Bridge Magazin 3 2019
Magazin des Österreichischen Bridgesportverbandes
Magazin des Österreichischen Bridgesportverbandes
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9 EURO<br />
DAS MITGLIEDERMAGAZIN DES ÖSTERREICHISCHEN BRIDGESPORTVERBANDES | AUSGABE 3 | <strong>2019</strong>
♠ ♥ ♦ ♣<br />
HERZ IST TRUMPF<br />
Aus Liebe zum Spiel.<br />
Manchmal auch Treff, Karo, Pik oder Ohne.<br />
Das Team des <strong>Bridge</strong>magazin wünscht einen angenehmen Sommer!<br />
Impressum<br />
Offenlegung laut § 25 Mediengesetz<br />
Medieninhaber (Herausgeber)<br />
und Verleger<br />
Österreichischer<br />
<strong>Bridge</strong>sportverband (ÖBV)<br />
ZVR-Zahl: 566793717<br />
1120 Wien,<br />
Ehrenfelsgasse 10/Top 15<br />
+43 (0) 1/713 10 17<br />
office@bridgeaustria.at<br />
www.bridgeaustria.at<br />
AUDIO & VIDEO WERBE-GMBH<br />
2491 Neufeld/Leitha<br />
Steinbrunner Straße 6<br />
T +43 (0) 2624/20 525<br />
LG Eisenstadt/FN 400653x<br />
office@av-werbegmbh.at<br />
www.av-werbegmbh.at<br />
Vorstand<br />
Georg Engl<br />
Doris Fischer<br />
Margit Schwarz<br />
Waltraud Seidel<br />
Robert Franzel<br />
Michael Strafner<br />
Reinhold Mayer<br />
Helmuth Ölsinger<br />
Florian Weiss<br />
Verbandszweck<br />
Förderung des <strong>Bridge</strong>sports in<br />
Österreich<br />
Blattlinie<br />
Information an Mitglieder und<br />
Verbandsangehörige<br />
Mitarbeiter der<br />
aktuellen Ausgabe<br />
Doris Fischer<br />
Margit Schwarz<br />
Susanne Buchmayr<br />
Robert Franzel<br />
Michael Strafner<br />
Andreas Babsch<br />
Dieter Schulz<br />
Tilman Seidel<br />
Bernd Saurer<br />
Layout und Gestaltung<br />
MDH Media<br />
Hersteller<br />
Printfactory Handel GmbH<br />
1230 Wien, Tenschertstraße 3<br />
Anzeigenkontakte<br />
Audio & Video Werbe-GmbH,<br />
office@av-werbegmbh.at<br />
ÖBV, office@bridgeaustria.at<br />
Preise<br />
Abo Inland: € 32 pro Jahr<br />
Abo Ausland: € 40 pro Jahr<br />
Einzelpreis: € 9<br />
Erscheinungsort<br />
Wien<br />
Zugelassen<br />
Lt. 07Z037203M<br />
E-Mail<br />
redaktion@bridgemagazin.at<br />
Bankverbindung<br />
Oberbank, IBAN:<br />
AT271515000501036370<br />
Chefredakteure<br />
Maximilian Buchmayr<br />
Helmut E. Münch<br />
Nachdruck<br />
Auch auszugsweise nur mit<br />
Genehmigung der Herausgeber<br />
Erscheinungsdaten<br />
4x jährlich<br />
Die in den mit Autorennamen versehenen<br />
Artikeln und Kolumnen<br />
geäußerten Meinungen müssen nicht<br />
mit der Meinung des Medieninhabers<br />
und ebenso wenig mit der Sicht der<br />
Chefredakteure übereinstimmen.<br />
2 | 3/<strong>2019</strong>
INHALT ♣<br />
DAS MITGLIEDERMAGAZIN DES<br />
ÖSTERREICHISCHEN BRIDGESPORTVERBANDES<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
ALLGEMEINER TEIL<br />
Editorial ............................................................. 3<br />
<strong>Bridge</strong> hat Zukunft – Interview mit<br />
dem Vorstand des ÖBV .................................... 4<br />
SRA-Corner ...................................................... 7<br />
REPORTAGEN<br />
Turnierbericht<br />
Diamond-Cup & Teammeisterschaft ............ 10<br />
Turnierbericht Velden ..................................... 14<br />
Turnierbericht Venedig .................................. 16<br />
Turnierbericht Wiener Cup<br />
und Mixed-Team-Meisterschaft .................... 19<br />
ALLGEMEINER TEIL<br />
Juniors´ Corner ............................................... 21<br />
Turnierkalender .............................................. 22<br />
Captain´s Corner ........................................... 23<br />
„Turnierleitung bitte“ ....................................... 24<br />
SPIEL- UND LIZIT-TECHNIK<br />
Dritter Mann so hoch er kann! ................. 26<br />
Irrungen & Wirrungen 1 –<br />
Pik ist der Feind der Ohne! ........................ 28<br />
Teamturnier vs. Paarturnier 1 .................. 30<br />
Serie: Überlegen im <strong>Bridge</strong> 1 –<br />
Zum aus der Haut fahren! ........................ 32<br />
<strong>Bridge</strong> Gourmet:<br />
Die Opferung des Treffbuben .................. 34<br />
Quiz: Inverted Minors – Aufgaben ........... 35<br />
Das Experten-Labor<br />
Die Alchemie von Spitzenbridge .............. 36<br />
Quiz: Inverted Minors - Lösungen ........... 38<br />
Lizitmeister – Meisterlizit .......................... 39<br />
KLUBS UND SPIELER<br />
Readers´ Corner ............................................. 47<br />
Dort wo´s abgeht – BC Thermenland ........... 48<br />
Dort wo´s abgeht – BCP ................................ 50<br />
Clubs´ Corner ................................................. 53<br />
Maximilian Buchmayr<br />
Chefredakteur<br />
redaktion@bridgemagazin.at<br />
Liebe <strong>Bridge</strong>spielerinnen,<br />
liebe <strong>Bridge</strong>spieler,<br />
Helmut E. Münch<br />
Chefredakteur<br />
redaktion@bridgemagazin.at<br />
Sie werden es schon bemerkt haben – das<br />
<strong>Bridge</strong>magazin trägt ein vollkommen neues<br />
Kleid. Nach gut zehn Jahren wird dieses erfolgreiche<br />
Medium, dem Sie in unserer Umfrage<br />
ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt haben, wieder<br />
verjüngt und der Zeit angepasst.<br />
Ihren Anregungen aus der Umfrage, aber auch dem<br />
Hineinhören in die Klubs wollen wir Rechnung tragen.<br />
Sie werden ab dieser Ausgabe eine neue Struktur<br />
vorfinden, die es Ihnen erleichtert, das zuerst zu<br />
lesen, was Sie wirklich interessiert.<br />
Das Kernstück des Österreichischen <strong>Bridge</strong>magazins<br />
ist der fachliche Teil: Lizit- und Spieltechnik.<br />
Wenn wir diese beiden Dinge beherrschen, kommt<br />
zum Vergnügen auch der Erfolg – der dieses noch<br />
steigert! Um wirklich profitieren zu können, haben<br />
wir diese Artikel in drei Kategorien eingeteilt: Diamond<br />
(Spieler A, T, K), Double Diamond (Herz und<br />
Pik) und Triple Diamond (LM bis GM).<br />
Natürlich hindert Sie niemand, wenn Sie Herz-Spieler<br />
sind, auch die Diamond-Artikel zu lesen – und<br />
sich vielleicht an manches zurückzuerinnern! –<br />
oder als Karo-Spieler die Artikel aus der Double<br />
Diamond-Kategorie zu lesen (dann werden Sie<br />
wahrscheinlich bald ein Herz-Spieler sein!).<br />
Und noch etwas wollen wir erreichen: <strong>Bridge</strong> muss<br />
wieder zurück auf die Bühne der Öffentlichkeit<br />
– und wichtiger werden! Aber dazu mehr in der<br />
nächsten Ausgabe.<br />
Viel Spaß beim Lesen<br />
wünschen Ihnen Ihre Chefredakteure<br />
Maximilian Buchmayr & Helmut E. Münch<br />
3/<strong>2019</strong> | 3
♣ AUS DEM VORSTAND<br />
Georg Engl<br />
Präsident<br />
Robert Franzel<br />
Vorsitzender SRA<br />
Doris Fischer<br />
Vizepräsidentin<br />
Reinhold Mayer<br />
Finanzen<br />
BRIDGE HAT ZUKUNFT –<br />
WENN WIR SIE JETZT GESTALTEN!<br />
GESPRÄCH MIT DEM VORSTAND DES ÖBV<br />
ÖBM: Nach über zehn Jahren erscheint<br />
das <strong>Bridge</strong>magazin in neuem<br />
Kleid. Einige Mitglieder des Vorstandes<br />
haben nach der Vergabe in mehreren<br />
Gesprächen Vorschläge und<br />
Anregungen bezüglich des Inhalts<br />
eingebracht. Es gab ja bereits ein detailliertes<br />
Konzept, in das die Ideen<br />
des ÖBV sehr gut hineingepasst haben.<br />
ÖBV: Wollen Sie, Herr Münch, den Leserinnen<br />
und Lesern zu Beginn unseres<br />
Gesprächs das neue <strong>Bridge</strong> <strong>Magazin</strong> vorstellen?<br />
ÖBM: Gerne! Die Fachartikel sind in<br />
drei Gruppen nach Spielstärke eingeteilt:<br />
„Diamond“ (Anfänger, Treff<br />
und Karo), „Double Diamond“ (Herz<br />
und Pik) und „Triple Diamond“ (Life<br />
Master bis Grand Master). Die Artikel<br />
sind entsprechend gekennzeichnet<br />
und jeder kann dort einsteigen, wo<br />
er möchte. Der Schwerpunkt liegt auf<br />
den Spielergruppen Diamond und<br />
Double Diamond. Zwei Drittel der<br />
Spielerinnen und Spieler gehören<br />
Diamond und ein weiteres Sechstel<br />
Double Diamond an. Dem wollen wir<br />
Rechnung tragen.<br />
Was die Fachartikel betrifft, gibt es<br />
bezüglich der Qualität der Artikel<br />
sicher Kontinuität. Die fachliche<br />
(bridgesportliche) Chefredaktion hat<br />
Maximilian Buchmayr übernommen,<br />
einige der bisherigen Autoren schreiben<br />
weiter, zusätzliche konnten gewonnen<br />
werden.<br />
ÖBV: Wird es das beliebte <strong>Bridge</strong>-Quiz<br />
„Tipp 13“ weiterhin geben?<br />
ÖBM: Ja, selbstverständlich. Unter<br />
dem neuen Titel „Lizitmeister – Meisterlizit“<br />
wird diese Serie durchgehend<br />
von Andreas Babsch betreut.<br />
ÖBV: Herr Münch, Sie kommen aus der<br />
Wirtschaft und sind Marketing-Fachmann,<br />
was bedeutet das für den ÖBV und<br />
das neue <strong>Magazin</strong>? Welche Synergien<br />
können genutzt werden?<br />
ÖBM: Das Konzept des neuen <strong>Bridge</strong>magazins<br />
sieht einerseits vor, mittelfristig<br />
Inserenten aus der Wirtschaft<br />
zu gewinnen; das wird vielleicht<br />
zwei, drei Ausgaben dauern. Andererseits<br />
sollen aber auch Sponsoring<br />
und Partnerschaften mit Unternehmen<br />
eine Rolle spielen. Das kann einen<br />
zusätzlichen Beitrag leisten, die<br />
Kosten für das ÖBM zu senken.<br />
Ein gemeinsames Anliegen von Redaktion<br />
und ÖBV ist, das <strong>Magazin</strong><br />
zu einer Kommunikationsplattform<br />
zwischen Spielerinnen und Spielern,<br />
Klubs und ÖBV werden zu lassen. Aus<br />
diesem Grund möchte sich der Vorstand<br />
verstärkt in das ÖBM einbringen.<br />
ÖBV: Im „SRA-Corner“ werden der Vorsitzende<br />
des Sportausschusses, Robert<br />
Franzel, und die weiteren Gremiumsmitglieder<br />
Änderungen, Neuerungen oder<br />
einfach Klarstellungen im Regelbereich<br />
vermitteln. Zusätzlich werden in der fixen<br />
Kolumne „Turnierleitung, bitte!“<br />
Beispiele aus der Praxis diesen immer<br />
wieder geäußerten Bedarf abdecken.<br />
In der fixen Kolumne Captain´s Corner<br />
wird der Verbandssportkapitän Michael<br />
Strafner laufend über unsere Nationalspielerinnen<br />
und -spieler bzw. den Kader<br />
berichten. In der Rubrik „Juniors`<br />
Corner“ werden Vorstandsmitglieder den<br />
österreichischen Nachwuchs und dessen<br />
Aktivitäten vorstellen. Es ist erklärtes<br />
Ziel des ÖBV, mittelfristig schlagkräftige<br />
Nationalteams aufstellen und die erforderlichen<br />
Mittel dafür aufbringen zu<br />
können.<br />
Das neue <strong>Bridge</strong> <strong>Magazin</strong> hat sich vorgenommen,<br />
die österreichische <strong>Bridge</strong>-Com-<br />
4 | 3/<strong>2019</strong>
AUS DEM VORSTAND ♣<br />
Margit Schwarz<br />
Projekte<br />
Michael Strafner<br />
Waltraud Seidel<br />
Helmuth Ölsinger<br />
munity verstärkt einzubinden. Wie stellen<br />
Sie sich das vor?<br />
ÖBM: Es wird einen „Readers` Corner“<br />
und einen „Clubs` Corner“ geben,<br />
wo Beiträge von Leserinnen und<br />
Lesern bzw. von Klubs veröffentlicht<br />
werden.<br />
Zusätzlich stellen wir pro Ausgabe<br />
zwei Klubs vor, und wenn der jeweilige<br />
Klub möchte, kann er zwei Spielerprofile<br />
aus seinen Mitgliedern vorstellen.<br />
Vielleicht können die Klubs<br />
auch gegenseitig davon profitieren,<br />
zum Beispiel bei der Mitgliedergewinnung.<br />
Wie geht der Vorstand eigentlich mit<br />
der Tatsache um, dass es so wie in<br />
den meisten europäischen Ländern<br />
in den letzten Jahren nicht gelungen<br />
ist, die Mitgliederanzahl zu erhöhen?<br />
ÖBV: Die Klubs stellen das wichtigste<br />
Element für eine Aufwärtsbewegung im<br />
<strong>Bridge</strong>sport dar. Sie sind es, die neue Mitglieder<br />
gewinnen. Sie sind an der „Front“<br />
und brauchen dafür die Unterstützung<br />
des Verbandes.<br />
ÖBM: Hat der Vorstand konkrete<br />
Pläne, die Klubs bei der schwierigen<br />
Aufgabe der Mitgliedergewinnung zu<br />
unterstützen?<br />
ÖBV: Ja. Im Oktober des Vorjahres haben<br />
wir Trine Binderkrantz aus Dänemark<br />
eingeladen, die die interessierten Klubs<br />
im Rahmen eines Workshops über ein<br />
sehr erfolgreiches Projekt des dänischen<br />
<strong>Bridge</strong>verbandes zur Mitgliedergewinnung<br />
informiert hat.<br />
ÖBM: Wird man das „Dänische Konzept“<br />
kopieren und woher soll das<br />
Geld dafür kommen?<br />
ÖBV: Wir werden natürlich Anregungen<br />
und Ideen aufgreifen. In weiterer Folge<br />
müssen wir aber einen auf unsere <strong>Bridge</strong>gemeinde<br />
zugeschnittenen Kurs einschlagen.<br />
Doris Fischer und Reinhold Mayer<br />
werden am 25. Juli in einem Meeting mit<br />
Vertreterinnen und Vertretern interessierter<br />
Klubs die ersten Weichen stellen.<br />
Für erfolgversprechende Maßnahmen ist<br />
die Finanzierung gesichert.<br />
ÖBM: Wir haben in unseren Gesprächen<br />
ja auch die mögliche Verbreiterung<br />
des Leserkreises des <strong>Bridge</strong>magazins<br />
diskutiert. Was ist dabei<br />
herausgekommen?<br />
ÖBV: Das <strong>Magazin</strong> wird an alle Verbandsangehörigen<br />
sowie an Abonnenten<br />
aus dem In- und Ausland versendet.<br />
Eine neue Initiative des Vorstandes sieht<br />
vor, den Klubs zusätzlich Exemplare<br />
zur Verfügung zu stellen und in Bronze-Kursen<br />
auszuteilen, damit die Anfängerinnen<br />
und Anfänger die <strong>Bridge</strong>szene<br />
kennen lernen. Wir werden es auch in<br />
Mautern auflegen.<br />
ÖBM: Wie schafft es der Vorstand<br />
eigentlich, die zahlreichen Aufgaben,<br />
die hier schon angeklungen sind, zu<br />
bewältigen? Im Sekretariat gibt es<br />
nur eine einzige angestellte Mitarbeiterin.<br />
Dem Österreichischen Golfverband<br />
z. B. steht ein ganzes Team<br />
an fix angestellten Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern zur Verfügung.<br />
ÖBV: Ja, aber der ist auch mit 150 Vereinen<br />
wesentlich größer und hat vor allem<br />
andere finanzielle Ressourcen! Bei uns<br />
hängt alles am Engagement ehrenamtlicher<br />
Mitarbeiter. Das sehen wir jetzt im<br />
Zusammenhang mit der Organisation<br />
des Mauterner <strong>Bridge</strong> Festivals. Ohne die<br />
Freiwilligen wären weder Tombola noch<br />
Hospitality-Desk möglich. Wichtig sind<br />
auch die Helfer, die nach dem Hauptpaarturnier<br />
stundenlang Tische und<br />
Equipment wegräumen müssen, damit<br />
alles rechtzeitig für die Abendveranstaltung<br />
fertig wird.<br />
ÖBM: Vielleicht kann das neue <strong>Magazin</strong><br />
einen Beitrag dazu leisten, mehr<br />
freiwillige Unterstützung für den<br />
Vorstand zu gewinnen.<br />
Wir danken für das Gespräch!<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
schreiben Sie uns unter<br />
redaktion@bridgemagazin.at!<br />
Ab sofort kann das ÖBM unter<br />
www.bridgemagazin.at auch online<br />
gelesen werden und steht als<br />
Download zur Verfügung. Auf dieser<br />
Page können die Leser auch Kommentare<br />
und Meinungen vorbringen. Das<br />
neue <strong>Bridge</strong>magazin ist interaktiv!<br />
Wir alle wünschen uns eine goldene<br />
Zukunft für <strong>Bridge</strong>. Wir als Herausgeber<br />
und Redaktionsteam des neuen<br />
Österreichischen <strong>Bridge</strong>magazins<br />
werden unser Bestes geben, um dazu<br />
beizutragen.<br />
3/<strong>2019</strong> | 5
ÖSTERREICHISCHE PAARMEISTERSCHAFT<br />
ein Bewerb des Austrian Masters<br />
21. & 22. September <strong>2019</strong><br />
Austragungsort:<br />
<strong>Bridge</strong>club Wien<br />
1010 Wien, Reischachstraße 3<br />
Modus:<br />
Paarturnier in drei Durchgängen<br />
Barometerfinale der besten Paare und Consolation<br />
Das genaue Movement richtet sich nach der Beteiligung<br />
Pro Durchgang werden mindestens 24 Boards gespielt<br />
Beginnzeiten:<br />
Samstag, 21. 9. <strong>2019</strong>; 13:30 (1. und 2. Durchgang)<br />
Sonntag, 22. 9. <strong>2019</strong>; 13:00 (3. Durchgang)<br />
Turnierleitung & Ausrechnung:<br />
Johann Zeugner und Klaus Köpplinger<br />
Nenngeld:<br />
€ 35.- / Spieler (inklusive Buffet am Samstag in der Pause)<br />
Preise:<br />
Fünf Geldpreise im allgemeinen Klassement und Sonderpreise<br />
für die Kategorien ♠ | ♥ | ♦ | ♣ / A und für Paare aus den Bundesländern.<br />
Die ersten drei Paare im allgemeinen Klassement und die Sieger<br />
in den Kategorien erhalten Medaillen.<br />
Anmeldungen:<br />
Sekretariat des ÖBV: 01 7131017 ; office@bridgeaustria.at<br />
Nennungsschluss 19.9.<strong>2019</strong>, 24:00<br />
Die Einladung ergeht an Verbandsangehörige sowie an Angehörige<br />
ausländischer Verbände.<br />
Die Paare werden in der Reihenfolge der Anmeldung angenommen.<br />
Österreichischer Meister kann nur ein Paar werden, dessen Spieler beide beim ÖBV gemeldet sind.<br />
Meisterpunkte:<br />
Für Paare der Kategorien ♦ | ♣ | A gibt es erhöhte Meisterpunkte, wenn<br />
das Paar über 45% spielt!<br />
Aus triftigen Gründen Änderungen vorbehalten.<br />
Der Veranstalter behält sich vor, Nennungen ohne Angabe von Gründen abzulehnen.<br />
Jeder Teilnehmer ist damit einverstanden, dass Ergebnisse und persönliche Scores mit Namen im<br />
Internet veröffentlicht werden.
AUS DEM ÖBV ♣<br />
Robert Franzel<br />
Vorsitzender des SRA<br />
oebv.sra@bridgeaustria.at<br />
SRA – CORNER<br />
DER ÖBV SPORT- UND<br />
REGELAUSSCHUSS (SRA):<br />
EIN GREMIUM STELLT SICH VOR<br />
VON ROBERT FRANZEL<br />
Innerhalb des ÖBV-Vorstands wird<br />
der SRA durch seinen Vorsitzenden,<br />
den Sportreferenten, ständig<br />
vertreten. Gemäß den Statuten des<br />
Österreichischen <strong>Bridge</strong>sportverbandes<br />
bilden der Sportreferent plus<br />
maximal sieben ordentliche Mitglieder<br />
den Sport- und Regelausschuss<br />
(SRA). Seit der ÖBV-Generalversammlung<br />
vom 14. April <strong>2019</strong> setzt<br />
sich der SRA aktuell aus folgenden<br />
Personen zusammen:<br />
• Franzel Robert (Sportreferent,<br />
MP-Wesen, interne Koordination,<br />
Öffentlichkeitsarbeit)<br />
• Burg Thomas (Experte für das<br />
TL-Wesen)<br />
• Floszmann Gustav (allg. bridgesportliche<br />
Belange & <strong>Bridge</strong>lehrerwesen)<br />
• Köpplinger Klaus (Experte für das<br />
TL-Wesen und EDV-relevante<br />
Themen)<br />
• Kriftner Georg (allg. bridgesportliche<br />
Belange)<br />
• Schulz Dieter (Experte für das<br />
TL-Wesen und EDV-relevante<br />
Themen)<br />
• Schuster Robert, vulgo Pater Petrus<br />
(Experte für das TL-Wesen)<br />
• Utner Bernard (Experte für das<br />
TL-Wesen)<br />
Der SRA ist grundsätzlich für alle<br />
Belange des bridgesportlichen Geschehens,<br />
das nicht einem anderen<br />
Verbandsorgan vorbehalten ist, im<br />
Thomas Burg<br />
Dieter Schulz<br />
Gustav Floszmann<br />
Robert Schuster<br />
Klaus Köpplinger<br />
Georg Kriftner<br />
Bernard Utner<br />
3/<strong>2019</strong> | 7
ÖSTERREICHISCHE PAARMEISTERSCHAFT<br />
für Seniorinnen und Senioren<br />
23. & 24. November <strong>2019</strong><br />
Austragungsort:<br />
bridgecentrum.at<br />
1090 Wien, Porzellangasse 7<br />
Modus:<br />
Paarturnier in drei Durchgängen;<br />
Modus abhängig von der Anzahl der Teilnehmer.<br />
Beginnzeiten:<br />
Samstag, 23. 11. <strong>2019</strong>; 13:30 Uhr (1. und 2. Durchgang)<br />
Sonntag, 24. 11. <strong>2019</strong>; 13:00 Uhr (3. Durchgang)<br />
Turnierleitung & Ausrechnung:<br />
Dieter Schulz<br />
Anmeldungen:<br />
Sekretariat des ÖBV: 01 7131017 ; office@bridgeaustria.at<br />
Nennungsschluss 21.11.<strong>2019</strong>, 24:00<br />
Die Einladung ergeht an Verbandsangehörige sowie an Angehörige ausländischer<br />
Verbände ab Jahrgang 1964 oder älter. Einzelspieler können ihr Interesse<br />
im Sekretariat des ÖBV anmelden.<br />
Die Paare werden in der Reihenfolge der Anmeldung angenommen.<br />
Österreichischer Meister kann nur ein Paar werden, dessen Spieler beide beim<br />
ÖBV gemeldet sind.<br />
Nenngeld:<br />
€ 35.- / Spieler (inkl. Gulaschsuppe & Sektempfang)<br />
Preise:<br />
Drei Geldpreise im allgemeine Klassement<br />
Sonderpreise für die Kategorien ♠ | ♥ | ♦ | ♣/A und für Paare aus den<br />
Bundesländern.<br />
Hotelempfehlung in der Nähe des Spielortes:<br />
Hotel Deutschmeister - 1090 Wien | Grünentorgasse 30 | 01 31303404<br />
Aus triftigen Gründen Änderungen vorbehalten.<br />
Der Veranstalter behält sich vor, Nennungen ohne Angabe von Gründen abzulehnen.<br />
Jeder Teilnehmer ist damit einverstanden, dass Ergebnisse und persönliche Scores mit Namen im Internet<br />
veröffentlicht werden.
