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Bridge Magazin 3 2019

Magazin des Österreichischen Bridgesportverbandes

Magazin des Österreichischen Bridgesportverbandes

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9 EURO<br />

DAS MITGLIEDERMAGAZIN DES ÖSTERREICHISCHEN BRIDGESPORTVERBANDES | AUSGABE 3 | <strong>2019</strong>


♠ ♥ ♦ ♣<br />

HERZ IST TRUMPF<br />

Aus Liebe zum Spiel.<br />

Manchmal auch Treff, Karo, Pik oder Ohne.<br />

Das Team des <strong>Bridge</strong>magazin wünscht einen angenehmen Sommer!<br />

Impressum<br />

Offenlegung laut § 25 Mediengesetz<br />

Medieninhaber (Herausgeber)<br />

und Verleger<br />

Österreichischer<br />

<strong>Bridge</strong>sportverband (ÖBV)<br />

ZVR-Zahl: 566793717<br />

1120 Wien,<br />

Ehrenfelsgasse 10/Top 15<br />

+43 (0) 1/713 10 17<br />

office@bridgeaustria.at<br />

www.bridgeaustria.at<br />

AUDIO & VIDEO WERBE-GMBH<br />

2491 Neufeld/Leitha<br />

Steinbrunner Straße 6<br />

T +43 (0) 2624/20 525<br />

LG Eisenstadt/FN 400653x<br />

office@av-werbegmbh.at<br />

www.av-werbegmbh.at<br />

Vorstand<br />

Georg Engl<br />

Doris Fischer<br />

Margit Schwarz<br />

Waltraud Seidel<br />

Robert Franzel<br />

Michael Strafner<br />

Reinhold Mayer<br />

Helmuth Ölsinger<br />

Florian Weiss<br />

Verbandszweck<br />

Förderung des <strong>Bridge</strong>sports in<br />

Österreich<br />

Blattlinie<br />

Information an Mitglieder und<br />

Verbandsangehörige<br />

Mitarbeiter der<br />

aktuellen Ausgabe<br />

Doris Fischer<br />

Margit Schwarz<br />

Susanne Buchmayr<br />

Robert Franzel<br />

Michael Strafner<br />

Andreas Babsch<br />

Dieter Schulz<br />

Tilman Seidel<br />

Bernd Saurer<br />

Layout und Gestaltung<br />

MDH Media<br />

Hersteller<br />

Printfactory Handel GmbH<br />

1230 Wien, Tenschertstraße 3<br />

Anzeigenkontakte<br />

Audio & Video Werbe-GmbH,<br />

office@av-werbegmbh.at<br />

ÖBV, office@bridgeaustria.at<br />

Preise<br />

Abo Inland: € 32 pro Jahr<br />

Abo Ausland: € 40 pro Jahr<br />

Einzelpreis: € 9<br />

Erscheinungsort<br />

Wien<br />

Zugelassen<br />

Lt. 07Z037203M<br />

E-Mail<br />

redaktion@bridgemagazin.at<br />

Bankverbindung<br />

Oberbank, IBAN:<br />

AT271515000501036370<br />

Chefredakteure<br />

Maximilian Buchmayr<br />

Helmut E. Münch<br />

Nachdruck<br />

Auch auszugsweise nur mit<br />

Genehmigung der Herausgeber<br />

Erscheinungsdaten<br />

4x jährlich<br />

Die in den mit Autorennamen versehenen<br />

Artikeln und Kolumnen<br />

geäußerten Meinungen müssen nicht<br />

mit der Meinung des Medieninhabers<br />

und ebenso wenig mit der Sicht der<br />

Chefredakteure übereinstimmen.<br />

2 | 3/<strong>2019</strong>


INHALT ♣<br />

DAS MITGLIEDERMAGAZIN DES<br />

ÖSTERREICHISCHEN BRIDGESPORTVERBANDES<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

ALLGEMEINER TEIL<br />

Editorial ............................................................. 3<br />

<strong>Bridge</strong> hat Zukunft – Interview mit<br />

dem Vorstand des ÖBV .................................... 4<br />

SRA-Corner ...................................................... 7<br />

REPORTAGEN<br />

Turnierbericht<br />

Diamond-Cup & Teammeisterschaft ............ 10<br />

Turnierbericht Velden ..................................... 14<br />

Turnierbericht Venedig .................................. 16<br />

Turnierbericht Wiener Cup<br />

und Mixed-Team-Meisterschaft .................... 19<br />

ALLGEMEINER TEIL<br />

Juniors´ Corner ............................................... 21<br />

Turnierkalender .............................................. 22<br />

Captain´s Corner ........................................... 23<br />

„Turnierleitung bitte“ ....................................... 24<br />

SPIEL- UND LIZIT-TECHNIK<br />

Dritter Mann so hoch er kann! ................. 26<br />

Irrungen & Wirrungen 1 –<br />

Pik ist der Feind der Ohne! ........................ 28<br />

Teamturnier vs. Paarturnier 1 .................. 30<br />

Serie: Überlegen im <strong>Bridge</strong> 1 –<br />

Zum aus der Haut fahren! ........................ 32<br />

<strong>Bridge</strong> Gourmet:<br />

Die Opferung des Treffbuben .................. 34<br />

Quiz: Inverted Minors – Aufgaben ........... 35<br />

Das Experten-Labor<br />

Die Alchemie von Spitzenbridge .............. 36<br />

Quiz: Inverted Minors - Lösungen ........... 38<br />

Lizitmeister – Meisterlizit .......................... 39<br />

KLUBS UND SPIELER<br />

Readers´ Corner ............................................. 47<br />

Dort wo´s abgeht – BC Thermenland ........... 48<br />

Dort wo´s abgeht – BCP ................................ 50<br />

Clubs´ Corner ................................................. 53<br />

Maximilian Buchmayr<br />

Chefredakteur<br />

redaktion@bridgemagazin.at<br />

Liebe <strong>Bridge</strong>spielerinnen,<br />

liebe <strong>Bridge</strong>spieler,<br />

Helmut E. Münch<br />

Chefredakteur<br />

redaktion@bridgemagazin.at<br />

Sie werden es schon bemerkt haben – das<br />

<strong>Bridge</strong>magazin trägt ein vollkommen neues<br />

Kleid. Nach gut zehn Jahren wird dieses erfolgreiche<br />

Medium, dem Sie in unserer Umfrage<br />

ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt haben, wieder<br />

verjüngt und der Zeit angepasst.<br />

Ihren Anregungen aus der Umfrage, aber auch dem<br />

Hineinhören in die Klubs wollen wir Rechnung tragen.<br />

Sie werden ab dieser Ausgabe eine neue Struktur<br />

vorfinden, die es Ihnen erleichtert, das zuerst zu<br />

lesen, was Sie wirklich interessiert.<br />

Das Kernstück des Österreichischen <strong>Bridge</strong>magazins<br />

ist der fachliche Teil: Lizit- und Spieltechnik.<br />

Wenn wir diese beiden Dinge beherrschen, kommt<br />

zum Vergnügen auch der Erfolg – der dieses noch<br />

steigert! Um wirklich profitieren zu können, haben<br />

wir diese Artikel in drei Kategorien eingeteilt: Diamond<br />

(Spieler A, T, K), Double Diamond (Herz und<br />

Pik) und Triple Diamond (LM bis GM).<br />

Natürlich hindert Sie niemand, wenn Sie Herz-Spieler<br />

sind, auch die Diamond-Artikel zu lesen – und<br />

sich vielleicht an manches zurückzuerinnern! –<br />

oder als Karo-Spieler die Artikel aus der Double<br />

Diamond-Kategorie zu lesen (dann werden Sie<br />

wahrscheinlich bald ein Herz-Spieler sein!).<br />

Und noch etwas wollen wir erreichen: <strong>Bridge</strong> muss<br />

wieder zurück auf die Bühne der Öffentlichkeit<br />

– und wichtiger werden! Aber dazu mehr in der<br />

nächsten Ausgabe.<br />

Viel Spaß beim Lesen<br />

wünschen Ihnen Ihre Chefredakteure<br />

Maximilian Buchmayr & Helmut E. Münch<br />

3/<strong>2019</strong> | 3


♣ AUS DEM VORSTAND<br />

Georg Engl<br />

Präsident<br />

Robert Franzel<br />

Vorsitzender SRA<br />

Doris Fischer<br />

Vizepräsidentin<br />

Reinhold Mayer<br />

Finanzen<br />

BRIDGE HAT ZUKUNFT –<br />

WENN WIR SIE JETZT GESTALTEN!<br />

GESPRÄCH MIT DEM VORSTAND DES ÖBV<br />

ÖBM: Nach über zehn Jahren erscheint<br />

das <strong>Bridge</strong>magazin in neuem<br />

Kleid. Einige Mitglieder des Vorstandes<br />

haben nach der Vergabe in mehreren<br />

Gesprächen Vorschläge und<br />

Anregungen bezüglich des Inhalts<br />

eingebracht. Es gab ja bereits ein detailliertes<br />

Konzept, in das die Ideen<br />

des ÖBV sehr gut hineingepasst haben.<br />

ÖBV: Wollen Sie, Herr Münch, den Leserinnen<br />

und Lesern zu Beginn unseres<br />

Gesprächs das neue <strong>Bridge</strong> <strong>Magazin</strong> vorstellen?<br />

ÖBM: Gerne! Die Fachartikel sind in<br />

drei Gruppen nach Spielstärke eingeteilt:<br />

„Diamond“ (Anfänger, Treff<br />

und Karo), „Double Diamond“ (Herz<br />

und Pik) und „Triple Diamond“ (Life<br />

Master bis Grand Master). Die Artikel<br />

sind entsprechend gekennzeichnet<br />

und jeder kann dort einsteigen, wo<br />

er möchte. Der Schwerpunkt liegt auf<br />

den Spielergruppen Diamond und<br />

Double Diamond. Zwei Drittel der<br />

Spielerinnen und Spieler gehören<br />

Diamond und ein weiteres Sechstel<br />

Double Diamond an. Dem wollen wir<br />

Rechnung tragen.<br />

Was die Fachartikel betrifft, gibt es<br />

bezüglich der Qualität der Artikel<br />

sicher Kontinuität. Die fachliche<br />

(bridgesportliche) Chefredaktion hat<br />

Maximilian Buchmayr übernommen,<br />

einige der bisherigen Autoren schreiben<br />

weiter, zusätzliche konnten gewonnen<br />

werden.<br />

ÖBV: Wird es das beliebte <strong>Bridge</strong>-Quiz<br />

„Tipp 13“ weiterhin geben?<br />

ÖBM: Ja, selbstverständlich. Unter<br />

dem neuen Titel „Lizitmeister – Meisterlizit“<br />

wird diese Serie durchgehend<br />

von Andreas Babsch betreut.<br />

ÖBV: Herr Münch, Sie kommen aus der<br />

Wirtschaft und sind Marketing-Fachmann,<br />

was bedeutet das für den ÖBV und<br />

das neue <strong>Magazin</strong>? Welche Synergien<br />

können genutzt werden?<br />

ÖBM: Das Konzept des neuen <strong>Bridge</strong>magazins<br />

sieht einerseits vor, mittelfristig<br />

Inserenten aus der Wirtschaft<br />

zu gewinnen; das wird vielleicht<br />

zwei, drei Ausgaben dauern. Andererseits<br />

sollen aber auch Sponsoring<br />

und Partnerschaften mit Unternehmen<br />

eine Rolle spielen. Das kann einen<br />

zusätzlichen Beitrag leisten, die<br />

Kosten für das ÖBM zu senken.<br />

Ein gemeinsames Anliegen von Redaktion<br />

und ÖBV ist, das <strong>Magazin</strong><br />

zu einer Kommunikationsplattform<br />

zwischen Spielerinnen und Spielern,<br />

Klubs und ÖBV werden zu lassen. Aus<br />

diesem Grund möchte sich der Vorstand<br />

verstärkt in das ÖBM einbringen.<br />

ÖBV: Im „SRA-Corner“ werden der Vorsitzende<br />

des Sportausschusses, Robert<br />

Franzel, und die weiteren Gremiumsmitglieder<br />

Änderungen, Neuerungen oder<br />

einfach Klarstellungen im Regelbereich<br />

vermitteln. Zusätzlich werden in der fixen<br />

Kolumne „Turnierleitung, bitte!“<br />

Beispiele aus der Praxis diesen immer<br />

wieder geäußerten Bedarf abdecken.<br />

In der fixen Kolumne Captain´s Corner<br />

wird der Verbandssportkapitän Michael<br />

Strafner laufend über unsere Nationalspielerinnen<br />

und -spieler bzw. den Kader<br />

berichten. In der Rubrik „Juniors`<br />

Corner“ werden Vorstandsmitglieder den<br />

österreichischen Nachwuchs und dessen<br />

Aktivitäten vorstellen. Es ist erklärtes<br />

Ziel des ÖBV, mittelfristig schlagkräftige<br />

Nationalteams aufstellen und die erforderlichen<br />

Mittel dafür aufbringen zu<br />

können.<br />

Das neue <strong>Bridge</strong> <strong>Magazin</strong> hat sich vorgenommen,<br />

die österreichische <strong>Bridge</strong>-Com-<br />

4 | 3/<strong>2019</strong>


AUS DEM VORSTAND ♣<br />

Margit Schwarz<br />

Projekte<br />

Michael Strafner<br />

Waltraud Seidel<br />

Helmuth Ölsinger<br />

munity verstärkt einzubinden. Wie stellen<br />

Sie sich das vor?<br />

ÖBM: Es wird einen „Readers` Corner“<br />

und einen „Clubs` Corner“ geben,<br />

wo Beiträge von Leserinnen und<br />

Lesern bzw. von Klubs veröffentlicht<br />

werden.<br />

Zusätzlich stellen wir pro Ausgabe<br />

zwei Klubs vor, und wenn der jeweilige<br />

Klub möchte, kann er zwei Spielerprofile<br />

aus seinen Mitgliedern vorstellen.<br />

Vielleicht können die Klubs<br />

auch gegenseitig davon profitieren,<br />

zum Beispiel bei der Mitgliedergewinnung.<br />

Wie geht der Vorstand eigentlich mit<br />

der Tatsache um, dass es so wie in<br />

den meisten europäischen Ländern<br />

in den letzten Jahren nicht gelungen<br />

ist, die Mitgliederanzahl zu erhöhen?<br />

ÖBV: Die Klubs stellen das wichtigste<br />

Element für eine Aufwärtsbewegung im<br />

<strong>Bridge</strong>sport dar. Sie sind es, die neue Mitglieder<br />

gewinnen. Sie sind an der „Front“<br />

und brauchen dafür die Unterstützung<br />

des Verbandes.<br />

ÖBM: Hat der Vorstand konkrete<br />

Pläne, die Klubs bei der schwierigen<br />

Aufgabe der Mitgliedergewinnung zu<br />

unterstützen?<br />

ÖBV: Ja. Im Oktober des Vorjahres haben<br />

wir Trine Binderkrantz aus Dänemark<br />

eingeladen, die die interessierten Klubs<br />

im Rahmen eines Workshops über ein<br />

sehr erfolgreiches Projekt des dänischen<br />

<strong>Bridge</strong>verbandes zur Mitgliedergewinnung<br />

informiert hat.<br />

ÖBM: Wird man das „Dänische Konzept“<br />

kopieren und woher soll das<br />

Geld dafür kommen?<br />

ÖBV: Wir werden natürlich Anregungen<br />

und Ideen aufgreifen. In weiterer Folge<br />

müssen wir aber einen auf unsere <strong>Bridge</strong>gemeinde<br />

zugeschnittenen Kurs einschlagen.<br />

Doris Fischer und Reinhold Mayer<br />

werden am 25. Juli in einem Meeting mit<br />

Vertreterinnen und Vertretern interessierter<br />

Klubs die ersten Weichen stellen.<br />

Für erfolgversprechende Maßnahmen ist<br />

die Finanzierung gesichert.<br />

ÖBM: Wir haben in unseren Gesprächen<br />

ja auch die mögliche Verbreiterung<br />

des Leserkreises des <strong>Bridge</strong>magazins<br />

diskutiert. Was ist dabei<br />

herausgekommen?<br />

ÖBV: Das <strong>Magazin</strong> wird an alle Verbandsangehörigen<br />

sowie an Abonnenten<br />

aus dem In- und Ausland versendet.<br />

Eine neue Initiative des Vorstandes sieht<br />

vor, den Klubs zusätzlich Exemplare<br />

zur Verfügung zu stellen und in Bronze-Kursen<br />

auszuteilen, damit die Anfängerinnen<br />

und Anfänger die <strong>Bridge</strong>szene<br />

kennen lernen. Wir werden es auch in<br />

Mautern auflegen.<br />

ÖBM: Wie schafft es der Vorstand<br />

eigentlich, die zahlreichen Aufgaben,<br />

die hier schon angeklungen sind, zu<br />

bewältigen? Im Sekretariat gibt es<br />

nur eine einzige angestellte Mitarbeiterin.<br />

Dem Österreichischen Golfverband<br />

z. B. steht ein ganzes Team<br />

an fix angestellten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern zur Verfügung.<br />

ÖBV: Ja, aber der ist auch mit 150 Vereinen<br />

wesentlich größer und hat vor allem<br />

andere finanzielle Ressourcen! Bei uns<br />

hängt alles am Engagement ehrenamtlicher<br />

Mitarbeiter. Das sehen wir jetzt im<br />

Zusammenhang mit der Organisation<br />

des Mauterner <strong>Bridge</strong> Festivals. Ohne die<br />

Freiwilligen wären weder Tombola noch<br />

Hospitality-Desk möglich. Wichtig sind<br />

auch die Helfer, die nach dem Hauptpaarturnier<br />

stundenlang Tische und<br />

Equipment wegräumen müssen, damit<br />

alles rechtzeitig für die Abendveranstaltung<br />

fertig wird.<br />

ÖBM: Vielleicht kann das neue <strong>Magazin</strong><br />

einen Beitrag dazu leisten, mehr<br />

freiwillige Unterstützung für den<br />

Vorstand zu gewinnen.<br />

Wir danken für das Gespräch!<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

schreiben Sie uns unter<br />

redaktion@bridgemagazin.at!<br />

Ab sofort kann das ÖBM unter<br />

www.bridgemagazin.at auch online<br />

gelesen werden und steht als<br />

Download zur Verfügung. Auf dieser<br />

Page können die Leser auch Kommentare<br />

und Meinungen vorbringen. Das<br />

neue <strong>Bridge</strong>magazin ist interaktiv!<br />

Wir alle wünschen uns eine goldene<br />

Zukunft für <strong>Bridge</strong>. Wir als Herausgeber<br />

und Redaktionsteam des neuen<br />

Österreichischen <strong>Bridge</strong>magazins<br />

werden unser Bestes geben, um dazu<br />

beizutragen.<br />

3/<strong>2019</strong> | 5


ÖSTERREICHISCHE PAARMEISTERSCHAFT<br />

ein Bewerb des Austrian Masters<br />

21. & 22. September <strong>2019</strong><br />

Austragungsort:<br />

<strong>Bridge</strong>club Wien<br />

1010 Wien, Reischachstraße 3<br />

Modus:<br />

Paarturnier in drei Durchgängen<br />

Barometerfinale der besten Paare und Consolation<br />

Das genaue Movement richtet sich nach der Beteiligung<br />

Pro Durchgang werden mindestens 24 Boards gespielt<br />

Beginnzeiten:<br />

Samstag, 21. 9. <strong>2019</strong>; 13:30 (1. und 2. Durchgang)<br />

Sonntag, 22. 9. <strong>2019</strong>; 13:00 (3. Durchgang)<br />

Turnierleitung & Ausrechnung:<br />

Johann Zeugner und Klaus Köpplinger<br />

Nenngeld:<br />

€ 35.- / Spieler (inklusive Buffet am Samstag in der Pause)<br />

Preise:<br />

Fünf Geldpreise im allgemeinen Klassement und Sonderpreise<br />

für die Kategorien ♠ | ♥ | ♦ | ♣ / A und für Paare aus den Bundesländern.<br />

Die ersten drei Paare im allgemeinen Klassement und die Sieger<br />

in den Kategorien erhalten Medaillen.<br />

Anmeldungen:<br />

Sekretariat des ÖBV: 01 7131017 ; office@bridgeaustria.at<br />

Nennungsschluss 19.9.<strong>2019</strong>, 24:00<br />

Die Einladung ergeht an Verbandsangehörige sowie an Angehörige<br />

ausländischer Verbände.<br />

Die Paare werden in der Reihenfolge der Anmeldung angenommen.<br />

Österreichischer Meister kann nur ein Paar werden, dessen Spieler beide beim ÖBV gemeldet sind.<br />

Meisterpunkte:<br />

Für Paare der Kategorien ♦ | ♣ | A gibt es erhöhte Meisterpunkte, wenn<br />

das Paar über 45% spielt!<br />

Aus triftigen Gründen Änderungen vorbehalten.<br />

Der Veranstalter behält sich vor, Nennungen ohne Angabe von Gründen abzulehnen.<br />

Jeder Teilnehmer ist damit einverstanden, dass Ergebnisse und persönliche Scores mit Namen im<br />

Internet veröffentlicht werden.


AUS DEM ÖBV ♣<br />

Robert Franzel<br />

Vorsitzender des SRA<br />

oebv.sra@bridgeaustria.at<br />

SRA – CORNER<br />

DER ÖBV SPORT- UND<br />

REGELAUSSCHUSS (SRA):<br />

EIN GREMIUM STELLT SICH VOR<br />

VON ROBERT FRANZEL<br />

Innerhalb des ÖBV-Vorstands wird<br />

der SRA durch seinen Vorsitzenden,<br />

den Sportreferenten, ständig<br />

vertreten. Gemäß den Statuten des<br />

Österreichischen <strong>Bridge</strong>sportverbandes<br />

bilden der Sportreferent plus<br />

maximal sieben ordentliche Mitglieder<br />

den Sport- und Regelausschuss<br />

(SRA). Seit der ÖBV-Generalversammlung<br />

vom 14. April <strong>2019</strong> setzt<br />

sich der SRA aktuell aus folgenden<br />

Personen zusammen:<br />

• Franzel Robert (Sportreferent,<br />

MP-Wesen, interne Koordination,<br />

Öffentlichkeitsarbeit)<br />

• Burg Thomas (Experte für das<br />

TL-Wesen)<br />

• Floszmann Gustav (allg. bridgesportliche<br />

Belange & <strong>Bridge</strong>lehrerwesen)<br />

• Köpplinger Klaus (Experte für das<br />

TL-Wesen und EDV-relevante<br />

Themen)<br />

• Kriftner Georg (allg. bridgesportliche<br />

Belange)<br />

• Schulz Dieter (Experte für das<br />

TL-Wesen und EDV-relevante<br />

Themen)<br />

• Schuster Robert, vulgo Pater Petrus<br />

(Experte für das TL-Wesen)<br />

• Utner Bernard (Experte für das<br />

TL-Wesen)<br />

Der SRA ist grundsätzlich für alle<br />

Belange des bridgesportlichen Geschehens,<br />

das nicht einem anderen<br />

Verbandsorgan vorbehalten ist, im<br />

Thomas Burg<br />

Dieter Schulz<br />

Gustav Floszmann<br />

Robert Schuster<br />

Klaus Köpplinger<br />

Georg Kriftner<br />

Bernard Utner<br />

3/<strong>2019</strong> | 7


ÖSTERREICHISCHE PAARMEISTERSCHAFT<br />

für Seniorinnen und Senioren<br />

23. & 24. November <strong>2019</strong><br />

Austragungsort:<br />

bridgecentrum.at<br />

1090 Wien, Porzellangasse 7<br />

Modus:<br />

Paarturnier in drei Durchgängen;<br />

Modus abhängig von der Anzahl der Teilnehmer.<br />

Beginnzeiten:<br />

Samstag, 23. 11. <strong>2019</strong>; 13:30 Uhr (1. und 2. Durchgang)<br />

Sonntag, 24. 11. <strong>2019</strong>; 13:00 Uhr (3. Durchgang)<br />

Turnierleitung & Ausrechnung:<br />

Dieter Schulz<br />

Anmeldungen:<br />

Sekretariat des ÖBV: 01 7131017 ; office@bridgeaustria.at<br />

Nennungsschluss 21.11.<strong>2019</strong>, 24:00<br />

Die Einladung ergeht an Verbandsangehörige sowie an Angehörige ausländischer<br />

Verbände ab Jahrgang 1964 oder älter. Einzelspieler können ihr Interesse<br />

im Sekretariat des ÖBV anmelden.<br />

Die Paare werden in der Reihenfolge der Anmeldung angenommen.<br />

Österreichischer Meister kann nur ein Paar werden, dessen Spieler beide beim<br />

ÖBV gemeldet sind.<br />

Nenngeld:<br />

€ 35.- / Spieler (inkl. Gulaschsuppe & Sektempfang)<br />

Preise:<br />

Drei Geldpreise im allgemeine Klassement<br />

Sonderpreise für die Kategorien ♠ | ♥ | ♦ | ♣/A und für Paare aus den<br />

Bundesländern.<br />

Hotelempfehlung in der Nähe des Spielortes:<br />

Hotel Deutschmeister - 1090 Wien | Grünentorgasse 30 | 01 31303404<br />

Aus triftigen Gründen Änderungen vorbehalten.<br />

Der Veranstalter behält sich vor, Nennungen ohne Angabe von Gründen abzulehnen.<br />

Jeder Teilnehmer ist damit einverstanden, dass Ergebnisse und persönliche Scores mit Namen im Internet<br />

veröffentlicht werden.


