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4 KREISKRANKENHAUS DELITZSCH<br />
Wenn die Bandscheiben Ärger bereiten<br />
Patienten mit degenerativen ERKRANKUNGEN DER WIRBELSÄULE wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> <strong>Delitzsch</strong>er Kl<strong>in</strong>ik rundum betreut<br />
PATIENTEN MIT DEGENERATIVEN<br />
ERKRANKUNGEN der Wirbelsäule wer<strong>den</strong> im<br />
<strong>Delitzsch</strong>er Krankenhaus <strong>in</strong>dividuell behandelt.<br />
Foto: yodiyim/stock.adobe.com<br />
Die Wirbelsäule besteht aus festen<br />
Knochen, <strong>den</strong> Wirbelkörpern.<br />
Zwischen <strong>den</strong> Wirbelkörpern<br />
liegen die Bandscheiben. Die<br />
Wirbelkörper <strong>s<strong>in</strong>d</strong> jeweils mit dem<br />
darüber- und darunter-liegendem<br />
Wirbelkörper gelenkig verbun<strong>den</strong>. Die<br />
Rückenmuskulatur und das B<strong>in</strong>degewebe<br />
stützen sowohl aktiv, als auch<br />
passiv die Wirbelsäule.<br />
Aber mit steigendem Alter, vor allem<br />
durch fehlende Bewegung, schlechte<br />
Haltung oder gar Fehlbelastungen leidet<br />
<strong>uns</strong>ere Wirbelsäule. Dann können<br />
die Bandscheiben, Wirbelkörper und<br />
<strong>in</strong>sbesondere die Wirbelgelenke verschleißen.<br />
Auswirkungen <strong>s<strong>in</strong>d</strong> schmerzhafte<br />
Bewegungse<strong>in</strong>schränkungen,<br />
Rückenschmerzen oder Schmerzen <strong>in</strong><br />
Armen und/oder <strong>Bei</strong>nen. „Wir sprechen<br />
dann von degenerativen Erkrankungen<br />
der Wirbelsäule. Patienten mit e<strong>in</strong>em<br />
solchen Krankheitsbild benötigen e<strong>in</strong>e<br />
spezielle Behandlung“, sagt Thomas<br />
Fischer, Chefarzt am Kl<strong>in</strong>ikum <strong>Delitzsch</strong>.<br />
Se<strong>in</strong>e Abteilung für Wirbelsäulenerkrankung<br />
und spezielle Endoprothetik<br />
widmet sich seit sechs Jahren diesen<br />
Patienten <strong>in</strong> spezieller Weise.<br />
Zu <strong>den</strong> typischen Veränderungen<br />
der Wirbelsäule gehören laut Chefarzt<br />
Fischer Bandscheibenvorfälle, Wirbelkanale<strong>in</strong>engungen<br />
(Stenosen) sowie<br />
Wirbelgleiten (Spondylolisthesen). „In<br />
vielen Fällen kann dem Patienten mit<br />
e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>dividuellen Konzept aus<br />
Schmerztherapie und Krankengymnastik<br />
L<strong>in</strong>derung verschafft wer<strong>den</strong>.<br />
<strong>Bei</strong> fortgeschrittenen Erkrankungen<br />
bleibt aber oft nur die Notwendigkeit<br />
e<strong>in</strong>es operativen E<strong>in</strong>griffs“, sagt der<br />
Chefarzt. Das Spektrum se<strong>in</strong>er Abteilung<br />
umfasst neben konservativen<br />
Therapiemaßnahmen – e<strong>in</strong>schließlich<br />
In vielen Fällen kann dem<br />
Patienten mit e<strong>in</strong>em<br />
<strong>in</strong>dividuellen Konzept aus<br />
Schmerztherapie und<br />
Krankengymnastik L<strong>in</strong>derung<br />
verschafft wer<strong>den</strong>.<br />
Chefarzt Thomas Fischer<br />
m<strong>in</strong>imal-<strong>in</strong>vasiver wirbelnaher Infiltrationstechniken<br />
– auch operative<br />
E<strong>in</strong>griffe unterschiedlichster Schweregrade<br />
und Ansprüche. So wer<strong>den</strong> zum<br />
<strong>Bei</strong>spiel „e<strong>in</strong>fache“ Bandscheibenoperationen<br />
an der Hals- und Len<strong>den</strong>wirbelsäule<br />
bis h<strong>in</strong> zu kompletten<br />
Wirbelkörperersatz-Operationen durchgeführt.<br />
