eine Geste,<br />
wie setzen<br />
wir sie ein und<br />
vor allem: Welche<br />
performative<br />
Kraft liegt im Applaus<br />
selbst.<br />
Bei „SYMPATHEIA“,<br />
das im Dezember im<br />
Ballhaus Ost Premiere hatte,<br />
ging es dann vornehmlich<br />
um Emotionen und Affekte<br />
und die Kernfrage: Wovon lassen<br />
wir uns berühren und anstecken. Die<br />
Resonanzen für beide Performances<br />
waren super. „CLAP.“ tourte international<br />
und war zuletzt mit dem Auszug „CLAPPING<br />
SCULPTURES“ im Martin-Gropius Bau zu sehen.<br />
Für „SYMPATHEIA“ gab es auch schon ein paar<br />
Folgeanfragen. Das ist gut.<br />
SYMPATHEIA<br />
Teilweise kommt man gar nicht ins Produzieren, weil<br />
man nur damit beschäftigt ist, Anträge zu schreiben.<br />
Man ist also immer dabei, Stücke zu entwerfen und<br />
dafür Konzepte zu formulieren. Und wenn die Förderungen<br />
abgelehnt werden, dann macht man alles<br />
nochmal von vorne, oder was ganz Neues. Zeitweilig<br />
dachten wir: Wir kommen aus dieser Antragsschleife<br />
nie wieder raus. Wann können wir endlich Kunst MA-<br />
CHEN und nicht nur darüber schreiben. Dann hat-<br />
mein/4<br />
47
Rubrik<br />
QUARTIER BIER AUS DEM BERLINER NORDEN<br />
Vor drei Jahren zog es mich nach Buch ins Ludwig<br />
Hoffmann Quartier (LHQ). Damals entwickelte ich die Idee<br />
zum Bierbrauen. Ich begann zu experimentieren. Das klappte<br />
so gut, dass ich mir eine 50-Liter-Brauanlage anschaffte.<br />
Inzwischen ist aus meinem Hobby mehr geworden. Ich braue<br />
nun bereits mit einer 100-Liter Brauanlage. Aber dabei soll es<br />
nicht bleiben. Im Haus 1 an der Wiltbergstraße gibt es aktuell<br />
von Donnerstag bis Samstag jeweils ab 17 Uhr einen Bierverkauf.<br />
Vier verschiedene Biersorten sind bereits entstanden. Dabei handelt<br />
es sich um ein Red Lager, ein Pale Ale, das Quartier Pilsener<br />
und saisonal das Sommer-Pils oder Winter-Pils. Die schmackhaften<br />
Biersorten sind als Flaschenbier (0,33 l) oder vom Fass (30 und<br />
50 l) erhältlich. Testen Sie unser schmackhaftes Bier und<br />
kontaktieren Sie uns:<br />
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Quartier Bier, Wiltbergstraße 50, Haus 1, 13125 Berlin<br />
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Im Antrunk mit dezenter bitter-fruchtiger Note,<br />
sehr kompakter Malzkörper,<br />
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Alk.: 5,5%<br />
Stammwürze: 13,5%<br />
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QUARTIER SOMMER PILSENER<br />
Limitiert (jedes Jahr neu)<br />
Im Antrunk leicht blumiges Aroma,<br />
der Hopfen kommt erst verzögert<br />
durstlöschend, jung, sehr hopfig<br />
Alk.: 3,00%<br />
Stammwürze: 8,1%<br />
Flasche 0,33l<br />
QUARTIER RED LAGER<br />
Im Antrunk lieblich und karamellig,<br />
sehr schöner Malzkörper, wenig gehopft,<br />
lieblich, süffig<br />
Alk.: 5,2%<br />
Stammwürze: 13,2%<br />
Flasche 0,33l<br />
QUARTIER PILSENER<br />
Im Antrunk blumiges Aroma,<br />
leichte Hopfennote<br />
jung, blumig, leicht gehopft<br />
Alk. 4,8%<br />
Stammwürze: 11.9%<br />
Flasche: 0,33l
Probieren ist großartig!<br />
ten wir wieder Glück: „CLAP“ und „SYMPATHEIA“<br />
wurden gefördert..<br />
Wenn wir „SYMPATHEIA“ wiederaufnehmen könnten,<br />
wäre das ein super Zeitpunkt, noch einmal daran weiterzuarbeiten.<br />
Jetzt habe ich den Abstand, um Dinge<br />
zu verbessern, vielleicht nochmal tiefer einzusteigen in<br />
Szenen, wo in der ersten Probenrunde die Zeit gefehlt<br />
hat, wegen Geldmangel.<br />
Man muss sich das so vorstellen: Wenn wir gefördert<br />
werden und uns für einen Aufführungsort wie das Ballhaus<br />
Ost entscheiden, was ich persönlich sehr schätze,<br />
dann bezahle ich dort für meine Proben. Das heißt, ein<br />
Teil der Fördergelder fließt ins Ballhaus. Das Gleiche<br />
gilt für die Einnahmen an den Aufführungsabenden.<br />