AUS DEM ÖBV ♣<br />
Inland zuständig. Innerhalb des österreichischen<br />
<strong>Bridge</strong>sportgeschehens,<br />
zählen in diesem Zusammenhang<br />
insbesondere die laufenden Aktualisierungen<br />
sowie deren Umsetzung<br />
bzw. Veröffentlichung der seitens der<br />
<strong>Bridge</strong>dachverbände EBL und WBF<br />
vorgegebenen Regulative, zu seinen<br />
vorrangigen Aufgaben. Darüber hinaus<br />
agiert der SRA in Bezug auf Auslegung<br />
von Regeln und der damit in<br />
Zusammenhang stehenden Wettkampfordnung<br />
(WKO) als oberste<br />
nationale Regelinstanz, d.h. Entscheidungen<br />
des SRA sind für alle Turnierleiter<br />
und Turnierkomitees bindend<br />
und müssen vom ÖBV-Vorstand in geeigneter<br />
Form zeitnah veröffentlicht<br />
werden.<br />
Zu den wesentlichen Aufgaben des<br />
SRA zählen im Detail die Ausbildung<br />
von Turnierleitern (siehe Turnierleiterordnung/TLO)<br />
und <strong>Bridge</strong>lehrern<br />
(siehe <strong>Bridge</strong>lehrerordnung/BLO),<br />
die Überwachung des inländischen<br />
Turnierkalenders, das Meisterpunktewesen<br />
(siehe Meisterpunkteordnung/<br />
MPO) sowie die Überwachung von<br />
ÖBV-Veranstaltungen.<br />
An dieser Stelle ist es mir allerdings<br />
auch ein großes Anliegen, ausdrücklich<br />
darauf aufmerksam zu machen,<br />
dass alle vom SRA für die Mitglieder<br />
des ÖBV zum Teil sehr zeitaufwendig<br />
erbrachten Dienstleistungen zur Gänze<br />
ehrenamtlich und somit unbezahlt<br />
zur Verfügung gestellt werden.<br />
Innerhalb der letzten zwölf Monate<br />
wurden vom SRA folgende Aufgaben<br />
umgesetzt:<br />
• neu gestaltete Ausschreibung zum<br />
österreichweiten Ö-Rallye-Bewerb.<br />
• Überarbeitung und Adaptierung<br />
der Wettkampfordnung von 2017<br />
(Inkraftsetzung der Neufassung<br />
erfolgte mit 1. Mai <strong>2019</strong>).<br />
• Bearbeitung einer Vielzahl von<br />
tagesgeschäftlichen, über das<br />
ÖBV-Sekretariat an den SRA weitergeleiteten<br />
Anfragen.<br />
• Darüber hinaus wurde mir seitens<br />
des ÖBV-Vorstandes die ehrenvolle<br />
Aufgabe angeboten, im neu gebildeten<br />
Organisationsteam für die – ab<br />
heuer, unter der federführenden<br />
Verantwortung des ÖBV – veranstaltete<br />
Wachauer <strong>Bridge</strong>woche<br />
mitzuarbeiten.<br />
Aufgaben, die zur Zeit in Planung sind:<br />
• Überarbeitung und Adaptierung<br />
der Meisterpunkteordnung von<br />
2016 (voraussichtlicher Fertigstellungstermin<br />
August/September<br />
<strong>2019</strong>).<br />
• Vorbereitung eines Workshops für<br />
aktiv im Hausturnierbetrieb tätige<br />
C-TL (voraussichtliche Veranstaltungstermine<br />
September/Oktober<br />
<strong>2019</strong>).<br />
• In Bezug auf eine leichtere, den<br />
geltenden Turnierbridgeregeln<br />
entsprechende Handhabung der<br />
im Hausturnierbetrieb gängigsten<br />
bzw. am häufigst wiederkehrenden<br />
Regelverstöße, wird der SRA Regelbäume<br />
in Blockdiagrammform ausarbeiten<br />
und zur Verfügung stellen<br />
(voraussichtlicher Fertigstellungstermin<br />
Ende <strong>2019</strong>/Anfang 2020).<br />
Last but not least:<br />
Um Ihnen zur Klärung regelrelevanter<br />
Fragen, und damit verbundenen Anregungen,<br />
Wünschen und sachlich orientierten<br />
Beschwerden die Kontaktaufnahme<br />
mit dem SRA zu erleichtern<br />
wurde die Möglichkeit geschaffen, sich<br />
per E-Mail oebv.sra@bridgeaustria.at<br />
direkt an uns zu wenden.<br />
Innerhalb dieser neu ins Leben gerufenen<br />
Kolumne des <strong>Bridge</strong>magazins<br />
besteht nun die Möglichkeit, interessante<br />
Beiträge auch für die breite<br />
<strong>Bridge</strong>öffentlichkeit zugänglich machen<br />
zu können. Meine Gremiumskollegen<br />
und ich werden uns redlich<br />
bemühen, die vorgebrachten Anliegen,<br />
je nach aufkommender Frequenz,<br />
relativ zeitnah zu bearbeiten.<br />
Mit bridgefreundlichen Grüßen<br />
Robert Franzel<br />
In eigener Sache<br />
WER arbeitet im Bereich Social Media<br />
und möchte mit seinem Know-how,<br />
seinem beruflichen Netzwerk und/oder<br />
seiner Freizeit dazu beitragen, dem<br />
<strong>Bridge</strong>sport wieder zu seinem richtigen<br />
Stellenwert zu verhelfen?<br />
WER arbeitet bei größeren Betrieben<br />
im Management oder im Betriebsrat<br />
und möchte mit seinem Know-how,<br />
seinem beruflichen Netzwerk und/oder<br />
seiner Freizeit beitragen, dem <strong>Bridge</strong>sport<br />
wieder zu seinem richtigen Stellenwert<br />
zu verhelfen?<br />
3/<strong>2019</strong> | 9
♦ REPORTAGE<br />
DIE SPIELREGELN – SRA-CORNER ♠<br />
DIAMOND-CUP UND<br />
TEAMMEISTERSCHAFT:<br />
PROFIS UND NACHWUCHS UNTER EINEM DACH!<br />
Die Teammeisterschaft fand auch heuer traditionell im Papiermachermuseum (von 1890<br />
bis 1988 wurde dort Papier erzeugt) in Steyrermühl statt und lockte 20 Mannschaften<br />
an, eine mäßig angenehme Zahl für ein gutes Movement. Parallel dazu fand am Samstag,<br />
dem 4. Mai, der Diamond-Cup <strong>2019</strong> statt.<br />
VON HELMUT E. MÜNCH<br />
DIAMOND-CUP<br />
Der Diamond-Cup ist das einzige Großturnier, das den noch<br />
nicht so erfahrenen Spielern vorbehalten bleibt. A-, T- und<br />
Karospieler treten gegeneinander an – nicht gegen übermächtige<br />
Lifemaster & Co. Wenn auch hier die Spielstärke natürlich<br />
unterschiedlich ist, begegnet man sich doch auf Augenhöhe.<br />
Dieser Bewerb findet eintägig parallel zu den Teammeisterschaften<br />
im Papiermachermuseum statt. Das ist für<br />
Spieler, die schon öfter teilgenommen haben, ein besonderes<br />
Erlebnis und lässt den Gedanken aufkommen, eines<br />
Tages „im anderen Saal drüben“ mitzuspielen.<br />
Die Siegerehrung fand wieder im Rahmen eines Buffets in<br />
der malerischen Location statt. Die ersten drei Paare erhielten<br />
Pokale sowie Gutscheine, die ÖBV-Präsident Georg<br />
Engl überreichte.<br />
Schon beim Diamond-Cup ist die Konzentration ganz wichtig!<br />
Präsident Engl überrecht den Siegern Illyes Eva und Nurscher Wolfgang die<br />
Pokale.<br />
Preisverleihung in malerischer Kulisse und mit Köstlichkeiten vom Buffet<br />
10 | 3/<strong>2019</strong>
REPORTAGE ♦<br />
VON ANDREAS BABSCH<br />
Bei der Teammeisterschaft kann man die Konzentration förmlich spüren!<br />
(v.l.) S. Weinberger, M. Strafner, D. Fischer, B. Saurer<br />
UND NUN ZUR TEAMMEISTERSCHAFT<br />
Die Beteiligung an dem Bewerb ist eigentlich für den Anlass<br />
häufig zu mager (20 Mannschaften sind eine mäßig<br />
angenehme Zahl für ein gutes Movement). Der Spielort<br />
ist in Ordnung, die Infrastruktur in der Gegend ist aber<br />
schwach, es gibt wenig Wohn- und Ausgehmöglichkeiten.<br />
Ich glaube, dass man besser beraten wäre, die ÖTM rotieren<br />
zu lassen, vielleicht in Fünfjahresabständen. Einmal<br />
alle paar Jahre kann ein veranstaltender Klub seine Mitglieder<br />
vielleicht dazu bringen, an einem sportlich attraktiven<br />
Bewerb teilzunehmen, jedes Jahr ist das eine schwierige<br />
Übung.<br />
Nach fünf Vorrundenmatches à zehn Boards schafften es<br />
alle starken Teams ins Viertelfinale, in dem drei der vier<br />
Matches durch ein einziges Board (von 24) entschieden<br />
wurden.<br />
Sie halten ♠T2, ♥J6, ♦AJT963, ♣984 und hören folgendes<br />
Lizit:<br />
WAS SPIELEN SIE AUS?<br />
Es wäre gut, wenn man hier eine klare Vereinbarung mit<br />
dem Partner hätte. Scheinbar hat er eine solide oder fast<br />
solide Oberfarbe, aber nicht genug, um zu überrufen. Ein<br />
Blick auf den Tisch kann nicht schaden, daher ist das ♦A<br />
vielleicht das richtige Ausspiel, wenn man nicht sicher<br />
ist, welche Farbe der Partner hat. Wolfgang Lauss spielte<br />
den ♥J aus, und der Alleinspieler machte die ersten neun<br />
Stiche. Pikausspiel hätte den Kontrakt mit zwei Fallern zu<br />
Grabe getragen (Partner hatte ♠AKQJx). Das ♦A auszuspielen<br />
hätte sicher zum richtigen Wechsel geführt, da am<br />
Tisch der ♥K aufging.<br />
Die zweite Partie, die ein Viertelfinale entschied, war eine<br />
Handspielübung:<br />
♠A8542<br />
♥AQT43<br />
♦T5<br />
♣8<br />
♠9<br />
♥85<br />
♦KJ8<br />
♣KQJT976<br />
N O S W<br />
3♣ Pass 3NT Pass<br />
Pass Kontra alle passen<br />
3/<strong>2019</strong> | 11
♦ REPORTAGE<br />
Closed Room<br />
Open Room<br />
N O S W<br />
Steiner Kratochwil Babsch Propst<br />
--- --- Pass 1 ♠<br />
Pass 2 ♣ Pass 2 ♥<br />
Pass 3NT alle passen<br />
N O S W<br />
Artmer Ferlic Trampisch Polaschegg<br />
--- --- Pass 1 ♠<br />
Pass 1NT Kontra 2 ♥<br />
Pass 3NT alle passen<br />
Kratochwil bekam von mir Karoausspiel (vom vierten<br />
Ass), damit war der Einstich zur Hand und der hohen Treff<br />
weg. Nach uninspiriertem Handspiel gab es vier Faller und<br />
ein Score von -400 für Ost/West.<br />
Am anderen Tisch spielte Alexander Trampisch nach dem<br />
Ausspielkontra die ♠Q (von ♠QT) aus und als diese bei<br />
Stich blieb (Nord hätte übernehmen und Karo spielen müssen)<br />
den ♠T nach. Jetzt ist der Alleinspieler auf der Gewinnerseite,<br />
wenn er sticht und die Treff klärt. Nord hat keinen<br />
Einstich mehr, und die gut sitzende ♦Q bedeutet, dass man<br />
auch in die Hand zur hohen Treff kommt. Als Ferlic auch<br />
die zweite Pik duckte, übernahm Nord und spielte Karo, das<br />
gab zwei Faller für -500 und einen Verlust von 3 Imps. +750<br />
hätten einen Gewinn von 15 Imps bedeutet, das sind 18 Imps<br />
Differenz. Wir verloren das Match mit 17 Imps ...<br />
Nach sicheren Siegen im Semifinale standen SIGMA (Fischer/Saurer,<br />
M. Strafner/S. Weinberger) und NPC DAISY<br />
(M. Knob/C. Wanha, T. Burg/Pollak) im Finale. SIGMA gewann<br />
letztlich mit 26 Imps, wozu folgende Boards beitrugen:<br />
♠ A8643<br />
♠ KT9752<br />
♥ AK ♥ 97<br />
♦ AKT2 ♦ 6543<br />
♣ 64<br />
♣ A<br />
Weinberger<br />
Strafner<br />
--- 2♠<br />
2NT<br />
3♣<br />
3♦<br />
4♣<br />
4NT<br />
5♥<br />
6♠<br />
Pass<br />
Strafner eröffnete mit einem Weak Two, Weinberger fragte<br />
mit 2NT nach. 3♣ zeigte ein beliebiges Minimum, 3♦<br />
war ein weiteres Relay und 4♣ zeigte ein Single in dieser<br />
Farbe. Simon fragte nun nach Keycards und sagte den guten<br />
Schlemm an, als er zwei beim Partner vorfand. Karo<br />
stand 3-2, zwölf Stiche waren leicht realisierbar.<br />
Diese Partie versetzte NPC DAISY endgültig den Todesstoß:<br />
♠ Q872<br />
♥ QT8<br />
♦ K5<br />
♣ Q542<br />
Open Room<br />
Closed Room<br />
N O S W<br />
Burg Strafner Pollak Weinberger<br />
3 ♣ 3♦ 3♥ 3 NT<br />
alle passen<br />
N O S W<br />
Fischer Knob Saurer Wanha<br />
Pass 1 NT 2 ♣* Kontra<br />
Pass** 2♦ 3♥ Kontra<br />
alle passen<br />
♠ 4<br />
♥ 3<br />
♦ 98632<br />
♣ AJT983<br />
♠ AJ653<br />
♥ K976542<br />
♦ ---<br />
♣ K<br />
* beide Edelfarben / ** Treff<br />
N<br />
W S O<br />
♠ KT9<br />
♥ AJ<br />
♦ AQJT74<br />
♣ 76<br />
3NT waren leicht erfüllbar, 3♥ fielen bei perfektem Gegenspiel<br />
einmal, bei einer kleinen Unachtsamkeit hätten<br />
aber leicht einmal auch neun Stiche in diesem Kontrakt<br />
erzielt werden können. +600 und -200 ergaben 9 Imps für<br />
SIGMA auf dem Weg zu einem ungefährdeten Sieg. Für<br />
Strafner/Weinberger war es nach Team- und Paarmeisterschaft<br />
2018 der dritte Sieg in Folge bei einer österreichischen<br />
Meisterschaft.<br />
12 | 3/<strong>2019</strong>
DIE 51. INTERNATIONALE TIONALE<br />
WACHAUER BRIDGEWOCHE<br />
WIRD VOM ÖSTERREICHISCHEN<br />
BRIDGESPORTVERBAND<br />
(ÖBV) ORGANISIERT UND<br />
VERANSTALTET.<br />
DER NÖBV, DER FÜR<br />
DIESES FESTIVAL BIS 2018<br />
VERANTWORTLICH TLICH WAR,<br />
WIRD DEN ÖBV WEITERHIN<br />
UNTERSTÜTZEN.<br />
WELTKULTURERBE WACHAU<br />
Die Region „Wachau“ mit ihrer<br />
herausragenden Kultur- und<br />
Naturlandschaft hat viel zu bieten.<br />
Organisation:<br />
Österreichischer <strong>Bridge</strong>sportverband<br />
(ÖBV)<br />
Management:<br />
Vorstand des ÖBV<br />
Kontakte:<br />
wachauer-bridgewoche<strong>2019</strong>@<br />
bridgeaustria.at<br />
INTERNATIONALE<br />
WACHAUER<br />
BRIDGE-<br />
WOCHE<br />
RELOADED<br />
<strong>2019</strong><br />
Sonntag 4. August<br />
Samstag<br />
bis<br />
10. August<br />
A ustragungsort:<br />
Römerhalle<br />
3512 Mautern<br />
Österreich<br />
Bild: Roman Zoechlinger<br />
BRIDGE<br />
PROGRAMM<br />
<strong>2019</strong><br />
So<br />
Mo<br />
Di<br />
Mi<br />
Do<br />
Fr<br />
Sa<br />
Sa<br />
4. August<br />
5. August<br />
6. August<br />
7. August<br />
8. August<br />
9. August<br />
10. August<br />
10.August<br />
12:30<br />
12:00<br />
14:00<br />
19:30<br />
17:00<br />
12:00<br />
13:30<br />
13:30<br />
ab 21:30<br />
Detaillierte Informationen können ab<br />
November 2018 der Webseite des ÖBV<br />
(www.bridgeaustria.at) entnommen werden.<br />
Eröffnungs-Turnier - 2x18 Boards, € 30/Spieler<br />
Mini-Team - 6x8 Boards, € 120/Team<br />
Individual-Turnier - 26 Boards, € 15/Spieler<br />
Barometer-Turnier - 32 Boards, € 25/Spieler<br />
Team-Turnier – Tag 1, 6x8 Boards, € 240/Team<br />
Team-Turnier – Tag 2, 6x8 Boards<br />
Hauptpaar-Turnier – Tag 1, mind. 32 Boards, € 50<br />
Hauptpaar-Turnier – Tag 2, mind. 32 Boards<br />
Abschluss-Event<br />
mit Live-Musik, Tanz und Preisverteilung<br />
Der Verband behält sich Änderungen aus triftigen Gründen<br />
sowie die Ablehnung von Spielerinnen und Spielern ohne<br />
Angabe von Gründen vor.<br />
GERNE UNTERSTÜTZEN WIR SIE BEI DER SUCHE<br />
NACH EINEM PASSENDEN QUAR<br />
TIER IN DER<br />
REGION.<br />
wachauer-bridgewoche<strong>2019</strong>@bridgeaustria.at<br />
TÄGLICHE BULLETINS<br />
SPANNENDE T<br />
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FREUNDLICHER HOSPITALITY DESK<br />
ÜBERRASCHUNGSPREISE<br />
HEURIGENABEND<br />
ZUSÄTZLICHE PREISE FÜR SPIELER DER<br />
KATEGORIEN A/T/K UND JUNIOREN<br />
Anmeldung:<br />
wachauer<br />
-bridgewoche<strong>2019</strong>@bridgeaustria.at
♦ REPORTAGE<br />
BRIDGE AM WÖRTHERSEE<br />
Einen besonderen Höhepunkt des österreichischen Turniergeschehens konnte man<br />
heuer beim Josefi-Turnier in Velden genießen. Das Team um Helmuth Ölsinger organisierte<br />
im Casino Velden einen Event, der keine Wünsche offenließ.<br />
VON MAXIMILIAN BUCHMAYR<br />
Das Engagement, das hier offensichtlich mit viel Herzblut in<br />
die Veranstaltung eingebracht wird, trug auch reiche Früchte:<br />
Entgegen dem allgemeinen Trend der sinkenden Teilnehmerzahlen,<br />
der hoffentlich bald eine Wende finden wird,<br />
konnte man sich über Zuwächse in beiden Turnieren (Team:<br />
+8 %, Paar: +25 %) freuen.<br />
Zu den Zutaten zu diesem Erfolg zählen sicherlich das Willkommensgefühl,<br />
das durch das freundliche Organisationsteam<br />
und die gewohnt kompetente Turnierleitung von Johann<br />
Zeugner geschaffen wurde, der attraktive Spielort im<br />
Casino, nette Kleinigkeiten, wie z.B. Verlosungen von Casino-Dinners,<br />
Show-Roulette und ein nach den anstrengenden<br />
Spielstunden höchst willkommenes Glas Prosecco. Ein weiterer<br />
Aspekt, den man bei Turnieren nicht vernachlässigen<br />
sollte, ist die Wahl der Beginnzeiten, durch die sich das Genießen<br />
der Austragungsregion und das Spiel gut miteinander<br />
vereinbaren lassen. Auch dieses bei österreichischen Turnieren<br />
in der Vergangenheit nicht immer ganz zufriedenstellend<br />
behandelte Problem, wurde bei diesem Turnier gut gelöst.<br />
Das Teamturnier wurde durch zwei hohe Siege des Teams<br />
NPC DAISY (C. Bamberger, J. Bamberger, M. Knob, C. Wanha)<br />
in den beiden letzten Runden entschieden. Knapp dahinter<br />
(v.l.) M. Knob, C. Wanha, J. Bamberger, C. Bamberger<br />
landete 3109 (A. Lindermann, N. Bausback, A. Alberti, C.<br />
Froehner), und den 3. Platz am Siegerpodest konnte JOHN_<br />
BONHAM (A. Babsch, P. Steiner, M. Turcsanyi, W. Bieder)<br />
für sich erkämpfen.<br />
14 | 3/<strong>2019</strong>
REPORTAGE ♦<br />
Im Paarturnier gab es einen Sensationserfolg für ein Kärntner<br />
Paar: Tanja und George Summers setzten sich mit<br />
62,41 % vor Terry Weigkricht – Ernst Pichler (62,2 %) und<br />
Renate Siegmund – Michael Knoll (62,05 %) durch – das gesamte<br />
Stockerl war diesmal also von Mixedpaaren besetzt.<br />
Bei der Preisverteilung, bei der – auch entgegen österreichischer<br />
Usancen – noch sehr viele Spieler anwesend waren,<br />
wurden eine Unzahl von Sonderpreisen vergeben. Auch das<br />
könnte für viele Spieler, die nicht der absoluten Topriege<br />
zuzuordnen sind, ein guter Anreiz sein, wieder mehr im<br />
Großturniergeschehen mitzumischen, und dadurch vielleicht<br />
auf längere Sicht auch in die Topriege aufzusteigen.<br />
Ein ganz besonderer Augenblick war die Ehrung von Ilse<br />
Pichs, die im zarten Alter von 99 Jahren nicht nur beim Paarturnier<br />
mitspielte, sondern mit Ihrem Partner Werner Mayerhofer,<br />
einen Preis erzielen konnte. Ein schönes Beispiel dafür,<br />
wie jung und agil <strong>Bridge</strong> halten kann. Das <strong>Bridge</strong>magazin<br />
wünscht Frau Pichs noch viele Turnierteilnahmen bei guter<br />
Gesundheit und der geistigen Klarheit, die sie bei diesem<br />
Event eindrucksvoll unter Beweis stellen konnte.<br />
Zum Abschluss noch eine <strong>Bridge</strong>story, die zeigt, wie facettenreich<br />
<strong>Bridge</strong> ist, und dass man in unserem Spiel die psychologische<br />
Komponente nicht vernachlässigen darf:<br />
♠ -<br />
♥ Q8764<br />
♦ Q9432<br />
♣ 876<br />
♠ AT8732<br />
♥ AK32<br />
♦ J6<br />
♣ 2<br />
W<br />
N<br />
S O<br />
♠ K965<br />
♥ J5<br />
♦ A<br />
♣ AKQJT9<br />
♠ QJ4<br />
♥ T9<br />
♦ KT875<br />
♣ 543<br />
Ilse Pichs: 99 Jahre!<br />
Single Ass am Tisch lag. Und in eben diesem Stich ließ sich<br />
Ost dazu verleiten, eine Pikkarte wegzuwerfen, was einen<br />
blitzschnellen Claim zur Folge hatte. Die Ostspielerin ist eine<br />
sehr gute Spielerin, der solche Fehler sicherlich nicht oft passieren<br />
– das zeigt, dass in der Hitze des Gefechts solche psychologisch<br />
induzierten Hoppalas öfter vorkommen, als man<br />
meinen möchte. Und was ich besonders schön fand, ist, dass<br />
das Gegnerpaar diese Situation mit großem Humor und nicht<br />
mit Schimpftiraden wegstecken, und das Match trotz dieses<br />
großen Swings noch für sich entscheiden konnte.<br />
N O S W<br />
1 ♠ Pass 4NT Pass<br />
5 ♥ Pass 7NT alle passen<br />
Der Großschlemm war im Nu erreicht, und zwar nicht in Pik,<br />
sondern in NT, denn wenn die Pik zieht, hat man seine Topstiche<br />
auch im NT-Kontrakt, und vielleicht ergeben sich auch<br />
bei nicht ziehender Pik irgendwelche weiteren Chancen.<br />
Tatsächlich hätte man ja auch 15 Stiche, wenn die Pik nicht<br />
gemeinerweise 3-0 verteilt wäre. Ich bekam Treffangriff<br />
und spielte diese Farbe komplett ab, wobei ich mit eindringlich-hypnotischer<br />
Stimme solange Pikabwürfe am Tisch<br />
kommandierte, bis in der letzten Treffrunde nur mehr das<br />
(v.l.) H. Ölsinger, T. Summers, G. Summers<br />
3/<strong>2019</strong> | 15
♦ REPORTAGE<br />
RÜCKKEHR AN DEN LIDO<br />
Das venezianische <strong>Bridge</strong>festival ist seit 2017 wieder an den Lido zurückgekehrt und<br />
wird im Filmpalast gleich vis-a-vis vom Hotel Excelsior ausgetragen. Diese Rückkehr<br />
hat dem Turnier gutgetan, die Beteiligung war so hoch wie in Mautern, und auch Österreicher<br />
nahmen wieder vermehrt teil.<br />
VON ANDREAS BABSCH<br />
Begonnen wurde mit drei eintägigen Paarturnieren zu je 40<br />
Boards, einem Eröffnungsturnier (67 Paare), einem Mixed-<br />
(103 Paare) und einem Hauptpaarturnier (120 Paare).<br />
♠ ---<br />
Als ich das Nordblatt aufnahm, hatte ich natürlich anderes<br />
im Sinn als einen Endkontrakt von 4♠. Dieser erwies sich<br />
♥ AKQJ4<br />
aber als perfekt, da er trotz des Ausspiels von ♦J erfüllt werden<br />
konnte (Ost hat keinen Einstich für einen Karoschnap-<br />
♣ AJT642<br />
♦ 85<br />
per). Der Saal hatte doch gewisse Probleme mit der Partie,<br />
♠ 54<br />
N<br />
♥ 9853<br />
die Scores gingen von 4♣ bis 6NT und +620 brachte 68 %.<br />
N O S W<br />
Andreas Picucci Rike Candiani<br />
1♣ Pass 1♠ Pass<br />
2♥ Pass 4♠ alle passen<br />
Endstand Mixed:<br />
Im Mixed gab es eine Fülle interessanter Partien, eine davon<br />
war diese:<br />
♠ AQ76<br />
♥ T762<br />
♦ J2<br />
♣ Q53<br />
S O<br />
♠ KJT9832<br />
♥ ---<br />
♦ KQ976<br />
♣ 7<br />
♦ AT43<br />
♣ K98<br />
1. Gabriella Manara – Dario Attanasio 66,49 %<br />
2. Rosella Gadaleta – Massimo Lanzarotti 62,41 %<br />
3. Ulrike Schreckenberger – Andreas Babsch 61,86 %<br />
16 | 3/<strong>2019</strong>
REPORTAGE ♦<br />
(v.l.): Giovanni Rebecchi (Co-Veranstalter, Venedig),<br />
Eleonora Dalpozzo, Valentina Dalpozzo, Caterina De Lutio,<br />
Federica Dalpozzo, Andrea Dalpozzo (Turniermanager, Bologna)<br />
Das Paarturnier nahm ich mit Peter Steiner in Angriff, wir<br />
spielten gut und konzentriert, letztlich konnten wir den<br />
elften Platz belegen, nachdem uns die letzte Partie durch<br />
das Nichtfinden der Atoutdame vier Plätze kostete. Gerald<br />
Sonntagbauer und Gerhard Bosak landeten knapp hinter<br />
