NOTIZEN AUS DER PROVINZ Kolumne Ihr Helmut Wichlatz Ich zahl´ schließlich Steuern! Neulich führte ich eine interessante Diskussion über das kausale Verhältnis von achtlos hinterlassenen Fäkalien und der Tatsache, dass in Deutschland Steuern erhoben werden. Das Ergebnis war nicht wirklich zufriedenstellend. Trotzdem möchte ich Sie gerne teilhaben lassen. Ich trat also an einem sonnigen Tag aus meiner Haustür und mein Blick fiel direkt auf einen angeleinten Hund, der in entwürdigender Stellung und mit gekrümmtem Buckel scheinbar unter großen Mühen seine Notdurft verrichtete. Herrchen schaute gelangweilt zu, wie sein Bello sich vor meiner Haustür erleichterte. Als Herrchen mit dem Ergebnis zufrieden war, setzte er an, mit Bello abzudackeln. Verwundert über dieses Verhalten sprach ich ihn den Umständen entsprechend freundlich an und verwies auf die Existenz sogenannter Hundekotbeutel, die es überall auf seiner Strecke umsonst in Hundekotbeutelspendern gebe sowie die Mülltonne wenige Meter weiter, in die er die Hinterlassenschaft seines Hundes entsorgen könne. Herrchen schaute mich jedoch an, als hätte ich ihn gerade zum geschlechtsneutralen Schäferstündchen eingeladen. Dann platzte es aus ihm heraus: Was mir denn einfalle, ob er etwa „Scheiße herumschleppen“ solle, dafür gebe es ja wohl Leute und außerdem zahle er schließlich Steuern. Jetzt dachte er wohl, das fiskalische Totschlagargument würde mir Flegel den Saft abdrehen. Auf meine Frage hin, was die allgemeine Steuerpflicht mit der Scheiße seines Hundes vor meiner Haustür zu tun hätten, wurde es ihm aber zu bunt. Also erklärte er mir (übersetzt): Weil er Steuern zahle, könne sein Hund sich erleichtern, wo er wolle. Es gehe mich absolut nichts an und wenn es mich störe, könne ich ja die Sch**** seines Hundes fachgerecht entsorgen. Das sei meine Entscheidung. Er jedenfalls fasse so etwas nicht an, als Steuerzahler. Wo komme er da denn hin und ob ich überhaupt wisse, was „Steuern“ sind. Dann lud er mich seinerseits zum fröhlichen Balgen vor meiner Haustür ein, konnte dann aber anscheinend doch nicht, weil er plötzlich hastig davoneilte. Mich ließ er mit Bellos Kackawurst und der Frage zurück, was asoziales Benehmen und die allgemeine Steuerpflicht verbindet. Ist es vielleicht so, dass man sich immer mehr wie eine offene Hose benehmen kann, je mehr Steuern man bezahlt? Mit Blick auf manche Promis und sogenannte Elitevertreter käme das hin. Aber ist Steuern zu zahlen nicht an sich Bürgerpflicht? Hängt davon nicht unser aller Zusammenleben - sprich: Gemeinwohl - in entscheidendem Maße ab? Ist man als steuerzahlender Bürger also berechtigt, sich wie ein Arschloch zu verhalten und die Welt vollzukacken - „schließlich kommt ja einer, der meine Kacke wegmacht. Das von mir zu verlangen ist ja wohl die Höhe! Hallooo? Ich zahle Steuern!!“ Das kann es nicht sein. Aber es erklärt angesichts des erschreckenden Verhaltens vieler Mitmenschen in der Öffentlichkeit die vollen Kassen in Berlin. Das ist jetzt eine Zwickmühle. Will ich in einem reichen Land voller offener Hosen leben oder in einem, das weniger Geld hat aber mehr Manieren? Ich bin hin und her gerissen, muss ich gestehen. Zurück zu Herrchen. Ich weiß jetzt, wie er heißt und wo er wohnt. Also bewaffne ich mich beizeiten mit einem frischen und im Hundekotbeutel aufbewahrten Haufen seines Bellos und werfe ihn nebst der Adresse von Herrchen und dem Hinweis darauf, dass er schließlich Steuerzahler ist, beim Finanzamt in den Briefkasten. Mal sehen, ob die ihm das dann erklären können mit den offenen Hosen und der Steuerpflicht. Impressum Herausgeber & Verlag: <strong>GURU</strong> Magazin GmbH Zentrale Redaktionsanschrift: Heinz-Nixdorf-Str. 21, 41179 M´gladbach Redaktion: Fon: 02161.29998-504, Fax: 02161. 29998-554 www.guru-magazin.com redaktion@guru-magazin.com Geschäftsleitung: Volker Mevissen, Peter Wagner Redaktion: Peter Wagner (Chefredaktion und v.i.S.d.P.), Volker Mevissen, Kirsten Wirtz (Kultur), Nicole Marks (stellv. Chefredakteurin) Fotos: V. Mevissen, P. Wagner, Matthias Stutte, Dieter Wiechmann, fotolia.de, istock.com., Jörn Riewe, Maris Rietrums, H.J. U. M. Katz Layout: Agentur NUVISTA Anzeigen- und Vertriebsleitung: Volker Mevissen, Fon: 02161. 29998-503 Mediaberatung: Hanno Laquer, Yvonne Loyen, Ralf Kremer Konzept und Idee: Volker Mevissen und Peter Wagner Belichtung und Druck: Impress Media GmbH, M´gladbach Veranstaltungshinweise veröffentlicht das <strong>GURU</strong> Magazin kostenlos. 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