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FIT & GESUND<br />
Bei leichten Beschwerden hilft die pure Natur – Apotheker Kunz weiß wie:<br />
Abwarten und Tee trinken!<br />
Der Kopf brummt, die Nase läuft und im Hals macht sich<br />
ein unangenehmes Kratzen bemerkbar. Schon bei den ersten<br />
Anzeichen einer Erkältung und zahlreichen anderen<br />
Erkrankungen können verschiedene Heilpflanzen eingesetzt<br />
werden. Sie sind gut wirksam, gut verträglich und decken<br />
ein breites Spektrum von zu behandelnden Symptomen ab.<br />
Als altes Hausmittel können Heilpflanzen auch unterstützend<br />
zusammen mit Medikamenten eingesetzt werden. Verschiedene<br />
Tees spielen eine wichtige Rolle in der Selbstmedikation.<br />
Welcher Pflanzenteil zur Anwendung kommt, hängt davon<br />
ab, worin sich die wirksamen Inhaltsstoffe der Heilpflanze<br />
befinden. Bei Baldrian, einem pflanzlichen Mittel gegen<br />
Schlafstörungen, stecken sie zum Beispiel in der Wurzel. Bei<br />
Eukalyptus, einem Hustenlöser, in den Blättern.<br />
Wie wirken Heilpflanzen?<br />
Die aktiven Wirksubstanzen gehören zu den sogenannten<br />
sekundären Pflanzenstoffen. Der Pflanze dienen diese oft als<br />
Fraßschutz, als UV-Schutz, schützen die Pflanze vor Krankheiten<br />
oder verleihen ihr Festigkeit. Im Gegensatz zu chemischen<br />
Arzneimitteln spricht man bei einem pflanzlichen<br />
Heilmittel nicht von „dem“ Wirkstoff. Denn es setzt sich<br />
meist aus einem Gemisch von verschiedensten Substanzen<br />
zusammen. Diese Stoffgemische greifen oft nicht nur an<br />
einem Punkt im Körper an, sondern gleich an mehreren. So<br />
hilft Kamille einerseits bei Magen-Darm-Beschwerden,<br />
andererseits lindert sie als Gurgellösung auch Halsschmerzen<br />
und Entzündungen.<br />
Können Arzneipflanzen zu Nebenwirkungen führen?<br />
Nebenwirkungen rufen Heilpflanzen nur selten hervor. Auch<br />
mit anderen Medikamenten vertragen sie sich meist gut.<br />
Trotzdem kommen auch Wechselwirkungen vor. Zum Beispiel<br />
kann Johanniskraut die Wirkung von anderen Arzneistoffen<br />
herabsetzen, da es die Arbeitsleistung von Leberenzymen<br />
erhöht. Und obwohl der überwiegende Teil der<br />
Heilkräuter in der Tat eher milde Effekte hat, gibt es auch<br />
Pflanzen, die stark wirksame Inhaltsstoffe enthalten. Ein<br />
Beispiel sind die sogenannten Herzglykoside, die vom Arzt<br />
manchmal bei Herzschwäche verordnet werden. Sie stammen<br />
aus dem Fingerhut.<br />
Die wichtigsten Heilpflanzen für die Anwendung<br />
zu Hause<br />
Heilkräuter können bei zahlreichen Gesundheitsbeschwerden<br />
helfen. Unter den bekannten Heilpflanzen gibt es einige,<br />
deren Heilwirkung so vielfältig ist, dass man schon mit<br />
wenigen Heilkräutern seine Hausapotheke ausstatten kann.<br />
Natürliche Antibiotika<br />
Viele Pflanzen enthalten von Natur aus Stoffe, mit denen sie<br />
sich selbst gegen den Befall von Viren, Bakterien und Pilzen<br />
schützen. Dazu zählten unter anderem Kamille, Kapuzinerkresse,<br />
Salbei, Meerrettich, Knoblauch und Thymian. Auch<br />
Gut für Körper und Seele: gerade im Herbst können Pflanzenaufgüsse bei<br />
leichten Erkrankungen lindern und vorbeugen.<br />
Foto: congerdesign/pixabay.com<br />
wir können diese Heilkräfte nutzen, um Infektionskrankheiten<br />
zu behandeln und unsere körpereigenen Abwehrkräften<br />
zu unterstützen.<br />
Die keim-, viren- und pilzhemmmende Wirkung ist meist<br />
auf die Schwefelverbindungen und ätherischen Öle der<br />
Pflanzen zurückzuführen.<br />
So enthalten die Kapuzinerkresse und Meerrettich bestimmte<br />
Senföle, die hemmend auf das Wachstum von Krankheitserregern<br />
wirken und bereits im oberen Darmabschnitt ins<br />
Blut gelangen. Dadurch greifen sie im Gegensatz zu den<br />
klassischen Antibiotika die Darmbakterien nicht an.<br />
Helfer bei Erkältung<br />
Zu Beginn einer Erkältung werden häufig schweißtreibend<br />
wirkende Arzneipflanzen wie Lindenblüten und Holunderblüten<br />
angewendet. Auch Ingwer hilft gegen das ungute<br />
Frösteln. Die Erhöhung der Körpertemperatur kann dabei<br />
helfen die Viren zu bekämpfen.<br />
Bei Entzündungen in Hals und Rachen und bei Schluckbeschwerden<br />
helfen die ätherischen Öle des Salbeis. Diese wirken<br />
antibakteriell und entzündungshemmend. Hilfreich<br />
sind dabei auch Kamille und Arnika. Mit diesen Tees kann<br />
natürlich auch gegurgelt werden.<br />
Bei hartnäckigem, produktivem Husten sind schleimlösende<br />
Tees nützlich. Hier hat sich am besten Thymian bewährt;<br />
aber auch Eukalyptus, Süßholzwurzel, Spitzwegerich und<br />
Primelwurzel haben eine hustenlösende Wirkung. Unterstützend<br />
dazu wirken Thymian und Eukalyptus auch noch<br />
antibakteriell und entzündungshemmend.<br />
Eibischwurzel hilft gegen trockenen Reizhusten. Die enthaltenen<br />
Schleimstoffe legen sich wie ein Schutzfilm über die<br />
Schleimhäute und mildern Heiserkeit und Hustenreiz. Wichtig<br />
für die Wirkung ist es, den Tee kalt anzusetzen und nur<br />
kurz aufzukochen, sonst werden die Schleimstoffe zerstört.<br />
<strong>10</strong> www.thermenland-magazin.de