Wenn ich also keine Zeit für Proben mehr habe, dann<br />
liegt das oft am Geldmangel. Ich bin froh, dass es Häuser<br />
wie das Ballhaus Ost noch gibt, die es der freien<br />
Szene ermöglichen, gesehen zu werden. Ich kann mir<br />
vorstellen, wie hart es ist, sich über Wasser zu halten<br />
und ich respektiere deren Arbeit sehr. Wie schwierig<br />
es sein muss, eine künstlerische Linie in ein Haus zu<br />
bekommen, wenn man vorrangig schauen muss, welche<br />
Produktionen gefördert wurden und eben nur aus den<br />
geförderten Stücken eine Auswahl treffen kann. Denn<br />
leider sehen die Subventionen bei den freien Häusern<br />
noch nicht vor, dass diese auch selbst Künstler und<br />
Künstlergruppen aufbauen oder Produktionen mitfinanzieren.<br />
Die Fördermittel der freien Theater reichen<br />
gerade aus, um sich zu erhalten. Aber ich hoffe, dass<br />
da noch einiges passieren wird.<br />
Ich selbst habe noch viele Ideen in der Warteschleife,<br />
die unbedingt gesehen werden sollen.<br />
Manchmal, denke ich an die Zeit am Centraltheater<br />
Leipzig unter Sebastian Hartmann zurück. Da hatte<br />
Die gebürtige<br />
Berlinerin<br />
Carla Clementine Pohl<br />
lebt und arbeitet<br />
als Bühnen- und<br />
Kostümbildnerin,<br />
Stylistin und freie<br />
Künstlerin in ihrer<br />
Heimatstadt.<br />
Gemeinsam mit der<br />
Fotografin Katja<br />
Strempel hat sie<br />
außerdem „Aktion<br />
Auktion“ entwickelt:<br />
Eine Kunstauktion mit<br />
Event und Performance-<br />
Charakter, die im Mai<br />
beim Gallery Weekend<br />
für Aufsehen sorgte.<br />
In der langjährigen Zusammenarbeit mit Christoph<br />
Wirth im Kunstkollektiv OBJECTIVE SPECTACLE<br />
entstanden die Performances „CLAP.“, „SYMPATHEIA“,<br />
sowie zwei musikalische Bearbeitungen von Brechts<br />
Fatzer-Fragment.<br />
Pohl wünscht sich Sebastian Hartmann als<br />
Intendanten der Volksbühne.<br />
www.clemetine-pohl.de<br />
ich wirklich Glück, denn ich konnte viel lernen. In der<br />
freien Szene fühlt es sich für mich allerdings uneingeschränkter<br />
an.<br />
Sebastian Hartmann ist mir persönlich wichtig. Ich<br />
finde seine Arbeiten nach wie vor sehr gut und freue<br />
mich auf sein Stück beim Theatertreffen im Sommer.<br />
Er hat auch diese beeindruckende Inszenierung „Hunger.<br />
Peer Gynt“ am Deutschen Theater gemacht. Hast<br />
Du das schon gesehen? Solltest Du echt machen. ■<br />
Foto: Katja Strempel
Dies & Das<br />
Sportliches für 6- bis 15-Jährige in den<br />
Sommerferien in Pankow<br />
Noch Plätze frei bei<br />
Feriencamps von Pfeffersport e.V.<br />
vom 24.06. bis 02.08.<strong>2019</strong><br />
Alle 6- bis 15-Jährigen, die Spaß an Bewegung<br />
haben, lädt der inklusive Sportverein Pfeffersport<br />
e.V. in den Sommerferien zu seinen Feriencamps in<br />
Prenzlauer Berg ein.<br />
Ob als Neueinsteiger/in oder schon Trainierte/r:<br />
Von Basket-, Hand- und Fußball über Parkour bis<br />
Akrobatik und Tanz ist für jeden etwas dabei!<br />
Wer kein Interesse an einer spezifischen Sportart hat, ist in unserem SportSpielSpaß-Camp mit vielen<br />
Ball- und Bewegungsspielen eine ganze Woche in Bewegung. Freie Plätze gibt es noch in allen Camps<br />
und in jeder Ferienwoche.<br />
Infos und Anmeldung unter www.pfeffersport.de/feriencamps oder Mail an<br />
feriencamp@pfeffersport.de<br />
Die erzielten Überschüsse der Camps kommen der Integrations- und Inklusionsarbeit von<br />
Pfeffersport zugute.<br />
19 Jahre am Kollwitzplatz<br />
Seit 19 Jahren betreibt Andreas Langholz sein<br />
Geschäft Colecomp am Kollwitzplatz und ist damit<br />
der feste Fels in der Brandung dieses ständig in der<br />
Veränderung befindlichen Kiezes.<br />
Tradition ist auch, den Geburtstag alljährlich mit<br />
Freunden, Kunden, Nachbarn zu feiern. Dieses Jahr<br />
wurde es einmal mehr ein rauschendes Fest.<br />
Bis zum frühen Morgen wurde auf den Bürgersteigen<br />
