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Unterwegs

Mit diesem Buch in der Hand können Naturfreunde und ihre Familien ein Jahr lang fast jedes Wochenende einen anderen Tagesausflug planen. Kaum zu glauben, was die Natur im Landkreis Stade und in der näheren Umgebung alles zu bieten hat ...

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und ihre Familien ein Jahr lang fast jedes Wochenende
einen anderen Tagesausflug planen.
Kaum zu glauben, was die Natur im Landkreis Stade
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Heide und Geest<br />

Mit 65 Metern Höhe ist der Litberg bei Sauensiek die höchste<br />

Erhebung im Landkreis Stade. Ebenso wie der Mathematiker<br />

Carl Friedrich Gauß bei der Vermessung des Königreichs<br />

Hannover im Jahre 1821 haben wir von hier aus einen wunderbaren<br />

Überblick über die hügelige Stader Geest. Kaum zu glauben, dass<br />

„Geest“ vom niederdeutschen „güst“ abgeleitet wird, was „unfruchtbar“<br />

bedeutet. Denn vor uns liegt eine vielfältig genutzte Kulturlandschaft mit<br />

Bauernhöfen und Ortschaften, Wiesen, Weiden und Wäldern. Das aber<br />

war nicht immer so. Vor 250 Jahren war die Geest überwiegend eine<br />

weite, baumlose Landschaft mit sandigen, ausgelaugten Böden.<br />

Doch der Reihe nach: Fast der gesamte Süden des Landkreises wäre ein<br />

großer Eichen- und Buchenwald, wenn es nur nach der Natur ginge. Vor<br />

rund 3000 Jahren begann der Mensch aber, die Wälder zu besiedeln und<br />

in Acker- und Weideland umzuwandeln. Spätestens im Mittelalter kam<br />

dann die ökologische Katastrophe: Dem zunehmenden Bedarf an Feuerund<br />

Bauholz fielen ganze Wälder zum Opfer. Ausnahmen bildeten die<br />

Bannwälder der Klöster Harsefeld und Neukloster. Rücksichtslos trieben<br />

die Geestbewohner Schweine, Rinder, Schafe und Ziegen ins Gebiet,<br />

bis es fast völlig baumlos war. Die „Waldverwüstung“ hatte ihren Höhepunkt<br />

zwischen Mittelalter und 19. Jahrhundert. Nur besonders<br />

angepasste Pflanzen, die den Weidetieren durch Wachstum oder Wehrhaftigkeit<br />

widerstehen konnten, haben überlebt. Dazu zählen die<br />

Besenheide und verschiedene Ginsterarten. Auch Tierarten der offenen<br />

Sandlandschaft wie Sandlaufkäfer und Heidelerche breiteten sich aus<br />

und sind heute noch in den verbliebenen Heideflächen zu finden. Die<br />

Heide ist auf der Stader Geest also eine vom Menschen geschaffene<br />

Landschaft, die nur durch Beweidung mit Schafen erhalten bleibt. Erst<br />

die moderne Landwirtschaft hatte seit Ende des 19. Jahrhunderts mit<br />

Mineraldünger und Maschinen die Möglichkeit, die durch Übernutzung<br />

ausgelaugten Heideböden wieder für die Nahrungsproduktion zu<br />

erschließen.<br />

Heide + Geest<br />

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