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ERF Antenne 0910|2019 Wundervoll – 60 Jahre ERF Medien

Das Magazin von ERF – Der Sinnsender

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<strong>ERF</strong> THEMA<br />

Jürgen, wenn ich an dich denke, erinnere<br />

ich mich besonders an die damaligen Formate<br />

für junge Menschen, die „e.r.f. junge<br />

welle“ und die „Funkbude“. Wie kamst<br />

du dazu?<br />

Ich habe 1973 als „normaler“ Redakteur angefangen<br />

und habe erst später die Leitung<br />

von „e.r.f. junge welle“ übernommen. Das<br />

war damals ein „kleiner <strong>ERF</strong> im <strong>ERF</strong>“. Wir<br />

durften hier vieles senden, was man im<br />

übrigen Programm nicht senden durfte.<br />

Das hat mir auch deshalb Spaß gemacht,<br />

weil der Evangeliums-Rundfunk in den<br />

70er <strong>Jahre</strong>n das Image hatte, ein Sender<br />

für die alten Leute zu sein. Und da konnte<br />

ich etwas dagegensetzen. Komischerweise<br />

hat sich dieses Image bis heute gehalten.<br />

Das war eine abenteuerliche Zeit, damals gab<br />

es nur die Kurz- und Mittelwelle. Trotzdem<br />

haben viele Menschen die Sendungen gehört<br />

und sind zum Glauben gekommen, auch<br />

junge Menschen. Wie erklärst du dir das?<br />

Ich habe manchmal den Eindruck, dass wir<br />

in der Zeit, als wir auf Kurz- und Mittelwelle<br />

gesendet haben, mehr Hörerinnen<br />

und Hörer hatten als heute. Das mag daran<br />

liegen, dass heute die Konkurrenz einfach<br />

unglaublich groß ist. Wir haben es mit<br />

zigtausend Sendern aus aller Welt zu tun,<br />

die man in guter Qualität empfangen kann.<br />

Damals war die Mittelwelle nur dann in<br />

einem großen Gebiet zu empfangen, wenn<br />

es draußen dunkel war.<br />

Du bist dann Chefredakteur geworden. Dir<br />

waren dabei immer die Inhalte besonders<br />

wichtig. Warum?<br />

Weil <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> dafür auf der Welt ist.<br />

Nicht in erster Linie dafür, dass wir technisch<br />

hochwertige Programme machen.<br />

Wir sind dafür da, dass wir den Menschen<br />

etwas erzählen von der Ewigkeit. Dass wir<br />

ihnen erzählen von dem Gott, der mitten<br />

hineinfunkt in unser alltägliches Leben<br />

und der uns ein erfülltes Leben hier auf<br />

der Erde schenken will. Das so spannend<br />

und professionell wie möglich zu machen,<br />

das ist unsere Aufgabe.<br />

Später hast du Verantwortung als Chef von<br />

<strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> übernommen. Mit welcher Vorstellung<br />

bist du an die Aufgabe gegangen?<br />

Mir war wichtig, dass wir als Team zusammenarbeiten.<br />

Ich habe in meiner Antrittsrede<br />

von einem Orchester gesprochen. Ich<br />

habe gesagt: Ich bin jetzt der Dirigent. Der<br />

muss nicht alle Instrumente selber spielen.<br />

Die Fachleute sitzen in den jeweiligen<br />

Abteilungen, und ich will hören, was sie<br />

denken. Ich muss aber am Ende als Dirigent<br />

dafür sorgen, dass ein ordentlicher<br />

Klang herauskommt. Ein Klang, der sich<br />

hören lässt und der es wert ist, gesendet<br />

zu werden.<br />

In deiner Amtszeit hast du alles versucht,<br />

<strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> auch als TV-Medium zu etablieren.<br />

Heute gibt es mit YouTube eine<br />

Plattform, auf der wir sehr viele Menschen<br />

erreichen. Was denkst du: Was haben die<br />

Menschen damals erwartet und was erwarten<br />

sie heute?<br />

Ich glaube, sie haben dasselbe erwartet,<br />

was sie heute erwarten. Sie wollen Anstöße<br />

fürs Leben und fürs Überleben. Ich habe<br />

damals oft Menschen getroffen <strong>–</strong> und ich<br />

treffe sie auch heute noch <strong>–</strong>, die mir erzählen:<br />

Ich habe eigentlich nur überlebt,<br />

weil ich dieses Programm gehabt habe, das<br />

mir immer wieder gesagt hat: Du bist nicht<br />

allein. Gott ist da. Das mir immer wieder<br />

neue Horizonte eröffnet hat und mir neu<br />

deutlich gemacht hat, wo ich zu einseitig<br />

denke und glaube und wo ich vielleicht<br />

falsch liege.<br />

Viele Menschen haben uns zurückgemeldet,<br />

wie die Sendungen von <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> ihr<br />

