SJ-Sep-2019
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2007-2018<br />
Mülheim-Kärlich<br />
STADTJournal Unsere Heimat<br />
Liebe Leserinnen und Leser des STADTJournals,<br />
nun liegt es vor. Gemeint ist unser Buch „Heimat“. Ein Jahr lang<br />
haben wir Texte und Bilder zusammengetragen, um ein rückblickendes<br />
und zukunftsweisendes Werk zu erstellen und zu veröffentlichen.<br />
Wir hoffen, dass wir die Erwartungen, die wir uns selbst<br />
gestellt, aber auch aus der Bevölkerung gestellt wurden, auch erfüllen<br />
konnten. Wir sind jedenfalls der Meinung und stolz darauf,<br />
dass wir ein inhaltlich und gestalterisch anspruchsvolles Werk für<br />
die jetzige und zukünftige Generationen schaffen konnten. Hierbei<br />
sollten wir Dirk Peiter und die bei TOM 50 TOM JAHRE Auszubildende<br />
Mülheim und Kärlich<br />
Viola Morea Mantz nicht unerwähnt lassen, die in Text und Gestaltung<br />
einen ausgezeichneten Job machten. Wir freuen uns, dass wir<br />
einen großen finanziellen Beitrag für den Bau einer Schule in Togo<br />
Der Erlös geht 100 % zu Gunsten der vom STADTJournal initiierten Fly and Help<br />
Spendenaktion für eine Schule mit dem Namen „Mülheim-Kärlich“ in Togo.<br />
(Afrika) mit dem Namen „Mülheim-Kärlich“ beitragen können.<br />
11<br />
Unsere Heimat<br />
STADT<br />
Journal<br />
Eine Veröffentlichung<br />
anlässlich 50 Jahre<br />
Mülheim und 2007-2018 Kärlich<br />
Portraits - Geschichten - Anekdoten<br />
Menschen - Institutionen - Brauchtum<br />
Unsere<br />
Heimat<br />
11<br />
STADT<br />
Journal<br />
Mülheim-Kärlich<br />
Zu erwähnen wäre auch noch, dass unsere Erwartungen bezüglich<br />
von Texten aus der Öffentlichkeit nicht ganz erfüllt wurden. Wir<br />
hatten monatlich darauf hingewiesen, uns Texte einzureichen oder<br />
uns einzuladen, um gemeinsam Geschichten zu erstellen. Ein Beispiel<br />
finden Sie wieder in dieser Ausgabe „Wie Mülheim-Kärlich<br />
zur Möhnen-Hochburg wurde“. Leider kam sie für unsere Ausgabe<br />
zu spät. Wir werden natürlich weiterhin weiter Texte sammeln und<br />
sie im STADTJournal veröffentlichen. Wer das Buch anlässlich des<br />
Stadtfestes nicht erwerben konnte, kann es weiterhin bei folgenden<br />
Anbietern erwerben.<br />
è TOM TOM PR Agentur<br />
è Volksbank RheinAhrEifel, Geschäftsstelle Mülheim-Kärlich<br />
è Stadtverwaltung Mülheim-Kärlich<br />
è Silkes Restaurant, Tenniscenter Mülheim-Kärlich<br />
Franz-Josef Baulig<br />
Unsere Heimat50 Jahre Zusammenschluss<br />
Fortsetzung des Textes von Winfried Henrichs aus der August Ausgabe:<br />
Dieser Vorgang war vor Ort aber keineswegs unumstritten.<br />
Die Gemeinderäte beider betroffener Ortschaften<br />
lehnten, besonders vehement in Kärlich, den Zusammenschluss<br />
mit gleich lautenden Begründungen ab. Die von<br />
der Regierung vorgetragenen Argumente schienen in keinem<br />
Fall stichhaltig zu sein. So wurde angeführt, dass beide<br />
Gemeinden nur an zwei Punkten, aber keineswegs, wie unterstellt,<br />
„in der gesamten Breite“ zusammengewachsen seien.<br />
Durch die Zugehörigkeit beider Gemeinden zu der Verbandgemeinde<br />
Weißenthurm gehörten beide Gemeinden wie<br />
mehrere andere auch, die aber nicht zusammengelegt werden<br />
sollten, verschiedenen Zweckverbänden (Planung, Wasserbeschaffung,<br />
Abwasser, Elektrizität) an, so dass nicht einsichtig<br />
sei, warum es gerade im Falle Kärlichs und Mülheims zu einer<br />
Zusammenlegung kommen sollte. Ähnliches gelte für den<br />
künftigen Hauptschulbezirk, dem noch weitere vier Gemeinden<br />
angehören würden. Eine Verwaltungsvereinfachung sei<br />
zudem nach dem Zusammenschluss nicht erkennbar, da die<br />
Zugehörigkeit beider Gemeinden zur Verbandsgemeinde Weißenthurm<br />
auch nach dem Zusammenschluss bestehen bleiben<br />
würde.<br />
So beschlossen beide Gemeindevertretungen einstimmig, die<br />
jeweilige Bürgerschaft zu dem beabsichtigten Zusammenschluss<br />
zu befragen – in der Erwartung, eine eindeutige Ablehnung<br />
zu erfahren.<br />
In der Gemeinderatssitzung vom 5. 1. 1969 wurde dann das<br />
Ergebnis der Befragung der Mülheimer Bürger ausgezählt:<br />
Abgegebene Stimmen: 3.565 (76,88 %)<br />
Ja: 1.794 (50,32 %)<br />
Nein: 1.661 (46,59 %)<br />
Ungültig: 110 (3,08 %)<br />
Dieses nicht erwartet knappe, für den Zusammenschluss positive<br />
Ergebnis überraschte die meisten Gemeinderäte Mülheims,<br />
die sich aber mit dem Votum abfanden und nun die<br />
Zusammenfassung als gegeben hinnahmen.<br />
Anders verlief die Befragung in Kärlich, die – nach Bekanntgabe<br />
des Mülheimer Ergebnisses – ebenfalls in einer Gemeinderatssitzung<br />
am 5. 1. 1969 ausgezählt wurde:<br />
Abgegebene Stimmen: 1.652 (86,08 %)<br />
Ja: 468 (28,32 %)<br />
Nein: 1.161 (70,27 %)<br />
Ungültig: 23 (1,41 %)<br />
Die Kärlicher Gemeinderäte sahen sich durch das eindeutig<br />
negative Votum eines Großteils der Bevölkerung bestätigt und<br />
glaubten nun, die ungeliebte „Zwangsvereinigung“ abwenden<br />
zu können. Aus Sicht der Kärlicher Gemeinderäte sprachen<br />
auch einige wichtige Fakten gegen den Zusammenschluss. Der<br />
Gemeinde-Etat Kärlichs war zu diesem Zeitpunkt im Gegensatz<br />
zu dem des Nachbarn Mülheim schuldenfrei. Zudem wollte<br />
man erwarteten Gewinn aus der Ausbeute in der Kärlicher<br />
Gemarkung liegender Bodenschätze wie Ton, Bims und Kies für<br />
26