uns auf Rang 14.<br />
Im zweiten Durchgang hatten wir eine interessante Runde<br />
gegen die jungen Töchter des Turniermanagers Andrea<br />
Dalpozzo:<br />
♠ AJ54<br />
♥ AKJ98<br />
♦ J8<br />
♣ J8<br />
* beide Edelfarben<br />
♠ KT98<br />
♥ 52<br />
♦ AQ732<br />
♣ T9<br />
W<br />
N<br />
S O<br />
♠ Q7632<br />
♥ Q4<br />
♦ K65<br />
♣ AKQ<br />
♠ ---<br />
♥ T763<br />
♦ T94<br />
♣ 765432<br />
N O S W<br />
Andreas Federica D. Peter Valentina D.<br />
--- --- 1NT 2♣*<br />
3NT<br />
alle passen<br />
Valentina spielte das ♥A aus, es gab zwei Faller. Jedoch im<br />
zweiten Board:<br />
(v.l.): Giovanni Rebecchi, Rike Schreckenberger, Andreas Babsch,<br />
Manuela Turcsanyi, Peter Steiner, Andrea Dalpozzo<br />
♠ 9872<br />
♥ 43<br />
♦ T3<br />
♣ QJT84<br />
* Herz und Unterfarbe<br />
♠ KQ43<br />
♥ A2<br />
♦ AQ87<br />
♣ 973<br />
N<br />
W S O<br />
♠ JT5<br />
♥ KT95<br />
♦ K9654<br />
♣ 6<br />
♠ A6<br />
♥ QJ876<br />
♦ J2<br />
♣ AK52<br />
N O S W<br />
Andreas Federica D. Peter Valentina D.<br />
1NT 2♥* Pass Pass<br />
Kontra<br />
alle passen<br />
Diesmal war der Einstieg auf die Eröffnung nicht erfolgreich,<br />
da die Schwestern ihren Trefffit nicht fanden.<br />
Gegen 2♥X spielte Peter den ♠J aus und sorgfältiges<br />
Gegenspiel brachte +500 und 97 %.<br />
Das zweitägige Teamturnier sah 59 Mannschaften am<br />
Start, darunter fünf ganze und zwei halbe aus Österreich.<br />
Nach dem ersten Tag gab es eine Einteilung in<br />
fünf Gruppen zu je 12 Teams. In Girone A hatte es dann<br />
nur UZI (Pollak, Zelnik, U. Wanha, Wiedmann) geschafft,<br />
dort wurde der elfte Platz belegt.<br />
ARTMER (I. Artmer, Simon, Propst, Kratochwil) war<br />
lange Zeit an Tisch 1, landeten dann in Girone B und<br />
3/<strong>2019</strong> | 17
♦ REPORTAGE<br />
wurde dort Zweite, ganz knapp hinter einem sehr starken<br />
französischen Team.<br />
NPC DAISY (C. Wanha, M. Knob, M. Strafner, S. Weinberger)<br />
verschlief den ersten Tag, konnte dann aber Girone C<br />
gewinnen.<br />
DORA (Turcsanyi, P. Steiner, A. Babsch, Schreckenberger)<br />
verschlief den ersten Tag noch viel mehr und belegte<br />
schließlich den zweiten Platz in Girone E.<br />
Manchmal passieren auch den besten Spielern unglaubliche<br />
Dinge. Das zeigt dieses Board aus der letzten<br />
Qualifikationsrunde des Teamturniers:<br />
♠ AKQJ82<br />
♥ 7<br />
♦ 63<br />
♣ AKT9<br />
♠ 9654<br />
♥ 32<br />
♦ Q94<br />
♣ J865<br />
W<br />
N<br />
S O<br />
♠ 3<br />
♥ AQJT4<br />
♦ 75<br />
♣ Q7432<br />
♠ T7<br />
♥ K9865<br />
♦ AKJT82<br />
♣ ---<br />
Weinberger/Strafner hatten ein kleines Hoppala und erreichten<br />
7♠ von West, nachdem Unklarheit über ein Treffgebot<br />
von Ost (Strafner) im Sechserstock geherrscht hatte.<br />
Der Kontrakt fällt natürlich bei Herzausspiel. Aufgrund<br />
der Bietfolge wäre dieses wohl auch gekommen, aber Lanzarotti<br />
auf Süd kontrierte den Endkontrakt, die Österreicher<br />
rekontrierten frohgemut. Das Kontra bewog seinen<br />
(v.l.): Giovanni Rebecchi, Rike Schreckenberger - Andreas Babsch - Andrea<br />
Dalpozzo<br />
Partner Dario Attanasio dazu, Treff auszuspielen, da er es<br />
für ein Ausspielkontra hielt und glaubte, sein Partner könne<br />
diese schnappen. Simon erzielte jetzt mit Karoimpass<br />
13 Stiche und das doch recht seltene Score von +2940.<br />
Das Turnier war straff organisiert und geprägt von ausgesprochener<br />
Freundlichkeit der Verantwortlichen und Turnierleiter<br />
und überhaupt des gesamten tätigen Personals.<br />
Und Essen und Trinken ist in Venedig so wie auch am Lido<br />
immer ein Vergnügen.<br />
Von den beiden Nobelhotels vergangener Tage ist nur<br />
noch das Excelsior in Betrieb, das Des Bains wirkt ziemlich<br />
verfallen und harrt seiner Umwandlung in Luxusappartements.<br />
Resultate, Hände und Frequenzen gibt es auf:<br />
festivaldelbridgelidodivenezia.com<br />
WERBUNG<br />
10.10.-15.10.<strong>2019</strong><br />
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Herbst<br />
Breslau/Wroclaw<br />
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Riesengebirge, Bootsfahrt<br />
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<strong>Bridge</strong> und Kultur<br />
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Tel: +49 611 9600747, Mobil: +49 162 9666042, E-Mail: cfroehner1@web.de<br />
18 | 3/<strong>2019</strong>
REPORTAGE ♦<br />
Andreas Babsch<br />
Redakteur<br />
redaktion@bridgemagazin.at<br />
WIENER CUP UND<br />
MIXED-TEAM-MEISTERSCHAFT<br />
Die Wiener Mixed-Team-Meisterschaft erholte sich etwas und brachte 12 Teams in die<br />
Porzellangasse. Der Bewerb verlief recht spannend, erst gegen Ende setzte sich das Favoritenteam<br />
mit Betina Artmer, Diana Lindenlauf, Arno Lindermann, Siegi Lendwai und<br />
Beppo Simon durch.<br />
VON ANDREAS BABSCH<br />
♠ 9<br />
♥ AJT7<br />
♦ 9743<br />
♣ QJ87<br />
♠ JT765<br />
♥ KQ854<br />
♦ AK<br />
♣ 2<br />
W<br />
N<br />
S O<br />
♠ AKQ32<br />
♥ 963<br />
♦ QJT52<br />
♣ --<br />
♠ 84<br />
♥ 2<br />
♦ 86<br />
♣ AKT96543<br />
N O S W<br />
A. Babsch M. Stock Schreckenberger<br />
C. Stock<br />
1♠ 3♣ 4♣ 5♣<br />
5♠ 6♣ 6♠ Pass<br />
Pass 7♣ Pass Pass<br />
Kontra<br />
alle passen<br />
in besseren Zeiten schon 30 am Start gehabt. Es ist um solche<br />
Bewerbe schade, hier böte sich auch für nicht ganz so<br />
routinierte Spieler die Möglichkeit, einmal gegen bessere<br />
Gegner Teamturnier zu spielen. Leider scheint das bei uns<br />
nicht so sehr beliebt zu sein, viele bevorzugen offenbar ihre<br />
gewohnten Hausturniere.<br />
Eine interessante Partie vom zweiten Tag, die zeigt, dass<br />
man auch in Teilkontrakten Punkte gewinnen kann:<br />
♠ QT94<br />
♥ 43<br />
♦ AKT<br />
♣ Q985<br />
♠ K5<br />
♥ A865<br />
♦ 9743<br />
♣ K42<br />
N<br />
W S O<br />
♠ AJ872<br />
♥ JT<br />
♦ J2<br />
♣ AT63<br />
♠ 63<br />
♥ KQ972<br />
♦ Q865<br />
♣ J7<br />
Ein recht wildes Board gleich in Runde 1 brachte aber in diesem<br />
Match nur einen kleinen Umsatz. 7♣x fiel dreimal, NS<br />
scorte +500. Am anderen Tisch wurde weniger dynamisch<br />
lizitiert, NS kaufte die Partie in 5♠, machte zwölf Stiche<br />
und gewann für +680 5 Imps.<br />
N O S W<br />
A. Babsch Genowitz P. Steiner Etlinger<br />
--- Pass 1♠ Pass<br />
1NT 2♥ alle passen<br />
Der Wiener Cup konnte mit 20 Teams aufwarten, hatte aber<br />
3/<strong>2019</strong> | 19
♦ REPORTAGE<br />
Gegen diesen kleinen Kontrakt spielte Peter den ♦J aus.<br />
Herbert Genowitz gewann am Tisch und spielte Herz zur<br />
Dame. Es folgte Treff aus der Hand und die Gegenspieler<br />
zogen ihre vier schwarzen Stiche ab, bevor sie eine zweite<br />
Karorunde spielten. Folgende Position war entstanden:<br />
♠ QT<br />
♥ 3<br />
♦ T<br />
♣ Q9<br />
♠ --<br />
♥ A8<br />
♦ 97<br />
♣ --<br />
♠ QT<br />
♥ --<br />
♠ --<br />
♦ T<br />
♥ A86<br />
♣ Q<br />
♦ 97<br />
♠ J87<br />
♣ 2<br />
♥ --<br />
♠ --<br />
W N<br />
♦ --<br />
♣ T<br />
♠ J87<br />
♥ J<br />
♦ --<br />
♣ T6<br />
S O<br />
♥ K972<br />
♦ Q8<br />
♣ --<br />
Genowitz spielte vom Tisch Herz und erriet diese. Dennoch<br />
verblieb ich mit ♥A8 gegen sein ♥972 und musste damit<br />
noch zwei Stiche machen. Wichtig war die zweite Karorunde,<br />
um dem Alleinspieler nicht die Chance zu geben, sich in<br />
der Hand zu kürzen. Ansonsten hätte sich die Möglichkeit<br />
eines Atoutcoups mit folgender Endposition ergeben:<br />
N<br />
W S O<br />
♠ --<br />
♥ 97<br />
♦ Q8<br />
♣ --<br />
Der Alleinspieler, mit dem ♥K in der Hand, kann jetzt mit<br />
Karo zum Tisch gehen und von dort eine der schwarzen<br />
Damen (beide sind hoch) spielen. Schnappt Nord, schnappt<br />
Ost drüber und kann die hohe Karo abspielen. Schnappt<br />
Nord nicht, wirft Ost die ♦Q ab und verbleibt mit ♥97 hinter<br />
Nords ♥A8. Da zu dem Zeitpunkt der Tisch bei Stich ist,<br />
macht Ost noch einen Stich.<br />
Im Finale setzte sich BC AUSTRIA 1 (Weigkricht, I. Grümm,<br />
Bieder, Umshaus, Burg, Simon, Lindermann, C. Terraneo)<br />
über 32 Boards deutlich gegen BC WIEN 1 (Hrachowina,<br />
Liwa, Pürstl, Floszmann, Minarik, Jadali, Purkarthofer,<br />
Zijlstra) durch, der Vorsprung betrug am Ende 60 Imps.<br />
WERBUNG<br />
20 | 3/<strong>2019</strong>
JUNIOR´S CORNER ♣<br />
JUNIORS‘<br />
CORNER<br />
Der Österreichische <strong>Bridge</strong>sportverband<br />
hat nur wenige Mitglieder unter 25 Jahren,<br />
doch diese Wenigen tummeln sich<br />
umso munterer in der in- und ausländischen<br />
<strong>Bridge</strong>szene.<br />
Zu den Erfolgen, die unser <strong>Bridge</strong>nachwuchs <strong>2019</strong> im Inland<br />
verbuchen durfte, wie zum Beispiel ein erster und<br />
ein zweiter Platz bei den Teamturnieren „Boulevard de<br />
<strong>Bridge</strong>“ in Linz und „Winter in Wien“, gesellten sich erst<br />
vor kurzer Zeit erfreulich gute Platzierungen beim renommierten<br />
internationalen <strong>Bridge</strong> Festival in Tel Aviv.<br />
Der ÖBV dankt bei dieser Gelegenheit dem Israelischen<br />
<strong>Bridge</strong>verband für die großzügige Einladung!<br />
#TeamAustria Erfolge<br />
Paarturnier (220 Paare)<br />
Scheberan – Thorpe Platz 20<br />
Imp-Pairs (245 Paare)<br />
Scheberan – Thorpe Platz 33<br />
Imp-Pairs (245 Paare)<br />
Crisafulli – Weiss Platz 89<br />
Men-Pairs (62 Paare)<br />
Scheberan – Thorpe Platz 21<br />
BAM Team (82 Teams)<br />
Scheberan – Thorpe – Hermann – Crisafulli Platz 15<br />
Teamturnier (82 Teams)<br />
Scheberan – Thorpe – Hermann – Crisafulli Platz 41<br />
Mit einer israelischen Partnerin belegte Stefan Thorpe im<br />
Mixed Turnier Platz 26 von 228 Paaren.<br />
Der Verbands-Sportkapitän des ÖBV, Michael Strafner,<br />
legt Wert darauf, dass auch die dem Juniorenalter entwachsenen<br />
jungen Paare im Hinblick auf zukünftige internationale<br />
Bewerbe motiviert und gefördert werden. Die<br />
budgetären Möglichkeiten unseres Verbandes reichen bei<br />
Weitem nicht aus, um die jungen Spielerinnen und Spieler<br />
bei allen internationalen Bewerben zu unterstützen.<br />
Umso mehr freuen wir uns darüber, dass „<strong>Bridge</strong> mit<br />
Freunden“ auch in diesem Jahr wieder ein Turnier plant,<br />
(v.l.): Sophie Hermann, Patricio Crisafulli, Stefan Thorpe,<br />
Philip Scheberan<br />
dessen Reinerlös dem <strong>Bridge</strong>-Nachwuchs zu Gute kommen<br />
soll. Außerdem ergeht unser Dank an alle österreichischen<br />
Klubs, die bei den Hausturnieren von den Junioren<br />
kein und bei den Großturnieren ein ermäßigtes Nenngeld<br />
verlangen.<br />
Eine besondere Überraschung bereitete uns der VIC<br />
(Vienna International Center) Klub, der nach über 40 Jahren<br />
ab Sommer nicht mehr spielen wird und mir einen Betrag<br />
von € 2000!!! für unsere Youngsters übergeben hat.<br />
Herzlichen Dank!<br />
Zu Beginn und am Ende der Wachauer <strong>Bridge</strong>woche<br />
Mautern werden unsere Junioren den ÖBV tatkräftig unterstützen<br />
(Tische aufstellen, Equipment wegräumen …)<br />
Bei diesem Festival werden im August auch junge Gesichter<br />
aus anderen europäischen Ländern zu sehen sein, da<br />
der ÖBV als Dankeschön für die vielen Einladungen unserer<br />
Paare und Teams ins Ausland ein ungarisches und ein<br />
kroatisches Juniorenteam nach Mautern eingeladen hat.<br />
Margit Schwarz<br />
3/<strong>2019</strong> | 21
♣ TURNIERKALENDER<br />
TURNIERKALENDER<br />
SEPTEMBER <strong>2019</strong> AUGUST <strong>2019</strong><br />
51. Wachauer <strong>Bridge</strong>woche Mautern<br />
ÖBV<br />
04.08. Eröffnung 12.30 Uhr<br />
05.08. Mini-Team 12.00 Uhr<br />
06.08. Individual 14.00 Uhr<br />
06.08. Barometerturnier 19.30 Uhr<br />
07.08. – 08.08. Team 17.00 Uhr<br />
09.08. – 10.08. Hauptpaar 13.30 Uhr<br />
Thermenlandturnier<br />
BC Thermenland<br />
24.08. Team 13.00 Uhr<br />
25.08. Paar 13.00 Uhr<br />
<strong>Bridge</strong> & Brille<br />
BC Wien<br />
07.09. Paar<br />
5. Karl Rohan Gedächtnisturnier<br />
1.Salzburger BC<br />
OKTOBER <strong>2019</strong><br />
Wiener Hilfswerk<br />
BrmFr<br />
06.10. Paar 15.00 Uhr<br />
bc.at bridge bowl<br />
bc.at<br />
11.10. Mixed 19.00 Uhr<br />
12.10. Team 14.00 Uhr<br />
13.10. Paar 14.00 Uhr<br />
Phönix-Turnier<br />
BC Wien<br />
19.10. Paar<br />
<strong>Bridge</strong>@linz<br />
<strong>Bridge</strong>club Linz<br />
25.10. Eröffnung 19.00 Uhr<br />
26.10. Team 13.00 Uhr<br />
27.10. Paar 11.00 Uhr<br />
14.09. Team 13.00 Uhr<br />
15.09. Paar 13.00 Uhr<br />
Österreichische Paarmeisterschaft<br />
ÖBV<br />
21.09. – 22.09. 13.30 Uhr<br />
Weinlesepokal<br />
BCP<br />
28.09. Paar 14.00 Uhr<br />
Bernscherer Benefiz-Turnier<br />
(österreichweit simultan)<br />
bc.at<br />
NOVEMBER <strong>2019</strong><br />
Trophy of Hütteldorf<br />
BK West<br />
15.11. Eröffnung 18.00 Uhr<br />
16.11. Team 14.00 Uhr<br />
17.11. Paar 14.00 Uhr<br />
Ländle Open<br />
BC Vorarlberg<br />
16.11. Paar<br />
Österreichische Senioren-Paar-MS<br />
ÖBV<br />
23.11. – 24.11. 13.30 Uhr<br />
29.09. Paar 14.00 Uhr<br />
Babenberger <strong>Bridge</strong>tage<br />
KBC<br />
29.11. Mixed 19.00 Uhr<br />
30.11. Team 14.00 Uhr<br />
01.12. Paar 14.00 Uhr<br />
22 | 3/<strong>2019</strong>
CAPTAIN‘S CORNER ♣<br />
Michael Strafner<br />
Verbandssportkapitän<br />
redaktion@bridgemagazin.at<br />
CAPTAIN´S CORNER<br />
DER WEG ZUR SPITZE<br />
VON MICHAEL STRAFNER<br />
In dieser neuen Rubrik möchte ich interessierte <strong>Bridge</strong>spieler<br />
regelmäßig über die Pläne und Aktivitäten des Nationalkaders<br />
und des Nationalteams informieren. Unsere<br />
Ziele sind die EM 2020, bei der wir mit schlagkräftigen<br />
Teams in der Offenen- und Senioren-Klasse antreten wollen,<br />
und die EM 2022, bei der auch junge Paare ins Nationalteam<br />
eingebaut werden sollen. Deshalb sind im erweiterten<br />
Nationalkader auch die Paare P. Stigleitner - R.<br />
Wadl, V. Flierl - F. Kronschläger, S. Hermann -P. Crisafulli<br />
Sabada, S. Krichhammer - T. Kofler und P. Scheberan - S.<br />
Thorpe vertreten; für diese stehen jeweils ein erfahrener<br />
Mentor/Mentorin als Ideengeber, Moderator und Sparringpartner<br />
zur Verfügung. Als Mentoren fungieren<br />
D. Fischer, I. Grümm, B. Saurer, K. Feichtinger und W. Bieder.<br />
Der Modus für die Selektion des Nationalteams wird<br />
in Kürze bekanntgegeben. Wir stehen auch in Kontakt mit<br />
dem Olympiazentrum Linz, dessen Expertise wir für die<br />
Vorbereitung des Nationalteams nutzen wollen. Schwerpunkte<br />
dabei werden Konzentration, mentale Stärke und<br />
Regeneration sein. Weitere Infos dazu im nächsten Beitrag.<br />
Stay tuned.<br />
ZIELE FÜR 2020<br />
MASSNAHMEN<br />
Verjüngung des<br />
österreichischen<br />
Spitzensports<br />
Fokus auf das<br />
Open/Damen/<br />
Mixed-Nationalteam<br />
Stärkere<br />
Verschränkung mit<br />
Juniorenbridge<br />
Bildung von<br />
Nationalkader<br />
und Zukunftskader<br />
Problem der zeitlichen<br />
Belastung minimieren<br />
- durch Nutzung von<br />
BBO<br />
BBO Training in abgestimmter<br />
Form mit<br />
Fokus auf Partnerschaftsverständnis<br />
(Lizit, Gegenspiel)<br />
Wissenstransfer von<br />
etablierten Spitzenspielern<br />
zu talentierten<br />
Nachwuchsspielern<br />
unterstützen/forcieren<br />
Kadertrainingsbewerbe<br />
mit starken Gegnern<br />
Entsendung von ein bis<br />
zwei Teams zu starken<br />
internationalen Teamturnieren<br />
(z.B. Winter<br />
Games)<br />
3/<strong>2019</strong> | 23
♣ „TURNIERLEITUNG, BITTE!“<br />
Dieter Schulz<br />
Redakteur<br />
redaktion@bridgemagazin.at<br />
REGELN FÜR DUMMYS<br />
WANN DARF/MUSS ICH AUFKLÄREN, DASS MEIN<br />
PARTNER ETWAS FALSCH ERKLÄRT HAT?<br />
TURNIERLEITUNG BITTE! Diesen Ruf kennt wohl jeder Turnierspieler, selbst wenn er<br />
erst seit Kurzem spielt, nur allzu gut. Dabei will man doch eigentlich nur in Ruhe spielen.<br />
Wozu also die Turnierleitung rufen?<br />
VON DIETER SCHULZ<br />
Die ist doch böse und entscheidet<br />
doch nur gegen die schwächeren<br />
Spieler. Aber wenn jemand nicht<br />
richtig bedient oder ein Lizit abgegeben<br />
hat, das er eigentlich nicht wollte,<br />
wird man eben doch nicht darum<br />
herumkommen, den Turnierleiter an<br />
den Tisch zu holen. Umso mehr, als es<br />
nicht gestattet ist, sich am Tisch seine<br />
eigenen Entscheidungen zu basteln,<br />
selbst wenn man regelkundig<br />
ist und sich in dieser Situation auskennen<br />
würde. Stellen Sie sich vor,<br />
wenn bei einem Fußballmatch nicht<br />
der Schiedsrichter, sondern ein Spieler<br />
sich selbst einen Elfer zuerkennen<br />
und auch gleich ausführen würde.<br />
Die <strong>Bridge</strong>regeln sind nicht ganz einfach.<br />
Auch erfahrene Turnierleiter<br />
werden oft das Regelbuch zu Rate ziehen,<br />
um die richtige Entscheidung zu<br />
treffen. Der Teufel steckt oft im Detail<br />
– und so entsteht bei manchen Spielern<br />
der Eindruck, dass beim letzten<br />
Mal der Turnierleiter in einer scheinbar<br />
gleichen Situation ganz anders entschieden<br />
hätte. Und das führt leider oft<br />
zu der subjektiven Wahrnehmung des<br />
„bösen Turnierleiters“, der immer nur<br />
das Wohl des Gegners im Sinne hat.<br />
Auch ich bin so ein „böser Turnierleiter“.<br />
Aber vielleicht doch nicht ganz<br />
so böse, wie viele meinen, denn oft<br />
kommen Spieler nach dem Turnier<br />
zu mir, um sich für die Regelung einer<br />
schwierigen Situation oder Erklärungen,<br />
warum eine Regel so anzuwenden<br />
war, wie sie angewendet wurde,<br />
zu bedanken. In dieser Kolumne werde<br />
ich Turnierspieler, die mit dem Regelwerk<br />
noch nicht so vertraut sind,<br />
wichtige Situationen näherbringen,<br />
denn je besser man die Regeln kennt,<br />
desto eher wird man den Ruf nach<br />
der Turnierleitung als das sehen können,<br />
was er ist: das in Anspruch nehmen<br />
eines Schiedsrichters, so wie das<br />
bei jedem Sport üblich und notwendig<br />
ist.<br />
Natürlich ist es für den normalen<br />
Turnierspieler nicht nötig, sämtliche<br />
Regeln mit allen ihren Details und<br />
Ausnahmen zu kennen. Aber mit gewissen<br />
Grundregeln vertraut zu sein,<br />
erleichtert das Turnierleben doch<br />
beträchtlich, und zwar den Spielern<br />
und den Turnierleitern.<br />
Fangen wir mit einer gar nicht so<br />
seltenen Situation an. Sie geben ein<br />
Gebot ab, Ihr Partner wird nach der<br />
Bedeutung dieses Gebotes gefragt<br />
und erklärt zu Ihrem Entsetzen etwas<br />
ganz anderes als Sie (zumindest<br />
nach Ihrer Erinnerung) ausgemacht<br />
haben.<br />
WANN DARF/MUSS ICH<br />
AUFKLÄREN, DASS MEIN<br />
PARTNER ETWAS FALSCH<br />
BEAUSKUNFTET HAT?<br />
Dazu ein Beispiel: Ich halte ♠AKT987<br />
♥2 ♦KQT98 ♣5. Der Gegner eröffnet<br />
mit 1♥, ich sage 2♥, was nach unserer<br />
Vereinbarung einen Zweifärber mit<br />
Pik und einer beliebigen Unterfarbe<br />
zeigt. Der Partner alertiert, der Gegner<br />
fragt nach und erhält von meinem<br />
Partner die Auskunft: „Ein Zweifärber<br />
mit Pik und Treff“. Unabhängig<br />
davon, ob der Partner die systemgemäß<br />
richtige Auskunft gegeben hat<br />
und ich falsch lizitiert habe, oder ob<br />
die Auskunft des Partners falsch ist –<br />
im Moment glaubt der Partner, dass<br />
ich ein anderes Blatt versprochen<br />
habe als ich besitze, und ich darf ihn<br />
weder durch Mimik, Gesten, verbal<br />
oder in einer anderen Art und Weise<br />
24 | 3/<strong>2019</strong>
„TURNIERLEITUNG, BITTE!“ ♣<br />
auf diesen Umstand aufmerksam machen.<br />
Nun geht es weiter: Der Partner<br />
springt in 4♠, und alle passen. 4♠ ist<br />
zum Endkontrakt geworden. Mein<br />
Partner ist Alleinspieler, der Gegner<br />
ist an der Reihe auszuspielen.<br />
Nun muss ich aufklären, was passiert<br />
ist, denn dem Partner als Alleinspieler<br />
hilft das überhaupt nicht weiter,<br />
aber vielleicht spielt der Gegner etwas<br />
anderes aus, oder er hat sogar<br />
unter Umständen das Recht, noch<br />
einmal zu lizitieren, wenn er weiß,<br />
was mein 2♥-Gebot wirklich bedeutet<br />
hat. Dazu holt man in dieser Situation<br />
aber unbedingt den Turnierleiter,<br />
der die Details genau erklären<br />
wird, wie man jetzt vorzugehen hat.<br />
Nun entwickelt sich das Lizit aber anders:<br />
Mein Partner sagt 2♠ und der<br />
rechte Gegner sagt 3♥. Ich entscheide<br />
mich für 3♠, links sagt man 4♥, und<br />
alle passen. Nun spielt der Gegner<br />
die Hand, und mein Partner glaubt<br />
immer noch, dass ich Herz und Treff<br />
habe. Wenn ich das jetzt aufkläre, hat<br />
mein Partner eine Information, die er<br />
nicht haben sollte, nämlich dass ich<br />
nicht Treff habe. Er plant ja sein Gegenspiel<br />
möglicherweise unter dieser<br />
Annahme. Der richtige Zeitpunkt für<br />
eine Aufklärung wäre in diesem Fall<br />
erst dann, wenn die Partie zu Ende<br />
ist. Vermutlich weiß dann aber ohnehin<br />
schon jeder, was passiert ist.<br />
ZUSAMMENGEFASST:<br />
Werden ich oder mein Partner Alleinspieler,<br />
und es gab eine falsche<br />