AUS DEM ÖBV ♣<br />

Inland zuständig. Innerhalb des österreichischen<br />

<strong>Bridge</strong>sportgeschehens,<br />

zählen in diesem Zusammenhang<br />

insbesondere die laufenden Aktualisierungen<br />

sowie deren Umsetzung<br />

bzw. Veröffentlichung der seitens der<br />

<strong>Bridge</strong>dachverbände EBL und WBF<br />

vorgegebenen Regulative, zu seinen<br />

vorrangigen Aufgaben. Darüber hinaus<br />

agiert der SRA in Bezug auf Auslegung<br />

von Regeln und der damit in<br />

Zusammenhang stehenden Wettkampfordnung<br />

(WKO) als oberste<br />

nationale Regelinstanz, d.h. Entscheidungen<br />

des SRA sind für alle Turnierleiter<br />

und Turnierkomitees bindend<br />

und müssen vom ÖBV-Vorstand in geeigneter<br />

Form zeitnah veröffentlicht<br />

werden.<br />

Zu den wesentlichen Aufgaben des<br />

SRA zählen im Detail die Ausbildung<br />

von Turnierleitern (siehe Turnierleiterordnung/TLO)<br />

und <strong>Bridge</strong>lehrern<br />

(siehe <strong>Bridge</strong>lehrerordnung/BLO),<br />

die Überwachung des inländischen<br />

Turnierkalenders, das Meisterpunktewesen<br />

(siehe Meisterpunkteordnung/<br />

MPO) sowie die Überwachung von<br />

ÖBV-Veranstaltungen.<br />

An dieser Stelle ist es mir allerdings<br />

auch ein großes Anliegen, ausdrücklich<br />

darauf aufmerksam zu machen,<br />

dass alle vom SRA für die Mitglieder<br />

des ÖBV zum Teil sehr zeitaufwendig<br />

erbrachten Dienstleistungen zur Gänze<br />

ehrenamtlich und somit unbezahlt<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Innerhalb der letzten zwölf Monate<br />

wurden vom SRA folgende Aufgaben<br />

umgesetzt:<br />

• neu gestaltete Ausschreibung zum<br />

österreichweiten Ö-Rallye-Bewerb.<br />

• Überarbeitung und Adaptierung<br />

der Wettkampfordnung von 2017<br />

(Inkraftsetzung der Neufassung<br />

erfolgte mit 1. Mai <strong>2019</strong>).<br />

• Bearbeitung einer Vielzahl von<br />

tagesgeschäftlichen, über das<br />

ÖBV-Sekretariat an den SRA weitergeleiteten<br />

Anfragen.<br />

• Darüber hinaus wurde mir seitens<br />

des ÖBV-Vorstandes die ehrenvolle<br />

Aufgabe angeboten, im neu gebildeten<br />

Organisationsteam für die – ab<br />

heuer, unter der federführenden<br />

Verantwortung des ÖBV – veranstaltete<br />

Wachauer <strong>Bridge</strong>woche<br />

mitzuarbeiten.<br />

Aufgaben, die zur Zeit in Planung sind:<br />

• Überarbeitung und Adaptierung<br />

der Meisterpunkteordnung von<br />

2016 (voraussichtlicher Fertigstellungstermin<br />

August/September<br />

<strong>2019</strong>).<br />

• Vorbereitung eines Workshops für<br />

aktiv im Hausturnierbetrieb tätige<br />

C-TL (voraussichtliche Veranstaltungstermine<br />

September/Oktober<br />

<strong>2019</strong>).<br />

• In Bezug auf eine leichtere, den<br />

geltenden Turnierbridgeregeln<br />

entsprechende Handhabung der<br />

im Hausturnierbetrieb gängigsten<br />

bzw. am häufigst wiederkehrenden<br />

Regelverstöße, wird der SRA Regelbäume<br />

in Blockdiagrammform ausarbeiten<br />

und zur Verfügung stellen<br />

(voraussichtlicher Fertigstellungstermin<br />

Ende <strong>2019</strong>/Anfang 2020).<br />

Last but not least:<br />

Um Ihnen zur Klärung regelrelevanter<br />

Fragen, und damit verbundenen Anregungen,<br />

Wünschen und sachlich orientierten<br />

Beschwerden die Kontaktaufnahme<br />

mit dem SRA zu erleichtern<br />

wurde die Möglichkeit geschaffen, sich<br />

per E-Mail oebv.sra@bridgeaustria.at<br />

direkt an uns zu wenden.<br />

Innerhalb dieser neu ins Leben gerufenen<br />

Kolumne des <strong>Bridge</strong>magazins<br />

besteht nun die Möglichkeit, interessante<br />

Beiträge auch für die breite<br />

<strong>Bridge</strong>öffentlichkeit zugänglich machen<br />

zu können. Meine Gremiumskollegen<br />

und ich werden uns redlich<br />

bemühen, die vorgebrachten Anliegen,<br />

je nach aufkommender Frequenz,<br />

relativ zeitnah zu bearbeiten.<br />

Mit bridgefreundlichen Grüßen<br />

Robert Franzel<br />

In eigener Sache<br />

WER arbeitet im Bereich Social Media<br />

und möchte mit seinem Know-how,<br />

seinem beruflichen Netzwerk und/oder<br />

seiner Freizeit dazu beitragen, dem<br />

<strong>Bridge</strong>sport wieder zu seinem richtigen<br />

Stellenwert zu verhelfen?<br />

WER arbeitet bei größeren Betrieben<br />

im Management oder im Betriebsrat<br />

und möchte mit seinem Know-how,<br />

seinem beruflichen Netzwerk und/oder<br />

seiner Freizeit beitragen, dem <strong>Bridge</strong>sport<br />

wieder zu seinem richtigen Stellenwert<br />

zu verhelfen?<br />

3/<strong>2019</strong> | 9


♦ REPORTAGE<br />

DIE SPIELREGELN – SRA-CORNER ♠<br />

DIAMOND-CUP UND<br />

TEAMMEISTERSCHAFT:<br />

PROFIS UND NACHWUCHS UNTER EINEM DACH!<br />

Die Teammeisterschaft fand auch heuer traditionell im Papiermachermuseum (von 1890<br />

bis 1988 wurde dort Papier erzeugt) in Steyrermühl statt und lockte 20 Mannschaften<br />

an, eine mäßig angenehme Zahl für ein gutes Movement. Parallel dazu fand am Samstag,<br />

dem 4. Mai, der Diamond-Cup <strong>2019</strong> statt.<br />

VON HELMUT E. MÜNCH<br />

DIAMOND-CUP<br />

Der Diamond-Cup ist das einzige Großturnier, das den noch<br />

nicht so erfahrenen Spielern vorbehalten bleibt. A-, T- und<br />

Karospieler treten gegeneinander an – nicht gegen übermächtige<br />

Lifemaster & Co. Wenn auch hier die Spielstärke natürlich<br />

unterschiedlich ist, begegnet man sich doch auf Augenhöhe.<br />

Dieser Bewerb findet eintägig parallel zu den Teammeisterschaften<br />

im Papiermachermuseum statt. Das ist für<br />

Spieler, die schon öfter teilgenommen haben, ein besonderes<br />

Erlebnis und lässt den Gedanken aufkommen, eines<br />

Tages „im anderen Saal drüben“ mitzuspielen.<br />

Die Siegerehrung fand wieder im Rahmen eines Buffets in<br />

der malerischen Location statt. Die ersten drei Paare erhielten<br />

Pokale sowie Gutscheine, die ÖBV-Präsident Georg<br />

Engl überreichte.<br />

Schon beim Diamond-Cup ist die Konzentration ganz wichtig!<br />

Präsident Engl überrecht den Siegern Illyes Eva und Nurscher Wolfgang die<br />

Pokale.<br />

Preisverleihung in malerischer Kulisse und mit Köstlichkeiten vom Buffet<br />

10 | 3/<strong>2019</strong>


REPORTAGE ♦<br />

VON ANDREAS BABSCH<br />

Bei der Teammeisterschaft kann man die Konzentration förmlich spüren!<br />

(v.l.) S. Weinberger, M. Strafner, D. Fischer, B. Saurer<br />

UND NUN ZUR TEAMMEISTERSCHAFT<br />

Die Beteiligung an dem Bewerb ist eigentlich für den Anlass<br />

häufig zu mager (20 Mannschaften sind eine mäßig<br />

angenehme Zahl für ein gutes Movement). Der Spielort<br />

ist in Ordnung, die Infrastruktur in der Gegend ist aber<br />

schwach, es gibt wenig Wohn- und Ausgehmöglichkeiten.<br />

Ich glaube, dass man besser beraten wäre, die ÖTM rotieren<br />

zu lassen, vielleicht in Fünfjahresabständen. Einmal<br />

alle paar Jahre kann ein veranstaltender Klub seine Mitglieder<br />

vielleicht dazu bringen, an einem sportlich attraktiven<br />

Bewerb teilzunehmen, jedes Jahr ist das eine schwierige<br />

Übung.<br />

Nach fünf Vorrundenmatches à zehn Boards schafften es<br />

alle starken Teams ins Viertelfinale, in dem drei der vier<br />

Matches durch ein einziges Board (von 24) entschieden<br />

wurden.<br />

Sie halten ♠T2, ♥J6, ♦AJT963, ♣984 und hören folgendes<br />

Lizit:<br />

WAS SPIELEN SIE AUS?<br />

Es wäre gut, wenn man hier eine klare Vereinbarung mit<br />

dem Partner hätte. Scheinbar hat er eine solide oder fast<br />

solide Oberfarbe, aber nicht genug, um zu überrufen. Ein<br />

Blick auf den Tisch kann nicht schaden, daher ist das ♦A<br />

vielleicht das richtige Ausspiel, wenn man nicht sicher<br />

ist, welche Farbe der Partner hat. Wolfgang Lauss spielte<br />

den ♥J aus, und der Alleinspieler machte die ersten neun<br />

Stiche. Pikausspiel hätte den Kontrakt mit zwei Fallern zu<br />

Grabe getragen (Partner hatte ♠AKQJx). Das ♦A auszuspielen<br />

hätte sicher zum richtigen Wechsel geführt, da am<br />

Tisch der ♥K aufging.<br />

Die zweite Partie, die ein Viertelfinale entschied, war eine<br />

Handspielübung:<br />

♠A8542<br />

♥AQT43<br />

♦T5<br />

♣8<br />

♠9<br />

♥85<br />

♦KJ8<br />

♣KQJT976<br />

N O S W<br />

3♣ Pass 3NT Pass<br />

Pass Kontra alle passen<br />

3/<strong>2019</strong> | 11


♦ REPORTAGE<br />

Closed Room<br />

Open Room<br />

N O S W<br />

Steiner Kratochwil Babsch Propst<br />

--- --- Pass 1 ♠<br />

Pass 2 ♣ Pass 2 ♥<br />

Pass 3NT alle passen<br />

N O S W<br />

Artmer Ferlic Trampisch Polaschegg<br />

--- --- Pass 1 ♠<br />

Pass 1NT Kontra 2 ♥<br />

Pass 3NT alle passen<br />

Kratochwil bekam von mir Karoausspiel (vom vierten<br />

Ass), damit war der Einstich zur Hand und der hohen Treff<br />

weg. Nach uninspiriertem Handspiel gab es vier Faller und<br />

ein Score von -400 für Ost/West.<br />

Am anderen Tisch spielte Alexander Trampisch nach dem<br />

Ausspielkontra die ♠Q (von ♠QT) aus und als diese bei<br />

Stich blieb (Nord hätte übernehmen und Karo spielen müssen)<br />

den ♠T nach. Jetzt ist der Alleinspieler auf der Gewinnerseite,<br />

wenn er sticht und die Treff klärt. Nord hat keinen<br />

Einstich mehr, und die gut sitzende ♦Q bedeutet, dass man<br />

auch in die Hand zur hohen Treff kommt. Als Ferlic auch<br />

die zweite Pik duckte, übernahm Nord und spielte Karo, das<br />

gab zwei Faller für -500 und einen Verlust von 3 Imps. +750<br />

hätten einen Gewinn von 15 Imps bedeutet, das sind 18 Imps<br />

Differenz. Wir verloren das Match mit 17 Imps ...<br />

Nach sicheren Siegen im Semifinale standen SIGMA (Fischer/Saurer,<br />

M. Strafner/S. Weinberger) und NPC DAISY<br />

(M. Knob/C. Wanha, T. Burg/Pollak) im Finale. SIGMA gewann<br />

letztlich mit 26 Imps, wozu folgende Boards beitrugen:<br />

♠ A8643<br />

♠ KT9752<br />

♥ AK ♥ 97<br />

♦ AKT2 ♦ 6543<br />

♣ 64<br />

♣ A<br />

Weinberger<br />

Strafner<br />

--- 2♠<br />

2NT<br />

3♣<br />

3♦<br />

4♣<br />

4NT<br />

5♥<br />

6♠<br />

Pass<br />

Strafner eröffnete mit einem Weak Two, Weinberger fragte<br />

mit 2NT nach. 3♣ zeigte ein beliebiges Minimum, 3♦<br />

war ein weiteres Relay und 4♣ zeigte ein Single in dieser<br />

Farbe. Simon fragte nun nach Keycards und sagte den guten<br />

Schlemm an, als er zwei beim Partner vorfand. Karo<br />

stand 3-2, zwölf Stiche waren leicht realisierbar.<br />

Diese Partie versetzte NPC DAISY endgültig den Todesstoß:<br />

♠ Q872<br />

♥ QT8<br />

♦ K5<br />

♣ Q542<br />

Open Room<br />

Closed Room<br />

N O S W<br />

Burg Strafner Pollak Weinberger<br />

3 ♣ 3♦ 3♥ 3 NT<br />

alle passen<br />

N O S W<br />

Fischer Knob Saurer Wanha<br />

Pass 1 NT 2 ♣* Kontra<br />

Pass** 2♦ 3♥ Kontra<br />

alle passen<br />

♠ 4<br />

♥ 3<br />

♦ 98632<br />

♣ AJT983<br />

♠ AJ653<br />

♥ K976542<br />

♦ ---<br />

♣ K<br />

* beide Edelfarben / ** Treff<br />

N<br />

W S O<br />

♠ KT9<br />

♥ AJ<br />

♦ AQJT74<br />

♣ 76<br />

3NT waren leicht erfüllbar, 3♥ fielen bei perfektem Gegenspiel<br />

einmal, bei einer kleinen Unachtsamkeit hätten<br />

aber leicht einmal auch neun Stiche in diesem Kontrakt<br />

erzielt werden können. +600 und -200 ergaben 9 Imps für<br />

SIGMA auf dem Weg zu einem ungefährdeten Sieg. Für<br />

Strafner/Weinberger war es nach Team- und Paarmeisterschaft<br />

2018 der dritte Sieg in Folge bei einer österreichischen<br />

Meisterschaft.<br />

12 | 3/<strong>2019</strong>


DIE 51. INTERNATIONALE TIONALE<br />

WACHAUER BRIDGEWOCHE<br />

WIRD VOM ÖSTERREICHISCHEN<br />

BRIDGESPORTVERBAND<br />

(ÖBV) ORGANISIERT UND<br />

VERANSTALTET.<br />

DER NÖBV, DER FÜR<br />

DIESES FESTIVAL BIS 2018<br />

VERANTWORTLICH TLICH WAR,<br />

WIRD DEN ÖBV WEITERHIN<br />

UNTERSTÜTZEN.<br />

WELTKULTURERBE WACHAU<br />

Die Region „Wachau“ mit ihrer<br />

herausragenden Kultur- und<br />

Naturlandschaft hat viel zu bieten.<br />

Organisation:<br />

Österreichischer <strong>Bridge</strong>sportverband<br />

(ÖBV)<br />

Management:<br />

Vorstand des ÖBV<br />

Kontakte:<br />

wachauer-bridgewoche<strong>2019</strong>@<br />

bridgeaustria.at<br />

INTERNATIONALE<br />

WACHAUER<br />

BRIDGE-<br />

WOCHE<br />

RELOADED<br />

<strong>2019</strong><br />

Sonntag 4. August<br />

Samstag<br />

bis<br />

10. August<br />

A ustragungsort:<br />

Römerhalle<br />

3512 Mautern<br />

Österreich<br />

Bild: Roman Zoechlinger<br />

BRIDGE<br />

PROGRAMM<br />

<strong>2019</strong><br />

So<br />

Mo<br />

Di<br />

Mi<br />

Do<br />

Fr<br />

Sa<br />

Sa<br />

4. August<br />

5. August<br />

6. August<br />

7. August<br />

8. August<br />

9. August<br />

10. August<br />

10.August<br />

12:30<br />

12:00<br />

14:00<br />

19:30<br />

17:00<br />

12:00<br />

13:30<br />

13:30<br />

ab 21:30<br />

Detaillierte Informationen können ab<br />

November 2018 der Webseite des ÖBV<br />

(www.bridgeaustria.at) entnommen werden.<br />

Eröffnungs-Turnier - 2x18 Boards, € 30/Spieler<br />

Mini-Team - 6x8 Boards, € 120/Team<br />

Individual-Turnier - 26 Boards, € 15/Spieler<br />

Barometer-Turnier - 32 Boards, € 25/Spieler<br />

Team-Turnier – Tag 1, 6x8 Boards, € 240/Team<br />

Team-Turnier – Tag 2, 6x8 Boards<br />

Hauptpaar-Turnier – Tag 1, mind. 32 Boards, € 50<br />

Hauptpaar-Turnier – Tag 2, mind. 32 Boards<br />

Abschluss-Event<br />

mit Live-Musik, Tanz und Preisverteilung<br />

Der Verband behält sich Änderungen aus triftigen Gründen<br />

sowie die Ablehnung von Spielerinnen und Spielern ohne<br />

Angabe von Gründen vor.<br />

GERNE UNTERSTÜTZEN WIR SIE BEI DER SUCHE<br />

NACH EINEM PASSENDEN QUAR<br />

TIER IN DER<br />

REGION.<br />

wachauer-bridgewoche<strong>2019</strong>@bridgeaustria.at<br />

TÄGLICHE BULLETINS<br />

SPANNENDE T<br />

OMBOLA<br />

FREUNDLICHER HOSPITALITY DESK<br />

ÜBERRASCHUNGSPREISE<br />

HEURIGENABEND<br />

ZUSÄTZLICHE PREISE FÜR SPIELER DER<br />

KATEGORIEN A/T/K UND JUNIOREN<br />

Anmeldung:<br />

wachauer<br />

-bridgewoche<strong>2019</strong>@bridgeaustria.at


♦ REPORTAGE<br />

BRIDGE AM WÖRTHERSEE<br />

Einen besonderen Höhepunkt des österreichischen Turniergeschehens konnte man<br />

heuer beim Josefi-Turnier in Velden genießen. Das Team um Helmuth Ölsinger organisierte<br />

im Casino Velden einen Event, der keine Wünsche offenließ.<br />

VON MAXIMILIAN BUCHMAYR<br />

Das Engagement, das hier offensichtlich mit viel Herzblut in<br />

die Veranstaltung eingebracht wird, trug auch reiche Früchte:<br />

Entgegen dem allgemeinen Trend der sinkenden Teilnehmerzahlen,<br />

der hoffentlich bald eine Wende finden wird,<br />

konnte man sich über Zuwächse in beiden Turnieren (Team:<br />

+8 %, Paar: +25 %) freuen.<br />

Zu den Zutaten zu diesem Erfolg zählen sicherlich das Willkommensgefühl,<br />

das durch das freundliche Organisationsteam<br />

und die gewohnt kompetente Turnierleitung von Johann<br />

Zeugner geschaffen wurde, der attraktive Spielort im<br />

Casino, nette Kleinigkeiten, wie z.B. Verlosungen von Casino-Dinners,<br />

Show-Roulette und ein nach den anstrengenden<br />

Spielstunden höchst willkommenes Glas Prosecco. Ein weiterer<br />

Aspekt, den man bei Turnieren nicht vernachlässigen<br />

sollte, ist die Wahl der Beginnzeiten, durch die sich das Genießen<br />

der Austragungsregion und das Spiel gut miteinander<br />

vereinbaren lassen. Auch dieses bei österreichischen Turnieren<br />

in der Vergangenheit nicht immer ganz zufriedenstellend<br />

behandelte Problem, wurde bei diesem Turnier gut gelöst.<br />

Das Teamturnier wurde durch zwei hohe Siege des Teams<br />

NPC DAISY (C. Bamberger, J. Bamberger, M. Knob, C. Wanha)<br />

in den beiden letzten Runden entschieden. Knapp dahinter<br />

(v.l.) M. Knob, C. Wanha, J. Bamberger, C. Bamberger<br />

landete 3109 (A. Lindermann, N. Bausback, A. Alberti, C.<br />

Froehner), und den 3. Platz am Siegerpodest konnte JOHN_<br />

BONHAM (A. Babsch, P. Steiner, M. Turcsanyi, W. Bieder)<br />

für sich erkämpfen.<br />

14 | 3/<strong>2019</strong>


REPORTAGE ♦<br />

Im Paarturnier gab es einen Sensationserfolg für ein Kärntner<br />

Paar: Tanja und George Summers setzten sich mit<br />

62,41 % vor Terry Weigkricht – Ernst Pichler (62,2 %) und<br />

Renate Siegmund – Michael Knoll (62,05 %) durch – das gesamte<br />

Stockerl war diesmal also von Mixedpaaren besetzt.<br />

Bei der Preisverteilung, bei der – auch entgegen österreichischer<br />

Usancen – noch sehr viele Spieler anwesend waren,<br />

wurden eine Unzahl von Sonderpreisen vergeben. Auch das<br />

könnte für viele Spieler, die nicht der absoluten Topriege<br />

zuzuordnen sind, ein guter Anreiz sein, wieder mehr im<br />

Großturniergeschehen mitzumischen, und dadurch vielleicht<br />

auf längere Sicht auch in die Topriege aufzusteigen.<br />

Ein ganz besonderer Augenblick war die Ehrung von Ilse<br />

Pichs, die im zarten Alter von 99 Jahren nicht nur beim Paarturnier<br />

mitspielte, sondern mit Ihrem Partner Werner Mayerhofer,<br />

einen Preis erzielen konnte. Ein schönes Beispiel dafür,<br />

wie jung und agil <strong>Bridge</strong> halten kann. Das <strong>Bridge</strong>magazin<br />

wünscht Frau Pichs noch viele Turnierteilnahmen bei guter<br />

Gesundheit und der geistigen Klarheit, die sie bei diesem<br />

Event eindrucksvoll unter Beweis stellen konnte.<br />

Zum Abschluss noch eine <strong>Bridge</strong>story, die zeigt, wie facettenreich<br />

<strong>Bridge</strong> ist, und dass man in unserem Spiel die psychologische<br />

Komponente nicht vernachlässigen darf:<br />

♠ -<br />

♥ Q8764<br />

♦ Q9432<br />

♣ 876<br />

♠ AT8732<br />

♥ AK32<br />

♦ J6<br />

♣ 2<br />

W<br />

N<br />

S O<br />

♠ K965<br />

♥ J5<br />

♦ A<br />

♣ AKQJT9<br />

♠ QJ4<br />

♥ T9<br />

♦ KT875<br />

♣ 543<br />

Ilse Pichs: 99 Jahre!<br />

Single Ass am Tisch lag. Und in eben diesem Stich ließ sich<br />

Ost dazu verleiten, eine Pikkarte wegzuwerfen, was einen<br />

blitzschnellen Claim zur Folge hatte. Die Ostspielerin ist eine<br />

sehr gute Spielerin, der solche Fehler sicherlich nicht oft passieren<br />

– das zeigt, dass in der Hitze des Gefechts solche psychologisch<br />

induzierten Hoppalas öfter vorkommen, als man<br />

meinen möchte. Und was ich besonders schön fand, ist, dass<br />

das Gegnerpaar diese Situation mit großem Humor und nicht<br />

mit Schimpftiraden wegstecken, und das Match trotz dieses<br />

großen Swings noch für sich entscheiden konnte.<br />

N O S W<br />

1 ♠ Pass 4NT Pass<br />

5 ♥ Pass 7NT alle passen<br />

Der Großschlemm war im Nu erreicht, und zwar nicht in Pik,<br />

sondern in NT, denn wenn die Pik zieht, hat man seine Topstiche<br />

auch im NT-Kontrakt, und vielleicht ergeben sich auch<br />

bei nicht ziehender Pik irgendwelche weiteren Chancen.<br />

Tatsächlich hätte man ja auch 15 Stiche, wenn die Pik nicht<br />

gemeinerweise 3-0 verteilt wäre. Ich bekam Treffangriff<br />

und spielte diese Farbe komplett ab, wobei ich mit eindringlich-hypnotischer<br />

Stimme solange Pikabwürfe am Tisch<br />

kommandierte, bis in der letzten Treffrunde nur mehr das<br />

(v.l.) H. Ölsinger, T. Summers, G. Summers<br />

3/<strong>2019</strong> | 15


♦ REPORTAGE<br />

RÜCKKEHR AN DEN LIDO<br />

Das venezianische <strong>Bridge</strong>festival ist seit 2017 wieder an den Lido zurückgekehrt und<br />

wird im Filmpalast gleich vis-a-vis vom Hotel Excelsior ausgetragen. Diese Rückkehr<br />

hat dem Turnier gutgetan, die Beteiligung war so hoch wie in Mautern, und auch Österreicher<br />

