18.07.2019 Aufrufe

ALPGOLD SOMMER 2019

ALPGOLD MAGAZIN ist das schönste Magazin aus der Region Berchtesgadener Land und Salzburg. Lesen Sie alles über Ausflugsziele, Outdoor, Kulinarik und Kultur. Lesen Sie die neusten Trend & Veranstaltungen! Wanderungen, Badeseen und vieles mehr.

ALPGOLD MAGAZIN ist das schönste Magazin aus der Region Berchtesgadener Land und Salzburg. Lesen Sie alles über Ausflugsziele, Outdoor, Kulinarik und Kultur. Lesen Sie die neusten Trend & Veranstaltungen! Wanderungen, Badeseen und vieles mehr.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

REPORTAGE<br />

Beruf und Berufung 'Bergputzer'<br />

die Bergputzer – Arbeit hoch über den Dächern der Altstadt.<br />

© Stadt Salzburg/Informationszentrum<br />

Die Stadt Salzburg besitzt mit<br />

ihren aufragenden Stadtbergen<br />

mitten in der Altstadt<br />

einen einzigartigen und weitläufigen<br />

Grünraum. Die Abhänge der Berges<br />

stellen aber auch eine Gefahr dar. In<br />

der Stadt Salzburg gibt es seit 1778<br />

einen Männerberuf, der wohl einmalig<br />

ist - nämlich den Beruf des 'Bergputzers'.<br />

Seit Jahrhunderten sichern die<br />

Salzburger Bergputzer den Fels von<br />

Mönchsberg, Kapuzinerberg, Rainberg,<br />

Festungsberg und Hellbrunner<br />

Berg, das sind insgesamt Flächen von<br />

250.000 bis 300.000m 2 Fels. Jedes<br />

Jahr säubern sie den Fels regelmäßig<br />

von losen Steinen, entfernen aus den<br />

Wänden aufkommendes Wurzelwerk<br />

46<br />

© Stadt Salzburg/Informationszentrum<br />

von Sträuchern und Bäumen, prüfen<br />

Risse und Spalten im Fels und betreuen<br />

geotechnische Messungen. In<br />

Steillagen fällen sie gefährliche Bäume,<br />

sie übernehmen vielerorts die<br />

Wartung von Steinschlagsicherungen<br />

und helfen steile Felsabhänge mit<br />

Steinfängen zu sicheren. Im Winter ist<br />

es notwendig, vor allem auf der Riedenburger<br />

Seite des Mönchsberges,<br />

gefährliche Eiszapfen zu entfernen.<br />

Der Berufszweig geht auf eine schwere<br />

Felssturzkatastrophe am 16. Juli 1669<br />

zurück. Aber schon vor dem Jahr 1669<br />

wurde der Fels fallweise im Auftrag der<br />

betroffenen Bürgerschaft von Bergputzern<br />

gesäubert. Ab dem Jahr 1669<br />

fanden diese Überprüfungen im mehrjährigen<br />

Abstand statt. Seit 1778, als<br />

im Lungau durch einen verheerenden<br />

Felssturz ein Dorf zur Hälfte begraben<br />

wurde, werden jedes Jahr Männer an<br />

Seilen die dortigen steilen Felswände<br />

heruntergelassen, um systematisch<br />

die Felsen des Mönchsberges, Kapuzinerberges<br />

und Festungsberges auf<br />

Lockergestein zu prüfen und vorsichtig<br />

zu säubern. Als Bergputzer bediente<br />

man sich in der Geschichte dabei<br />

oft der Halleiner Bergknappen. 1779<br />

konnte dabei etwa über der Linzergasse<br />

ein 200 Zentner schwerer lockerer<br />

Felsteil in kleine Teile zerschlagen und<br />

damit unschädlich gemacht werden.<br />

Der Aufwand der Arbeiten war dabei<br />

im Einzelnen in der Geschichte recht<br />

unterschiedlich. Die Felsputzarbeiten<br />

wurden in fürsterzbischöflicher Zeit<br />

zuerst im Auftrag der „Hohen Salzburger<br />

Landschaft" und nach 1815<br />

vom „k.k. Kameralärar" der Monarchie<br />

übernommen. Seit 1919 ist der Magistrat<br />

Salzburg für die Aufgabe des Felsputzens<br />

zuständig. Die ersten Bergputzer,<br />

als kühne Helden angesehen,<br />

hießen angeblich Hauser, Brandauer<br />

und Jager. Diese Namen sind bis zum<br />

heutigen Tag erhalten geblieben, weil<br />

es Sitte wurde, auch nachfolgende<br />

Bergputzer so zu rufen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!