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<strong>GURU</strong> tut’s:<br />
Die Taschen voll Lachen<br />
Heute schon Gelotologie betrieben? Nein?<br />
Nein. Aber gelacht doch schon mal, oder? Ein<br />
kleines Lächeln? Schade! Während Kinder im<br />
Schnitt am Tag noch 300-400 Mal lachen,<br />
schaffen wir Erwachsene es lediglich 15 bis 20<br />
Mal die Klappe zu einem echten Lachen aufzureißen.<br />
Wie gut es tut zu lachen, wissen wir<br />
alle, wenn wir nach einem lustigen Abend völlig<br />
erschöpft aber tiefenentspannt und - ja fast -<br />
glücklich nach Hause kommen. Die Gelotologie<br />
übrigens ist die Wissenschaft vom Lachen.<br />
Sie hat längst nachgewiesen, dass Lachen das<br />
Immunsystem stärkt, unsere Kreativität fördert,<br />
Schmerzen lindert, uns entspannt und glücklich<br />
macht. Beim Lachen schüttet der Körper<br />
Glückshormone aus und reduziert gleichzeitig<br />
Stresshormone. Lachen erhöht die Sauerstoffaufnahme.<br />
Beim Lachen atmen wir tiefer ein,<br />
unsere Lungen weiten sich, unser Zwerchfell<br />
dehnt sich. Und was ich persönlich noch besser<br />
finde: Beim Lachen kann man nicht denken.<br />
Aber wenn es doch nichts zu lachen gibt? -<br />
Schaut man sich die Weltsituation an, möchte<br />
man lieber weinen. Egal, dann probieren wir<br />
es mit Lachyoga. Bei Sport im Park bietet Bianca<br />
Krug-Hoeren im Juli und August jeden Mittwoch<br />
eine Partie Lachyoga im Hugo-Junkers-<br />
Park. Das Publikum ist gewohnt überwiegend<br />
weiblich und teils ebenso unbedarft wie wir.<br />
Nach einer kurzen Einführung in die Methodik<br />
des von Dr. Madan Kataria und seiner Frau<br />
1995 entwickelten Konzeptes stürzen wir uns<br />
allesamt gleich in die Aufwärmübung, die mit<br />
rhythmischem Klatschen und Hohoho-Hahaha-Rufen<br />
natürlich schon die Aufmerksamkeit<br />
anderer Parkbesucher auf sich zieht. Ja, es ist<br />
befremdlich und ein wenig schambehaftet.<br />
Und das Gefühl von Scham tritt auch zwischendurch<br />
immer wieder auf, wenn wir uns<br />
in der Gruppe mit Handschlag laut begrüßend<br />
zulachen, uns wie die Kinder imaginäre Gummistiefel<br />
und Taucherbrillen anziehen und so<br />
maskiert mit lautem Oho und Aaah durch<br />
seichtes Wasser waten, Fische beobachten<br />
oder Muscheln bergen, um sie dem nächsten,<br />
dem wir begegnen, zu präsentieren. Dann<br />
werden die Muscheln im Topf unter lautem<br />
Ho! und Ha! gerührt. Smöreprött!<br />
Lachyoga ist, und das ist gewöhnungsbedürftig,<br />
induziertes Lachen. Lachyoga heißt,<br />
grundlos zu lachen, insbesondere dann,<br />
wenn man will. Vorkenntnisse braucht man<br />
keine, auch nicht Kraft oder Kondition, und<br />
kein Trainingsoutfit. Come as you are, und alles<br />
ist gut. Eine Lachyogastunde besteht in der<br />
Regel aus vier bis fünf Schritten: Aufwärmen<br />
und Klatschen, Atemübungen, das Wiederauflebenlassen<br />
kindlicher Verspieltheit - wohl<br />
der schwierigste Part -, klassische Lachyoga-<br />
Übungen und optional einer Meditation.<br />
Wir lachen laut, wir lachen wie Verrückte,<br />
wir kichern wie Kinder, die sich über einen<br />
ausgeheckten Streich freuen - die Art ist mir<br />
die liebste - und wir lachen lautlos - das<br />
passt auch in mein Repertoire. Lachen ist<br />
doch ziemlich anstrengend. Mir tut der<br />
Bauch weh. Beim Lachen werden 17 Gesichtsmuskeln<br />
und über 80 weitere Körpermuskeln<br />
aktiviert. Kein schlechtes Workout.<br />
Nun kommen wir zum Kern der Sache: zwei<br />
Minuten lachen ohne Pause!! Uff, beim letzten<br />
Mal war‘s einfacher! Meine Nachbarin ergießt<br />
sich in Kaskaden von Lachen und kommt<br />
gar nicht mehr raus und bei mir verspannt sich<br />
der Kiefer, die Schultern ziehen sich zusammen.<br />
Um mich herum wird herzhaft gelacht<br />
oder bemüht. „Es ist nicht selten, dass einem<br />
das zunächst schwer fällt, aber mit Zeit und<br />
Übung wird es besser“, ergänzt Bianca Krug-<br />
Hoeren. Damit wir aber nicht mit soviel aufgestauter<br />
Energie nach Hause müssen, werden<br />
wir noch “runtergefahren“ mit einer<br />
Erdungs-Meditation. Guter Dinge auf dem<br />
Heimweg pfeiffe ich mein lautloses Pfeiffen,<br />
die Hände in den Hosentaschen, und - ach<br />
was hab ich da? Hah! Ein Lachen!<br />
Lachyoga in Mönchengladbach<br />
Pfarrheim St. Anna Windberg,<br />
Annakirchstraße 84, 41063 Mönchengladbach<br />
3.9., 24.9., 8.10., 29.10., 12.11., 26.11., 10.12.19<br />
www.einfachgutdrauf.de<br />
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