nahmen wieder vermehrt teil.<br />

VON ANDREAS BABSCH<br />

Begonnen wurde mit drei eintägigen Paarturnieren zu je 40<br />

Boards, einem Eröffnungsturnier (67 Paare), einem Mixed-<br />

(103 Paare) und einem Hauptpaarturnier (120 Paare).<br />

♠ ---<br />

Als ich das Nordblatt aufnahm, hatte ich natürlich anderes<br />

im Sinn als einen Endkontrakt von 4♠. Dieser erwies sich<br />

♥ AKQJ4<br />

aber als perfekt, da er trotz des Ausspiels von ♦J erfüllt werden<br />

konnte (Ost hat keinen Einstich für einen Karoschnap-<br />

♣ AJT642<br />

♦ 85<br />

per). Der Saal hatte doch gewisse Probleme mit der Partie,<br />

♠ 54<br />

N<br />

♥ 9853<br />

die Scores gingen von 4♣ bis 6NT und +620 brachte 68 %.<br />

N O S W<br />

Andreas Picucci Rike Candiani<br />

1♣ Pass 1♠ Pass<br />

2♥ Pass 4♠ alle passen<br />

Endstand Mixed:<br />

Im Mixed gab es eine Fülle interessanter Partien, eine davon<br />

war diese:<br />

♠ AQ76<br />

♥ T762<br />

♦ J2<br />

♣ Q53<br />

S O<br />

♠ KJT9832<br />

♥ ---<br />

♦ KQ976<br />

♣ 7<br />

♦ AT43<br />

♣ K98<br />

1. Gabriella Manara – Dario Attanasio 66,49 %<br />

2. Rosella Gadaleta – Massimo Lanzarotti 62,41 %<br />

3. Ulrike Schreckenberger – Andreas Babsch 61,86 %<br />

16 | 3/<strong>2019</strong>


REPORTAGE ♦<br />

(v.l.): Giovanni Rebecchi (Co-Veranstalter, Venedig),<br />

Eleonora Dalpozzo, Valentina Dalpozzo, Caterina De Lutio,<br />

Federica Dalpozzo, Andrea Dalpozzo (Turniermanager, Bologna)<br />

Das Paarturnier nahm ich mit Peter Steiner in Angriff, wir<br />

spielten gut und konzentriert, letztlich konnten wir den<br />

elften Platz belegen, nachdem uns die letzte Partie durch<br />

das Nichtfinden der Atoutdame vier Plätze kostete. Gerald<br />

Sonntagbauer und Gerhard Bosak landeten knapp hinter<br />

uns auf Rang 14.<br />

Im zweiten Durchgang hatten wir eine interessante Runde<br />

gegen die jungen Töchter des Turniermanagers Andrea<br />

Dalpozzo:<br />

♠ AJ54<br />

♥ AKJ98<br />

♦ J8<br />

♣ J8<br />

* beide Edelfarben<br />

♠ KT98<br />

♥ 52<br />

♦ AQ732<br />

♣ T9<br />

W<br />

N<br />

S O<br />

♠ Q7632<br />

♥ Q4<br />

♦ K65<br />

♣ AKQ<br />

♠ ---<br />

♥ T763<br />

♦ T94<br />

♣ 765432<br />

N O S W<br />

Andreas Federica D. Peter Valentina D.<br />

--- --- 1NT 2♣*<br />

3NT<br />

alle passen<br />

Valentina spielte das ♥A aus, es gab zwei Faller. Jedoch im<br />

zweiten Board:<br />

(v.l.): Giovanni Rebecchi, Rike Schreckenberger, Andreas Babsch,<br />

Manuela Turcsanyi, Peter Steiner, Andrea Dalpozzo<br />

♠ 9872<br />

♥ 43<br />

♦ T3<br />

♣ QJT84<br />

* Herz und Unterfarbe<br />

♠ KQ43<br />

♥ A2<br />

♦ AQ87<br />

♣ 973<br />

N<br />

W S O<br />

♠ JT5<br />

♥ KT95<br />

♦ K9654<br />

♣ 6<br />

♠ A6<br />

♥ QJ876<br />

♦ J2<br />

♣ AK52<br />

N O S W<br />

Andreas Federica D. Peter Valentina D.<br />

1NT 2♥* Pass Pass<br />

Kontra<br />

alle passen<br />

Diesmal war der Einstieg auf die Eröffnung nicht erfolgreich,<br />

da die Schwestern ihren Trefffit nicht fanden.<br />

Gegen 2♥X spielte Peter den ♠J aus und sorgfältiges<br />

Gegenspiel brachte +500 und 97 %.<br />

Das zweitägige Teamturnier sah 59 Mannschaften am<br />

Start, darunter fünf ganze und zwei halbe aus Österreich.<br />

Nach dem ersten Tag gab es eine Einteilung in<br />

fünf Gruppen zu je 12 Teams. In Girone A hatte es dann<br />

nur UZI (Pollak, Zelnik, U. Wanha, Wiedmann) geschafft,<br />

dort wurde der elfte Platz belegt.<br />

ARTMER (I. Artmer, Simon, Propst, Kratochwil) war<br />

lange Zeit an Tisch 1, landeten dann in Girone B und<br />

3/<strong>2019</strong> | 17


♦ REPORTAGE<br />

wurde dort Zweite, ganz knapp hinter einem sehr starken<br />

französischen Team.<br />

NPC DAISY (C. Wanha, M. Knob, M. Strafner, S. Weinberger)<br />

verschlief den ersten Tag, konnte dann aber Girone C<br />

gewinnen.<br />

DORA (Turcsanyi, P. Steiner, A. Babsch, Schreckenberger)<br />

verschlief den ersten Tag noch viel mehr und belegte<br />

schließlich den zweiten Platz in Girone E.<br />

Manchmal passieren auch den besten Spielern unglaubliche<br />

Dinge. Das zeigt dieses Board aus der letzten<br />

Qualifikationsrunde des Teamturniers:<br />

♠ AKQJ82<br />

♥ 7<br />

♦ 63<br />

♣ AKT9<br />

♠ 9654<br />

♥ 32<br />

♦ Q94<br />

♣ J865<br />

W<br />

N<br />

S O<br />

♠ 3<br />

♥ AQJT4<br />

♦ 75<br />

♣ Q7432<br />

♠ T7<br />

♥ K9865<br />

♦ AKJT82<br />

♣ ---<br />

Weinberger/Strafner hatten ein kleines Hoppala und erreichten<br />

7♠ von West, nachdem Unklarheit über ein Treffgebot<br />

von Ost (Strafner) im Sechserstock geherrscht hatte.<br />

Der Kontrakt fällt natürlich bei Herzausspiel. Aufgrund<br />

der Bietfolge wäre dieses wohl auch gekommen, aber Lanzarotti<br />

auf Süd kontrierte den Endkontrakt, die Österreicher<br />

rekontrierten frohgemut. Das Kontra bewog seinen<br />

(v.l.): Giovanni Rebecchi, Rike Schreckenberger - Andreas Babsch - Andrea<br />

Dalpozzo<br />

Partner Dario Attanasio dazu, Treff auszuspielen, da er es<br />

für ein Ausspielkontra hielt und glaubte, sein Partner könne<br />

diese schnappen. Simon erzielte jetzt mit Karoimpass<br />

13 Stiche und das doch recht seltene Score von +2940.<br />

Das Turnier war straff organisiert und geprägt von ausgesprochener<br />

Freundlichkeit der Verantwortlichen und Turnierleiter<br />

und überhaupt des gesamten tätigen Personals.<br />

Und Essen und Trinken ist in Venedig so wie auch am Lido<br />

immer ein Vergnügen.<br />

Von den beiden Nobelhotels vergangener Tage ist nur<br />

noch das Excelsior in Betrieb, das Des Bains wirkt ziemlich<br />

verfallen und harrt seiner Umwandlung in Luxusappartements.<br />

Resultate, Hände und Frequenzen gibt es auf:<br />

festivaldelbridgelidodivenezia.com<br />

WERBUNG<br />

10.10.-15.10.<strong>2019</strong><br />

Goldener<br />

Herbst<br />

Breslau/Wroclaw<br />

ab 890,00 € DZ<br />

Flug, Stadtrundfahrt,<br />

2 Tagesausflüge<br />

Schweidnitz und<br />

Riesengebirge, Bootsfahrt<br />

<strong>Bridge</strong>reisen<br />

<strong>Bridge</strong> und Kultur<br />

♠ ♥ <strong>2019</strong> ♦ ♣<br />

20.10.-02.11.<strong>2019</strong><br />

<strong>Bridge</strong> im<br />

Tessin<br />

Hotel Ascona<br />

ab 1695,00 CHF DZ Süd<br />

Halbpension,<br />

4 Gang-Menu, Ascona<br />

Buffet, <strong>Bridge</strong>unterricht,<br />

duplizierte Boards, <strong>Bridge</strong>mate<br />

07.11.-12.11.<strong>2019</strong><br />

Auf den Spuren von<br />

Gaudi<br />

Barcelona<br />

ab 949,00 € DZ<br />

Flug, Bootsfahrt,<br />

2 Ausflüge Montserrat +<br />

Werke Gaudis,<br />

Stadtrundfahrt, Stadtrundgang<br />

15.12.-20.12.<strong>2019</strong><br />

<strong>Bridge</strong> und Kultur<br />

zu Weihnachten<br />

Dresden<br />

ab 739,00 € DZ<br />

Semperoper, Grünes Gewölbe,<br />

Panometer, Frauenkirche,<br />

Konzerte, Stadtrundfahrt<br />

Informaon, Programme<br />

und Anmeldung:<br />

Chrisan Fröhner & Nikolas Bausback Schiersteiner Str. 8, D-65187 Wiesbaden<br />

Tel: +49 611 9600747, Mobil: +49 162 9666042, E-Mail: cfroehner1@web.de<br />

18 | 3/<strong>2019</strong>


REPORTAGE ♦<br />

Andreas Babsch<br />

Redakteur<br />

redaktion@bridgemagazin.at<br />

WIENER CUP UND<br />

MIXED-TEAM-MEISTERSCHAFT<br />

Die Wiener Mixed-Team-Meisterschaft erholte sich etwas und brachte 12 Teams in die<br />

Porzellangasse. Der Bewerb verlief recht spannend, erst gegen Ende setzte sich das Favoritenteam<br />

mit Betina Artmer, Diana Lindenlauf, Arno Lindermann, Siegi Lendwai und<br />

Beppo Simon durch.<br />

VON ANDREAS BABSCH<br />

♠ 9<br />

♥ AJT7<br />

♦ 9743<br />

♣ QJ87<br />

♠ JT765<br />

♥ KQ854<br />

♦ AK<br />

♣ 2<br />

W<br />

N<br />

S O<br />

♠ AKQ32<br />

♥ 963<br />

♦ QJT52<br />

♣ --<br />

♠ 84<br />

♥ 2<br />

♦ 86<br />

♣ AKT96543<br />

N O S W<br />

A. Babsch M. Stock Schreckenberger<br />

C. Stock<br />

1♠ 3♣ 4♣ 5♣<br />

5♠ 6♣ 6♠ Pass<br />

Pass 7♣ Pass Pass<br />

Kontra<br />

alle passen<br />

in besseren Zeiten schon 30 am Start gehabt. Es ist um solche<br />

Bewerbe schade, hier böte sich auch für nicht ganz so<br />

routinierte Spieler die Möglichkeit, einmal gegen bessere<br />

Gegner Teamturnier zu spielen. Leider scheint das bei uns<br />

nicht so sehr beliebt zu sein, viele bevorzugen offenbar ihre<br />

gewohnten Hausturniere.<br />

Eine interessante Partie vom zweiten Tag, die zeigt, dass<br />

man auch in Teilkontrakten Punkte gewinnen kann:<br />

♠ QT94<br />

♥ 43<br />

♦ AKT<br />

♣ Q985<br />

♠ K5<br />

♥ A865<br />

♦ 9743<br />

♣ K42<br />

N<br />

W S O<br />

♠ AJ872<br />

♥ JT<br />

♦ J2<br />

♣ AT63<br />

♠ 63<br />

♥ KQ972<br />

♦ Q865<br />

♣ J7<br />

Ein recht wildes Board gleich in Runde 1 brachte aber in diesem<br />

Match nur einen kleinen Umsatz. 7♣x fiel dreimal, NS<br />

scorte +500. Am anderen Tisch wurde weniger dynamisch<br />

lizitiert, NS kaufte die Partie in 5♠, machte zwölf Stiche<br />

und gewann für +680 5 Imps.<br />

N O S W<br />

A. Babsch Genowitz P. Steiner Etlinger<br />

--- Pass 1♠ Pass<br />

1NT 2♥ alle passen<br />

Der Wiener Cup konnte mit 20 Teams aufwarten, hatte aber<br />

3/<strong>2019</strong> | 19


♦ REPORTAGE<br />

Gegen diesen kleinen Kontrakt spielte Peter den ♦J aus.<br />

Herbert Genowitz gewann am Tisch und spielte Herz zur<br />

Dame. Es folgte Treff aus der Hand und die Gegenspieler<br />

zogen ihre vier schwarzen Stiche ab, bevor sie eine zweite<br />

Karorunde spielten. Folgende Position war entstanden:<br />

♠ QT<br />

♥ 3<br />

♦ T<br />

♣ Q9<br />

♠ --<br />

♥ A8<br />

♦ 97<br />

♣ --<br />

♠ QT<br />

♥ --<br />

♠ --<br />

♦ T<br />

♥ A86<br />

♣ Q<br />

♦ 97<br />

♠ J87<br />

♣ 2<br />

♥ --<br />

♠ --<br />

W N<br />

♦ --<br />

♣ T<br />

♠ J87<br />

♥ J<br />

♦ --<br />

♣ T6<br />

S O<br />

♥ K972<br />

♦ Q8<br />

♣ --<br />

Genowitz spielte vom Tisch Herz und erriet diese. Dennoch<br />

verblieb ich mit ♥A8 gegen sein ♥972 und musste damit<br />

noch zwei Stiche machen. Wichtig war die zweite Karorunde,<br />

um dem Alleinspieler nicht die Chance zu geben, sich in<br />

der Hand zu kürzen. Ansonsten hätte sich die Möglichkeit<br />

eines Atoutcoups mit folgender Endposition ergeben:<br />

N<br />

W S O<br />

♠ --<br />

♥ 97<br />

♦ Q8<br />

♣ --<br />

Der Alleinspieler, mit dem ♥K in der Hand, kann jetzt mit<br />

Karo zum Tisch gehen und von dort eine der schwarzen<br />

Damen (beide sind hoch) spielen. Schnappt Nord, schnappt<br />

Ost drüber und kann die hohe Karo abspielen. Schnappt<br />

Nord nicht, wirft Ost die ♦Q ab und verbleibt mit ♥97 hinter<br />

Nords ♥A8. Da zu dem Zeitpunkt der Tisch bei Stich ist,<br />

macht Ost noch einen Stich.<br />

Im Finale setzte sich BC AUSTRIA 1 (Weigkricht, I. Grümm,<br />

Bieder, Umshaus, Burg, Simon, Lindermann, C. Terraneo)<br />

über 32 Boards deutlich gegen BC WIEN 1 (Hrachowina,<br />

Liwa, Pürstl, Floszmann, Minarik, Jadali, Purkarthofer,<br />

Zijlstra) durch, der Vorsprung betrug am Ende 60 Imps.<br />

WERBUNG<br />

20 | 3/<strong>2019</strong>


JUNIOR´S CORNER ♣<br />

JUNIORS‘<br />

CORNER<br />

Der Österreichische <strong>Bridge</strong>sportverband<br />

hat nur wenige Mitglieder unter 25 Jahren,<br />

doch diese Wenigen tummeln sich<br />

umso munterer in der in- und ausländischen<br />

<strong>Bridge</strong>szene.<br />

Zu den Erfolgen, die unser <strong>Bridge</strong>nachwuchs <strong>2019</strong> im Inland<br />

verbuchen durfte, wie zum Beispiel ein erster und<br />

ein zweiter Platz bei den Teamturnieren „Boulevard de<br />

<strong>Bridge</strong>“ in Linz und „Winter in Wien“, gesellten sich erst<br />

vor kurzer Zeit erfreulich gute Platzierungen beim renommierten<br />

internationalen <strong>Bridge</strong> Festival in Tel Aviv.<br />

Der ÖBV dankt bei dieser Gelegenheit dem Israelischen<br />

<strong>Bridge</strong>verband für die großzügige Einladung!<br />

#TeamAustria Erfolge<br />

Paarturnier (220 Paare)<br />

Scheberan – Thorpe Platz 20<br />

Imp-Pairs (245 Paare)<br />

Scheberan – Thorpe Platz 33<br />

Imp-Pairs (245 Paare)<br />

Crisafulli – Weiss Platz 89<br />

Men-Pairs (62 Paare)<br />

Scheberan – Thorpe Platz 21<br />

BAM Team (82 Teams)<br />

Scheberan – Thorpe – Hermann – Crisafulli Platz 15<br />

Teamturnier (82 Teams)<br />

Scheberan – Thorpe – Hermann – Crisafulli Platz 41<br />

Mit einer israelischen Partnerin belegte Stefan Thorpe im<br />

Mixed Turnier Platz 26 von 228 Paaren.<br />

Der Verbands-Sportkapitän des ÖBV, Michael Strafner,<br />

legt Wert darauf, dass auch die dem Juniorenalter entwachsenen<br />

jungen Paare im Hinblick auf zukünftige internationale<br />

Bewerbe motiviert und gefördert werden. Die<br />

budgetären Möglichkeiten unseres Verbandes reichen bei<br />

Weitem nicht aus, um die jungen Spielerinnen und Spieler<br />

bei allen internationalen Bewerben zu unterstützen.<br />

Umso mehr freuen wir uns darüber, dass „<strong>Bridge</strong> mit<br />

Freunden“ auch in diesem Jahr wieder ein Turnier plant,<br />

(v.l.): Sophie Hermann, Patricio Crisafulli, Stefan Thorpe,<br />

Philip Scheberan<br />

dessen Reinerlös dem <strong>Bridge</strong>-Nachwuchs zu Gute kommen<br />

soll. Außerdem ergeht unser Dank an alle österreichischen<br />

Klubs, die bei den Hausturnieren von den Junioren<br />

kein und bei den Großturnieren ein ermäßigtes Nenngeld<br />

verlangen.<br />

Eine besondere Überraschung bereitete uns der VIC<br />

(Vienna International Center) Klub, der nach über 40 Jahren<br />

ab Sommer nicht mehr spielen wird und mir einen Betrag<br />

von € 2000!!! für unsere Youngsters übergeben hat.<br />

Herzlichen Dank!<br />

Zu Beginn und am Ende der Wachauer <strong>Bridge</strong>woche<br />

Mautern werden unsere Junioren den ÖBV tatkräftig unterstützen<br />

(Tische aufstellen, Equipment wegräumen …)<br />

Bei diesem Festival werden im August auch junge Gesichter<br />

aus anderen europäischen Ländern zu sehen sein, da<br />

der ÖBV als Dankeschön für die vielen Einladungen unserer<br />

Paare und Teams ins Ausland ein ungarisches und ein<br />

kroatisches Juniorenteam nach Mautern eingeladen hat.<br />

Margit Schwarz<br />

3/<strong>2019</strong> | 21


♣ TURNIERKALENDER<br />

TURNIERKALENDER<br />

SEPTEMBER <strong>2019</strong> AUGUST <strong>2019</strong><br />

51. Wachauer <strong>Bridge</strong>woche Mautern<br />

ÖBV<br />

04.08. Eröffnung 12.30 Uhr<br />

05.08. Mini-Team 12.00 Uhr<br />

06.08. Individual 14.00 Uhr<br />

06.08. Barometerturnier 19.30 Uhr<br />

07.08. – 08.08. Team 17.00 Uhr<br />

09.08. – 10.08. Hauptpaar 13.30 Uhr<br />

Thermenlandturnier<br />

BC Thermenland<br />

24.08. Team 13.00 Uhr<br />

25.08. Paar 13.00 Uhr<br />

<strong>Bridge</strong> & Brille<br />

BC Wien<br />

07.09. Paar<br />

5. Karl Rohan Gedächtnisturnier<br />

1.Salzburger BC<br />

OKTOBER <strong>2019</strong><br />

Wiener Hilfswerk<br />

BrmFr<br />

06.10. Paar 15.00 Uhr<br />

bc.at bridge bowl<br />

bc.at<br />

11.10. Mixed 19.00 Uhr<br />

12.10. Team 14.00 Uhr<br />

13.10. Paar 14.00 Uhr<br />

Phönix-Turnier<br />

BC Wien<br />

19.10. Paar<br />

<strong>Bridge</strong>@linz<br />

<strong>Bridge</strong>club Linz<br />

25.10. Eröffnung 19.00 Uhr<br />

26.10. Team 13.00 Uhr<br />

27.10. Paar 11.00 Uhr<br />

14.09. Team 13.00 Uhr<br />

15.09. Paar 13.00 Uhr<br />

Österreichische Paarmeisterschaft<br />

ÖBV<br />

21.09. – 22.09. 13.30 Uhr<br />

Weinlesepokal<br />

BCP<br />

28.09. Paar 14.00 Uhr<br />

Bernscherer Benefiz-Turnier<br />

(österreichweit simultan)<br />

bc.at<br />

NOVEMBER <strong>2019</strong><br />

Trophy of Hütteldorf<br />

BK West<br />

15.11. Eröffnung 18.00 Uhr<br />

16.11. Team 14.00 Uhr<br />

17.11. Paar 14.00 Uhr<br />

Ländle Open<br />

BC Vorarlberg<br />

16.11. Paar<br />

Österreichische Senioren-Paar-MS<br />

ÖBV<br />

23.11. – 24.11. 13.30 Uhr<br />

29.09. Paar 14.00 Uhr<br />

Babenberger <strong>Bridge</strong>tage<br />

KBC<br />

29.11. Mixed 19.00 Uhr<br />

30.11. Team 14.00 Uhr<br />

01.12. Paar 14.00 Uhr<br />

22 | 3/<strong>2019</strong>


CAPTAIN‘S CORNER ♣<br />

Michael Strafner<br />

Verbandssportkapitän<br />

redaktion@bridgemagazin.at<br />

CAPTAIN´S CORNER<br />

DER WEG ZUR SPITZE<br />

VON MICHAEL STRAFNER<br />

In dieser neuen Rubrik möchte ich interessierte <strong>Bridge</strong>spieler<br />

regelmäßig über die Pläne und Aktivitäten des Nationalkaders<br />

und des Nationalteams informieren. Unsere<br />

Ziele sind die EM 2020, bei der wir mit schlagkräftigen<br />

Teams in der Offenen- und Senioren-Klasse antreten wollen,<br />

und die EM 2022, bei der auch junge Paare ins Nationalteam<br />

eingebaut werden sollen. Deshalb sind im erweiterten<br />

Nationalkader auch die Paare P. Stigleitner - R.<br />

Wadl, V. Flierl - F. Kronschläger, S. Hermann -P. Crisafulli<br />

Sabada, S. Krichhammer - T. Kofler und P. Scheberan - S.<br />

Thorpe vertreten; für diese stehen jeweils ein erfahrener<br />

Mentor/Mentorin als Ideengeber, Moderator und Sparringpartner<br />

zur Verfügung. Als Mentoren fungieren<br />

D. Fischer, I. Grümm, B. Saurer, K. Feichtinger und W. Bieder.<br />

Der Modus für die Selektion des Nationalteams wird<br />

in Kürze bekanntgegeben. Wir stehen auch in Kontakt mit<br />

dem Olympiazentrum Linz, dessen Expertise wir für die<br />

Vorbereitung des Nationalteams nutzen wollen. Schwerpunkte<br />

dabei werden Konzentration, mentale Stärke und<br />

Regeneration sein. Weitere Infos dazu im nächsten Beitrag.<br />

Stay tuned.<br />

ZIELE FÜR 2020<br />

MASSNAHMEN<br />

Verjüngung des<br />

österreichischen<br />

Spitzensports<br />

Fokus auf das<br />

Open/Damen/<br />

Mixed-Nationalteam<br />

Stärkere<br />

Verschränkung mit<br />

Juniorenbridge<br />

Bildung von<br />

Nationalkader<br />

und Zukunftskader<br />

Problem der zeitlichen<br />

Belastung minimieren<br />

- durch Nutzung von<br />

BBO<br />

BBO Training in abgestimmter<br />

Form mit<br />

Fokus auf Partnerschaftsverständnis<br />

(Lizit, Gegenspiel)<br />

Wissenstransfer von<br />

etablierten Spitzenspielern<br />

zu talentierten<br />

Nachwuchsspielern<br />

unterstützen/forcieren<br />

Kadertrainingsbewerbe<br />

mit starken Gegnern<br />

Entsendung von ein bis<br />

zwei Teams zu starken<br />

internationalen Teamturnieren<br />

(z.B. Winter<br />

Games)<br />

3/<strong>2019</strong> | 23


♣ „TURNIERLEITUNG, BITTE!“<br />

Dieter Schulz<br />

Redakteur<br />

redaktion@bridgemagazin.at<br />

REGELN FÜR DUMMYS<br />

WANN DARF/MUSS ICH AUFKLÄREN, DASS MEIN<br />

PARTNER ETWAS FALSCH ERKLÄRT HAT?<br />

TURNIERLEITUNG BITTE! Diesen Ruf kennt wohl jeder Turnierspieler, selbst wenn er<br />

erst seit Kurzem spielt, nur allzu gut. Dabei will man doch eigentlich nur in Ruhe spielen.<br />

Wozu also die Turnierleitung rufen?<br />

VON DIETER SCHULZ<br />

Die ist doch böse und entscheidet<br />

doch nur gegen die schwächeren<br />

Spieler. Aber wenn jemand nicht<br />

richtig bedient oder ein Lizit abgegeben<br />

hat, das er eigentlich nicht wollte,<br />

wird man eben doch nicht darum<br />

herumkommen, den Turnierleiter an<br />

den Tisch zu holen. Umso mehr, als es<br />

nicht gestattet ist, sich am Tisch seine<br />

eigenen Entscheidungen zu basteln,<br />

selbst wenn man regelkundig<br />

ist und sich in dieser Situation auskennen<br />

würde. Stellen Sie sich vor,<br />

wenn bei einem Fußballmatch nicht<br />

der Schiedsrichter, sondern ein Spieler<br />

sich selbst einen Elfer zuerkennen<br />

und auch gleich ausführen würde.<br />

Die <strong>Bridge</strong>regeln sind nicht ganz einfach.<br />

Auch erfahrene Turnierleiter<br />

werden oft das Regelbuch zu Rate ziehen,<br />

um die richtige Entscheidung zu<br />

treffen. Der Teufel steckt oft im Detail<br />

– und so entsteht bei manchen Spielern<br />

der Eindruck, dass beim letzten<br />

Mal der Turnierleiter in einer scheinbar<br />

gleichen Situation ganz anders entschieden<br />

hätte. Und das führt leider oft<br />

zu der subjektiven Wahrnehmung des<br />

„bösen Turnierleiters“, der immer nur<br />

das Wohl des Gegners im Sinne hat.<br />

Auch ich bin so ein „böser Turnierleiter“.<br />

Aber vielleicht doch nicht ganz<br />

so böse, wie viele meinen, denn oft<br />

kommen Spieler nach dem Turnier<br />

zu mir, um sich für die Regelung einer<br />

schwierigen Situation oder Erklärungen,<br />

warum eine Regel so anzuwenden<br />

war, wie sie angewendet wurde,<br />

zu bedanken. In dieser Kolumne werde<br />

ich Turnierspieler, die mit dem Regelwerk<br />

noch nicht so vertraut sind,<br />

wichtige Situationen näherbringen,<br />

denn je besser man die Regeln kennt,<br />

desto eher wird man den Ruf nach<br />

der Turnierleitung als das sehen können,<br />

was er ist: das in Anspruch nehmen<br />

eines Schiedsrichters, so wie das<br />

bei jedem Sport üblich und notwendig<br />

ist.<br />

Natürlich ist es für den normalen<br />

Turnierspieler nicht nötig, sämtliche<br />

Regeln mit allen ihren Details und<br />

Ausnahmen zu kennen. Aber mit gewissen<br />

Grundregeln vertraut zu sein,<br />

erleichtert das Turnierleben doch<br />

beträchtlich, und zwar den Spielern<br />

und den Turnierleitern.<br />

Fangen wir mit einer gar nicht so<br />

seltenen Situation an. Sie geben ein<br />

Gebot ab, Ihr Partner wird nach der<br />

Bedeutung dieses Gebotes gefragt<br />

und erklärt zu Ihrem Entsetzen etwas<br />

ganz anderes als Sie (zumindest<br />

nach Ihrer Erinnerung) ausgemacht<br />

haben.<br />

WANN DARF/MUSS ICH<br />

AUFKLÄREN, DASS MEIN<br />

PARTNER ETWAS FALSCH<br />

BEAUSKUNFTET HAT?<br />

Dazu ein Beispiel: Ich halte ♠AKT987<br />

♥2 ♦KQT98 ♣5. Der Gegner eröffnet<br />

mit 1♥, ich sage 2♥, was nach unserer<br />

Vereinbarung einen Zweifärber mit<br />

Pik und einer beliebigen Unterfarbe<br />

zeigt. Der Partner alertiert, der Gegner<br />

fragt nach und erhält von meinem<br />

Partner die Auskunft: „Ein Zweifärber<br />

mit Pik und Treff“. Unabhängig<br />

davon, ob der Partner die systemgemäß<br />

richtige Auskunft gegeben hat<br />

und ich falsch lizitiert habe, oder ob<br />

die Auskunft des Partners falsch ist –<br />

im Moment glaubt der Partner, dass<br />

ich ein anderes Blatt versprochen<br />

habe als ich besitze, und ich darf ihn<br />

weder durch Mimik, Gesten, verbal<br />

oder in einer anderen Art und Weise<br />

24 | 3/<strong>2019</strong>


„TURNIERLEITUNG, BITTE!“ ♣<br />

auf diesen Umstand aufmerksam machen.<br />

Nun geht es weiter: Der Partner<br />

springt in 4♠, und alle passen. 4♠ ist<br />

zum Endkontrakt geworden. Mein<br />

Partner ist Alleinspieler, der Gegner<br />

ist an der Reihe auszuspielen.<br />

Nun muss ich aufklären, was passiert<br />

ist, denn dem Partner als Alleinspieler<br />

hilft das überhaupt nicht weiter,<br />

aber vielleicht spielt der Gegner etwas<br />

anderes aus, oder er hat sogar<br />

unter Umständen das Recht, noch<br />

einmal zu lizitieren, wenn er weiß,<br />

was mein 2♥-Gebot wirklich bedeutet<br />

hat. Dazu holt man in dieser Situation<br />

aber unbedingt den Turnierleiter,<br />

der die Details genau erklären<br />

wird, wie man jetzt vorzugehen hat.<br />

Nun entwickelt sich das Lizit aber anders:<br />

Mein Partner sagt 2♠ und der<br />

rechte Gegner sagt 3♥. Ich entscheide<br />

mich für 3♠, links sagt man 4♥, und<br />

alle passen. Nun spielt der Gegner<br />

die Hand, und mein Partner glaubt<br />

immer noch, dass ich Herz und Treff<br />

habe. Wenn ich das jetzt aufkläre, hat<br />

mein Partner eine Information, die er<br />

nicht haben sollte, nämlich dass ich<br />

nicht Treff habe. Er plant ja sein Gegenspiel<br />

möglicherweise unter dieser<br />

Annahme. Der richtige Zeitpunkt für<br />

eine Aufklärung wäre in diesem Fall<br />

erst dann, wenn die Partie zu Ende<br />

ist. Vermutlich weiß dann aber ohnehin<br />

schon jeder, was passiert ist.<br />

ZUSAMMENGEFASST:<br />

Werden ich oder mein Partner Alleinspieler,<br />

und es gab eine falsche<br />

Auskunft, muss ich das aufklären,<br />

bevor der Gegner ausgespielt hat,<br />

denn diese Information kann für<br />

ihn schon beim Ausspielen wichtig<br />

sein.<br />

Werden mein Partner und ich Gegenspieler,<br />

darf ich erst aufklären,<br />

wenn die Partie zu Ende ist, damit<br />

mein Partner keine unerlaubte<br />

Information hat.<br />

In der nächsten Folge werden wir uns<br />

mit dem unwahrscheinlichen Fall beschäftigen,<br />

dass ich selbst mein System<br />

vergessen habe.<br />

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♠ SPIEL- & LIZIT-TECHNIK<br />