getanzt, gelacht und ausgelassen gefeiert. Livemusik<br />
hob die Laune.<br />
Vielen Dank an „Das schöne Quartett“, an „Ruperts<br />
Kitchen Orchestra“ und natürlich an dich Andreas,<br />
danke für dieses tolle Fest!<br />
50 mein/4
Dies & Das<br />
Tag der Nachbarn<br />
Ein Tag für mehr Gemeinschaft<br />
in deinem Viertel<br />
Am Tag der Nachbarn, am 24. Mai <strong>2019</strong>,<br />
wurden wieder Tausende kleine und<br />
große Nachbarschaftsfeste in ganz<br />
Deutschland gefeiert.<br />
Für mehr Gemeinschaft, weniger<br />
Anonymität und eine Nachbarschaft,<br />
in der wir uns zu Hause fühlen.<br />
Diese Idee haben wir gerne mitgetragen<br />
und haben uns sehr über die Einladung<br />
von Myers Hotel gefreut. In der Metzer<br />
Straße gab es Nahrung für alle Sinne<br />
und natürlich auch jede Menge Zeit<br />
und Muße, miteinander ins Gespräch zu<br />
kommen.<br />
Wir hatten jede Menge Spaß und freuen<br />
uns schon auf das nächste Jahr.<br />
Wir hoffen, man sieht sich dann!<br />
mein/4<br />
51
Rubrik<br />
Preis-Werte<br />
Geschenke von<br />
Colecomp!<br />
colecomp<br />
Was kochst du heute?<br />
Und womit kochst du?<br />
Colecomp – seit mehr als 18 Jahren ein Laden für<br />
Menschen, die gern kochen und genießen.<br />
Mit einem Sortiment, das sich an Funktionalität<br />
und Qualität orientiert und nicht flüchtigen<br />
Trends folgt.<br />
Unser Angebot umfasst mehr als 6.000 Produkte:<br />
Kochwerkzeuge, Kochgeschirr, Glas, Porzellan,<br />
ausgewählten Lebensmitteln und Textilien.<br />
Alle Dinge, die Du wirklich zum Kochen<br />
brauchst, findest Du bei uns. Versprochen!<br />
» Coledampfs Culturcentrum«<br />
Küchenartikel<br />
Wörther Strasse 39<br />
10435 Berlin<br />
Tel.: 030 - 4373 52 25<br />
Mail: info@colecomp.de<br />
www.colecomp.de<br />
Öffnungszeiten<br />
Montag bis Freitag 11 – 19 Uhr<br />
Samstag<br />
10 – 18 Uhr<br />
52 mein/4
Dies & Das<br />
Auf der Suche nach dem richtigen Auto für die Stadt<br />
Ein Auto in Berlin? Keine gute Idee.<br />
Parkplätze gibt es nur spärlich und zu unterschiedlich sind die Verwendungszwecke. Mal müssen<br />
damit 3000 Magazine verteilt werden, mal die Fußballmannschaft gefahren werden und Urlaubsfahrten<br />
haben wieder ganz andere Ansprüche. So blieb uns bis jetzt nur der Weg zum Autovermieter,<br />
um das jeweils nötige Auto zu leihen.<br />
Den Rest der Wege erledigt man mit dem Fahrrad. Ja, wenn es da nicht durch Zufall ein Gespräch<br />
gegeben hätte mit der Familie Kretschmar. Familie Kretschmar hat versucht, die „eierlegende<br />
Wollmilchsau zu konstruieren. Auf Basis eines VW-Transporters baute man einen minimalistischen<br />
„Bulli“ mit bis zu 8 Sitzplätzen, 5 Schlafplätzen, jeder Menge Platz für den Transport von Magazinen,<br />
einer kleinen Küche usw. Das Ganze auf einer Länge von weniger als 5 Metern. „Probiert ihn mal aus,<br />
erzählt wie ihr es fandet“.<br />
So etwas lassen wir uns natürlich nicht zweimal sagen und testen diesen Bulli mit dem schönen Namen<br />
Wavecamper für ein Vierteljahr in Berlin. Wir halten euch auf dem Laufenden. Wenn ihr mehr über<br />
unsere Erlebnisse wissen wollt, schaut euch die ersten Reiseberichte auf YouTube an.<br />
Youtube: mein/4 onTourwww.wavecamper.de<br />
Relaunch Holiday Inn Hotel<br />
Das Holiday Inn in der Prenzlauer Allee wurde in den<br />
vergangenen Monaten renoviert und zeigt noch mehr seine<br />
Verbundenheit zu unserer schönen Stadt Berlin und vor allem<br />
Prenzlauer Berg. Auch die Ausrichtung auf Familien wurde noch<br />
verstärkt. Die neu konzipierten Familienzimmer laden zum Reisen<br />
mit der ganzen Familie ein. Kinder übernachten und essen<br />
übrigens kostenfrei.<br />
Bei der großen<br />
Eröffnungsfeier konnte man<br />
schon einmal einen Blick in die<br />
123 neu gestalteten Zimmer<br />
werfen. Wir dürfen sagen: Es<br />
hat sich gelohnt!<br />
