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Erfolg Magazin - Best of drei Jahre

ERFOLG Magazin-Verleger Julien Backhaus blickt zurück auf drei Jahre. Interviews mit Bohlen, Klitschko, Katzenberger, Bushido, Messner, Garrett, Pocher, Kollegah, Sido, Geiss, Kaulitz, Glööckler, Thelen uvm.

ERFOLG Magazin-Verleger Julien Backhaus blickt zurück auf drei Jahre. Interviews mit Bohlen, Klitschko, Katzenberger, Bushido, Messner, Garrett, Pocher, Kollegah, Sido, Geiss, Kaulitz, Glööckler, Thelen uvm.

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<strong>Erfolg</strong> <strong>Magazin</strong> Top-Interview 4-2017<br />

Das Album Dream Machine,<br />

das im März 2017 in die<br />

Läden kam, zeigt deutliche<br />

stilistische Weiterentwicklungen<br />

zu dem vorhergehenden<br />

Scheiben.<br />

»Das Nachtleben hat mich<br />

schon immer angezogen.<br />

Auch die Abgründe der Menschen.«<br />

wie mit 14. Ich muss mir die Leichtigkeit<br />

immer zurück holen. Das haben wir beim<br />

neuen Album auch gemacht, zurück zu<br />

den Anfängen, als es nur um die Musik<br />

ging. Deshalb haben wir es komplett selbst<br />

geschrieben und produziert - ohne Plattenfirma<br />

und Management. Zum Glück<br />

sind wir an einem Punkt in unserer Karriere,<br />

wo es nur noch um den Spaß geht. Wir<br />

wollen fern ab der Musikindustrie Dinge<br />

machen, auf die wir Lust haben.<br />

Gab es einen Punkt, an dem euch bewusst<br />

wurde, dass ihr in die Geschichte - insbesondere<br />

der Menschen - eingegangen seid?<br />

Mich hat es auch ausgesaugt, diese ganzen<br />

Geschichten zu hören.<br />

Wie war es, als ihr Millionär wurdet?<br />

Verändert Geld den Charakter oder verstärkt<br />

er das, was eh schon in einem war?<br />

Geld macht schon etwas mit einem. Ich<br />

fand an Geld immer schön, dass es einem<br />

Freiheit geben kann. Wir wollten nie abhängig<br />

von jemandem sein - auch als wir<br />

ganz jung waren schon. Wir haben unser<br />

Taschengeld damals schon als Budget<br />

gesehen und wollten es selbst verwalten.<br />

Tom: Heute machen wir mit unserem Geld<br />

genau das, was wir immer wollten.<br />

das auch ein wenig Voraussetzung<br />

für <strong>Erfolg</strong>,<br />

Regeln zu brechen?<br />

Tom: Die besten Ideen entstehen meist aus<br />

einer Notsituation heraus. Wenn dir zum<br />

Beispiel nicht gefällt, was Produzenten aus<br />

deiner Musik machen, machst du es lieber<br />

selbst. Wenn du unzufrieden bist mit einer<br />

Situation, entstehen daraus gute Lösungen.<br />

Bill: Ein Leben ohne Regelbruch kommt<br />

für mich gar nicht in Frage.<br />

Gab es für dich als Frontmann ein<br />

Vorbild, Bill?<br />

Mein Stiefvater hat mir damals den Film<br />

Labyrinth mit David Bowie gezeigt. Der<br />

Mann hat mich wahnsinnig inspiriert. Ich<br />

hatte ja sogar die selben Haare. Ich habe<br />

auch Nena gern gehört. Ich hatte aber nie<br />

ein Vorbild, von dem ich Poster an der<br />

Wand gehabt hätte. Aber es gab natürlich<br />

Künstler, die mich inspiriert haben.<br />

Gibt es jemanden, den du noch gerne<br />

kennenlernen möchtest?<br />

Die sind leider alle tot. Bowie, Prince, die<br />

fand ich außergewöhnlich. Depeche Mode<br />

würde ich gerne mal treffen - die fand ich<br />

schon immer toll.<br />

Wir verbinden ja viele Momente und<br />

Phasen mit Liedern.<br />

Tom: Das wird einem dann besonders bewusst,<br />

wenn die Menschen einem die Stories<br />

erzählen. Heute merkt man das eher<br />

als früher. Das ging an einem vorbei.<br />

Bill: Man ist auch überfordert damit.<br />

Wenn ein Fan vor dir steht und heult, da<br />

kommt ganz schön Energie zusammen.<br />

Bill: Geld muss Spaß machen. Ich will was<br />

erleben. Wahrscheinlich müssten wir vernünftiger<br />

damit umgehen. Aber wir investieren<br />

zum Beispiel viel in unsere eigene<br />

Karriere. Teure Videos, teure Produktionen,<br />

Auftritte. Das meiste Geld geben wir<br />

für Tokio Hotel aus.<br />

Ihr wolltet euch nie an Regeln halten. Ist<br />

Mit dem neuen Album "Dream Machine"<br />

habt ihr eine elektronische Richtung<br />

eingeschlagen. Habt ihr euch verändert<br />

oder wollten die Fans was neues?<br />

Tom: Die Fans hätten sich am meisten<br />

gefreut, wenn wir es machen würden wie<br />

Avril Lavigne, die seit gefühlten 40 <strong>Jahre</strong>n<br />

das selbe macht. Das ist auch der einfachere<br />

Weg. Finanziell wäre es auch interessanter.<br />

Aber wir haben noch nie nach<br />

dem Geld entschieden. Wir haben uns als<br />

Menschen einfach verändert.<br />

Bill: Ich könnte dir so viele Mails zeigen,<br />

wo Leute schreiben, dass wir Karriere-Selbstmord<br />

begehen. Aber wir wollen<br />

das nicht so wie Avril Lavigne oder Pink,<br />

die heute noch das selbe machen wie am<br />

Anfang.<br />

Tom: Bei uns gibt es keine Trennlinie zwischen<br />

Beruf und Leben. Wir sind unsere<br />

Musik. Wir gehen nicht "zur Arbeit". Es<br />

ist alles ein und dasselbe. Deshalb spiegeln<br />

wir uns auch in unserer Musik.<br />

20 www.erfolg-magazin.de . Jubiläumsausgabe 2019 . ERFOLG magazin

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