Auskunft, muss ich das aufklären,<br />
bevor der Gegner ausgespielt hat,<br />
denn diese Information kann für<br />
ihn schon beim Ausspielen wichtig<br />
sein.<br />
Werden mein Partner und ich Gegenspieler,<br />
darf ich erst aufklären,<br />
wenn die Partie zu Ende ist, damit<br />
mein Partner keine unerlaubte<br />
Information hat.<br />
In der nächsten Folge werden wir uns<br />
mit dem unwahrscheinlichen Fall beschäftigen,<br />
dass ich selbst mein System<br />
vergessen habe.<br />
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♠ SPIEL- & LIZIT-TECHNIK<br />
Susanne Buchmayr<br />
Redakteurin<br />
redaktion@bridgemagazin.at<br />
„DRITTER MANN<br />
SO HOCH ER KANN“!<br />
Schon im Bronzekurs treffen Lernwillige auf diesen Spruch und trotzdem bereitet er in<br />
der Praxis immer wieder Schwierigkeiten. Ein häufig gehörtes Argument ist: „Aber ich<br />
kann doch nicht meine Dame opfern, der Gegner hat doch das Ass!“<br />
VON SUSANNE BUCHMAYR<br />
An dieser Stelle sollten wir uns einmal<br />
die Sinnhaftigkeit dieses Spruches<br />
vor Augen halten. Wenn ich in<br />
dritter Position eine Figur „opfere“,<br />
hoffe ich, dass unsere Partnerschaft<br />
in weiterer Folge mit einer oder mehreren<br />
verbleibenden Figur/en noch<br />
Stich(e) macht. Dazu zwei Beispiele:<br />
2<br />
765<br />
N<br />
KT42<br />
S O<br />
AJ9<br />
765<br />
W<br />
N<br />
Q83<br />
S O<br />
??<br />
Q83<br />
Wenn ich die Dame nehme, macht<br />
der Gegner zwar mit dem Ass einen<br />
Stich, aber mein Partner sitzt mit der<br />
KT-Gabel hinter J9 und wird zwei<br />
Stiche erzielen, wenn die Farbe von<br />
meiner Seite gespielt wird. Wenn die<br />
Farbe so verteilt ist,<br />
3. MANN SO HOCH ER MUSS<br />
Eigentlich sollte der Spruch ja „3.<br />
Mann so hoch er muss“ heißen, das<br />
reimt sich aber nicht so schön. Man<br />
darf nicht immer blindwütig die<br />
höchste Karte nehmen, wenn am<br />
Tisch auch Figuren liegen.<br />
8<br />
Q54<br />
N<br />
S O<br />
KJ5<br />
W<br />
765<br />
W AJ2<br />
Der Gegner spielt einen Farbkontrakt<br />
und mein Partner spielt den Zweier<br />
(Attitude, klein von Figur) aus. Ich<br />
weiß, dass mein Partner nicht das Ass<br />
hat, aber den König oder den Buben.<br />
Wenn ich jetzt in dritter Position geizig<br />
bin und den Achter nehme, wird<br />
der Alleinspieler mit dem Neuner<br />
oder Zehner einen „billigen“ Stich<br />
machen. Nehmen wir an, die Farbe ist<br />
so verteilt:<br />
T942<br />
W<br />
N<br />
S O<br />
AKJ<br />
Q83<br />
hat der Alleinspieler immer drei Stiche<br />
und es ist egal welche Karte ich<br />
einsetze. In diesem Fall hätte mein<br />
Partner aber nicht klein ausgespielt –<br />
hoffentlich ...<br />
Wenn der Alleinspieler vom Tisch<br />
eine kleine Karte gibt, nehme ich als<br />
Dritter selbstverständlich den Buben,<br />
der kostet den Alleinspieler auch<br />
schon das Ass.<br />
6<br />
N<br />
W S O<br />
QT3<br />
26 | 3/<strong>2019</strong>
SPIEL- & LIZIT-TECHNIK ♠<br />
Wenn der Alleinspieler vom Tisch<br />
eine kleine Karte gibt, nehme ich als<br />
Dritter den Zehner, das kostet den<br />
Alleinspieler schon den König. Falls<br />
mein Partner den König hat, ist der<br />
Zehner schon ein Stich.<br />
ZUGEBEN VON EINER<br />
SEQUENZ<br />
Wenn man in dritter Position eine<br />
Sequenz hat, gibt man die niedrigste<br />
Karte der Sequenz zu. Und wozu soll<br />
das gut sein? Schauen wir uns folgendes<br />
Layout an:<br />
Wenn der Alleinspieler vom Tisch<br />
eine kleine Karte nimmt, setze ich<br />
den Zehner ein und ich werde bei<br />
Stich bleiben, wenn mein Partner<br />
vom König ausgespielt hat. Hat der<br />
Alleinspieler den König, sitze ich mit<br />
AJ hinter Q3 und habe die Chance auf<br />
zwei Stiche. Wir spielen also einen<br />
doppelten Impass im Gegenspiel.<br />
2<br />
K73<br />
N<br />
S O<br />
AJ64<br />
sticht der Alleinspieler zwar mit der<br />
Dame, aber ich habe die AJ-Gabel hinter<br />
K7. Wenn ich mit dem Ass gestochen<br />
hätte, wären der König und die<br />
Dame beim Gegner hoch und er hätte<br />
zwei Stiche erzielt. Falls der Gegner<br />
die single Dame hat, macht er zwar<br />
jetzt einen Stich, der ihm „nicht zusteht“,<br />
er kann dafür aber in weiterer<br />
Folge keinen Verlierer auf den König<br />
abwerfen – in den meisten Fällen ist<br />
das also nur ein Stichtausch.<br />
KEINE REGEL OHNE<br />
AUSNAHMEN<br />
DIAMOND<br />
A/T/K<br />
K942<br />
765<br />
N<br />
S O<br />
AT8<br />
QJ3<br />
Wenn der Alleinspieler vom Tisch<br />
eine kleine Karte nimmt, setze ich<br />
den Buben ein. Wenn das Layout beispielsweise<br />
so ausschaut<br />
Wenn mein Partner eine hohe Karte<br />
ausspielt (Attitude-Signal verleugnet<br />
den Besitz einer Figur) und ich<br />
habe den vierten oder fünften König<br />
(Kxxx), ist es besser eine kleine<br />
Karte zuzugeben, um in weiter Folge<br />
vielleicht einen Stich zu machen. Der<br />
Gegner spielt einen NT-Kontrakt und<br />
mein Partner spielt den Achter aus:<br />
Wenn ich den Buben zugebe und der<br />
Alleinspieler mit dem Ass sticht, weiß<br />
mein Partner, dass ich die Dame habe,<br />
denn mit AQ hätte der Alleinspieler<br />
doch wohl mit der Dame gestochen!<br />
Sollte mein Partner zu Stich kommen,<br />
kann er beruhigt eine kleine Karte<br />
dieser Farbe weiterspielen.<br />
QT82<br />
W K73<br />
N<br />
S O<br />
W<br />
K73<br />
95<br />
AJ64<br />
T865<br />
J73<br />
N<br />
S O<br />
AQ<br />
K942<br />
W<br />
Q73<br />
AM TISCH LIEGT EINE FIGUR<br />
Wenn ich als Dritter die Figur des Tisches<br />
mit mindestens einer höheren<br />
Figur bewache und mindestens eine<br />
Mittelkarte habe, die der Neuner oder<br />
besser ist, setze ich diese Mittelkarte<br />
ein.<br />
bleibe ich bei Stich. Jetzt muss ich<br />
versuchen, meinen Partner zu Stich<br />
zu bringen, damit er die Dame spielt<br />
und wir den König impassieren können.<br />
Wenn das Layout so ausschaut<br />
Wenn ich den König zugebe, macht<br />
der Alleinspieler drei Stiche (A, Q<br />
und J). Da ich aber weiß, dass der Gegner<br />
AQ hat (hohe Karte vom Partner),<br />
ist es besser den König zu schonen.<br />
Wenn wir zu Stich kommen, werden<br />
wir wieder diese Farbe spielen und<br />
der Alleinspieler muss das Ass nehmen.<br />
Jetzt sind K9 hoch.<br />
2<br />
W<br />
N<br />
S O<br />
AJT<br />
T98<br />
W<br />
N<br />
S O<br />
Q52<br />
AJ64<br />
W 3/<strong>2019</strong> | 27<br />
Es gibt zwar noch unzählige Ausnahmen<br />
und Spezialsituationen, die würden<br />
aber den Rahmen dieses Artikels<br />
sprengen.<br />
wird mein Partner den Zehner ausspielen.<br />
Wenn ich jetzt klein bleibe,
♠ SPIEL- & LIZIT-TECHNIK<br />
Maximilian Buchmayr<br />
Chefredakteur<br />
redaktion@bridgemagazin.at<br />
IRRUNGEN UND WIRRUNGEN -<br />
ÜBER DEN WAHRHEITSGEHALT VON<br />
BEKANNTEN BRIDGESPRÜCHEN<br />
Pik ist der Feind der Ohne! – Wer kennt sie nicht, die immer wieder am Tisch zitierten<br />
<strong>Bridge</strong>sprüche, die natürlich bevorzugt dann aus der argumentativen Trickkiste geholt<br />
werden, wenn sie auf die aktuelle Situation mit spektakulärem Erfolg angewendet werden<br />
können?<br />
VON MAXIMILIAN BUCHMAYR<br />
In dieser Serie möchte ich einige<br />
der bekanntesten <strong>Bridge</strong>weisheiten<br />
hinterfragen und auf ihren Wahrheitsgehalt<br />
abklopfen. Wenn man<br />
den wahren Kern hinter diesen<br />
„<strong>Bridge</strong>-Bauernregeln“ versteht, kann<br />
man doch eine Menge davon lernen.<br />
Beginnen wir mit dem allgegenwärtigen<br />
Spruch „Pik ist der Feind der<br />
Ohne“. Warum gerade Pik? Da es in<br />
einem Ohnekontrakt ja bekanntlich<br />
keine Atoutfarbe gibt, ist doch jede<br />
lange Farbe, die sich die Gegenspieler<br />
entwickeln können, mit gleicher<br />
Wahrscheinlichkeit eine Gefahr für<br />
den gegnerischen Kontrakt.<br />
Wenn man am Ausspiel ist, und eine eigene<br />
gute Farbe hat, wird man auf keinen<br />
Fall an diesen Spruch denken. Ich<br />
habe jedenfalls noch nie erlebt, dass ein<br />
Spieler mit ♠A43 ♥KQJT7 ♦32 ♣854<br />
nicht Herz ausgespielt hätte.<br />
Ein bisschen kontroversieller wird es,<br />
wenn der Gegner 3NT spielt, nachdem<br />
der Partner im Gegenlizit eine<br />
Farbe genannt hat. Nehmen wir an,<br />
Sie müssen mit folgendem Blatt ausspielen,<br />
nachdem Ihr Partner 1♥ des<br />
Gegners mit 2♦ überrufen hat und Ihr<br />
rechter Gegner darauf kurzerhand<br />
3NT lizitiert hat: ♠J9765 ♥32 ♦85<br />
♣T732. In solchen Situationen sehe<br />
ich doch immer wieder Pikangriffe,<br />
wobei nicht nur unser <strong>Bridge</strong>spruch<br />
zitiert wird, sondern das Zusatzargument:<br />
„Aber der Gegner hat doch<br />
sicher einen Stopper in Karo, diese<br />
Farbe kann ich doch nicht ausspielen!“<br />
Doch. Kann man. Denken Sie an<br />
unser erstes Trivialbeispiel. Da nehmen<br />
Sie ja auch an, dass der Gegner<br />
das ♥A hat, und deswegen muss es so<br />
schnell wie möglich weg, damit die<br />
Farbe hoch und abspielbar ist, wenn<br />
wir mit dem ♠A bei Stich sind. In dieser<br />
Partie muss auch die Karo entwickelt<br />
werden, denn der Partner hat im<br />
Gegenlizit im zweiten Stock nicht nur<br />
eine lange, sondern auch eine qualitativ<br />
gute Farbe gezeigt. Wenn er also<br />
mit seinen Nebeneinstichen zu Stich<br />
kommt, wäre es fein, wenn seine Farbe<br />
hoch wäre, also arbeiten wir von<br />
Beginn an daran. Fazit: Partnerfarben<br />
sollten ausgespielt werden, auch wenn<br />
der Gegner mehrmals NT lizitiert hat.<br />
Was aber ist von dieser Situation zu<br />
halten? Die Gegner lizitieren 1NT –<br />
3NT und Sie spielen mit folgendem<br />
Blatt aus: ♠QJT53 ♥5 ♦QJT53 ♣K2.<br />
Was wissen wir vom Eröffner? Er<br />
hat ein rundverteiltes Blatt, aber ob<br />
er längere und bessere Pik oder Karo<br />
hat, wissen wir nicht. Wir wissen<br />
auch vom Antworter nicht viel, aber:<br />
Er hat nicht mit 2♣ nach Oberfarben<br />
gefragt. Das heißt er hat vermutlich<br />
mehr Unterfarbenkarten als Oberfarbenkarten,<br />
und das macht das<br />
Pikausspiel attraktiver als das Karoausspiel.<br />
Natürlich heißt das nicht,<br />
dass in einer konkreten Partie Karo<br />
der spektakuläre Erfolg und Pik ein<br />
Rohrkrepierer ist, aber da wir keine<br />
anderen Indizien haben, müssen wir<br />
uns auf diesen kleinen Unterschied in<br />
den Wahrscheinlichkeiten einlassen.<br />
Hier stimmt der Spruch also, aber bitte<br />
aufpassen: Mit ♠5 ♥QJT53 ♦QJT53<br />
♣K2 wäre natürlich mit derselben<br />
28 | 3/<strong>2019</strong>
SPIEL- & LIZIT-TECHNIK ♠<br />
Argumentationslinie Herz der Feind<br />
der Ohne gewesen. Und mit ♠QJT53<br />
♥QJT53 ♦5 ♣K2 müssen wir einfach<br />
raten, ob wir die ♥Q oder die ♠Q auf<br />
den Tisch legen.<br />
Das Lizit verläuft jetzt anders:<br />
N O S W<br />
1NT Pass 2♣ Pass<br />
2♥ Pass 3NT Pass<br />
Pass Pass<br />
Die Ausspielhand ist aber gleichgeblieben:<br />
♠QJT53 ♥5 ♦QJT53 ♣K2.<br />
Jetzt wissen wir, dass der Eröffner<br />
die Viererherz und der Antworter die<br />
Viererpik hat, sonst hätte er ja keinen<br />
Stayman verwendet. Daher ist diesmal<br />
Karo der erfolgversprechendere<br />
Angriff als Pik, und unser Spruch wäre<br />
wieder einmal danebengegangen.<br />
Zum Abschluss noch ein Gustostückerl,<br />
das zeigt, dass man auch mit<br />
extrem schwachen Blättern interessante<br />
Probleme haben und durch<br />
gute Analyse brillieren kann:<br />
Das Lizit ist wieder:<br />
N O S W<br />
1NT Pass 2♣ Pass<br />
2♥ Pass 3NT Pass<br />
Pass Pass<br />
Sie haben dieses wundervolle Blatt:<br />
♠5432 ♥432 ♦432 ♣432. Sollte man<br />
hier nicht einfach die Karten mischen<br />
und irgendeine auf den Tisch<br />
legen? Denken wir wieder darüber<br />
nach, was wir über die Verteilung<br />
wissen: Der Eröffner hat Herz, der<br />
Antworter Pik, diese beiden Farben<br />
scheiden also aus. Der Partner<br />
hat Punkte, sonst würde der Gegner<br />
einen Schlemm spielen, aber er hat<br />
keinen Schlemmversuch unternommen.<br />
Wenn unser Partner gute Werte<br />
in Treff hätte, hätte er auf 2♣ des<br />
Gegners ein Ausspielkontra geben<br />
können. (Erklärung: auf ein künstliches<br />
Farbgebot des Gegners ist Kontra<br />
kein Informationskontra, sondern<br />
zeigt Länge und Stärke in der Farbe,<br />
die der Gegner für sein konventionelles<br />
Gebot verwendet hat.) Also bleibt<br />
als einzige Alternative Karoausspiel.<br />
Vielleicht hat der Partner dort gute<br />
Werte, aber die Farbe war eben doch<br />
nicht lang genug, dass er sie im zweiten<br />
Stock hätte nennen können.<br />
DIAMOND<br />
A/T/K<br />
WERBUNG<br />
bridge@linz<br />
das Turnier <strong>2019</strong><br />
Eröffnung<br />
Datum: Freitag, 25. Oktober <strong>2019</strong>, Beginn 19:00<br />
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Modus: mind. 32 Boards<br />
Preise: € 200, € 140, € 100, € 60 (ab 40 Paaren),<br />
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Team - Turnier<br />
Datum: Samstag, 26. Oktober <strong>2019</strong>, Beginn 13:00<br />
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Modus: mind. 48 Boards<br />
Preise: € 400, € 300, € 240, € 160, € 120 (ab 24 Teams)<br />
Paar - Turnier<br />
Datum: Sonntag, 27. Oktober <strong>2019</strong>, Beginn 11:00<br />
Nenngeld: € 40,-- pro Spieler inkl. Getränkepauschale<br />
Mittagsbuffet: ca. 15:00 (im Nenngeld inbegriffen)<br />
Modus: mind. 40 Boards<br />
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Beginn:<br />
Mit vorduplizierten Boards!<br />
18:30, Verlosung eines Sonderpreises unter den<br />
anwesenden Teilnehmern<br />
Veranstalter:<br />
<strong>Bridge</strong> Club Linz (BCL)<br />
Austragungsort: Bildungshaus St. Magdalena<br />
Schatzweg 177, 4040 Linz, Tel. 0732 / 253041-0<br />
Turnierleitung:<br />
DI Robert Schuster<br />
Nennungen: DI Margit Daschiel, Tel. 0664/23 22 703<br />
E-Mail: office@bclinz.at<br />
Nennschluss:<br />
Paarturniere: Vorabend 19:00, Team: 1 h vor Spielbeginn.<br />
Spätere Nennungen nach Maßgabe freier Plätze möglich!<br />
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Wir bitten um Verständnis, dass Hunde nur in die Zimmer und ins Foyer,<br />
nicht jedoch in den Spielbereich mitgenommen werden dürfen!<br />
Bei allen Turnieren Getränkepauschale für alkoholfreie<br />
Getränke, Espresso und Tee im Nenngeld inkludiert!
♠ SPIEL- & LIZIT-TECHNIK<br />
Tilman Seidel<br />
Redakteur<br />
redaktion@bridgemagazin.at<br />
STRATEGIE IM BRIDGE:<br />
TEAMTURNIER VS. PAARTURNIER<br />
Die Vielseitigkeit unseres geliebten Spiels zeigt sich darin, dass es immer wieder neue<br />
Aspekte gibt. Auf die feinen, aber wichtigen Unterschiede zwischen den geläufigsten<br />
Formen Team- und Paarturnier möchte ich heute und nächstes Mal eingehen<br />
VON TILMAN SEIDEL<br />
Aggressivität:<br />
Im modernen <strong>Bridge</strong> gelten aggressive<br />
Spieler, die ihre Gegner ständig unter<br />
Druck setzen, als besonders erfolgreich.<br />
Doch wo zahlt es sich aus, besonders<br />
aggressiv zu sein und warum?<br />
Das vielleicht bekannteste Beispiel ist<br />
das Ansagen einer Manche in der Belle<br />
(2. Gefahrenlage) im Teamturnier.<br />
Der Grund, warum diese Strategie erfolgreich<br />
ist, liegt in der Mathematik<br />
der IMP-Tabelle:<br />
Nehmen wir an, Sie haben auf Ihrem<br />
Tisch 4♥ in der Zweiten angesagt, die<br />
am anderen Tisch nicht gespielt wird<br />
und vergleichen wir das Ergebnis,<br />
wenn neun oder zehn Stiche erzielt<br />
werden (unten links):<br />
Dieses Verhältnis (10:6) für die angesagte<br />
Manche führt dazu, dass mathematisch<br />
gesehen ein Kontrakt mit<br />
40 % Chancen noch eine gute Sache<br />
ist. Oder anders ausgedrückt – wenn<br />
Sie in einem Match über zehn Boards<br />
zwei heikle Manchen in der Zweiten<br />
ansagen und nur eine davon gewinnen,<br />
haben Sie einen Nettogewinn<br />
von 4 IMPs.<br />
In erster Manche ist dieses Verhältnis<br />
anders (unten rechts):<br />
Das Verhältnis ist hier beinahe ausgewogen,<br />
das Gewinn-Verlust-Verhältnis<br />
nur ein Viertel dessen wie in<br />
zweiter Manche.<br />
Wie sieht es im Paarturnier aus? Hier<br />
gibt es keine IMP-Tabelle, entscheidend<br />
ist nicht, wie viel, sondern nur,<br />
ob man besser als die anderen Spieler<br />
ist. Eine angesagte Manche zu gewinnen<br />
oder zu fallen ist demnach unabhängig<br />
von der Gefahrenzone genau zu<br />
50 % richtig oder falsch, und laufend<br />
40 %-Manchen zu spielen, wird langfristig<br />
auch zu 40 %-Scores führen …<br />
Ein Beispiel: Mit dieser Hand hat<br />
man nach der Eröffnung mit 1♥ und<br />
Partners Antwort von 3♥ (Limit Bid)<br />
zu entscheiden, ob man die Manche<br />
ansagt.<br />
♠ 8 ♥ AK652 ♦ K843 ♣ Q95<br />
Punktemäßig ein Minimum mit immerhin<br />
guter Verteilung ist das Blatt<br />
sicher grenzwertig, ob man 4♥ ansagt.<br />
Während ich im Paarturnier zu<br />
einem konservativen Pass tendieren<br />
würde, ist mir das Risiko, 10 IMPs zu<br />
verlieren, wenn man gut „kauft“, im<br />
Team zu hoch. Nehmen wir drei Antworter-Hände:<br />
A<br />
B<br />
C<br />
♠ Q643 ♥ J84 ♦ A2 ♣ KJ84<br />
♠ K87 ♥ QJ73 ♦ 87 ♣ A732<br />
♠ J976 ♥ 854 ♦ AQ73 ♣ KT<br />
Wir Kompl. IMPs<br />
Wir Kompl. IMPs<br />
10 Stiche in ♥ +620 -170<br />
+450<br />
(+10 IMPs)<br />
10 Stiche in ♥ +420 -170<br />
+250<br />
(+6 IMPs)<br />
9 Stiche in ♥ -100 -140<br />
-240<br />
(-6 IMPs)<br />
9 Stiche in ♥ -50 -140<br />
-190<br />
(-5 IMPs)<br />
30 | 3/<strong>2019</strong>
SPIEL- & LIZIT-TECHNIK ♠<br />
Gegenüber Hand A wird man wahrscheinlich<br />
neun Stiche machen – bei<br />
besonders freundlichen Ständen vielleicht<br />
zehn, bei besonders schlechten<br />
auch nur acht. Hand B liefert nur sehr<br />
schlechte Chancen auf zehn Stiche,<br />
selbst neun sind in Gefahr. Hand C<br />
braucht „nur“ freundliche Stände in<br />
den roten Farben und jeder Zehner<br />
und Neuner verbessert die Chancen.<br />
Sie meinen, das sei keine exakte Angabe?<br />
Ist es auch nicht, aber es soll<br />
demonstrieren, warum man in einladenden<br />
Situationen (wo meist keine<br />
große Exaktheit möglich ist) im Paarturnier<br />
oder auch in erster Manche<br />
im Team eher zurückhaltend agieren<br />
sollte, während der fette Bonus für<br />
die Manche in der Zweiten im Team<br />
auf lange Sicht einen Gewinn abwirft:<br />
Wenn Sie bei allen drei Spielen die<br />
Manche ansagen und einmal zehn,<br />
einmal neun und einmal acht Stiche<br />
erzielen (also nur 1x „erfolgreich“<br />
sind) und Ihre Gegner spielen in allen<br />
drei Fällen nur 3♥, dann sieht Ihre Bilanz<br />
so aus:<br />
1x +620 vs. +170: +10 IMPs<br />
1x -100 vs. +140: -6 IMPs<br />
1x -200 vs. -100: -3 IMPs<br />
In Summe haben Sie dieses Minimatch<br />
gewonnen – und wenn eine<br />
zweite Ihrer knappen Manchen<br />
durchgeht, sogar deutlich.<br />
Waren Sie in erster Manche, sieht die<br />
Rechnung knapp negativ aus<br />
1x +420 vs. +170: +6 IMPs<br />
1x -50 vs. +140: -5 IMPs<br />
1x -100 vs. -50: -2 IMPs<br />
Im Paarturnier haben Sie hingegen<br />
unabhängig von der Gefahrenzone<br />
10 Stiche in 4♥<br />
8 Stiche in 4♠<br />
9 Stiche in 4♥<br />
8 Stiche in 4♠<br />
Wir Kompl. IMPs<br />
-500<br />
(-300)<br />
-500<br />
(-300)<br />
+620<br />
(+420)<br />
-100<br />
(-50)<br />
eine gute und zwei schlechte Partien,<br />
denn auch zwei Faller gegen einen<br />
Faller (wenn der Rest des Saales in 3♥<br />
steht), werden schlecht sein, auf alle<br />
drei Partien zusammen haben Sie sicher<br />
höchstens ein 40 %-Score.<br />
Ein Aspekt, bei dem hingegen das<br />
Paarturnier aggressiver geführt wird,<br />
ist die Verteidigung gegen eine Manche.<br />
Angenommen, ich verteidige gegen<br />
4♥ des Gegners mit 4♠ und falle<br />
bei gleicher Manche zwei Mal, dann<br />
ergibt sich im Teamturnier folgendes<br />
Bild (unten links):<br />
Die Verteidigung gegen die Manche<br />
hat also wenig zu gewinnen, wenn<br />
die Manche erfüllbar war – aber viel<br />
zu verlieren, wenn die Manche gefallen<br />
wäre. Daher sind Verteidigungen<br />
im Teamturnier erst dann richtig<br />
interessant, wenn man nur einmal<br />
bzw. zweimal (nur Erste gegen Belle)<br />
fällt. Im Paarturnier hingegen ist es<br />
nur entscheidend, ob die gegnerische<br />
Manche gewonnen wird – ist das der<br />
Fall, dann bin ich mit meiner Verteidigung<br />
besser als alle, gegen die die<br />
Manche angesagt und erfüllt wurde<br />
und schreibe eine sehr gute Partie.<br />
Falls ich umgekehrt verteidigt habe,<br />
und die Manche geht nicht, schreibe<br />
ich schlecht – es handelt sich also<br />
wieder um eine 50 %-Entscheidung,<br />
ich muss einfach richtig liegen.<br />
Betrachten wir ein Beispiel aus Sicht<br />
des Gegners (West):<br />
♠ KQ7642 ♥ A64 ♦ KQ ♣ A3<br />
Sie haben mit 1♠ eröffnet, links 3♦<br />
(Weak Jump), 3♠ vom Partner, 5♦<br />
rechts. Nun?<br />
Dass Sie 4♠ angesagt (und gewonnen)<br />
hätten, davon wären<br />