René Hager, Rona Tietje, Sascha Hilliger<br />
Gefreut hat uns vor allem die Ausstattung der Zimmer mit<br />
unseren schönen mein/4-Magazinen und Stadtteilführern.<br />
Wir fühlen uns geehrt.<br />
mein/4<br />
53
Dies & Das<br />
www.wemod.de<br />
Zeit zum Renovieren<br />
DAS KÖNNEN WIR<br />
DAS SIND WIR<br />
DAFÜR STEHEN WIR<br />
• schlüsselfertige Modernisierungen<br />
für Wohnungen<br />
und Gewerbeeinheiten<br />
• komplette Planung, Koordinierung,<br />
Ausführung und<br />
Überwachung aus einer Hand<br />
• zuverlässiges Team aus<br />
ausgebildeten Facharbeitern,<br />
Meistern und Ingenieuren<br />
• Berliner Netzwerk aus<br />
Architekten, Bausachverständigen<br />
und Lieferanten<br />
• wirtschaftliche und<br />
nachhaltige Lösungen<br />
• Gültige Normen, anerkannte<br />
Techniken und individuelle<br />
Gestaltungsvorgaben<br />
WEMOD – Wohneinheitenmodernisierungs GmbH<br />
Degnerstraße 9 · 13053 Berlin<br />
030 / 923 78 65-0<br />
info@wemod.de<br />
54 mein/4
Dies & Das<br />
Kirschblütenfest<br />
In diesem Jahr gab es wieder ein Kirschblütenfest im<br />
Bötzowkiez. Mit viel privatem Engagement der Anwohner<br />
und Ludger Lemper (Kulturmakthallen) wurde ein tolles Fest<br />
nicht nur für die Anwohner auf die Beine gestellt.<br />
Neben Kinderflohmarkt,<br />
Livemusik<br />
und Picknickplätzen<br />
waren auch wir<br />
vor Ort, um uns<br />
Redaktionstipps<br />
vor Ort zu holen.<br />
Viele nutzten die<br />
Möglichkeit, um Ihre<br />
Vorschläge an unseren<br />
„Redaktionsbulli“ zu<br />
kleben. Tausend Dank<br />
dafür.<br />
Es hat uns sehr viel Spaß gemacht.<br />
Auf dem Alexanderplatz gegen Hütchenspieler<br />
Was uns ja wirklich nervt, ist die große Anzahl von Hütchenspielern<br />
in Berlin. Egal, ob Ku‘damm oder Museumsinsel,<br />
immer wieder trifft man auf sie. Fast ungläubig sieht man zu,<br />
wie immer wieder Menschen den Betrug nicht begreifen und<br />
das Ganze für ein Glücksspiel halten.<br />
Nein, das ist es eben nicht. Es ist reiner Betrug. Wir freuen<br />
uns, zusammen mit Maik M. Paulsen, der Falschspieler,<br />
ein wenig Aufklärung leisten zu können. Zusammen mit<br />
ihm zeigten wir auf dem Alexanderplatz die Tricks der<br />
Hütchenspieler.<br />
Dank an Maik M. Paulsen für seinen Einsatz.<br />
Ihr konntet nicht dabei sein?<br />
Dann schaut euch hier die Tricks<br />
noch einmal an:<br />
www.youtu.be/iISjBA99ehE<br />
mein/4<br />
55
Ein großes Dankeschön an<br />
unsere neuen Abonennten<br />
… wir machen weiter!<br />
Fynn Schmidt<br />
Anton Albers<br />
Felix Harms<br />
Alexander Kramer<br />
Matilda Macke<br />
Carl Oltmanns<br />
Oscar Kruse<br />
Mathis Becker<br />
Anna Cordes<br />
Sara Janßen<br />
Marah Frerichs<br />
Sophie Deters<br />
Liah Menke<br />
Matteo Schütte<br />
Johanna Meiners<br />
Maximilian Siemer<br />
Hannah Meyer<br />
Finn Müller<br />
Mila Eilers<br />
Marianne Siegbold<br />
Louisa Gerdes<br />
Leah Janssen<br />
Mathilda Schröder<br />
Luis Bruns<br />
Paula Ostendorf<br />
Elisa Böckmann<br />
Jonah Rogge<br />
Emily Ahlers<br />
Jacob Behrens<br />
Maja Kuhlmann<br />
Elina Koopmann<br />
Jonathan Olberding<br />
Lennart von Seggern<br />
Tilda Martens<br />
Lilly Kröger<br />
Neele Wichmann<br />
Mads Hinrichs<br />
Melina Wessels<br />
Friedrichshain-Kreuzberg<br />
Friedrichshain-Kreuzberg<br />
Friedrichshain-Kreuzberg<br />
Friedrichshain-Kreuzberg<br />
Friedrichshain-Kreuzberg<br />
Friedrichshain-Kreuzberg<br />
Friedrichshain-Kreuzberg<br />
Friedrichshain-Kreuzberg<br />
Tempelhof-Schöneberg<br />
Tempelhof-Schöneberg<br />
Tempelhof-Schöneberg<br />
Steglitz-Zehlendorf<br />
Steglitz-Zehlendorf<br />
Steglitz-Zehlendorf<br />
Steglitz-Zehlendorf<br />
Steglitz-Zehlendorf<br />
Pankow<br />
Pankow<br />
Pankow<br />
Pankow<br />
Pankow<br />
Pankow<br />
Pankow<br />
Pankow<br />
Pankow<br />
Pankow<br />
Pankow<br />
Charlottenburg-<br />
Wilmersdorf<br />
