ERF Antenne 0910|2019 Wundervoll – 60 Jahre ERF Medien

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ERF THEMA "ICH WÜNSCHE MIR, DASS JEDER IN DEUTSCHLAND ERF MEDIEN KENNT" Es war ein Glaubenswagnis. Horst Marquardt, Theologe und Rundfunkredakteur, leitete bis 1993 ERF Medien, damals Evangeliums-Rundfunk. Horst Marquardt hat ERF Medien mit ins Leben gerufen. Unter seiner Leitung wuchs der damalige Evangeliums-Rundfunk von einem kleinen Verein zu einem Medienunternehmen mit internationalen Aufgaben. Horst Marquardt ist ein Radiomann und leidenschaftlicher Missionar. Bis heute. 1980 1981 1982 1985 Der erste Gebäude- Anbau wird eingeweiht. 6 ERF ANTENNE 0910|19 Gründung des ERF Vereins in Österreich Im April wird erstmalig die Programmzeitschrift ERF ANTENNE herausgegeben. Der Evangeliums-Rundfunk platziert Beiträge bei den neu entstandenen Privatradios.
ERF THEMA Herr Marquardt, wie war der Anfang von ERF Medien? Spannend. Da war ein kleiner Kreis: Hermann Schulte, Helmut Gärtner, der bei dem Vorgängersender arbeitete, der „Stimme von Tanger“, und noch ein paar Leute. Diese gründeten im Oktober 1959 einen Verein, weil sie sagten: Wir möchten die Rundfunkwellen nutzen, um das Evangelium ins Land zu bringen. Sie suchten nach Leuten, die aus dieser Idee etwas machen und stießen auf mich. Wie haben Sie angefangen? Bescheiden. Ich hatte einen Schreibtisch, einen Kugelschreiber und Papier. Und manche Idee. So saß ich in einem kleinen Zimmer in Wetzlar im Haus von Hermann Schulte. Der hatte ein Tonstudio, das wir nutzen konnten, und dann hieß es: „So, nun mach mal.“ Wir haben also versucht, die Frohe Botschaft mit Reportagen, Interviews, Hörszenen und mehr weiterzugeben und die entsprechenden Tonbänder fertigzumachen. Der Nachteil: Wir konnten ein dreiviertel Jahr nicht senden. Wie kamen dann die Inhalte zu den Hörern? Die gesamte Idee beruhte auf der Initiative eines amerikanischen Missionars, Dr. Freed. Der hatte schon über die „Stimme von Tanger“ gesendet. Als aus politischen Gründen dieser Sender schließen musste, hielt Dr. Freed Ausschau: Wo kann man noch in Europa senden? Aber in den 1960er Jahren gab es im Grunde nur das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem und so gut wie keine privaten Sender. Und es gab keine Chance, da reinzukommen? Nein. Lediglich in den Zwergstaaten, in Monaco, in Andorra und Liechtenstein. Dr. Freed hatte Verbindungen mit Radio Monte Carlo aufgenommen. Dort hat man gesagt: „Ja, wir stellen euch Sendezeit zur Verfügung, aber ihr müsst dafür bezahlen.“ Darauf haben wir uns eingelassen und Sendezeit gekauft. Wer unterstützte Sie finanziell? Zu jener Zeit betrug die Rundfunkgebühr zwei Mark. Helmut Gärtner sagte damals: „Wenn die Hörer auch für den Evangeliums-Rundfunk im Monat zwei Mark geben, könnte es gelingen, die Summe aufzubringen.“ Es hat funktioniert. Wir haben zweimarkweise die Gelder zusammengetragen. Das war ein Glaubenswagnis, denn wir konnten noch niemandem etwas vorführen. Es war also ein Wunder, dass sich Tausende von Menschen bereitfanden, die nötigen Gelder zur Verfügung zu stellen. Können Sie sich noch erinnern, wie es war, als die erste Sendung über den Äther ging? Das werde ich nicht vergessen. Wir hatten die Tonbänder nach Monte Carlo, geschickt. Dann stellte sich heraus, dass unsere Anund Absagen nicht stimmten. So hieß es: „Marquardt, jetzt fahr mal runter nach Monte Carlo, bring die Sachen in Ordnung.