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GURU September 2019

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<strong>GURU</strong> tut’s:<br />

Die Taschen voll Lachen<br />

Heute schon Gelotologie betrieben? Nein?<br />

Nein. Aber gelacht doch schon mal, oder? Ein<br />

kleines Lächeln? Schade! Während Kinder im<br />

Schnitt am Tag noch 300-400 Mal lachen,<br />

schaffen wir Erwachsene es lediglich 15 bis 20<br />

Mal die Klappe zu einem echten Lachen aufzureißen.<br />

Wie gut es tut zu lachen, wissen wir<br />

alle, wenn wir nach einem lustigen Abend völlig<br />

erschöpft aber tiefenentspannt und - ja fast -<br />

glücklich nach Hause kommen. Die Gelotologie<br />

übrigens ist die Wissenschaft vom Lachen.<br />

Sie hat längst nachgewiesen, dass Lachen das<br />

Immunsystem stärkt, unsere Kreativität fördert,<br />

Schmerzen lindert, uns entspannt und glücklich<br />

macht. Beim Lachen schüttet der Körper<br />

Glückshormone aus und reduziert gleichzeitig<br />

Stresshormone. Lachen erhöht die Sauerstoffaufnahme.<br />

Beim Lachen atmen wir tiefer ein,<br />

unsere Lungen weiten sich, unser Zwerchfell<br />

dehnt sich. Und was ich persönlich noch besser<br />

finde: Beim Lachen kann man nicht denken.<br />

Aber wenn es doch nichts zu lachen gibt? -<br />

Schaut man sich die Weltsituation an, möchte<br />

man lieber weinen. Egal, dann probieren wir<br />

es mit Lachyoga. Bei Sport im Park bietet Bianca<br />

Krug-Hoeren im Juli und August jeden Mittwoch<br />

eine Partie Lachyoga im Hugo-Junkers-<br />

Park. Das Publikum ist gewohnt überwiegend<br />

weiblich und teils ebenso unbedarft wie wir.<br />

Nach einer kurzen Einführung in die Methodik<br />

des von Dr. Madan Kataria und seiner Frau<br />

1995 entwickelten Konzeptes stürzen wir uns<br />

allesamt gleich in die Aufwärmübung, die mit<br />

rhythmischem Klatschen und Hohoho-Hahaha-Rufen<br />

natürlich schon die Aufmerksamkeit<br />

anderer Parkbesucher auf sich zieht. Ja, es ist<br />

befremdlich und ein wenig schambehaftet.<br />

Und das Gefühl von Scham tritt auch zwischendurch<br />

immer wieder auf, wenn wir uns<br />

in der Gruppe mit Handschlag laut begrüßend<br />

zulachen, uns wie die Kinder imaginäre Gummistiefel<br />

und Taucherbrillen anziehen und so<br />

maskiert mit lautem Oho und Aaah durch<br />

seichtes Wasser waten, Fische beobachten<br />

oder Muscheln bergen, um sie dem nächsten,<br />

dem wir begegnen, zu präsentieren. Dann<br />

werden die Muscheln im Topf unter lautem<br />

Ho! und Ha! gerührt. Smöreprött!<br />

Lachyoga ist, und das ist gewöhnungsbedürftig,<br />

induziertes Lachen. Lachyoga heißt,<br />

grundlos zu lachen, insbesondere dann,<br />

wenn man will. Vorkenntnisse braucht man<br />

keine, auch nicht Kraft oder Kondition, und<br />

kein Trainingsoutfit. Come as you are, und alles<br />

ist gut. Eine Lachyogastunde besteht in der<br />

Regel aus vier bis fünf Schritten: Aufwärmen<br />

und Klatschen, Atemübungen, das Wiederauflebenlassen<br />

kindlicher Verspieltheit - wohl<br />

der schwierigste Part -, klassische Lachyoga-<br />

Übungen und optional einer Meditation.<br />

Wir lachen laut, wir lachen wie Verrückte,<br />

wir kichern wie Kinder, die sich über einen<br />

ausgeheckten Streich freuen - die Art ist mir<br />

die liebste - und wir lachen lautlos - das<br />

passt auch in mein Repertoire. Lachen ist<br />

doch ziemlich anstrengend. Mir tut der<br />

Bauch weh. Beim Lachen werden 17 Gesichtsmuskeln<br />

und über 80 weitere Körpermuskeln<br />

aktiviert. Kein schlechtes Workout.<br />

Nun kommen wir zum Kern der Sache: zwei<br />

Minuten lachen ohne Pause!! Uff, beim letzten<br />

Mal war‘s einfacher! Meine Nachbarin ergießt<br />

sich in Kaskaden von Lachen und kommt<br />

gar nicht mehr raus und bei mir verspannt sich<br />

der Kiefer, die Schultern ziehen sich zusammen.<br />

Um mich herum wird herzhaft gelacht<br />

oder bemüht. „Es ist nicht selten, dass einem<br />

das zunächst schwer fällt, aber mit Zeit und<br />

Übung wird es besser“, ergänzt Bianca Krug-<br />

Hoeren. Damit wir aber nicht mit soviel aufgestauter<br />

Energie nach Hause müssen, werden<br />

wir noch “runtergefahren“ mit einer<br />

Erdungs-Meditation. Guter Dinge auf dem<br />

Heimweg pfeiffe ich mein lautloses Pfeiffen,<br />

die Hände in den Hosentaschen, und - ach<br />

was hab ich da? Hah! Ein Lachen!<br />

Lachyoga in Mönchengladbach<br />

Pfarrheim St. Anna Windberg,<br />

Annakirchstraße 84, 41063 Mönchengladbach<br />

3.9., 24.9., 8.10., 29.10., 12.11., 26.11., 10.12.19<br />

www.einfachgutdrauf.de<br />

34 | guru-magazin.de

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