Charlottenburg-<br />
Wilmersdorf<br />
Neukölln<br />
Neukölln<br />
Neukölln<br />
Treptow-Köpenick<br />
Treptow-Köpenick<br />
Treptow-Köpenick<br />
Treptow-Köpenick<br />
Treptow-Köpenick<br />
Lichtenberg<br />
Lena Lüschen<br />
Thomas Stöver<br />
Michael Willenborg<br />
Veranstaltungsinfos? Newsletter abonnieren!<br />
Clara Fortmann<br />
David Büsing<br />
Luka Peters<br />
Hannes Borchers<br />
Heidrun Mangold<br />
Peter Zumbrick<br />
Carsten Meyer<br />
Ann-Marie Hilbert<br />
Thorsten Menning<br />
Klaus Dombrowski<br />
Ralph Stegener<br />
WERKETAGE | Kunst- & Kulturverein<br />
Raum für Ateliers und Events<br />
… Lesungen<br />
• DEO (des Esels Ohr)<br />
an jedem 23. eines Monats<br />
mit Hauser, Fuchs & Wahn<br />
… Konzerte<br />
• Streichelzoo & Lieblingstiere<br />
mit Johanna Zeul & Gästen<br />
… und<br />
• Ausstellungen<br />
• Filmabende<br />
• Hoffest<br />
Lichtenberg<br />
Reinickendorf<br />
Mitte<br />
Mitte<br />
Mitte<br />
Mitte<br />
Mitte<br />
Mitte<br />
Mitte<br />
Mitte<br />
Mitte<br />
Mitte<br />
Mitte<br />
Mitte<br />
Vielen Dank für Eure Unterstützung!<br />
Saarbrücker Straße 24 – Prenzlauer Berg – U2 Senefelder Platz
Wir elektrifizieren<br />
Ihren Parkplatz<br />
E-Auto Ladestationen für:<br />
• Unternehmen<br />
• Immobilien<br />
• Privat<br />
• Hotel & Handel<br />
• Parkhaus<br />
mein/4<br />
57
Küchenanekdoten<br />
Thank you for traveling with Deutsche Bahn<br />
Vor fast 20 Jahren kam Rüdiger zu mir in den Laden. Er betrieb eine Agentur für Produktentwicklung<br />
und erhielt den Auftrag, für die Mitropa eine Menage zu entwickeln, die Salz- und Pfefferstreuer<br />
und die Speisekarten beherbergen sollte.<br />
Wir schlugen vor, entwarfen, bauten Prototypen, lernten<br />
Sicherheits- und Hygieneabteilungen kennen. Das<br />
alles war äußerst dringend.<br />
Rüdiger ist eigentlich studierter Theologe, ein begabter<br />
Singer-Songwriter ist er auch, nur das mit der Produktentwicklung<br />
hat er an den Nagel gehängt. Verständlich,<br />
wenn man sieht, dass im Speisewagen die Streuer immer<br />
noch lose rumstehen.<br />
Das Gute daran: heute stellt Rüdiger zusammen mit<br />
seiner Frau Miriam sehr leckere Feinkostprodukte her.<br />
Damit könnte die Geschichte eigentlich schon aus sein,<br />
wäre ich nicht kürzlich mit dem Unternehmen Zukunft<br />
von Bonn zurück nach Berlin gereist. Der Rhein stünde<br />
in Flammen, ließ mich mein Freund Gerd wissen,<br />
das möge ich mir bitte nicht entgehen lassen! Und<br />
wenn ich schon mal da sei, könne ich auch gern in seinem<br />
Küchenladen mitarbeiten, die Stadt sei voll und<br />
ich wisse ja, wie es geht.<br />
Mein Zug ging um 18:02 (das tat er tatsächlich!). Ich<br />
hatte mich in Abschnitt D postiert, denn dort sollte<br />
der Speisewagen halten (so geschah es auch!). Mir war<br />
nach dem rheinischen Sondereinsatz nach einem isotonischen<br />
Getränk mit Spurenelementen, Vitaminen<br />
und Mineralien (es war sogar vorrätig). Doch dann traf<br />
mich der Schlag: Lag da doch auf meinem Tisch seitlich<br />
unter dem<br />
Fenster<br />
ein kleines Schieferplättchen, vielleicht 14x5cm groß,<br />
mit zwei zärtlich eingefrästen Vertiefungen, und in<br />
denen standen Salz- und Pfefferstreuer. Tränen schossen<br />
mir in die Augen! Nicht nur, weil offensichtlich<br />
Hygiene- und Sicherheitsbeauftragte weit über ihren<br />
Schatten gesprungen sind, sondern hauptsächlich, weil<br />
mir klar wurde, dass eine Ära zu Ende gegangen ist.<br />
Ende der 90er Jahre habe ich die ersten Schieferplatten<br />
eingekauft – im Dachdeckerbedarf. Sie kamen aus der<br />
Eifel. Drei Größen gab es und ein Raunen ging durch<br />
die Berliner Gastronomie. Die wunderbaren Käse von<br />
Fritz Lloyd Blomeyer waren jahrelang ohne Schiefer<br />
drunter nicht denkbar!<br />
Das ist jetzt leider vorbei, Schiefer verlässt unser Sortiment.<br />