“ Das musste dann hoppla hopp gehen. Letztlich waren wir eine Viertelstunde vor Sendetermin fertig. Ich saß schweißüberströmt mit ein paar anderen Freunden im Studio von Radio Monte Carlo, es kam das Sendezeichen und dann ging’s los. Das war natürlich ein erhebender Moment. Die Möglichkeiten waren damals aber noch ziemlich bescheiden. Sehr, ja. Aber Gott hat uns reich entschädigt. Wir haben damals über Kurzwelle gesendet. Normalerweise wurde UKW gehört. Deshalb war verständlich, dass gefragt wurde: „Meine Güte, wer hört denn Kurzwelle?“ Aber viele hatten in ihrem Radio noch Kurzwelle. Und nach wenigen Sendungen erreichte uns Post aus dem ganzen Land, von Flensburg bis Konstanz. Da verstand ich, warum Gott uns auf die Kurzwelle brachte. Viele Menschen entdeckten, dass wir ein interessantes und wertvolles Programm anboten. Der Evangeliums-Rundfunk wuchs und wuchs also – es sind auch immer mehr Mitarbeitende dazugekommen! Ja. Und die brauchten alle einen Arbeitsplatz. Erstaunlich fand ich, dass Gott auch dafür sorgte. Wir waren nach wenigen Monaten in vier verschiedenen Häusern, etwas später endlich in einem Haus, das wir mieteten. Das war dann auch bald zu klein. Dann haben wir gebaut, später angebaut. Ich hab das nicht anders zu deuten gewusst, als dass Gott segnet. Es war Glaube, der belohnt wurde. Wenn es ERF Medien nicht gäbe, müsste man das Werk erfinden, weil … … es ein wunderbares Instrument ist, um die Botschaft von Jesus Christus in alle Welt zu tragen. Was ist für Sie das größte Wunder in Bezug auf ERF Medien? Ich kann nicht nur von einem Wunder sprechen. Es geschah ja Wunder an Wunder in all den Jahren. Also, wenn man darüber nicht erstaunt ist! Haben Sie ein Beispiel? Bis wir zur Kurzwelle auch die Mittelwelle dazubekamen, haben wir in den Sendungen wenig über Spenden gesprochen. Aber dann erhöhte sich das Budget um das Doppelte und wir beschlossen, in entsprechenden Sendungen darüber zu reden. Aber durch das Verschicken der Tonbänder nach Monte Carlo lagen zwischen der Aufnahme und der Ausstrahlung 14 Tage. Da passierte etwas, was ich nicht erklären kann: Noch bevor ein Wort über den Sender ging, begann ein Spendeneingang wie nie zuvor. Gott sorgte offensichtlich auf seine Weise dafür, dass diese Nachricht bekannt wurde. Was würden Sie ERF Medien gern für die Zukunft mitgeben? Ich hoffe, dass immer genügend Leute da sind, die mit brennendem Herzen die Arbeit tun. Ich hoffe, dass es weiterhin gelingt, eine wachsende Zahl von Hörerinnen und Hörern zu interessieren. Ich bitte Gott, dass er auch die finanziellen Mittel weiterhin zur Verfügung stellt. Und es ist mein Wunsch, dass so, wie jeder das ZDF kennt, auch jeder in Deutschland ERF Medien kennt. Die Fragen stellte Ulrike Schild. HÖREN SIE DAS GANZE INTERVIEW AUF ERF PLUS ERF Plus: Das Gespräch, 10. Oktober, 16 Uhr und 22 Uhr auf ERF Plus und in der Audiothek auf www.erfplus.de 1988 Mittlerweile werden Sendungen in 19 Sprachen produziert. Aus einer kleinen Video-Arbeit erwächst die Fernsehabteilung. 1990 Bezug des neu gebauten dritten Gebäude-Teils mit eigenem Fernsehstudio. Ab Februar können alle Kabelhaushalte in Europa ERF Fernsehsendungen über „Super Channel“ sehen. Gründung des ERF Südtirol und Eröffnung einer ERF Geschäftsstelle in den neuen Bundesländern. 1993 Jürgen Werth wird Direktor als Nachfolger von Horst Marquardt. Im Dezember startet ein eigenes 24-Stunden-Radioprogramm über Satellit ASTRA.
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