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Thermenland_10-2019

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FIT & GESUND<br />

Bei leichten Beschwerden hilft die pure Natur – Apotheker Kunz weiß wie:<br />

Abwarten und Tee trinken!<br />

Der Kopf brummt, die Nase läuft und im Hals macht sich<br />

ein unangenehmes Kratzen bemerkbar. Schon bei den ersten<br />

Anzeichen einer Erkältung und zahlreichen anderen<br />

Erkrankungen können verschiedene Heilpflanzen eingesetzt<br />

werden. Sie sind gut wirksam, gut verträglich und decken<br />

ein breites Spektrum von zu behandelnden Symptomen ab.<br />

Als altes Hausmittel können Heilpflanzen auch unterstützend<br />

zusammen mit Medikamenten eingesetzt werden. Verschiedene<br />

Tees spielen eine wichtige Rolle in der Selbstmedikation.<br />

Welcher Pflanzenteil zur Anwendung kommt, hängt davon<br />

ab, worin sich die wirksamen Inhaltsstoffe der Heilpflanze<br />

befinden. Bei Baldrian, einem pflanzlichen Mittel gegen<br />

Schlafstörungen, stecken sie zum Beispiel in der Wurzel. Bei<br />

Eukalyptus, einem Hustenlöser, in den Blättern.<br />

Wie wirken Heilpflanzen?<br />

Die aktiven Wirksubstanzen gehören zu den sogenannten<br />

sekundären Pflanzenstoffen. Der Pflanze dienen diese oft als<br />

Fraßschutz, als UV-Schutz, schützen die Pflanze vor Krankheiten<br />

oder verleihen ihr Festigkeit. Im Gegensatz zu chemischen<br />

Arzneimitteln spricht man bei einem pflanzlichen<br />

Heilmittel nicht von „dem“ Wirkstoff. Denn es setzt sich<br />

meist aus einem Gemisch von verschiedensten Substanzen<br />

zusammen. Diese Stoffgemische greifen oft nicht nur an<br />

einem Punkt im Körper an, sondern gleich an mehreren. So<br />

hilft Kamille einerseits bei Magen-Darm-Beschwerden,<br />

andererseits lindert sie als Gurgellösung auch Halsschmerzen<br />

und Entzündungen.<br />

Können Arzneipflanzen zu Nebenwirkungen führen?<br />

Nebenwirkungen rufen Heilpflanzen nur selten hervor. Auch<br />

mit anderen Medikamenten vertragen sie sich meist gut.<br />

Trotzdem kommen auch Wechselwirkungen vor. Zum Beispiel<br />

kann Johanniskraut die Wirkung von anderen Arzneistoffen<br />

herabsetzen, da es die Arbeitsleistung von Leberenzymen<br />

erhöht. Und obwohl der überwiegende Teil der<br />

Heilkräuter in der Tat eher milde Effekte hat, gibt es auch<br />

Pflanzen, die stark wirksame Inhaltsstoffe enthalten. Ein<br />

Beispiel sind die sogenannten Herzglykoside, die vom Arzt<br />

manchmal bei Herzschwäche verordnet werden. Sie stammen<br />

aus dem Fingerhut.<br />

Die wichtigsten Heilpflanzen für die Anwendung<br />

zu Hause<br />

Heilkräuter können bei zahlreichen Gesundheitsbeschwerden<br />

helfen. Unter den bekannten Heilpflanzen gibt es einige,<br />

deren Heilwirkung so vielfältig ist, dass man schon mit<br />

wenigen Heilkräutern seine Hausapotheke ausstatten kann.<br />

Natürliche Antibiotika<br />

Viele Pflanzen enthalten von Natur aus Stoffe, mit denen sie<br />

sich selbst gegen den Befall von Viren, Bakterien und Pilzen<br />

schützen. Dazu zählten unter anderem Kamille, Kapuzinerkresse,<br />

Salbei, Meerrettich, Knoblauch und Thymian. Auch<br />

Gut für Körper und Seele: gerade im Herbst können Pflanzenaufgüsse bei<br />

leichten Erkrankungen lindern und vorbeugen.<br />

Foto: congerdesign/pixabay.com<br />

wir können diese Heilkräfte nutzen, um Infektionskrankheiten<br />

zu behandeln und unsere körpereigenen Abwehrkräften<br />

zu unterstützen.<br />

Die keim-, viren- und pilzhemmmende Wirkung ist meist<br />

auf die Schwefelverbindungen und ätherischen Öle der<br />

Pflanzen zurückzuführen.<br />

So enthalten die Kapuzinerkresse und Meerrettich bestimmte<br />

Senföle, die hemmend auf das Wachstum von Krankheitserregern<br />

wirken und bereits im oberen Darmabschnitt ins<br />

Blut gelangen. Dadurch greifen sie im Gegensatz zu den<br />

klassischen Antibiotika die Darmbakterien nicht an.<br />

Helfer bei Erkältung<br />

Zu Beginn einer Erkältung werden häufig schweißtreibend<br />

wirkende Arzneipflanzen wie Lindenblüten und Holunderblüten<br />

angewendet. Auch Ingwer hilft gegen das ungute<br />

Frösteln. Die Erhöhung der Körpertemperatur kann dabei<br />

helfen die Viren zu bekämpfen.<br />

Bei Entzündungen in Hals und Rachen und bei Schluckbeschwerden<br />

helfen die ätherischen Öle des Salbeis. Diese wirken<br />

antibakteriell und entzündungshemmend. Hilfreich<br />

sind dabei auch Kamille und Arnika. Mit diesen Tees kann<br />

natürlich auch gegurgelt werden.<br />

Bei hartnäckigem, produktivem Husten sind schleimlösende<br />

Tees nützlich. Hier hat sich am besten Thymian bewährt;<br />

aber auch Eukalyptus, Süßholzwurzel, Spitzwegerich und<br />

Primelwurzel haben eine hustenlösende Wirkung. Unterstützend<br />

dazu wirken Thymian und Eukalyptus auch noch<br />

antibakteriell und entzündungshemmend.<br />

Eibischwurzel hilft gegen trockenen Reizhusten. Die enthaltenen<br />

Schleimstoffe legen sich wie ein Schutzfilm über die<br />

Schleimhäute und mildern Heiserkeit und Hustenreiz. Wichtig<br />

für die Wirkung ist es, den Tee kalt anzusetzen und nur<br />

kurz aufzukochen, sonst werden die Schleimstoffe zerstört.<br />

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