Ich habe nämlich Angst, dass die Bahn mich<br />
in Sachen Schieferoptimierung anfragt.<br />
Und was wird nun aus Blomeyers Käse? Keine Angst -<br />
wir haben uns in weiser Voraussicht Zugang zu neuen<br />
Käseunterlagen verschafft:<br />
Fluss-Steine, gesägt und poliert.<br />
Und falls jemand immer noch Schiefer möchte: die<br />
Bahn arbeitet an einer Direktverbindung in die Eifel …<br />
Sündikat - Bonn<br />
Empfehlung des Autors:<br />
Beste Feinkost aus Berlin<br />
Bester Küchenladen in Bonn<br />
Kebe-Living<br />
Sündikat<br />
Lorenzstraße 58 Friedrichstraße 53<br />
12209 Berlin 53111 Bonn<br />
030-38101390 0228-94737170<br />
www.kebe.de<br />
www.suendikat.eu<br />
58<br />
mein/4
Kinder- & Jugendmuseum<br />
19<br />
Labyrinth Kindermuseum<br />
Um das interaktive Lernen<br />
dreht sich alles im Labyrinth<br />
Kindermuseum.<br />
In einer historischen Montagehalle<br />
könnt ihr spielerisch die Welt kennenlernen.<br />
www.labyrinth-kindermuseum.de<br />
WasserMuseum und<br />
Wasserwerkstatt<br />
Ein cooler Lern- und Spielort für<br />
Euch ist das WasserMuseum mit<br />
Wasserwerkstatt.<br />
www.wassermuseum-berlin.de<br />
Computerspielemuseum<br />
Computerspiele-Geschichte von<br />
den ersten Konsolen bis hin zu<br />
modernen 3D-Welten zeigt Euch<br />
das Computerspielemuseum im<br />
Friedrichshain.<br />
www.computerspielemuseum.de<br />
asisi Panorama DIE MAUER<br />
Wie hat ein Herbsttag im Berlin<br />
der 1980er Jahre ausgesehen? Das<br />
15 x 60 Meter große Rundbild<br />
von asisi schickt Euch auf eine<br />
Zeitreise.<br />
www.die-mauer.de<br />
19<br />
4 14 8 1 58 6 5 26 2<br />
2 62 6 5 45 4<br />
7 7 4 2 64 2 6 3 3<br />
1 7 1 7 4 2 4 2<br />
5 5 7 7<br />
6 4 6 4 3 1 3 1<br />
3 3 7 5 17 5 1 6 6<br />
6 56 5 2 12 1<br />
1 91 2 9 32 7 3 87 8<br />
Museum der unerhörten Dinge<br />
Im Museum der Unerhörten Dinge<br />
verschwimmt Fiktion mit Realität. Auf<br />
gerade mal 20 Quadratmetern begegnen<br />
Euch allerhand kuriose Objekte.<br />
www.museumderunerhoertendinge.de<br />
Deutsche Technikmuseum<br />
Ausstellung über Technik und<br />
Fortschritt – das Deutsche<br />
Technikmuseum in Kreuzberg.<br />
www.sdtb.de<br />
Berliner Naturkundemuseum<br />
Das Museum für Naturkunde in Berlin<br />
präsentiert Euch einen spannenden<br />
Einblick in das Wirken der Natur.<br />
www.naturkundemuseum-berlin.de<br />
Deutschen Spionagemuseum<br />
Agenten und ihre Geschichten:<br />
Das Deutsche Spionagemuseum<br />
enthüllt Euch die mysteriöse Welt der<br />
Geheimdienste.<br />
www.deutsches-spionagemuseum.de<br />
20<br />
20<br />
3 23 7 82 7 68 6<br />
2 2 5 45 4 3 3<br />
4 94 79 7<br />
6 8 6 8 5 5 4 7 4 7<br />
7 37 6 3 26 8 2 18 1<br />
4 2 4 2 8 8 9 6 9 6<br />
2 12 61 6<br />
3 3 9 59 5 8 8<br />
5 45 3 64 3 26 2<br />
21<br />
Die Auflösung auf S. 64<br />
21<br />
22 22<br />
2 4 2 94 7 9 7<br />
9 9 4 4<br />
mein/4 59
2<br />
4<br />
6<br />
3<br />
5<br />
8<br />
1<br />
7<br />
Wer feiert hier seinen Geburtstag?<br />
Happy Birthday
Auf dem Holzweg<br />
Neue Ausstellung im MACHmit! Museum<br />
Ab 28. Mai wird im MACHmit! Museum die neue Ausstellung gezeigt.<br />
Interaktiv lädt sie dazu ein, sich dem Thema Holz und dem Wald, der mit all seinen Bewohnern –<br />
Pflanzen, Tieren und Pilzen – ein faszinierender lebendiger Organismus ist, zu widmen.<br />
Aus welchen Holz bist du geschnitzt?<br />
Jahresringe am Holzstapel zählen, Zirbenkiefernduft<br />
schnuppern und Schnee im Museum<br />
erleben. Die Waldapotheke erkunden, das Gold der<br />
Bäume finden, im Wald baden und ein<br />
riesiges Holzkunstobjekt entdecken.<br />
Wer erntet Holz, wen treffen wir im Wald und wo überall<br />
begegnen uns Produkte aus Holz?<br />
»Knallen muss es tüchtig und lustig will ich‘s haben,<br />
sonst mach ich nicht mit.« (Karlsson vom Dach)<br />
Nach dem Motto des Kooperationspartners Abenteuerlicher<br />