Susanne Buchmayr<br />

Redakteurin<br />

redaktion@bridgemagazin.at<br />

„DRITTER MANN<br />

SO HOCH ER KANN“!<br />

Schon im Bronzekurs treffen Lernwillige auf diesen Spruch und trotzdem bereitet er in<br />

der Praxis immer wieder Schwierigkeiten. Ein häufig gehörtes Argument ist: „Aber ich<br />

kann doch nicht meine Dame opfern, der Gegner hat doch das Ass!“<br />

VON SUSANNE BUCHMAYR<br />

An dieser Stelle sollten wir uns einmal<br />

die Sinnhaftigkeit dieses Spruches<br />

vor Augen halten. Wenn ich in<br />

dritter Position eine Figur „opfere“,<br />

hoffe ich, dass unsere Partnerschaft<br />

in weiterer Folge mit einer oder mehreren<br />

verbleibenden Figur/en noch<br />

Stich(e) macht. Dazu zwei Beispiele:<br />

2<br />

765<br />

N<br />

KT42<br />

S O<br />

AJ9<br />

765<br />

W<br />

N<br />

Q83<br />

S O<br />

??<br />

Q83<br />

Wenn ich die Dame nehme, macht<br />

der Gegner zwar mit dem Ass einen<br />

Stich, aber mein Partner sitzt mit der<br />

KT-Gabel hinter J9 und wird zwei<br />

Stiche erzielen, wenn die Farbe von<br />

meiner Seite gespielt wird. Wenn die<br />

Farbe so verteilt ist,<br />

3. MANN SO HOCH ER MUSS<br />

Eigentlich sollte der Spruch ja „3.<br />

Mann so hoch er muss“ heißen, das<br />

reimt sich aber nicht so schön. Man<br />

darf nicht immer blindwütig die<br />

höchste Karte nehmen, wenn am<br />

Tisch auch Figuren liegen.<br />

8<br />

Q54<br />

N<br />

S O<br />

KJ5<br />

W<br />

765<br />

W AJ2<br />

Der Gegner spielt einen Farbkontrakt<br />

und mein Partner spielt den Zweier<br />

(Attitude, klein von Figur) aus. Ich<br />

weiß, dass mein Partner nicht das Ass<br />

hat, aber den König oder den Buben.<br />

Wenn ich jetzt in dritter Position geizig<br />

bin und den Achter nehme, wird<br />

der Alleinspieler mit dem Neuner<br />

oder Zehner einen „billigen“ Stich<br />

machen. Nehmen wir an, die Farbe ist<br />

so verteilt:<br />

T942<br />

W<br />

N<br />

S O<br />

AKJ<br />

Q83<br />

hat der Alleinspieler immer drei Stiche<br />

und es ist egal welche Karte ich<br />

einsetze. In diesem Fall hätte mein<br />

Partner aber nicht klein ausgespielt –<br />

hoffentlich ...<br />

Wenn der Alleinspieler vom Tisch<br />

eine kleine Karte gibt, nehme ich als<br />

Dritter selbstverständlich den Buben,<br />

der kostet den Alleinspieler auch<br />

schon das Ass.<br />

6<br />

N<br />

W S O<br />

QT3<br />

26 | 3/<strong>2019</strong>


SPIEL- & LIZIT-TECHNIK ♠<br />

Wenn der Alleinspieler vom Tisch<br />

eine kleine Karte gibt, nehme ich als<br />

Dritter den Zehner, das kostet den<br />

Alleinspieler schon den König. Falls<br />

mein Partner den König hat, ist der<br />

Zehner schon ein Stich.<br />

ZUGEBEN VON EINER<br />

SEQUENZ<br />

Wenn man in dritter Position eine<br />

Sequenz hat, gibt man die niedrigste<br />

Karte der Sequenz zu. Und wozu soll<br />

das gut sein? Schauen wir uns folgendes<br />

Layout an:<br />

Wenn der Alleinspieler vom Tisch<br />

eine kleine Karte nimmt, setze ich<br />

den Zehner ein und ich werde bei<br />

Stich bleiben, wenn mein Partner<br />

vom König ausgespielt hat. Hat der<br />

Alleinspieler den König, sitze ich mit<br />

AJ hinter Q3 und habe die Chance auf<br />

zwei Stiche. Wir spielen also einen<br />

doppelten Impass im Gegenspiel.<br />

2<br />

K73<br />

N<br />

S O<br />

AJ64<br />

sticht der Alleinspieler zwar mit der<br />

Dame, aber ich habe die AJ-Gabel hinter<br />

K7. Wenn ich mit dem Ass gestochen<br />

hätte, wären der König und die<br />

Dame beim Gegner hoch und er hätte<br />

zwei Stiche erzielt. Falls der Gegner<br />

die single Dame hat, macht er zwar<br />

jetzt einen Stich, der ihm „nicht zusteht“,<br />

er kann dafür aber in weiterer<br />

Folge keinen Verlierer auf den König<br />

abwerfen – in den meisten Fällen ist<br />

das also nur ein Stichtausch.<br />

KEINE REGEL OHNE<br />

AUSNAHMEN<br />

DIAMOND<br />

A/T/K<br />

K942<br />

765<br />

N<br />

S O<br />

AT8<br />

QJ3<br />

Wenn der Alleinspieler vom Tisch<br />

eine kleine Karte nimmt, setze ich<br />

den Buben ein. Wenn das Layout beispielsweise<br />

so ausschaut<br />

Wenn mein Partner eine hohe Karte<br />

ausspielt (Attitude-Signal verleugnet<br />

den Besitz einer Figur) und ich<br />

habe den vierten oder fünften König<br />

(Kxxx), ist es besser eine kleine<br />

Karte zuzugeben, um in weiter Folge<br />

vielleicht einen Stich zu machen. Der<br />

Gegner spielt einen NT-Kontrakt und<br />

mein Partner spielt den Achter aus:<br />

Wenn ich den Buben zugebe und der<br />

Alleinspieler mit dem Ass sticht, weiß<br />

mein Partner, dass ich die Dame habe,<br />

denn mit AQ hätte der Alleinspieler<br />

doch wohl mit der Dame gestochen!<br />

Sollte mein Partner zu Stich kommen,<br />

kann er beruhigt eine kleine Karte<br />

dieser Farbe weiterspielen.<br />

QT82<br />

W K73<br />

N<br />

S O<br />

W<br />

K73<br />

95<br />

AJ64<br />

T865<br />

J73<br />

N<br />

S O<br />

AQ<br />

K942<br />

W<br />

Q73<br />

AM TISCH LIEGT EINE FIGUR<br />

Wenn ich als Dritter die Figur des Tisches<br />

mit mindestens einer höheren<br />

Figur bewache und mindestens eine<br />

Mittelkarte habe, die der Neuner oder<br />

besser ist, setze ich diese Mittelkarte<br />

ein.<br />

bleibe ich bei Stich. Jetzt muss ich<br />

versuchen, meinen Partner zu Stich<br />

zu bringen, damit er die Dame spielt<br />

und wir den König impassieren können.<br />

Wenn das Layout so ausschaut<br />

Wenn ich den König zugebe, macht<br />

der Alleinspieler drei Stiche (A, Q<br />

und J). Da ich aber weiß, dass der Gegner<br />

AQ hat (hohe Karte vom Partner),<br />

ist es besser den König zu schonen.<br />

Wenn wir zu Stich kommen, werden<br />

wir wieder diese Farbe spielen und<br />

der Alleinspieler muss das Ass nehmen.<br />

Jetzt sind K9 hoch.<br />

2<br />

W<br />

N<br />

S O<br />

AJT<br />

T98<br />

W<br />

N<br />

S O<br />

Q52<br />

AJ64<br />

W 3/<strong>2019</strong> | 27<br />

Es gibt zwar noch unzählige Ausnahmen<br />

und Spezialsituationen, die würden<br />

aber den Rahmen dieses Artikels<br />

sprengen.<br />

wird mein Partner den Zehner ausspielen.<br />

Wenn ich jetzt klein bleibe,


♠ SPIEL- & LIZIT-TECHNIK<br />

Maximilian Buchmayr<br />

Chefredakteur<br />

redaktion@bridgemagazin.at<br />

IRRUNGEN UND WIRRUNGEN -<br />

ÜBER DEN WAHRHEITSGEHALT VON<br />

BEKANNTEN BRIDGESPRÜCHEN<br />

Pik ist der Feind der Ohne! – Wer kennt sie nicht, die immer wieder am Tisch zitierten<br />

<strong>Bridge</strong>sprüche, die natürlich bevorzugt dann aus der argumentativen Trickkiste geholt<br />

werden, wenn sie auf die aktuelle Situation mit spektakulärem Erfolg angewendet werden<br />

können?<br />

VON MAXIMILIAN BUCHMAYR<br />

In dieser Serie möchte ich einige<br />

der bekanntesten <strong>Bridge</strong>weisheiten<br />

hinterfragen und auf ihren Wahrheitsgehalt<br />

abklopfen. Wenn man<br />

den wahren Kern hinter diesen<br />

„<strong>Bridge</strong>-Bauernregeln“ versteht, kann<br />

man doch eine Menge davon lernen.<br />

Beginnen wir mit dem allgegenwärtigen<br />

Spruch „Pik ist der Feind der<br />

Ohne“. Warum gerade Pik? Da es in<br />

einem Ohnekontrakt ja bekanntlich<br />

keine Atoutfarbe gibt, ist doch jede<br />

lange Farbe, die sich die Gegenspieler<br />

entwickeln können, mit gleicher<br />

Wahrscheinlichkeit eine Gefahr für<br />

den gegnerischen Kontrakt.<br />

Wenn man am Ausspiel ist, und eine eigene<br />

gute Farbe hat, wird man auf keinen<br />

Fall an diesen Spruch denken. Ich<br />

habe jedenfalls noch nie erlebt, dass ein<br />

Spieler mit ♠A43 ♥KQJT7 ♦32 ♣854<br />

nicht Herz ausgespielt hätte.<br />

Ein bisschen kontroversieller wird es,<br />

wenn der Gegner 3NT spielt, nachdem<br />

der Partner im Gegenlizit eine<br />

Farbe genannt hat. Nehmen wir an,<br />

Sie müssen mit folgendem Blatt ausspielen,<br />

nachdem Ihr Partner 1♥ des<br />

Gegners mit 2♦ überrufen hat und Ihr<br />

rechter Gegner darauf kurzerhand<br />

3NT lizitiert hat: ♠J9765 ♥32 ♦85<br />

♣T732. In solchen Situationen sehe<br />

ich doch immer wieder Pikangriffe,<br />

wobei nicht nur unser <strong>Bridge</strong>spruch<br />

zitiert wird, sondern das Zusatzargument:<br />

„Aber der Gegner hat doch<br />

sicher einen Stopper in Karo, diese<br />

Farbe kann ich doch nicht ausspielen!“<br />

Doch. Kann man. Denken Sie an<br />

unser erstes Trivialbeispiel. Da nehmen<br />

Sie ja auch an, dass der Gegner<br />

das ♥A hat, und deswegen muss es so<br />

schnell wie möglich weg, damit die<br />

Farbe hoch und abspielbar ist, wenn<br />

wir mit dem ♠A bei Stich sind. In dieser<br />

Partie muss auch die Karo entwickelt<br />

werden, denn der Partner hat im<br />

Gegenlizit im zweiten Stock nicht nur<br />

eine lange, sondern auch eine qualitativ<br />

gute Farbe gezeigt. Wenn er also<br />

mit seinen Nebeneinstichen zu Stich<br />

kommt, wäre es fein, wenn seine Farbe<br />

hoch wäre, also arbeiten wir von<br />

Beginn an daran. Fazit: Partnerfarben<br />

sollten ausgespielt werden, auch wenn<br />

der Gegner mehrmals NT lizitiert hat.<br />

Was aber ist von dieser Situation zu<br />

halten? Die Gegner lizitieren 1NT –<br />

3NT und Sie spielen mit folgendem<br />

Blatt aus: ♠QJT53 ♥5 ♦QJT53 ♣K2.<br />

Was wissen wir vom Eröffner? Er<br />

hat ein rundverteiltes Blatt, aber ob<br />

er längere und bessere Pik oder Karo<br />

hat, wissen wir nicht. Wir wissen<br />

auch vom Antworter nicht viel, aber:<br />

Er hat nicht mit 2♣ nach Oberfarben<br />

gefragt. Das heißt er hat vermutlich<br />

mehr Unterfarbenkarten als Oberfarbenkarten,<br />

und das macht das<br />

Pikausspiel attraktiver als das Karoausspiel.<br />

Natürlich heißt das nicht,<br />

dass in einer konkreten Partie Karo<br />

der spektakuläre Erfolg und Pik ein<br />

Rohrkrepierer ist, aber da wir keine<br />

anderen Indizien haben, müssen wir<br />

uns auf diesen kleinen Unterschied in<br />

den Wahrscheinlichkeiten einlassen.<br />

Hier stimmt der Spruch also, aber bitte<br />

aufpassen: Mit ♠5 ♥QJT53 ♦QJT53<br />

♣K2 wäre natürlich mit derselben<br />

28 | 3/<strong>2019</strong>


SPIEL- & LIZIT-TECHNIK ♠<br />

Argumentationslinie Herz der Feind<br />

der Ohne gewesen. Und mit ♠QJT53<br />

♥QJT53 ♦5 ♣K2 müssen wir einfach<br />

raten, ob wir die ♥Q oder die ♠Q auf<br />

den Tisch legen.<br />

Das Lizit verläuft jetzt anders:<br />

N O S W<br />

1NT Pass 2♣ Pass<br />

2♥ Pass 3NT Pass<br />

Pass Pass<br />

Die Ausspielhand ist aber gleichgeblieben:<br />

♠QJT53 ♥5 ♦QJT53 ♣K2.<br />

Jetzt wissen wir, dass der Eröffner<br />

die Viererherz und der Antworter die<br />

Viererpik hat, sonst hätte er ja keinen<br />

Stayman verwendet. Daher ist diesmal<br />

Karo der erfolgversprechendere<br />

Angriff als Pik, und unser Spruch wäre<br />

wieder einmal danebengegangen.<br />

Zum Abschluss noch ein Gustostückerl,<br />

das zeigt, dass man auch mit<br />

extrem schwachen Blättern interessante<br />

Probleme haben und durch<br />

gute Analyse brillieren kann:<br />

Das Lizit ist wieder:<br />

N O S W<br />

1NT Pass 2♣ Pass<br />

2♥ Pass 3NT Pass<br />

Pass Pass<br />

Sie haben dieses wundervolle Blatt:<br />

♠5432 ♥432 ♦432 ♣432. Sollte man<br />

hier nicht einfach die Karten mischen<br />

und irgendeine auf den Tisch<br />

legen? Denken wir wieder darüber<br />

nach, was wir über die Verteilung<br />

wissen: Der Eröffner hat Herz, der<br />

Antworter Pik, diese beiden Farben<br />

scheiden also aus. Der Partner<br />

hat Punkte, sonst würde der Gegner<br />

einen Schlemm spielen, aber er hat<br />

keinen Schlemmversuch unternommen.<br />

Wenn unser Partner gute Werte<br />

in Treff hätte, hätte er auf 2♣ des<br />

Gegners ein Ausspielkontra geben<br />

können. (Erklärung: auf ein künstliches<br />

Farbgebot des Gegners ist Kontra<br />

kein Informationskontra, sondern<br />

zeigt Länge und Stärke in der Farbe,<br />

die der Gegner für sein konventionelles<br />

Gebot verwendet hat.) Also bleibt<br />

als einzige Alternative Karoausspiel.<br />

Vielleicht hat der Partner dort gute<br />

Werte, aber die Farbe war eben doch<br />

nicht lang genug, dass er sie im zweiten<br />

Stock hätte nennen können.<br />

DIAMOND<br />

A/T/K<br />

WERBUNG<br />

bridge@linz<br />

das Turnier <strong>2019</strong><br />

Eröffnung<br />

Datum: Freitag, 25. Oktober <strong>2019</strong>, Beginn 19:00<br />

Nenngeld: € 25,-- pro Spieler inkl. Getränkepauschale<br />

Modus: mind. 32 Boards<br />

Preise: € 200, € 140, € 100, € 60 (ab 40 Paaren),<br />

Sonderpreise jeweils € 40<br />

Team - Turnier<br />

Datum: Samstag, 26. Oktober <strong>2019</strong>, Beginn 13:00<br />

Nenngeld: € 120,-- pro Team inkl. Getränkepauschale<br />

Modus: mind. 48 Boards<br />

Preise: € 400, € 300, € 240, € 160, € 120 (ab 24 Teams)<br />

Paar - Turnier<br />

Datum: Sonntag, 27. Oktober <strong>2019</strong>, Beginn 11:00<br />

Nenngeld: € 40,-- pro Spieler inkl. Getränkepauschale<br />

Mittagsbuffet: ca. 15:00 (im Nenngeld inbegriffen)<br />

Modus: mind. 40 Boards<br />

Preise: € 350, € 220, € 160, € 100, € 80, € 60 (ab 50 Paaren),<br />

Sonderpreise jeweils € 50<br />

Siegerehrung<br />

Beginn:<br />

Mit vorduplizierten Boards!<br />

18:30, Verlosung eines Sonderpreises unter den<br />

anwesenden Teilnehmern<br />

Veranstalter:<br />

<strong>Bridge</strong> Club Linz (BCL)<br />

Austragungsort: Bildungshaus St. Magdalena<br />

Schatzweg 177, 4040 Linz, Tel. 0732 / 253041-0<br />

Turnierleitung:<br />

DI Robert Schuster<br />

Nennungen: DI Margit Daschiel, Tel. 0664/23 22 703<br />

E-Mail: office@bclinz.at<br />

Nennschluss:<br />

Paarturniere: Vorabend 19:00, Team: 1 h vor Spielbeginn.<br />

Spätere Nennungen nach Maßgabe freier Plätze möglich!<br />

Großzügiger Spielort am Stadtrand von Linz, genügend Parkplätze vor Ort!<br />

Shuttleservice vom Bahnhof für Zugreisende: Bitte um Anmeldung bis<br />

zum Vorabend.<br />

Zimmer im Haus, Sonderpreis pro Person/Nacht € 59,- Einzel-, € 46,-<br />

Doppelz. inkl. Frühstück, Buchung bitte direkt unter Angabe „<strong>Bridge</strong>turnier“<br />

Juniorenermäßigung jeweils 50%.<br />

Wir bitten um Verständnis, dass Hunde nur in die Zimmer und ins Foyer,<br />

nicht jedoch in den Spielbereich mitgenommen werden dürfen!<br />

Bei allen Turnieren Getränkepauschale für alkoholfreie<br />

Getränke, Espresso und Tee im Nenngeld inkludiert!


♠ SPIEL- & LIZIT-TECHNIK<br />

Tilman Seidel<br />

Redakteur<br />

redaktion@bridgemagazin.at<br />

STRATEGIE IM BRIDGE:<br />

TEAMTURNIER VS. PAARTURNIER<br />

Die Vielseitigkeit unseres geliebten Spiels zeigt sich darin, dass es immer wieder neue<br />

Aspekte gibt. Auf die feinen, aber wichtigen Unterschiede zwischen den geläufigsten<br />

Formen Team- und Paarturnier möchte ich heute und nächstes Mal eingehen<br />

VON TILMAN SEIDEL<br />

Aggressivität:<br />

Im modernen <strong>Bridge</strong> gelten aggressive<br />

Spieler, die ihre Gegner ständig unter<br />

Druck setzen, als besonders erfolgreich.<br />

Doch wo zahlt es sich aus, besonders<br />

aggressiv zu sein und warum?<br />

Das vielleicht bekannteste Beispiel ist<br />

das Ansagen einer Manche in der Belle<br />

(2. Gefahrenlage) im Teamturnier.<br />

Der Grund, warum diese Strategie erfolgreich<br />

ist, liegt in der Mathematik<br />

der IMP-Tabelle:<br />

Nehmen wir an, Sie haben auf Ihrem<br />

Tisch 4♥ in der Zweiten angesagt, die<br />

am anderen Tisch nicht gespielt wird<br />

und vergleichen wir das Ergebnis,<br />

wenn neun oder zehn Stiche erzielt<br />

werden (unten links):<br />

Dieses Verhältnis (10:6) für die angesagte<br />

Manche führt dazu, dass mathematisch<br />

gesehen ein Kontrakt mit<br />

40 % Chancen noch eine gute Sache<br />

ist. Oder anders ausgedrückt – wenn<br />

Sie in einem Match über zehn Boards<br />

zwei heikle Manchen in der Zweiten<br />

ansagen und nur eine davon gewinnen,<br />

haben Sie einen Nettogewinn<br />

von 4 IMPs.<br />

In erster Manche ist dieses Verhältnis<br />

anders (unten rechts):<br />

Das Verhältnis ist hier beinahe ausgewogen,<br />

das Gewinn-Verlust-Verhältnis<br />

nur ein Viertel dessen wie in<br />

zweiter Manche.<br />

Wie sieht es im Paarturnier aus? Hier<br />

gibt es keine IMP-Tabelle, entscheidend<br />

ist nicht, wie viel, sondern nur,<br />

ob man besser als die anderen Spieler<br />

ist. Eine angesagte Manche zu gewinnen<br />

oder zu fallen ist demnach unabhängig<br />

von der Gefahrenzone genau zu<br />

50 % richtig oder falsch, und laufend<br />

40 %-Manchen zu spielen, wird langfristig<br />

auch zu 40 %-Scores führen …<br />

Ein Beispiel: Mit dieser Hand hat<br />

man nach der Eröffnung mit 1♥ und<br />

Partners Antwort von 3♥ (Limit Bid)<br />

zu entscheiden, ob man die Manche<br />

ansagt.<br />

♠ 8 ♥ AK652 ♦ K843 ♣ Q95<br />

Punktemäßig ein Minimum mit immerhin<br />

guter Verteilung ist das Blatt<br />

sicher grenzwertig, ob man 4♥ ansagt.<br />

Während ich im Paarturnier zu<br />

einem konservativen Pass tendieren<br />

würde, ist mir das Risiko, 10 IMPs zu<br />

verlieren, wenn man gut „kauft“, im<br />

Team zu hoch. Nehmen wir drei Antworter-Hände:<br />

A<br />

B<br />

C<br />

♠ Q643 ♥ J84 ♦ A2 ♣ KJ84<br />

♠ K87 ♥ QJ73 ♦ 87 ♣ A732<br />

♠ J976 ♥ 854 ♦ AQ73 ♣ KT<br />

Wir Kompl. IMPs<br />

Wir Kompl. IMPs<br />

10 Stiche in ♥ +620 -170<br />

+450<br />

(+10 IMPs)<br />

10 Stiche in ♥ +420 -170<br />

+250<br />

(+6 IMPs)<br />

9 Stiche in ♥ -100 -140<br />

-240<br />

(-6 IMPs)<br />

9 Stiche in ♥ -50 -140<br />

-190<br />

(-5 IMPs)<br />

30 | 3/<strong>2019</strong>


SPIEL- & LIZIT-TECHNIK ♠<br />

Gegenüber Hand A wird man wahrscheinlich<br />

neun Stiche machen – bei<br />

besonders freundlichen Ständen vielleicht<br />

zehn, bei besonders schlechten<br />

auch nur acht. Hand B liefert nur sehr<br />

schlechte Chancen auf zehn Stiche,<br />

selbst neun sind in Gefahr. Hand C<br />

braucht „nur“ freundliche Stände in<br />

den roten Farben und jeder Zehner<br />

und Neuner verbessert die Chancen.<br />

Sie meinen, das sei keine exakte Angabe?<br />

Ist es auch nicht, aber es soll<br />

demonstrieren, warum man in einladenden<br />

Situationen (wo meist keine<br />

große Exaktheit möglich ist) im Paarturnier<br />

oder auch in erster Manche<br />

im Team eher zurückhaltend agieren<br />

sollte, während der fette Bonus für<br />

die Manche in der Zweiten im Team<br />

auf lange Sicht einen Gewinn abwirft:<br />

Wenn Sie bei allen drei Spielen die<br />

Manche ansagen und einmal zehn,<br />

einmal neun und einmal acht Stiche<br />

erzielen (also nur 1x „erfolgreich“<br />

sind) und Ihre Gegner spielen in allen<br />

drei Fällen nur 3♥, dann sieht Ihre Bilanz<br />

so aus:<br />

1x +620 vs. +170: +10 IMPs<br />

1x -100 vs. +140: -6 IMPs<br />

1x -200 vs. -100: -3 IMPs<br />

In Summe haben Sie dieses Minimatch<br />

gewonnen – und wenn eine<br />

zweite Ihrer knappen Manchen<br />

durchgeht, sogar deutlich.<br />

Waren Sie in erster Manche, sieht die<br />

Rechnung knapp negativ aus<br />

1x +420 vs. +170: +6 IMPs<br />

1x -50 vs. +140: -5 IMPs<br />

1x -100 vs. -50: -2 IMPs<br />

Im Paarturnier haben Sie hingegen<br />

unabhängig von der Gefahrenzone<br />

10 Stiche in 4♥<br />

8 Stiche in 4♠<br />

9 Stiche in 4♥<br />

8 Stiche in 4♠<br />

Wir Kompl. IMPs<br />

-500<br />

(-300)<br />

-500<br />

(-300)<br />

+620<br />

(+420)<br />

-100<br />

(-50)<br />

eine gute und zwei schlechte Partien,<br />

denn auch zwei Faller gegen einen<br />

Faller (wenn der Rest des Saales in 3♥<br />

steht), werden schlecht sein, auf alle<br />

drei Partien zusammen haben Sie sicher<br />

höchstens ein 40 %-Score.<br />

Ein Aspekt, bei dem hingegen das<br />

Paarturnier aggressiver geführt wird,<br />

ist die Verteidigung gegen eine Manche.<br />

Angenommen, ich verteidige gegen<br />

4♥ des Gegners mit 4♠ und falle<br />

bei gleicher Manche zwei Mal, dann<br />

ergibt sich im Teamturnier folgendes<br />

Bild (unten links):<br />

Die Verteidigung gegen die Manche<br />

hat also wenig zu gewinnen, wenn<br />

die Manche erfüllbar war – aber viel<br />

zu verlieren, wenn die Manche gefallen<br />

wäre. Daher sind Verteidigungen<br />

im Teamturnier erst dann richtig<br />

interessant, wenn man nur einmal<br />

bzw. zweimal (nur Erste gegen Belle)<br />

fällt. Im Paarturnier hingegen ist es<br />

nur entscheidend, ob die gegnerische<br />

Manche gewonnen wird – ist das der<br />

Fall, dann bin ich mit meiner Verteidigung<br />

besser als alle, gegen die die<br />

Manche angesagt und erfüllt wurde<br />

und schreibe eine sehr gute Partie.<br />

Falls ich umgekehrt verteidigt habe,<br />

und die Manche geht nicht, schreibe<br />

ich schlecht – es handelt sich also<br />

wieder um eine 50 %-Entscheidung,<br />

ich muss einfach richtig liegen.<br />

Betrachten wir ein Beispiel aus Sicht<br />

des Gegners (West):<br />

♠ KQ7642 ♥ A64 ♦ KQ ♣ A3<br />

Sie haben mit 1♠ eröffnet, links 3♦<br />

(Weak Jump), 3♠ vom Partner, 5♦<br />

rechts. Nun?<br />

Dass Sie 4♠ angesagt (und gewonnen)<br />

hätten, davon wären<br />

Sie ausgegangen;<br />

doch nun<br />

hat der lästige<br />

+120<br />

(+3 IMPs)<br />

-600 (-12<br />

IMPs)<br />

bzw. -350<br />

(-8 IMPs)<br />

Gegner rechts<br />

Sie unter Druck<br />

gesetzt.<br />

Im Teamturnier<br />

keine große Sache:<br />

Kontra, und<br />

je nachdem wie<br />

die Gegnerkarten stehen, schreiben<br />

wir +500 bis +800; wenn nur +300<br />

herausschauen, sind die Stände wohl<br />

so schlecht, dass wir keine elf Stiche<br />

in Pik machen, dann war das halt unser<br />

Maximum.<br />

Im Paarturnier ist das eine sehr heikle<br />

Angelegenheit – nicht alle Paare<br />

werden die Verteidigung finden und<br />

+500 kann ein sehr schlechtes Score<br />

sein, sogar wenn zehn Stiche das Limit<br />

in Pik sind.<br />

Ein Blick auf (eine mögliche) ganze<br />

Hand:<br />

♠ KQ7642<br />

♥ A64<br />

♦ KQ<br />

♣ A3<br />

♠ J<br />

♥ QT2<br />

♦ AT97643<br />

♣ QT<br />

N<br />

♠ T83<br />

S O<br />

♥ 97<br />

♦ J52<br />

♣ KJ752<br />

♠ A95<br />

♥ KJ853<br />

♦ 8<br />

♣ 9864<br />

Natürlich kann die ♥Q auch besetzt auf<br />

Süd sitzen, dann bleibt Ihnen nur zu<br />

hoffen, dass der Gegner den Treffwechsel<br />

(nach Karoangriff) nicht findet …<br />

Wenn Sie diese Aussagen zusammennehmen,<br />

dann könnte man daraus<br />

schließen, dass das Paarturnier die exaktere,<br />

weniger glücksabhängige Form<br />

des <strong>Bridge</strong> ist – warum gelten dann die<br />

großen Teamturniere immer noch als<br />

die Highlights im <strong>Bridge</strong>?<br />

Der Grund liegt in der Abhängigkeit<br />

vom Rest des Saales. Sie kennen sicher<br />

die Situation im Paarturnier, dass ein<br />

Gegner, der einen schönen Schlemm<br />

angesagt hat oder eine Partie speziell<br />

gut gespielt hat, die an anderen<br />

Tischen nicht so gut gelöst wurde,<br />

Sie mit einem Nuller sitzen lässt, für<br />

den Sie überhaupt nichts können. Im<br />

Teamturnier ist die Situation dann immer<br />

noch so, dass Sie hoffen können,<br />

dass Ihr Komplementärpaar die Partie<br />

ausgleicht, also ebenfalls den schönen<br />

Schlemm ansagt oder das gute Handspiel<br />

findet – als Viererteam sind Sie<br />

Ihres Glückes Schmied.<br />

DOUBLE<br />

DIAMOND<br />

H/P<br />

W<br />

3/<strong>2019</strong> | 31


♠ SPIEL- & LIZIT-TECHNIK<br />

Michael Strafner<br />

Redakteur<br />

redaktion@bridgemagazin.at<br />

SERIE: ÜBERLEGEN IM BRIDGE<br />

TEIL1: ZUM AUS DER HAUT<br />

FAHREN<br />

Oft werde ich von Nicht-Bridglern gefragt, was mich eigentlich am <strong>Bridge</strong> so fasziniert.<br />