Sie ausgegangen;<br />
doch nun<br />
hat der lästige<br />
+120<br />
(+3 IMPs)<br />
-600 (-12<br />
IMPs)<br />
bzw. -350<br />
(-8 IMPs)<br />
Gegner rechts<br />
Sie unter Druck<br />
gesetzt.<br />
Im Teamturnier<br />
keine große Sache:<br />
Kontra, und<br />
je nachdem wie<br />
die Gegnerkarten stehen, schreiben<br />
wir +500 bis +800; wenn nur +300<br />
herausschauen, sind die Stände wohl<br />
so schlecht, dass wir keine elf Stiche<br />
in Pik machen, dann war das halt unser<br />
Maximum.<br />
Im Paarturnier ist das eine sehr heikle<br />
Angelegenheit – nicht alle Paare<br />
werden die Verteidigung finden und<br />
+500 kann ein sehr schlechtes Score<br />
sein, sogar wenn zehn Stiche das Limit<br />
in Pik sind.<br />
Ein Blick auf (eine mögliche) ganze<br />
Hand:<br />
♠ KQ7642<br />
♥ A64<br />
♦ KQ<br />
♣ A3<br />
♠ J<br />
♥ QT2<br />
♦ AT97643<br />
♣ QT<br />
N<br />
♠ T83<br />
S O<br />
♥ 97<br />
♦ J52<br />
♣ KJ752<br />
♠ A95<br />
♥ KJ853<br />
♦ 8<br />
♣ 9864<br />
Natürlich kann die ♥Q auch besetzt auf<br />
Süd sitzen, dann bleibt Ihnen nur zu<br />
hoffen, dass der Gegner den Treffwechsel<br />
(nach Karoangriff) nicht findet …<br />
Wenn Sie diese Aussagen zusammennehmen,<br />
dann könnte man daraus<br />
schließen, dass das Paarturnier die exaktere,<br />
weniger glücksabhängige Form<br />
des <strong>Bridge</strong> ist – warum gelten dann die<br />
großen Teamturniere immer noch als<br />
die Highlights im <strong>Bridge</strong>?<br />
Der Grund liegt in der Abhängigkeit<br />
vom Rest des Saales. Sie kennen sicher<br />
die Situation im Paarturnier, dass ein<br />
Gegner, der einen schönen Schlemm<br />
angesagt hat oder eine Partie speziell<br />
gut gespielt hat, die an anderen<br />
Tischen nicht so gut gelöst wurde,<br />
Sie mit einem Nuller sitzen lässt, für<br />
den Sie überhaupt nichts können. Im<br />
Teamturnier ist die Situation dann immer<br />
noch so, dass Sie hoffen können,<br />
dass Ihr Komplementärpaar die Partie<br />
ausgleicht, also ebenfalls den schönen<br />
Schlemm ansagt oder das gute Handspiel<br />
findet – als Viererteam sind Sie<br />
Ihres Glückes Schmied.<br />
DOUBLE<br />
DIAMOND<br />
H/P<br />
W<br />
3/<strong>2019</strong> | 31
♠ SPIEL- & LIZIT-TECHNIK<br />
Michael Strafner<br />
Redakteur<br />
redaktion@bridgemagazin.at<br />
SERIE: ÜBERLEGEN IM BRIDGE<br />
TEIL1: ZUM AUS DER HAUT<br />
FAHREN<br />
Oft werde ich von Nicht-Bridglern gefragt, was mich eigentlich am <strong>Bridge</strong> so fasziniert.<br />
Ich versuche dann ein bisschen von der Vielseitigkeit zu erzählen, die <strong>Bridge</strong> bietet, vom<br />
logischen Denken, von Kenntnissen der Wahrscheinlichkeitstheorie, von Psychologie,<br />
Inspiration und Tischpräsenz.<br />
VON MICHAEL STRAFNER<br />
„Und außerdem“, so pflege ich zu sagen,<br />
„gibt es Partien, bei denen man<br />
nur dann erfolgreich sein kann, wenn<br />
man aus seiner eigenen Haut heraus<br />
in die eines Mitspielers schlüpft.“<br />
„Klingt ja interessant“, sagen die<br />
meisten, „kannst Du uns ein Beispiel<br />
geben?“ „Das geht nicht“, muss ich<br />
dann gestehen, „ihr könnt ja nicht<br />
<strong>Bridge</strong> spielen und versteht meine<br />
Beispiele nicht.“<br />
Aber euch, verehrte Leserin, lieber<br />
Leser, die Ihr ja im <strong>Bridge</strong> bewandert<br />
und genauso wie ich der Faszination<br />
dieses Sports erlegen seid, euch kann<br />
ich sehr wohl einige Beispiele bringen.<br />
IN DIE HAUT DES GEGNERS<br />
FAHREN:<br />
Paarturnier, Sie spielen mit folgender<br />
Hand 3NT nach klassischem Lizit<br />
(1NT-3NT):<br />
(Sie) ♠ K72 (Tisch) ♠ A85<br />
♥ AQ7 ♥ 92<br />
♦ AQ83 ♦ 742<br />
♣ J64<br />
♣ KQT98<br />
Ost spielt zu Ihrer Freude Treff aus,<br />
Sie nehmen den Buben und spielen<br />
Treff nach, die Ost sticht und auf die<br />
West eine Herz abwirft. Ost spielt<br />
nach kurzer Überlegung ♠Q nach.<br />
Wie spiele ich jetzt die Partie? Erst<br />
einmal Stiche zählen: 4♣, 1♦, 1♥,<br />
2♠ macht 8. Den neunten Stich kann<br />
Karo- oder Herzimpass bringen, beide<br />
kann ich spielen. Also 75 % Wahrscheinlichkeit,<br />
der Plan ist gut. Aber<br />
gibt es einen noch besseren?<br />
Dazu muss ich in die Haut des Ostspielers<br />
schlüpfen. Treffangriff war<br />
vom vierten leeren Ass, sicher die<br />
vierte von der längsten Farbe. Kein<br />
attraktives Ausspiel. Warum hat Ost<br />
trotzdem Treff ausgespielt? Der einzige<br />
plausible Grund ist, er hat keine<br />
andere Viererfarbe, ist also 3334 verteilt.<br />
In diesem Fall ist aber der sichere<br />
neunte Stich meine vierte Karo, die<br />
hoch werden muss.<br />
Also wieder zurück in meine eigene<br />
Haut und Plan geändert. Auf ♠Q bleibe<br />
ich am Tisch und in der Hand klein,<br />
Piknachspiel wird mit dem Ass gestochen.<br />
Es folgt ♦2, West bleibt klein, ich<br />
steche mit ♦8 und kann jetzt eigentlich<br />
auflegen. Mache ich natürlich<br />
nicht, Ost würde ja meinen, ich habe<br />
ihm ins Blatt geschaut. Er weiß doch<br />
nicht, dass ich für kurze Zeit in seiner<br />
Haut war. Ost nimmt den Stich mit<br />
♦T und spielt Pik. Ich steche, spiele<br />
meine Treff ab und werfe ♥7 und<br />
♥Q ab. Jetzt Karo zur ♦Q, Ost sticht<br />
mit dem ♦K, spielt Herz und ich habe<br />
neun Stiche. Das Ostblatt war:<br />
♠ QJ2<br />
♥ KJ2<br />
♦ KT2<br />
♣ A543<br />
Aber das wussten Sie ja schon beim<br />
zweiten Stich. Oder?<br />
IN DER HAUT DES PARTNERS.<br />
Paarturnier, Sie halten<br />
♠ JT32<br />
♥ Q765<br />
♦ K87<br />
♣ 65<br />
Der Gegner links eröffnet 1♠, Partner<br />
passt, 1NT von rechts, pass, 2♣ von<br />
32 | 3/<strong>2019</strong>
SPIEL- & LIZIT-TECHNIK ♠<br />
links, pass, 2♦ von rechts, Sie passen,<br />
pass auch vom Gegner. Hurra, 2♦<br />
vom Gegner im Paarturnier, vielleicht<br />
macht er 3NT und spielt jetzt 2♦. Sicher<br />
ein gutes Board für uns. Aber<br />
was muss ich sehen? Partner hat kontriert!!<br />
Ist er nun völlig verrückt? Erst<br />
passt er zweimal und plötzlich gibt er<br />
Kontra? Will er mich ärgern oder hat<br />
er zwei Asse übersehen? Auf jeden<br />
Fall ist es das letzte Mal, dass ich mit<br />
so einem Menschen spiele.<br />
Doch halt: Vielleicht sehe ich klarer,<br />
wenn ich in seine Haut schlüpfe. Also:<br />
Er ist stark, hat aber auf 1♠ gepasst.<br />
Folglich hat er Pik und wollte später<br />
1NT kontrieren. Auf 2♣ hat er aber<br />
auch gepasst. Also hat er auch Treff.<br />
Jetzt gibt er ein Aufmachkontra, wahrscheinlich<br />
mit Herztoleranz. Aber<br />
ganz sicher hat er die Pik, also: „2♠“<br />
von Ihnen, was durchgepasst wird.<br />
Vor dem Ausspiel erkundigt sich der<br />
linke Gegner: „Was hat Ihr Partner?“<br />
Und Sie antworten: „Ich nehme an<br />
vier Pikkarten mit der Dame, vier<br />
Treffkarten mit KQ, drei Herzkarten<br />
mit A oder K und die double ♦Q. Aber<br />
bei Karo bin ich mir nicht so sicher.“<br />
Auf die erstaunte Frage des Gegners,<br />
nachdem Ihr Partner nach dem Ausspiel<br />
genau dieses Blatt auf den Tisch<br />
legt, woher Sie das alles wissen, antworten<br />
Sie lapidar: „Ich war kurzzeitig<br />
in seiner Haut.“<br />
Und das Resultat? Sie erfüllen 2♠, der<br />
Gegner macht 2♦ mit Überstich (für<br />
alle, die im ersten Impuls gepasst haben).<br />
DEN PARTNER IN DIE EIGENE<br />
HAUT LASSEN.<br />
Team-Europameisterschaft, Sie spielen<br />
gegen das holländische Weltmeisterpaar<br />
Leufken-Westra, beide Nationen<br />
sind noch voll im Rennen. Nach<br />
einigem Vorgeplänkel entnehmen Sie<br />
dem Board (Belle gegen Erste) folgendes<br />
Blatt:<br />
♠ K7<br />
♥ AKT9743<br />
♦ AQT8<br />
♣ -<br />
Rechts 1♦, Sie Kontra, links 3♣, pass,<br />
pass. Was bleibt übrig, Sie bieten 4♥.<br />
Nach pass, pass entnimmt man rechts<br />
5♣ aus der Box. Was nun? Kontra?<br />
5♥? Doch halt: Nun ist es Zeit, den<br />
Partner in Ihre Haut fahren zu lassen.<br />
Sie passen und schieben den Schlitten<br />
unterm Screen hinüber. Ein paar Sekunden<br />
später spüren Sie ein leichtes<br />
Kribbeln (der Partner fährt gerade in<br />
Ihre Haut) und kurz darauf erscheint<br />
5♥ unterm Screen. Der Partner hat<br />
Herzunterstützung und glaubt 5♥<br />
machen zu können. Wenn er aber 5♥<br />
erfüllen will, sind sicher 6 drinnen.<br />
Sie bieten daher 6♥. Karo wird ausgespielt<br />
und der Tisch erscheint mit<br />
♠ Q652<br />
♥ J864<br />
♦ 76<br />
♣ 973<br />
Sie stechen den vorgelegten ♦K<br />
und claimen 12 Stiche. Nachdem Sie<br />
+1430 im Scoresheet notiert haben,<br />
können Sie sich nicht verkneifen,<br />
Ihrem Screen-Gegner folgendes zu<br />
sagen: „It‘s very difficult to reach slam<br />
if you don‘t bid 5 clubs.“<br />
Beim <strong>Bridge</strong> kann man manchmal<br />
wirklich aus der Haut fahren !<br />
<strong>Bridge</strong>Total<br />
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DOUBLE<br />
DIAMOND<br />
H/P<br />
3/<strong>2019</strong> | 33
♠ SPIEL- & LIZIT-TECHNIK<br />
Andreas Babsch<br />
Redakteur<br />
redaktion@bridgemagazin.at<br />
DER TAG, AN DEM DER<br />
TREFFBUBE GEOPFERT WURDE<br />
Die Hand stammt aus einem Match des Sunday Times Invitational von 1990 und zeigt<br />
Bobby Goldman am Gerät. Goldman war von Beginn an ein Mitglied der 1968 gegründeten<br />
Dallas Aces, der ersten professionellen <strong>Bridge</strong>-Mannschaft der Welt. Er defendierte<br />
diese Partie in seiner höchst erfolgreichen Partnerschaft mit Paul Soloway.<br />
VON ANDREAS BABSCH<br />
♠ 6543<br />
♥ 542<br />
♦ AT53<br />
♣ J9<br />
♠ AK9<br />
♥ 76<br />
♦ KQ6<br />
♣ Q7652<br />
N<br />
W S O<br />
♠ QJT<br />
♥ AT9<br />
♦ 987<br />
♣ AT83<br />
♠ 872<br />
♥ KQJ83<br />
♦ J42<br />
♣ K4<br />
Tisch, um von dort die ♣Q zu spielen. Dieses Manöver hätte<br />
auch klaglos funktioniert, da Ost weder ein Treffentree<br />
noch das ♦A hatte.<br />
Aber es kam anders. Nachdem Soloway die ♣Q mit dem<br />
König gedeckt hatte und Mari das Ass nahm, gab Goldman<br />
den Buben zu.<br />
Naturgemäß dachte Mari, dass Soloway ursprünglich<br />
♣K94 hatte, und er leicht fünf Treffstiche machen konnte.<br />
Er ging daher mit Pik zum Tisch, um eine kleine Treff zu<br />
seinem Achter zu spielen. Goldman stach mit dem Neuner<br />
und klärte die Pik. Als der Alleinspieler letztlich Karo<br />
spielte, konnte Goldman mit dem Ass stechen und die<br />
dreizehnte Pik abziehen.<br />
N O S W<br />
Reiplinger Soloway Mari Goldman<br />
1♣ 1♥ 2NT Pass<br />
3NT<br />
alle passen<br />
Herz wurde ausgespielt und zweimal geduckt. Mari nahm<br />
die dritte Herz und hatte nur marginale Chancen, den<br />
Kontrakt zu erfüllen. Er benötigte dazu vier Treffstiche,<br />
ohne Ost zu Stich kommen zu lassen und das ♦A bei West.<br />
Mari, ein absoluter Weltklassespieler, ging mit Pik zum<br />
3NT wurde an jedem anderen Tisch erfüllt, da kein Westspieler<br />
die Imagination von Goldman hatte. Mari sagte in<br />
einem Interview nach dem Turnier, dies wäre der schönste<br />
Spielzug gewesen, den er in seinem ganzen langen <strong>Bridge</strong>leben<br />
gesehen hatte.<br />
Dieser Artikel ist eine sinngemäße Übersetzung eines Artikels<br />
von Shireen Mohandes mit dem Titel „Ace remembered“, der auf<br />
der Internetseite bridgewinners.com publiziert wurde.<br />
34 | 3/<strong>2019</strong>
SPIEL- & LIZIT-TECHNIK ♠<br />
Andreas Babsch<br />
Redakteur<br />
redaktion@bridgemagazin.at<br />
DOUBLE<br />
DIAMOND<br />
H/P<br />
AUFGABEN<br />
INVERTED MINOR QUIZ<br />
TESTEN SIE IHRE WIEDERGEBOTE!<br />
VON ANDREAS BABSCH<br />
Unser System ist Better Minor, die Hebung einer Eröffnung<br />
von 1 in Unterfarbe zeigt ein Blatt mit mindestens<br />
der Stärke für ein Limitbid (11 oder mehr Punkte, forcierend<br />
für eine Runde) und verleugnet den Besitz einer Vierer-<br />
oder längeren Edelfarbe.<br />
Als Eröffner haben wir die Möglichkeit, mit einem Wiedergebot<br />
in unserer Unterfarbe oder einem Gebot von<br />
2NT ein Minimum zu zeigen. Neue Farben zeigen Stopper,<br />
müssen keine Zusatzstärke beinhalten, können aber auch<br />
das nächste beschreibende Gebot auf dem Weg zu Manche<br />
oder auch Schlemm sein. Der Eröffner kann mit einem Minimum<br />
passen, wenn das Wiedergebot des Antworters 3 in<br />
der eröffneten Unterfarbe oder 2NT ist. Der Antworter<br />
kann ebenfalls passen, wenn das Rebid des Eröffners 3 in<br />
der eröffneten Unterfarbe oder 2NT ist.<br />
Paarturnier, wir haben mit unserem Partner invertierte<br />
Hebungen in den Unterfarben vereinbart.<br />
Das Lizit beginnt wiefolgt:<br />
N O S W<br />
1♦ Pass 2♦ Pass<br />
Was sollte man jetzt mit folgenden Blättern sagen?<br />
a) ♠QT9 ♥K93 ♦KJ97 ♣A83<br />
b) ♠AK9 ♥K93 ♦KJ87 ♣A83<br />
c) ♠JT64 ♥K865 ♦AK3 ♣Q9<br />
d) ♠T6 ♥KJ75 ♦AKJ87 ♣95<br />
e) ♠JT64 ♥KJ65 ♦AK82 ♣9<br />
f) ♠KJ7 ♥T6 ♦AK876 ♣J32<br />
g) ♠87 ♥87 ♦AK765 ♣AKJ5<br />
h) ♠3 ♥AJ5 ♦KJ875 ♣AK43<br />
Auflösungen auf Seite 38<br />
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3/<strong>2019</strong> | 35
♠ SPIEL- & LIZIT-TECHNIK<br />
Doris Fischer<br />
Redakteurin<br />
redaktion@bridgemagazin.at<br />
Bernd Saurer<br />
Redakteur<br />
redaktion@bridgemagazin.at<br />
DAS EXPERTEN-LABOR<br />
DIE ALCHEMIE VON<br />
SPITZENBRIDGE<br />
Bei der ÖTM traten die neuen Verantwortlichen des Österreichischen <strong>Bridge</strong> <strong>Magazin</strong>s<br />
mit der Idee an uns heran, die Erfahrungen unserer langjährigen Partnerschaft mit interessierten<br />
Leserinnen und Lesern zu teilen.<br />
VON DORIS FISCHER & BERND SAURER<br />
Oftmals sind es lediglich hilfreiche Konventionen und Vereinbarungen,<br />
die in immer wieder auftretenden Lizit- und<br />
Markierungssituationen das <strong>Bridge</strong>leben erleichtern.<br />
Während Profispieler anderer Nationen ihre Eröffnungen<br />
und Konventionen ständig auf Effektivität überprüfen<br />
und dazu Buch führen, hat sich uns die Überflüssigkeit<br />
einer unserer Konventionen, die in starken Treffsystemen<br />
sehr beliebt ist, erst nach 15 Jahren erschlossen: 1♣ - 3<br />
♣/♦/♥/♠ zeigt im Transfer eine Siebenerfarbe mit drei<br />
von vier Topfiguren (nicht stehend und ohne Outsidewerte)<br />
kam beim Eröffnungsturnier in Graz 2018 erstmals vor.<br />
Und gebracht hat sie nichts.<br />
Aber immerhin wissen wir schon darüber Bescheid, welche<br />
unserer Vereinbarungen regelmäßig vorkommen und<br />
sich bewähren. Eine Konvention, die wir fast seit Beginn<br />
unserer <strong>Bridge</strong>partnerschaft im Programm haben und die<br />
sich mittlerweile international eines hohen Bekanntheitsund<br />
Beliebtheitsgrades erfreut, möchten wir gerne skizzieren.<br />
Es handelt sich dabei um Transfers auf die Eröffnung des<br />
Partners von 1 in Edelfarbe und einem Aufmachkontra des<br />
rechten Gegners. Man verliert dabei das natürliche Gebot<br />
von 1 NT, gewinnt aber etliche Vorteile wie zum Beispiel:<br />
Man kann zwischen guten (Transfer in Partners Farbe)<br />
und schlechten (direkt 1♥ - 2♥) Hebungen in Partners<br />
Edelfarbe unterscheiden. Der Eröffner weiß somit,<br />
ob ein Trial Bid noch Sinn machen bzw. ob die<br />
Manche überhaupt noch gehen kann.<br />
Man kann mit einer langen Unterfarbe (bzw. auch mit<br />
Herz nach der Eröffnung von 1♠) und einem mindestens<br />
zur Manche forcierenden Blatt natürlich und forcierend<br />
lizitieren und muss die Beschreibung der eigenen<br />
Hand nicht umständlich über Rekontra einleiten.<br />
Man kann mit einem einladenden Blatt und Dreieranschluss<br />
über das Transfer gehen und muss nicht Rekontra<br />
sagen.<br />
Auch mit einem mancheforcierenden Blatt und drei Karten<br />
Unterstützung kann man das Transfer anwenden.<br />
36 | 3/<strong>2019</strong>
SPIEL- & LIZIT-TECHNIK ♠<br />
Rekontra ist damit klarer definiert und zeigt starke<br />
Tendenz dazu, den Gegner strafzukontrieren.<br />
♠ KQJ3<br />
♥ K9<br />
♦ T85<br />
♣ QJ98<br />
N O S W<br />
1♥<br />
2♣ * 4♠ 5♦ Pass<br />
6♦<br />
♠ A4<br />
♥ 4<br />
♦ AQJ942<br />
♣ KT54<br />
♠ 5<br />
♥ AJ875<br />
♦ K763<br />
♣ A32<br />
alle passen<br />
N<br />
W S O<br />
♠ T98762<br />
♥ QT632<br />
♦ -<br />
♣ 76<br />
x<br />
N O S W<br />
1♣ *<br />
1♠ x 1NT ** 2♥<br />
2NT Pass 3NT alle passen<br />
* Better Minor<br />
** Transfer auf Treff, mindestens 5 Karten, positives Blatt<br />
oder vernünftige Sechserfarbe, nach oben unlimitiert<br />
Die leicht unterwertige Manche war für uns einfach zu<br />
erreichen, doch ohne die Möglichkeit, Treff natürlich und<br />
forcierend zu zeigen, muss man mit der schönen Sechserfarbe<br />
in Gegners Eröffnung angewidert passen – das Lizit<br />
von 2♣ in dieser Situation ist wohl in vielen Partnerschaften<br />
nicht natürlich.<br />
Sie haben Angst, dass diese Konvention leicht vergessen<br />
werden kann? Keine Sorge: Spätestens wenn Sie zweimal<br />
im 3-1-Fit 2♣ statt auflegte 5♦ gespielt haben, oder die<br />
Turnierleitung ein paar Mal mit dem Büchlein anrücken<br />
musste, sitzt die Konvention. <br />
TRIPLE<br />
DIAMOND<br />
LM - GM<br />
* Transfer auf Karo, mindestens fünf Karten, positives<br />
Blatt oder vernünftige Sechserfarbe, nach oben unlimitiert<br />
Kleinschlemm in Karo ist ouvert. Ohne das Transfer wäre<br />
das Erreichen des optimalen Endkontrakts nach dem barragierenden<br />
Lizit von Ost um einiges komplizierter und<br />
auch nicht mehr kontrollierbar gewesen.<br />
ERKLÄRUNG DER KONVENTION<br />
Das Grundprinzip ist dergestalt, dass man auf die Eröffnung<br />
des Partners von 1♥ oder 1♠, gefolgt von einem<br />
Aufmachkontra des Gegners, ab dem Gebot von 1 NT bis<br />
inklusive 2♦ (bei der Eröffnung 1♥) bzw. bis inklusive 2♥<br />
(bei der Eröffnung von 1♠) Transfers spielt.<br />
Die Konvention wird oftmals auch im Gegenlizit angewendet,<br />
wenn der Partner mit 1 in Edelfarbe überruft und der<br />
rechte Gegner ein Negativ/Punktekontra abgibt.<br />
♠ QJ83<br />
♥ AJ65<br />
♦ K8<br />
♣ 852<br />
1 ♥ – X:<br />
1♠<br />
1NT<br />
2♣<br />
2♦<br />
♠ AT964<br />
♥ K94<br />
2♥<br />
♦ JT3<br />
♣ AJ<br />
♠ K72<br />
N<br />
♥ 1 ♠ – X:<br />
W<br />
QT32<br />
♦ Q542<br />
S O<br />
1NT<br />
2♣<br />
♣ 73<br />
2♦<br />
♠ 5<br />
2♥<br />
♥ 87<br />
♦ A976<br />
♣ KQT964<br />
2♠<br />
natürlich 4+, forcing für eine Runde<br />
Transfer auf Treff<br />
Transfer auf Karo<br />
gute Herzhebung,<br />
üblicher Weise zu dritt, ca. 10+ HCP<br />
schlechte Herzhebung<br />
Transfer auf Treff<br />
Transfer auf Karo<br />
Transfer auf Herz<br />
gute Pikhebung, üblicher Weise<br />
zu dritt, ca. 10+ HCP<br />
schlechte Pikhebung<br />
Alle anderen Vereinbarungen, die die Partnerschaft hat,<br />
bleiben gleich.<br />
3/<strong>2019</strong> | 37
♠ SPIEL- & LIZIT-TECHNIK<br />
AUFLÖSUNG<br />
INVERTED-MINOR-QUIZ<br />
VON SEITE 35<br />
a) ♠QT9 ♥K93 ♦KJ97 ♣A83<br />
2NT: Ohne ist die klare Ansage mit einem ausgeglichenen<br />
Minimum und Figuren in allen Farben. Der Partner kann<br />
mit einem unausgeglichenen Blatt immer noch einen Karokontrakt<br />
vorschlagen.<br />
f) ♠KJ7 ♥T6 ♦AK876 ♣J32<br />
2♠: Wir haben zu wenig in Treff und Herz, um 2NT zu<br />
bieten. Daher zeigen wir mit 2♠ (verleugnet tendenziell<br />
einen Herzstopper) unseren einzigen Stopper und überlassen<br />
den Rest dem Partner.<br />
b) ♠AK9 ♥K93 ♦KJ87 ♣A83<br />
3NT: Der Partner hat eine Vierer-Oberfarbe verleugnet,<br />
ist daher wahrscheinlich nicht kurz in Treff, die ja unsere<br />
Schwachstelle ist. Daher untersuchen wir nicht weiter das<br />
Vorhandensein von Stoppern, sondern zeigen unser Blatt<br />
(18-19 Punkte balanced) mit einem Sprung in 3NT.<br />
c) ♠JT64 ♥K865 ♦AK3 ♣Q9<br />
2NT: Ähnlich wie in Beispiel a) haben wir eine ausgeglichene<br />
Verteilung mit Figuren in allen Farben. Vor der<br />
kurzen ♣Q braucht man sich nicht unbedingt zu fürchten,<br />
ein solches Holding ist oft gut für einen Ohnekontrakt (z.B<br />
vis-a-vis Axx).<br />
d) ♠T6 ♥KJ75 ♦AKJ87 ♣95<br />
2♥: Das zeigt nicht den Wunsch, einen Herzkontrakt zu<br />
spielen, sondern einen Stopper. Da wir weder in Treff<br />
noch in Pik einen solchen besitzen, zeigen wir den in<br />
Herz. Unser Partner kann diese Information nutzen, um<br />
den richtigen Kontrakt anzusteuern.<br />
e) ♠JT64 ♥KJ65 ♦AK82 ♣9<br />
2♥: Wie in Beispiel d) beginnen wir, unsere Stopper zu zeigen.<br />
Mit einem Treffsingle ist es nicht schlau, die Ohne zu<br />
belegen und 3♦ würde wertvollen Bietraum wegnehmen.<br />
Hier ist selbst mit einem Minimum wie etwa ♠x, ♥AQx,<br />
♦Qxxxx, ♣Axxx beim Partner leicht auch ein Schlemm<br />
möglich.<br />
g) ♠87 ♥87 ♦AK765 ♣AKJ5<br />
3♣: Wir haben ein schönes Blatt, aber nichts in den Oberfarben.<br />
Daher zeigen wir unsere zweite Farbe, mit einem<br />
Blatt wie etwa ♠Axx, ♥Ax, ♦QJxx, ♣Qxxx beim Partner<br />
gehen 6♣ im 4-4-Fit, nicht aber 6♦. Oft wird jedoch 3NT<br />
der Endkontrakt sein, den aber aus positionellen Gründen<br />
auch besser der Partner spielt.<br />
h) ♠3 ♥AJ5 ♦KJ875 ♣AK43<br />
3♠: Splinter. Es würde wenig Sinn machen, das als Revers<br />