Leben verändert haben. Saß man manchmal<br />

nicht einfach da und dachte: Wow,<br />

unsere Sendungen bleiben wirklich nicht<br />

ohne Wirkung!?<br />

Viele dieser Briefe waren wirklich unglaublich.<br />

Manchmal haben wir jeden Tag 400<br />

Zuschriften bekommen.<br />

Die du alle gelesen hast?<br />

Nein, mich haben ja nicht alle betroffen.<br />

Aber viele schon. Und zu lesen, was Menschen<br />

mit unseren Sendungen erleben, die<br />

gerade einen lieben Menschen verloren haben,<br />

die mitten in einer Scheidung stecken,<br />

die in einer Krankheitssituation stecken,<br />

das ist unglaublich wohltuend. Und ich<br />

habe immer gedacht: Jede Anstrengung<br />

lohnt sich, wenn das, was wir senden, dafür<br />

sorgt, dass Menschen nicht am Leben,<br />

nicht an Gott und nicht an sich selbst verzweifeln,<br />

sondern fröhlich weitermachen.<br />

Wir feiern das Jubiläum mit dem Thema<br />

„<strong>Wundervoll</strong>: <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong>“. Was<br />

sind für dich die größten Wunder in Bezug<br />

auf <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong>?<br />

Es ist ein riesiges Wunder für mich, dass<br />

es <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> überhaupt gibt seit <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong>n.<br />

Denn ich stelle mir immer vor, es ist<br />

sehr viel leichter, für ein Sozialprojekt zu<br />

spenden als für ein <strong>Medien</strong>unternehmen.<br />

Das liegt aber, glaube ich, daran, dass viele<br />

Menschen so sehr profitieren von dem, was<br />

sie durch <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> hören. Es ist auch<br />

ein Wunder, dass wir beieinander geblieben<br />

sind. Es gibt Unternehmen, die sind<br />

irgendwann auseinandergebrochen, auch<br />

aus theologischen Gründen. Und dass die<br />

Botschaft dieselbe geblieben ist von damals,<br />

von 1959 an bis heute. Das ist für mich das<br />

größte Wunder.<br />

Wenn es <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> nicht gäbe, müsste<br />

man das Werk erfinden, weil…?<br />

…es kaum ein anderes christliches Unternehmen<br />

gibt, das jede Wohnung erreicht<br />

und durch elektronische <strong>Medien</strong> Menschen<br />

glauben und leben hilft.<br />

Was wünschst du <strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> und seinen<br />

Nutzern für die nächsten, ich sage mal,<br />

<strong>60</strong> <strong>Jahre</strong>?<br />

Dass die Formen, Formate und Übertragungswege<br />

in Bewegung bleiben. Das war<br />

<strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> lang so und darf sich nicht verändern:<br />

<strong>ERF</strong> <strong>Medien</strong> muss nah bei Gott<br />

bleiben und nah bei den Menschen.<br />

Die Fragen stellte Ulrike Schild.<br />

HÖREN SIE DAS GANZE<br />

INTERVIEW AUF <strong>ERF</strong> PLUS<br />

<strong>ERF</strong> Plus: Das Gespräch, 16. Oktober,<br />

16 Uhr und 22 Uhr auf <strong>ERF</strong> Plus und<br />

in der Audiothek auf www.erfplus.de<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

Gründung der <strong>ERF</strong> Stiftung<br />

und der mediaserf GmbH<br />

(heute: <strong>ERF</strong> mediaservice<br />

GmbH)<br />

Die Christliche InterNet-Arbeitsgemeinschaft<br />

(CINA) wird Teil des<br />

Evangeliums-Rundfunks und zieht<br />

ins <strong>Medien</strong>haus am Berliner Ring.<br />

Die beiden Radioprogramme <strong>ERF</strong> 1<br />

und <strong>ERF</strong> 2 werden zusammengeführt<br />

zu <strong>ERF</strong> Radio, das ab Juli auch<br />

digital über ASTRA sendet.<br />

Mitte März startet<br />

CrossChannel.de, das junge<br />

Webradio als Nachfolger<br />

von „e.r.f. junge welle“.

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