Bauspielplatz Kolle 37<br />
»Bauen statt Hauen« kann an einer Holzhütte gezimmert,<br />
können unterschiedliche Holzarten<br />
kennengelernt und im Tischlerschuppen bearbeitet<br />
werden.<br />
Auch Informationen zu Klimawandel und<br />
Schülerdemos fehlen nicht.<br />
Blätterpresse, Holzdruck, Birkenlederkörbchen –<br />
Passend zum Ausstellungsthema gibt es an den<br />
Werktischen viele neue Kreativ-Angebote<br />
Die Ausstellung wird bis 7. Juni 2020 auf den Holzweg einladen.<br />
Öffnungszeiten für Familien<br />
Dienstag bis Sonntag 10 – 18 Uhr<br />
Führungen für Gruppen aus Kita, Grundschule und Hort<br />
Dienstag bis Freitag ab 8.45 Uhr<br />
(nach tel. Voranmeldung 030-74778 200 Mo – Fr 9 – 16 Uhr)<br />
MACHmit! Museum für Kinder<br />
Senefelderstr. 5<br />
10437 Berlin<br />
030 – 74778 200<br />
info@machmitmuseum.de<br />
www.machmitmuseum.de<br />
mein/4<br />
61
mein/4<br />
Buchvorstellung<br />
Helena Melikov | Ani Menua<br />
LOST AND FOUND<br />
Herausgegeben, gestaltet<br />
und geschrieben<br />
wurde es von<br />
zwei in Berlin lebenden<br />
jungen Künstlerinnen.<br />
Helena Melikov<br />
ist Fotografin und<br />
Grafikdesignerin.<br />
Ani Menua ist Philosophin<br />
und Schriftstellerin.<br />
Lost and<br />
Found war ursprünglich<br />
eine Online<br />
Community, die Helena Melikov im Jahre 2017<br />
gegründet hatte, um dort alte Fotografien zu sammeln<br />
und von Autoren durch ihre Texte zum neuen<br />
Leben zu erwecken. Daraus entstand die Idee zu<br />
dem Buch. Die Intention der Künstlerinnen war es,<br />
dieser Idee nicht nur eine mit Händen erfassbare<br />
Form zu geben, sondern auch das Handwerk des<br />
Buchdruckes zu zelebrieren.<br />
Mit dem Buch selbst schlagen Helena Melikov<br />
und Ani Menua eine Brücke zwischen der Vergangenheit<br />
und der Gegenwart. Die auf Flohmärkten<br />
gesammelten und sorgfältig zusammengestellten<br />
Fotografien zeugen vom Alltag von vor ca. 70-80<br />
Jahren. Die Stimmung auf den Bildern ist gefangen<br />
zwischen zwei Weltkriegen, die die Welt nachhaltig<br />
erschütterten. Und doch drohen diese Erinnerungen<br />
verloren zu gehen. Die Geschichte ist ein immer<br />
wiederkehrender Zyklus von Ereignissen und auch<br />
der Mensch bleibt unverändert in seinen Grundeigenschaften,<br />
die für schreckliche Ereignisse in der<br />
Menschheitsgeschichte verantwortlich sind. Durch<br />
die Texte taucht der Leser in den ganz normalen Alltag<br />
und in die Welt der auf den Fotos erscheinenden<br />
Motiven und Menschen ein.<br />
Das Buch „LOST AND FOUND“ konfrontiert die<br />
Vergangenheit mit der Gegenwart, so dass das Gestern<br />
zu Jetzt und das Jetzt hingegen zu Gestern wird. ■<br />
Frank Bösch<br />
ZEITENWENDE<br />
1979<br />
Als die Welt von<br />
heute begann<br />
Im Jahr 1979 häuften sich weltweit Krisen,<br />
euphorische Aufbrüche und Revolutionen.<br />
Die iranische Revolution, Thatchers<br />
Neoliberalismus oder die Öffnung Chinas<br />
veränderten ebenso die Welt wie die Aufnahme der<br />
BoatPeople, der AKW-Unfall von Harrisburg oder<br />
der sowjetische Einmarsch in Afghanistan.<br />
Frank Bösch nimmt uns mit auf eine faszinierende<br />
Zeitreise zu den Quellen unserer Gegenwart.<br />
1979 gilt als „das Schlüsseldatum des 20. Jahrhunderts“<br />
(Peter Sloterdijk) und wird als der „Beginn<br />
der multipolaren Welt von heute“ (Claus Leggewie)<br />
bezeichnet. <br />
■<br />
Lioba Werrelmann<br />
HINTERHAUS<br />
Journalistin Carolin<br />
stolpert wider Willen<br />
in einen Kriminalfall,<br />
der sie tief in die Vergangenheit<br />
Ost-Berlins<br />
führt. In einem Hinterhaus<br />
in Prenzlauer<br />
Berg findet sie die Leiche<br />
eines seit Langem<br />
vermissten Jungen.<br />
Doch kaum jemand scheint sich an ihn erinnern<br />
zu wollen. Die Hausbewohner schweigen und die<br />
Polizei ermittelt nur halbherzig.<br />