zu spielen, da der Partner ja keine Viererpik hat. Mit einem<br />
starken Blatt und einer Viererpik würden wir einfach<br />
2♠ sagen, das zeigt primär einen Stopper und lässt alle<br />
Optionen offen. Die Kürze zu zeigen, kann sehr wichtig<br />
sein, wenn der Partner ♠xxx, ♥Kx, ♦AQxxx, ♣Qxx hat,<br />
sind 6♦ aufzulegen (und selbst, wenn er zwei kleine Pik<br />
und den dritten ♥K hat, ist der Slam exzellent).<br />
Mit ♠KQx, ♥Qx, ♦AQxxx, ♣xxx hingegen wird er 3NT ansagen,<br />
was in dem Fall der richtige Kontrakt ist.<br />
Mautern <strong>2019</strong><br />
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38 | 3/<strong>2019</strong>
SPIEL- & LIZIT-TECHNIK ♠<br />
LIZIT<br />
MEISTER<br />
LIZIT<br />
SINGLE<br />
DOUBLE<br />
TRIPLE<br />
DIAMOND<br />
VON ANDREAS BABSCH<br />
Diesmal gibt es wieder Partien aus dem wahren Leben, sie stammen von diversen Turnieren.<br />
Mit dabei ist eine illustre Runde aus österreichischen und deutschen Experten<br />
sowie unser Gastexperte Allan Simon aus Kanada, der 2018 (noch bei TIPP 13) die Gästewertung<br />
gewonnen hat.<br />
Problem 1<br />
Teamturnier, Teiler Nord,<br />
beide vulnerabel<br />
Süd hält:<br />
♠AQ2, ♥QJ987, ♦KT983, ♣--<br />
N O S W<br />
Pass Pass 1♥ Pass<br />
1NT Pass 2♦ Pass<br />
2♠* Pass ?<br />
* starke Karohebung<br />
Unsere Hand hat großes Potential,<br />
aber es hängt sehr viel davon<br />
ab, ob der Partner verschwendete<br />
Treffwerte hat oder nicht. Falls<br />
er im Besitz von ♠K, einer guten<br />
Fünferkaro und Herzsingle ist,<br />
kann sogar ein Schlemm gehen.<br />
Sehen wir, auf welchem Weg unsere<br />
Experten das Problem zu lösen<br />
versuchen:<br />
Allan Simon: 5♦! Mein erster Gedanke<br />
war 3♠, aber ich würde auf<br />
3NT sowieso nicht passen. Ein typisches<br />
Partnerblatt wäre ♠xx, ♥Kx,<br />
♦Axxxx, ♣Kxxx oder so ähnlich.<br />
Lieber gleich 5♦ ansagen, vielleicht<br />
bekomme ich dann Pikangriff, eventuell<br />
sogar vom König.<br />
Jedenfalls pragmatisch, auch wenn er<br />
mit diesem Gebot in unserer Runde allein<br />
dasteht. Drei Experten zeigen ihre<br />
Kürze mit einem Splinter:<br />
Nedju Buchlev: 4♣! Ich kann genug<br />
Hände sehen, mit denen sogar noch 6♦<br />
gehen (z.B. single Coeur und Fünfertrumpf).<br />
Sollte man eine andere Wahrnehmung<br />
haben, kann man auch mit<br />
5♦ abschließen.<br />
Sebastian Reim: 4♣! Das muss Fünferkaro<br />
zeigen und Void in Treff. Sonst<br />
würde ich 3♠ bieten, wenn 3NT noch<br />
eine Option ist (mit 3-5-4-1). Wenn der<br />
Partner passende Werte hat, geht ein<br />
Schlemm: ♠xx, ♥Kx, ♦Axxxx, ♣Jxxx<br />
oder ♠Kxx, ♥x, ♦Axxxx, ♣Jxxx.<br />
Und diese Blätter sind alle noch kein Maximum.<br />
Hubert Obermair: 4♣! Wenn hier<br />
kein Splinter, wann dann? Alles gesagt<br />
:-)<br />
Ich finde das Zeigen der Kürze sowieso<br />
gut, der Ansatz von Sebastian, dass 4♣<br />
Chicane zeigen sollte, ist natürlich nicht<br />
von der Hand zu weisen.<br />
Der Rest des erlauchten Zirkels zeigt statt<br />
der Kürze lieber das Pikfragment:<br />
Christian Bernscherer: 3♠! Um<br />
meine Werte zu zeigen.<br />
Martin Schifko: 3♠! Das verneint<br />
einen Stopper in Treff. Sollten jetzt<br />
nicht 3NT kommen, macht das Board<br />
immer mehr Spaß.<br />
Tilman Seidel: 3♠! Blattbeschreibung,<br />
hier kann mit wenig Punkten<br />
bis zu Schlemm gehen (♠Kxx, ♥x,<br />
♦Axxxx, ♣Jxxx). Finde ich besser als<br />
Splinter mit 4♣, da ich möchte, dass<br />
Partners Pikholding ins Spiel kommt.<br />
Niko Bausback: 3♠! Zeigt ein gutes<br />
Dreierpik. Wenn man schon zu hoch<br />
ist, weil der Partner alle Werte in Treff<br />
hat, ist er schuld . Ein guter Partner<br />
hat ♠Kxx, ♥Kx, ♦Axxxx, ♣xxx oder<br />
ähnlich und wir machen Schlemm.<br />
Alle träumen von Partnerblättern ohne<br />
Treffwerte, das ist jetzt nicht so wahrscheinlich.<br />
Aber selbst mit ♠xx, ♥Kx,<br />
♦Axxxx, ♣QJxx wäre 6♦ noch ein erstrebenswerter<br />
Kontrakt.<br />
Gaby Cappeller: 3♠! Muss Kürze in<br />
Treff zeigen. Findet der Partner ein<br />
Coeurcuebid, steuere ich Schlemm an,<br />
sonst nur die Manche.<br />
Joachim Cappeller: 3♠! Dito.<br />
Maximilian Buchmayr: 3♠! Wenn<br />
der Partner wenig in Treff hat, rückt<br />
ein Schlemm immer näher. Der beste<br />
Weg, das herauszufinden, ist m.E. 3♠<br />
zu lizitieren, wenn der Partner mit<br />
3NT Treffwerte zeigt, bin ich nicht<br />
mehr so sehr schlemmwillig.<br />
3/<strong>2019</strong> | 39
♠ SPIEL- & LIZIT-TECHNIK<br />
Tino Terraneo: 3♠! Manche sage<br />
ich jedenfalls an, beginne daher mit<br />
Blattbeschreibung (zeige meine Verteilung).<br />
Mal sehen, wo das hinführt,<br />
vielleicht hat der Partner ausnahmsweise<br />
ein ideales Blatt dazu.<br />
Dietlind Angebrandt: 3♠! Sofern ich<br />
sicher bin, dass der Partner das als gute<br />
Pikwerte und nicht als Stopperfrage<br />
versteht – sollte so sein, dass das zeigt<br />
und nicht fragt, da man ja beide noch<br />
fehlenden Farben im dritten Stock ansagen<br />
könnte. Wenn jetzt nicht 3NT<br />
kommt (mit unbrauchbaren Treffwerten),<br />
suche ich noch ein Herzcuebid<br />
beim Partner für Schlemm.<br />
3♠ gefällt mir nicht so gut wie 4♣, weil<br />
es eben 3-5-4-1 zeigen sollte und wir das<br />
nicht haben (und auf allfällige 3NT vom<br />
Partner will man eh nicht passen). Daher<br />
denke ich, dass es so sein muss, dass<br />
ein Splinter hier Chicane zeigt (Analyse<br />
von Reimer). 1-5-4-3 hätten wir mit 3♣<br />
zeigen können, 2-5-4-2 mit 2NT. Tatsächlich<br />
hatte der Partner ♠Kxx, ♥x,<br />
♦AQxxx, ♣Jxxx und 6♦ waren aufgelegt.<br />
Die Hand stammt von der Wiener<br />
Mixedteam-Meisterschaft. In dem<br />
Match, an dem ich beteiligt war, wurde<br />
an beiden Tischen nur ein Teilkontrakt<br />
erreicht .<br />
Punkte: 4♣/3♠ 10; 5♦ 8;<br />
Problem 2<br />
Paarturnier, Teiler Süd,<br />
OW vulnerabel<br />
Süd hält:<br />
♠KQ83, ♥A, ♦J95, ♣97543<br />
N O S W<br />
--- --- Pass Pass<br />
1♦ Pass 1♠ Pass<br />
2♦ Pass 3♦ Pass<br />
3♠ Pass ?<br />
Das ist ein interessantes Problem<br />
aus einem Paarturnier in Amerika.<br />
Dass der Partner eine Sechserkaro<br />
zeigt und eine Dreierpik mit<br />
zarten Zusatzwerten, macht manche<br />
glücklich, manche weniger. Es<br />
scheint auch einige zu ihren Geboten<br />
animiert zu haben, dass Edelfarben<br />
im Paarturnier mehr zählen<br />
als Unterfarben. Die erste und<br />
größte Gruppe versucht, den Ball<br />
an den Partner zurück zu spielen.<br />
Tino Terraneo: 4♥! Partner hat<br />
ziemlich sicher eine Treffkürze, mit<br />
einer Sechserkaro geht vielleicht 6<br />
und Manche spiele ich sowieso. 3NT<br />
schließe ich aus.<br />
Dietlind Angebrandt: 4♥! Ich bin<br />
limitiert, da sollte der Partner keinen<br />
Höhenrausch bekommen, wenn ich<br />
am Weg zu 5♦ noch ein Cuebid einstreue.<br />
OW hatten viele Chancen, Herz<br />
zu lizitieren und taten es nicht – also<br />
hat der Partner ein paar davon und<br />
ist kurz in Treff. Natürlich könnte im<br />
Paarturnier 3NT der Top sein, aber es<br />
könnte mit einem Traumblatt beim<br />
Partner auch ein Schlemm gehen.<br />
Joachim Cappeller: 4♥! Als gepasste<br />
Hand kann der Partner nicht<br />
mehr von mir erwarten. Falls er die<br />
richtige Verteilung hat (Axx, xxxx,<br />
AKxxxx, - oder AJx, xx, AQTxxxx,<br />
x ist 5♦ oder sogar 6♦ gut, während<br />
4♠ bei einem 4-2-Stand vermutlich<br />
scheitern.<br />
Allan Simon: 4♥! Sagt der Partner<br />
drauf 4♠, passe ich und spiel im Moysian<br />
Fit. Wenn er 5♦ sagt, muss ich<br />
wohl oder übel auch passen. Bietet er<br />
hingegen 5♣, sage ich den Karoschlemm<br />
an. Vermutlich ist der Partner<br />
kurz in Treff, da die Gegner nie Herz<br />
lizitiert haben, obwohl sie das im ersten<br />
Stock hätten tun können.<br />
Sebastian Reim: 4♥! Trotz Paarturnier<br />
steuere ich einen Karokontrakt<br />
an. Damit sich 4♠ problemlos spielen,<br />
brauche ich stabile Karos und in Pik das<br />
Ass (besser AJx) beim Partner. Dann<br />
kann man auch 6♦ versuchen, wenn<br />
ein Single Treff vis-a-vis ist (recht<br />
wahrscheinlich mangels gegnerischer<br />
Herzgebote).<br />
Nedju Buchlev: 4♥! Cuebid auf dem<br />
Weg zu Manche oder Slam in Karo.<br />
Manche wollen in jeder Partie Slam spielen.<br />
4♥ ist ok, es könnte eine Art Choice of<br />
Games bedeuten. Im Paarturnier würde<br />
ich mein Heil eher in einem Pikkontrakt<br />
suchen, der scort selbst bei einem Stich<br />
weniger mehr Punkte:<br />
Martin Schifko: 4♠! Paarturnier, da<br />
möchte ich gerne 4♠ spielen. Selbst<br />
mit AJx, xx, ATxxxx, Ax 3NT beim<br />
Partner ist das ein guter Kontrakt,<br />
auch bei Pik 4-2. Anmerkung: eine<br />
zweite Herzrunde muss man ja nicht<br />
unbedingt schnappen.<br />
Christian Bernscherer: 4♠! Das<br />
sollte im Paarturnier gute Chancen<br />
auf einen guten Score haben.<br />
Klingt plausibel. Noch einer will Pik<br />
spielen, aber ohne zu viel Risiko:<br />
Hubert Obermair: Pass! Schnipp-<br />
Schnapp. Wird sich gut spielen. Karo<br />
ist unsere zweite Waffe bei Atoutangriff.<br />
Würde auch im Team keine Manche<br />
ins Auge fassen. 140 ist besser als<br />
130 und 170 besser als 150.<br />
Interessanter Ansatz. Die Partie wurde<br />
auf <strong>Bridge</strong>winners.com heftig diskutiert,<br />
auch in Hinblick darauf, ob 3♠ passbar<br />
ist. Die Meinungen waren geteilt, 40 %<br />
konnten sich Huberts Argumenten anschließen.<br />
Klar, wenn der halbe Saal Teilkontrakte<br />
in Karo spielt, sind wir mit Pik<br />
als Atout besser dran.<br />
Zwei andere Manchekontrakte werden<br />
flott angesagt:<br />
Tilman Seidel: 5♦! Partners wahrscheinlichste<br />
Verteilung ist 3-3-6-<br />
1. Dazu habe ich super Karten. Ich<br />
könnte 4♥ sagen, aber ein möglicher<br />
Schlemm ist es mir nicht wert, meine<br />
Manche durch das Verraten des Angriffs<br />
zu gefährden (bei Treffangriff<br />
haben wir schlechtere Chancen als<br />
bei Herzangriff).<br />
Gaby Cappeller: 5♦! Ich möchte nicht<br />
4♠ spielen und auch nicht 3NT. Der Partner<br />
ist unausgeglichen, für Schlemm<br />
müsste er Traumkarten haben.<br />
Das hat Hand und Fuß, ist aber doch<br />
mehr eine Teamturnieraktion. Als Paarturniergeier<br />
entpuppen sich:<br />
40 | 3/<strong>2019</strong>
SPIEL- & LIZIT-TECHNIK ♠<br />
Maximilian Buchmayr: 3NT! Alte<br />
<strong>Bridge</strong>lehrerweisheit: Im Zweifel<br />
sage 3NT. Ich glaube nicht, dass der<br />
4-3-Fit in Pik das Gelbe vom Ei ist.<br />
Niko Bausback: 3NT! Nachdem<br />
keiner der Gegner Herz geboten hat,<br />
habe ich vor der keine Angst. In Treff<br />
schützt mich meine Länge. Wenn der<br />
Partner 3-4-5-1 verteilt ist und 5♦ ein<br />
besserer Kontrakt, schiebe ich es aufs<br />
Paarturnier.<br />
Hamman’s Rule (whenever 3NT is a possible<br />
contract it has to be bid) könnte hier<br />
ins Auge gehen, wenn gegenüber wirklich<br />
3-3-6-1 aufgeht. Selbst mit dem aktuellen<br />
Partnerblatt (♠AJx, ♥Kxx, ♦AQTxxx,<br />
♣x) ist nicht klar, ob überhaupt eine<br />
Manche geht und wenn ja welche.<br />
Punkte: 4♥ 10; 5♦/4♠/3NT 9; Pass<br />
8; 4♦ 7<br />
Problem 3<br />
Paarturnier, Teiler Nord,<br />
NS vulnerabel<br />
Süd hält:<br />
♠J83, ♥--, ♦AKQ93, ♣K9876<br />
N O S W<br />
1♣ 3♥ ?<br />
Gab es in Problem 2 fünf verschiedene<br />
Antworten, so herrschte in<br />
Partie 3 eher Einigkeit unter den<br />
Experten: der Überruf der Gegnerfarbe<br />
war das Gebot der Stunde<br />
und wurde von mehr als zwei<br />
Drittel gewählt, meist ohne viel<br />
Kommentar:<br />
Joachim Cappeller: 4♥! Treff-Fit<br />
und Schlemminteresse<br />
Dietlind Angebrandt: 4♥! Verneint<br />
in meiner Welt nicht das Karocuebid,<br />
sondern bestätigt einfach den Fit. Ich<br />
will jetzt ein Pikcuebid vom Partner<br />
hören.<br />
Sebastian Reim: 4♥! Fit in Treff,<br />
mancheforcing, kein Interesse an 3NT.<br />
Nedju Buchlev: 4♥! Eindeutig Cuebid<br />
für Treff, Piks habe ich nicht (kein<br />
Negativkontra), Karos hätte ich mit<br />
4♦ angezeigt.<br />
Martin Schifko: 4♥! Forcing und Fit.<br />
Allan Simon: 4♥! Zeigt eine Fünfertreff<br />
und ein starkes Blatt. Höre ich<br />
4♠, wird die gute alte Josephine ausgegraben!<br />
Wie immer, wenn sie nicht viel zu sagen<br />
haben, haben sie auch nicht so arg viel<br />
nachgedacht über das Problem. Unser<br />
Partner kann leicht 4-4-2-3 verteilt sein<br />
mit nicht so sensationeller Treff und wir<br />
gewinnen einen alten Hut. Schlecht stehen<br />
wird die Partie überdies.<br />
Die drei anderen, die 4♥ bieten, begründen<br />
das etwas ausführlicher:<br />
Niko Bausback: 4♥! Zeigt eine gute<br />
Hand für Treff. Kontra gefällt mir<br />
nicht, das passt der Partner zu oft,<br />
wenn es falsch ist, und wenn er Pik<br />
bietet, bin ich auch nicht glücklich.<br />
Tilman Seidel: 4♥! Paarturnier hin<br />
oder her, ich verzichte auf 3NT und<br />
beschreibe mein Blatt. Beim Kontra<br />
ist mir zu heikel, dass es der Partner<br />
verwandelt, etwa mit 2-3-3-5. Und Pik<br />
steh ich als Antwort eh nicht durch,<br />
also kann ich gleich und ehrlich Treff<br />
heben und meine Kontrolle zeigen.<br />
Hubert Obermair: 4♥! Bis hierher<br />
nicht zu schwer. X muss eine Viererpik<br />
zeigen. Ob ich allerdings die<br />
immense Stärke meiner Unterfarben<br />
korrekt beschreibe? So gesehen wäre<br />
4♦ eine Alternative. Diese Hand ist<br />
das ewige Thema, teile ich mit oder<br />
kann ich Entscheidendes vom Partner<br />
erfahren? Schlussendlich läufts darauf<br />
hinaus, wie exakt ein System vereinbart<br />
ist, und wenn man international<br />
spielen will, sollten Sequenzen<br />
wie diese kein Problem darstellen.<br />
Niko und Tilman erwähnen Kontra als<br />
Alternative, Hubsi 4♦. Für diese Antworten<br />
kann sich der Rest unseres Panels<br />
begeistern. Odd man out:<br />
Maximilian Buchmayr: 4♦! Gefällt<br />
mir besser als 4♥. Ab und zu kann<br />
man auch seine Farben lizitieren,<br />
oder?<br />
Ja eh.<br />
Tino Terraneo: Kontra! Nach langem<br />
Leiden (beim LizitMeisterLizit<br />
wird ja Hesitation wohl erlaubt sein<br />
). Finde alles grauslich, insbesondere<br />
wenn der Partner passt ... Aber<br />
falls nicht, bin ich gut dabei, besonders<br />
nach 4 in UF. Den besten Fit gefunden<br />
und mit 4♥ eine schöne Fortsetzung.<br />
Gaby Cappeller: Kontra! Will was hören<br />
(um eventuell 6♣ zu erreichen).<br />
Christian Bernscherer: Kontra! Ich<br />
überlege zwischen X, 4♦ und 4♥.<br />
Gegen Kontra spricht die mickrige<br />
Dreierpik und auch das Herzchicane.<br />
Dafür ist es flexibel. Daher Kontra,<br />
die anderen Gebote schließen 3NT als<br />
Endkontrakt aus.<br />
Ein enorm schwieriges Problem, wenn<br />
man es genauer betrachtet. Der Partner<br />
hatte ♠AKQ4, ♥J753, ♦76, ♣Q53, und<br />
kein einziger Manchekontrakt war erfüllbar,<br />
am ehesten noch 4♠. Karo stand<br />
5-1, Pik 4-2, man hatte auch zwei Treffverlierer.<br />
Auf <strong>Bridge</strong>winners.com sprachen<br />
sich 80 % für das Cuebid aus.<br />
Punkte: 4♥ 10; Kontra 9; 4♦ 8; 5♣ 6<br />
Problem 4<br />
Paarturnier, Teiler Nord,<br />
keiner vulnerabel<br />
Süd hält:<br />
♠T5, ♥A984, ♦AJ, ♣T9876<br />
N O S W<br />
1♠ Pass 1NT Kontra<br />
Rekontra* 2♣ Kontra 2♦<br />
Pass Pass ?<br />
* Punkte<br />
Die Grundsatzfrage ist hier, ob<br />
wir im Forcing sind oder nicht.<br />
Unsere Experten sagen durch die<br />
SINGLE<br />
DOBULE<br />
TRIBLE<br />
DIAMOND<br />
3/<strong>2019</strong> | 41
♠ SPIEL- & LIZIT-TECHNIK<br />
Bank ja, das wäre wohl auch allgemein<br />
gültig, nachdem der Partner<br />
durch sein Rekontra Zusatzstärke<br />
gezeigt hat. Wie wir uns jetzt aus<br />
der Affäre ziehen, ist unklar, daher<br />
gibt es nicht weniger als sechs!<br />
verschiedene Gebote, die in Erwägung<br />
gezogen werden.<br />
Die größte Gruppe zeigt den Karostopper:<br />
Hubert Obermair: 2NT! Einfach<br />
normal – einfach logisch. Bin ja im<br />
Forcing. Unanimous würden sie in<br />
der <strong>Bridge</strong> World sagen. Oder glaubst<br />
du, dass unsere Expertenrunde was<br />
anderes Exotisches erfinden wird?<br />
2♥ müsste fünf Stück zeigen.<br />
Tja, mein Lieber, unanimous sieht anders<br />
aus . Aber du bist bei der Mehrheit dabei,<br />
immerhin etwas.<br />
Tino Terraneo: 2NT! Bin im Forcing,<br />
Kontra eher nicht, Gegner könnte einen<br />
5-4-Fit gefunden haben. Irgendwie<br />
werde ich schon ein paar Stiche<br />
zusammenkratzen, einen etwaigen<br />
Herzfit können wir auch noch finden,<br />
obwohl die Farbe wahrscheinlich<br />
schlecht steht.<br />
Allan Simon: 2NT! Nicht 3NT, um<br />
dem Partner noch die Chance zu geben,<br />
mit 3♥ oder 3♠ einen Farbkontrakt<br />
vorzuschlagen. Die Ohne muss<br />
sowieso von meiner Seite gespielt<br />
werden, falls der Partner in Karo Qx<br />
oder Txx hat.<br />
Sebastian Reim: 2NT! Mit Minimum<br />
würde ich 2♠ bieten. Im Paarturnier<br />
muss ich die knappen Partien<br />
nicht im Alleingang ansagen.<br />
Niko Bausback: 2NT! Passen darf<br />
ich wohl nicht, oder? Kontra würde<br />
ich mit einem Dreierkaro sagen,<br />
2♥ wäre ein Fünfer. 2NT zeigt nach<br />
meinem Verständnis auch eine gute<br />
Hand, sonst würde man sich in 2♠<br />
rauswinden.<br />
Hat alles Hand und Fuß und ist unmissverständlich.<br />
9/10 Punkte, Stopper in<br />
Karo und für andere Optionen als Ohne<br />
offen.<br />
Unbedingt Manche spielen möchte:<br />
Gaby Cappeller: 3NT! Partner hat<br />
wahrscheinlich überall Figuren und<br />
ein regelmäßiges Blatt mit 15-16<br />
Punkten.<br />
Wirst du alles brauchen, wenn du nur<br />
einen Karostopper hast.<br />
Zwei Experten versuchen, flexibel zu sein:<br />
Dietlind Angebrandt: Kontra! Verstehe<br />
ich als Vorschlag, den der Partner<br />
mit einem geeigneten Holding<br />
verwandeln soll. Falls der Gegner<br />
nicht über die Manche fällt, hätten<br />
wir vielleicht gar keine gewonnen.<br />
Christian Bernscherer: Kontra! Das<br />
sollte in dieser Situation (Ich bin forciert<br />
und in letzter Position) kooperativ<br />
sein.<br />
Sollte es vielleicht, die Frage ist nur, ob<br />
der Partner das verstehen wird. AJx in<br />
Karo wäre schon angenehmer als AJ sec.<br />
Bescheiden bleiben drei aus unserer<br />
Gruppe:<br />
Tilman Seidel: 2♠! Partner hat keine<br />
Viererkaro, +300 ist unwahrscheinlich.<br />
Ich bin optimistisch, dass wir 2♠<br />
gewinnen. Kontra wäre eine Option,<br />
sollte aber a tempo erfolgen, um ethische<br />
Probleme zu vermeiden.<br />
Mit 24+ Punkten könnte ich mir auch<br />
vorstellen, 2♠ zu gewinnen, aber vielleicht<br />
auch mehr.<br />
Joachim Cappeller: 2♠! West hat<br />
vermutlich 4-6 in den roten Farben,<br />
Kontra scheint mir zu verwegen.<br />
Na ja, wenn West wirklich zehn rote Karten<br />
hat, steht die Pik vermutlich 5-1 und<br />
das Abspiel in diesem Kontrakt wird den<br />
Partner fordern.<br />
Martin Schifko: 2♠! Ein double Pik<br />
hatte ich bis dato noch nicht gezeigt.<br />
Wenn die Partie wirklich scheußlich<br />
steht, wäre es dem Partner vielleicht<br />
auch lieber gewesen, du hättest es nicht<br />
gezeigt .<br />
Zwei Einzelgänger haben wir auch:<br />
Maximilian Buchmayr: 2♥! Ich<br />
glaube nicht, dass das unbedingt fünf<br />
Stück zeigen muss, weil ich vorher<br />
schon 2♣ kontriert habe. Daher: nach<br />
der Enttäuschung, dass der Partner<br />
2♦ nicht kontrieren konnte, versuche<br />
ich, mein Blatt weiter zu beschreiben.<br />
Recht interessant, diese Sichtweise. Fragt<br />
sich nur, ob dein Partner da auf deiner<br />
Wellenlänge ist.<br />
Nedju Buchlev: 3♦! Nicht 3NT, um<br />
den eventuellen Coeurfit nicht zu<br />
verlieren.<br />
Mutig.<br />
An der Vielzahl der möglichen Aktionen<br />
sieht man, dass da keine allgemein gültige<br />
Praxis herrscht, wie man mit solchen<br />
Situationen umgeht. Ich finde 2NT das<br />
ausgewogenste Gebot, man muss nicht zur<br />
Manche forcieren, aber auch nicht ganz<br />
arg bremsen. Kontra ist flexibel, aber eben<br />
nur, wenn es der Partner auch so versteht.<br />
Seine Hand war ♠AK874, ♥KJ74, ♦76,<br />
♣KJ. 4♥ waren bei gutem Handspiel erfüllbar<br />
(West war 2-4-5-2 verteilt).<br />
Punkte: 2NT 10; Kontra/2♥ 9;<br />
2♠/3♦ 8; 3NT 7; Pass 4<br />
Problem 5<br />
Teamturnier, Teiler Süd,<br />
NS vulnerabel<br />
Süd hält:<br />
♠A42, ♥K, ♦AQJ7, ♣AQT76<br />
N O S W<br />
--- --- 1♣ 1♠<br />
Pass 3♠* ?<br />
* 5-8 Punkte, Viererpik<br />
Alles läuft auf die Frage hinaus,<br />
ob man noch an einen eigenen<br />
Kontrakt glaubt, weil der Partner<br />
doch klarerweise kurz in Pik ist.<br />
Oder ob wir uns mit dem begnügen,<br />
was wir gegen 3♠ bekommen,<br />
wenn überhaupt. Fast alle aus unserer<br />
Runde glauben in der einen<br />
42 | 3/<strong>2019</strong>
SPIEL- & LIZIT-TECHNIK ♠<br />
oder anderen Form an ihr Glück.<br />
Die Ausnahme:<br />
Allan Simon: Pass! Alles deutet darauf<br />
hin, dass unser Partner ein ganz<br />
miserables Blatt hat. Trotz der Pikkürze<br />
war er außerstande, ein Negativkontra<br />
oder eine schwache Hebung<br />