„Unser Hauptschwerpunkt liegt<br />
jedoch <strong>in</strong> der Behandlung von degene-<br />
rativen Erkrankungen, Verletzungen<br />
oder Entzündungen der Wirbelsäule,<br />
durch Osteoporose bed<strong>in</strong>gte Wirbelbrüche<br />
sowie e<strong>in</strong>er eng begrenzten<br />
Zahl von Tumoren“, erläutert Chefarzt<br />
Fischer. In die Abteilung hat die Kreiskrankenhaus<br />
<strong>Delitzsch</strong> GmbH enorm<br />
<strong>in</strong>vestiert: Spezielle Instrumente, e<strong>in</strong><br />
modernes OP-Mikroskop und e<strong>in</strong> besonderer<br />
OP-Saal <strong>s<strong>in</strong>d</strong> notwendig, um<br />
die Operationen optimal durchführen<br />
zu können. „Mit dieser OP-Ausrüstung<br />
können wir mit jeder anderen größeren<br />
Kl<strong>in</strong>ik mithalten.“<br />
E<strong>in</strong> besonderer Vorteil se<strong>in</strong>er Abteilung<br />
besteht laut Thomas Fischer dar<strong>in</strong>,<br />
dass e<strong>in</strong>e enge Arzt-Patienten-B<strong>in</strong>dung<br />
gewährleistet wird. „So f<strong>in</strong><strong>den</strong> zweimal<br />
täglich und an <strong>den</strong> Wochenen<strong>den</strong><br />
Chefarzt-Visiten statt. Zudem haben<br />
die Patienten von der Aufnahme bis zur<br />
Entlassung feste Ansprechpartner<br />
(Stationsärzte) und bekommen e<strong>in</strong>e<br />
<strong>in</strong>dividuelle Beratung bezüglich Anschlussheilbehandlung,<br />
häuslicher<br />
Weiterversorgung und mehr“, erklärt<br />
der Chefarzt.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus bietet er allen operierten<br />
Patienten die Möglichkeit e<strong>in</strong>er<br />
regelmäßigen Nachkontrolle durch<br />
<strong>den</strong> Operateur im Rahmen der Wirbesläulensprechstunde<br />
an. Diese f<strong>in</strong>det<br />
montags und donnerstag <strong>in</strong> <strong>Delitzsch</strong><br />
sowie dienstags <strong>in</strong> <strong>Eilenburg</strong> statt.<br />
Besondere <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Zusammenarbeit<br />
Kreiskrankenhaus <strong>Delitzsch</strong> baut bei Wirbelsäulenerkrankungen auf KOMPETENZ DES NEUROCHIRURGEN Dr. Tobias Colditz<br />
14798301_001119<br />
16491101_001119<br />
NEUROCHIRURG<br />
DR. TOBIAS COLDITZ<br />
zeigt e<strong>in</strong> Modell der Neuromodulation.<br />
Foto: Nannette Hoffmann<br />
E<strong>in</strong>e Zusammenarbeit zwischen Orthopä<strong>den</strong><br />
und Neurochirurgen bei der<br />
Behandlung von Wirkbelsäulenerkrankungen<br />
br<strong>in</strong>gt Synergieeffekte mit<br />
sich, da „die Nerven dafür sorgen, dass<br />
der Rest des Körpers optimal funktioniert“,<br />
sagt Dr. Tobias Colditz, niedergelassener<br />
Facharzt für Neurochirurgie <strong>in</strong><br />
<strong>Eilenburg</strong>. Das Wissen um die Knochen<br />
auf der e<strong>in</strong>en Seite und das Wissen um<br />
die Nerven auf der anderen haben ihn<br />
und das Krankenhaus <strong>Delitzsch</strong> 2016<br />
als <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Kooperation zusammengeführt.<br />
Seither behandeln<br />
Chefarzt Thomas Fischer, Facharzt für<br />
Orthopädie und Chefarzt der Abteilung<br />
Wirbelsäulenerkrankungen und<br />
Spezielle Endoprothetik am <strong>Delitzsch</strong>er<br />
Kl<strong>in</strong>ikum, und Dr. Tobias Colditz geme<strong>in</strong>sam<br />
Patienten bei Problemen der<br />
Wirbelsäule. Dafür nehmen diese Wege<br />
weit über die Landesgrenzen h<strong>in</strong>aus<br />
auf sich.<br />