Ich versuche dann ein bisschen von der Vielseitigkeit zu erzählen, die <strong>Bridge</strong> bietet, vom<br />

logischen Denken, von Kenntnissen der Wahrscheinlichkeitstheorie, von Psychologie,<br />

Inspiration und Tischpräsenz.<br />

VON MICHAEL STRAFNER<br />

„Und außerdem“, so pflege ich zu sagen,<br />

„gibt es Partien, bei denen man<br />

nur dann erfolgreich sein kann, wenn<br />

man aus seiner eigenen Haut heraus<br />

in die eines Mitspielers schlüpft.“<br />

„Klingt ja interessant“, sagen die<br />

meisten, „kannst Du uns ein Beispiel<br />

geben?“ „Das geht nicht“, muss ich<br />

dann gestehen, „ihr könnt ja nicht<br />

<strong>Bridge</strong> spielen und versteht meine<br />

Beispiele nicht.“<br />

Aber euch, verehrte Leserin, lieber<br />

Leser, die Ihr ja im <strong>Bridge</strong> bewandert<br />

und genauso wie ich der Faszination<br />

dieses Sports erlegen seid, euch kann<br />

ich sehr wohl einige Beispiele bringen.<br />

IN DIE HAUT DES GEGNERS<br />

FAHREN:<br />

Paarturnier, Sie spielen mit folgender<br />

Hand 3NT nach klassischem Lizit<br />

(1NT-3NT):<br />

(Sie) ♠ K72 (Tisch) ♠ A85<br />

♥ AQ7 ♥ 92<br />

♦ AQ83 ♦ 742<br />

♣ J64<br />

♣ KQT98<br />

Ost spielt zu Ihrer Freude Treff aus,<br />

Sie nehmen den Buben und spielen<br />

Treff nach, die Ost sticht und auf die<br />

West eine Herz abwirft. Ost spielt<br />

nach kurzer Überlegung ♠Q nach.<br />

Wie spiele ich jetzt die Partie? Erst<br />

einmal Stiche zählen: 4♣, 1♦, 1♥,<br />

2♠ macht 8. Den neunten Stich kann<br />

Karo- oder Herzimpass bringen, beide<br />

kann ich spielen. Also 75 % Wahrscheinlichkeit,<br />

der Plan ist gut. Aber<br />

gibt es einen noch besseren?<br />

Dazu muss ich in die Haut des Ostspielers<br />

schlüpfen. Treffangriff war<br />

vom vierten leeren Ass, sicher die<br />

vierte von der längsten Farbe. Kein<br />

attraktives Ausspiel. Warum hat Ost<br />

trotzdem Treff ausgespielt? Der einzige<br />

plausible Grund ist, er hat keine<br />

andere Viererfarbe, ist also 3334 verteilt.<br />

In diesem Fall ist aber der sichere<br />

neunte Stich meine vierte Karo, die<br />

hoch werden muss.<br />

Also wieder zurück in meine eigene<br />

Haut und Plan geändert. Auf ♠Q bleibe<br />

ich am Tisch und in der Hand klein,<br />

Piknachspiel wird mit dem Ass gestochen.<br />

Es folgt ♦2, West bleibt klein, ich<br />

steche mit ♦8 und kann jetzt eigentlich<br />

auflegen. Mache ich natürlich<br />

nicht, Ost würde ja meinen, ich habe<br />

ihm ins Blatt geschaut. Er weiß doch<br />

nicht, dass ich für kurze Zeit in seiner<br />

Haut war. Ost nimmt den Stich mit<br />

♦T und spielt Pik. Ich steche, spiele<br />

meine Treff ab und werfe ♥7 und<br />

♥Q ab. Jetzt Karo zur ♦Q, Ost sticht<br />

mit dem ♦K, spielt Herz und ich habe<br />

neun Stiche. Das Ostblatt war:<br />

♠ QJ2<br />

♥ KJ2<br />

♦ KT2<br />

♣ A543<br />

Aber das wussten Sie ja schon beim<br />

zweiten Stich. Oder?<br />

IN DER HAUT DES PARTNERS.<br />

Paarturnier, Sie halten<br />

♠ JT32<br />

♥ Q765<br />

♦ K87<br />

♣ 65<br />

Der Gegner links eröffnet 1♠, Partner<br />

passt, 1NT von rechts, pass, 2♣ von<br />

32 | 3/<strong>2019</strong>


SPIEL- & LIZIT-TECHNIK ♠<br />

links, pass, 2♦ von rechts, Sie passen,<br />

pass auch vom Gegner. Hurra, 2♦<br />

vom Gegner im Paarturnier, vielleicht<br />

macht er 3NT und spielt jetzt 2♦. Sicher<br />

ein gutes Board für uns. Aber<br />

was muss ich sehen? Partner hat kontriert!!<br />

Ist er nun völlig verrückt? Erst<br />

passt er zweimal und plötzlich gibt er<br />

Kontra? Will er mich ärgern oder hat<br />

er zwei Asse übersehen? Auf jeden<br />

Fall ist es das letzte Mal, dass ich mit<br />

so einem Menschen spiele.<br />

Doch halt: Vielleicht sehe ich klarer,<br />

wenn ich in seine Haut schlüpfe. Also:<br />

Er ist stark, hat aber auf 1♠ gepasst.<br />

Folglich hat er Pik und wollte später<br />

1NT kontrieren. Auf 2♣ hat er aber<br />

auch gepasst. Also hat er auch Treff.<br />

Jetzt gibt er ein Aufmachkontra, wahrscheinlich<br />

mit Herztoleranz. Aber<br />

ganz sicher hat er die Pik, also: „2♠“<br />

von Ihnen, was durchgepasst wird.<br />

Vor dem Ausspiel erkundigt sich der<br />

linke Gegner: „Was hat Ihr Partner?“<br />

Und Sie antworten: „Ich nehme an<br />

vier Pikkarten mit der Dame, vier<br />

Treffkarten mit KQ, drei Herzkarten<br />

mit A oder K und die double ♦Q. Aber<br />

bei Karo bin ich mir nicht so sicher.“<br />

Auf die erstaunte Frage des Gegners,<br />

nachdem Ihr Partner nach dem Ausspiel<br />

genau dieses Blatt auf den Tisch<br />

legt, woher Sie das alles wissen, antworten<br />

Sie lapidar: „Ich war kurzzeitig<br />

in seiner Haut.“<br />

Und das Resultat? Sie erfüllen 2♠, der<br />

Gegner macht 2♦ mit Überstich (für<br />

alle, die im ersten Impuls gepasst haben).<br />

DEN PARTNER IN DIE EIGENE<br />

HAUT LASSEN.<br />

Team-Europameisterschaft, Sie spielen<br />

gegen das holländische Weltmeisterpaar<br />

Leufken-Westra, beide Nationen<br />

sind noch voll im Rennen. Nach<br />

einigem Vorgeplänkel entnehmen Sie<br />

dem Board (Belle gegen Erste) folgendes<br />

Blatt:<br />

♠ K7<br />

♥ AKT9743<br />

♦ AQT8<br />

♣ -<br />

Rechts 1♦, Sie Kontra, links 3♣, pass,<br />

pass. Was bleibt übrig, Sie bieten 4♥.<br />

Nach pass, pass entnimmt man rechts<br />

5♣ aus der Box. Was nun? Kontra?<br />

5♥? Doch halt: Nun ist es Zeit, den<br />

Partner in Ihre Haut fahren zu lassen.<br />

Sie passen und schieben den Schlitten<br />

unterm Screen hinüber. Ein paar Sekunden<br />

später spüren Sie ein leichtes<br />

Kribbeln (der Partner fährt gerade in<br />

Ihre Haut) und kurz darauf erscheint<br />

5♥ unterm Screen. Der Partner hat<br />

Herzunterstützung und glaubt 5♥<br />

machen zu können. Wenn er aber 5♥<br />

erfüllen will, sind sicher 6 drinnen.<br />

Sie bieten daher 6♥. Karo wird ausgespielt<br />

und der Tisch erscheint mit<br />

♠ Q652<br />

♥ J864<br />

♦ 76<br />

♣ 973<br />

Sie stechen den vorgelegten ♦K<br />

und claimen 12 Stiche. Nachdem Sie<br />

+1430 im Scoresheet notiert haben,<br />

können Sie sich nicht verkneifen,<br />

Ihrem Screen-Gegner folgendes zu<br />

sagen: „It‘s very difficult to reach slam<br />

if you don‘t bid 5 clubs.“<br />

Beim <strong>Bridge</strong> kann man manchmal<br />

wirklich aus der Haut fahren !<br />

<strong>Bridge</strong>Total<br />

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DOUBLE<br />

DIAMOND<br />

H/P<br />

3/<strong>2019</strong> | 33


♠ SPIEL- & LIZIT-TECHNIK<br />

Andreas Babsch<br />

Redakteur<br />

redaktion@bridgemagazin.at<br />

DER TAG, AN DEM DER<br />

TREFFBUBE GEOPFERT WURDE<br />

Die Hand stammt aus einem Match des Sunday Times Invitational von 1990 und zeigt<br />

Bobby Goldman am Gerät. Goldman war von Beginn an ein Mitglied der 1968 gegründeten<br />

Dallas Aces, der ersten professionellen <strong>Bridge</strong>-Mannschaft der Welt. Er defendierte<br />

diese Partie in seiner höchst erfolgreichen Partnerschaft mit Paul Soloway.<br />

VON ANDREAS BABSCH<br />

♠ 6543<br />

♥ 542<br />

♦ AT53<br />

♣ J9<br />

♠ AK9<br />

♥ 76<br />

♦ KQ6<br />

♣ Q7652<br />

N<br />

W S O<br />

♠ QJT<br />

♥ AT9<br />

♦ 987<br />

♣ AT83<br />

♠ 872<br />

♥ KQJ83<br />

♦ J42<br />

♣ K4<br />

Tisch, um von dort die ♣Q zu spielen. Dieses Manöver hätte<br />

auch klaglos funktioniert, da Ost weder ein Treffentree<br />

noch das ♦A hatte.<br />

Aber es kam anders. Nachdem Soloway die ♣Q mit dem<br />

König gedeckt hatte und Mari das Ass nahm, gab Goldman<br />

den Buben zu.<br />

Naturgemäß dachte Mari, dass Soloway ursprünglich<br />

♣K94 hatte, und er leicht fünf Treffstiche machen konnte.<br />

Er ging daher mit Pik zum Tisch, um eine kleine Treff zu<br />

seinem Achter zu spielen. Goldman stach mit dem Neuner<br />

und klärte die Pik. Als der Alleinspieler letztlich Karo<br />

spielte, konnte Goldman mit dem Ass stechen und die<br />

dreizehnte Pik abziehen.<br />

N O S W<br />

Reiplinger Soloway Mari Goldman<br />

1♣ 1♥ 2NT Pass<br />

3NT<br />

alle passen<br />

Herz wurde ausgespielt und zweimal geduckt. Mari nahm<br />

die dritte Herz und hatte nur marginale Chancen, den<br />

Kontrakt zu erfüllen. Er benötigte dazu vier Treffstiche,<br />

ohne Ost zu Stich kommen zu lassen und das ♦A bei West.<br />

Mari, ein absoluter Weltklassespieler, ging mit Pik zum<br />

3NT wurde an jedem anderen Tisch erfüllt, da kein Westspieler<br />

die Imagination von Goldman hatte. Mari sagte in<br />

einem Interview nach dem Turnier, dies wäre der schönste<br />

Spielzug gewesen, den er in seinem ganzen langen <strong>Bridge</strong>leben<br />

gesehen hatte.<br />

Dieser Artikel ist eine sinngemäße Übersetzung eines Artikels<br />

von Shireen Mohandes mit dem Titel „Ace remembered“, der auf<br />

der Internetseite bridgewinners.com publiziert wurde.<br />

34 | 3/<strong>2019</strong>


SPIEL- & LIZIT-TECHNIK ♠<br />

Andreas Babsch<br />

Redakteur<br />

redaktion@bridgemagazin.at<br />

DOUBLE<br />

DIAMOND<br />

H/P<br />

AUFGABEN<br />

INVERTED MINOR QUIZ<br />

TESTEN SIE IHRE WIEDERGEBOTE!<br />

VON ANDREAS BABSCH<br />

Unser System ist Better Minor, die Hebung einer Eröffnung<br />

von 1 in Unterfarbe zeigt ein Blatt mit mindestens<br />

der Stärke für ein Limitbid (11 oder mehr Punkte, forcierend<br />

für eine Runde) und verleugnet den Besitz einer Vierer-<br />

oder längeren Edelfarbe.<br />

Als Eröffner haben wir die Möglichkeit, mit einem Wiedergebot<br />

in unserer Unterfarbe oder einem Gebot von<br />

2NT ein Minimum zu zeigen. Neue Farben zeigen Stopper,<br />

müssen keine Zusatzstärke beinhalten, können aber auch<br />

das nächste beschreibende Gebot auf dem Weg zu Manche<br />

oder auch Schlemm sein. Der Eröffner kann mit einem Minimum<br />

passen, wenn das Wiedergebot des Antworters 3 in<br />

der eröffneten Unterfarbe oder 2NT ist. Der Antworter<br />

kann ebenfalls passen, wenn das Rebid des Eröffners 3 in<br />

der eröffneten Unterfarbe oder 2NT ist.<br />

Paarturnier, wir haben mit unserem Partner invertierte<br />

Hebungen in den Unterfarben vereinbart.<br />

Das Lizit beginnt wiefolgt:<br />

N O S W<br />

1♦ Pass 2♦ Pass<br />

Was sollte man jetzt mit folgenden Blättern sagen?<br />

a) ♠QT9 ♥K93 ♦KJ97 ♣A83<br />

b) ♠AK9 ♥K93 ♦KJ87 ♣A83<br />

c) ♠JT64 ♥K865 ♦AK3 ♣Q9<br />

d) ♠T6 ♥KJ75 ♦AKJ87 ♣95<br />

e) ♠JT64 ♥KJ65 ♦AK82 ♣9<br />

f) ♠KJ7 ♥T6 ♦AK876 ♣J32<br />

g) ♠87 ♥87 ♦AK765 ♣AKJ5<br />

h) ♠3 ♥AJ5 ♦KJ875 ♣AK43<br />

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3/<strong>2019</strong> | 35


♠ SPIEL- & LIZIT-TECHNIK<br />

Doris Fischer<br />

Redakteurin<br />

redaktion@bridgemagazin.at<br />

Bernd Saurer<br />

Redakteur<br />

redaktion@bridgemagazin.at<br />

DAS EXPERTEN-LABOR<br />

DIE ALCHEMIE VON<br />

SPITZENBRIDGE<br />

Bei der ÖTM traten die neuen Verantwortlichen des Österreichischen <strong>Bridge</strong> <strong>Magazin</strong>s<br />

mit der Idee an uns heran, die Erfahrungen unserer langjährigen Partnerschaft mit interessierten<br />

Leserinnen und Lesern zu teilen.<br />

VON DORIS FISCHER & BERND SAURER<br />

Oftmals sind es lediglich hilfreiche Konventionen und Vereinbarungen,<br />

die in immer wieder auftretenden Lizit- und<br />

Markierungssituationen das <strong>Bridge</strong>leben erleichtern.<br />

Während Profispieler anderer Nationen ihre Eröffnungen<br />

und Konventionen ständig auf Effektivität überprüfen<br />

und dazu Buch führen, hat sich uns die Überflüssigkeit<br />

einer unserer Konventionen, die in starken Treffsystemen<br />

sehr beliebt ist, erst nach 15 Jahren erschlossen: 1♣ - 3<br />

♣/♦/♥/♠ zeigt im Transfer eine Siebenerfarbe mit drei<br />

von vier Topfiguren (nicht stehend und ohne Outsidewerte)<br />

kam beim Eröffnungsturnier in Graz 2018 erstmals vor.<br />

Und gebracht hat sie nichts.<br />

Aber immerhin wissen wir schon darüber Bescheid, welche<br />

unserer Vereinbarungen regelmäßig vorkommen und<br />

sich bewähren. Eine Konvention, die wir fast seit Beginn<br />

unserer <strong>Bridge</strong>partnerschaft im Programm haben und die<br />

sich mittlerweile international eines hohen Bekanntheitsund<br />

Beliebtheitsgrades erfreut, möchten wir gerne skizzieren.<br />

Es handelt sich dabei um Transfers auf die Eröffnung des<br />

Partners von 1 in Edelfarbe und einem Aufmachkontra des<br />

rechten Gegners. Man verliert dabei das natürliche Gebot<br />

von 1 NT, gewinnt aber etliche Vorteile wie zum Beispiel:<br />

Man kann zwischen guten (Transfer in Partners Farbe)<br />

und schlechten (direkt 1♥ - 2♥) Hebungen in Partners<br />

Edelfarbe unterscheiden. Der Eröffner weiß somit,<br />

ob ein Trial Bid noch Sinn machen bzw. ob die<br />

Manche überhaupt noch gehen kann.<br />

Man kann mit einer langen Unterfarbe (bzw. auch mit<br />

Herz nach der Eröffnung von 1♠) und einem mindestens<br />

zur Manche forcierenden Blatt natürlich und forcierend<br />

lizitieren und muss die Beschreibung der eigenen<br />

Hand nicht umständlich über Rekontra einleiten.<br />

Man kann mit einem einladenden Blatt und Dreieranschluss<br />

über das Transfer gehen und muss nicht Rekontra<br />

sagen.<br />

Auch mit einem mancheforcierenden Blatt und drei Karten<br />

Unterstützung kann man das Transfer anwenden.<br />

36 | 3/<strong>2019</strong>


SPIEL- & LIZIT-TECHNIK ♠<br />

Rekontra ist damit klarer definiert und zeigt starke<br />

Tendenz dazu, den Gegner strafzukontrieren.<br />

♠ KQJ3<br />

♥ K9<br />

♦ T85<br />

♣ QJ98<br />

N O S W<br />

1♥<br />

2♣ * 4♠ 5♦ Pass<br />

6♦<br />

♠ A4<br />

♥ 4<br />

♦ AQJ942<br />

♣ KT54<br />

♠ 5<br />

♥ AJ875<br />

♦ K763<br />

♣ A32<br />

alle passen<br />

N<br />

W S O<br />

♠ T98762<br />

♥ QT632<br />

♦ -<br />

♣ 76<br />

x<br />

N O S W<br />

1♣ *<br />

1♠ x 1NT ** 2♥<br />

2NT Pass 3NT alle passen<br />

* Better Minor<br />

** Transfer auf Treff, mindestens 5 Karten, positives Blatt<br />

oder vernünftige Sechserfarbe, nach oben unlimitiert<br />

Die leicht unterwertige Manche war für uns einfach zu<br />

erreichen, doch ohne die Möglichkeit, Treff natürlich und<br />

forcierend zu zeigen, muss man mit der schönen Sechserfarbe<br />

in Gegners Eröffnung angewidert passen – das Lizit<br />

von 2♣ in dieser Situation ist wohl in vielen Partnerschaften<br />

nicht natürlich.<br />

Sie haben Angst, dass diese Konvention leicht vergessen<br />

werden kann? Keine Sorge: Spätestens wenn Sie zweimal<br />

im 3-1-Fit 2♣ statt auflegte 5♦ gespielt haben, oder die<br />

Turnierleitung ein paar Mal mit dem Büchlein anrücken<br />

musste, sitzt die Konvention. <br />

TRIPLE<br />

DIAMOND<br />

LM - GM<br />

* Transfer auf Karo, mindestens fünf Karten, positives<br />

Blatt oder vernünftige Sechserfarbe, nach oben unlimitiert<br />

Kleinschlemm in Karo ist ouvert. Ohne das Transfer wäre<br />

das Erreichen des optimalen Endkontrakts nach dem barragierenden<br />

Lizit von Ost um einiges komplizierter und<br />

auch nicht mehr kontrollierbar gewesen.<br />

ERKLÄRUNG DER KONVENTION<br />

Das Grundprinzip ist dergestalt, dass man auf die Eröffnung<br />

des Partners von 1♥ oder 1♠, gefolgt von einem<br />

Aufmachkontra des Gegners, ab dem Gebot von 1 NT bis<br />

inklusive 2♦ (bei der Eröffnung 1♥) bzw. bis inklusive 2♥<br />

(bei der Eröffnung von 1♠) Transfers spielt.<br />

Die Konvention wird oftmals auch im Gegenlizit angewendet,<br />

wenn der Partner mit 1 in Edelfarbe überruft und der<br />

rechte Gegner ein Negativ/Punktekontra abgibt.<br />

♠ QJ83<br />

♥ AJ65<br />

♦ K8<br />

♣ 852<br />

1 ♥ – X:<br />

1♠<br />

1NT<br />

2♣<br />

2♦<br />

♠ AT964<br />

♥ K94<br />

2♥<br />

♦ JT3<br />

♣ AJ<br />

♠ K72<br />

N<br />

♥ 1 ♠ – X:<br />

W<br />

QT32<br />

♦ Q542<br />

S O<br />

1NT<br />

2♣<br />

♣ 73<br />

2♦<br />

♠ 5<br />

2♥<br />

♥ 87<br />

♦ A976<br />

♣ KQT964<br />

2♠<br />

natürlich 4+, forcing für eine Runde<br />

Transfer auf Treff<br />

Transfer auf Karo<br />

gute Herzhebung,<br />

üblicher Weise zu dritt, ca. 10+ HCP<br />

schlechte Herzhebung<br />

Transfer auf Treff<br />

Transfer auf Karo<br />

Transfer auf Herz<br />

gute Pikhebung, üblicher Weise<br />

zu dritt, ca. 10+ HCP<br />

schlechte Pikhebung<br />

Alle anderen Vereinbarungen, die die Partnerschaft hat,<br />

bleiben gleich.<br />

3/<strong>2019</strong> | 37


♠ SPIEL- & LIZIT-TECHNIK<br />

AUFLÖSUNG<br />

INVERTED-MINOR-QUIZ<br />

VON SEITE 35<br />

a) ♠QT9 ♥K93 ♦KJ97 ♣A83<br />

2NT: Ohne ist die klare Ansage mit einem ausgeglichenen<br />

Minimum und Figuren in allen Farben. Der Partner kann<br />

mit einem unausgeglichenen Blatt immer noch einen Karokontrakt<br />

vorschlagen.<br />

f) ♠KJ7 ♥T6 ♦AK876 ♣J32<br />

2♠: Wir haben zu wenig in Treff und Herz, um 2NT zu<br />

bieten. Daher zeigen wir mit 2♠ (verleugnet tendenziell<br />

einen Herzstopper) unseren einzigen Stopper und überlassen<br />

den Rest dem Partner.<br />

b) ♠AK9 ♥K93 ♦KJ87 ♣A83<br />

3NT: Der Partner hat eine Vierer-Oberfarbe verleugnet,<br />

ist daher wahrscheinlich nicht kurz in Treff, die ja unsere<br />

Schwachstelle ist. Daher untersuchen wir nicht weiter das<br />

Vorhandensein von Stoppern, sondern zeigen unser Blatt<br />

(18-19 Punkte balanced) mit einem Sprung in 3NT.<br />

c) ♠JT64 ♥K865 ♦AK3 ♣Q9<br />

2NT: Ähnlich wie in Beispiel a) haben wir eine ausgeglichene<br />

Verteilung mit Figuren in allen Farben. Vor der<br />

kurzen ♣Q braucht man sich nicht unbedingt zu fürchten,<br />

ein solches Holding ist oft gut für einen Ohnekontrakt (z.B<br />

vis-a-vis Axx).<br />

d) ♠T6 ♥KJ75 ♦AKJ87 ♣95<br />

2♥: Das zeigt nicht den Wunsch, einen Herzkontrakt zu<br />

spielen, sondern einen Stopper. Da wir weder in Treff<br />

noch in Pik einen solchen besitzen, zeigen wir den in<br />

Herz. Unser Partner kann diese Information nutzen, um<br />

den richtigen Kontrakt anzusteuern.<br />

e) ♠JT64 ♥KJ65 ♦AK82 ♣9<br />

2♥: Wie in Beispiel d) beginnen wir, unsere Stopper zu zeigen.<br />

Mit einem Treffsingle ist es nicht schlau, die Ohne zu<br />

belegen und 3♦ würde wertvollen Bietraum wegnehmen.<br />

Hier ist selbst mit einem Minimum wie etwa ♠x, ♥AQx,<br />

♦Qxxxx, ♣Axxx beim Partner leicht auch ein Schlemm<br />

möglich.<br />

g) ♠87 ♥87 ♦AK765 ♣AKJ5<br />

3♣: Wir haben ein schönes Blatt, aber nichts in den Oberfarben.<br />

Daher zeigen wir unsere zweite Farbe, mit einem<br />

Blatt wie etwa ♠Axx, ♥Ax, ♦QJxx, ♣Qxxx beim Partner<br />

gehen 6♣ im 4-4-Fit, nicht aber 6♦. Oft wird jedoch 3NT<br />

der Endkontrakt sein, den aber aus positionellen Gründen<br />

auch besser der Partner spielt.<br />

h) ♠3 ♥AJ5 ♦KJ875 ♣AK43<br />

3♠: Splinter. Es würde wenig Sinn machen, das als Revers<br />

zu spielen, da der Partner ja keine Viererpik hat. Mit einem<br />

starken Blatt und einer Viererpik würden wir einfach<br />

2♠ sagen, das zeigt primär einen Stopper und lässt alle<br />

Optionen offen. Die Kürze zu zeigen, kann sehr wichtig<br />

sein, wenn der Partner ♠xxx, ♥Kx, ♦AQxxx, ♣Qxx hat,<br />

sind 6♦ aufzulegen (und selbst, wenn er zwei kleine Pik<br />

und den dritten ♥K hat, ist der Slam exzellent).<br />

Mit ♠KQx, ♥Qx, ♦AQxxx, ♣xxx hingegen wird er 3NT ansagen,<br />

was in dem Fall der richtige Kontrakt ist.<br />

Mautern <strong>2019</strong><br />

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38 | 3/<strong>2019</strong>


