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GURU September 2019

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FREIZEIT UND KULTUR<br />

Salome, die Mystische, die Schöne, die Sagenumwobene...<br />

Katastrophe und Katharsis<br />

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

gab es wohl keine Frauengestalt, die in<br />

Kunst, Literatur und Musik die Zeitgenossen<br />

so faszinierte wie die Figur der Salome. Ihr<br />

widmete der Maler Gustav Klimt eines seiner<br />

berühmten Portraits. Und obwohl es keine<br />

veritabel nachvollziehbare Quellen darüber<br />

gibt, dass diese Frau wirklich einmal existiert<br />

hat, galt sie wahlweise als Inkarnation<br />

weiblicher Grausamkeit, als auch als Modell<br />

der Kindfrau und Verkörperung idealer<br />

Schönheit und purer Erotik.<br />

Oscar Wildes Einakter Salome gilt als eines<br />

der wichtigsten Dramen der anglo-französischen<br />

Décadence. Das Stück sorgte besonders<br />

in England für einen Skandal. Es wurde<br />

zensiert und zum Teil als Bearbeitung eines<br />

biblischen Stoffs auch verboten. Zudem<br />

wurde die Darstellung der sexuellen Begierde<br />

Salomes für untragbar gehalten. Heute<br />

gehört das Drama zu den etablierten, wenngleich<br />

auch wegen seiner Kürze eher selten<br />

gespielten Bühnenstücken an den Theatern<br />

besonders in Großbritannien. Die darauf beruhende<br />

Oper Salome von Richard Strauss<br />

gehört hingegen zum<br />

Repertoire der Opernhäuser<br />

in aller Welt.<br />

Die Geschichte geht<br />

zurück auf die biblische<br />

Erzählung der Hinrichtung<br />

von Johannes dem<br />

Täufer. Dieser soll wie<br />

im Drama beschrieben<br />

enthauptet worden seien,<br />

nachdem Salome<br />

(deren Name in der Bibel<br />

ungenannt bleibt)<br />

für die Geburtstagsgesellschaft<br />

des Herodes Probenfoto<br />

getanzt haben soll. Salome fordert den Kopf<br />

des Johannes für diesen Tanz, den sie eigentlich<br />

nicht hat tanzen wollen und für den sie<br />

von Herodes eine Belohnung erhalten sollte<br />

(Matthäus 14, 3–12). Denn zuvor hatte sie<br />

Johannes umworben und versucht, das Herz<br />

des Propheten zu erobern. Seine Verweigerung<br />

wertet sie als Schmach. Wenn sie schon<br />

nicht seine Liebe erringen kann, so will sie<br />

zumindest sein Haupt...<br />

Salome<br />

Musikdrama in einem Aufzug, Musik von<br />

Richard Strauss, Text von Hedwig Lachmann und<br />

Richard Strauss nach Oscar Wilde<br />

Soirée und Probenbesuch, 16.9.19, 18.45 Uhr<br />

Theater Mönchengladbach, Theaterbar und<br />

Große Bühne<br />

Premiere 22.9.19, 18 Uhr<br />

Theater Mönchengladbach, Große Bühne<br />

Es gibt immer mehr Geld. Aber für immer<br />

weniger Menschen. Und, als wenn das<br />

nicht reichte, soll es nun auch noch weniger<br />

Arbeit geben - das macht Angst. Das versetzt<br />

- leider nur - einige wenige in Aufruhr.<br />

Werden wir nichts mehr zu tun haben?<br />

Geld.Macht.Angst<br />

„Geld, Macht und damit verbunden Angst<br />

bestimmen derzeit die Welt“, meint der Kabarettist<br />

Lutz von Rosenberg Lipinsky. Sein<br />

neues Programm, eng an den Krefelder Beschluss<br />

der Katholischen Arbeiterbewegung<br />

Deutschlands Arbeit.Macht.Sinn angelehnt,<br />

setzt sich mit viel Sprachwitz und entlarvenden<br />

Erkenntnissen mit den ernsten Auswirkungen<br />

der Macht des Geldes auf Gesellschaft<br />

und Privatleben auseinander.<br />

Hier kommen weniger der Kopf als vielmehr<br />

die Lachmuskeln bei den Zuschauern zum Einsatz<br />

- man kann, man darf, man muss auch über<br />

Geld, Macht und Angst lachen. Geld macht<br />

nicht glücklich, aber es beruhigt auch nicht...<br />

das zumindest zeigen die spitzfindigen Ausflüge<br />

des Hamburger Kabarettisten ziemlich deutlich.<br />

Die digitale Wirtschaftslage und -welt und<br />

das veränderte Privat- und Arbeitsleben spiegeln<br />

das Dilemma unserer Gesellschaft wieder.<br />

Portrait Lutz von Rosenberg Lipinsky<br />

Lipinsky wurde 1965 in Gütersloh geboren und hat in Münster<br />

Theologie sowie deutsche Sprache und Literatur studiert,<br />

bevor er den Weg auf die Kabarett-Bühne fand. Darüber<br />

hinaus betätigt sich von Rosenberg Lipinsky als Autor,<br />

Schauspieler, Regisseur und Produzent und hat mit seinen<br />

Soloprogrammen viele TV-Auftritte absolviert. Derzeit spielt<br />

der Kabarettist für die KAB Deutschlands Geld.Macht.Angst.<br />

und tritt auf Anfrage bei KAB-Vereinen auf.<br />

Geld.Macht.Angst.<br />

22.9.19, 17 Uhr<br />

Citykirche Mönchengladbach, Kirchplatz 14,<br />

41061 Mönchengladbach<br />

Der Erlös wird an den Solidaritätsfond für<br />

Arbeitslose im Bistum Aachen gespendet.<br />

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