rauszuwürgen. Wenn ich jetzt kontriere,<br />
dann bietet er sicher 4♥. Na<br />
Mahlzeit, da verteidige ich lieber 4♠.<br />
4♥ tät mir auch nicht das Herzerl wärmen.<br />
Aber es gibt vielleicht grünere Wiesen<br />
als diese .<br />
Matin Schifko: 4♦! Partner hält<br />
ein Single Pik, sofern man den Gegner<br />
ernst nehmen kann. Sollte 3NT<br />
gehen, dann gewinne ich auch 5 in<br />
Unterfarbe. Umgekehrt trifft das aber<br />
nicht unbedingt zu.<br />
Klingt logisch.<br />
Tilman Seidel: 4♦! Auweh, sehr<br />
unangenehm! Aber ich habe zu viel<br />
zum passen und will keine Herz hören<br />
(außer der Partner sagt sie über<br />
4♦ an). Das fast sichere Piksingle<br />
beim Partner lässt doch Hoffnung auf<br />
einen Fit in einer Unterfarbe aufkommen,<br />
wo dann auch leicht die Manche<br />
drin sein kann.<br />
Tino Terraneo: 4♦! Werde schon einen<br />
Fit haben, jetzt kann ich auch auf<br />
4♥ passen, was nach einem Kontra<br />
von mir nicht so leicht wäre.<br />
Niko Bausback: 4♦! Einen König<br />
und ein Fit, dann sollte 5♣ oder 5♦<br />
eine gute Wette sein. Kontra würde<br />
zu 4♥ führen und in 3NT brauche<br />
ich auch einen König und dann noch<br />
einen Schnitt oder so.<br />
Hubert Obermair: 4♦! Einfach ehrlich,<br />
einfach Jörg würde Bernd sagen.<br />
Der ist mit Doris ja zurzeit gut in Form.<br />
Bravo, wie gesagt, für Routiniers ist<br />
diese Hand wie aufgemalt. Erfreulich,<br />
ohne große Kopfschmerzen ...<br />
Christian Bernscherer: 4♦! Der<br />
Partner ist ja wohl sehr schwach, da<br />
er die Verteilung für ein Negativkontra<br />
hätte. Ich sage 4♦, das ist zwar<br />
nicht optimal, weil es über die Treff<br />
geht, aber Kontra scheidet wegen der<br />
nicht vorhandenen Herz aus und 3NT<br />
scheint chancenlos.<br />
Die beiden deutschen Expartner sehen<br />
das auch so:<br />
Sebastian Reim: 4♦! Mit dem „fotografierten“<br />
single Pik beim Partner<br />
sollten wir irgendwo einen Fit haben.<br />
Ich zeige einfach meine Längen.<br />
Nedju Buchlev: 4♦! Hat den Vorteil,<br />
dass der Partner mit Null und Karopräferenz<br />
passen kann und wird.<br />
Sollte er lange Coeurs haben, kann<br />
er die jetzt anbieten. Wer unbedingt<br />
in einer UF-Manche sein will, könnte<br />
auch 4NT bieten und so die Karos<br />
zeigen.<br />
Dieses Gebot wählt DEA (das E steht für<br />
Edith):<br />
Dietlind Angebrandt: 4NT! Mit<br />
mindestens neun Pik beim Gegner<br />
werden wir doch in einer Unterfarbe<br />
einen Fit haben, dann genügt ganz<br />
wenig beim Partner für die Manche.<br />
Vielleicht sagt der Gegner auch ohnehin<br />
5♠.<br />
Hätte er vielleicht, dann immer hin für<br />
+300. 5♣ wären grad gegangen.<br />
Einige versuchen 3NT, mit verschiedener<br />
Intention:<br />
Gaby Cappeller: 3NT! Gemeint als<br />
starke Hand ohne Coeurs in der Hoffnung,<br />
dass der Partner das erkennt.<br />
Joachim Cappeller: 3NT! Sekundäre<br />
Karo tät ich damit gerne durchgeben.<br />
Aber 3NT könnte auch ♠Ax, ♥?, ♦?,<br />
♣AKQJxxx zeigen.<br />
Eben, der Partner wird mit seinem Yarborough<br />
eventuell schockstarr passen.<br />
Maximilian Buchmayr: 3NT! Alte<br />
<strong>Bridge</strong>lehrerweisheit: Im Zweifel sage<br />
3NT.<br />
Könnte sein, dass du ganz schön alt ausschaust,<br />
wenn du den Dummy siehst <br />
Der war nämlich ♠5, ♥J872, ♦T76,<br />
♣98532. Die Unterfarbenkönige standen<br />
umweltfreundlich, der in Treff blank<br />
davor, der in Karo dahinter. 5♣ war ein<br />
Aufleger, wurde aber in den meisten Fällen<br />
nicht erreicht, wenn der Gegner nicht<br />
zu heftig preemptierte.<br />
Punkte: 4♦ 10; 4NT 9; 3NT 8; Pass 7<br />
Problem 6<br />
Teamturnier, Teiler Nord,<br />
keiner vulnerabel<br />
Süd hält:<br />
♠A4, ♥KT5, ♦J8764, ♣Q97<br />
N O S W<br />
2♥* 3♣ 3♥ Kontra**<br />
Pass 4♣ Pass 4♦<br />
Pass 5♣ Pass Pass<br />
Pass<br />
* Zweifärber mit Herz und beliebiger<br />
zweiter Farbe, 6-9 Punkte<br />
** Takeout<br />
Klarerweise geht aus der Bietfolge<br />
hervor, dass der Partner die Edelfarben<br />
hat. Welche man jetzt ausspielt,<br />
ist vielleicht Geschmackssache,<br />
aber in der Praxis machte<br />
es einen Unterschied von drei Stichen.<br />
Tilman Seidel: ♠A! Falls unsere Stiche<br />
in Pik sind (das muss Partners<br />
zweite Farbe sein), dann holen wir<br />
sie gleich; falls in Herz, habe ich vielleicht<br />
noch eine Chance; übel ist es,<br />
wenn er in beiden Edelfarben nur die<br />
Dame hat, dann wäre Herz sicher besser<br />
gewesen.<br />
Ich halte das für eine profunde Analyse.<br />
Sieben weitere Experten wählen das Ausspiel<br />
von ♠A, meist fällt ihnen dazu auch<br />
etwas ein.<br />
Martin Schifko: ♠A! ♥A sollte nicht<br />
davonlaufen, wenn wir es haben, ♠K<br />
schon, wenn wir es nicht haben. Die<br />
Karo bietet Abwürfe.<br />
Right said Fred.<br />
SINGLE<br />
DOBULE<br />
TRIBLE<br />
DIAMOND<br />
3/<strong>2019</strong> | 43
♠ SPIEL- & LIZIT-TECHNIK<br />
Maximilian Buchmayr: ♠A! Wir<br />
müssen Stiche auscashen, bevor etwas<br />
auf die Karo verschwindet. Nach<br />
dem ♠A, einem Blick auf den Tisch<br />
und der Marke des Partners weiß ich,<br />
ob ich Pik oder Herz nachspielen soll.<br />
Sollte das ♠A geschnappt werden, beantrage<br />
ich eine Neumischung des<br />
Boards.<br />
Nedju Buchlev: ♠A! Dummy hat<br />
sowas wie 4-1-5-3. Wenn ich nicht<br />
Pik ausspiele, kann der Alleinspieler<br />
seine Verlierer dort auf die Karo abwerfen.<br />
Gaby und Joachim Cappeller: ♠A!<br />
Scheint sich um Edelfarben beim Partner<br />
zu handeln, ich spiele stichfest<br />
aus!<br />
Hubert Obermair: ♠A! Ich schau<br />
einmal den Dummy an, dann entscheide<br />
ich, was ich weiterspiele.<br />
Sebastian Reim: ♠A! Sonst gehen<br />
nach zwei Atoutrunden eventuell die<br />
Pikverlierer auf die Karo des Tisches.<br />
Richtig, Reimer, genau so wäre es gewesen.<br />
Wenn wir davon ausgehen,<br />
dass die Gegner in einer unserer Farben<br />
eine Kontrolle haben, wird das<br />
Herzausspiel weniger attraktiv.<br />
Christian Bernscherer: ♠A! Offenbar<br />
ist Pik die zweite Farbe meines<br />
Partners. Für den Fall, dass er in Karo<br />
Chicane ist, muss ich stichfest ausspielen.<br />
Stimmt.<br />
Aber auch die drei, die Herz ausspielen,<br />
haben ihre Argumente:<br />
Dietlind Angebrandt: ♥5! Könnte<br />
ich mich drauf verlassen, dass der<br />
Partner in erster Hand einen Zweifärber<br />
hat, der „etwas gleich schaut“<br />
und er daher entweder den ♠K oder<br />
das ♥A hat oder beides, dann hätte<br />
ich das kontriert und das ♠A ausgespielt,<br />
damit der Gegner nicht Pik auf<br />
Karo abwerfen kann, sollte uns ♥A<br />
fehlen. Hat der Partner aber weder<br />
♠K noch ♥A, so ist ♠A schlecht und<br />
kann die Partie schenken, wenn der<br />
Gegner den ♠K in der Hand hat oder<br />
die Karos blockieren und er ein Entree<br />
zum Tisch bekommt, bevor unser<br />
Herzstich etabliert ist.<br />
Klingt kompliziert, könnte aber natürlich<br />
auch so sein.<br />
Allan Simon: ♥5! Keine Ahnung, der<br />
Partner hat vielleicht Herz und Pik.<br />
Aber nach dem Kontra von West finde<br />
ich das Herzinvit weniger riskant als<br />
das ♠A.<br />
Niko Bausback: ♥5! Pik ist gut, wenn<br />
der Partner den König hat und der Gegner<br />
mir die ♣Q rausschneiden kann,<br />
oder wenn man dann noch rechtzeitig<br />
auf Herz wechseln kann. Herz ist<br />
gut, wenn ein Stich entwickelt werden<br />
kann, bevor der auf die Pik verschwindet.<br />
Häufig hat der Alleinspieler<br />
das nicht nötig, weil er eh in Karo<br />
Abwürfe hat. Herz ist auch gut, wenn<br />
der Partner das Ass hat und ♠Q und ♠J<br />
und der Alleinspieler den König. Karo<br />
ist gut, wenn der Partner schnappen<br />
kann, das ist unwahrscheinlich. Für<br />
Herz spricht, dass keiner Ohne lizitieren<br />
wollte.<br />
Ich kann die Argumente von euch verstehen,<br />
würde aber den ♠K wenn dann<br />
LizitMeisterLizit<br />
Einsender<br />
Top 10 P Klub<br />
Braunecker Antal 60 PBC Graz<br />
Steiner Peter 57 PBC Graz<br />
Winkler Robert 57 PBC Graz<br />
Götz Renate 57 BCP<br />
Koblmüller Max 54 BC.AT<br />
Lipp Peter 54 PBC Graz<br />
Lang Monika 53 PBC Graz<br />
Turcsanyi Manuela 52<br />
BC Wien<br />
Hammer Mathias 51 PBC Graz<br />
Pichler Ingrid 51 BC.AT<br />
am Tisch vermuten, der hat mit seinem<br />
Kontra Pik gezeigt.<br />
Einer fehlt noch. Der hat ein wahrhaft<br />
atemberaubendes Ausspiel gefunden, das<br />
auch in vielen Jahren noch nicht zu toppen<br />
sein wird:<br />
Tino Terraneo: ♣7! Wird zwar einen<br />
Stich kosten, und ich werde der einzige<br />
sein, der so blöd ausspielt, aber<br />
ich hoffe, zeitig genug nochmals dran<br />
zu kommen und Schnapper zu verhindern.<br />
Bester, dein Ausspiel kostet nicht einen<br />
Stich, sondern vier. Das ist zwar kein Rekord,<br />
aber es hat schon eine gewisse tragische<br />
Dimension .<br />
In Wahrheit hatte der Partner ♠K8532,<br />
♥QJ9732, ♦--, ♣83. Pikausspiel führte<br />
zu drei Fallern, wenn man mit Karo fortsetzte,<br />
Herzausspiel brachte dem Gegner<br />
elf Stiche, denn die Blätter von West<br />
(QJxx, Ax, AQTxxx, x) und Ost (xx, xx,<br />
Kx, AKJTxxx) waren wohl nicht ganz so,<br />
wie es unsere Experten erwartet hätten.<br />
Punkte: ♠A 10; ♥K/♥x 8; ♦x 5; ♣x 4<br />
Also das waren doch recht spannende<br />
Hände, ich hoffe, sie haben den Experten<br />
und den Einsendern Spaß gemacht.<br />
Top 5 nach<br />
3 Ausgaben P Klub<br />
Lang Monika 154 PBC Graz<br />
Hammer Matthias 150 PBC Graz<br />
Jönsson Torbjörn 150 BC Austria<br />
Götz Renate 147 BCP<br />
Eipeldauer Günter 145 MBC<br />
44 | 3/<strong>2019</strong>
SPIEL- & LIZIT-TECHNIK ♠<br />
LÖSUNGEN DER EXPERTEN:<br />
Nr.1 Nr.2 Nr.3 Nr.4 Nr.5 Nr. 6 Punkte<br />
Sebastian Reim 4♣ 4♥ 4♥ 2NT 4♦ ♠A 60<br />
SINGLE<br />
DOBULE<br />
TRIBLE<br />
DIAMOND<br />
Hubert Obermair 4♣ P 4♥ 2NT 4♦ ♠A 58<br />
Nedju Buchlev 4♣ 4♥ 4♥ 3♦ 4♦ ♠A 58<br />
Niko Bausback 3♠ 3NT 4♥ 2NT 4♦ ♥5 57<br />
Christian Bernscherer 3♠ 4♠ X X 4♦ ♠A 57<br />
Martin Schifko 3♠ 4♠ 4♥ 2♠ 4♦ ♠A 57<br />
Tilman Seidel 3♠ 5♦ 4♥ 2♠ 4♦ ♠A 57<br />
Dietlind Angebrandt 3♠ 4♥ 4♥ X 4NT ♥5 56<br />
Joachim Cappeller 3♠ 4♥ 4♥ 2♠ 3NT ♠A 56<br />
Maximilian Buchmayr 3♠ 3NT 4♦ 2♥ 3NT ♠A 54<br />
Allan Simon 5♦ 4♥ 4♥ 2NT Pass ♥5 53<br />
Gaby Cappeller 3♠ 5♦ X 3NT 3NT ♠A 53<br />
Tino Terraneo 3♠ 4♥ X 2NT 4♦ ♣7 53<br />
Erstmals haben wir einen Sieger, der auch das Punktemaximum<br />
für sich verbuchen konnte, nämlich Sebastian<br />
Reim aus Deutschland. Herzliche Gratulation zu einer<br />
überragenden Performance. Aber auch Hubert Obermair<br />
und ein weiterer Deutscher, Nedju Buchlev, waren mit 58<br />
Punkten nahe dran.<br />
Besten Dank jedenfalls an mein Konsortium und auch an<br />
die Leser, die durch den Wechsel im BM diesmal nicht so<br />
zahlreich eingesendet haben. Es ist aber zu hoffen, dass<br />
sich das ab der nächsten Ausgabe wieder einpendelt.<br />
In eigener Sache<br />
WER arbeitet im Bereich Werbung, PR,<br />
Media z.B. Zeitschriften, ORF, etc. und<br />
möchte mit seinem Know-how, seinem<br />
beruflichen Netzwerk und/oder seiner<br />
Freizeit dazu beitragen, dem <strong>Bridge</strong>sport<br />
wieder zu seinem richtigen Stellenwert zu<br />
verhelfen?<br />
WER ist bereits im wohlverdienten Ruhestand<br />
und möchte einen Teil der ungewohnten<br />
Freizeit dafür verwenden,<br />
um mit seinem Know-how, seiner langen<br />
Lebenserfahrung und den Kontakten aus<br />
seinem Berufsleben – oder einfach mit der<br />
vorhandenen Zeit – dazu beitragen, dem<br />
<strong>Bridge</strong>sport wieder zu seinem richtigen<br />
Stellenwert zu verhelfen?<br />
3/<strong>2019</strong> | 45
♠ SPIEL- & LIZIT-TECHNIK<br />
LIZIT<br />
MEISTER<br />
LIZIT<br />
Die neuen Aufgaben für ÖBM 4/19<br />
DAS BRIDGEQUIZ VON ANDREAS BABSCH<br />
Problem 1<br />
Teamturnier, Teiler West,<br />
keiner vulnerabel<br />
Süd hält:<br />
♠Q762, ♥JT873, ♦J9, ♣K3<br />
Problem 2<br />
Paarturnier, Teiler Süd,<br />
NS vulnerabel<br />
Süd hält:<br />
♠983, ♥A976, ♦A95, ♣AQ7<br />
Problem 3<br />
Teamturnier, Teiler Süd,<br />
OW vulnerabel<br />
Süd hält:<br />
♠5, ♥J984, ♦--, ♣AKQJ9876<br />
N O S W<br />
--- --- --- 1♥<br />
2♦ Pass Pass 2♥<br />
Kontra Pass ?<br />
N O S W<br />
--- --- 1♣ Pass<br />
1♥ 1♠ 2♥ 2♠<br />
4♥ 4♠ ?<br />
N O S W<br />
1♣ Pass 1♥ Pass<br />
?<br />
Dein Gebot?<br />
Dein Gebot?<br />
Dein Gebot?<br />
Problem 4<br />
Paarturnier, Teiler Ost,<br />
NS vulnerabel<br />
Süd hält:<br />
♠AQJ863, ♥972, ♦T93, ♣J<br />
N O S W<br />
--- 1♥ 2♠ Pass<br />
3NT Pass Pass 4♣<br />
Kontra Pass ?<br />
Problem 5<br />
Paarturnier, Teiler Nord,<br />
beide vulnerabel<br />
Süd hält:<br />
♠AJ965, ♥AQJ63, ♦J6, ♣7<br />
N O S W<br />
1♦ Pass 1♠ Pass<br />
3♦ Pass 3♥ Pass<br />
3NT Pass ?<br />
Problem 6<br />
Teamturnier, Teiler Süd,<br />
beide vulnerabel<br />
Süd hält:<br />
♠AJ74, ♥J7, ♦KJ94, ♣QJ9<br />
N O S W<br />
--- --- 1♦ 1♠<br />
Pass 2♣ Pass 3♥*<br />
Pass 3NT alle passen<br />
* natürlich, 5-4 oder 6-4<br />
in Edelfarben<br />
Dein Gebot?<br />
Dein Gebot?<br />
Dein Ausspiel?<br />
Das Grundsystem ist Better Minor mit 5er-Edelfarben. 2 über 1 ist Gameforcing, außer der Antworter<br />
wiederholt seine Farbe. 15-17 1NT-Eröffnung, 2♣ allgemeines Forcing, 2♦/♥/♠ Weak Twos.<br />
Splinter, Negativkontras bis 3♠ und forcing Freebids.<br />
Sollte dieses Gerüst an Geboten nicht genügen, so gibt es eine Erklärung.<br />
Einsendeschluss: 30.9.<strong>2019</strong> an ababsch@hotmail.com<br />
46 | 3/<strong>2019</strong>
READERS‘ CORNER ♥<br />
Helmut E. Münch<br />
Chefredakteur<br />
redaktion@bridgemagazin.at<br />
READERS‘ CORNER<br />
IHR AUFTRITT, BITTE!<br />
WIR MACHEN DAS MAGAZIN JA EIGENTLICH FÜR SIE!<br />
Diese neue Kolumne soll Ihnen eine Plattform bieten. Sie haben verschiedene Möglichkeiten<br />
sich einzubringen.<br />
BEITRÄGE BITTE AN: READERSCORNER@BRIDGEMAGAZIN.AT<br />
Vielleicht ist diese Kolumne ja auch die wichtigste im neuen<br />
ÖBM?! Letztlich geht es ja um uns, die <strong>Bridge</strong>spieler! Ob<br />
Anfänger oder Grandmaster, wir haben alle etwas gemeinsam:<br />
Wir lieben <strong>Bridge</strong>!<br />
Und es geht um die Rahmenbedingungen, unter denen<br />
wir unsere Leidenschaft jetzt ausleben und wie wir es in<br />
der Zukunft tun wollen. Ich persönlich bin der Meinung,<br />
niemand hat alleine mehr Ideen, Ver besserungsvorschläge<br />
und Lösungsansätze (für Probleme, die vielleicht noch<br />
nicht einmal erkannt wurden) als eine ganze Community.<br />
Wie können wir <strong>Bridge</strong> gemeinsam wieder zu einem größeren<br />
Stellenwert verhelfen?<br />
Doch zunächst einmal bitten wir Sie um Nachsicht. Dies<br />
ist unsere erste Ausgabe, es werden Fehler passieren (passiert<br />
sein), es wird vielleicht noch nicht alles so geklappt<br />
haben, wie wir uns das vorgestellt haben!<br />
Machen Sie uns ruhig darauf aufmerksam. Schreiben Sie<br />
uns, wie Ihnen das neue ÖBM gefällt, was Ihnen besonders<br />
oder auch nicht gefällt und was Ihnen vielleicht noch fehlt.<br />
Wenn es möglich ist, werden wir Ihre Wünsche realisieren.<br />
Sie können mit vollem Namen posten, wir anonymisieren<br />
Ihren Leserbrief aber auch, wenn Sie das möchten. Gerne<br />
können Sie uns Anregungen oder Ideen schreiben, die gar<br />
nicht veröffentlicht, sondern nur vermittelt werden sollen.<br />
Wir können sie ja auch ohne Veröffentlichung aufgreifen.<br />
Vorbehalten müssen wir uns allerdings unter den einlangenden<br />
Beiträgen eine Auswahl zu treffen, sie zu kürzen<br />
oder ohne Angaben von Gründen nicht abzudrucken.<br />
Auch in diesem Fall haben wir Ihren Input sicher gelesen<br />
und nehmen ihn ernst.<br />
Wir freuen uns auf Ihr Feedback – und über<br />
Ihr Engagement!<br />
„Unser“ 1. Leserbrief – repliziert noch auf die Ausgabe<br />
1/19. Wir veröffentlichen ihn – ein schöner Übergang!<br />
Betr.: Artikel v. F. Babsch aus <strong>Magazin</strong> 1/19<br />
Vor kurzem habe ich spät, aber doch den interessanten<br />
Artikel über die „Karo 9“ gelesen. Wenige<br />
Tage später, am 26.3. im „Club mit Freunden“ bekam<br />
ich auf W (vul/non), eine undankbare Austeilung,<br />
mit der ich leider 4 H spielen mußte, 3 SA<br />
wären einfacher gewesen. In beiden Kontrakten<br />
macht man 10 Stiche (bei 3 SA nur mit Harakiri-Stil<br />
zu erfüllen). Ich fiel 1x, weil ich den Wert<br />
der Karo 9 nicht erkannte:<br />
N: D76 / 10843 / KB876 / K<br />
O: B53 / A5 / A942 / AD63<br />
S: KT42 / 92 / 53 / BT875<br />
(Dealer) W: A98 / KDB76 / DT / 947<br />
Angriff H3, 4x ausatoutiert, K Dame vorgespielt:<br />
gedeckt, Karo Ass, K 2 nachgespielt – 10 gedeckt<br />
mit Bube, Pik-Nachspiel gestochen, Treff-Schnitt,<br />
auf K9 verschwindet der Treff-Verlierer.<br />
Ich hwar leider nicht Optimist genug, beide Karo-Figuren<br />
und Treff-König auf Nord zu vermuten!<br />
Man sollte ganz einfach immer auf die einzig<br />
mögliche Verteilung spielen, wenn man in einem<br />
schlechten Kontrakt ist!<br />
Norbert Großmann / ÖBV-Mitglied 2870<br />
3/<strong>2019</strong> | 47
♠♥ SPIEL- DORT WO’S UND LIZITTECHNIK<br />
ABGEHT – UNSERE CLUBS STELLEN SICH VOR!<br />
<strong>Bridge</strong> Club<br />
Thermenland<br />
<strong>Bridge</strong> in<br />
Fürstenfeld<br />
Der Klub wurde am 1. April (kein Scherz – auch wenn<br />
auf der Homepage der 23. März steht) 2013 gegründet.<br />
Gerald Lackner war mit den Möglichkeiten seine Ideen<br />
in Graz zu realisieren nicht mehr zufrieden. Die Folge:<br />
„Ich gründe mit meiner Frau Senta einen eigenen<br />
Klub!“ Gesagt, getan. Das Haus in Graz wurde verkauft<br />
und ein total verwildertes „eingewachsenes“ (© einheimischer<br />
Polizist in Fürstenfeld) Haus gekauft und<br />
hergerichtet. Die Konzeption erlaubt neben dem eigenen<br />
wunderschönen Wohnen einen <strong>Bridge</strong>betrieb bis<br />
zu 14, 15 Tische. Parkplatz ist ausreichend vorhanden.<br />
DER ETWAS ANDERE BRIDGE-KLUB<br />
Zum Start hatte der Klub 13 Mitglieder (bedeutet nicht<br />
immer Pech), heute ca. 90 – Tendenz steigend! Was ist<br />
das Erfolgsgeheimnis?<br />
Neben dem wunderschönen Ambiente (im Sommer<br />
wird bei Schönwetter ein Tisch auf der Terrasse gespielt)<br />
ist auch die Harmonie – in der Wirtschaft würde<br />
man von Corporate Culture sprechen – förmlich spürbar.<br />
Anders als in den meisten Klubs spielen hier kaum<br />
fixe Paare zusammen sondern permanent mit wechselnden<br />
Partnern. Bessere spielen mit Anfängern zusammen<br />
und so hebt sich das Niveau insgesamt stetig.<br />
Die Organisation erfolgt über eine Whats-App-Gruppe.<br />
Funktioniert blendend und wenn einmal ein Spieler<br />
„überbleibt“ stehen sogar drei Joker zur Verfügung:<br />
entweder Senta Lackner oder Sohn Mario springen ein<br />
– in letzter Not spielt Gerald als Turnierleiter selber<br />
mit. Hier fährt keiner heim!<br />
Die Kulinarik hat hier auch großen Stellenwert. Bei ca.<br />
90 Mitgliedern hat praktisch jede Woche eine/einer<br />
oder mehrere Geburtstag. Die/der bringt/bringen von<br />
Süßem bis Heurigenbuffet die Speisen mit. Die tolle<br />
Infrastruktur mit Küche, Geschirrspüler und vor allem<br />
die beiden guten Geister Anita und Roswitha sorgen<br />
für einen reibungslosen Ablauf. Die Getränke stellt der<br />
Klub zu wohlfeilen Preisen zur Verfügung. Ein Rundum-Wohlfühlpaket!<br />
Der <strong>Bridge</strong> Club Thermenland ist eine große Familie.<br />
Gemeinsame Theaterbesuche stehen ebenso am Programm<br />
wie jährlich drei <strong>Bridge</strong>reisen, bei denen sich<br />
die Teilnehmer zu 95 % aus dem Klub rekrutieren.<br />
Und wo kommen die vielen neuen Mitglieder her bzw.<br />
durch welche Maßnahmen können sie gewonnen werden?<br />
Die Antwort ist so simpel wie auch wahrscheinlich<br />
für viele Klubs schwer umzusetzen: PR in regionalen<br />
Medien (kostenlos), aber auch Aktivitäten wie das<br />
Kaffeehaus-Turnier, 3 - 4 Mal pro Jahr (siehe Clubs´<br />
Corner), das Thermenlandturnier und die regelmäßigen<br />
Turniere mit dem Partnerklub in Marburg. Einmal<br />
werden in Marburg und dann wieder in Fürstenfeld<br />
durchschnittlich 13 Tische gespielt.<br />
OBLIGATORISCHE FRAGE: WAS WIRD FÜR<br />
DEN NACHWUCHS GETAN?<br />
In den Kursen wird bereits nach einer Stunde gespielt.<br />
Möglichst viel soll in der Praxis gelernt werden. In<br />
den laufenden Turnieren spielen die Rookies in wechselnden<br />
Partnerschaften, vorzugsweise stärkere mit<br />
schwächeren Spielern. Bei Bedarf gibt´s Einzel-Coaching.<br />
Der BC Thermenland ist einer der wenigen Klubs, deren<br />
Mitgliederzahl laufend steigt. Hier wird vieles<br />
richtig gemacht. Natürlich eignet sich nicht jede Idee<br />
für jeden Klub, aber Anregungen sollte man sich in jedem<br />
Fall holen.<br />
<strong>Bridge</strong> Club Thermenland<br />
Übersbach 143, 8280 Fürstenfeld<br />
gerald.lackner@bridge-reise.at<br />
www.bc-thermenland.at<br />
48 | 3/<strong>2019</strong>
WIR STELLEN VOR ♥<br />
SPIELTAGE<br />