SPIEL- & LIZIT-TECHNIK ♠<br />

LIZIT<br />

MEISTER<br />

LIZIT<br />

SINGLE<br />

DOUBLE<br />

TRIPLE<br />

DIAMOND<br />

VON ANDREAS BABSCH<br />

Diesmal gibt es wieder Partien aus dem wahren Leben, sie stammen von diversen Turnieren.<br />

Mit dabei ist eine illustre Runde aus österreichischen und deutschen Experten<br />

sowie unser Gastexperte Allan Simon aus Kanada, der 2018 (noch bei TIPP 13) die Gästewertung<br />

gewonnen hat.<br />

Problem 1<br />

Teamturnier, Teiler Nord,<br />

beide vulnerabel<br />

Süd hält:<br />

♠AQ2, ♥QJ987, ♦KT983, ♣--<br />

N O S W<br />

Pass Pass 1♥ Pass<br />

1NT Pass 2♦ Pass<br />

2♠* Pass ?<br />

* starke Karohebung<br />

Unsere Hand hat großes Potential,<br />

aber es hängt sehr viel davon<br />

ab, ob der Partner verschwendete<br />

Treffwerte hat oder nicht. Falls<br />

er im Besitz von ♠K, einer guten<br />

Fünferkaro und Herzsingle ist,<br />

kann sogar ein Schlemm gehen.<br />

Sehen wir, auf welchem Weg unsere<br />

Experten das Problem zu lösen<br />

versuchen:<br />

Allan Simon: 5♦! Mein erster Gedanke<br />

war 3♠, aber ich würde auf<br />

3NT sowieso nicht passen. Ein typisches<br />

Partnerblatt wäre ♠xx, ♥Kx,<br />

♦Axxxx, ♣Kxxx oder so ähnlich.<br />

Lieber gleich 5♦ ansagen, vielleicht<br />

bekomme ich dann Pikangriff, eventuell<br />

sogar vom König.<br />

Jedenfalls pragmatisch, auch wenn er<br />

mit diesem Gebot in unserer Runde allein<br />

dasteht. Drei Experten zeigen ihre<br />

Kürze mit einem Splinter:<br />

Nedju Buchlev: 4♣! Ich kann genug<br />

Hände sehen, mit denen sogar noch 6♦<br />

gehen (z.B. single Coeur und Fünfertrumpf).<br />

Sollte man eine andere Wahrnehmung<br />

haben, kann man auch mit<br />

5♦ abschließen.<br />

Sebastian Reim: 4♣! Das muss Fünferkaro<br />

zeigen und Void in Treff. Sonst<br />

würde ich 3♠ bieten, wenn 3NT noch<br />

eine Option ist (mit 3-5-4-1). Wenn der<br />

Partner passende Werte hat, geht ein<br />

Schlemm: ♠xx, ♥Kx, ♦Axxxx, ♣Jxxx<br />

oder ♠Kxx, ♥x, ♦Axxxx, ♣Jxxx.<br />

Und diese Blätter sind alle noch kein Maximum.<br />

Hubert Obermair: 4♣! Wenn hier<br />

kein Splinter, wann dann? Alles gesagt<br />

:-)<br />

Ich finde das Zeigen der Kürze sowieso<br />

gut, der Ansatz von Sebastian, dass 4♣<br />

Chicane zeigen sollte, ist natürlich nicht<br />

von der Hand zu weisen.<br />

Der Rest des erlauchten Zirkels zeigt statt<br />

der Kürze lieber das Pikfragment:<br />

Christian Bernscherer: 3♠! Um<br />

meine Werte zu zeigen.<br />

Martin Schifko: 3♠! Das verneint<br />

einen Stopper in Treff. Sollten jetzt<br />

nicht 3NT kommen, macht das Board<br />

immer mehr Spaß.<br />

Tilman Seidel: 3♠! Blattbeschreibung,<br />

hier kann mit wenig Punkten<br />

bis zu Schlemm gehen (♠Kxx, ♥x,<br />

♦Axxxx, ♣Jxxx). Finde ich besser als<br />

Splinter mit 4♣, da ich möchte, dass<br />

Partners Pikholding ins Spiel kommt.<br />

Niko Bausback: 3♠! Zeigt ein gutes<br />

Dreierpik. Wenn man schon zu hoch<br />

ist, weil der Partner alle Werte in Treff<br />

hat, ist er schuld . Ein guter Partner<br />

hat ♠Kxx, ♥Kx, ♦Axxxx, ♣xxx oder<br />

ähnlich und wir machen Schlemm.<br />

Alle träumen von Partnerblättern ohne<br />

Treffwerte, das ist jetzt nicht so wahrscheinlich.<br />

Aber selbst mit ♠xx, ♥Kx,<br />

♦Axxxx, ♣QJxx wäre 6♦ noch ein erstrebenswerter<br />

Kontrakt.<br />

Gaby Cappeller: 3♠! Muss Kürze in<br />

Treff zeigen. Findet der Partner ein<br />

Coeurcuebid, steuere ich Schlemm an,<br />

sonst nur die Manche.<br />

Joachim Cappeller: 3♠! Dito.<br />

Maximilian Buchmayr: 3♠! Wenn<br />

der Partner wenig in Treff hat, rückt<br />

ein Schlemm immer näher. Der beste<br />

Weg, das herauszufinden, ist m.E. 3♠<br />

zu lizitieren, wenn der Partner mit<br />

3NT Treffwerte zeigt, bin ich nicht<br />

mehr so sehr schlemmwillig.<br />

3/<strong>2019</strong> | 39


♠ SPIEL- & LIZIT-TECHNIK<br />

Tino Terraneo: 3♠! Manche sage<br />

ich jedenfalls an, beginne daher mit<br />

Blattbeschreibung (zeige meine Verteilung).<br />

Mal sehen, wo das hinführt,<br />

vielleicht hat der Partner ausnahmsweise<br />

ein ideales Blatt dazu.<br />

Dietlind Angebrandt: 3♠! Sofern ich<br />

sicher bin, dass der Partner das als gute<br />

Pikwerte und nicht als Stopperfrage<br />

versteht – sollte so sein, dass das zeigt<br />

und nicht fragt, da man ja beide noch<br />

fehlenden Farben im dritten Stock ansagen<br />

könnte. Wenn jetzt nicht 3NT<br />

kommt (mit unbrauchbaren Treffwerten),<br />

suche ich noch ein Herzcuebid<br />

beim Partner für Schlemm.<br />

3♠ gefällt mir nicht so gut wie 4♣, weil<br />

es eben 3-5-4-1 zeigen sollte und wir das<br />

nicht haben (und auf allfällige 3NT vom<br />

Partner will man eh nicht passen). Daher<br />

denke ich, dass es so sein muss, dass<br />

ein Splinter hier Chicane zeigt (Analyse<br />

von Reimer). 1-5-4-3 hätten wir mit 3♣<br />

zeigen können, 2-5-4-2 mit 2NT. Tatsächlich<br />

hatte der Partner ♠Kxx, ♥x,<br />

♦AQxxx, ♣Jxxx und 6♦ waren aufgelegt.<br />

Die Hand stammt von der Wiener<br />

Mixedteam-Meisterschaft. In dem<br />

Match, an dem ich beteiligt war, wurde<br />

an beiden Tischen nur ein Teilkontrakt<br />

erreicht .<br />

Punkte: 4♣/3♠ 10; 5♦ 8;<br />

Problem 2<br />

Paarturnier, Teiler Süd,<br />

OW vulnerabel<br />

Süd hält:<br />

♠KQ83, ♥A, ♦J95, ♣97543<br />

N O S W<br />

--- --- Pass Pass<br />

1♦ Pass 1♠ Pass<br />

2♦ Pass 3♦ Pass<br />

3♠ Pass ?<br />

Das ist ein interessantes Problem<br />

aus einem Paarturnier in Amerika.<br />

Dass der Partner eine Sechserkaro<br />

zeigt und eine Dreierpik mit<br />

zarten Zusatzwerten, macht manche<br />

glücklich, manche weniger. Es<br />

scheint auch einige zu ihren Geboten<br />

animiert zu haben, dass Edelfarben<br />

im Paarturnier mehr zählen<br />

als Unterfarben. Die erste und<br />

größte Gruppe versucht, den Ball<br />

an den Partner zurück zu spielen.<br />

Tino Terraneo: 4♥! Partner hat<br />

ziemlich sicher eine Treffkürze, mit<br />

einer Sechserkaro geht vielleicht 6<br />

und Manche spiele ich sowieso. 3NT<br />

schließe ich aus.<br />

Dietlind Angebrandt: 4♥! Ich bin<br />

limitiert, da sollte der Partner keinen<br />

Höhenrausch bekommen, wenn ich<br />

am Weg zu 5♦ noch ein Cuebid einstreue.<br />

OW hatten viele Chancen, Herz<br />

zu lizitieren und taten es nicht – also<br />

hat der Partner ein paar davon und<br />

ist kurz in Treff. Natürlich könnte im<br />

Paarturnier 3NT der Top sein, aber es<br />

könnte mit einem Traumblatt beim<br />

Partner auch ein Schlemm gehen.<br />

Joachim Cappeller: 4♥! Als gepasste<br />

Hand kann der Partner nicht<br />

mehr von mir erwarten. Falls er die<br />

richtige Verteilung hat (Axx, xxxx,<br />

AKxxxx, - oder AJx, xx, AQTxxxx,<br />

x ist 5♦ oder sogar 6♦ gut, während<br />

4♠ bei einem 4-2-Stand vermutlich<br />

scheitern.<br />

Allan Simon: 4♥! Sagt der Partner<br />

drauf 4♠, passe ich und spiel im Moysian<br />

Fit. Wenn er 5♦ sagt, muss ich<br />

wohl oder übel auch passen. Bietet er<br />

hingegen 5♣, sage ich den Karoschlemm<br />

an. Vermutlich ist der Partner<br />

kurz in Treff, da die Gegner nie Herz<br />

lizitiert haben, obwohl sie das im ersten<br />

Stock hätten tun können.<br />

Sebastian Reim: 4♥! Trotz Paarturnier<br />

steuere ich einen Karokontrakt<br />

an. Damit sich 4♠ problemlos spielen,<br />

brauche ich stabile Karos und in Pik das<br />

Ass (besser AJx) beim Partner. Dann<br />

kann man auch 6♦ versuchen, wenn<br />

ein Single Treff vis-a-vis ist (recht<br />

wahrscheinlich mangels gegnerischer<br />

Herzgebote).<br />

Nedju Buchlev: 4♥! Cuebid auf dem<br />

Weg zu Manche oder Slam in Karo.<br />

Manche wollen in jeder Partie Slam spielen.<br />

4♥ ist ok, es könnte eine Art Choice of<br />

Games bedeuten. Im Paarturnier würde<br />

ich mein Heil eher in einem Pikkontrakt<br />

suchen, der scort selbst bei einem Stich<br />

weniger mehr Punkte:<br />

Martin Schifko: 4♠! Paarturnier, da<br />

möchte ich gerne 4♠ spielen. Selbst<br />

mit AJx, xx, ATxxxx, Ax 3NT beim<br />

Partner ist das ein guter Kontrakt,<br />

auch bei Pik 4-2. Anmerkung: eine<br />

zweite Herzrunde muss man ja nicht<br />

unbedingt schnappen.<br />

Christian Bernscherer: 4♠! Das<br />

sollte im Paarturnier gute Chancen<br />

auf einen guten Score haben.<br />

Klingt plausibel. Noch einer will Pik<br />

spielen, aber ohne zu viel Risiko:<br />

Hubert Obermair: Pass! Schnipp-<br />

Schnapp. Wird sich gut spielen. Karo<br />

ist unsere zweite Waffe bei Atoutangriff.<br />

Würde auch im Team keine Manche<br />

ins Auge fassen. 140 ist besser als<br />

130 und 170 besser als 150.<br />

Interessanter Ansatz. Die Partie wurde<br />

auf <strong>Bridge</strong>winners.com heftig diskutiert,<br />

auch in Hinblick darauf, ob 3♠ passbar<br />

ist. Die Meinungen waren geteilt, 40 %<br />

konnten sich Huberts Argumenten anschließen.<br />

Klar, wenn der halbe Saal Teilkontrakte<br />

in Karo spielt, sind wir mit Pik<br />

als Atout besser dran.<br />

Zwei andere Manchekontrakte werden<br />

flott angesagt:<br />

Tilman Seidel: 5♦! Partners wahrscheinlichste<br />

Verteilung ist 3-3-6-<br />

1. Dazu habe ich super Karten. Ich<br />

könnte 4♥ sagen, aber ein möglicher<br />

Schlemm ist es mir nicht wert, meine<br />

Manche durch das Verraten des Angriffs<br />

zu gefährden (bei Treffangriff<br />

haben wir schlechtere Chancen als<br />

bei Herzangriff).<br />

Gaby Cappeller: 5♦! Ich möchte nicht<br />

4♠ spielen und auch nicht 3NT. Der Partner<br />

ist unausgeglichen, für Schlemm<br />

müsste er Traumkarten haben.<br />

Das hat Hand und Fuß, ist aber doch<br />

mehr eine Teamturnieraktion. Als Paarturniergeier<br />

entpuppen sich:<br />

40 | 3/<strong>2019</strong>


SPIEL- & LIZIT-TECHNIK ♠<br />

Maximilian Buchmayr: 3NT! Alte<br />

<strong>Bridge</strong>lehrerweisheit: Im Zweifel<br />

sage 3NT. Ich glaube nicht, dass der<br />

4-3-Fit in Pik das Gelbe vom Ei ist.<br />

Niko Bausback: 3NT! Nachdem<br />

keiner der Gegner Herz geboten hat,<br />

habe ich vor der keine Angst. In Treff<br />

schützt mich meine Länge. Wenn der<br />

Partner 3-4-5-1 verteilt ist und 5♦ ein<br />

besserer Kontrakt, schiebe ich es aufs<br />

Paarturnier.<br />

Hamman’s Rule (whenever 3NT is a possible<br />

contract it has to be bid) könnte hier<br />

ins Auge gehen, wenn gegenüber wirklich<br />

3-3-6-1 aufgeht. Selbst mit dem aktuellen<br />

Partnerblatt (♠AJx, ♥Kxx, ♦AQTxxx,<br />

♣x) ist nicht klar, ob überhaupt eine<br />

Manche geht und wenn ja welche.<br />

Punkte: 4♥ 10; 5♦/4♠/3NT 9; Pass<br />

8; 4♦ 7<br />

Problem 3<br />

Paarturnier, Teiler Nord,<br />

NS vulnerabel<br />

Süd hält:<br />

♠J83, ♥--, ♦AKQ93, ♣K9876<br />

N O S W<br />

1♣ 3♥ ?<br />

Gab es in Problem 2 fünf verschiedene<br />

Antworten, so herrschte in<br />

Partie 3 eher Einigkeit unter den<br />

Experten: der Überruf der Gegnerfarbe<br />

war das Gebot der Stunde<br />

und wurde von mehr als zwei<br />

Drittel gewählt, meist ohne viel<br />

Kommentar:<br />

Joachim Cappeller: 4♥! Treff-Fit<br />

und Schlemminteresse<br />

Dietlind Angebrandt: 4♥! Verneint<br />

in meiner Welt nicht das Karocuebid,<br />

sondern bestätigt einfach den Fit. Ich<br />

will jetzt ein Pikcuebid vom Partner<br />

hören.<br />

Sebastian Reim: 4♥! Fit in Treff,<br />

mancheforcing, kein Interesse an 3NT.<br />

Nedju Buchlev: 4♥! Eindeutig Cuebid<br />

für Treff, Piks habe ich nicht (kein<br />

Negativkontra), Karos hätte ich mit<br />

4♦ angezeigt.<br />

Martin Schifko: 4♥! Forcing und Fit.<br />

Allan Simon: 4♥! Zeigt eine Fünfertreff<br />

und ein starkes Blatt. Höre ich<br />

4♠, wird die gute alte Josephine ausgegraben!<br />

Wie immer, wenn sie nicht viel zu sagen<br />

haben, haben sie auch nicht so arg viel<br />

nachgedacht über das Problem. Unser<br />

Partner kann leicht 4-4-2-3 verteilt sein<br />

mit nicht so sensationeller Treff und wir<br />

gewinnen einen alten Hut. Schlecht stehen<br />

wird die Partie überdies.<br />

Die drei anderen, die 4♥ bieten, begründen<br />

das etwas ausführlicher:<br />

Niko Bausback: 4♥! Zeigt eine gute<br />

Hand für Treff. Kontra gefällt mir<br />

nicht, das passt der Partner zu oft,<br />

wenn es falsch ist, und wenn er Pik<br />

bietet, bin ich auch nicht glücklich.<br />

Tilman Seidel: 4♥! Paarturnier hin<br />

oder her, ich verzichte auf 3NT und<br />

beschreibe mein Blatt. Beim Kontra<br />

ist mir zu heikel, dass es der Partner<br />

verwandelt, etwa mit 2-3-3-5. Und Pik<br />

steh ich als Antwort eh nicht durch,<br />

also kann ich gleich und ehrlich Treff<br />

heben und meine Kontrolle zeigen.<br />

Hubert Obermair: 4♥! Bis hierher<br />

nicht zu schwer. X muss eine Viererpik<br />

zeigen. Ob ich allerdings die<br />

immense Stärke meiner Unterfarben<br />

korrekt beschreibe? So gesehen wäre<br />

4♦ eine Alternative. Diese Hand ist<br />

das ewige Thema, teile ich mit oder<br />

kann ich Entscheidendes vom Partner<br />

erfahren? Schlussendlich läufts darauf<br />

hinaus, wie exakt ein System vereinbart<br />

ist, und wenn man international<br />

spielen will, sollten Sequenzen<br />

wie diese kein Problem darstellen.<br />

Niko und Tilman erwähnen Kontra als<br />

Alternative, Hubsi 4♦. Für diese Antworten<br />

kann sich der Rest unseres Panels<br />

begeistern. Odd man out:<br />

Maximilian Buchmayr: 4♦! Gefällt<br />

mir besser als 4♥. Ab und zu kann<br />

man auch seine Farben lizitieren,<br />

oder?<br />

Ja eh.<br />

Tino Terraneo: Kontra! Nach langem<br />

Leiden (beim LizitMeisterLizit<br />

wird ja Hesitation wohl erlaubt sein<br />

). Finde alles grauslich, insbesondere<br />

wenn der Partner passt ... Aber<br />

falls nicht, bin ich gut dabei, besonders<br />

nach 4 in UF. Den besten Fit gefunden<br />

und mit 4♥ eine schöne Fortsetzung.<br />

Gaby Cappeller: Kontra! Will was hören<br />

(um eventuell 6♣ zu erreichen).<br />

Christian Bernscherer: Kontra! Ich<br />

überlege zwischen X, 4♦ und 4♥.<br />

Gegen Kontra spricht die mickrige<br />

Dreierpik und auch das Herzchicane.<br />

Dafür ist es flexibel. Daher Kontra,<br />

die anderen Gebote schließen 3NT als<br />

Endkontrakt aus.<br />

Ein enorm schwieriges Problem, wenn<br />

man es genauer betrachtet. Der Partner<br />

hatte ♠AKQ4, ♥J753, ♦76, ♣Q53, und<br />

kein einziger Manchekontrakt war erfüllbar,<br />

am ehesten noch 4♠. Karo stand<br />

5-1, Pik 4-2, man hatte auch zwei Treffverlierer.<br />

Auf <strong>Bridge</strong>winners.com sprachen<br />

sich 80 % für das Cuebid aus.<br />

Punkte: 4♥ 10; Kontra 9; 4♦ 8; 5♣ 6<br />

Problem 4<br />

Paarturnier, Teiler Nord,<br />

keiner vulnerabel<br />

Süd hält:<br />

♠T5, ♥A984, ♦AJ, ♣T9876<br />

N O S W<br />

1♠ Pass 1NT Kontra<br />

Rekontra* 2♣ Kontra 2♦<br />

Pass Pass ?<br />

* Punkte<br />

Die Grundsatzfrage ist hier, ob<br />

wir im Forcing sind oder nicht.<br />

Unsere Experten sagen durch die<br />

SINGLE<br />

DOBULE<br />

TRIBLE<br />

DIAMOND<br />

3/<strong>2019</strong> | 41


♠ SPIEL- & LIZIT-TECHNIK<br />

Bank ja, das wäre wohl auch allgemein<br />

gültig, nachdem der Partner<br />

durch sein Rekontra Zusatzstärke<br />

gezeigt hat. Wie wir uns jetzt aus<br />

der Affäre ziehen, ist unklar, daher<br />

gibt es nicht weniger als sechs!<br />

verschiedene Gebote, die in Erwägung<br />

gezogen werden.<br />

Die größte Gruppe zeigt den Karostopper:<br />

Hubert Obermair: 2NT! Einfach<br />

normal – einfach logisch. Bin ja im<br />

Forcing. Unanimous würden sie in<br />

der <strong>Bridge</strong> World sagen. Oder glaubst<br />

du, dass unsere Expertenrunde was<br />

anderes Exotisches erfinden wird?<br />

2♥ müsste fünf Stück zeigen.<br />

Tja, mein Lieber, unanimous sieht anders<br />

aus . Aber du bist bei der Mehrheit dabei,<br />

immerhin etwas.<br />

Tino Terraneo: 2NT! Bin im Forcing,<br />

Kontra eher nicht, Gegner könnte einen<br />

5-4-Fit gefunden haben. Irgendwie<br />

werde ich schon ein paar Stiche<br />

zusammenkratzen, einen etwaigen<br />

Herzfit können wir auch noch finden,<br />

obwohl die Farbe wahrscheinlich<br />

schlecht steht.<br />

Allan Simon: 2NT! Nicht 3NT, um<br />

dem Partner noch die Chance zu geben,<br />

mit 3♥ oder 3♠ einen Farbkontrakt<br />

vorzuschlagen. Die Ohne muss<br />

sowieso von meiner Seite gespielt<br />

werden, falls der Partner in Karo Qx<br />

oder Txx hat.<br />

Sebastian Reim: 2NT! Mit Minimum<br />

würde ich 2♠ bieten. Im Paarturnier<br />

muss ich die knappen Partien<br />

nicht im Alleingang ansagen.<br />

Niko Bausback: 2NT! Passen darf<br />

ich wohl nicht, oder? Kontra würde<br />

ich mit einem Dreierkaro sagen,<br />

2♥ wäre ein Fünfer. 2NT zeigt nach<br />

meinem Verständnis auch eine gute<br />

Hand, sonst würde man sich in 2♠<br />

rauswinden.<br />

Hat alles Hand und Fuß und ist unmissverständlich.<br />

9/10 Punkte, Stopper in<br />

Karo und für andere Optionen als Ohne<br />

offen.<br />

Unbedingt Manche spielen möchte:<br />

Gaby Cappeller: 3NT! Partner hat<br />

wahrscheinlich überall Figuren und<br />

ein regelmäßiges Blatt mit 15-16<br />

Punkten.<br />

Wirst du alles brauchen, wenn du nur<br />

einen Karostopper hast.<br />

Zwei Experten versuchen, flexibel zu sein:<br />

Dietlind Angebrandt: Kontra! Verstehe<br />

ich als Vorschlag, den der Partner<br />

mit einem geeigneten Holding<br />

verwandeln soll. Falls der Gegner<br />

nicht über die Manche fällt, hätten<br />

wir vielleicht gar keine gewonnen.<br />

Christian Bernscherer: Kontra! Das<br />

sollte in dieser Situation (Ich bin forciert<br />

und in letzter Position) kooperativ<br />

sein.<br />

Sollte es vielleicht, die Frage ist nur, ob<br />

der Partner das verstehen wird. AJx in<br />

Karo wäre schon angenehmer als AJ sec.<br />

Bescheiden bleiben drei aus unserer<br />

Gruppe:<br />

Tilman Seidel: 2♠! Partner hat keine<br />

Viererkaro, +300 ist unwahrscheinlich.<br />

Ich bin optimistisch, dass wir 2♠<br />

gewinnen. Kontra wäre eine Option,<br />

sollte aber a tempo erfolgen, um ethische<br />

Probleme zu vermeiden.<br />

Mit 24+ Punkten könnte ich mir auch<br />

vorstellen, 2♠ zu gewinnen, aber vielleicht<br />

auch mehr.<br />

Joachim Cappeller: 2♠! West hat<br />

vermutlich 4-6 in den roten Farben,<br />

Kontra scheint mir zu verwegen.<br />

Na ja, wenn West wirklich zehn rote Karten<br />

hat, steht die Pik vermutlich 5-1 und<br />

das Abspiel in diesem Kontrakt wird den<br />

Partner fordern.<br />

Martin Schifko: 2♠! Ein double Pik<br />

hatte ich bis dato noch nicht gezeigt.<br />

Wenn die Partie wirklich scheußlich<br />

steht, wäre es dem Partner vielleicht<br />

auch lieber gewesen, du hättest es nicht<br />

gezeigt .<br />

Zwei Einzelgänger haben wir auch:<br />

Maximilian Buchmayr: 2♥! Ich<br />

glaube nicht, dass das unbedingt fünf<br />

Stück zeigen muss, weil ich vorher<br />

schon 2♣ kontriert habe. Daher: nach<br />

der Enttäuschung, dass der Partner<br />

2♦ nicht kontrieren konnte, versuche<br />

ich, mein Blatt weiter zu beschreiben.<br />

Recht interessant, diese Sichtweise. Fragt<br />

sich nur, ob dein Partner da auf deiner<br />

Wellenlänge ist.<br />

Nedju Buchlev: 3♦! Nicht 3NT, um<br />

den eventuellen Coeurfit nicht zu<br />

verlieren.<br />

Mutig.<br />

An der Vielzahl der möglichen Aktionen<br />

sieht man, dass da keine allgemein gültige<br />

Praxis herrscht, wie man mit solchen<br />

Situationen umgeht. Ich finde 2NT das<br />

ausgewogenste Gebot, man muss nicht zur<br />

Manche forcieren, aber auch nicht ganz<br />

arg bremsen. Kontra ist flexibel, aber eben<br />

nur, wenn es der Partner auch so versteht.<br />

Seine Hand war ♠AK874, ♥KJ74, ♦76,<br />

♣KJ. 4♥ waren bei gutem Handspiel erfüllbar<br />

(West war 2-4-5-2 verteilt).<br />

Punkte: 2NT 10; Kontra/2♥ 9;<br />

2♠/3♦ 8; 3NT 7; Pass 4<br />

Problem 5<br />

Teamturnier, Teiler Süd,<br />

NS vulnerabel<br />

Süd hält:<br />

♠A42, ♥K, ♦AQJ7, ♣AQT76<br />

N O S W<br />

--- --- 1♣ 1♠<br />

Pass 3♠* ?<br />

* 5-8 Punkte, Viererpik<br />

Alles läuft auf die Frage hinaus,<br />

ob man noch an einen eigenen<br />

Kontrakt glaubt, weil der Partner<br />

doch klarerweise kurz in Pik ist.<br />

Oder ob wir uns mit dem begnügen,<br />

was wir gegen 3♠ bekommen,<br />

wenn überhaupt. Fast alle aus unserer<br />

Runde glauben in der einen<br />

42 | 3/<strong>2019</strong>


SPIEL- & LIZIT-TECHNIK ♠<br />

oder anderen Form an ihr Glück.<br />

Die Ausnahme:<br />

Allan Simon: Pass! Alles deutet darauf<br />

hin, dass unser Partner ein ganz<br />

miserables Blatt hat. Trotz der Pikkürze<br />

war er außerstande, ein Negativkontra<br />

oder eine schwache Hebung<br />

rauszuwürgen. Wenn ich jetzt kontriere,<br />

dann bietet er sicher 4♥. Na<br />

Mahlzeit, da verteidige ich lieber 4♠.<br />

4♥ tät mir auch nicht das Herzerl wärmen.<br />

Aber es gibt vielleicht grünere Wiesen<br />

als diese .<br />

Matin Schifko: 4♦! Partner hält<br />

ein Single Pik, sofern man den Gegner<br />

ernst nehmen kann. Sollte 3NT<br />

gehen, dann gewinne ich auch 5 in<br />

Unterfarbe. Umgekehrt trifft das aber<br />

nicht unbedingt zu.<br />

Klingt logisch.<br />

Tilman Seidel: 4♦! Auweh, sehr<br />

unangenehm! Aber ich habe zu viel<br />

zum passen und will keine Herz hören<br />

(außer der Partner sagt sie über<br />

4♦ an). Das fast sichere Piksingle<br />

beim Partner lässt doch Hoffnung auf<br />

einen Fit in einer Unterfarbe aufkommen,<br />

wo dann auch leicht die Manche<br />

drin sein kann.<br />

Tino Terraneo: 4♦! Werde schon einen<br />

Fit haben, jetzt kann ich auch auf<br />

4♥ passen, was nach einem Kontra<br />

von mir nicht so leicht wäre.<br />

Niko Bausback: 4♦! Einen König<br />

und ein Fit, dann sollte 5♣ oder 5♦<br />

eine gute Wette sein. Kontra würde<br />