Eigentlich hat Carolin andere Sorgen. Ihr Freund<br />
ist weg, sie hat keine Wohnung mehr und keinen<br />
Job. Aber ehe sie sich´s versieht, ist sie dem Mörder<br />
zu nahe gekommen. So wird das Hinterhaus auch<br />
für Carolin zur tödlichen Falle ... <br />
■<br />
62 mein/4
mein/4<br />
Leserbriefe<br />
Bitte sendet uns<br />
eure Leserbriefe an:<br />
leserbriefe@meinviertel.berlin<br />
oder per Post:<br />
Mein/4<br />
Schönhauser Allee 52<br />
10437 Berlin<br />
Bitte schickt uns Eure Meinungen und Wünsche<br />
Thema Skip Pahler:<br />
Liebe Redaktion,<br />
vielen Dank für den schönen Artikel über Skip<br />
Pahler. Es hat mich sehr gefreut, mal wieder<br />
von ihm zu lesen. Ich wohne in Weißensee und<br />
bin immer sehr traurig, wenn ich sehe, wie sein<br />
Wandbild „Der Kirschdieb“ an der Berliner Allee<br />
durch Anbauten verschwindet und nun für immer<br />
verloren ist.<br />
Liebe Grüße, Elvira K.<br />
Thema Kulturfritzen:<br />
Hallo mein/4,<br />
sehr gerne werde ich meinen Beitrag leisten,<br />
um eure schöne Arbeit zu unterstützen.<br />
Auf die nächsten 100 Ausgaben!<br />
Kathrin E.<br />
Liebe Redaktion,<br />
nicht aufgeben!<br />
Gutes braucht manchmal seine Zeit …<br />
Unsere Unterstützung habt ihr!<br />
Yvonne aus Lichtenberg<br />
Liebe mein/4- Redaktion,<br />
danke für diese schöne neue Serie. Ein Grund<br />
mehr, meine Stadt zu entdecken und vor allem<br />
nicht immer nur auf seine direkte Umgebung<br />
fixiert zu sein. Ich hebe alle Hefte auf und habe<br />
fest vor, alle Tipps zu erkunden.<br />
Liebe Grüße,<br />
Karsten J.<br />
Hallo mein/4,<br />
wir wünschen euch Kraft und Durchhaltevermögen.<br />
Gerne tragen wir einen Teil dazu<br />
bei, euch zu unterstützen.<br />
DURCHHALTEN !<br />
Sandra S. + Familie<br />
Thema Unterstützer:<br />
Liebes Team von mein/4,<br />
danke das es euch gibt … wir unterstützen euch<br />
sehr gerne.<br />
Thomas und Bärbel K.<br />
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mein/4<br />
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mein/4<br />
Vorschau<br />
IMPRESSUM<br />
Chefredaktion Markus Beeth<br />
Herausgeberin / Geschäftsführerin<br />
Beate Beeth<br />
mein/4 UG<br />
Schönhauser Allee 52, 10437 Berlin<br />
Redaktionelle Mitarbeit<br />
Beate Beeth, Markus Beeth, Dr. Carola Dorner,<br />
Carola Ehrlich-Cypra, Franziska Hauser,<br />
Ruth Herzberg, Stefanie Kayser, Vera Rüttimann,<br />
Henry Steinhau, Marc Lippuner, Lutz Müller-Bohlen<br />
Die besten Tipps für den Herbst<br />
Von Kurzausflügen bis zum Kurzurlaub.<br />
Von Sport bis Wellness.<br />
Verlag & Redaktion | mein/4<br />
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Rüdiger Serinek<br />
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Satz, Layout & Design<br />
Rüdiger Serinek<br />
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Der Falschspieler<br />
Maik M. Paulsen und die Lust am Betrug – oder<br />
warum du deinen Augen nicht trauen solltest.<br />
Druck<br />
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Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG<br />
Frankfurter Straße 168<br />
D-34121 Kassel<br />
Online<br />
grafik@meinviertel.berlin<br />
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© Titelfoto<br />
M. Beeth<br />
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche<br />
Genehmigung des Verlags vervielfältigt oder verbreitet werden.<br />
Unter dieses Verbot fällt insbesondere die gewerbliche Vervielfältigung<br />
per Kopie, die Aufnahme über elektronische Datenträger und<br />
die Vervielfältigung auf elektronischen Datenträgern. Für unverlangt<br />
eingeschickte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernehmen wir<br />
keine Gewähr.<br />
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Zukunft mitgestalten.<br />
Der Audi e-tron<br />
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