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Das Medizin-Magazin aus Bielefeld - Ausgabe 7; Schwerpunktthema: Frauengesundheit Download unter: https://evkb.de/gesundplus

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BLUTHOCHDRUCK<br />

39<br />

Gefragte Kompetenz: Gelingt es den<br />

Bluthochdruck zu senken, schützt das<br />

auch die Niere.<br />

Unter Druck<br />

Neues Zentrum hilft Menschen<br />

mit Hypertonie<br />

Wenn die Niere nicht mehr tut, was sie soll, ist das häufig<br />

die Folge von hohem Blutdruck. Helfen können die<br />

Nierenspezialisten im Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB).<br />

TEXT Manuel Bünemann // FOTO Mirco Menebröcker<br />

Über 300: Sven Töpfers Blutdruck ist<br />

so hoch, dass die Geräte ihn nicht mehr<br />

messen können. Die roten Blutkörperchen<br />

haben sich dadurch aufgelöst und<br />

in der Blase ist ein Blutgefäß geplatzt.<br />

Es mag komisch klingen, aber: Ansonsten<br />

ist Sven Töpfer gesund. Sein extrem<br />

hoher Blutdruck ist ihm nicht anzusehen,<br />

er ist ihn gewohnt. Eine Messung<br />

in der Zentralen Notaufnahme im Johannesstift<br />

führt auf die richtige Spur.<br />

Schon vor 5 Jahren war Sven Töpfer in<br />

ärztlicher Behandlung, setzte aber die<br />

Medikamente ab, denn mit den Nebenwirkungen<br />

– unter anderem Probleme<br />

mit der Potenz – konnte er sich nicht<br />

arrangieren. Seitdem lebte er lieber mit<br />

Bluthochdruck. Und der hat dann seiner<br />

Niere massiv geschadet.<br />

Dr. Mariam Abu-Tair leitet die Abteilung<br />

für Nephrologie und Diabetologie<br />

im EvKB. Die wurde gerade sowohl als<br />

nephrologische Schwerpunktklinik als<br />

auch als Zentrum für Hypertonie (Hochdruckerkrankungen)<br />

zertifiziert – eine<br />

Orientierung für Patienten und Angehörige,<br />

dass hier viel Know-how vorhanden<br />

ist. „Unsere besonderen Kompetenzen<br />

liegen einerseits darin zu diagnostizieren,<br />

ob ein Patient zukünftig Blutwäsche<br />

(Dialyse) benötigt und diese optimal<br />

durchzuführen. Hierfür bieten wir<br />

sämtliche Formen der Nierenersatztherapie<br />

an. Andererseits können wir sogar<br />

durch Medikamente häufig verhindern,<br />

dass eine Dialyse erforderlich wird,<br />

denn das ist für das zukünftige Leben<br />

eine enorme Einschränkung.“ Sven Töpfers<br />

Nierenfunktion lag bei nur noch 5<br />

Prozent – eigentlich eine klare Sache für<br />

die Dialyse: „Wir haben es dennoch geschafft,<br />

den Blutdruck mit Medikamenten<br />

langsam zu senken“, so Dr. Abu-Tair.<br />

„So konnten wir auch die bekannten Nebenwirkungen<br />

vermeiden.“<br />

Eine Woche nach seiner stationären<br />

Aufnahme im EvKB am Johannesstift<br />

wurde er mit einem Blutdruck von 200<br />

mmHg entlassen. Er fuhr in den Urlaub<br />

und kam mit nochmals verbesserten<br />

Blutdruckwerten (150/80) zurück. Normal<br />

ist ein Wert von 120-140/80. Seine<br />

Nierenfunktion beträgt heute wieder<br />

30 Prozent, Tendenz weiter steigend.<br />

„Damit kann man uralt werden“, so Dr.<br />

Abu-Tair. Sven Töpfer muss bis heute<br />

nicht zur Blutwäsche. Und über ungewollte<br />

Nebenwirkungen hat er sich bis<br />

heute nicht wieder beklagt.<br />

▶ evkb.de/<br />

nephrologie

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