zu 4♥ führen und in 3NT brauche<br />

ich auch einen König und dann noch<br />

einen Schnitt oder so.<br />

Hubert Obermair: 4♦! Einfach ehrlich,<br />

einfach Jörg würde Bernd sagen.<br />

Der ist mit Doris ja zurzeit gut in Form.<br />

Bravo, wie gesagt, für Routiniers ist<br />

diese Hand wie aufgemalt. Erfreulich,<br />

ohne große Kopfschmerzen ...<br />

Christian Bernscherer: 4♦! Der<br />

Partner ist ja wohl sehr schwach, da<br />

er die Verteilung für ein Negativkontra<br />

hätte. Ich sage 4♦, das ist zwar<br />

nicht optimal, weil es über die Treff<br />

geht, aber Kontra scheidet wegen der<br />

nicht vorhandenen Herz aus und 3NT<br />

scheint chancenlos.<br />

Die beiden deutschen Expartner sehen<br />

das auch so:<br />

Sebastian Reim: 4♦! Mit dem „fotografierten“<br />

single Pik beim Partner<br />

sollten wir irgendwo einen Fit haben.<br />

Ich zeige einfach meine Längen.<br />

Nedju Buchlev: 4♦! Hat den Vorteil,<br />

dass der Partner mit Null und Karopräferenz<br />

passen kann und wird.<br />

Sollte er lange Coeurs haben, kann<br />

er die jetzt anbieten. Wer unbedingt<br />

in einer UF-Manche sein will, könnte<br />

auch 4NT bieten und so die Karos<br />

zeigen.<br />

Dieses Gebot wählt DEA (das E steht für<br />

Edith):<br />

Dietlind Angebrandt: 4NT! Mit<br />

mindestens neun Pik beim Gegner<br />

werden wir doch in einer Unterfarbe<br />

einen Fit haben, dann genügt ganz<br />

wenig beim Partner für die Manche.<br />

Vielleicht sagt der Gegner auch ohnehin<br />

5♠.<br />

Hätte er vielleicht, dann immer hin für<br />

+300. 5♣ wären grad gegangen.<br />

Einige versuchen 3NT, mit verschiedener<br />

Intention:<br />

Gaby Cappeller: 3NT! Gemeint als<br />

starke Hand ohne Coeurs in der Hoffnung,<br />

dass der Partner das erkennt.<br />

Joachim Cappeller: 3NT! Sekundäre<br />

Karo tät ich damit gerne durchgeben.<br />

Aber 3NT könnte auch ♠Ax, ♥?, ♦?,<br />

♣AKQJxxx zeigen.<br />

Eben, der Partner wird mit seinem Yarborough<br />

eventuell schockstarr passen.<br />

Maximilian Buchmayr: 3NT! Alte<br />

<strong>Bridge</strong>lehrerweisheit: Im Zweifel sage<br />

3NT.<br />

Könnte sein, dass du ganz schön alt ausschaust,<br />

wenn du den Dummy siehst <br />

Der war nämlich ♠5, ♥J872, ♦T76,<br />

♣98532. Die Unterfarbenkönige standen<br />

umweltfreundlich, der in Treff blank<br />

davor, der in Karo dahinter. 5♣ war ein<br />

Aufleger, wurde aber in den meisten Fällen<br />

nicht erreicht, wenn der Gegner nicht<br />

zu heftig preemptierte.<br />

Punkte: 4♦ 10; 4NT 9; 3NT 8; Pass 7<br />

Problem 6<br />

Teamturnier, Teiler Nord,<br />

keiner vulnerabel<br />

Süd hält:<br />

♠A4, ♥KT5, ♦J8764, ♣Q97<br />

N O S W<br />

2♥* 3♣ 3♥ Kontra**<br />

Pass 4♣ Pass 4♦<br />

Pass 5♣ Pass Pass<br />

Pass<br />

* Zweifärber mit Herz und beliebiger<br />

zweiter Farbe, 6-9 Punkte<br />

** Takeout<br />

Klarerweise geht aus der Bietfolge<br />

hervor, dass der Partner die Edelfarben<br />

hat. Welche man jetzt ausspielt,<br />

ist vielleicht Geschmackssache,<br />

aber in der Praxis machte<br />

es einen Unterschied von drei Stichen.<br />

Tilman Seidel: ♠A! Falls unsere Stiche<br />

in Pik sind (das muss Partners<br />

zweite Farbe sein), dann holen wir<br />

sie gleich; falls in Herz, habe ich vielleicht<br />

noch eine Chance; übel ist es,<br />

wenn er in beiden Edelfarben nur die<br />

Dame hat, dann wäre Herz sicher besser<br />

gewesen.<br />

Ich halte das für eine profunde Analyse.<br />

Sieben weitere Experten wählen das Ausspiel<br />

von ♠A, meist fällt ihnen dazu auch<br />

etwas ein.<br />

Martin Schifko: ♠A! ♥A sollte nicht<br />

davonlaufen, wenn wir es haben, ♠K<br />

schon, wenn wir es nicht haben. Die<br />

Karo bietet Abwürfe.<br />

Right said Fred.<br />

SINGLE<br />

DOBULE<br />

TRIBLE<br />

DIAMOND<br />

3/<strong>2019</strong> | 43


♠ SPIEL- & LIZIT-TECHNIK<br />

Maximilian Buchmayr: ♠A! Wir<br />

müssen Stiche auscashen, bevor etwas<br />

auf die Karo verschwindet. Nach<br />

dem ♠A, einem Blick auf den Tisch<br />

und der Marke des Partners weiß ich,<br />

ob ich Pik oder Herz nachspielen soll.<br />

Sollte das ♠A geschnappt werden, beantrage<br />

ich eine Neumischung des<br />

Boards.<br />

Nedju Buchlev: ♠A! Dummy hat<br />

sowas wie 4-1-5-3. Wenn ich nicht<br />

Pik ausspiele, kann der Alleinspieler<br />

seine Verlierer dort auf die Karo abwerfen.<br />

Gaby und Joachim Cappeller: ♠A!<br />

Scheint sich um Edelfarben beim Partner<br />

zu handeln, ich spiele stichfest<br />

aus!<br />

Hubert Obermair: ♠A! Ich schau<br />

einmal den Dummy an, dann entscheide<br />

ich, was ich weiterspiele.<br />

Sebastian Reim: ♠A! Sonst gehen<br />

nach zwei Atoutrunden eventuell die<br />

Pikverlierer auf die Karo des Tisches.<br />

Richtig, Reimer, genau so wäre es gewesen.<br />

Wenn wir davon ausgehen,<br />

dass die Gegner in einer unserer Farben<br />

eine Kontrolle haben, wird das<br />

Herzausspiel weniger attraktiv.<br />

Christian Bernscherer: ♠A! Offenbar<br />

ist Pik die zweite Farbe meines<br />

Partners. Für den Fall, dass er in Karo<br />

Chicane ist, muss ich stichfest ausspielen.<br />

Stimmt.<br />

Aber auch die drei, die Herz ausspielen,<br />

haben ihre Argumente:<br />

Dietlind Angebrandt: ♥5! Könnte<br />

ich mich drauf verlassen, dass der<br />

Partner in erster Hand einen Zweifärber<br />

hat, der „etwas gleich schaut“<br />

und er daher entweder den ♠K oder<br />

das ♥A hat oder beides, dann hätte<br />

ich das kontriert und das ♠A ausgespielt,<br />

damit der Gegner nicht Pik auf<br />

Karo abwerfen kann, sollte uns ♥A<br />

fehlen. Hat der Partner aber weder<br />

♠K noch ♥A, so ist ♠A schlecht und<br />

kann die Partie schenken, wenn der<br />

Gegner den ♠K in der Hand hat oder<br />

die Karos blockieren und er ein Entree<br />

zum Tisch bekommt, bevor unser<br />

Herzstich etabliert ist.<br />

Klingt kompliziert, könnte aber natürlich<br />

auch so sein.<br />

Allan Simon: ♥5! Keine Ahnung, der<br />

Partner hat vielleicht Herz und Pik.<br />

Aber nach dem Kontra von West finde<br />

ich das Herzinvit weniger riskant als<br />

das ♠A.<br />

Niko Bausback: ♥5! Pik ist gut, wenn<br />

der Partner den König hat und der Gegner<br />

mir die ♣Q rausschneiden kann,<br />

oder wenn man dann noch rechtzeitig<br />

auf Herz wechseln kann. Herz ist<br />

gut, wenn ein Stich entwickelt werden<br />

kann, bevor der auf die Pik verschwindet.<br />

Häufig hat der Alleinspieler<br />

das nicht nötig, weil er eh in Karo<br />

Abwürfe hat. Herz ist auch gut, wenn<br />

der Partner das Ass hat und ♠Q und ♠J<br />

und der Alleinspieler den König. Karo<br />

ist gut, wenn der Partner schnappen<br />

kann, das ist unwahrscheinlich. Für<br />

Herz spricht, dass keiner Ohne lizitieren<br />

wollte.<br />

Ich kann die Argumente von euch verstehen,<br />

würde aber den ♠K wenn dann<br />

LizitMeisterLizit<br />

Einsender<br />

Top 10 P Klub<br />

Braunecker Antal 60 PBC Graz<br />

Steiner Peter 57 PBC Graz<br />

Winkler Robert 57 PBC Graz<br />

Götz Renate 57 BCP<br />

Koblmüller Max 54 BC.AT<br />

Lipp Peter 54 PBC Graz<br />

Lang Monika 53 PBC Graz<br />

Turcsanyi Manuela 52<br />

BC Wien<br />

Hammer Mathias 51 PBC Graz<br />

Pichler Ingrid 51 BC.AT<br />

am Tisch vermuten, der hat mit seinem<br />

Kontra Pik gezeigt.<br />

Einer fehlt noch. Der hat ein wahrhaft<br />

atemberaubendes Ausspiel gefunden, das<br />

auch in vielen Jahren noch nicht zu toppen<br />

sein wird:<br />

Tino Terraneo: ♣7! Wird zwar einen<br />

Stich kosten, und ich werde der einzige<br />

sein, der so blöd ausspielt, aber<br />

ich hoffe, zeitig genug nochmals dran<br />

zu kommen und Schnapper zu verhindern.<br />

Bester, dein Ausspiel kostet nicht einen<br />

Stich, sondern vier. Das ist zwar kein Rekord,<br />

aber es hat schon eine gewisse tragische<br />

Dimension .<br />

In Wahrheit hatte der Partner ♠K8532,<br />

♥QJ9732, ♦--, ♣83. Pikausspiel führte<br />

zu drei Fallern, wenn man mit Karo fortsetzte,<br />

Herzausspiel brachte dem Gegner<br />

elf Stiche, denn die Blätter von West<br />

(QJxx, Ax, AQTxxx, x) und Ost (xx, xx,<br />

Kx, AKJTxxx) waren wohl nicht ganz so,<br />

wie es unsere Experten erwartet hätten.<br />

Punkte: ♠A 10; ♥K/♥x 8; ♦x 5; ♣x 4<br />

Also das waren doch recht spannende<br />

Hände, ich hoffe, sie haben den Experten<br />

und den Einsendern Spaß gemacht.<br />

Top 5 nach<br />

3 Ausgaben P Klub<br />

Lang Monika 154 PBC Graz<br />

Hammer Matthias 150 PBC Graz<br />

Jönsson Torbjörn 150 BC Austria<br />

Götz Renate 147 BCP<br />

Eipeldauer Günter 145 MBC<br />

44 | 3/<strong>2019</strong>


SPIEL- & LIZIT-TECHNIK ♠<br />

LÖSUNGEN DER EXPERTEN:<br />

Nr.1 Nr.2 Nr.3 Nr.4 Nr.5 Nr. 6 Punkte<br />

Sebastian Reim 4♣ 4♥ 4♥ 2NT 4♦ ♠A 60<br />

SINGLE<br />

DOBULE<br />

TRIBLE<br />

DIAMOND<br />

Hubert Obermair 4♣ P 4♥ 2NT 4♦ ♠A 58<br />

Nedju Buchlev 4♣ 4♥ 4♥ 3♦ 4♦ ♠A 58<br />

Niko Bausback 3♠ 3NT 4♥ 2NT 4♦ ♥5 57<br />

Christian Bernscherer 3♠ 4♠ X X 4♦ ♠A 57<br />

Martin Schifko 3♠ 4♠ 4♥ 2♠ 4♦ ♠A 57<br />

Tilman Seidel 3♠ 5♦ 4♥ 2♠ 4♦ ♠A 57<br />

Dietlind Angebrandt 3♠ 4♥ 4♥ X 4NT ♥5 56<br />

Joachim Cappeller 3♠ 4♥ 4♥ 2♠ 3NT ♠A 56<br />

Maximilian Buchmayr 3♠ 3NT 4♦ 2♥ 3NT ♠A 54<br />

Allan Simon 5♦ 4♥ 4♥ 2NT Pass ♥5 53<br />

Gaby Cappeller 3♠ 5♦ X 3NT 3NT ♠A 53<br />

Tino Terraneo 3♠ 4♥ X 2NT 4♦ ♣7 53<br />

Erstmals haben wir einen Sieger, der auch das Punktemaximum<br />

für sich verbuchen konnte, nämlich Sebastian<br />

Reim aus Deutschland. Herzliche Gratulation zu einer<br />

überragenden Performance. Aber auch Hubert Obermair<br />

und ein weiterer Deutscher, Nedju Buchlev, waren mit 58<br />

Punkten nahe dran.<br />

Besten Dank jedenfalls an mein Konsortium und auch an<br />

die Leser, die durch den Wechsel im BM diesmal nicht so<br />

zahlreich eingesendet haben. Es ist aber zu hoffen, dass<br />

sich das ab der nächsten Ausgabe wieder einpendelt.<br />

In eigener Sache<br />

WER arbeitet im Bereich Werbung, PR,<br />

Media z.B. Zeitschriften, ORF, etc. und<br />

möchte mit seinem Know-how, seinem<br />

beruflichen Netzwerk und/oder seiner<br />

Freizeit dazu beitragen, dem <strong>Bridge</strong>sport<br />

wieder zu seinem richtigen Stellenwert zu<br />

verhelfen?<br />

WER ist bereits im wohlverdienten Ruhestand<br />

und möchte einen Teil der ungewohnten<br />

Freizeit dafür verwenden,<br />

um mit seinem Know-how, seiner langen<br />

Lebenserfahrung und den Kontakten aus<br />

seinem Berufsleben – oder einfach mit der<br />

vorhandenen Zeit – dazu beitragen, dem<br />

<strong>Bridge</strong>sport wieder zu seinem richtigen<br />

Stellenwert zu verhelfen?<br />

3/<strong>2019</strong> | 45


♠ SPIEL- & LIZIT-TECHNIK<br />

LIZIT<br />

MEISTER<br />

LIZIT<br />

Die neuen Aufgaben für ÖBM 4/19<br />

DAS BRIDGEQUIZ VON ANDREAS BABSCH<br />

Problem 1<br />

Teamturnier, Teiler West,<br />

keiner vulnerabel<br />

Süd hält:<br />

♠Q762, ♥JT873, ♦J9, ♣K3<br />

Problem 2<br />

Paarturnier, Teiler Süd,<br />

NS vulnerabel<br />

Süd hält:<br />

♠983, ♥A976, ♦A95, ♣AQ7<br />

Problem 3<br />

Teamturnier, Teiler Süd,<br />

OW vulnerabel<br />

Süd hält:<br />

♠5, ♥J984, ♦--, ♣AKQJ9876<br />

N O S W<br />

--- --- --- 1♥<br />

2♦ Pass Pass 2♥<br />

Kontra Pass ?<br />

N O S W<br />

--- --- 1♣ Pass<br />

1♥ 1♠ 2♥ 2♠<br />

4♥ 4♠ ?<br />

N O S W<br />

1♣ Pass 1♥ Pass<br />

?<br />

Dein Gebot?<br />

Dein Gebot?<br />

Dein Gebot?<br />

Problem 4<br />

Paarturnier, Teiler Ost,<br />

NS vulnerabel<br />

Süd hält:<br />

♠AQJ863, ♥972, ♦T93, ♣J<br />

N O S W<br />

--- 1♥ 2♠ Pass<br />

3NT Pass Pass 4♣<br />

Kontra Pass ?<br />

Problem 5<br />

Paarturnier, Teiler Nord,<br />

beide vulnerabel<br />

Süd hält:<br />

♠AJ965, ♥AQJ63, ♦J6, ♣7<br />

N O S W<br />

1♦ Pass 1♠ Pass<br />

3♦ Pass 3♥ Pass<br />

3NT Pass ?<br />

Problem 6<br />

Teamturnier, Teiler Süd,<br />

beide vulnerabel<br />

Süd hält:<br />

♠AJ74, ♥J7, ♦KJ94, ♣QJ9<br />

N O S W<br />

--- --- 1♦ 1♠<br />

Pass 2♣ Pass 3♥*<br />

Pass 3NT alle passen<br />

* natürlich, 5-4 oder 6-4<br />

in Edelfarben<br />

Dein Gebot?<br />

Dein Gebot?<br />

Dein Ausspiel?<br />

Das Grundsystem ist Better Minor mit 5er-Edelfarben. 2 über 1 ist Gameforcing, außer der Antworter<br />

wiederholt seine Farbe. 15-17 1NT-Eröffnung, 2♣ allgemeines Forcing, 2♦/♥/♠ Weak Twos.<br />

Splinter, Negativkontras bis 3♠ und forcing Freebids.<br />

Sollte dieses Gerüst an Geboten nicht genügen, so gibt es eine Erklärung.<br />

Einsendeschluss: 30.9.<strong>2019</strong> an ababsch@hotmail.com<br />

46 | 3/<strong>2019</strong>


READERS‘ CORNER ♥<br />

Helmut E. Münch<br />

Chefredakteur<br />

redaktion@bridgemagazin.at<br />

READERS‘ CORNER<br />

IHR AUFTRITT, BITTE!<br />

WIR MACHEN DAS MAGAZIN JA EIGENTLICH FÜR SIE!<br />

Diese neue Kolumne soll Ihnen eine Plattform bieten. Sie haben verschiedene Möglichkeiten<br />

sich einzubringen.<br />

BEITRÄGE BITTE AN: READERSCORNER@BRIDGEMAGAZIN.AT<br />

Vielleicht ist diese Kolumne ja auch die wichtigste im neuen<br />

ÖBM?! Letztlich geht es ja um uns, die <strong>Bridge</strong>spieler! Ob<br />

Anfänger oder Grandmaster, wir haben alle etwas gemeinsam:<br />

Wir lieben <strong>Bridge</strong>!<br />

Und es geht um die Rahmenbedingungen, unter denen<br />

wir unsere Leidenschaft jetzt ausleben und wie wir es in<br />

der Zukunft tun wollen. Ich persönlich bin der Meinung,<br />

niemand hat alleine mehr Ideen, Ver besserungsvorschläge<br />

und Lösungsansätze (für Probleme, die vielleicht noch<br />

nicht einmal erkannt wurden) als eine ganze Community.<br />

Wie können wir <strong>Bridge</strong> gemeinsam wieder zu einem größeren<br />

Stellenwert verhelfen?<br />

Doch zunächst einmal bitten wir Sie um Nachsicht. Dies<br />

ist unsere erste Ausgabe, es werden Fehler passieren (passiert<br />

sein), es wird vielleicht noch nicht alles so geklappt<br />

haben, wie wir uns das vorgestellt haben!<br />

Machen Sie uns ruhig darauf aufmerksam. Schreiben Sie<br />

uns, wie Ihnen das neue ÖBM gefällt, was Ihnen besonders<br />

oder auch nicht gefällt und was Ihnen vielleicht noch fehlt.<br />

Wenn es möglich ist, werden wir Ihre Wünsche realisieren.<br />

Sie können mit vollem Namen posten, wir anonymisieren<br />

Ihren Leserbrief aber auch, wenn Sie das möchten. Gerne<br />

können Sie uns Anregungen oder Ideen schreiben, die gar<br />

nicht veröffentlicht, sondern nur vermittelt werden sollen.<br />

Wir können sie ja auch ohne Veröffentlichung aufgreifen.<br />

Vorbehalten müssen wir uns allerdings unter den einlangenden<br />

Beiträgen eine Auswahl zu treffen, sie zu kürzen<br />

oder ohne Angaben von Gründen nicht abzudrucken.<br />

Auch in diesem Fall haben wir Ihren Input sicher gelesen<br />

und nehmen ihn ernst.<br />

Wir freuen uns auf Ihr Feedback – und über<br />

Ihr Engagement!<br />

„Unser“ 1. Leserbrief – repliziert noch auf die Ausgabe<br />

1/19. Wir veröffentlichen ihn – ein schöner Übergang!<br />

Betr.: Artikel v. F. Babsch aus <strong>Magazin</strong> 1/19<br />

Vor kurzem habe ich spät, aber doch den interessanten<br />

Artikel über die „Karo 9“ gelesen. Wenige<br />

Tage später, am 26.3. im „Club mit Freunden“ bekam<br />

ich auf W (vul/non), eine undankbare Austeilung,<br />

mit der ich leider 4 H spielen mußte, 3 SA<br />

wären einfacher gewesen. In beiden Kontrakten<br />

macht man 10 Stiche (bei 3 SA nur mit Harakiri-Stil<br />

zu erfüllen). Ich fiel 1x, weil ich den Wert<br />

der Karo 9 nicht erkannte:<br />

N: D76 / 10843 / KB876 / K<br />

O: B53 / A5 / A942 / AD63<br />

S: KT42 / 92 / 53 / BT875<br />

(Dealer) W: A98 / KDB76 / DT / 947<br />

Angriff H3, 4x ausatoutiert, K Dame vorgespielt:<br />

gedeckt, Karo Ass, K 2 nachgespielt – 10 gedeckt<br />

mit Bube, Pik-Nachspiel gestochen, Treff-Schnitt,<br />

auf K9 verschwindet der Treff-Verlierer.<br />

Ich hwar leider nicht Optimist genug, beide Karo-Figuren<br />

und Treff-König auf Nord zu vermuten!<br />

Man sollte ganz einfach immer auf die einzig<br />

mögliche Verteilung spielen, wenn man in einem<br />

schlechten Kontrakt ist!<br />

Norbert Großmann / ÖBV-Mitglied 2870<br />

3/<strong>2019</strong> | 47


♠♥ SPIEL- DORT WO’S UND LIZITTECHNIK<br />

ABGEHT – UNSERE CLUBS STELLEN SICH VOR!<br />

<strong>Bridge</strong> Club<br />

Thermenland<br />

<strong>Bridge</strong> in<br />

Fürstenfeld<br />

Der Klub wurde am 1. April (kein Scherz – auch wenn<br />

auf der Homepage der 23. März steht) 2013 gegründet.<br />

Gerald Lackner war mit den Möglichkeiten seine Ideen<br />

in Graz zu realisieren nicht mehr zufrieden. Die Folge:<br />

„Ich gründe mit meiner Frau Senta einen eigenen<br />

Klub!“ Gesagt, getan. Das Haus in Graz wurde verkauft<br />

und ein total verwildertes „eingewachsenes“ (© einheimischer<br />

Polizist in Fürstenfeld) Haus gekauft und<br />

hergerichtet. Die Konzeption erlaubt neben dem eigenen<br />

wunderschönen Wohnen einen <strong>Bridge</strong>betrieb bis<br />

zu 14, 15 Tische. Parkplatz ist ausreichend vorhanden.<br />

DER ETWAS ANDERE BRIDGE-KLUB<br />

Zum Start hatte der Klub 13 Mitglieder (bedeutet nicht<br />

immer Pech), heute ca. 90 – Tendenz steigend! Was ist<br />

das Erfolgsgeheimnis?<br />

Neben dem wunderschönen Ambiente (im Sommer<br />

wird bei Schönwetter ein Tisch auf der Terrasse gespielt)<br />

ist auch die Harmonie – in der Wirtschaft würde<br />

man von Corporate Culture sprechen – förmlich spürbar.<br />

Anders als in den meisten Klubs spielen hier kaum<br />

fixe Paare zusammen sondern permanent mit wechselnden<br />

Partnern. Bessere spielen mit Anfängern zusammen<br />

und so hebt sich das Niveau insgesamt stetig.<br />

Die Organisation erfolgt über eine Whats-App-Gruppe.<br />

Funktioniert blendend und wenn einmal ein Spieler<br />

„überbleibt“ stehen sogar drei Joker zur Verfügung:<br />

entweder Senta Lackner oder Sohn Mario springen ein<br />

– in letzter Not spielt Gerald als Turnierleiter selber<br />

mit. Hier fährt keiner heim!<br />

Die Kulinarik hat hier auch großen Stellenwert. Bei ca.<br />

90 Mitgliedern hat praktisch jede Woche eine/einer<br />

oder mehrere Geburtstag. Die/der bringt/bringen von<br />

Süßem bis Heurigenbuffet die Speisen mit. Die tolle<br />

Infrastruktur mit Küche, Geschirrspüler und vor allem<br />

die beiden guten Geister Anita und Roswitha sorgen<br />

für einen reibungslosen Ablauf. Die Getränke stellt der<br />

Klub zu wohlfeilen Preisen zur Verfügung. Ein Rundum-Wohlfühlpaket!<br />

Der <strong>Bridge</strong> Club Thermenland ist eine große Familie.<br />

Gemeinsame Theaterbesuche stehen ebenso am Programm<br />

wie jährlich drei <strong>Bridge</strong>reisen, bei denen sich<br />

die Teilnehmer zu 95 % aus dem Klub rekrutieren.<br />

Und wo kommen die vielen neuen Mitglieder her bzw.<br />

durch welche Maßnahmen können sie gewonnen werden?<br />

Die Antwort ist so simpel wie auch wahrscheinlich<br />

für viele Klubs schwer umzusetzen: PR in regionalen<br />

Medien (kostenlos), aber auch Aktivitäten wie das<br />

Kaffeehaus-Turnier, 3 - 4 Mal pro Jahr (siehe Clubs´<br />

Corner), das Thermenlandturnier und die regelmäßigen<br />

Turniere mit dem Partnerklub in Marburg. Einmal<br />

werden in Marburg und dann wieder in Fürstenfeld<br />

durchschnittlich 13 Tische gespielt.<br />

OBLIGATORISCHE FRAGE: WAS WIRD FÜR<br />

DEN NACHWUCHS GETAN?<br />

In den Kursen wird bereits nach einer Stunde gespielt.<br />

Möglichst viel soll in der Praxis gelernt werden. In<br />

den laufenden Turnieren spielen die Rookies in wechselnden<br />

Partnerschaften, vorzugsweise stärkere mit<br />

schwächeren Spielern. Bei Bedarf gibt´s Einzel-Coaching.<br />

Der BC Thermenland ist einer der wenigen Klubs, deren<br />

Mitgliederzahl laufend steigt. Hier wird vieles<br />

richtig gemacht. Natürlich eignet sich nicht jede Idee<br />

für jeden Klub, aber Anregungen sollte man sich in jedem<br />

Fall holen.<br />

<strong>Bridge</strong> Club Thermenland<br />

Übersbach 143, 8280 Fürstenfeld<br />

gerald.lackner@bridge-reise.at<br />

www.bc-thermenland.at<br />

48 | 3/<strong>2019</strong>


WIR STELLEN VOR ♥<br />

SPIELTAGE<br />

DI + FR NACHMITTAG<br />

UND MI ABEND<br />

Ø 8 – 12 Tische<br />

Mitgliedsbeitrag:<br />

€ 100,- jährlich<br />

ca.<br />

90<br />

MITGLIEDER<br />

Nenngebühr € 5 ,-<br />

(Österreich Rallye € 6,-)<br />

Gute Geister in<br />

Küche und Service<br />

(v.l.) Anita & Roswitha<br />

Das Herz des<br />

BC Thermenland<br />

(v.l.) Gertraud Heil,<br />

Gerald & Senta Lackner<br />

Spielerportrait: Gertraud Heil<br />

75 Jahre alt, aufgewachsen in Wien, kaufmännische Angestellte in Pension, lebt in Burgau,<br />

wohin es sie der Liebe wegen verschlagen hat. Nach der Geburt ihres Sohnes 1984 hat sie<br />

aus Langeweile <strong>Bridge</strong> spielen gelernt, unterrichtet von ihrem Mann. Gespielt wurde nur<br />

in privater Runde bis eine der Spielerinnen verstorben ist und ein Spiel zu viert nicht mehr<br />

möglich war. Eine Internetrecherche führte sie zum BC Thermenland, seither sind sie und<br />

ihr Mann ein fester Bestandteil des Klublebens. Als Trainerin spielt sie monatlich mit Anfängern<br />

und gibt ihre Spielfreude an diese weiter. Sie schätzt das soziale Netzwerk, das ihr<br />

der Klub gibt und zeigt sich auch ehrgeizig, sie möchte in den Punkterängen sein, wenn<br />

möglich vor ihrem Mann. Ihre Devise: „Alt wird man nur im Kopf, <strong>Bridge</strong> hält mich jung und<br />

interessiert.“<br />

Spielerportrait: Felix Perner<br />

14 Jahre alt, lebt in Fürstenfeld, Schüler der HTL in Weiz für Automatisierungstechnik. Hobbies<br />

und Interessen: Pfadfinder, Volleyball, Computer. Besuchte vor zwei Jahren im Sommer<br />

einen Ferien-Jugendkurs im BC Thermenland und ist seither von diesem Spiel fasziniert.<br />

