Editorial Interesse an der Aufklärung des Falles von medialer und offizieller Seite eher schwach ist. Vielleicht kommt es aber anders, als viele denken. Vielleicht unterschätzen jene, die hinter dem Video stecken, die es aus politischen und nicht aus journalistische Gründen veröffentlicht haben und die kein Interesse daran haben, dass der Fall aufgeklärt wird, einmal mehr die Macht der alternativen und sozialen Medien, der kritischen und engagierten Bürger. Die Linke hat schließlich kein Monopol auf „zivilgesellschaftliches Engagement“. Auch in Köln wurde nach der Silvesternacht die politisch korrekte Schweigemauer durch engagierte Bürger durchbrochen. Die massenhafte sexuelle Belästigung von Frauen durch die „falschen“ Täter ließ sich nicht mehr länger vor der Öffentlichkeit verheimlichen. Die vierte Macht sind längst diese kleinen unabhängigen Medien und Akteure. Sollten die Hintermänner und alle an dem Video Beteiligten tatsächlich in den nächsten Wochen vor den Vorhang geholt werden, dann würde das die Ausgangslage vor der Wahl erneut gründlich verändern. Eine Lehre, die die FPÖ aus der Ibiza-Affäre ziehen sollte, beschreibt Fabio Witzling in seinem Text: Sich dem politischen Gegner anzubiedern, auch dazugehören zu wollen, in dem Glauben, dann endlich wie eine normale Partei, wie ein normaler Menschen und nicht wie ein rechter Aussätziger behandelt zu werden, ist das Dümmste, was sie tun kann. Witzeling: „Sollen auch noch so viele sachpolitische Reformprojekte umgesetzt werden – wenn das geistig-kulturelle Feld und damit die Deutungshoheit in gegnerischen Händen liegt, kann alles jeder Zeit wieder rückgängig gemacht werden bzw. zur Normalität zurückgeführt werden. Denn was normal ist, wird genau in diesem Feld definiert.“ Die katholische Kirche hechelt seit vielen Jahren dem linken Zeitgeist nach, will endlich dazugehören. Das einzige, was sie dadurch erreicht hat, ist ihre Selbstdemontage, ihre Beliebigkeit. Sie ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Und die Linken lieben und akzeptieren sie noch immer nicht. Österreich braucht eine konservativ-rechte Regierung, linke Experimente kann sich das Land nicht mehr leisten. Das Beispiel Deutschland sollte abschreckend genug sein. Nach Jahren linker Merkel’scher Multikultipolitik, nach Energiewende, Wirtschafts- und Fortschrittsfeindlichkeit und der desaströsen Finanzpolitik geraten die deutsche Wirtschaft und der Standort Deutschland immer mehr ins Hintertreffen. Viele Experten warnen derzeit von einem desaströsen Absturz Deutschlands. Sozialismus, egal, wie er daherkommt, scheitert immer und überall. Auch ganz ohne Ibiza-Videos. Es liegt in der Verantwortung von Sebastian Kurz und der FPÖ, die SPÖ draußen zu halten, damit Österreich nicht ins deutsche Fahrwasser gerät, auch wenn die Mittel der politischen Auseinandersetzung nach Ibiza eine völlig neue, unterirdische Dimension erreicht haben. 6 Frank & <strong>Frei</strong> <strong>10</strong> / 19