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795 Insider 08_2019

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Jüdische Gemeinde Graz<br />

NEUIGKEITEN AUS DER JÜDISCHEN GEMEINDE GRAZ<br />

Am 20. Juni <strong>2019</strong> kam es zu einem Zusammentrefen zwischen<br />

dem Präsidenten der Jüdischen Gemeinde Graz und dem israelischen<br />

Profi-Fußballspieler Shon Weissmann. Weissmann startete<br />

seine Karriere bei Maccabi Haifa, infolge spielte er unter anderem<br />

bei Hapoel Akko oder Hapoel Ironi Kirjat Shmona. Nach der<br />

Saison 2017/18 kehrte er wieder zu Maccabi Haifa zurück. Im Juni<br />

<strong>2019</strong> erreichte ihn schließlich ein Angebot des Wolfsberger AC.<br />

Weissmann, der Wert auf die Möglichkeit zur Teilnahme an einem<br />

(jüdischen) Gemeindeleben legt, besprach mit Präsident Rosen die<br />

Möglichkeiten, die sich ihm in dieser Hinsicht in Graz bieten. Im<br />

Anschluss an das Gespräch begab sich der Spieler mit seiner Ehefrau<br />

und seinem Manager nach Wolfsberg, wo er einen bis 2021<br />

gehenden Spielvertrag unterzeichnete. Weissmann wird in Zukunft<br />

in Graz leben.<br />

Die polnisch/amerikanische Produktion „A Brivele der Mamen“<br />

gelangte am 27. Juni <strong>2019</strong> im Rahmen der Jüdischen<br />

Filmbar zur Auführung. Als einer der letzten Filme in jiddischer<br />

Sprache, die in Polen vor dem Einmarsch der Nationalsozialisten<br />

produziert wurden, ist das Werk heute sowohl ein sprachliches wie<br />

auch ein zeithistorisches Dokument der untergegangenen Welt des<br />

osteuropäischen Schtetls, welches er mit Aufnahmen an Originalschauplätzen<br />

authentisch abbildet. Im Anschluss an die gut besuchte<br />

Vorstellung fand wie gewohnt eine kritische Besprechung bzw.<br />

Erörterung des Themenschwerpunktes statt.<br />

Für das Jahr 2020 hat die Stadt Graz das „Kulturjahr 2020“ ausgerufen<br />

und stellt für kulturelle Projekte ein Zusatzbudget von rd.<br />

3 Millionen Euro zur Verfügung. Die Jüdische Gemeinde Graz hat<br />

sich mit mehr als fünfhundertachtzig Mitstreitern mit ihrem Projekt<br />

„To be Jewish in Graz“ an der öfentlichen Ausschreibung beworben.<br />

Im Zentrum des Projektes steht eine Installation, die nach<br />

ihrer Aufstellung in Graz auch in den europäischen Partnerstädten<br />

der Stadt Graz gezeigt werden soll. Für das Projekt stellt der Programmbeirat<br />

der Jüdischen Gemeinde Graz insgesamt € 90.000,–<br />

zur Verfügung. Auch in Anbetracht der Tatsache, dass von allen<br />

Einreichungen nur rund 80 Projekte tatsächlich gefördert werden,<br />

eine große Auszeichnung für unsere Gemeinde.<br />

Ende Juni <strong>2019</strong> ging die Führungs- bzw. Workshopsaison im Rahmen<br />

unseres pädagogischen Programmes „Synagoge erleben“<br />

für das Sommersemester <strong>2019</strong> zu Ende. Rund 2.500 Schüler haben<br />

in der ersten Jahreshälfte das Vermittlungsprogramm besucht und<br />

im Rahmen dessen ihre meist ersten Begegnungen mit dem Judentum<br />

gehabt. Mit dieser Zahl konnten wir die Vorjahreszahlen im<br />

Vergleichszeitraum gewaltig übertrefen.<br />

Am Schabbat des 19./20. Juli, stattete eine Gruppe von Mitgliedern<br />

der Israelitischen Kultusgemeinde Linz der Jüdischen<br />

Gemeinde Graz einen Besuch ab. Beim Freitagabend-Gebet<br />

konnten wir alle Mitglieder des Vorstandes, Präsidentin Dr. Charlotte<br />

Herman, Gideon Herman, Vizepräsident Dr. Martin Kamrat,<br />

Fella Schobesberger und Dr. Anna Migutsch bei uns begrüßen. Vor<br />

dem Kabbalat Schabbat-Gebet führte der Präsident die Abordnung<br />

der Linzer Gemeinde durch die Einrichtungen unserer Gemeinde,<br />

Der Vorstand der Linzer Kultusgemeinde<br />

beim Besuch in der Jüdischen Gemeinde<br />

Graz mit Präsident Elie Rosen<br />

allen voran die Synagoge, aber auch den Wintertempel sowie das<br />

Gemeindehaus. Nach dem Gebet nahmen die Gäste am Kiddusch<br />

und an der Seuda im Gemeindezentrum teil. Im Rahmen des Besuches<br />

wurden aktuelle Anliegen, Probleme und Entwicklungen der<br />

beiden Provinzgemeinden erörtert. Es war dies der erste offizielle<br />

Besuch einer Gruppe der Linzer Kultusgemeinde bei der Jüdischen<br />

Gemeinde Graz. Er soll eine gute Basis für eine gedeihliche Zusammenarbeit<br />

in der Zukunft bilden.<br />

Am 18. Juli <strong>2019</strong> stattete die amtsführende Stadträtin Mag. a<br />

Judith Schwentner (GRÜNE) dem Präsidenten der Jüdischen<br />

Gemeinde Graz einen Antrittsbesuch ab. Schwentner (Umwelt,<br />

Frauen und Gleichbehandlung) war in dieser Position zu Beginn des<br />

Jahres Tina Wirnsberger nachgefolgt. 20<strong>08</strong> bis 2017 war Schwentner<br />

Abgeordnete zum Nationalrat. Gegenstand des Gespräches<br />

bildete neben allgemeinen Fragen und Anliegen der jüdischen Gemeinde<br />

vor allem die Subventionierung BDS-naher Vereine, die in<br />

den letzten Jahren immer wieder Landes- oder Förderungen der<br />

Stadt erhalten haben. Die Stadt Graz hat Förderungen zwischenzeitig<br />

eingestellt, wenngleich Förderanträge immer wieder Gegenstand<br />

von Erörterungen im Stadtsenat bilden. In einem großen<br />

Artikel hatte sich zuletzt die Kleine Zeitung am <strong>08</strong>. Juli <strong>2019</strong> des<br />

Themas angenommen. Das Land Steiermark hatte daraufhin umgehend<br />

eine genauere Prüfung von Subventionsnehmern zugesagt.<br />

Der Präsident der Jüdischen Gemeinde Graz und einzelne Gemeindemitglieder<br />

machen in Gesprächen mit Politikern und Persönlichkeiten<br />

des öfentlichen Lebens<br />

in Graz regelmäßig auf die<br />

dargestellte Problematik und<br />

den neuen Antisemitismus<br />

aufmerksam. Besonders unter<br />

diesem Aspekt sei dem Besuch<br />

von Schwentner Bedeutung<br />

beizumessen gewesen, so Präsident<br />

Rosen.<br />

Präsident Rosen mit Stadträtin<br />

Judith Schwentner<br />

Fotos: © Jüdische Gemeinde Graz<br />

16 insider August <strong>2019</strong>

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