Seit Jänner <strong>2019</strong> betreut er die Homepage des BC Thermenland und kommt sooft es ihm<br />

möglich ist zu den Turnieren. Für ihn ist es spannend mit einem Partner zu spielen und sich<br />

immer genau überlegen zu müssen, was wohl der beste Spielzug oder die beste Antwort im<br />

Lizit ist. Möglichst vorne dabei zu sein, ist eines seiner Ziele beim <strong>Bridge</strong>, und dass er das<br />

kann, hat er zuletzt beim Kaffeehausturnier in Fürstenfeld bewiesen, da hat er den ersten<br />

Platz erreicht.<br />

Ansprechpartner:<br />

Präsident Gerald Lackner — 0664/2399946<br />

3/<strong>2019</strong> | 49


♥ DORT WO’S ABGEHT – UNSERE CLUBS STELLEN SICH VOR!<br />

<strong>Bridge</strong>club<br />

BCP<br />

<strong>Bridge</strong> vor den<br />

Toren Wiens<br />

Der Klub feiert heuer sein 70-jähriges Jubiläum. Gegründet<br />

also 1949 in Perchtoldsdorf zog er vor genau<br />

30 Jahren nach Wiener Neudorf. Er gehört zu den fünf<br />

größten Klubs in Österreich. Es wird fünf Mal die Woche<br />

gespielt, vier Mal davon im Haus Frieden (bis zu<br />

27 Tische möglich) und ein Mal im Restaurant Rainer.<br />

Zusätzlich werden im Jahr noch 19! Turniere veranstaltet,<br />

davon sechs Großturniere, sechs Sonderturniere<br />

und zum Beispiel das Bernscherer Benefiz-Turnier.<br />

Beim 70-Jahre-Jubiläumsturnier spielten Samstag 26<br />

Teams beim Team- und Sonntag 46 Paare beim Paarturnier.<br />

Um einen Betrieb in dieser Größenordnung aufrecht<br />

zu erhalten, bedarf es doch einiger Ressourcen. Der<br />

Klub verfügt über fünf Turnierleiter und wird im organisatorischen<br />

Bereich von nur ein paar Idealisten aufrecht<br />

erhalten. Neben Frau Renate Götz, die sich ihre<br />

Zeit als Selbständige zwar einteilen kann (aber deshalb<br />

auch nicht mehr davon hat), arbeitet Franz Stummvoll<br />

für den Klub. Richard Kratzer checkt zum Beispiel die<br />

Fotos und wird als „graue Eminenz und gute Seele“ bezeichnet.<br />

Robert Winkler ist nicht nur Turnierleiter, er<br />

hält auch <strong>Bridge</strong>kurse abwechselnd mit Renate Götz<br />

drei bis vier Mal in der Woche ab. Am Donnerstag ist<br />

der Pächter der Kantine nicht da, da springt Ingrid Halwax<br />

mit ihrem Team ein. Ingrid Trybus ist in diesem<br />

kleinen Team, das einen so großen Betrieb am Leben<br />

erhält, unbedingt auch noch zu erwähnen.<br />

Wie kommt ein so großer Klub an neue Mitglieder? Der<br />

Mitgliederstand war, wie fast überall, stagnierend bis<br />

rückläufig als Renate Götz vor fünf Jahren Präsidentin<br />

des Klubs wurde. Seit zwei Jahren steigt er wieder. Die<br />

Maßnahmen dafür sind ungeheures Engagement, sei<br />

es Plakate in Lokalen wie Cafes und Restaurants aufzuhängen,<br />

Folder zu verteilen, Gratisinserate in Lokalzeitungen<br />

zu nutzen – und natürlich Mundpropaganda.<br />

Warum ist es im Vergleich zum Ausland in Österreich<br />

so schwer Nachwuchs zu rekrutieren? Renate Götz hat<br />

eine Antwort: „Es ist ein gesellschaftliches Problem. In<br />

Amsterdam gehen viele Leute am Abend <strong>Bridge</strong> spielen,<br />

jung und alt. In Österreich sitzen doch viele lieber<br />

vor dem Fernseher oder spielen über den Computer!“<br />

Sie nennt aber auch Motive, wie man verschiedenaltrige<br />

Zielgruppen ansprechen kann. Junge müssen über<br />

den Sport angesprochen werden. Ehrgeiz, sich sportlich<br />

zu messen und letztlich auch Reisen (die im gegebenen<br />

Fall sogar vom ÖBV bezahlt werden) sind da<br />

durchaus Themen. Die hohe soziale Komponente von<br />

<strong>Bridge</strong> wird dann erst später in den 30er-, 40er-Jahren<br />

erkannt. <strong>Bridge</strong> als Demenzprävention (mittlerweile<br />

wissenschaftlich erwiesen) stellt da genauso einen<br />

Faktor dar wie Absicherung gegen Vereinsamung.<br />

Schwierig ist auch, jüngere Leute in die doch schon<br />

ältere Community einzuführen. Diese ist zwar sehr<br />

nett und meist aufgeschlossen, aber für Neuankömmlinge<br />

doch ein Phänomen, das manche dann doch wieder<br />

abschreckt. Je durchmischter die Österreichische<br />

<strong>Bridge</strong>-Community altersmäßig wird, umso leichter<br />

wird es sein neue Spieler zu gewinnen.<br />

BCP <strong>Bridge</strong>club<br />

Mühlfeldgasse 22, 2351 Wr. Neudorf<br />

bcpbridge@gmail.com<br />

www.bcp-bridge.at<br />

50 | 3/<strong>2019</strong>


SPIELTAGE<br />

WIR STELLEN VOR ♥<br />

DI + FR: 19:00 UHR<br />

SO + MO + DO: 14:30 UHR<br />

Bis zu 27 Tische<br />

Mitgliedsbeitrag:<br />

€ 120,- jährlich<br />

(B-Mitglieder € 90,- )<br />

ca.<br />

150<br />

MITGLIEDER<br />

(A+B)<br />

Nenngebühr € 4 ,-<br />

(Gäste € 6,-)<br />

Götz & Kratzer im gebrandeten<br />

BCP-Leiberl – Turnierkalender<br />

auf der Rückseite<br />

Spielerportrait:<br />

Janos Kiss<br />

1. Wann hast du mit <strong>Bridge</strong>-Spielen angefangen?<br />

Ich habe mit dem Kurs im Februar 2017 begonnen.<br />

2. Was war der Grund dafür?<br />

Auf der Suche nach einem neuen Hobby nach meiner<br />

Pensionierung habe ich von dem <strong>Bridge</strong>-Kurs in der Wr.<br />

Neudorfer Zeitung gelesen. Das hat mich neugierig gemacht<br />

…<br />

3. Was war die schwierigste Zeit in deiner<br />

<strong>Bridge</strong>-Laufbahn und wie ist es dir gelungen, die<br />

Hausforderung zu meistern?<br />

Das Schwierigste waren die ersten zehn Turniere. Mit<br />

„Learning by Doing“ ist es mir immer besser gegangen.<br />

4. Was war dein größtes Erfolgserlebnis bisher?<br />

Mein erster gewonnener A-Preis.<br />

5. Was ist dir in Bezug auf <strong>Bridge</strong> für die nächste Zeit<br />

(besonders) wichtig?<br />

Ich möchte mein Gegenspiel verbessern. Marken lernen<br />

und das schon Gelernte in der Praxis üben.<br />

6 Wofür steht <strong>Bridge</strong> bei dir? Sport, Gesellschaftliches,<br />

Hobby, Hirntraining, Spaß, Spiel ... Bitte nenne<br />

die zwei wichtigsten Punkte.<br />

Freude am Spiel, gesellschaftliches Miteinander.<br />

7. Wenn du bezüglich <strong>Bridge</strong> bei einer guten Fee einen<br />

Wunsch frei hättest – wie würde dieser lauten?<br />

<strong>Bridge</strong>-Wissen von 30 Jahren in einem halben Jahr zu<br />

erlernen.<br />

8. Im Nachhinein gesehen – was war der größte Nutzen<br />

durch <strong>Bridge</strong>?<br />

„Raus aus dem Haus.“ Mir ist die Bewegung wichtig,<br />

körperlich und geistig. Da ich meist mit dem Rad zu den<br />

Turnieren fahre, verbinde ich so beides.<br />

Ansprechpartner:<br />

Präsident Renate Götz — 0664/43 50 659 / Herbert Winkler — 0660/2151233<br />

3/<strong>2019</strong> | 51


♥ WIR STELLEN VOR<br />

9. Mit wie vielen unterschiedlichen Personen spielst<br />

du während eines Jahres?<br />

Ca. 15 bis 20.<br />

10. Dein Top-Tipp aus deiner bisherigen Erfahrung,<br />

um sich (deutlich) zu verbessern?<br />

Permanent üben, vor allem mit Personen, die einem weiterhelfen.<br />

11. Drei Dinge, die du jemandem erzählst, der wissen<br />

möchte, warum er mit dem <strong>Bridge</strong>-Spiel anfangen<br />

sollte.<br />

Das komplexe Spiel hält das Hirn fit, das gesellschaftliche<br />

Umfeld und die lustvolle Spannung, wenn man die Karten<br />

aus dem Board nimmt.<br />

Janos Kiss ist im BCP für seine Hilfsbereitschaft bekannt<br />

und geschätzt. Er hilft in der Organisation des<br />

Sonntagsturniers und steht bei jedem Turnier für anstehende<br />

Arbeiten zur Verfügung. Ich danke für das Gespräch.<br />

Spielerportrait:<br />

Ehepaar Gundi<br />

und Fritz Herold<br />

1. Wann habt ihr mit <strong>Bridge</strong>-Spielen angefangen und<br />

was war der Grund dafür?<br />

Fritz: Ich spiele seit meiner Kindheit <strong>Bridge</strong>.<br />

Gundi: Ich habe in der Ehe angefangen, <strong>Bridge</strong> in einem<br />

Kurs zu lernen.<br />

Fritz: Nachdem meine Frau angefangen hat Turniere zu<br />

spielen, bin ich auch in den Club mitgegangen. Da wurden<br />

mir die Unterschiede zum privaten Spiel bewusst<br />

und ich habe auch umgelernt .<br />

2. Was war die schwierigste Zeit in eurer <strong>Bridge</strong>-Laufbahn<br />

und wie ist es euch gelungen, die Herausforderung<br />

zu meistern?<br />

Anfangs glaubten wir alles gewinnen zu können. Mit der<br />

Zeit kamen wir drauf, was wir noch nicht gut konnten.<br />

Uns haben <strong>Bridge</strong>-Reisen geholfen. Diese waren eine<br />

willkommene Erholung von der Arbeit und wir konnten<br />

ungestört üben und uns verbessern.<br />

3. Was war euer größtes Erfolgserlebnis bisher?<br />

Der 2. Platz beim Dreikönigspokal 2015 mit 117 teilnehmenden<br />

Paaren.<br />

4. Was ist euch in Bezug auf <strong>Bridge</strong> für die nächste<br />

Zeit (besonders) wichtig?<br />

Wieder an <strong>Bridge</strong>-Reisen teilnehmen, aber das ist mit<br />

unserem Hund schwierig.<br />

5. Wofür steht <strong>Bridge</strong> bei euch? Sport, Gesellschaftliches,<br />

Hobby, Hirntraining, Spaß, Spiel ... Bitte<br />

(v.l.) Franz Stummvoll, Richard Kratzer, Renate Götz,<br />

Christa Nitzlader, Othmar Schiesser, Roman Götz<br />

nennt die zwei wichtigsten Punkte.<br />

Hirntraining und gemeinsames Hobby in der Ehe.<br />

6. Wenn ihr bezüglich <strong>Bridge</strong> bei einer guten Fee einen<br />

Wunsch frei hättet – wie würde dieser lauten?<br />

Konzentrationsfähigkeit bis ins hohe Alter erhalten.<br />

7. Im Nachhinein gesehen – was war der größte Nutzen<br />

durch <strong>Bridge</strong>?<br />

Wir haben durch das Spielen viele nette Leute gefunden,<br />

die auch außerhalb des <strong>Bridge</strong> Freunde geworden<br />

sind. Und wir sehen auch einen großen Nutzen im Turnier-Spielen,<br />

durch das „sich Aufraffen und Hingehen“,<br />

das bis ins hohe Alter geht, wie bei Fritz‘ Mutter Gerda.<br />

(Anm.: Gerda Herold spielte bis kurz vor ihrem Tod mit<br />

93 Jahren mehrmals in der Woche.)<br />

8. Mit wie vielen unterschiedlichen Personen spielt<br />

ihr während eines Jahres?<br />

Wir spielen gerne miteinander, aber auch gerne mit vielen<br />

anderen Personen. Gerade das Spielen mit anderen Personen<br />

und unterschiedlichen Systemen ist eine lustvolle Herausforderung.<br />

9. Euer Top-Tipp aus eurer bisherigen Erfahrung, um<br />

sich (deutlich) zu verbessern?<br />

Immer wieder in Kursen weiterlernen, mit freundlichen,<br />

kompetenten <strong>Bridge</strong>-Spielern spielen und darauf<br />

achten, dass man immer wieder gegen stärkere Spieler<br />

antreten kann. Bei Großturnieren und z. B. bei der<br />

<strong>Bridge</strong>-Woche in Mautern.<br />

10. Drei Dinge, die ihr jemandem erzählt, der wissen<br />

möchte, warum er mit dem <strong>Bridge</strong>-Spiel anfangen<br />

sollte.<br />

Tolles Hobby bis ins hohe Alter, man findet neue Freunde<br />

und man kann es auf der ganzen Welt spielen.<br />

11. Was ist die größte Herausforderung als Paar <strong>Bridge</strong><br />

zu spielen?<br />

Beide Ehepartner sind sich einig: Man muss den Partner<br />

akzeptieren und höflich bleiben.<br />

Das Ehepaar Herold ist im BCP sehr aktiv und dafür geschätzt.<br />

Gundi organisiert die Partnerreserve für das<br />

Donnerstagsturnier. Fritz ist sehr aktiver Turnierleiter<br />

und war bereits zwei Mal Präsident im Club, von 1998 –<br />

2001 und 2004 – 2007. Ich danke für das Gespräch.<br />

52 | 3/<strong>2019</strong>


CLUBS´ CORNER ♥<br />

Helmut E. Münch<br />

Chefredakteur<br />

redaktion@bridgemagazin.at<br />

CLUBS‘ CORNER<br />

UNSERE KLUBS SIND DAS<br />

FUNDAMENT, AUF DEM BRIDGE<br />

AUFBAUEN MUSS!<br />

Diese neue Kolumne soll unseren Klubs eine Plattform bieten sich einzubringen und<br />

auszutauschen. Jeder Klub hat die Möglichkeit Beiträge über Aktivitäten zu präsentieren.<br />

CLUBSCORNER@BRIDGEMAGAZIN.AT<br />

Diesmal haben die beiden Klubs, die wir in dieser, „unserer<br />

ersten“, Ausgabe vorstellen, schon einen Bericht<br />

verfasst. Beide sind ein bisschen lang geworden, die<br />

Länge sollte grundsätzlich nicht mehr als ca. 1.000 Zeichen<br />

betragen – in der Kürze liegt die Würze (und es soll<br />

ja auch gelesen werden ). Dazu besteht die Möglichkeit,<br />

ein Bild mitzuliefern, bitte hochauflösend (unter<br />

300dpi können wir es nicht drucken).<br />

Der Beitrag kann sowohl ein Bericht über eine Aktivität<br />

als auch ein Kommentar oder eine Anregung sein. Zum<br />

Beispiel, wie halten es andere Klubs mit dem Sauerstoffgehalt<br />

der Luft im Verlauf der Turniere (ersticken,<br />

erfrieren, Kopfweh und Nackenstarre durch Klimaanlage<br />

und/oder Zug, Pausen, etc.)? Bin übrigens diesbezüglichen<br />

Vorschlägen sehr aufgeschlossen und für funktionierende<br />

Lösungsansätze dankbar!<br />

Turnierankündigungen müssen natürlich weiterhin im<br />

Insertionsbereich bleiben. Wir bemühen uns aber weiter<br />

mit günstigen Preisen für die <strong>Bridge</strong>-Community<br />

und diesbezüglichen Aktionen die finanzielle Belastung<br />

für die Klubs so gering wie möglich zu halten.<br />

Wenn die Anzahl der Beiträge den vorhandenen Platz<br />

überfordert, trifft das <strong>Bridge</strong>magazin gegebenenfalls<br />

eine Auswahl und behält sich auch vor, Beiträge ohne<br />

Angaben von Gründen nicht abzudrucken. Dennoch<br />

freuen wir uns um so mehr, je reger Ihre Beteiligung<br />

ist. Die „Bundesländer-News“ bleiben unverändert bestehen,<br />

sie werden im Newsletter „<strong>Bridge</strong> Aktuell“ veröffentlicht.<br />

Der ÖBV ist dabei, ein Konzept zur Mitgliederneugewinnung<br />

zu erarbeiten. Aufbauend auf den Unterlagen<br />

des „Dänischen Projekts“ wird eine Arbeitsgruppe, der<br />

ich angehöre, Aktionen erarbeiten, die für die Österreichischen<br />

Rahmenbedingungen erfolgversprechend<br />

sind. Wenn Sie sich hiebei einbringen möchten – Sie<br />

sind herzlich eingeladen!<br />

KAFFEHAUSTURNIER-REIGEN <strong>2019</strong><br />

DES BC THERMENLAND<br />

Das <strong>Bridge</strong>spiel im Kaffeehaus, ein Ort der Kommunikation,<br />

des Austauschs und der Interaktion, hat in Österreich<br />

eine lange Tradition. Dies wird mit diesem für <strong>2019</strong> ins Leben<br />

gerufenen Turnier-Reigen in Fürstenfeld, Hartberg<br />

und Feldbach aufgegriffen.<br />

Die ersten beiden Veranstaltungen in Fürstenfeld und<br />

Hartberg sind mit einer Beteiligung von elf bis zwölf Tischen<br />

bei strahlendem Wetter perfekt über die Bühne gegangen<br />

und von allen Spielern mit großer Begeisterung<br />

aufgenommen worden. Schrittzähler Apps zeigten bis zu<br />

5000 zurückgelegte Schritte bei den mobilen Paaren, zum<br />

Ausklang wurde gemeinsam in einem lokalen Gasthof<br />

3/<strong>2019</strong> | 53


♥ CLUBS´ CORNER<br />

bestens gegessen und gefeiert. Das dritte und letzte Turnier<br />

dieses Reigens findet am 7.9.<strong>2019</strong> in Feldbach statt.<br />

Die <strong>Bridge</strong>spieler des BC Thermenland kommen zum<br />

Großteil aus den Regionen dieser drei Städte, mit dem<br />

Kaffeehausturnier-Reigen verlagern wir das <strong>Bridge</strong>spiel in<br />

diese Regionen, unterstützen die heimische Gastronomie,<br />

und erhöhen die öffentliche Aufmerksamkeit für dieses<br />

Spiel – um so hoffentlich mehr Menschen für das <strong>Bridge</strong>spiel<br />

zu interessieren.<br />

<strong>Bridge</strong> unter freiem Himmel!<br />

im Griff. Ein Expertentipp am Rande: Bitte kontrolliert bei<br />

Teambewerben immer, ob ihr richtig sitzt. Für achsengleiches<br />

Spiel in der dritten Runde bekam mein Team noch 6<br />

VP. In der letzten Runden schafften wir dieses Kunststück<br />

noch einmal, gingen dann jedoch komplett leer aus.<br />

Das Paarturnier war mit 46 teilnehmenden Paaren ebenfalls<br />

gut besucht. Michael Hahn & Helmuth Rubesch gewannen<br />

vor Thomas Knoll & Martin Sauseng sowie Eva<br />

Ippisch & Johannes Bamberger. Diana Lindenlauf & Siegfried<br />

Lendwai wurden vierte, Hristo Myahov & Robert<br />

Winkler fünfte.<br />

Gleich im ersten Board konnten unsere Gegner Klaus<br />

Lindner & Andreas Babsch durch ein schönes Splintergebot<br />

von Andi 6♥ erreichen. Nachdem er (mit ♠KQJ4<br />

♥AKQ4 ♦A832 ♣J) mit 1♦ eröffnet hatte, sprang er nach<br />

Partners 1♥-Gebot auf 4♣. Klaus zeigte mit 4♦ eine Kontrolle<br />

in dieser Farbe und Andi fragte nach Keycards. Klaus<br />

hatte mit ♠5 ♥T7532 ♦KT5 ♣A943 keine Mühe, diesen<br />

Schlemm zu erfüllen. In Board 14 waren dann wir an der<br />

Reihe: Mein Partner Hristo Myahov lizitierte und erfüllte<br />

mit ♥QJ85 ♦AQT87643 ♣A gegenüber ♠5 ♥AT2 ♦J95<br />

♣KJ6542 Kleinschlemm in Karo.<br />

BCP WR. NEUDORF 1949-<strong>2019</strong>:<br />

BERICHT ÜBER DIE 70ER-FEIER<br />

Das Jahr <strong>2019</strong> ist für den BCP-Wr. Neudorf sehr berauschend.<br />

Zusätzlich zu unseren gewohnten Groß- und Sonderturnieren<br />

spielten wir heuer die Simultan Landespaarmeisterschaft,<br />

die Österreichische Mixed-Meisterschaft<br />

und eben die 70er-Geburtstagsfeier mit einem Teamturnier<br />

am Samstag, dem 25. Mai, und einem Paarturnier am<br />

Sonntag, dem 26. Mai.<br />

Dazwischen gab es eine stimmungsvolle Feier mit DJ Alter<br />

Egon und biologischem Buffet. Wieder einmal zeigte sich,<br />

dass die besten Tänzer verheiratete Paare sind. Karin und<br />

Werner Hackl, Ingrid & Klaus Rokita sowie Renate, Roman<br />

& Blackie Götz fegten nur so über die Tanzfläche des Haus<br />

Frieden.<br />

Das Teamturnier war mit 26 Teams stark besetzt, was vor<br />

allem Ingrid Trybus zu verdanken war, die - man kann<br />

schon fast sagen – die meisten Teams sehr einfühlsam vermittelt<br />

hat.<br />

Nach sechs Runden zu je sieben Boards gewann NPC-Daisy<br />

(U. & C. Wanha, M. Knob, G. Wiedmann) vor Bogner (S.<br />

Bogner, S. Fuchs, R. Tomasek, M. Handerek) und Betina (I.<br />

B. Artmer, P. Kratochwil, K. & W. Hackl). Platz vier ging<br />

an das Grazer Team Grazioso (J. Ferlic, H. Polaschegg, S.<br />

Lendwai, G. Hornischer), fünfte wurden Makarius (M. Vukovich,<br />

K. Eigenbauer, J. Hackl, M. Pendl).<br />

Turnierleiter Herbert Winkler hatte wie immer alles fest<br />

Mr. & Mrs. „BCP wird 70“ wurden Siegi Lendwai & Karin Hackl.<br />

Herzliche Gratulation!<br />

Mautern <strong>2019</strong><br />

PARTNERBÖRSE<br />

• Sie möchten eine Partnerin/einen Partner<br />

für die Turniere in Mautern?<br />

• Sie suchen ein Komplementär-Paar<br />

für die Teambewerbe?<br />

Schreiben Sie an:<br />

doris.fischer2@gmx.at (0676/5443493)<br />

wachauer-bridgewoche<strong>2019</strong>@bridgeaustria.at<br />

54 | 3/<strong>2019</strong>


Der beste Grund für<br />

einen schönen Garten:<br />

Ihr Grund.<br />

Wo Spezialisten Ihre Vorstellungen verwirklichen, entsteht Perfektion. Detailverliebte Technik harmoniert mit unendlicher Inspiration.<br />

Ein faszinierendes Zusammenspiel zweier Talente, die sich ergänzen, einander schmeicheln, für einander bestimmt sind.<br />

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Schottenring 31, 1010 Wien | T: 01/310 19 18 | Öffnungszeiten Mo - Fr 13 -18 Uhr | www.schottenring31.at<br />

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Weitere Termine jederzeit nach Vereinbarung!<br />

Weitere Termine jederzeit nach Vereinbarung!


Bitte helfen auch Sie uns<br />

mit einer Spende!<br />

Als erste Elterninitiative in Österreich sammeln wir<br />

seit über 30 Jahren große und kleine Spenden. Wir finanzieren<br />

damit medizinisch-pflegerische und psychosoziale Betreuung<br />

von krebskranken Kindern und Jugendlichen<br />

sowie deren Familien.

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