„Oft lei<strong>den</strong> die Patienten, die zu mir <strong>in</strong><br />
die Praxis kommen, an Bandscheibenerkrankungen<br />
oder Verengungen an der<br />
Hals-, Brust- oder Len<strong>den</strong>wirbelsäule“,<br />
sagt Dr. Colditz. Die Bandscheiben<br />
seien Dämpfungspuffer zwischen <strong>den</strong><br />
Wirbeln. „Nach e<strong>in</strong>em Bandscheibenvorfall<br />
<strong>s<strong>in</strong>d</strong> diese verrutscht und dr<strong>in</strong>gen<br />
<strong>Bei</strong> Patienten, die unter<br />
chronischen Schmerzen ohne<br />
ursächlichen Grund lei<strong>den</strong>,<br />
können wir e<strong>in</strong>e Elektrode<br />
implantieren.<br />
Neurochirurg Dr. Tobias Colditz<br />
<strong>in</strong> <strong>den</strong> Wirbelkanal e<strong>in</strong>. Der Körper<br />
<strong>den</strong>kt, es sei e<strong>in</strong> Bruch, und will helfen,<br />
<strong>in</strong>dem er knöchernes Gewebe anbaut.<br />
Das verursacht aber Druck auf das Rückenmark<br />
und damit auf die Nerven“,<br />
erläutert der Neurochirurg. Der Druck<br />
wiederum äußert sich <strong>in</strong> Form vom<br />
Schmerzen im Rücken, <strong>den</strong> Armen oder<br />
<strong>Bei</strong>nen. „Manchmal <strong>s<strong>in</strong>d</strong> auch Gefühlsstörungen<br />
oder Lähmungen e<strong>in</strong>zelner<br />
Muskelgruppen möglich.“ Im Rahmen<br />
der Kooperation operiert Dr. Colditz im<br />
Krankenhaus <strong>Delitzsch</strong> Patienten aus<br />
se<strong>in</strong>er Sprechstunde. Anschließend<br />
wer<strong>den</strong> sie vom Team um Chefarzt<br />
Thomas Fischer stationär betreut und<br />
zur ambulanten Nachsorge wieder<br />
zurück an Dr. Colditz entlassen.<br />
Der Neurochirurg betont, dass etwa<br />
80 Prozent der Bandscheibenerkrankungen<br />
<strong>in</strong>nerhalb der ersten sechs<br />
Wochen nach Auftreten der Symptome<br />
konservativ behandelbar <strong>s<strong>in</strong>d</strong>. Zu <strong>den</strong><br />
ersten Symptomen zählen Schmerzen,<br />
Kribbeln, Brennen, Taubheit <strong>in</strong> Armen<br />
oder <strong>Bei</strong>nen, der Verlust an Muskelkraft<br />
oder sogar Probleme beim Wasserlassen.<br />
„Es ist wichtig, dass Patienten zeitnah<br />
nach Auftreten dieser genannten<br />
Symptome zu mir kommen, um e<strong>in</strong>e geeignete<br />
Therapieform zu f<strong>in</strong><strong>den</strong>.“<br />
Neu <strong>in</strong> der Versorgung von Schmerzpatienten<br />
ist die Behandlung mittels<br />
Neuromodulation. „<strong>Bei</strong> Patienten, die<br />
unter chronischen Schmerzen ohne ursächlichen<br />
Grund lei<strong>den</strong> und bei <strong>den</strong>en<br />
alle anderen Behandlungsmetho<strong>den</strong><br />
nicht mehr helfen, können wir e<strong>in</strong>e<br />
Elektrode implantieren – e<strong>in</strong>e Art Herzschrittmacher<br />
für <strong>den</strong> Nerv“, beschreibt<br />
er das neue Verfahren. <strong>Bei</strong> dieser besonderen<br />
Form der chronischen Schmerzen,<br />
auch neuropathische Schmerzen genannt,<br />
ist die Regulation der Nervenzellen<br />
geschädigt. Das zentrale Nervensystem<br />
im Gehirn suggeriert <strong>uns</strong> ständig<br />
Schmerzen. „Schmerz muss man sich<br />
wie elektrischen Strom mit e<strong>in</strong>er bestimmten<br />
Frequenz vorstellen. Mit der<br />
Elektrode geben wir e<strong>in</strong>e neue Frequenz<br />
ans Gehirn ab.“ 60 Prozent der Patienten<br />
sagten, dass die Therapie hilfreich<br />
war und sie es immer wieder machen<br />
wür<strong>den</strong>.