Bridge Magazin 3 2019

♠ SPIEL- & LIZIT-TECHNIK
Andreas Babsch
Redakteur
redaktion@bridgemagazin.at
DER TAG, AN DEM DER
TREFFBUBE GEOPFERT WURDE
Die Hand stammt aus einem Match des Sunday Times Invitational von 1990 und zeigt
Bobby Goldman am Gerät. Goldman war von Beginn an ein Mitglied der 1968 gegründeten
Dallas Aces, der ersten professionellen Bridge-Mannschaft der Welt. Er defendierte
diese Partie in seiner höchst erfolgreichen Partnerschaft mit Paul Soloway.
VON ANDREAS BABSCH
♠ 6543
♥ 542
♦ AT53
♣ J9
♠ AK9
♥ 76
♦ KQ6
♣ Q7652
N
W S O
♠ QJT
♥ AT9
♦ 987
♣ AT83
♠ 872
♥ KQJ83
♦ J42
♣ K4
Tisch, um von dort die ♣Q zu spielen. Dieses Manöver hätte
auch klaglos funktioniert, da Ost weder ein Treffentree
noch das ♦A hatte.
Aber es kam anders. Nachdem Soloway die ♣Q mit dem
König gedeckt hatte und Mari das Ass nahm, gab Goldman
den Buben zu.
Naturgemäß dachte Mari, dass Soloway ursprünglich
♣K94 hatte, und er leicht fünf Treffstiche machen konnte.
Er ging daher mit Pik zum Tisch, um eine kleine Treff zu
seinem Achter zu spielen. Goldman stach mit dem Neuner
und klärte die Pik. Als der Alleinspieler letztlich Karo
spielte, konnte Goldman mit dem Ass stechen und die
dreizehnte Pik abziehen.
N O S W
Reiplinger Soloway Mari Goldman
1♣ 1♥ 2NT Pass
3NT
alle passen
Herz wurde ausgespielt und zweimal geduckt. Mari nahm
die dritte Herz und hatte nur marginale Chancen, den
Kontrakt zu erfüllen. Er benötigte dazu vier Treffstiche,
ohne Ost zu Stich kommen zu lassen und das ♦A bei West.
Mari, ein absoluter Weltklassespieler, ging mit Pik zum
3NT wurde an jedem anderen Tisch erfüllt, da kein Westspieler
die Imagination von Goldman hatte. Mari sagte in
einem Interview nach dem Turnier, dies wäre der schönste
Spielzug gewesen, den er in seinem ganzen langen Bridgeleben
gesehen hatte.
Dieser Artikel ist eine sinngemäße Übersetzung eines Artikels
von Shireen Mohandes mit dem Titel „Ace remembered“, der auf
der Internetseite bridgewinners.com publiziert wurde.
34 | 3/2019