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FREIZEIT UND KULTUR<br />
Salome, die Mystische, die Schöne, die Sagenumwobene...<br />
Katastrophe und Katharsis<br />
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
gab es wohl keine Frauengestalt, die in<br />
Kunst, Literatur und Musik die Zeitgenossen<br />
so faszinierte wie die Figur der Salome. Ihr<br />
widmete der Maler Gustav Klimt eines seiner<br />
berühmten Portraits. Und obwohl es keine<br />
veritabel nachvollziehbare Quellen darüber<br />
gibt, dass diese Frau wirklich einmal existiert<br />
hat, galt sie wahlweise als Inkarnation<br />
weiblicher Grausamkeit, als auch als Modell<br />
der Kindfrau und Verkörperung idealer<br />
Schönheit und purer Erotik.<br />
Oscar Wildes Einakter Salome gilt als eines<br />
der wichtigsten Dramen der anglo-französischen<br />
Décadence. Das Stück sorgte besonders<br />
in England für einen Skandal. Es wurde<br />
zensiert und zum Teil als Bearbeitung eines<br />
biblischen Stoffs auch verboten. Zudem<br />
wurde die Darstellung der sexuellen Begierde<br />
Salomes für untragbar gehalten. Heute<br />
gehört das Drama zu den etablierten, wenngleich<br />
auch wegen seiner Kürze eher selten<br />
gespielten Bühnenstücken an den Theatern<br />
besonders in Großbritannien. Die darauf beruhende<br />
Oper Salome von Richard Strauss<br />
gehört hingegen zum<br />
Repertoire der Opernhäuser<br />
in aller Welt.<br />
Die Geschichte geht<br />
zurück auf die biblische<br />
Erzählung der Hinrichtung<br />
von Johannes dem<br />
Täufer. Dieser soll wie<br />
im Drama beschrieben<br />
enthauptet worden seien,<br />
nachdem Salome<br />
(deren Name in der Bibel<br />
ungenannt bleibt)<br />
für die Geburtstagsgesellschaft<br />
des Herodes Probenfoto<br />
getanzt haben soll. Salome fordert den Kopf<br />
des Johannes für diesen Tanz, den sie eigentlich<br />
nicht hat tanzen wollen und für den sie<br />
von Herodes eine Belohnung erhalten sollte<br />
(Matthäus 14, 3–12). Denn zuvor hatte sie<br />
Johannes umworben und versucht, das Herz<br />
des Propheten zu erobern. Seine Verweigerung<br />
wertet sie als Schmach. Wenn sie schon<br />
nicht seine Liebe erringen kann, so will sie<br />
zumindest sein Haupt...<br />
Salome<br />
Musikdrama in einem Aufzug, Musik von<br />
Richard Strauss, Text von Hedwig Lachmann und<br />
Richard Strauss nach Oscar Wilde<br />
Soirée und Probenbesuch, 16.9.19, 18.45 Uhr<br />
Theater Mönchengladbach, Theaterbar und<br />
Große Bühne<br />
Premiere 22.9.19, 18 Uhr<br />
Theater Mönchengladbach, Große Bühne<br />
Es gibt immer mehr Geld. Aber für immer<br />
weniger Menschen. Und, als wenn das<br />
nicht reichte, soll es nun auch noch weniger<br />
Arbeit geben - das macht Angst. Das versetzt<br />
- leider nur - einige wenige in Aufruhr.<br />
Werden wir nichts mehr zu tun haben?<br />
Geld.Macht.Angst<br />
„Geld, Macht und damit verbunden Angst<br />
bestimmen derzeit die Welt“, meint der Kabarettist<br />
Lutz von Rosenberg Lipinsky. Sein<br />
neues Programm, eng an den Krefelder Beschluss<br />
der Katholischen Arbeiterbewegung<br />
Deutschlands Arbeit.Macht.Sinn angelehnt,<br />
setzt sich mit viel Sprachwitz und entlarvenden<br />
Erkenntnissen mit den ernsten Auswirkungen<br />
der Macht des Geldes auf Gesellschaft<br />
und Privatleben auseinander.<br />
Hier kommen weniger der Kopf als vielmehr<br />
die Lachmuskeln bei den Zuschauern zum Einsatz<br />
- man kann, man darf, man muss auch über<br />
Geld, Macht und Angst lachen. Geld macht<br />
nicht glücklich, aber es beruhigt auch nicht...<br />
das zumindest zeigen die spitzfindigen Ausflüge<br />
des Hamburger Kabarettisten ziemlich deutlich.<br />
Die digitale Wirtschaftslage und -welt und<br />
das veränderte Privat- und Arbeitsleben spiegeln<br />
das Dilemma unserer Gesellschaft wieder.<br />
Portrait Lutz von Rosenberg Lipinsky<br />
Lipinsky wurde 1965 in Gütersloh geboren und hat in Münster<br />
Theologie sowie deutsche Sprache und Literatur studiert,<br />
bevor er den Weg auf die Kabarett-Bühne fand. Darüber<br />
hinaus betätigt sich von Rosenberg Lipinsky als Autor,<br />
Schauspieler, Regisseur und Produzent und hat mit seinen<br />
Soloprogrammen viele TV-Auftritte absolviert. Derzeit spielt<br />
der Kabarettist für die KAB Deutschlands Geld.Macht.Angst.<br />
und tritt auf Anfrage bei KAB-Vereinen auf.<br />
Geld.Macht.Angst.<br />
22.9.19, 17 Uhr<br />
Citykirche Mönchengladbach, Kirchplatz 14,<br />
41061 Mönchengladbach<br />
Der Erlös wird an den Solidaritätsfond für<br />
Arbeitslose im Bistum Aachen gespendet.<br />
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