H&H-News 2019
aktuelle Informationen rund um H&H Datenverarbeitungs- und Beratungsgesellschaft mbH aus Berlin und proDoppik, der führenden Finanzsoftware im kommunalen Bereich.
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DATABUND zum OZG<br />
Der DATABUND e.V. ist ein Verband der mittelständischen IT-Dienstleister und Softwarehersteller für den öffentlichen Sektor<br />
und wurde im Januar 2006 als zentrales Forum für Fachverfahrenshersteller und –betreiber gegründet, deren Produkte,<br />
Software und IT-Lösungen in öffentlichen Verwaltungen, vor allem auf kommunaler, aber auch auf Kreis-, Länder- oder<br />
Bundesebene im Einsatz sind. H&H gehört zu den Gründungsmitgliedern des DATABUNDs<br />
Der DATABUND begrüßt und unterstützt die Ziele des OZG,<br />
die Verwaltungsdigitalisierung in Deutschland zu beschleunigen.<br />
Die durch das OZG entstandene Dynamik ist auf allen<br />
Veranstaltungen, in vielen Gesprächen und Projekten sichtbar.<br />
Die Verwaltungen beschäftigen sich sehr ernsthaft mit der<br />
Digitalisierung und nehmen vielerorts erhebliche Mittel in die<br />
Hand, um voran zu kommen. Hier dient das OZG sicher auch<br />
als Begründung für aufzuwendende Mittel, die bisher für digitale<br />
Dienste nur schwer freizugeben waren.<br />
Damit das OZG erfolgreich werden kann, sind aus Sicht des<br />
DATABUND folgende Faktoren entscheidend:<br />
1. Lösung der Probleme mit der digitalen Identität<br />
2. Ausreichende Mittelausstattung der Verwaltungen<br />
3. Interoperabilität des Portalverbunds<br />
4. Dezentrale Register-Modernisierung<br />
5. Deutlich verstärkte Standardisierung<br />
6. Durchgängige Digitalisierung der Prozesse<br />
7. Zügige Anpassung der Rechtsrahmen,<br />
gegebenenfalls Experimentierklauseln<br />
Bei aller Euphorie und Aufbruchsstimmung gibt es auch<br />
Schwierigkeiten, die bei adäquater Berücksichtigung<br />
aber nicht zum Scheitern des Projektes führen müssen.<br />
Einige dieser Punkte sollen hier kurz erläutert werden:<br />
FIM-Datenfelder und Standards<br />
Dieser angebliche ‚Standard‘ wird so, wie er aktuell vorangetrieben<br />
wird, nach Ansicht der Fachverfahrenshersteller nicht<br />
funktionieren. Der Wunsch, Datenfelder einheitlich zu gestalten<br />
ist so alt wie die Digitalisierung selbst.<br />
Schon im Großprojekt Media@Komm wurde versucht, unter<br />
der Regie des DIN die Datenfelder zu vereinheitlichen.<br />
Nachdem man die unterschiedlichen Verwendungen und<br />
Inhalte der Felder zusammentragen hatte, wurde klar, dass<br />
eine Vereinheitlich ohne vollständige Neuordnung des<br />
Rechtsrahmens nicht möglich ist. Wo hier die Unterschiede<br />
in der Feldverwendung und den Inhalten liegen, ist das Kern-<br />
Knowhow der Fachverfahrenshersteller, deren Wissen bisher<br />
in vielen Standardisierungsprozessen ausgeschlossen wurde.<br />
Der DATABUND bietet hier seine Unterstützung für die<br />
Standardisierungs-Gremien an, um Probleme und Inkompatibilitäten<br />
frühzeitig auszuräumen. Ansonsten<br />
entstehen Standards wie aktuell beispielsweise<br />
StringLatin2, bei denen Dinge nicht bedacht wurden,<br />
die für Fachverfahrenshersteller Tagesgeschäft sind.<br />
Noch größere Probleme entstehen, wenn zwei Standards in<br />
einem kleinen Marktbereich konkurrieren, wie aktuell mit FIM<br />
und XÖV. Es muss hier eine Einigung auf einen Standard geben.<br />
Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt und bewährt, möglichst<br />
alle Beteiligten an einen Tisch zu holen, um einen tatsächlich<br />
praxisrelevanten Standard entwickeln zu können. In<br />
der Regel werden Standards von den Anbietern und nicht von<br />
den Kunden entwickelt, auch wenn die Kunden sinnvollerweise<br />
ihre Anforderungen in einem Standardisierungsprozess<br />
einbringen. Das DIN-Institut in all dieser Standardisierung<br />
nicht einzubinden, ist aus Sicht des DATABUND eine große<br />
Schwäche der bisherigen Standardisierung.<br />
Servicekonten<br />
Die Servicekonten gelten als ein wichtiger Baustein<br />
zum Aufbau von flächendeckenden digitalen Diensten<br />
im Rahmen eines Portalverbunds. Sie sollen ein<br />
Single-SignOn zum deutschen eGovernment bieten, den Zugang<br />
zu Verwaltungsleistungen vereinfachen und eine sogar<br />
digitale Identität unterstützen.<br />
Dafür ist jedoch ein schlüssiges und bundesweit einheitliches<br />
IDManagement notwendig, das auch alle bereits heute gültigen<br />
Identitäten der EU einbindet. Grundvoraussetzung dafür<br />
ist die Interoperabilität der Servicekonten, von der wir aktuell<br />
noch weit entfernt sind; nicht nur untereinander, sondern<br />
auch nach innen zu Serviceportalen und Fachverfahren.<br />
Ein weiteres zwingend notwendiges Element ist ein Postfach<br />
im Servicekonto, um Bescheide digital zustellen zu können.<br />
Hierzu gehört auch eine Prüfmöglichkeit der Bescheide auf<br />
Echtheit für die Empfänger, sowie Dritte.<br />
Portalverbund<br />
Der Portalverbund soll die Plattform sein, über welche die<br />
digitalen Dienste für Bürger und Unternehmen bundesweit<br />
verfügbar gemacht und miteinander verknüpft werden. Um<br />
dieses Ziel zu erreichen, muss der Portalverbund interoperabel<br />
gestaltet werden und alle Technologien von Bund, Ländern<br />
und Kommunen miteinander verknüpfen. Die hier bisher<br />
gewählten völlig neuen technologischen Ansätze erfordern<br />
einen hohen Aufwand und sind nicht kompatibel zu bereits<br />
bestehenden Lösungen.<br />
Der DATABUND empfiehlt deshalb, auf die bestehende Infrastruktur<br />
aus Landeszuständigkeitsfindern zu setzen und diese<br />
lediglich um die fehlenden Funktionen zu erweitern. So ließe<br />
sich der Portalverbund relativ schnell umsetzen, bereits getätigte<br />
Investitionen werden geschützt.<br />
Fazit<br />
Die Digitalisierung der Verwaltung bedarf der Anstrengungen<br />
und des Knowhows aller Akteure in Deutschland.<br />
Hier wurde bislang versucht Knowhow teuer<br />
extern zuzukaufen, dass eigentlich in der Branche<br />
bereits vorhanden ist. Der DATABUND steht hier mit der geballten<br />
Kompetenz der deutschen Fachverfahrenshersteller<br />
als Ansprechpartner zur Verfügung.