DI + FR NACHMITTAG<br />
UND MI ABEND<br />
Ø 8 – 12 Tische<br />
Mitgliedsbeitrag:<br />
€ 100,- jährlich<br />
ca.<br />
90<br />
MITGLIEDER<br />
Nenngebühr € 5 ,-<br />
(Österreich Rallye € 6,-)<br />
Gute Geister in<br />
Küche und Service<br />
(v.l.) Anita & Roswitha<br />
Das Herz des<br />
BC Thermenland<br />
(v.l.) Gertraud Heil,<br />
Gerald & Senta Lackner<br />
Spielerportrait: Gertraud Heil<br />
75 Jahre alt, aufgewachsen in Wien, kaufmännische Angestellte in Pension, lebt in Burgau,<br />
wohin es sie der Liebe wegen verschlagen hat. Nach der Geburt ihres Sohnes 1984 hat sie<br />
aus Langeweile <strong>Bridge</strong> spielen gelernt, unterrichtet von ihrem Mann. Gespielt wurde nur<br />
in privater Runde bis eine der Spielerinnen verstorben ist und ein Spiel zu viert nicht mehr<br />
möglich war. Eine Internetrecherche führte sie zum BC Thermenland, seither sind sie und<br />
ihr Mann ein fester Bestandteil des Klublebens. Als Trainerin spielt sie monatlich mit Anfängern<br />
und gibt ihre Spielfreude an diese weiter. Sie schätzt das soziale Netzwerk, das ihr<br />
der Klub gibt und zeigt sich auch ehrgeizig, sie möchte in den Punkterängen sein, wenn<br />
möglich vor ihrem Mann. Ihre Devise: „Alt wird man nur im Kopf, <strong>Bridge</strong> hält mich jung und<br />
interessiert.“<br />
Spielerportrait: Felix Perner<br />
14 Jahre alt, lebt in Fürstenfeld, Schüler der HTL in Weiz für Automatisierungstechnik. Hobbies<br />
und Interessen: Pfadfinder, Volleyball, Computer. Besuchte vor zwei Jahren im Sommer<br />
einen Ferien-Jugendkurs im BC Thermenland und ist seither von diesem Spiel fasziniert.<br />
Seit Jänner <strong>2019</strong> betreut er die Homepage des BC Thermenland und kommt sooft es ihm<br />
möglich ist zu den Turnieren. Für ihn ist es spannend mit einem Partner zu spielen und sich<br />
immer genau überlegen zu müssen, was wohl der beste Spielzug oder die beste Antwort im<br />
Lizit ist. Möglichst vorne dabei zu sein, ist eines seiner Ziele beim <strong>Bridge</strong>, und dass er das<br />
kann, hat er zuletzt beim Kaffeehausturnier in Fürstenfeld bewiesen, da hat er den ersten<br />
Platz erreicht.<br />
Ansprechpartner:<br />
Präsident Gerald Lackner — 0664/2399946<br />
3/<strong>2019</strong> | 49
♥ DORT WO’S ABGEHT – UNSERE CLUBS STELLEN SICH VOR!<br />
<strong>Bridge</strong>club<br />
BCP<br />
<strong>Bridge</strong> vor den<br />
Toren Wiens<br />
Der Klub feiert heuer sein 70-jähriges Jubiläum. Gegründet<br />
also 1949 in Perchtoldsdorf zog er vor genau<br />
30 Jahren nach Wiener Neudorf. Er gehört zu den fünf<br />
größten Klubs in Österreich. Es wird fünf Mal die Woche<br />
gespielt, vier Mal davon im Haus Frieden (bis zu<br />
27 Tische möglich) und ein Mal im Restaurant Rainer.<br />
Zusätzlich werden im Jahr noch 19! Turniere veranstaltet,<br />
davon sechs Großturniere, sechs Sonderturniere<br />
und zum Beispiel das Bernscherer Benefiz-Turnier.<br />
Beim 70-Jahre-Jubiläumsturnier spielten Samstag 26<br />
Teams beim Team- und Sonntag 46 Paare beim Paarturnier.<br />
Um einen Betrieb in dieser Größenordnung aufrecht<br />
zu erhalten, bedarf es doch einiger Ressourcen. Der<br />
Klub verfügt über fünf Turnierleiter und wird im organisatorischen<br />
Bereich von nur ein paar Idealisten aufrecht<br />
erhalten. Neben Frau Renate Götz, die sich ihre<br />
Zeit als Selbständige zwar einteilen kann (aber deshalb<br />
auch nicht mehr davon hat), arbeitet Franz Stummvoll<br />
für den Klub. Richard Kratzer checkt zum Beispiel die<br />
Fotos und wird als „graue Eminenz und gute Seele“ bezeichnet.<br />
Robert Winkler ist nicht nur Turnierleiter, er<br />
hält auch <strong>Bridge</strong>kurse abwechselnd mit Renate Götz<br />
drei bis vier Mal in der Woche ab. Am Donnerstag ist<br />
der Pächter der Kantine nicht da, da springt Ingrid Halwax<br />
mit ihrem Team ein. Ingrid Trybus ist in diesem<br />
kleinen Team, das einen so großen Betrieb am Leben<br />
erhält, unbedingt auch noch zu erwähnen.<br />
Wie kommt ein so großer Klub an neue Mitglieder? Der<br />
Mitgliederstand war, wie fast überall, stagnierend bis<br />
rückläufig als Renate Götz vor fünf Jahren Präsidentin<br />
des Klubs wurde. Seit zwei Jahren steigt er wieder. Die<br />
Maßnahmen dafür sind ungeheures Engagement, sei<br />
es Plakate in Lokalen wie Cafes und Restaurants aufzuhängen,<br />
Folder zu verteilen, Gratisinserate in Lokalzeitungen<br />
zu nutzen – und natürlich Mundpropaganda.<br />
Warum ist es im Vergleich zum Ausland in Österreich<br />
so schwer Nachwuchs zu rekrutieren? Renate Götz hat<br />
eine Antwort: „Es ist ein gesellschaftliches Problem. In<br />
Amsterdam gehen viele Leute am Abend <strong>Bridge</strong> spielen,<br />
jung und alt. In Österreich sitzen doch viele lieber<br />
vor dem Fernseher oder spielen über den Computer!“<br />
Sie nennt aber auch Motive, wie man verschiedenaltrige<br />
Zielgruppen ansprechen kann. Junge müssen über<br />
den Sport angesprochen werden. Ehrgeiz, sich sportlich<br />
zu messen und letztlich auch Reisen (die im gegebenen<br />
Fall sogar vom ÖBV bezahlt werden) sind da<br />
durchaus Themen. Die hohe soziale Komponente von<br />
<strong>Bridge</strong> wird dann erst später in den 30er-, 40er-Jahren<br />
erkannt. <strong>Bridge</strong> als Demenzprävention (mittlerweile<br />
wissenschaftlich erwiesen) stellt da genauso einen<br />
Faktor dar wie Absicherung gegen Vereinsamung.<br />
Schwierig ist auch, jüngere Leute in die doch schon<br />
ältere Community einzuführen. Diese ist zwar sehr<br />
nett und meist aufgeschlossen, aber für Neuankömmlinge<br />
doch ein Phänomen, das manche dann doch wieder<br />
abschreckt. Je durchmischter die Österreichische<br />
<strong>Bridge</strong>-Community altersmäßig wird, umso leichter<br />
wird es sein neue Spieler zu gewinnen.<br />
BCP <strong>Bridge</strong>club<br />
Mühlfeldgasse 22, 2351 Wr. Neudorf<br />
bcpbridge@gmail.com<br />
www.bcp-bridge.at<br />
50 | 3/<strong>2019</strong>
SPIELTAGE<br />
WIR STELLEN VOR ♥<br />
DI + FR: 19:00 UHR<br />
SO + MO + DO: 14:30 UHR<br />
Bis zu 27 Tische<br />
Mitgliedsbeitrag:<br />
€ 120,- jährlich<br />
(B-Mitglieder € 90,- )<br />
ca.<br />
150<br />
MITGLIEDER<br />
(A+B)<br />
Nenngebühr € 4 ,-<br />
(Gäste € 6,-)<br />
Götz & Kratzer im gebrandeten<br />
BCP-Leiberl – Turnierkalender<br />
auf der Rückseite<br />
Spielerportrait:<br />
Janos Kiss<br />
1. Wann hast du mit <strong>Bridge</strong>-Spielen angefangen?<br />
Ich habe mit dem Kurs im Februar 2017 begonnen.<br />
2. Was war der Grund dafür?<br />
Auf der Suche nach einem neuen Hobby nach meiner<br />
Pensionierung habe ich von dem <strong>Bridge</strong>-Kurs in der Wr.<br />
Neudorfer Zeitung gelesen. Das hat mich neugierig gemacht<br />
…<br />
3. Was war die schwierigste Zeit in deiner<br />
<strong>Bridge</strong>-Laufbahn und wie ist es dir gelungen, die<br />
Hausforderung zu meistern?<br />
Das Schwierigste waren die ersten zehn Turniere. Mit<br />
„Learning by Doing“ ist es mir immer besser gegangen.<br />
4. Was war dein größtes Erfolgserlebnis bisher?<br />
Mein erster gewonnener A-Preis.<br />
5. Was ist dir in Bezug auf <strong>Bridge</strong> für die nächste Zeit<br />
(besonders) wichtig?<br />
Ich möchte mein Gegenspiel verbessern. Marken lernen<br />
und das schon Gelernte in der Praxis üben.<br />
6 Wofür steht <strong>Bridge</strong> bei dir? Sport, Gesellschaftliches,<br />
Hobby, Hirntraining, Spaß, Spiel ... Bitte nenne<br />
die zwei wichtigsten Punkte.<br />
Freude am Spiel, gesellschaftliches Miteinander.<br />
7. Wenn du bezüglich <strong>Bridge</strong> bei einer guten Fee einen<br />
Wunsch frei hättest – wie würde dieser lauten?<br />
<strong>Bridge</strong>-Wissen von 30 Jahren in einem halben Jahr zu<br />
erlernen.<br />
8. Im Nachhinein gesehen – was war der größte Nutzen<br />
durch <strong>Bridge</strong>?<br />
„Raus aus dem Haus.“ Mir ist die Bewegung wichtig,<br />
körperlich und geistig. Da ich meist mit dem Rad zu den<br />
Turnieren fahre, verbinde ich so beides.<br />
Ansprechpartner:<br />
Präsident Renate Götz — 0664/43 50 659 / Herbert Winkler — 0660/2151233<br />
3/<strong>2019</strong> | 51
♥ WIR STELLEN VOR<br />
9. Mit wie vielen unterschiedlichen Personen spielst<br />
du während eines Jahres?<br />
Ca. 15 bis 20.<br />
10. Dein Top-Tipp aus deiner bisherigen Erfahrung,<br />
um sich (deutlich) zu verbessern?<br />
Permanent üben, vor allem mit Personen, die einem weiterhelfen.<br />
11. Drei Dinge, die du jemandem erzählst, der wissen<br />
möchte, warum er mit dem <strong>Bridge</strong>-Spiel anfangen<br />
sollte.<br />
Das komplexe Spiel hält das Hirn fit, das gesellschaftliche<br />
Umfeld und die lustvolle Spannung, wenn man die Karten<br />
aus dem Board nimmt.<br />
Janos Kiss ist im BCP für seine Hilfsbereitschaft bekannt<br />
und geschätzt. Er hilft in der Organisation des<br />
Sonntagsturniers und steht bei jedem Turnier für anstehende<br />
Arbeiten zur Verfügung. Ich danke für das Gespräch.<br />
Spielerportrait:<br />
Ehepaar Gundi<br />
und Fritz Herold<br />
1. Wann habt ihr mit <strong>Bridge</strong>-Spielen angefangen und<br />
was war der Grund dafür?<br />
Fritz: Ich spiele seit meiner Kindheit <strong>Bridge</strong>.<br />
Gundi: Ich habe in der Ehe angefangen, <strong>Bridge</strong> in einem<br />
Kurs zu lernen.<br />
Fritz: Nachdem meine Frau angefangen hat Turniere zu<br />
spielen, bin ich auch in den Club mitgegangen. Da wurden<br />
mir die Unterschiede zum privaten Spiel bewusst<br />
und ich habe auch umgelernt .<br />
2. Was war die schwierigste Zeit in eurer <strong>Bridge</strong>-Laufbahn<br />
und wie ist es euch gelungen, die Herausforderung<br />
zu meistern?<br />
Anfangs glaubten wir alles gewinnen zu können. Mit der<br />
Zeit kamen wir drauf, was wir noch nicht gut konnten.<br />
Uns haben <strong>Bridge</strong>-Reisen geholfen. Diese waren eine<br />
willkommene Erholung von der Arbeit und wir konnten<br />
ungestört üben und uns verbessern.<br />
3. Was war euer größtes Erfolgserlebnis bisher?<br />
Der 2. Platz beim Dreikönigspokal 2015 mit 117 teilnehmenden<br />
Paaren.<br />
4. Was ist euch in Bezug auf <strong>Bridge</strong> für die nächste<br />
Zeit (besonders) wichtig?<br />
Wieder an <strong>Bridge</strong>-Reisen teilnehmen, aber das ist mit<br />
unserem Hund schwierig.<br />
5. Wofür steht <strong>Bridge</strong> bei euch? Sport, Gesellschaftliches,<br />
Hobby, Hirntraining, Spaß, Spiel ... Bitte<br />
(v.l.) Franz Stummvoll, Richard Kratzer, Renate Götz,<br />
Christa Nitzlader, Othmar Schiesser, Roman Götz<br />
nennt die zwei wichtigsten Punkte.<br />
Hirntraining und gemeinsames Hobby in der Ehe.<br />
6. Wenn ihr bezüglich <strong>Bridge</strong> bei einer guten Fee einen<br />
Wunsch frei hättet – wie würde dieser lauten?<br />
Konzentrationsfähigkeit bis ins hohe Alter erhalten.<br />
7. Im Nachhinein gesehen – was war der größte Nutzen<br />
durch <strong>Bridge</strong>?<br />
Wir haben durch das Spielen viele nette Leute gefunden,<br />
die auch außerhalb des <strong>Bridge</strong> Freunde geworden<br />
sind. Und wir sehen auch einen großen Nutzen im Turnier-Spielen,<br />
durch das „sich Aufraffen und Hingehen“,<br />
das bis ins hohe Alter geht, wie bei Fritz‘ Mutter Gerda.<br />
(Anm.: Gerda Herold spielte bis kurz vor ihrem Tod mit<br />
93 Jahren mehrmals in der Woche.)<br />
8. Mit wie vielen unterschiedlichen Personen spielt<br />
ihr während eines Jahres?<br />
Wir spielen gerne miteinander, aber auch gerne mit vielen<br />
anderen Personen. Gerade das Spielen mit anderen Personen<br />
und unterschiedlichen Systemen ist eine lustvolle Herausforderung.<br />
9. Euer Top-Tipp aus eurer bisherigen Erfahrung, um<br />
sich (deutlich) zu verbessern?<br />
Immer wieder in Kursen weiterlernen, mit freundlichen,<br />
kompetenten <strong>Bridge</strong>-Spielern spielen und darauf<br />
achten, dass man immer wieder gegen stärkere Spieler<br />
antreten kann. Bei Großturnieren und z. B. bei der<br />
<strong>Bridge</strong>-Woche in Mautern.<br />
10. Drei Dinge, die ihr jemandem erzählt, der wissen<br />
möchte, warum er mit dem <strong>Bridge</strong>-Spiel anfangen<br />
sollte.<br />
Tolles Hobby bis ins hohe Alter, man findet neue Freunde<br />
und man kann es auf der ganzen Welt spielen.<br />
11. Was ist die größte Herausforderung als Paar <strong>Bridge</strong><br />
zu spielen?<br />
Beide Ehepartner sind sich einig: Man muss den Partner<br />
akzeptieren und höflich bleiben.<br />
Das Ehepaar Herold ist im BCP sehr aktiv und dafür geschätzt.<br />
Gundi organisiert die Partnerreserve für das<br />
Donnerstagsturnier. Fritz ist sehr aktiver Turnierleiter<br />
und war bereits zwei Mal Präsident im Club, von 1998 –<br />
2001 und 2004 – 2007. Ich danke für das Gespräch.<br />
52 | 3/<strong>2019</strong>
CLUBS´ CORNER ♥<br />
Helmut E. Münch<br />
Chefredakteur<br />
redaktion@bridgemagazin.at<br />
CLUBS‘ CORNER<br />
UNSERE KLUBS SIND DAS<br />
FUNDAMENT, AUF DEM BRIDGE<br />
AUFBAUEN MUSS!<br />
Diese neue Kolumne soll unseren Klubs eine Plattform bieten sich einzubringen und<br />
auszutauschen. Jeder Klub hat die Möglichkeit Beiträge über Aktivitäten zu präsentieren.<br />
CLUBSCORNER@BRIDGEMAGAZIN.AT<br />
Diesmal haben die beiden Klubs, die wir in dieser, „unserer<br />
ersten“, Ausgabe vorstellen, schon einen Bericht<br />
verfasst. Beide sind ein bisschen lang geworden, die<br />
Länge sollte grundsätzlich nicht mehr als ca. 1.000 Zeichen<br />
betragen – in der Kürze liegt die Würze (und es soll<br />
ja auch gelesen werden ). Dazu besteht die Möglichkeit,<br />
ein Bild mitzuliefern, bitte hochauflösend (unter<br />
300dpi können wir es nicht drucken).<br />
Der Beitrag kann sowohl ein Bericht über eine Aktivität<br />
als auch ein Kommentar oder eine Anregung sein. Zum<br />
Beispiel, wie halten es andere Klubs mit dem Sauerstoffgehalt<br />
der Luft im Verlauf der Turniere (ersticken,<br />
erfrieren, Kopfweh und Nackenstarre durch Klimaanlage<br />
und/oder Zug, Pausen, etc.)? Bin übrigens diesbezüglichen<br />
Vorschlägen sehr aufgeschlossen und für funktionierende<br />
Lösungsansätze dankbar!<br />
Turnierankündigungen müssen natürlich weiterhin im<br />
Insertionsbereich bleiben. Wir bemühen uns aber weiter<br />
mit günstigen Preisen für die <strong>Bridge</strong>-Community<br />
und diesbezüglichen Aktionen die finanzielle Belastung<br />
für die Klubs so gering wie möglich zu halten.<br />
Wenn die Anzahl der Beiträge den vorhandenen Platz<br />
überfordert, trifft das <strong>Bridge</strong>magazin gegebenenfalls<br />
eine Auswahl und behält sich auch vor, Beiträge ohne<br />
Angaben von Gründen nicht abzudrucken. Dennoch<br />
freuen wir uns um so mehr, je reger Ihre Beteiligung<br />
ist. Die „Bundesländer-News“ bleiben unverändert bestehen,<br />
sie werden im Newsletter „<strong>Bridge</strong> Aktuell“ veröffentlicht.<br />
Der ÖBV ist dabei, ein Konzept zur Mitgliederneugewinnung<br />
zu erarbeiten. Aufbauend auf den Unterlagen<br />
des „Dänischen Projekts“ wird eine Arbeitsgruppe, der<br />
ich angehöre, Aktionen erarbeiten, die für die Österreichischen<br />
Rahmenbedingungen erfolgversprechend<br />
sind. Wenn Sie sich hiebei einbringen möchten – Sie<br />
sind herzlich eingeladen!<br />
KAFFEHAUSTURNIER-REIGEN <strong>2019</strong><br />
DES BC THERMENLAND<br />
Das <strong>Bridge</strong>spiel im Kaffeehaus, ein Ort der Kommunikation,<br />
des Austauschs und der Interaktion, hat in Österreich<br />
eine lange Tradition. Dies wird mit diesem für <strong>2019</strong> ins Leben<br />
gerufenen Turnier-Reigen in Fürstenfeld, Hartberg<br />
und Feldbach aufgegriffen.<br />
Die ersten beiden Veranstaltungen in Fürstenfeld und<br />
Hartberg sind mit einer Beteiligung von elf bis zwölf Tischen<br />
bei strahlendem Wetter perfekt über die Bühne gegangen<br />
und von allen Spielern mit großer Begeisterung<br />
aufgenommen worden. Schrittzähler Apps zeigten bis zu<br />
5000 zurückgelegte Schritte bei den mobilen Paaren, zum<br />
Ausklang wurde gemeinsam in einem lokalen Gasthof<br />
3/<strong>2019</strong> | 53
♥ CLUBS´ CORNER<br />
bestens gegessen und gefeiert. Das dritte und letzte Turnier<br />
dieses Reigens findet am 7.9.<strong>2019</strong> in Feldbach statt.<br />
Die <strong>Bridge</strong>spieler des BC Thermenland kommen zum<br />
Großteil aus den Regionen dieser drei Städte, mit dem<br />
Kaffeehausturnier-Reigen verlagern wir das <strong>Bridge</strong>spiel in<br />
diese Regionen, unterstützen die heimische Gastronomie,<br />
und erhöhen die öffentliche Aufmerksamkeit für dieses<br />
Spiel – um so hoffentlich mehr Menschen für das <strong>Bridge</strong>spiel<br />
zu interessieren.<br />
<strong>Bridge</strong> unter freiem Himmel!<br />
im Griff. Ein Expertentipp am Rande: Bitte kontrolliert bei<br />
Teambewerben immer, ob ihr richtig sitzt. Für achsengleiches<br />
Spiel in der dritten Runde bekam mein Team noch 6<br />
VP. In der letzten Runden schafften wir dieses Kunststück<br />
noch einmal, gingen dann jedoch komplett leer aus.<br />
Das Paarturnier war mit 46 teilnehmenden Paaren ebenfalls<br />
gut besucht. Michael Hahn & Helmuth Rubesch gewannen<br />
vor Thomas Knoll & Martin Sauseng sowie Eva<br />
Ippisch & Johannes Bamberger. Diana Lindenlauf & Siegfried<br />
Lendwai wurden vierte, Hristo Myahov & Robert<br />
Winkler fünfte.<br />
Gleich im ersten Board konnten unsere Gegner Klaus<br />
Lindner & Andreas Babsch durch ein schönes Splintergebot<br />
von Andi 6♥ erreichen. Nachdem er (mit ♠KQJ4<br />
♥AKQ4 ♦A832 ♣J) mit 1♦ eröffnet hatte, sprang er nach<br />
Partners 1♥-Gebot auf 4♣. Klaus zeigte mit 4♦ eine Kontrolle<br />
in dieser Farbe und Andi fragte nach Keycards. Klaus<br />
hatte mit ♠5 ♥T7532 ♦KT5 ♣A943 keine Mühe, diesen<br />
Schlemm zu erfüllen. In Board 14 waren dann wir an der<br />
Reihe: Mein Partner Hristo Myahov lizitierte und erfüllte<br />
mit ♥QJ85 ♦AQT87643 ♣A gegenüber ♠5 ♥AT2 ♦J95<br />
♣KJ6542 Kleinschlemm in Karo.<br />
BCP WR. NEUDORF 1949-<strong>2019</strong>:<br />
BERICHT ÜBER DIE 70ER-FEIER<br />
Das Jahr <strong>2019</strong> ist für den BCP-Wr. Neudorf sehr berauschend.<br />
Zusätzlich zu unseren gewohnten Groß- und Sonderturnieren<br />
spielten wir heuer die Simultan Landespaarmeisterschaft,<br />
die Österreichische Mixed-Meisterschaft<br />
und eben die 70er-Geburtstagsfeier mit einem Teamturnier<br />
am Samstag, dem 25. Mai, und einem Paarturnier am<br />
Sonntag, dem 26. Mai.<br />
Dazwischen gab es eine stimmungsvolle Feier mit DJ Alter<br />
Egon und biologischem Buffet. Wieder einmal zeigte sich,<br />
dass die besten Tänzer verheiratete Paare sind. Karin und<br />
Werner Hackl, Ingrid & Klaus Rokita sowie Renate, Roman<br />
& Blackie Götz fegten nur so über die Tanzfläche des Haus<br />
Frieden.<br />
Das Teamturnier war mit 26 Teams stark besetzt, was vor<br />
allem Ingrid Trybus zu verdanken war, die - man kann<br />
schon fast sagen – die meisten Teams sehr einfühlsam vermittelt<br />
hat.<br />
Nach sechs Runden zu je sieben Boards gewann NPC-Daisy<br />
(U. & C. Wanha, M. Knob, G. Wiedmann) vor Bogner (S.<br />
Bogner, S. Fuchs, R. Tomasek, M. Handerek) und Betina (I.<br />
B. Artmer, P. Kratochwil, K. & W. Hackl). Platz vier ging<br />
an das Grazer Team Grazioso (J. Ferlic, H. Polaschegg, S.<br />
Lendwai, G. Hornischer), fünfte wurden Makarius (M. Vukovich,<br />
K. Eigenbauer, J. Hackl, M. Pendl).<br />
Turnierleiter Herbert Winkler hatte wie immer alles fest<br />
Mr. & Mrs. „BCP wird 70“ wurden Siegi Lendwai & Karin Hackl.<br />
Herzliche Gratulation!<br />
Mautern <strong>2019</strong><br />
PARTNERBÖRSE<br />
• Sie möchten eine Partnerin/einen Partner<br />
für die Turniere in Mautern?<br />
• Sie suchen ein Komplementär-Paar<br />
für die Teambewerbe?<br />
Schreiben Sie an:<br />
doris.fischer2@gmx.at (0676/5443493)<br />
wachauer-bridgewoche<strong>2019</strong>@bridgeaustria.at<br />
54 | 3/<strong>2019</strong>
Der beste Grund für<br />
einen schönen Garten:<br />
Ihr Grund.<br />
Wo Spezialisten Ihre Vorstellungen verwirklichen, entsteht Perfektion. Detailverliebte Technik harmoniert mit unendlicher Inspiration.<br />
Ein faszinierendes Zusammenspiel zweier Talente, die sich ergänzen, einander schmeicheln, für einander bestimmt sind.<br />
Vereint an einem Ort: Ihrem Garten. Und am Schottenring 31.<br />
Schottenring 31, 1010 Wien | T: 01/310 19 18 | Öffnungszeiten Mo - Fr 13 -18 Uhr | www.schottenring31.at<br />
Schottenring 31, 1010 Wien | T: 01/310 19 18 | Öffnungszeiten Mo-Fr 13-18 Uhr | www.begründer.at<br />
Weitere Termine jederzeit nach Vereinbarung!<br />
Weitere Termine jederzeit nach Vereinbarung!
Bitte helfen auch Sie uns<br />
mit einer Spende!<br />
Als erste Elterninitiative in Österreich sammeln wir<br />
seit über 30 Jahren große und kleine Spenden. Wir finanzieren<br />
damit medizinisch-pflegerische und psychosoziale Betreuung<br />
von krebskranken Kindern und Jugendlichen<br />
sowie deren Familien.